1840 / 2 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ijer Brafilien Hrinzen und der ältesten Schwester des Kaijers von San bringen solle. S Neo, Sohn des Marschalls _ Ziteache bei der Franzdfischen Gesandtschaft in Lia - E y ebenfalls von dort hier eingetroffen. Der « S eggu ing 32,000 Pfd. in Baarschaften für faufmännische mo F E Jn voriger Woche wollten ¿s unterrichtete Per u s n, daß die Minister bald nah ffnung des Parlaments Fi odurch statt des jebigen s{hwanken-

S Reus . S w Maßregel vorlegen würden, 1 auf fremdes Getraide festgeseßt uar-

? i immter es Sett. Je E würde derselbe 7 Shillinge für das L teé betragen. Der Greenocck Advertiser bemerkt hie U: Wenn wir uns an Lord John Russell's bekannte Vorliebe für ein Zoll erinnern, so fühlen wir uns geneige--jenem estimmte

einen bestimmten r 3 m Berichte Glauben zu schenken; aber Lord Melbourne : p ian daß o. eine Handlung des Wahnsinns seyn würde,

"6 mit den gegenwärtigen Korn-Geseßen zu- befassen, läßt uns 06 R 15 Anstand nehmen, dem Gerüchte unbedingt zu vertrauen. Unterdeß wird „in. Manchester und meZreren anderen Manufaktur -Städten Sn ede Agitation in Bezug auf die- en Gegenstand eifrig betrieben. s ‘Der E Bub Macneile hat es nôthig gefunden, sich in „Standard“ gégen den ißm gemachten Voxwurf zu verthei digen, daß er die Königin Victoria mit Jesabel, dem b sen Weibe ¿Ahab’s, verglichen habe ; seine Freunde hatten fräßer schon erklärt,

Ter habe unter der Jesabel nicht die Königin selbs, sondern nur È die sle umgebenden Personen verstanden; Herr Macneile behaup-

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ter nun aber, daß jenes Worc auch diesen Sinn nicht gehabt, sondern daß ér darunter den Papismus gemeint habe.

Die Londoner Handelsleute follen sich Hoffnung darauf ge: macht haben, daß bei der Vermählung der Königin wieder ähn liche Festlichkeiten bei der Krönung stattfinden Und daß die freun den Mächte auch außerordentliche Gesandte hierher schicken wür- den. Es wird jedo) von hiesigen Blättern jeßt erklärt, daß ein solches Gepränge bet dieser Gelegenheit von Seiten der Souve- rainin_nicht gewünscht. worden sey. ; :

Den Privat-Banken in der City. soll die halbamtliche Mit- theilung zugekommen seyn, daß die Direktoren der Englischen Bank Vorbereitungén pu machen wünschten, den Zinsfuß für An- leihen auf 5 pCt. herabzuseßen, wenn zuvor jene Banken sich zu diesem Schri.t entschließen wollten.

Es geht das Gerücht, daß einige der einsichtsvolisten Bank- Direktoren dem Plane nicht abgenetgt seven, eine Nacional-Bank u errichten, die das autschließliche Recht haben solle, unter der Aufsicht des Parlaments Nôten auszugeben. ;

Zwei Linienschiffe von 74 Kanonen und eine Fregatte sollen den Befehl erhalten habén, so schleunig als möglich na China abzugehen. Man spricht vou einer. strengen Blokade des Hafens von Canton und glaubt, dieselbe mit Hülse jener Kriegsschiffe ¿nd dreier Dawpfbdte leicht ausführen zu können. Außer den Forderungen der Opiumhändler wird das L e U 2 dér de- vor tehenden Session über dedeutende Ansprüche auf Lagergeld wegen Unterbrechung des Handels in China zu entschéiden haben. Der erlittene Verlust wird im Ganzen a 5 Millionen Pfd. St. geschäßt. Sig U

O’Connell hat am Dienstag in Dublin seine Agitation wle» der begonnen, indem er seinen Konstituenteit, die sich auf seine Aufforderurig sehr ges versammelt hatten, seine Anfichten unter den jeßigen Umständea vortrug. Es wurde auf seinen An- trag in diefer Versammlung beschlossen, einen Avs\{huß zu er: richten, um alles Nöthige zu einer Demonstration gegen die To- ries vorzubereiten und zu zeigen, daß das Irländische Volk ent- schlossen sey, seine bürgerlichen Und religidjen Freiheiten sich nichr um ein Haar s{hmälern' zu lassen, wenn die Tories eiwa ans Ruder fommen follten.

Daß die Tory-Presse von dem Zusammentressen zweier v zösscher Dampfichiffe mit dem Britischen „Blazer‘" bei Mar- jeille jo viel Aufhebens macht und darin eine ncue Béleidéguüng der Britischen Flaage eéblicken will, wird von ¿en ministeriellen Bläctern sehr lächerlich gesunden , indem sie bemetken , daß rin solches Zusammenstößen auf. der Themse vfe genug vorkomme, weil die Capitaine der Dauipfichiffe gewodhnlich erwas darauf se&- ten, sich einander zuvorzueilen, um die Schnelligkeit ihres Fahr- zeuges zu zeigen. /

Der General-Gouverneur von Kanada, Herr P. Ihonison, is am 21, November zu Toronto in Ober-Kanada angelangt und hat soglei, in Folac der ihm übertragencn Vollmachten, den Vorsib in dem vollziehenden Rath übernouumen, wv der Gouverneur, Six G. Arthur, ißm seinen Plaß einräumen mußte. Er hart auch dort die legislative Wiecdervereinigung der beiden Provinzen E Berathung vorgelegt. l:

Die „British Queen“, welche nach ciner sehr stürmischen Fadrt von 23 Tagen, am 25, Dezeniber [n Gravesend angekom- nien it, hat Zeitungen aus New-York bis zum 2. Dezember miigebracht. Bei der Abfahrt des Schiffes war die Borschafe des Präsideaten noch nicht im Kongresse verlesen worden. Der Zustand des Gäldmarktes hatte nur geringe Aenderungen erfah: ren. Jn dem New-Yorker ¡Journal of Commerce‘‘ liest man: ;¿Ailer Augen sind jezt auf Washington ‘gerihtet. Wenn die

