1900 / 293 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Dec 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Literatur.

Vorposten der Gesundheitspflege. Von - Dr. Sonderegger. Fünfte Auflage. Nach dem Tode des Verfassers durgesehen und ergänzt von Dr. G. Haffter. Berlin N., Verlag Julius Springer. Preis 6 M Dieses Werk, das durch seine originelle, oft glänzende Schceibrveise, welche die wissenschaftlih- Spröôdigkeit des Stoffes vollständig vergefsen läßt, vielen Beifall ‘funden bat und länaereZ*it verazrifffen war, erscheint hiermit zum fünften Male, Nach dem Tode des Verfassers hat es ein Freund und Ver- | éhrer desselben übernommen, die legte Auflage (vom Jahre 1892) durchzuseben, wo es nöthig sien, zu ergänzen und den neuesten Ergebnissen der wifsenschaftlihen Forshung anzupassen, Wesentlich erleichtert wurde ihm seine Arbeit dur ein von dem Verstorbenen hinterlafsenes Handexemplar mit bis zum Jahre 1895 reichenden Randbemerkungen. An der Siulheilung des Stoffes hat der Bearbeiter nichts geändert; nur einige allzu fatirisch: Abschnitte sind von ihm ge- ien worden. Das Werk behandelt sona, wie früher, in drei Hauptabschnitten a. die Lebensbedingungen: Luft, Wasser, Nahrung, Genußaittel, Schlaf, Kleidung, Wohnuno, Boden; b. das gesunde When: Kinder, Schule, Lebenslauf, Volksgesundheitspflege; c. das franke Leben: Krankenpflege, Irrenrfl-ge, Samariterdienft, Volkg- frankheiten, Aerzte und ärztlihen Beruf. In der vorliegenden ver- hessertea Geftalt wird si das vortrefflihe Bu im Kampfe gegen das wilde Heer von Krankheiten, welhes den Menschen stetig bedroht, aufs nete als verläßlihe Vorhut bewähren.

Auf deutshem Boden in Afrika. Ernste und- heitere (rlebnifse von Paul Kollmann, Königlich sä{hsishem Hauvtmann, fráher Offizier der Kaiserlihen Schußtruppe für Deutsh-Ostafrika.

| Zweiter Band X, Jahrgangs der Veröffentlihungen des „Vereins | der Bücherfceunde“. 24 Bogen. Mit Illustrationen und einer Karte. Verlag von Alfred Schall, Königlihe Hofbuchhandlung. r, geh. 4 M, geb. 5 MA (für Mitglieder des „Vereins der Plbafceunde U T A W295 4.) Der Perfafser gehörte in den Jahren 1895 bis 1898 der Kaiserlichen Schuytruppe für Deutsh-Ostafrika an, Nach dem Viktoria-See als | Stationéh-f kommandiert, lernte er eins der interessantesten und | schönsten Gebiete unserer Kolonien kennen. Jn vorliegendem Werke shildert er in fefselnder Weise das Leben und die Thätigkeit eines Offiziers in der Kolonie, die Expeditionen in das Innere, das Treiben im Lager, die Unternehmung von Jagden 2c. Das Buch darf als } ein interessanter Beitrag zur Kolonial-Literatur empfohlen werden.

Der Verlag von W. Spemann in Berlin und Stuttgart läßt seinem im vorigen Jahre ershienenen „Goldenen Buch der Musik“, mit dem er einen ganz neuen Typus prafktisher Handbücher \chuf, jeßt zwei ebenso originele Bücher folgen: „Das goldene Buch der Kunft“ und „Das goldene Buch der Sitte“. In dem erstgenannten Buhe wird von namhaften Gelehrten und Fachmännern, wie Hermann Grimm, Wilhelm Bode, Jultus Lessing, Friedri Lipp- mann, F. Luthmer, W. v. Seidlig u. A. in knappen, fesselnden | Gefammtbild von allen Gebieten der Kunst entworfen. Malerei, Plastik, Architektur, an- gewandte, dekorative und Klein - Künste werden in ihrer geshihtlichen Entw'ckelung, Aesthetik und Technik dargelegt, auch die Liebbaberkür. se und das Kunstsammeln finden Beachtung. Den ia der Gegenwart wurzelnden Kunstbestrebungen wird eine verftändniß- volle Würdigung zu theil, während 640 Biogaraphien und Charakte- riftifen, meist mit beigefügtem Porträt, alle namha!ten lebenden Künstler vorführen und kleinere Nebenkapitel manches weniger bekannte Grenz- gebiet der Kunst behandeln. Zahlreiche gewählte Illustrationen dienen den einzelnen Abschnitten zur Erläuterung. Das von dem Grafen

