1840 / 8 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

iv: Regi i i éfáhrliche riv Regierungen if das Miniskeriur eine g | e gge wélhee iee der 4 E E E 4 erechtr gegen seine Bora j L A “e ved S und durch Anmaßung gestärzt har, j B elbe Schicksal , ohne daß er

s o inister Í so erwartet dem neuen Minist h ihm entziehen kann. Die

oder? sich úber dasselbe beklagen, d dié Atimaßuna haben den Vor-

tigkeit, die Jntrigue un j Se aue dert Tag für sich, aber nicht den folgenden Morgen. wenn man es daher nicht besser macht, als derjenige, dessen Plaß

j tnmen hat, so fragt man nach dem Rechte, auf we Ry das die Bega einer Stelle gränden will. Eure Vorgänaér werden ohne Erbarmen, Und ihr werdet ohne Stärke gegen cure Nachfolger scyn. Jede Aumaßung muß gerechtfertigt werden und dies it ihre Züchtigung. Man kann wohl durch die Jntriaue zur Gewalt gelangen ; aber in einem Lande, w9; die Übertricbenen Aniprüche frei erdr‘e't werden, fann man: sich nur durch wirkliche Ueberlegenheit behaupten. Jeder Ehrgeiz it achalten, seine Rechemäßigkeit zu deweijen. Das Vor- lende ecflar: hinlänglich, warun jch seit 1930 so viele Kabi- nette gebildet haben, und warum sie von so kurzer Dauer gewe- sen ind. Sie haben Unrecht, wenn fe ihren Fall ‘Anderen als; ilch setbst zuzchreiben; die Mazorität i ihuen immex nux durch

ibre eigene Schuld untreu geworden, und “ein einziges das N nisterium vom 22, Februar ist als Hinderniß auf den

%illen des Königs gestoßen und hat sich vor ihm zurückge- ‘Im Journal du Commerce lies man: „Wir haben ofc Lon der doppeliinmgen Politik der Tuilericen in Bezug auf Spa: nicu ge prochen. Hier davon neue und’ deutliche ewecisc. Ca- era dar fùrzlich einen seiner Adjutanten an Don Carlos abgè- unde. Dicier Cmissair des Bürgerkrieges i| vuhia durch Frank- ich gerei, zu Bouvges ohne Hinderniß angekommen, und har ich dorc, unter den Augen der Autoritáten, so lange Zeit aufge- alten, aló ndrhig war, um sich ganz nach seiner Bequemlich- kei: nit: dem Prätendencen zu verständigen. Hierauf har er den Ieeg nicht nat) Spanien, soudern nach Turin cingeschlagen , wo er ohne Zweifel Subsidien nachgesucht hat. Später wird er vön neuem, mit even so viel Sicherheit als das erse Mal durch Frankreich reisen. Auf dicse Weise vollzieht man ‘getreu, nach den Ausdtücten der Thron-Rede, dén Quadrupel-Allianz-Traktai. Cabrera ift mit dem Genteral-Kominando der Karlistischen Streit- frafte befléidet worden. Dieses wichtige Ercigniß! scheint eben- falls mi: der chen erwähnten Mission- in Verbindung zu stehen. Endlich bieidr der Hof der Tuilerieen bei diesen Beweisen seiner geheimen Sympathie fär dew Repräsentanten des Salischen“ Ge- jebes nicht stehen. Ein hiesiger fremder Gesandter hat von neuem das Versprechen erhaiten, daß binnen kurzem dem Don Carlos unter der einzigen Bedingung, sid nah Satzburg zu dbe- geven, Pásse würden ertheilt werden. Was: die Zeit betrifft, in welcher die Pfe ertheilt werden sollen, so hat man jenen Ge- sandten ersucht, das Ende der Adreÿ-Erdrterung abzuwarten.““

Großbritanien und-Jrian d.

