1900 / 297 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Dec 1900 18:00:01 GMT) scan diff

E

E E E Es

E E T E G

p

t

einem dieser Prozesse hat das Geld diese hundsgemeine Rolle gesptelt, in dem anderen hat der Mammon die unschuldigen Kinder verführt. In einem Prozeß war der Mammon der Gegenftand des Glüds- piels, ‘in dem anderen gemeine Spekulation und Betrügerei unter

ten, von denen man es nit erwarten sollte. (Zwischenruf des Abg. Singer: Hohe Getreidezölle! Präsident Graf von Balle- ftrem bittet, den Redner niht zu unterbrewen, vier Tage dauere bereits die Etatsberathung, und man komme sonst niht zu Ende) Der Zwischenruf beweist nur die Ober- fläc;lihfteit, mit der die Herren gewisse Dinge behandeln. Man hat von sozialdemokratisher Seite der Regierung den Vorwurf ge- macht, daß sie fh mit dem kapitalistishen Interesse der Arbeitgeber identifiziere. Ich bedauere in hohem Maße, daß durch die 12 000- Mark. Affaire dieser Schein entstanden ist. Abec ich kann, soweit meine Kenntniß reiht, fagen, daß in unserea Ministerien und ins- besondere im Staatssekretariat des Innern dieser Geist, der den Mammon begünstigt, nicht vorhanden ist. Jch hätte nur gewüascht, daß der Staatssekretär des Innern niht den Versuch gemacht bâtte, die Affaire s{höôner darzustellen, als sie ift. Sie ist, wie der Reichskanzler “rihtig gesagt hat, ein Mißariff, und sie wird durch eine andere Darstellung niht besser. Damit sollte die Sache begraben sein. Wenn man dem Staatssekretär des Innern den Vorwurf matht, daß in seinem Ressort auf der soztalpolitishen Linie zu langsam gearbeitet wird, so muß ih darauf hinweisen, welche ungeheuere Arkeit den Herren von der Regierung dur die heutige Sozialpolitik auferlegt wird. Hundert und Hundert der werthvollsten Kräfte werden“ in den Parlamentésizungen, in den Kommissionsfißungen verbraucht, und alle Sitzungen sind: doch niht wichtig. Es giebt sehr . viele Reden, und ich nehme auch die metnigen niht aus, aus * denen die Herren nihts lernen können. Deshalb follte man dem Reichsamt des Innern niht einen unbegründeten Worwurf machen. Einen Wunsch habe ih allerdings; er betrifft die furchtbare Wohnungsfrage. Der Reichstag hat mit überwältigender Mehrheit die Regierung aufgefordert, in der Wohnungsfräge eine Kommission niederzuisetzen; es is aber seitdem nihts geschchen. Die Zustände in Berlin sind eradezu s\chaudererregend gewesen; e Familien haben ân dem Tempelhofer Feld ohne Obdach gelagèrt. ‘Gerade das Haus, die Wohnftätte der Familie, ist der Rahmen. in tem sih das sittlich-religiöse Leben abspielt. J stimme der Welipolitik zu, aber ih denke, daß man auch für die Wohnungsfrage mehr Mittel zur Verfügung haben mükßte, als aus- gegeben werden. Dasselbe gilt von der Invalidenversorgung, Ich finde, daß vielfa das innere Staatë- und Reichsleben unter einem durchaus materiellen Gesichtspunkt aufgefaßt wird. Au die Agrar- frage wird von der linken Seite immer als eine Geld- frage behandelt, und man thut fo, als wenn der Land- wirth\{chaft nur daran läge, große Gewinne etinzuheimsen, während doch der Gewinn der Landwirthschaft kaum ausreicht, die Betreffenden zu ernähren. Gerade in der Industrie ftößt man fi nit an 10 oder 30 9/9 Dividende. Ringe und Syndikate werden nur sehr leise angefaßt, während man die Landwirthschaft garnicht enug unterdrücken kann. Wir sollten im Gegensaß zu England froh ein, daß die Hälfte unseres Landes der Landwirthschaft gehört. Gerade in England is man bestrebt, der Ländergier und Unersättlich- keit immer neue Opfer zuzuführen. Es geht da zu wie in einem großen Geschäft, wo man sih überstürzt, bis man scheitert oder Bankerott mat. Den Agrariern wird der Vorwurf gemaht, daß fie marchmal viel fordern. Das ist überall so: man {lägt vor, um na- her wenigstens etwas zu erreihen. Aber ih muß sagen : dieser Haß auf der linken Seite, ®der gegen die Agrarier herr\ch{cht, ift wirkli uribillig und ungerecht. Unsere Armee könnte garnicht in der Weise bestehen, wie fie besteht, wenn die ländliche Bevölkerung der