E und dec Gräfin Baudissin bearbeitete „Goldene Buch der

Sitte * ift nicht etwa ein Komplimentierbuch im hergebrahten Sinne. Der als humoriftisher Erzähler bekznnte Verfasser und seine Gattin, welche beide das Leben der vocnehmen Welt kennen, behandeln darin vielmehr in angenehmem Plauderton alles, was zur feineren Lebens- führung und ihren Formen gehört. Ieder der beiden ges{mackvoll ausgeftatteten Bände koftet 6 M

Deutsche Art. Drei Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte ven Richard Weitbrecht. Mit elf Abbildungen. Verlag von Carl Flemming, Glogau. Eleg. geb. Pr. 3 A In

E der erften Erzäßklung dieses Buches bildet das Leben an einem

Fürftenhofe in der Zeit des beginnenden Dceißigjährigen Krieges den Vintergrund für das Schicksal eines edlen Fücitensohnes, dessen An- denken in Württemberg noch heute niht erloshea if. Mit der zweiten Erzählung betreten wir den Boden einer der berühmtesten deuten Reichsftädte iy der kritishea Zeit des Spanischen Erbfolge- frieges, wo abermals Deutsche gegen Deutsche im Felde standen. Di: dritte Erzäblunga endlich macht den Versuch, einen ebenfalls geschichtlich hon abgeschlossenen Zeitraum im Swickjal èreier Freunde aus den Gefellsastskreisen uv serer Z2zit sich widerspiegeln zu lassen: die Zeit von 1866 bis zum Tode Kaiser Wilbelm's 1. Trotz der von einander entlegenen Zeiträume ift den Helden aller drei Geschichten ein gemein-

samer Zug „deutscher Art“ eigen.

a Deutsche Fürsten: Hermann der Cherusfker, Karl der Große, Marimilian 1. Drei Grzählunzen für die deute

N Iugend von Professor Dr. Jakob Nooer. Mit 3 Abbildungen. Ver-

lag von Carl Flemming in Glogau. Eleg. geb. Pr. 3 A Drei Veldengestalten der deutshen Geschichte, die geeignet sind, der Jugend als Vorbilder männlicher Energie und Würde zu dienen, führt der Verfasser in lebenéwahren E annen vor. Das Buch eignet ih, wie das obige, als Geschenkwerk für Knaben.

Deutscher Sagenschay aus dem mittleren Nord- deutshland. Von Professor Dr. Otto Richter. Il. Band. Eine Auswahl der s{önsten Sagen aus der Provinz Hessen-Naf}au, ¿büringen, dem Harz und seiner Umgebung, Mecklenburg und den Vansestädten Lübeck und Hmnburg. Mit 8 Abbildungen. Verlag von Carl Flemming in Glogau. Eleg. geb. Pr. 3,50 „6 Mit feinen 139 finnigen Sagen aus den im Titel genannten Landschaften ftellt sih dieser Band nach Inhalt und Darstellung dem im vorigen Jahre erschienenen ersten Bande gleihwerthig zur Seite. Die ihm beigegebenen Abbildungen erböhen das Interesse an dem lebendigen und fefselnden Inhalt des Buches, das sih als Lektüre für Jugend und Alter gleich vorzüglich eignet.