Dinge ihren ruhigen Gang gehen, \o kann die Botschafc des

Präsidenten am Mittrdöch früh hier seyn, allein man ha: Grund - Die Parteien Fu ciner Revolution reif scyen. Für Wes genügen; dieser Mittheilung Belgischer Blütter- zu erwähnen,

zu fürchten, daß dies nicht der Fall seyn werde. im Repräseutanten-Hause sind auf se gleiche Weite getheilt , daß die Wahl des Sprechers von den streitigen Sißtn abhängen dürfte. Beide Parteien scheinen si{ zu einem heftigen Kampfe

zu rüsten. Jeder streitige Siß wird von zwei Pérsonen in An-*

oruch genommen - werden, versehcn sezn wird, „. Dex ges Amt haben, und wir fürchten, daß die gen unerledigten Frôgen, die mit Hauses verbunden sind, - únter

von denen jede mit Zeugnissen Secretaix wird ein \ch{wieri-

unmögli, zu sagen, wie odér wann das Reprä“entanten - sey, die Boischast des

ren. Auch zwei andere Banken in Rhode

Beispiele bald folgen werden.“

Den hier, eingegangenen Zeitungen aus Jamaika vom 23. November zufolge, - [cheint zwischen den drei geseßgebenden Gewalten. daselbst fortwährend das bete Vernehmen zu herrschen. aneiro hat man hier Nachri&ten vom ibren v. M. erhalten, welche die Rede des Regenten bringen, mit wel- cher ain ¿. November di: Session der gesebgebenden Versamm-

“Aus Rio

lung ges{tossen wurdé ;-sie lautet folgendermaßen :

„„Érbaea? uud würdigfte „Herren, NRepräsentar..cu der. Nation ine erhabenen Schwisiern baben ih Unsere ¡reundschaftlicheu

Se. Mazeñit der Kaiser uud {seine er einer unliTterbrecenén Gesnndbeit ecfreuf.

6 Verhältniße zu den fremden ten sind underüdert?gEdblieben ; aber Der ore R ich: ni iva bin, Ihnen die Räumung unse- res Gebiets am Ovapo anzeigen h. l dem größeren Theil der tischen: n geden fich fortwährend die größte Zuneigung zu unferen n

politischen» J tionen und die stärks@æ@Mühänglichkeit an die ‘Persön des aiso E s d dia a ing erhabené Fanuílie fund& e

u fiinen.

indeß kaun ih Fhnen * do hicht die Beendigung des Bürgerkriege!

E en, dgr einlge unserer vidien verheert. Judem-ich anerkenne, oe fébr Sie mich durch Bewilligung det Subsidien für den öffent- lichen Dieust unterstüyt baben, danfe ich Jbuen dafür im Nameu des Kaisers. Da das unuerläßliche Budgets-Gesey zu gehöriger Zeil ange- nommen werdeu muß, so halte ih es. für nötbig, daß Sie. sich das nächste Mal früber versämineln. Fch recne ar deu! Fhnen‘anzufkün- geuden Tage auf Jbren Patriotièmus. Die Session ist geschlossen.

s D RRLEEE Pedro de Aranjo Lima.“

Die Berichte aus den verschiedenen E Brasiliens auten im E ziewlich beruhigend. Jn Para standen die Sachen gut, in Macapa war die-Ordnung wieder hergestellt, und in Betreff der künftigen Ruhe dieser Provinzen hegte män keine Besorgniß. Die Kaiserlichen Truppen hatten Cäxias wieder ge- nommen und auch andere Vortheile über die Rebellen in Ma- ranham davongetragen, die sich in kleine Haufen zersplittert hat- ten, so daß man einer baldigen vollfommenen Beendigung des Aufstandes, ohne weiteres Blutvergießen, entgegensah. Ceara bot fcinen so günstigen Anblick dar; die dörtige Provinlial-Veisamin- lung hatte sich mit dem Präsidenten überworfen und war von Jo mit Gewalt aufgelöst wörden, wogegen ste an die Central-

egierung appellirte. Pernambucd zeigte sich fortwährend äls Muster von Loyalität, in Bahia ‘aber waren auch Element zur Zwietracht vorhanden. Jn Rio Grande wartete der General An- dreas nur auf Verstärkungen, um einen entscheidenden Angri} gegen die Jnsurgenten zu St. Catharine ünd Laguña zu unter nebmen. Die Einnahme des Oyapock- Gebiets durch ‘dié Fran- zosen hatte im Senat zu hißigen Debatten Anlaß gegeben, und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten erklärte, die Re- gierung werde es nicht an den Maßregeln fehlen lassen, die der Würde Brasiliens geziemten.

Nach den lebten Berichten aus Montevideo, dié inan in Rio - Janeiro hatte, sollen die Franzosen ihre zur Unterstüßung Fructuoss Rivera's dort gelandeten Truppen, man wußte nicht warum, wieder eingeschifft haben.

Aus Buenos-Ayres sind Zeitungen bis zum 19, Oktober hier eingegangón. Sie sind hauptsächlich mit Details über das Blokade - Geschwader gefüllr. Den lebten Nachrichten zufolge, waren die vereinigten Truppen der Argentinischen Republik und der Banda Orienta! die das Gebiet von Montvídeo besckt haben, gegen die Truppen des Don Fructuoso Rivera vorgerückt, welche ihre Stellung bei Santä-Lucia verlässen und sich an den Fluß Canelon Grande, etwa neun Leguas von Monteideo, zu ruEgejogen hatten.

Die Nachrirhten aus Süd - Australien gehen bis zum 19, Juli und bezeugen das steigende Gedeihen der Kolonicen ; der Preis der Lebensmittel blieb aber noch iminer sehr hoch. Herr Brown war in seinem Amte als Auswanderungs - Agent suspendirt worden, weil er eine Adresse an die Kolonisten unter- zeichnet hatte, iu welcher das Verfahren des Gouverneurs geta- delt wurde. Die Kriminäl-Sessionen sollten binnen kurzem begin- nen, es standen aber nicht viel Verbrecher auf der Liste. on Neu- Sùd- Wales waren die Herren Sturt und Campbell mit 5000 Schafen, 200 Stück Rindvieh und 20 Pferden über Land zu Adelaide angekommen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 28. Dez. Jn der gestrigen Sißbung der zweiten Kammer stattete die Central-Section hen Bericht über das provisorische Budget (Kredits - Bescß) ab. Es geht daraus ervor, daß die Regierung darein gewilligt hat, das vorjährige udger nur auf ses und nicht auf acht Monate zu prolongi- n und die Cinschreibungen in das große Buch ven 15 auf 6 dillioncn Fl. zu reduziren, Auch sollen hiervon nic: mehr als ¡0,000 Fl. auf das Kriegs:Departement übertragen iverden kdn n. Diefet Modificationen ungeachtet, sind gêgen das Gesek iti len Sectionen nvcch immer verschiedene Bedeuken erhoben wor: u. Hauptsächlich wird auf éine offenere Darlegung des Finanz- ustandes und auf cin Versprechen gedrungen, das Grundgeseß évidiren, das Amortisations: Syndikat aufheben, die Allgemeine echenkammer reorganisiren Und- die Kölonial-Angelegenheiten ei- ner Verancwortlichfeit Uünterzichen zu wollen. Die dfentlichen Diskussionen über die Angelegenheit sollten heute Mittag wieder aufgenommen werden.