London, 1. Jan. Man ergeht sich beceits in Muthma- Fungen der die Personen, welche bci der Vermählung der Kd- nigin zu Pairs erhoben werden dürften; unter Anderen wer: den zwei Jriänder, Sir M. Somerville, Parlamentsömitglied für Drogheda- und Sthwager des Marquis von Conyngham, und Herr Boyse aus- Bannow' in“ der Grafschaft Wexford, genannt. | Dec Standard sprach dieser Táge von einem immer offfe- ner sich“ kundgebenden Zerwürfniß zwischen der Königin und der Herzogin von Kent;" aber Leßtere "verweilt schon seit mehreren Tagen bei ihrer erlauchten Tochter im Schlosse zu Windsor; j¿znes Ge-ücht möchte also wohl zu den ¿ewdhnlichen Erfiüdungen ¿r Tories gehören. F

Am 24. Dezember ard in Brighton Herr Davies Gilbert, vormals Präsident der Königlichen Socitul der Wissenschaften, Verfasser mehrerer geschäßzten Werke und langjähriges Parla- nents - Mirglied- für Bodwin, bis er kurz vor dern Durchgchen der Reformbiil wegen zunehmender Gebrechlichkeit sich vom öffent- lichen Leven zurückzog.

O'Connell hat eine neue Methode angenommen, die eir. zure- oistrirenden Wähler in Dublin für sih zw gewinnen; er lader nàmlich diejenigen, welche zur Registrirung aufgefordert sind, che sie sich in das Büreau begeben, um ihre Namen einzutragen, jur Aas bei sich ein, was den besten Crfolg für ihn ha- en Jou.

Der ministerielle Globe vehauptet, daß der Papst durch die Vorsteilungen des Britischen Gesandten in- Rom bewogen wor- den sey, mit seiner geistlichen Autorität zu Gunsten der Unter- drôcfung tes Sklavenhandels einzuschreiten, und dieses Blatt er- bucét in der betreffenden Bulle even s wohl cin Zeichen der ohahzung, in welcher die Britische Regieruna beim Römischen ofe ster, wie einen Beweis von derm Gereehtigkeitésinn Und der Hun anrat des Papites. „Wir zweifeln nici", fügt dolelbe hinzu, „daß dicses schnelle und entscheidende Einschreiten der hêch-

tex geistlichen Autorität der Römischen Kirche für die Britische ZAegierung ia threm Enisch1uß , die adnzliche Rusrotiuna des scuchroñ-digen Menschenhandels zu erzwingen, cine mächtige Hülfe \eyn wird. “Die Geschichte der Unterhandlungen zwischen Eng; land und fremden Staaten und der feste Wille, den unser Siaats-Sec-etair für die auswärtigen Anzelegenh-ciren kundgege- ven hat , diesen wahrhaft edeln Zweck vollständia zu errcichen werden ia un/even Anzalen verzeichnet bleiben als cin von dein jelzigen Ministerium ‘errungener stolzer Sieg in der Sache der Vensclhei:, nicht nur über den hartnäctigen Widerstand der bei

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jenem s?ante! Betheiligten, sondern auch über dic Ovvoi

Tories , die aus fiecinliwen Partei - Motiven dén Entschluß des Ministeriuns fremde Staaten zur Verzichtleistuna auf dicsen “vande! zu ndebigen, so viel an ihnen lag, zu kreuzen suchten.““

Das Spanische Ministerium hat fast täglici;e ‘Angriffe von Seiten der X orning Chronicle“ zu bestehen, die heute selbs schon Las Geitändniß ablegr, sie habe es näcgerade satt, das Benehmen desselben Tag für Tag zu erzählen und zu kritisiren. Dessenungeacbret kann fie nicht umhin, ¿idm von neuetn folgende Vorwürfe zu machen: „Daß es die Verfassung mir Hinsicht auf Spaniern im Aligemeinen verleut hat, mdchre si noch wieder ut macben lassen; daß es die Finanzen geplündert, mdchte wie- er einzuvrinaen seyn; daß es die fostbare Zeit und die Hülfs- quellen der Liberalen vergeudet, dem wäre auch o abzuhelfen; aver fein Verfahren rücksichtlich der Baskischen Provinzen" mdchte sch werlici; jemais wieder gut zu machen oder zu ühnen seyn. Die Minitker haben diesen Provinzen alle ihre Fueros odér Lokal - Privilegien vollständig verliehen, Regierung, Lintünsfte, turz Aled, jo daß in diesem Augenblick Biscaya nit mehr ais eia Theil des constitutionellen Spanien betrachte werden Fann. Dies muß entweder geduldet werden, oder der