Verkümmerung preis- egeben würde, wenn man den Groß- und Kleinbesiy aushungert. ch göônne der Industrie, daß sie durch ihre Entdeckungen die Welt erobert und große Gewinne erzielt, aber man follte der Landwirthschaft auch die kleinen Gewinne gönnen. Herr Bebel vermißt ten christlicen Geist in der Politik. Diesen Gedanken möchte ih auf die Welipolitik anwenden. Ich habe vor wenigen Tagen aus den Briefen eines der berufensten Cbinakenner erfahren, daß man von dem Tische des chinesishen Kaifers ein Neues Testament als Andenken mitgenommen habe. Der Gewährsmann hat aus sehr intimen Kreisen die Nahriht empfangen, daß ein weseatliher Grund, weshalb die Kaiserin von China und ens Tuan tem regierenden Kaiser so feindlih gesinnt seien, darin âge, daß der Kaiser von China das Neue Testament lâse. Das zeigt, daß der Ruf: „Ehre sei Gott, und Friede auf Erden“, eine anz andere Rolle spielt, als die Herren meiven. Das Chriftenthum geht doch seinen Gang dur die Länder und Jahrhunderte. Ih meine, auch die große Weltpolitik muß von chriftlihen Gesichtspunkten aus getrieben werden. Man spricht fo viel von christlihen Großmächten. Diese sogenannten ciistlichen Großmächte lassen sehr wentg von diesem christlihen Geist bemerken. Die Ari und Weise, wie General Chaffee unserem Ober-Komman- dierenden gegenübertrat, ließ wenig von Christenthum verspüren und konnte nur den Chinesen ein Beispiel geben, in thren Handlungen fortzufahren. Vor wenigen Jahren wurden die armenishen Christen zu Tausenden hingeshlachiet und eine ganze blühende Provinz zerstört. W218 haben die chriftlihen Großmächte da gethan? Garnihts. Beinahe jahrelang hat man nicht cinmal erfahren, was da geschehen ist. Ueber einen Dreyfus brachten die Zeitungen spaltenlange Berichte. Was ist das für eine Zeit und was für eine Welt! Jh bin überzeugt, der Grund war, daß Dreyfus ein Jude ist. Wenn irgend ein Christ fo gehandelt hätte wie Dreyfus, kein Hahn hätte dana gekräht. Ih will nit sagen, daß er nicht zu Recht verurtheilt worden it. Aber solche Vinge kommen doch alle Tage vor. Man fann ja nickt leugnen, daß wir in Deutschland mit dem Sultan noch am freundlihsten stehen. Der Ausgang der Burensache is vom Volke mit Unmuth aufgenommen worden, weil gegen. die Armeniergreuel von den chriftlihen Vächhten nihts geschehen ist. Wir erleben auch hier die Wahrheit der alten Fabel: Jch bin groß und Du bist klein, darum fresse ich Dich auf. Die großen Mächte machen die kleinen todt, und die Welt ift ein großes Waarenhaus gewo:den. Was die Burensache betrifft, so dünfen wir nicht vergessen, daß der Reichskanzler sie erst übernommen hat und ihr unmöglich eine neue Wendung geben konnte. Wenn er aber eine atsolute Nichtintervention proklamierte, so if gerade Eng- land von diesem Grundsaß gegenüber den Buren abgewichen. Uebrigens haben si in England denn doch Stimmen erhoben, die sich gegen diese grausame Kriegführung aussprewen.. Ich erinnere nur an eine kleine Schrift des englishen Schriftstellers Stead, der den Trandévaalkrieg aufs s{ärfste verurtheilt und ihn fogar vom Standpunkte der Buren aus einen beiligen Krieg nennt. Und wie in England, so hat dieser Krieg auch anderwärts und speziell bei uns das Rechtégefühl und das Gewissen der Bevölkerung wachgerufen. Es ift bedauerlich, daß in dieser Frage bei uns zwishen Kaiser und Nolk ein Spalt klat. Mir sind Briefe zugegangen, die theils shmerz- lisle Betrübniß, theils Erbitterung und Wuth über die Haltung unserer offiziellen Kreise in der Burenfrage athmen. Angesichts des Friedenskongresses im Haag, angesichts der hristlihen Weihnacht ift der Transvaalkrieg, der bereits zur Mordbrennerei ausgeartet ift, ein trauriges Zeichen der Zeit, ebenso wie die Gleichgültigkeit weiter Kreise für Recht und Gerechtigk:it. Darum bitte ich Gott, daß er unseren Reichskanzler erleuhten möge, damit auch er mehr auf di: christlihe Harmonie Rücksicht nimmt. Ih kann nur die Hoffnung aussprechen, daß in dem europäishen Völkerkonzert der Sinn für Recht und Gerechtigkeit sh mehr bethätigt.