Amsterdam, 27. Dez. Jm Handelsblad liest man: „In Brüsseler und Pariser Zeitungen befinden sich Privat-Mit- theilungen, angeblich aus dem Haag, über einen Volks- Auflauf im West-Ende dieser Residenz, über eihe Bekanntinachung des Bürgermeisters, der die Einwohner zur Ruhe auffordert, und

wichti: wit der Organisirung desl 4 , diesen Umständen so behandelt) werden, baß. sie zu größer Erbicterung Anlaÿ geben und vielleicht | unerein Volke Schande bringen. Unter solchen Umständen L esì

l t aus im Siande seyn wird, zu eue daß A organisirt und bereite : täsidenten zu empfangen.“ Die Bank von Providétce realisirt ihre Noten auf Verlangen wieder in-Baa- vei an sóland haven befagnnt gemacht, daß sie ihre Bäarzahlungen wieder beginnen würden, und man hosfr, daß die übrigen Banken desselben Staats diese

úber das Einwerfen der Fenster bei dem Bürgeïimeister in Am-

terdam u. st w. Nachrichten, die wir mit Stillschweigen Eibergéhen würden, wenn nicht zu gleicher Zeic in jenen Mitthei-

Hungen von ein:m Züstande der Spannung die Rede wäre, der

Ein diesem Augenblicke in den Niederlanden herrschen Und der fich “o weit erstrecken soll, daß die Gemüther zum Aufstande, ja sogar

Für Niederländische Leser wird

um ein mitleidiges Achselzucéen bei ihnen U erreaen; für den Ausländer jedoch, der daé Verhältni ünstrer gegenwärtigen Lage

weniger kennt, scheint cine Berichtigüstg nothwendig. Es herrscht F in Niederland nichts weniger als eine Spannung der Gemüther. Das

Einzige, was vorhanden, ist über einige Punkte cine Differenz zwischen der Regierung und der Landes-Vertretung, cine Differenz, zu der die unglüselige Belgische Revolution und ihre traurigen Folgen Anlaß gaben. Diese Differenz wird und muß binnen kurzem auëgeglichen seyn. Jn keinem Falle aber wird dieselbe außer halb des Sibungssaales der Generalstaaten e werden. Die Niederländische Nation überläßt vertrauungsvoll und ruhig den Sraats-Gewalten die Sorge für ihr Interesse. Französische und Belgische Zeitungen mögen, wenn diese Staats - Gcwalten 2 ihnen aufhören, volikommen eitig zu seyn, von Aufstand und (bfall träumen; der rige befonnene Niederländer aber hat einen Abscheu vor allen Volks-Demonstrationen, die sehr oft zur Zerstdrung, niemals aber zur Erhdhung der Voltks-Wohlfahrt ihren.“

Ar ria E : i rue, 25. Dez. Der Moniteir Bélg e publizirt jelzt 4 Tar Verfügung {vom 25ften d. M.), wodurch Lia zum Ni ovember 1840 die freie Einführ der Gerste gestattet wird. chts weiter als eine Abzabe von 50 Centimes von 1000 Kilo- granzmen is bei iy oder Ausfuhr" zu entrichten: Réstéhi ésoinne aus Lürrich , ‘ein einslußreichés Mitglied der Tepräscntänten-Kawtwer, is ari Morgen des érsken R See chlag-

Feicrtages todt inseinem Bette gefn ( ; nden worden. Ein ' fluß hatte feinem Leben ein plbkliches Ende gemächk.

Der Baron von Stassart hat sih vorgestern im Senate sehr eftig gegen das Ministerium und insbesondere gegen Herrn de

heux ausgesprochen.

» Lüttich, 28. Dp Géstern ist der zum Vicarius Apost& cus der Missionen des Nordens von Deutschland ernannte Pfaë- xer Laurent in der hiesigen Kathedrale als Bischof von Cherso- nes in partibus infidelium geweiht worden. Die Weihung verrich- tete der Bischof von Lüttich, Herr van Bommel, der von dem Monsignor von Argentau, Erzbischof von Tyr, und von dem Bischof von Namur assistirt wurde. Viele einheimische und fremde Geistliche, namentlich auc Einige aus Aachen, dem Ge- burtsorte des Herrn Laurent, waren unter den Anwejenden, un- ter denen man auch den Reftor und die Professoren der Univer- sität Löwen bemerkte. Die Feierlichkeit fand mit großem Pompe statt, namentlich bewunderte man den Reichthum und den Glanz der Pontifikalien und der R Gefäße.

Der Courrier de la Meuse bemerkt in Bezug auf die Weihung des nunmehrigen Bischofs, Herrn Laurent, es sey un- begreiflich, wie der „Hamburger Korrespondent“ in der Ernen- nung dieses Priesters zum Vicakius Apostolicus des Nordens cine Neuerung habe erbliccu kdnnen, da dieselbe uichts weiter, als eine rein geistliche Verwaltung betreffe, die aus den Händen einer Prrson in dié ciner anderen übergehe. ¿Uebrigens (sagt das géuannte Blate) wied Monsigiior Laurent keinen dffentltchen Charakter zu bekleiden haben; in Hamburg residirend , joll er in den Augen- der Reglerung dieser: freien Stadt und der Regic- rungen der anderen freien Städte, so wie Dänemarks, bloß cin einfacher Partikulier seyn, der keinerlei Anstoß geben wird, be- jonders wenn man erwägt, daß die Liebe zum Frieden und ein großes Wohlwollen Eigenschaften sind, die Herrn Laurent ganz vorzúglich auszeichnen.“ ;

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D à ne-mÄñ fb

Kopenhageu, 27. Dez. (B. H.) Es ist nunmehr dle sehr ausführliche Anordnung des Ceremoniels, welches bei der Hinführung der Kdniglichen Leiche nach Noeskilde und deren Beisebzung in der Domkirche stattfinden joll, erschienen. Unter dem Gefolge wird sch auch die Equipage Sr. Kdnigl. Hoheit des Kronprinzen befinden. :

Die „Berlingsche Zeitung““ liefert heute dte Adresse der Ges meinde-Verwaltung in Kolding, sawmint der Antwort des Königs. Die von den Bürgern und Einwohnern Kiels beschlossene Adresse hat jenes Blatt nach der Hamburger „Neuen Zeitung“ aufge- nommen.