Des Jahres Freuden. Ein heiteres Kinderbuch mit Bil- dern von E. Unaer und mit Versen von Julius Lohmeyer, Es Reimund und Robert Loewidcke. Verlag von Carl Flemming in Glogau. Eleg. geb. Pr. 3 Die Kinderwelt mit ihrem drolligen Thun und Twriben ift in diesem Buche in lustigen Reimen und Bildern geschildert, die den Kleinen belle Freude bereiten werden.

Handel und Gewerbe.

1900 der Wochenübersicht der Reih3bank vom 7. Dezember 773 gog rg der gesammte Kassenbestand 844 706 000 (1899: Ii 829 000, 1898: 895 407 000) M, d. i. der Vorwoche gegenüber Duiger 4 968 000 (1899: +4- 8896 000, 1898: + 17 139 000) M4 791 4 etallbeftand von 809 503 000 (1899: 741 276 000, 1898: Be M allein hat abgenommen um 4662000 an m, 11521 000, 1898: +4 18473 000) «A Der Bestand 781 130 e@seln von 823 339000 (1899: 955 853 000, 1898: 91 2,000) M zeigt einen Rüdgang um 29 133000 (1899: an 9296 000, 1898: 52908000) «A und der Bestand iggg O mbardforderungen mit 66902000 (1899: 68-147 000, 5 855 0379 000) A eine folhen um 2068000 (1899: fonte, 22 000, 1898: 4 740 000) «4 Auf diesen beiden Anlage- 55 Jiammen ift also eine Verminderung um 31 201 000 (1899: Sonstige 000, 1898: 57 648 000) M erfolgt. Vie Position Aue tige Aftiva®* weist etne Zunahme von 971000 4 auf. 4031er Seite ift der Betrag der umlaufencken Noten mit

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Vorwoche gegenüber zurückaegangen um 25823000 (1899: 10 124 000, 1898: 21 353 000) #, und die sonftigen täglich fälligen Verbindlichkei en (@treguthaben) erscheinen mit 509 585 000 (1899: 538 961 000, 1898: 476 219 000) A böber um 13 369 000 (1899: 11277 000, 1898: 13 439 000) A

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“)

Vereinigte Staaten von Amerika.

Zolltarifentsheidungen. Imitierte Fuhsschwänze die aus zwei oder mehr VOtlen hergestellt sind, können niht mehr, als die nah § 562 des Tarifs zollfreien Pelzbälge angesehen werden, fondern unterliegen als Pelzwaaren nah § 450 des Tarifs einem Zoll von 35 % vom Werth.

Cyanfkalium fällt auch dann unter § 66 des Tarifs zum Zoll- saß von 124% vom Werth, und niht als chemishe Verbindung unter § 3 des Tarifs zum Zollfay von 2599/6 vom Werth, wenn es eine Beimengung von Cyannatrium enthält. Zwar giebt es reines Cyankalium, indefsen enthält das in den Handel kommende Erzeugniß gewöhnlich Unreintgkeiten und besonders eine Beimischung von Natrium. Für di? Zolltarifierung is die Handelsbezeihnung und nit die wissenshaftlichz Bezeihnung maßgebend.

Basishe Schhlacke, gemahlen, kann, auch wenn als Dünger Verwendung findend, nicht als Düngemittel nah § 569 des Tarifs ¿zollfrei gelassen werden, da sie in § 121 des Tarifs mit einem Zoll von 1 Doll. für die Tonne ausdrüdlih aufgeführt ift.

Wäs seriger Galläpfelextrakt, bestehend aus Gerbsäure und Wasser mit etwas Unreinigkeit, der lediglich das Erzeugniß von Galläpfeln und Wasser ijt, ohne Zusay von Gerbsäure oder anderen Bestandtheilen, und weder als Gerb- noh als arbstoff, sondern zum Beshweren von Seidenfabrikaten und als eizmittel zum Fixieren der M in der Färberei Verwendung findet, kann hinsichtlich der Zollbehandlung ebenso der Gerbsäure wie den weiter verarbeiteten Galläpfeln gleichgestellt werden. Da der Zollfaß für Gerbsäure 1 des Tarifs 50 Gent für das Pfund) böber ift als der für Galläpfel 20 des Tarifs } Cent für das Pfund und 10 % vom Werth), fo hat gemäß Sektion 7 des Zolltarifgeseßes der Zoll für Gerbsäure in Anwendung zu kommen.