Bidrgerkriez muß von neuem beginnen. Don Carlos kdante diese Provinzen nut unabhängiger von der Madrider Regierung -ot-

sen. Im Ailgemeinen könne man sagen, ser der „Globe“

Adresse enthält verlesende Aeußerungen, der „Globe“/ aber be merkt dabei, diese Behörde sey wo zwei bis drei geeignet und den Besib des größten Theils des Eigenthums ver- langt hätten,

| 30 gatisirt haben, Aber „auch. dies „genágt dem Madvider Mitiste- rium uad nicht. * Es“ hat nicht genug daran, die Basken von | der Central- Regierung, die, wie das bejammernswerthe Kabinet | wohl sicht, früher oder später eine libexale seyn muß, unabhängig

zw mach Die D e U Provinzen müssen auch unter dem Karlistischen Pkieste?-Einfluß der antiliberalen Partei stehen. Ein von dèm\ jebigen Minister der Justiz und der Gnaden, Arrazola, üntterzeichitetes Dekret hat alle Kirchen- und Klöster- Ländereien in Biscaya zurückgegeben, die Mönche wieder eingeseßt Und folg- lih alle Käufer solches Cigenthums beraubt. Diejenigen Klöster, deren Mönchewngekomwez odex zu auitirairiscl e Graden in den

Armeen des Don Carlos gelangt sind, soilen, einem Dekret. dex Sdgigin. Regentin, zusolge, durch dieselben oder hnliche achorecten new bevölkert werden. Diese

ministerielle Handlung , eine direkte Verlebung der Constitu- tion, verdient eine dffentliche Anklage, die der erste Schritt der Cortes scÿn sollte, sobald diese wicder zusammenkommen. Zum Glück istck die Verordnung, welche die Mönche wieder Herstellt, nicht einmal in Biscaya populâir, und o zeigt sich eben so’ viel Unwissenheit als Verrath in deu Bemühungen dés Spanischen Kabinets, die Karlisten zu gewinnen. edenfalis wird es auf’ diese Weise Jahre der Anstrengung und des Kampfes, ja viel leichr sogar des Krieges kosten, um jene aufrihtige Ausaleichuna zwischen Basken und Spanieru zu Strande zu bringen, die cin patrioti\ches Ministerium schon erreiht haben würde. Briefe von Espartero ‘und seiner Armee sollen den Hof und das Kabinet in große Destärzung versezt haben. Auch der Französische Kom- missar im Hauptquartier, Oberst Senilhes, hat Mittkeilungen in Betreff der Gesinnungen des Generals und der Armee an den Französihen Botschafter ia Madrid befördert. Das Spanische Ministerium möchte sich ohne Zweifel gern noch so lange zu hal- ren suchen, bis der Erfolg ciner neucn Finanz: Operation in Pa- ris und London gesichert wäre.“

Lie der Globe versichert, wurde der General-Gouverneur von Kanada, Herr Poulett Thomson, auf seiner Reise nach To- ronto überall gut empfangen. Die Kaufleute und eine große Mehrzaht von Einwohnern jener Stadt überreichten ihm Ädres-

hinzu, daß im ganzen Britischen Amerika das vo!lste Vertrauen auf seine Verwaltung sich zeige, troß den Bemühungen der To- | ries in England, feine Anstellung in Kanada unbeliebt zu ma- hen. Mur die von dem Gemeinderathe zu Tironto überreichte

u einer Zeic cingesckt worden, amilien alle Stellen in der Provitiz sich zu-

Durch Verschwörungen sey es denselben aclungen,

die Gewalt in der Provinz an sich zu ziehen, und sie seyen als

der sogcnannte „, Familiendund““ jedem Gouverneur veröerblich orden.

Niederlande.

Amsterdam, 3. Jan. Auf der Eisenbahn zwiscen Am- terdam und Haarlem find’ in der Zeir vom 1. November bis um 31. Dezember 28,171 Personen gefahren, die cine Einnahme von 14,949" Fl. gewährten.

An unserer Börse sind die Course neuerdings gewichen, da fich fortwährend mehr Verkäufer als Käufer für inländische Fonds

zeigen.

Beigien.