Ueberall in den Kaufstädten is jeßt die Bürgerbewafsnung

in Eid- genommen, bei welchèr Gelegenheit sich die größte Loya-.

ift fúr- unseren jer regicrendèn Kdnig geäußert hat. 4 ‘Aus Hadersleben wird vom 24: Dezember berichtet, daß die Bürger-Repräsentanten der Stadt eine loyale Adresse an den König entworfen hatten, und in dem dortigen Wochenblact „Lyna““ eine Aufforderung zu deren Unterschrift bei dem Gastwirth Pe- terjen erschienen war. Die. Polizei legte jedoch. sogleich Beschlag auf die - Nummer des Wochenblattes, und machte bekannt, dap folhe Versammlungen bei willkürliher Strafe nicht ohne zuvor eingeholte und erlangte Erlaubnis ihrerseits gehalten werde: dürften. “oe Ober-Auditeur Lunding in Fridericia ist zum Kabincts- Secretairx beim Kronprinzen ernannt.

Deutsche Bundesstaaten.

Regensburg, 22. Dez. Dieser Tage sind die Verhand- sungen der jungsten außerordentlichen General-Versammlung der Actionaire unserer D In Spa im Drucke erschienen. Es erhellt daraus, daß, wie von einer fo ehrenwer- then Association zu erwarten stand, die Theilnehmer durch die momentane Ungunst der Verhältnisse sich nicht haben abwendig machen lassen, / nah dem vorgesteckten Ziele mit dem bisherigen Fifer und Muche zu streben. Namentlich wurde der Fortbestand der Maschinen-Fabr(k mit der mächtig überwiegenden Stimiten- mehrheit von 979 gegen 385 beschlossen: Auch“ vereinigte man äch ecinjiinmauig dahin, die zur gänzlichen Zustandebringung aller Bauten, Einrichtungen 2c. und zur Beischaffung des nöthigen Betriebs-Kapitals noch erforderlichen 200,000 Fl. auf dem Wege des Darlehens zu erlangen. Für den augenblicklichen Bedarf un- terzeichneten die am Schlusse der Verhandlungen noch anwesenden Actionaire in wenigen Minuten die namhafte Summe von circa 20,000 Fl.

Das Regierungs-Blatt Nr. 51 enthält eine Bekanntmachung, die Erleichterung der Waaren-Durchfuhr betreffend.

Hamburg, 30. Dez. Die hiesige Neue Zeitung enthält das Cxpropriations-Geses, das durch Rath- und Bürger-Schluß am 18. Dezember 1839 beliebt und-am 20. Dezember publizirt worden ist. (Vergl. St. Ztg. Nr. 353.)

Heese rir i dchck

Wien, 26. Dez. Der Graf von Seraincourt, dessen Projekt, die Budweiser-Linzer Eisenbahn bis Pilsen zu verlän- gern, bereits in den dentlichen Blättern besprochen wurde , hat hier vor einigen Tagen mít der Gesellschaft dieser Bahn einen Vertrag abgeschlossen, welcher beiden Theilen große Vortheile verspricht, und an der Ausführung seiner wichtigen und großar- tigen Unternehmung um fo weniger zweifeln läßt, als dieselbe sich“ des Schußes der Regierung. und namentlich des Obeerst- Burggrafen von Böhmen, Grafen von Chotek, dessen segensöreithe Thätigkeit bekannt is, ‘zu erfreuen haz. Der Zweck diejer neuen Bahn is hauptsächlich die leichtere Verfrachtung der Erzeugnisse der reichen Kohlenlager, welche sich in jenem Theile von Böhmen, in Pissner und Rackoñiker Kreise befinden, und deren Ausbeu- cung bieher nur der Abgana wohlfeiler und leichter Transport- Mittel entgegenstand. Bei dem in den leßten Jahren unglaub- lich gesticgenen Kohlenbedarf, welcher sich durch die Anlegung von {o vielen Dampf-Maschinen , ‘namentltch aber durch die Dam. j- Schifffahrt auf der Donau, und den Dienst auf der Ferdin..nds- Nordbahn erklärt, wird durch die beabsichtigte Bahn cinen! drin- genden Bedúrfnisse abgeholfen werden. Diese wird in gcœader Linie von Pilsen nach Budweis führen, ‘und sich dort der diése Kreisstadt mit der Dônau verbindenden Bahn anschließen; wie diese, wird sie mit Pferden bedient wetden. Die Verhältnisse des Unternehmers werden im Allgemeinen als günstig geschildert. Das ‘Terrain bietet wenig Schwietigkeiten dar, die Bevölkerung der Umgegend ist “zahlreich, ärbeitsam und für Planirungs&Ar- ‘beiten vorzügli veëwendbar. Bereits sind die Vorarbeiten un- ter der Leitung eines Französischen Jugenieurs. des corps royai (les mißies'Vvolletidet, und fo diefte der Bau schon im konnen den Feäßjahre veginnen. Wie sehr der Steißkohlen-Verbrauch ïn Zukehwmen begriffen ist, bewcist der Umstand, daß, ungeachtet des kostspieligen Transportes, in diesem Jahre 120,060 Ctr. aus den Kohlen - Minen jener Gegenden nah der Donau abgeführt

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wurden, und daß fär „das kommende Jahr vorläufig für eine Lieferung von 00 000 Cty. abgeschlossen ist.