Kumarin unterliegt als nicht besonders genannte chemishe Ver- bindung nah § 3 des Tarifs einem Zoll von 25% vom Werth.

Glycophenol ist als Saccharin ü tarifieren und als solches nah § 211 des Tarifs mit 1,50 Doll. für das Pfund und 10 °/6 vom Werth zu verzollen,

Vogelbeeren, die Frucht der Ebereshe (Pyrus [8sorbus] domestica), die zu derselben Pflanzenfamilie wie der gemeine Apfel- baum gehört, sind wie Aepfel nah § 262 des Tarifs mit 25 Cent für den E zu verzollen. (Treasury Decisions under tarif etc. laws.

Die Kodlenproduktion der Vereinigten Staaten und ihre Einwirkung auf die Deckung des Kohlenbedarfs der europäishen Staaten.

Die außergewöhnlihe Lage des Kohlenmarktes in Europa hat die Aufme:ksamkeit auf die Vereinigten Staaten von Amerika als den Mearkt gelenkt, auf welchem Kohlen in großen Mengen zu haben siad, Viele der Anfragen nah amerikanischer Kohle werden freilih wohl den Bedürfnifsen einer vorübergehenden Nothlage entsprungen sein. Indeß scheint aus einem Theil derselben do§ die Absicht hervorzugehen, einen dauernden Bezug amerikanisher Kohlen anzubahnen. Jawieweit ein solch-r dauernder Bezug von Koblen für Deutschland vortheilhaft sein kann, hängt naturgemäß zunächst von der Lage des englishen und deutshen Kohlenmarftes und von dem Umfange des Kohlenvedarfs der deutshen Industrie ab. Vie einshlägigen Verhältnisse lassen sh nur schwer in ihrem ganzen Umfange übersehen; immerhin aber dürfte es unt-r den gegen- wärtigen Umständen von Interesse sein, die derzeitige Lzge und voraussihtlihe Gestaltung des amerikanishen Koblenmarktes und seine Exportfähigkeit eingehender zu erörtern.

Die amerikanishe Kohle kommt als Anthracit coal- (Hartkohle) und bituminous coal (Weihkohle) vor. Die Anthracitkohle wird fast ausfchließlich in Pennsylvanien gefördert; j-doch fördern au Colorado und New Mexiko in letzter Zeit gute Qualitäten. Die bituminöse Kohle wird aus folgenden großen Feldern gefördert :

l) The Triassic Field in Virginia und Nord-Carolina.

2) The Appalachian Field, das \fich vom Staat N-:w York im Norden bis zum Staat Alabama im Süden erstreckt und in einer Länge von Nordoft zu Südwest von über 900 englishen Meilen und einer Breite von 30 bis 180 Meilen die Staaten Pennsylvania, Ohio, Maryland, Virginia, West Virginia, Kentucky, Tennessee, Georgia, ‘Alabama umfaßt,

3) The Northern Field im Zentrum des Staates Michigan,

4) The Central Field, umfassend die Staaten Indiana, Illinois und West-Kentucky, /

9) The Western Field weftlich vom Mississivvi \üdlih des 43 Grades nördlicher Breite und östlich der Roy Mountatins, um- fafsend die Staaten Jowa, Missouri Nebraska, Kansas, Arkansas, Indian Territory und Texas,

6) The Rocky Mountain Field längs dieses Gebirges mit den Staten Dakota, Vèontana, Joaho, Wyoming, Utah, Colocado und New Mexico,

7) The Pacific Coalfield, umfafsend Washington, Oregon und Californien.