Abg. Möller-Duisburg (nl.) wendet sich gegen die Aus- führuvgen des Abg Dr. Hahn und bestreitet namentlih, daß die ute auf Koften der Landwirthschaft von der Regierung und

eseßgebung bevorzugt werde. Als Plitglied des Wirthschaftlichen Ausschusses habe er davon nichts bemerkt. Dem Abg. Dr. Hahn gegenüber maht Redner die Lohnftatiftik der Berufs- Sniofleni@aften geltend und führt aus, daß die allgemeine wirthshaftlihe Lage für die Arbeiter von größter Bedeutung

sei. Die Arbeiter hätten genau dasselbe Interesse, das wirthschaft- lie Leben in die Höhe zu bringen, wie die Unternehmer. Nur dur Vereinigung ver verschiedenen . Interessen kônne_ man zum Ziele kommen. Gegenüber den Klagen von agrarisher Seite über die (Fnt- ziehung der Landarbeiter durch die JIndustcie weise er auf die frühere starke Auswanderung nach den überseeishen Staaten hin. Schließlich spricht Redner die Erwartung aus, daß bezüglich des neuen Zolltarifs eine Verständigung unter den Parteien stattfinden möge.

Abg. Graf von Klinckowstroem (d.-konf.): Die Ausführungen des Abg. Möller sollten der Linken zu denken geben, Es acht daraus hervor, daß bei ibm im Gegensay zu anderen Herren der Linken Ver- ständniß und richtige Ansicht der wirtkscaftlihen Verhältnisse vor- banden ift. Landwirth\schaft und Industrie greifen ineinander, und darum glaube ich, daß wir uns verskändigen werden, weil wte uns verständigen müssen, weil ohne diese Vérständkgung etn Handelsvertrag überbaupt nit zu stande kommen kann. Ih bin überzeugt, daß auch die Industrie davon durhbrungen ist, daß die Zollsäße für Getreide, die wir nach ernfler Berathung als die richtige Basis der Handels- verträge halten, nothwendig sind, um der Landwirthschaft einen Ge- winn über die Produktionskosten hinaus zu ermöglihen. Die agraris(e Bewegung ist überhauyt nur entstanden, weil die Land- wirthschaft ch niht mehr anders helfen konnte; und die Bewegung würde überhaupt garniht mehr existieren, wenn sie nicht bearündet wäre. Wenn die Herren von der Linken immer von etner Vertheuerung der Kohlen sprechen, so haben sie gar keine Ahnung davon, wie hoh unsere Produktionskesten sind. Jh erinnere Sie an die hohen Steuern, die Schul- und Kirchenlasten, an die Lasten der sozialen Geseßgébung. Ueberlegen Sie ih doch die Sahe. Wenn wir in der Landwirth\chaft die Grundsäße des Freihandels beobachten und die Arbeiter nah dem Grundsaß von Angebot und Nachfrage" be- handeln wollten, so müßten wir nur Kulis beschäftigen. Wir haben aber ‘viese Logik nicht. Die Arbeiter gehören zu uns, und wir be- schäftigen fte: so lange es uns irgend mögli if. Was die Transvaal-Frage anbetrifft, so hat der Reichskanzlèr als der leitende Staatsmann erklärt, wa3 er erklären konnte. Er hat alles gethan, was in unserer Kraft steht; * er hat vor