777 Wien, 27. Dez, . Die. Weihnachts-Feiertage und bie Vorbereitungen, zum Chtistabend haben, wie gewöhnlich, eine all- emeine Meglamtett hervorgerufen, die sich besonders in „den raßen und -Kaäufläden der Stadt kundgab, - Die {dne Nord- deutsche, Ae vor zwanzig Jahren fast 1) gänz Unbekannte Sitte des Christbaums,- nimmt mit jedem Jahre. zu, und hat schon lange. in allen Ständen das Bürgerrecht erhalten. - Jn den Ge- schenken, welche sich Jung und Alt am heiligen Abende machen, bemerkt man dieselbe Steigerung des Luxus, welche bei anderen DENE Lane wird. Die Theater blieben während dieser Fest- zeit geschlossen. ;

Der Oberst-Hofmeister Jhrer Majestät der Kaiserin-Mutter, Graf von Wurmbrandt, ist {wer erkrankt und war bereits von den Aerzten aufgegeben, als einige Besserung eintrat. Die hier anwesenden neuernannten Sternkreuz - Ordensdäamen - hattèn die Ehre, von, Jhrer Majestät der Käijerin enipfangen zu werden.

Professor Döbler macht hier durch seine. bekannte prästigiato- rische Fertigkeit großes Aufsehen. Das Joséphstädter Ee Gtr wo er beretis über vierzig Vorstellungen gab, ist jeden Abend überfüllt." Dem Künstler wurde die Ehre zu Thetl, sich bei Hofe und im Salon des Fürsten Metternich ju zeigen.

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| Ce Les Bl,) Heute wird dêm Vorort die Installation des neuen Staats-Raths gemeldet, der nichts Anderes is, als die provisorische Regierung. Der große Rath erschien gestern 101 Meétosieder ff. Luvini ist scin neuer Präsident. Das Volk jauchzte, «ls der große Rath mit der pro- visorischen Regierung von der wrce in scin Sibungs-Lokal zog. Nach dem Staats-Rath reorganijet: roße Sach das Appel- lationsgericht. Die Kreis-Versamm!ungcn ¿on Faido und Men- dris sind auf dea 2sten berufen: Vom Vororc is noch feine Anucwort gekominen.

T Min 20, Dez.

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Ron 19. Dez. (A. Z.) Seit einigen Tagen ist der Kardinal Giacomo Guistiniani von einer so {weren Krankhelt befallen, daß man für das Leben Sr. Eminenz besorgt is. Geskern würde der Namenstag des Kaisers von Rußland durch einen Gottesdienst in der Rujsischen Gesandtschafts - Kapelle ge- feiert und Abends war zu diesem Anlaß eine glänzende-Gesell- schaft bei dem Russischen Gesandten Herrn von Potemkin ver- sammelt. —"Der Etbprinz Adolph von Schaumburg - Lippe ist, begleiret von dem Baron von Scolzenberg, hier eingetroffen. er Fürs Otto von Oettingen -Spielberg, welcher seit einigen Tuten gleichfalls. hier ist, gedenkt, sich einige Zeit hier aufzuhal- ten. Nachdem wir einige Tage sehr \chdnes Wetter hatten, reznet # nun wieder ohne Aufhdren, und man befürchtet noch s{hlimmcz 7 Nachrichten von Ferrara zu erhalten, als die schon cingetroffeizen, nach welchen durch den starken Regen der Po und scine Nebenflüsse abermals aus ihren Ufern getreten waren, und unberechenbareén Schaden angerichtet haben.

. S panien.

Madrid, 19. Dez. Das Eco del Comercio theilt heute cine Adresse mit, welche die Wähler der Hauptstadt an die Kd- nigin: gerichtet haben, und worin sie dieselbe ersuchen, durch einen Befehl dafär zu sorgen, daß die bevorstehenden Wahlen mit völliger Freiheit vorgenommen werden könnten und zugleich Alles, was in dem ministeriellen Cirkular an ‘die Wähler verfassungs- widrig sey, für ungültig zu erklären. Die Antwort der Königin auf diese Adresse ist noch nicht bekannt.

Der Englische Globe enthält folgendes Schreiben seines Madrider Korrespondenten vom 17. Dezember: „Die (bereits erwähnte) Resignation der Minister in olge des Schreibens, welches der Oberst Linaje, angeblich auf Espartero's Befehl, in das „Eco del Aragon“/ hatte einrücken lassen, war nur eine jener Demonstrationen, die nicht ernstsih gemeint sind. Die Freunde dès Ministeriums erklären jeßt, daß Espartero nichts von dem Schreiben gewußt habe und daß der Oberst Linaje der Agent eines

ewissen pdlitischen Klubs séèy. Außer den Depeschen, welche die Rinistér gn den Herzog von Vitoria abgesandt haben, und worin sie ihn auffordern, den Jnhalt des Briefes dffentlich zu mißbil- ligen und- seinen Secretair, den Obersten Linaje, zu entlassen, haben au die Kdnigin-Regintin und die Gemahlin des Herzogs eigenhändig an denselben geschrieben, um das Gesuch der Mi- nister zu“ unterstüßen. Auch nach Paris wurde ein Courier mit der Nachricht von diesem ungelegenen Ereignisse abgesandt. Das vom 2. Dezember datirte Schreiben des Obersten -Linage wurde ursprúnglich dem von dem Kriegs-Ministerium herausge- gegeben „„Mensagero“/ zur Aufnahme zugesandt, von diesem Blatte aber abgelehnt, woräuf es in dem „Eco del Aragon“/, einem -Or- an der exastirtenPartei, das inSaragössa herauskommt, erschien. Die- ser Umstand rechtfertigt oder verstärkt wenigstens die Vermuthung, daß das Schreiben niht auf Espartero’'s Befehl verfaßt wurde, indein ex es sonst wohl durch einen eigenen Courier nah Madrid esandt, und dann gewiß kein Blatt die Aufnahme dessel- en verweigert haben würde. Die Exaltados waren so erfreut über dies Schreiben, daß sie auf Mendizabal's Antrag beschlossen, eine Subscription zu erdffnen, um eine große Anzahi Exemplare drucken und in allen Provinzen vertheilen zu lassen. OEELE selbs unterzeichnete mit 2600 Realen. Die Serenade, welche die National-Garde der Herzo- gin von Vitoría bringen wollte, wurde von dieser anfänglich an- enointüen, später aber mit dein Bemerken, daß dies zu Unru- hen Anlaß geben könnte, abgelehnt, Die Exaltirten sagen, daß partero, nachdem das erwähnte Schreibèn erlassen worden, ge- wungen sey, auf ihrer Seite zu bleiben, indem man vorausse- hen könne, daß, falls die Moderado’'s eine Majorität bei den ahlen erhielten, das Ober-Kommando der Armee den Genera- len Cordova oder Narvaez werde übertragen werden. Der Britische Marine-Capitain Grey, Sohn des Grafen Grey, und dex Oberst Fox, Sohn des Lords Holland, befinden sich jest hier.“/

Türkei.