Für die Ausfubr nach Europa kommen ihrer Lage wegen die drei letgenannten Felder nicht in Betracht; die Förderung in den Triassic- und den Northern-Feldern ift sehr gering. Die hauptsächlih in Betraht kommende Förderung des Appalachtan-Feldes war 1899 folgende : .

Short tons

7 234 558 Georgia und Nord- Carolina , 260 008 Maryland 5 516 363 ODhio 16 679 880 Pennsylvania 75 591 554 Kentucky 5 120 370 Tennefssee 3 361 460 West-Virginia 18 755 222.

Die ferner in Betraht kommende Förderung des Zentral. Feldes betrug im Jahre 1899 in Indiana 6 529 826 Short tons und in Illinois 23 434 445 Short tons.

Die Anthracitförderung des Pennsylvania-Feldes stellte sich auf 60 320 395 sh t.

Die Gesammtkoblenförderung der Vereinigten Staaten von Amerika betrua 1899 an Weichkohle 198 239 230 sh t und an Hart- kohle 60 320 395 sh t, zusammen also 258 559 625 sh t.

Gegen das Vorjahr betrug die Zunahme der Gesammtförderung etwa 17,5 9/9. Auch fernerhin is eine Steigerung der Förderung in ungefähr demselben V-rhältniß zu erwarten. Die Einrichtung von Maschinen zum Abbau der Kohle, mehanishe Förder- und Verlade- einrihtungen in den Gruben machen shnelle Fortschritte und sind ge- eignet, die Förder- und Verladekosten geringer zu maen.

Im Jahre 1899 wurden im Ganzen, in long tons umgerechnet, 230 838973 t gefördert. Ausgeführt wurden in der gleihen Zeit 5 752 150 t. Da nicht verlautet, daß von der Förderung des Jahres 1899 ein großer Theil auf den Halden geblieben i, fo kann wohl angenommen werden, daß die Förderung abzüglich des Exports kfo«sumiert wurde. An einen Rückgang des Konsums ift nicht zu denken. Die amerikanishen Industrien, wélhe auf den Verbrauch von Koble angewiesen find, befinden in stetiger Entwickelung, deren Tempo allerdings nach der allgemeinen Geschäftslage wechselt. Der Reichthum an Naturgasen, der das Aufblühen mancher Industrien

dak, ift im Abnehmen. Im Staate Indiana beginnt bereits te Auswanderung einzelner Industrien nah gut gelegenen Kohlen- feldern oder der Umbau der Werke auf Koblenfeuerung. Auch die Hausfeuerungen, die in den Zentral- und Westftaaten in den größeren Städten durch Naturaas gespeift werden, müssen ih auf Kohlenfeuerung einrihten. Nah voisihtiger Shätung dürfte bet weiterer normaler Entwickelung der Industrie unter den obwaltenden Verhältnifsea der Verbrau der Kohle im Verhältniß der Zunahme der Förderung fteigen. Gine Ausfuhr von amerikanisher Kohle in einem für die deutshe oder die englesche Koßblenindustrie bedrohlich:n Umfange würde hiernah nur unter der Voraussetzung angängig fein, daß große Anstrenaungen gemacht werden, um die Förderung ent- sprechend zu erhöhen. Das würde indeß niht ges{hehen können, obne die Kohlenpreise erheblich hinaufzutreiben. ur eine allmähliche Steigerung der Förderung über den heimishen Konsum hinaus kann ohne gewaltigen Ginfluß auf die Kohlenpreise den Koblenexport für die Zukunft in großem Maßstabe ermöglihen. Im übrigen kommen für die Frage der Möglichkeit eines großen Kohlenexports nah Eurova wesentlih die Transportkoften von der Grube zur Shhifföverladeftelle N E am Ort der Verladung in die Stiffe n Betracht.