allen Dingen, und das hat mich am metsten gefreut, betont, daß von einer Abhängigkeit England gegenüber niht im Geringsten die Rede sein kann. Er hat ferner erklärt, daß, wenn verwandtschaftliche und dynastische Beziehungen auf dke Politik einen Einfluß haben follten, er nicht mehr diesen Posten einnehmen würde Was wollen Sie denn oh? Die Reise des Präsidenten Krüger nah Berlin hatte doch offexbar einen politisGen Zw-ck, und diesem politischen Zweck Yonnten wir nicht entgegenkommen. Wenn er troßdem die Neise antreten wollte, so konnte das nur den Gruyd haben, daß er durch diese Reise in Berlin für seine“ Sahe, wenn vit tie reale Wirklichkeit, doch einen gewissen Schein stich rekonstruiecen wollte, der für unsere Politik gewisse Folaen haben konnte, die man niht untershägen follte. Wenn der Aba. Bebel gefragt hat, was es mit dem „für jeßt" für eine Bewandtniß habe, so konnte er doch nicht erwarten, daß der Reichs- kanzler ihm darauf antworte. Das „jeßt" kann nah meiner Ueber- zeugung nur heißen : „\o lange der seitherige Präsident von Transvaal in politislen, uns tief berührenden Zwecken uns besuchen will." Kommt er als tapferer Soldat, als Held, der für sein Vaterland gekämpft hat, dann werden wir stets bereit sein, ihn als Soldaten mit allen thm wukommenden Ehren zu empfangen.

Abg. Fürst Radziwill (Pole) tritt den gestrigen Behauptungen des Aba. Dr. Sattler betreffs des Propstes von Krzesinski entaegea und. bebt hervor, daß der Erzbischof von Stablewski dem Propst die Nichtannahme der Kandidatur gerade aus Rücksihten der Nicht- beeinflufsung der Wahl anbeimgegeben habe.

Darauf wird ein Schlußantrag angenommen.

Zur Geschäftsordnung bemerkt der

Abg. Bebel (So0z.), daß ihm durch den Schluß der Debatte die Möglithkeit benommen set, auf die Angriffe der Abgg. Graf Roon vynd Stoecker auf seine Partei und feine Person heute zu antworten. Er behalte sh vor, bei passender Gelegenheit auf diese Angriffe zurück- zukommen.

Nach persönlihen Bemerkungen der Abgg. Dr. Hasse, Richter und Stoecker werden, gemäß einem Antrage der Abaa. Bassermann {al), von Kardorff (Rp.), Dr. Lieber (Zentr.), Graf zu Limburg-Stirum (d. kons.) und Rickert (fr. Vgg.), ein großer Theil des Ordinariums des Etats, das gesammte Extraordinarium und die meisten Einnahmckapi!el an die Budgetkommission überwiesen.

Die nächste Sißzung wird auf Dienstag, den 8. Januar 1901, Nachmittags 2 Ühr, festgeseßt. (Tagesordnung: Erste Berathung des Gesehentwurfs, betreffend das Urheberrecht.)

Präsident Graf von Ballestrém: Ehe wir auseinandergehen, möchte ih noch allen geebrten Kollegen ein recht fröhlihes Weihnawht2- set und ein alückli%cs Neujahr wünschen und daran die Hoffnung knüpfen, daß Sie und auh alle die Anderen am 8, Janvar fris gestärkt zur Arbeit zurückchren.