Konstantinopel, 11. Dez. (A. Z.) Fürchtbare Stürme wüthen auf dem Schwarzen Meere. Ca BLIS sich das (bis jest unbegläubigte) Gerücht, daß das Schiff, an dessen Bord Graf Sercey Und sein Gefolge am Lten d. von hier abgesegelt, mit Mann und Maus zu Grunde gegangen sey. Die Türken sind Um ss geneigter, diesem Gerüchte Glauben beizumessen, als sie den Untergang des Schiffes als die Erfüllung eines göttlichen Strafurtheils über das treulose Benehmen der Franzosen betrach- tén, welche die Defection des Kapudan Pascha's allein auf ihrem Gewissen haben sollen. Uebrigens genießen wir hier die vollkom- tnenste Ruhe. Der Belgische Geschäftsträger , Herr Achard, hat eine Urlaubsreise nah Europa ünterñömmen. Die Ge-

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sandte der Vereinigten Staaten und von Dänemark haben dem Sultan ihre neuen Kreditive und die Begläckwünschungsschreiben ihrer Regierungen zur Thronbesteigung Abdul Medschid's in ei ner Audienz zu überreichen die Ehre gehabt.

liest man: „Alles láßt hoffen , daß die Türkisch - Aegyptische Frage in kurzem durch die Vermittelung Oesterreichs entschieden wer- den wird. Man weiß in der That, daß diese Macht, deren Wünsche und Bestrebungen stets auf die Erhaltung des Friedens im Orient gerichtet sind, in diesem Augenblick bemüht is, die Mißverständnisse, welche. sich über jene “Frage zwischen England und Frankreich erhoben, auszugleichen, und da auch die beiden eßteren Mächte dieselben Gesinnungen hegen, so darf man sich der festen Hoffnung hingeben, daß Oesterreich bei der Aufgabe, die es sich gestellt, auf keine bedeutenden Hindernisse stoßen werde.“

Aegypten.

Alexandrien, 23. Nov. Man schreibt aus Mehmedali- polis (im Sennaar), däß die von Ahined Pascha, dem General- Gouverneur von Sudan, ähgeokdnete Aushebung von Negern, zur Komplettirung dek in jenén Gegenden fantonirteh Regimen- ter, „allgemeine Unzufriedenheit erregt hat, und daß mehrere Stäinnie, die sich bereits mit den Aegyptern befreundet und Ar- beiter. zur Ausbeutung des Göldsandes von Fasfangoru gestellt hatten, ihre Tokuls verlassen, und sh in Länder, die dem Ge- neral-CGouverneur unbekannt sind, geplpMter háben. Man fügt hinzu, daß selbst die zurückgebliebenen Stämine deshalb nichtminder feindselig gegen die Regierung gestimmt sind. Sie befinden sich in einem Zustand yon Gährung, die einen allgemeinen Aufstand in Nigritien be- sorgen läßt; einige Häuptlinge sind bercits in offener Fehde niit deu Aegyptischen Behörden, und haben- die zur Eintreibung der Steuern abgeschickten Beamten insultirt und weggejagt. Der Genera{-Gouvéküeur hat sich hierdurch leider genöthigt gesehen, die Gasua (Negerjagd) zu erlauben, welche der Vice-König wäh- rend seines Aufenthalts in Kartum abgeschafst hatte, in der Hoff- nung, daß dieser Haupt-Einnahmezweig durch Ausschreibung einer direkten, weit menschlicheren Steuer ersekt werden könnte. Uebri gens widmet der Pascha der Ausbeutung des Goldsandes fort- während seine volle Aufmerésamkeit, und s{meichelt sich, reichli- heu Ersaß für die bisher gebrachten Opfer zu finden.

A a n d,

Breslau, 29. Dez. Jn den ersten Tagen des neuen Jah- res wird Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog Karl von Sach- sen-Weimar- Eisenach, welcher als aggregirter Rittmeister bei dem un Kürassier- Regiment einige Zeit hier verweilen wird, ein- refsen.

Düsseldorf, 28. Dez. (Düsseld. Z.) Der wichtigste Beschluß, welcher in der heute hier stattgefundenen General-Ver- sammlung der Actionaire der Düsseldorf-Elberfelder Eiseh- bahn gefaßt würde, war der; daß dieselbe den Verwaltungs- Rath mati, zusäßlich zu dem Actien-Kapital noch cin Än- lehen bis zum Belauf von 362/000 Rthlr. zur durchaus vollstän- digen Ausführung des Unternehmens zu kontrahiren.

Smyrna, 9: he In dem hiesigen Eco de l’Orient

Die Gesey - eters - Interessenten werden benachrichtigt, daß vom 1. Januar 1840 ab für die Geseß - Sammlung eine abermalige Preis-Ecmäßigung bewilligt worden ist und solche in folgender Weise u stehen kommt :

Eur ein Exemplar auf Druckpapier von 1810 bis 1825

N Gi O lian L O a2 5 Rthlr. Sgr. Für Le Jahrgang der von 1826 bis 1835 mehr

Det Wid, Ti S e l d E, D 2A —» 15 » Für jeden Jahrgang der von 1836 bis 1838 mehr

L M Pri O E R 2 R A

und für den Jahrgang 1839 et seq.....…. L D ativ nts Für den Nachtrag von 1806 bis 1810 einschließlich

davon uur noch Eremplare im Folio - Format vor- __‘handeu find, wird er für sich allein bestellt... P r jedoch in Verbindung mit einem fompletten Geseg-

Samumulungs-Erxemplat. L... i) I A Für das Haupt-Sach-Register pro 1806 bis 1830 ..— » 15 »

Schreibpapier köinmt 50 pEt, höher zu stehen. Berlin, den 31. Dezember 1839. ; Debits-Comtoir der Geseu-Sammlung.

Wissenschaft, Kunst und Literacur.

Geschichteder Französi enNationakt-Literaturneuer und neuester Zeit (1789 1837). Für gebildete Leser, von' Dr. Karl W. E. Mager. weiter Band. Erste

__ Abtheilung. Berlin, Karl Heymann. 1839.

Tatleau anthologique de la Littérature française contemporaine (1789 1837.) En six Livres: Ecole elassique ; Ecole rómántique; Orateurs; Histoire; Philosophie ; Sciences exactes, Par le Docteur Mager, Professeur au collège de Genève. Tome second. Première ét Deuxième Partie. Berlin, Charles Heymann. 1838.