__ Es wäre ein vergeblihes Bemühen, thatsählih richtige Zahlen für den Transportpreis von der Grube nah dem Verschiffangs- hafen aufzustellen. Für den Inlandstransport der Kohlen und deren Transport nach den Verschiffungshäfen sind die Gruben- besißer vollständiz abhängig von dem Verhalten der Bohnen. Nur in ganz vereinzelten Fällen wird es daher deutschen Fater- effsenten möglih fein, von sigern einzelner Gruben im Jaland einen dauernden Kohlenbezug in sicherer Weise zu erlangen. Die Ohnmalht der amerikanishen Grubenbesißer den Bahnen gegenüber geht daraus hervor, daß man zwar jedes Quantum \. o. b. Bahnwagen an der Grube abschließer, auch jede Gcube kaufen kann, Abschlüsse f. o. b. New York oder andere Seehäfen aber nur für einzelne Sendungen gemaht werden. Bei dem bisher ver- hältnißmäßig geringen übersecishen Export von Kohlen die Hauptausfuhr rihtete fich nach Canada per Bahn und Küstenschiff- fahrt und nah Mexico \ind nur in einigen Hafenstädtea und Inlandsumschlagevläßen Einrichtungen vorhanden, welhe nelle und billige Massenverladung von Kohlen ermöglihen. In den meiften Hafenorten geschieht ‘die Kohlenübernahme noch in der alten umftändlihen, theuren und von der Lage des lokalen Arbeitsmarktes abhängigen Weise. Zur Errichtung umfangreihzer und kostspieliger Anlagen sind große Kapitalien und Zeitaufwand erforderlih. Es ist allerdinas niht ausgeschlossen, daß wie für Getreideverladung \ich eigene Gesellschaften für Kohlenverladung in den Hafenstädten bildea, die die nothwendigen Eivyrichtungen gegen Entgelt zur Ver- fügung ftellen. Diese Gesellshaften würden dann aber ein neues N I Ne ares Element in der Preisbildung des Kohlenexports abgeben.

Der größte Faktor, mit welchem für den Export zu renen ist, ift jedoch die Ozeanfraht und die Möglichkeit, Frachtraum zu er- halten. Für Deutschland kommen nur die Ozeanfrahten nach eng- lischen, Nordsee- und baltishen Häfen in Betracht. Zur Zeit sind Frachten unter 23 Shilling für die Tonne nicht zu haben, und auch in’ Zukunft is ein Sinken der Frahten niht zu erwarten. Wenn die Dampfer, welhe jegt von den Regierungen für Truppen- und Transportzwecke gechartert sind, dem regelmäßigen Frachtverkehr wiedergegeben werden, so werden die jeßt zurückgehaltenen Frachten ihre regelmäßigen Wege wieder gehen, und für Kohlentransporte im Großen wird ebenso wenig Play fein, wie {eßt oder früher. Sollten infolge ungünstiger Geschäftslage die Verschiffungen allgemein sinken und Frachtraum frei werden, so wird wahrscheinlih eine \{lehte Zeit auch für die Induftrie eintreten und der Kohblenverbrauch in Deutich- land sich fo mindern, daß auf den Import aus Amerika nit gerechnet zu werden braucht.

Nur eine Anzabl zum Zweck des Kohlentransports gebauter Swviffe, unter ähnlichen Frachtkalkulationen wie die Oeltankdamvfer laufend, können regelmäßige und fihere Koblenlieferungen nah Nord- Europa übernehmen. Gelegentlihe günstige Geschäfttabshlüfse, Ge- legenheitsfrahten u. f. w. find nicht in den Kreis der Erörterung gezogen; es handelt sich nur um regelmäßige Lieferungen im Großen.

Wenn aus dem Vorgesagten ein Schluß gezogen werden darf, so ist es folgender: Unter den gegenwärtig obwaltenden Verhältnissen würde, vorausgeseßt, daß der Preis und Bedarf an Koble, wie er Anfang d. J. in Deutschland herrschte, weiter befteht, zur Zeit die Grlangung größerer Mengen Koblen in regelmäßiger Verfrachtung nur bei dem zufälligen Zusammentreffen besonders günstiger Umitände möglich sein. Kleinere oder größere Posten in einzelnen Sendungen find iu haben, vorausgesezt, daß Frahtraum auf Ozeandampfern zur Berfügung steht.