Schluß 41/2 Uhr.

Literatur.

Einführung in das Studium des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Lehrbuch des bürgerlichen Rechts von Dr. F. Ende- mann, ordentlihem Professor in Halle. 3. bis 5. Auflage. 11. Band, 2. Theil: Familienrecht. Berlin, Karl Heymann?'s Verlag. Pr. geb. 8 A Das Werk liegt, nahdem auf den dritten, das Erbrecht behandelnden Band j-8t auch der dem Familienrecht gewidmete Theil des zweiten Bandes gefolgt ist, nunmehr vollständig vor. Es ift von den bisher vollendeten systematishen Bearbeitungen des neuen bücger- lien Rechts die eingehendste und dürfte hiertn auch in der nähsten Zeit nur von der Dernburg’sWen übertroffen werden. Während aber die leytere vornehmlich für den Pcraktiker befiimmt ift, etanet sich das Endemann’ ¡he Werk mit seiner leiht verständlihzn, die Rechtsregeln dnrch überall eingefügte Beispiele veranschaulihenten Darstellung au vortrefflich zur Einführung der jungen Juriften in das neve Recht, um so mehr, als der Verfasser in seiner Arbeit das im B. G.-B. enthaltene Rei mit dem bis- herigen verknüpft, immer zunäcst als Grundlage das römische, das ältere deutshe und das gemeine Recht, oft auch das preußische Partikularrecht darfiellt. Die bedeuisameren Erscheinungen der Literatur find forgsam bent und alle ftreitig-n Punkte des neuen Rechts erörtert. Die Autführungen Endemann?'s zeichnen sich durch Zuver- [läisi„keit wie durch genaues Eingehen auf die Sache aus, und man wird nur selten ihnen nicht zustimmen können.

Gewerbeordnung für das Deutsche Reich in der Fassung der Bekinntmahung vom 26. Juli 1900. Textausgabe mit ausführlidem Sawhregister. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Pr geb, 1,20 M Diese für die Praxis sehr brauchbare Ausgabe giebt den Text der Gewerbeordnung in ihrer neuesten Fassung in korrektem und leiht leébarem Druck wieder. Ein zurerlässiges Sachregister von 32 Seiten Umfang ist dem geschmackvoll ausgestatteten Buche zur Erleichterung des Nachschlagens beigegeben.

Gothaischer Genealogisher Hofkalender nebst diplomatisch-statistishchem Jahrbu für 1901. 138, Jahrgang, Gotha, Juftus P-rthes. Der soeben ershieneae Hofkalender ür das Jahr 1901 weist eine größere Zahl neu aufgenommener Fürst- licher Geschlechter auf. An die am 1, Januar d. I, von Seiner Majestät dem König von P-eußen in den Fürstenstand erhobenen bis- herigen Grafen Richard zu Dohna-Schlobitten, Philipp zu Eulen- burg und Hertefeld, Edzard zu Jnn- und Knyphausen mit igrea engeren Familien reihen sih an: die Fürstin Sophie von Hohenberg, Gemahlin des Erzherzogs Franz Ferdinand von Desterreich-Efte,