UVeber Unfertiges und Werdendes ‘sprechen zu wollen, möchten wir

mit dem Herrn Verfasser sagen, ist unter allen Umständen eine shwie- rige Aufgabe. - Wir werden uns Heede jedoch exleichtern, wenn wir bei unseren Betrachtungen den Standpunkt festhalten} den wir uns schon bei unserer früheren Aùzeige in diesen Blättern von den ersten Thelen dieses gut angelegten und bis jeyt vortrefflih ausgeführten Werkés wählten. Den Fortgang aber einer so umfangreichen und be- deutenden Uuternehmüng dürfen wir vor allen Dingen sowohl der Ge- diegenheit desselbên, als dem erhöhten Junteresse, das man der Franz6- sischen Literatur überhaupt schenkt, beimessen. i

, In dem Bakhde der Geschichte und Charakteristik der Französischen National-Literatur, der uns vorliegt, hat Herr Dr. Mager sämmtliche Dichter des neueren Frankreichs, die nicht bestimmt der klassischen Schule angehören, unter die romaztische oder moderne Dichterschule vereinigt. Zunächst hat ex. diejenigen unter ihnen seiner Betrachtung unterworfen, ohne NLEUN, ob sie Poeten in gebundener Rede, die durch Geistesnacht, Talent, Größe, Umfang der Leistungen, Einfluß 2c. als Vorläufer und Choïrführer der neueren literarischen Schule anzusehen sind. Die Poeteù, welche der Verfasser als Autoren zweiten oder dritten Ranges quälifizirt, oder die aús einem oder dem ande- reu Grunde vereinzelt dastehen und feinen bedeutenden Einfluß gehabt, bilden eine jweite Litié, Eine rein conventionelle Scheidung, die sich Herr Dr. Mager bei ihîten erlaubt, indem er die Romandichter und Kunst-Prosaisten von den eigentlichen lyxischen und dramatischen Dich- tern trennt, giebt ein drittes Treffen. Hierdurch zerfällt das Buch, wie der Leser -beméêrken wird, in drei Kapitel.

Bevor der Vérfafser zu seinem Thèmäà selbs kommt, und jeden der ihr Urtheil und Recht erwärtender Autören einzeln und individuell be- trachtet, schicit er in einer Uebershau einige Worte über die Stellun und Bedeutuùg derselben vórant. Fugleich verwahrt er- feierlichst o b

gegen E pa chein von Willkür, Vorliebe 2c. und wir glauben ihm nachrühmen ju fönnen, daß er dabei nach seinen besien Ueberzeuguüg Lob und Tâdel gespendet, lezteren jedoch mitunter, wie es scheint, et-

vas zu reichlich und scharf.