Die Zukunft des amerikanishen Kohlenexports wird vollständig in der Hand großer Gesellschaften liegen, die einzeln oder in Gemein- sha}t operieren und erftens die Förderung der Kohlen in an- gemefsenem Umfang steigern können, zweitens die Bahnfrachten nah den Verschiffungspläßen zu beherrshen im s\tande sind, drittens die Einrichtung von befonderen Kohlenverladungsanlagen in die Hand nehmen und viertens durch eigene Schiffe fh von den allgemeinen Ozeanfrachtraten unabhängig mahen und zugleich den Transport über den Ozean so billig gestalten können, daß die Koble im deutschen Hafen mit englisher und deutsher Kohle konkurrieren kann.

Erft in zweiter Linie maßgebend für die Möglichkeit des Exports amerikanisher Kohle va die amerikanishen Marktpreise für Kohle, deren Schwankungen immerhin gering sind, Ob der heimische Preis der Kohle f. o. b. Eisenbahnwagen Grube 2,50 Doll. oder 2,75 Doll. oder 3 Doll. ift, kommt nicht in Betracht, so lange Bahnfra(hten, Verladungen und Seefrachten fo grofie Faktoren sind, Ob in der nächsten Zukunft \sih das Großkapital der Sache annehmen oder ob man vlelmehr den mit beshränkterem Kapital arbeitenden Unter- nehmungen freie Hand zur Anbahnung des Großkohleaexports lassen wird, läßt sih zur Zeit niht übersehen. Günstiger wie s den Export nah den Nordfee- und baltischen Losen liegen die Frachten im Vergleich zu englishea nah den Mittelmeerhäfen. Die in den leßten Monaten beobahtete Zunahme im Export amerikanischer Koblen nach Europa entfiel in der Hauptsache auf südfranzösische und italienishe Häfen. Bis zum 1. August d. J. waren nah Deutschland nur etwas über 4000 Tons gegangen. Im Ganzen betrug die Ausfuhr in den vergangenen 7 Monaten bis zum 1, August d, J. nur 46 Mill. Toas, von denen 3,2 Mill. Tons British-Nordamerika genommen hatte. Jn diesem und auch noch im nächsten Jahre wird vorausfihtlich der Export amerikanischer Koble nach Europa und besonders nah Deutschland einen sehr bescheidenen Poften im Verhältniß zur Gesammtförderung und zu dem Konsum ausmachen. Vor Anfang 1902 könnte überhaupt, vorausgesetzt, daß das Großkapital willens und in der Lage wäre, sih allen Ernstes des Gegenstandes anzunehmen, die Kohlenförderung in den Ver- einigten Staaten nicht genügend erweitert und Verlade- und Trans- portmittel so ausgebildet werden, daß billige Mafsentransporte möglich wären. Selbst in diesem Falle aber wäre es für die europäische Industrie kaum gerathen, sih auf die Möglichkeit steten Bezuges von amerifanisher Kohle einzurihten. Die grofien Ausftände in den Koblenrevieren nah der Art des anscheinend jeyt beendigten großen Ausftandes der Hartkoblenarbeiter in Pennsylvanien werden voraus- Es in Zukunft noh häufig genug die Förderung für längere oder ürzere Zeit in Frage stellen, Die f\tets wachsende pel der Arveiter-Unioas in den Vereinigten Staaten bildet in dem industriellen Leben dieses Landes ein so bedeutendes Element der Produktion, oa auf eine Kontinuität in der leyteren niemals mit Sicherheit zu renen ift. da dieser Thatsache ift, wie auf allen anderen Gebieten der amerikanischen industriellen Produktion, so auch in der Kohlen- industrie, neben anderen Dingen etne gewisse Gewähr dafür gegeben, daß der europäischen Industrie von der Konkurrenz der ree keine so überwältigende Gefahr droht, wie sie ängstlih: Gemüther anzunehmen geneigt find. Andererseits wird vorausfihtlih in einigen Jahren die amerikanishe Kohlenindustrie in der Lage sein,