die russisGen Herzöge von Leuchtenberg, ein Zweig der Fürsten Ks, manowîêky, und fünf italienische fürstlihe Familien: Cerami, Mou, tignano, Palestrina, Sanl’Angelo ' dei Lombardi und Scilla. agleihwohl keine Vermehrung des Textes eintreten zu lassen, hat die Redaktion des Kalenders eine Anzahl Fürftliher Familien, in deres Personalbestand wenig oder gac keine Aenderungen erfolgt sind init einem Hinwetse auf den leyten Jahrgang versehen, Die politische Veränderungen in verschiedenen Theilen der Welt Haben im neues Jahrgang gleichfalls Berücksihtigung gefunden. Samoa ist unter his Zahl der deutshen Shutgebiete eingereiht, die Tonga-Jufeln flyß den unter britischem Protektorat stehenden Ländern beigeg-ben worden. Die heiden \südafrikanishen Freistaaten sind mit ihren Präsidenten und den bet thnen beglaubigten und noch nit ahhe, rufenen divlomatishen Vertretern beibehalten worden, ba eine enp, gültige Entschelbung noch viht gefällt i; zugleih i aber bei dem Artikel „Großbritannien“ unter den afsrikz, nishen Kcronien sowohl die „Oranje River Colony" als au die Vaal River Colony“ eingefügt. Andere Abschnitte sind ganz ney bearbeitet, wie z. B. die Darstellung des russis{hen Militärwes-ns und der Artikel „Kreta". Die ftatistishen Angaben über alle Staaten der Grde beruhen wiederum zumetit auf amtlichen Veröffentlichungen oder schrifiliGen Mittheilungen der Landesregterungen oder der hej diesen beglaubigten Vertreter fremder Mächte. Ste ortentteren über Flähheninhalt und Bevölkerung, Konfession, Staatsangehörigkeit Nationalität, Vertheilung der Bevölkerung nah dem Beruf, Be, wegung der Bevölkerung, Ein- und Auswanderung, Ginwohnerzahl der größeren Stadtgemeinden, liber Finanzen, Budget, Staatss{ulden Entwickelung des Handels und Verkehrs, Hauptwaaren der Aus- uud Einfuhr, Schiffahrtöbewegung, Stand der Handelsmartnen, Länge der Eisenbahnen, Zahl der Posthureaux und der beförderten Briefe x, Telegrophen, Lelephone, Zusammenseßung, Stärke und Eintheilung der Heereömaht uxd Bestand der Kriegéslotte. Ges{hwückt is der neue Jahrgang mit den Porträts Ihrer Köntiglihen Hohziten deg Großherzogs {Friedrih August und der Großherzogin Elisabeth von Oldenburg, sowie des Kaiserlichen Botschafters in Wien Fürsten Philipp zu Eulenburg und Hertefeld und des Präsidenten der Vere einigten Staaten von Brasilten Dr. Manoel Ferraz de Campos Salles,

F, Das Buch von den preußischen Königen von D, Bernhard Rogge, Könialihem Hofprediger in Potsdam. Dritte, vermehrte Auflage. Mit 9 Brustbildern. Hannover. Verlag von Carl Meyer (Guftav Prior). X11 und 624 S. Preis geh. 8 4, geb. 10 A Das vorliegende Werk verdankt seine Entstehung den mannigfahen Anregungen Seiner Majeftät des Kaisers und Königs zur Belebung des Geschichtsunterricyts, insbesondere Aller- hôchstdessen wiederholten Hinweisunaen auf den sittlichen Gewinn, der dem Lernenden aus der Beschäftigung mit der vaterländischen Geschichte erwahse, Dem erslen Erscheinen des Buches im Jahre 1890 i} jeyt die dritte Auflage gefolgt. Den nächsten Anlaß zu deren Veranstaltung, hat, wie der Verfasser in feinem Vorwort bemerkt, dem Verleger die am 18. Januar k. J, hes vorstehende 200 jährige Gedenkféeier der Erhebung Preußens zum Königreih gegeben. Eine lebendige Anschauung, getragen von einem fstarken evangelis{Wen Gefühl, gesunde Auffassung von Menschen und Verhältnissen und etn frisher, die Ausmerksamkeit fesselnder Er- zählungston machen in glüdiiher Vereinigung die Lektüre des Buchs belehrend, erfreueznd und erhebend, fodaß man ihm oie wetiteste Ver- breitung wüns{hen darf.