Das erste Kapitel, das die Vorläufer und Cherführer enthält , be- ginnt mit Beaumarchais und Bereais de St. Pierre. Diesen fol: pen Ehâteaubriand, Mad, de Staël, A, Chénier, Paul Couríer, No- ier, Béranger, Lamartine, Victor Hugo, Alfred de Vígnv, George Sand, (Mad. Dudevant) und Sénancour. Strémende Gedanfenfülle, gewandte Darstellung und Schärfe des Urtheils befunden dem Leser, wie sehr der Verfasser Ee seines Stoffes ist. Hervorragend sind die Plogravdtshen Skizzen der verschiedenen Autoren, in denen besonders deren Bildungsgang bezeichnet is, so wie ferner die Analyse ihrer Hauptwerke hervorgehoben wird. „Wer auch recapitulirte nicht gern mít Dr. Mager des fecken und fühnen Beaumarchais gewagtes und abenteuerliches Treiben, bewnuaderte uicht des trefflichen St. Pierre's Gefühls- und Phantasie-Thätigkeit, folgte niht Chategubriand in- die Kanadischen Wälder, wo er überselig war, keine Wege und feine Städte, feine Menscheu..untd feine Häuser, keine Köulge und keine De- magogen mehr zu finden, wo éx sich der König der Natur dünkt / die Völker der Luft ihn mit Hymnen grüßen, die Wälder vor ihm ihre Wipfel beugen, um-*ihn „von dort aus dann auf dem Wege seiner spá- teren Europäischen Berühmtheit und durch sein politishes Leben zu be leiten, das uns das Schauspiel eines tiefen Widerspruchs, den man fast tragish nennen mêchte, bietet. Das vorzugsweise längere Verwei- len bei Chateaubriand wird ihn den zahlreichen Befaunten desselben in Berlin, wo er 1821 Gesandter war und uns seiue Verse auf das Grab der Kenigin Louíse schrieb, aus seiner gegenwärtigen Zurückgezogenheit wieder näher bringcn. Frau von Staël nennt Dr. Mager eine durchaus harmonische Organisation, das shénste Gleichmaß in Geistes- und Gemüthsfräften, deren Gesammtwirkung «- zugleich als folossal enes Le dem Verfasser bei der ferneren Analvse der in Rede steheuden Schriftsteller PE zu fönnen, dürfen wir behaupten, daß deren literarische Thätigkeit in solcher Weise zusammengefaßt ein Bil derselben refleftiren, wie wir es bis jeyt in feinem Thulichen Buche finden. Nur hin und wieder finden wir den Schatten etwas zu stark aufgetragen, besonders wie. er von Victor Hugo redet. Auch scheint der Verfasser dies sclb# gefühlt zu haben, indem er fi gegen diese Strenge verwahrt. Und dech, durchläuft mai das Sändenregtster, das er ihm nachrechnet, so méchte man sich, wenngleich auch nur zwei- feind, seinen Ansichten hingeben. Wir sa E denn wer fêénnte sich je ganz von dem Dichter der Herbstbl tter abwenden? Das zweite Kapitel Lyrik und Drama beginnt Dr. Mager mit Delavigne, ibm: läßt er daun die lange Neihe der poetae wminores, wie er fie nennt, in nachstebenden UAbsiufungen folgen: „Halb : Klassi- fer, das heilige Bataillon, Schweizerische Dichter, dichtende Frauen, pvetischer Nachwuchs und Volfkspoesie.“ Hiexan reiht er dann das Drama, dem er zuvörderst einige komparative Untersuchungen und Be- trachtungen über daffelbe voranschickt, und hängt daran die lange Reihe dex Dramatifer. Wenn uns Dr. Mager im Eingange zu seinen Ve- trachtungen über diesen Gegenftand das Franzöfische: „la litterature est une question d’argent’” deutlih macht, so wird man fi ungefähr vorstellen können, wie er das Französishe Drama im Allgemeinen re- sumirt. Ob er Recht hat, wird man si selbfi beantwerten können, da Deutschland ja mit jenen Produften gleihsam überschwemmt fs. Auf jeden Fall übt Dr. Mager das Richteramt mit großer Strenge, die er jedo vollständig zu motiviren scheint. l Der Roman und die Kunsiprosa bilden das dritte Kapitel dieses Theils. - Folgendes ist die dabei gewählte Reihenfolge: der Sitten:-Ro- man, der Liebes- und Leidenschafts- Roman, der historische, psycholos- gische, -didaftische, der Soldaten- und See:Roman, dann folgen : Feuille- tou, Reisebilder, Schilderungen, Novellen und Erzählungen. Eine eigene Rubrik bilden die verrückten Romane. Die Parodieen schließen diesen Theil. Was von den Bekannteren aus diesen drei ver- schiedenen Rubriken, von Balzac, Soulié, diesem Erfinder gräßlicher Ber eygerreißender Abscheulichkeiten, uses Fanin, dem Könige des Feuilletons, gesagt wird, dürfte Vielen ihrer Verehrer wahrscheinlich eben so wenig, wie das Urtheil über das livre du Cent-et-Un zusagen, das er ein General-Konzilium der Französischen Weltkirche nennt. Wer sich mit dex Franzöfischen Literatur mehr als obenbhin be- schäftigte, wird au von diesem Theile des Werkes, den wir hier kurz resumirten, mit Achtung scheiden. Wenn man fich vor allen Dingen mit dem Standpunkte, den sich Dr. Mager wählte, einverstanden er- flären wuß, und den wir einen pragmatisch - moralischen nennen mö: ten, so. wird man auch der Bearbeitung des Werks das Zugeständniß nicht versagen dürfen, diejezrigen Gefichtspunfte besonders hervorgehos ben zu haben, welche für die wesentlich interessantesten betrachtet wer- den-kfönnen. Daß, weil der Verfasser eben das Ganze geben wollte, hier und da Einzelues vielleiczt überseben seyn mag, daß anches nux flüchtig berührt werden mußte, versteht fich von selbst. Das Werk wird immer ein rihmliches Zeugniß des Fleißes und der Kenntnisse des Verfassers ünd eine Zierde unserer Literatur bleiben. Der Ver- fasser zeichnet fich vor allen anderen, die denfelben Gegenstand behan: deln, oe durch die Auffáfsung des geistigen Jnhalts der sich ge- [lten Aufgaben und durch das Talent, diesen wieder zu geben, aus. ierzu fommt noch gewandte Darstellung, Wärme und Eifer für den egenstand. Nur möchten wir tadeln, daß fo viele Bemerkungen von Standpunkte der reinen Verstands - Reflection gemacht und daß diese noch mit beißenden Sarfasuten verseßzt wurden. Die erste Ing des zweiten Theils des Tableau anthologique de la littérature francoise contemporaine (1789 1837) entbält im Zten Buche die orateurs et écrivains politiques, Assemblée constituante, das -Assemblée légistative et convention nacionale und der Refstaus- ration. Das ste Buch umfaßt die Geschichtschreiber, zuvörderst für die histoire générale Fcanfreihs, dann die für einzelne Epochen, fer- ner die Historiker der Kevolution, des Kaiserreichs, der litterature na- poléonienne und die niémoires Biographiques et Litteraires; die alte Geschichte, die des Mittelalters, neuere Geschichte und Geschichte der ficht Franz ena Länder bilden die 2te Section; die legte endlich jebt die Geschichte de l’esprit humain, Religions, Literatur und Kunft. eide Bücher ‘umfassen 70 Schriftsteller, von denen uns 126 Schrift- roben vorliegen. Die 2e Abtheilung des 2en Bandes, womit das ableau anthdlogique schliéßt, beginnt der Verfasser mit einer Angabe der vom ihm selbst beim Unterricht beobachteten Methode. Sonst zer fällt sie, wie die erste Abtheilung, in pee Bücher, deren jedes wieder in verschiedene Sectionen und Kapite e ist. Das 5te Buch enthält die philosophischen Schriftsteller. ie eraften Wissenschaften Maihematik , Asironomie, Physik, Chemie, Naturgeschichte und Reisebeschreibungen beschließen das 6te Buch. Diese 2e Abtheilung umfaßt 43. S@hriftsteller, von denen 76 Schriftproben mitgetheilt wer den. Ju CGänzen enthalten die 4 Abtheilungen des Werkes Aus alige aus 200 Schriftstellern. Auch die Wahl der Auszüge des 2ten heils wird sich den Beifall der Kenner erwerben. Es würde {wer werden, sich für eine etwälge Weglassung dieser oder jener Schriftprode u entscheiden. Aus dem Ganzen strahlt die Kenntniß des Franzöft hen Lebens, durch welches red eigentlih die Gestalt des modernen ewußtseyns entstanden, ja man fänn sagen, das wahrhaft geistige Antliy der Fran osen dem Leser entgegen. Die Sammlung scheint also ae nit allein bloß für S oiiciflen Gelehrte-, Real- und allgemeine Bürger- und Kriegs : Schulen, fofdern auch für das grö sere Publikum berechnet. Anch werden alle Klaffen der Leser hre echnung dabei finden. Der Einsichtsvollere wird die Literatur dieses Volkes nicht als eine zufällige Einzekheit, fondern im Verhältniß zum Ganzen des Französischen Volks - Éharafters und der Völfsgeschichte auffassen lernen. Leser aus einer niederen Kulturgeschichte werden €s errn Mager no immer Dank wiffen , nicht Arens bei dem Literari- en stehen geblieben zu seyn, sondern thnen auch Biographisches, Po- bte Kirchliches, überhaupt die socialen Elemente näher gerückt zu aben.

Der Druck in dén Deutschen Theiten ist gut und in den Franzo- sischen nicht so augenmörderiscch, wie in den meisten für die Ju- gend. berechneten Schriften, wodurch das Auge fvstematisch ruinirt wird, ein Gegenstand, der von den Behörden bis jegt noch ganz undeachtet geblieben i Das Papier àber wäre besser zu wünschen, und sons wird das Büch ellt

durch eine Menge voa D lern en woran überhaupt Deutsde Bücher oft so siark laboriren. Möchte das Werk sich des Beifalls beim Publikum erfreuen, den es verdient. c

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