Preußen unter der Köntgékrone. Der Jugend und dem Volke gewidmet voa Friedrich Tromnau, Stadt: und Kreis Sculinspektor în Königsberg i. Pr. Jn zwei Ausgaben: kleine Ausgabe, 48 Sciten mit 30 Holzschnitten, Pr. geh. 25 F; arößere Ausgabe, 80 Seiten mit Titelbild und 45 Abbildungen im Text auf Velinpapier, Pr. geb. 1 6 25 H. Breslau, Verlag von Ferdinand Hirt. In gedrängter Kürze hat der Verfasser die Ereignisse in Preußen seit dec Erhebung desselben zum Königthum geschildert. Besonders hervorgehoben wird das innere Wirken der Herrscher, wie es sh gezeiat hat in ihrer Fürsorge für Landbau und Gewerke, für Kunst und Wissenschaft, für Handel und Verkehrêmittel, Auch die Verdienste der preußishen Köntge um die Geschgebung und Rechtspflege, um die Verwaltung und Ordnung des Steuerwesens, um die Hebung der Volksbildung werden dargeleat. Der reiche, zura theil \{wer zugänglichen Quellenwerken entnommene Bilder|chmuck zeigt eine forgiältige Auswahl und künstlerishe Ausführung. Von besonderem Interesse und Werth sind die feltenen Bilder, die in der größeren Ausaabe der Beschreibung der Krönunzéseierlichkeiten beigefüat sind

Das X1X, Jahrhundert inWort und Bild. Politi'che und Kulturgeshihte vos Hans Kraemer, in Verbindung mit her vorragenden Fahmännern. Mit ca. 1500 Jllustratioven, fowie zahl reihen farbigen Kunstblättern, Facsimile-Beilagen 2. 1IV. (Suvple ment-) Band. Deutsches Verlagsbaus Bong u. Co., Berlin, Leipiig, Wien, Stuttgart. Pr. eleg. geb. 16 4 Diese prächtige Säkula revue ift mit der soeben crfolgten Ausgabe des Supplement-Bande nunmehr zum Abschluß gelangt. Unter den zahlreichen Novitäten des dicsjährigen Weihnachts, Bücbermarktes wird au dieter neue Band eben!o hervorleuht-n und gleih großen Beifall finden t ersten drei Theile des Prachtwerks, die sih einer außerordentl freundlihen Aufnahme und weiten Verbreitung zu erfreuen Halten Die Ursahe dieses unrgewöhnlihen Erfolges ltegt einerieits in der volksthümlichen Darstellung und der Mitarbeit erster Fahmärner und Gelehrter, andererseits in der reihen fünftleri]chen N stattung, die zu dem ebenso unterhaltenden wte belehrenden Text diî \chönste Ergänzung bietet. Der neue, vierte Band tellt ein vollkommen in sih abgeshlofsene3s, selbftändiges Ganzes dar, sodaß er au ger! von Solchen erworben werden wird, welche die ersten drei Bänd: ned nit besizen. Seinen Inhalt bildet neben einec Darstellun T Vorgeschichte des Burenkrieges urd der Ereignisse bis zur Einnahme von Pretoria sowie zwei fefselnden Abhandlungen übec die Entwickelung des Heerwesens und der Kriegsflotten die erstere aus der Feder des vnlängst in China jäh aus dem Leben geschiedenen Obersten Grafen Maximilian Yorck& von Wartenburg, die leßtere von dem Kapitänleutnan! a. D. Wislic-nus eine umfangreiche, durh viele Bilder erläutert? Schilderung der wichtigsten Gruppea der Pariser Weltaut ft:llung, po allem der Abtheilungen für Technik und Jnduftrie, Chen D Physik, Kunft und Kunstgewerbe, Baukunst, Wohlfabrtspflege u In Anbetracht des reihen Inhalts uad der prachtvollen Austatlu! ift der Preis des Werks ein niedriger zu nennen. s

Aus Friy Neuter’s jungen unnd alten Lage! Nzues über des Dichte:s Leben und Werden, auf Grund ungedruäl Briefe uod Dichtungen mitgetbeilt von Karl Theodor G:

Mit zablreihen Bildnisszn, Skizzen, Ansichten und Falsimil

theil mah Originalzeihnungen yon Theodor S({hloepke ur Reuter. Dritter (Schluß,) Band, Wismar, Vini Hofbuchhandlung. Pr. geb. 4 M Gerade zur rechten Zeit fu Ieihnachtétisch in jedem Hause, in welhem Friy Reuter

werth gehalten wird, ersien soeben dieser dritte, ab! D Band des Werkes, in welhem der unermüdlihe Bera von dem endlich aufblüheaden Glück VUteuter's, naben

die Festungéjahre hinter - sch hatte, sovie yon setnem und seinen Freuaden ia Treptow, Neubrandenburg und Sil erzählt, Außer vielen neuen, herzlich anmuthenden Ginzelhette a besondere aus den leyten Jahren in Eisena, enthält diee R auch manches bisher gänzlih Unhefannte aus dem Leben De “cit Amtöhouptmanns Weber, jener jedem Leser bekannten feraigen, F deutshen Figur aus der „Franzosentid*. Obgleich \chon t per erstea Bände des Werkes mit zahlreihen Bilvern aus Reuter ® L und seiner Umgebung geshmückt waren, zeigt dec neu eru Band, daß noch immer în zahlreihen Freundeshänden Mater Fülle vorhantea war, um auch ihn mit Portraits, Ansichten Su u. f, w. auf das Neichste auszustatten,

Q

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 297.

Berlin, Freitag, den 14. Dezember

Verichte vou deutschen Fruchtmärkten.

Qualität gering | mittel

Durtschnitts- preis

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

M d I M t

aps höchster “ibeslé| höster

niedrigster

ad

Doppelzentner

Am vorigen Markttage

Durch- shnitts- preis

M.

D T U

Landsberg a. W., , Crone a. Br. Wongrowiß

Breslau .

Hirschberg

Ratibor .

Göttingen

Geldern .

Neuß .

Döbeln . S a, Langenau i. Wttbg. . Ueberlingen . ¿ E Colmar i. E. . Château-Salins Breslau ,

pa G

«e U ck 2-2 Sz aua“

e D. P0000 _Q

p—

Landsberg a. W. , Kottbus . Crone a. Br. , Wongrowitz Breslau . Hirschberg Ratibor . Göttingen Geldern . Neuß .

St. Wendel Döbeln Giengen . Veberlingen Château-Salins Breslau ,

Landsberg a. W. . Crone a. Br. . Wongrowigz

Breslau .

Hirschberg

Ratibor .

Geldern . ,

St. Wendel

Döbeln

Urach .

Giengen . e Langenau i. Wrttbg.. Veberlingen .

Rastatt y Château-Salins Breslau .

Landsberg a. W. . Kottbus á Crone a. Br. Wongrowig .

Breslau

Hirschberg

Ratibor . , Göttingen

Geldern .

E

St. Wendel

Döbeln

E

Giengen . s Langenau i, Wtitbg. Ueberlingen . i Rastatt Château-Salins

E B

Bemerkungen. Di d 5 Ein Begeudas Stri ie verkaufte

ch (—) in den

Weizen.

H —— | 14,50 1440 | 14,40 | 14,60 3,90 14,00 | | 14,50 1230 | 13,30 | 14,00 330 | 13,80 14,50 H | | 14,25 15,80 | 16,10 | 16,40 3 50 3,50 | 14,50 13,00 1360 | | 14,20 16,00 | 16,00 16,00 16,00 | 16,60 15,50 15,50 16 43 16,50 17,00 17,50 | 18,90 S E, 16,60 12,30 L000 | 60 | 14,00

| 2,20 | 13,20 12,20

13,20 3,40 13,40

11,00 2,4 12,44

13,50 3,0 14 00

| Ea C 14,40 12,30 12,50 2, 12,90

14,80 14,80 14,80 14,60 15,40 15,10 14,70 16,40 16,20 14,30 Le.0 16,80 17,30 1 7,50 19,18

14,60

agen,

46 y 13,60 14,20 19 A 15,20

c) Q 12,80 13,90 x 14,30 1 4 A0) A3 S 14,80 15 30 14,50 Ó n 14,40 14,60 Â, U

Ì J

13,00

ge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt alten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht KirceDorenba ift, De ( T |

15,00

14,79 15,35 16,11 15,60

16,49 16,50

17,50 18,70

) 99

26d

13/48 14,50

chnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen ehten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht

1900.

Außerdem wurden am Markttage

( Ra überschläglider S verkauft