Brüssel, 3. Jan. Eine: im heutigen Moniteur enthal- tene Königl. Verfügung vom 31, Dezember besagt: „Das Kon- tingent der Armee für 1846 is auf das Maximum von 50,090 Mann festgesest. Das Kontingent der Aushebung von 40 i} auf ein Maximum von 10,0900 Mann bestimmt, die zur Verfü- gung der“ Regierung gestellt wird. :

Eben so, wie srüher für die Börse von Aniwerpen, hat die Regierung jeßt auch für die Börse von Brüssel ein cigenes Re- glement erlassen. L AO

Lüttich, 3. Jan. Hiesigen Blättern zufolge, äßt die Gesundheit des Papstes kaum etwas zu wünscen übrig. Das Uebel im Gefichte, an welchem ex früher gelit:en, is gänzlich verschwunden. Man scht hier mit Rom in \o regelmäßiger und inniger Verbindung, daß man bei uns besonders über die Berichte, die in einigen ausländischen Blättern übex den bedenk- lichen Gesundheits-Zustand des Papstes gegeben worden, “chr er- staunt gewesen if. i y i

Gefern is hier eine neue Scl:rift des Bischofs von Lättich, Herrn van Bommel, erschienen. Sie \ührt den Titel: „„die wahb- ren Grundséße in Bezug auf den dffentliczen Unterricht“, und hat den Zweck, auch diejenigen Schulen in Belgien, die noch nicht unter der Leitung der Geistlichkeit stehen, für diesclbe zu vin- diziren. Das Journal de Liege erhebt sich gegen dicie For- derung mie großer Macht und warnt die Regierung, auf die An- sichten des Bischofs, die es als Drohungen bezeichnet, cinzuge- gen. „Went irgend ctwas", sagt das Journal, „die Regierung um die Liebe der Bevdlkerung bringen kann, Und besonders der intelligenten Bevölkerung, die, um zu denken und zu bandeln, nicht erst auf das fanatische Signal des Herrn Bischofs wartet, so is es ihre Unterwerfung unter eine gehaßte Koterie. Die Po- pularitàät der Regierung hängt von der Entschiedenheit ab, die fie den unglaublichen Prätensionen der Mönche unt Vischbfe gegen- über zeigen wird.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 25. Dez. Das Kommerz-Kellegium fat jeßt einen schr ausführlichen Bericht über die Frage wegen des Dé- nischen Sundzolls dem König eingereicht, worin behauptec wird, daß, den Traftaten gemäß, folgende Necite Schweden ohne allen Zweifel zustehen: H freie Durchfahrt für alle Schwedischen Schisse und alles Sch{chwedischen Unterthanen zugehörige Gut, ohne Ausnahme; 2) das Recht, so lange der Traktat zwischen Dänemark und den Nieder!sandén vom Jahr 1701 geltend bleibt, den Zoll sür alle im Chxistianopelschen Tarif genannten Waaren aach dern dort festgeseßten Berechnungsmaßstabe zu erlegen, und für alle dort nicht genannten Waaren ein Procent des Werths der Waare zu bezahlen: 3) das Recht, falls dieser Traktat zu Las auf rte, den Sundzoll hôchstens na dem Tarif vom Jahr 1558'zu erlegen; 4) das Recht von aller außerordentlict:en Erhöhung des Zolls, untér welchém Vorwand es sevn mag, be- reit zu seyu; 5) Freiheit von aller Visitation und allen Auf-

{chub der Klarirung, 6) das Recht für Schwedische Schifse, vor den Schiffen aller andern Nationen, selbst den Dénischén, klarirt und expedirt zu werden; 7) das Recht für Schwedische Schiffe, auch an den Feiertagen, gegen eine Abgabe von 1 Rthkr. klarirt zu werden; das Recht, Kredit für den Belauf des Zolls vis zur Rückkehr der Schiffe zu genießen u. st. w. Die Ne-

gierung hat noch keinen Beschluß in Hinsicht der Geltendmachun R Forderungen ‘gefaßt. E L E

Deutsche Bundesstaaten.

Mänchen, 2. Jan. (A. Z.) Nachdem in Gemäßheit der unterm 28sten v. M. erfolgten Einberujung der Stände des Reichs zur Lten Bayerischen Stände-Versammlung sich bis jelzt 117 Mieglieder der Kammer der Abgeordneten cingefunden ha- ben, schlugen diese in der heutigen Wahl-Versammlung nachfol- gende Kandidaten für die Stelle des ersten und zweiten ‘Präsi- denten vor, und zwar im ersken Scrutin 1) den q. Kdönig!. Ap- pellations criches-Direktor von Korb mit 107 Stimmen, -) den Kdnigl. Staatsrath und Regierungs-Präfidenten, Grafen von Seinshcim, mic 7 Stimmen, 5) den Professor r. Bayer mit 78 Stimmen, 4) den Kdnigl. Kämmerer Freiherrn von iKorew han mie 61 Stimmen, 5) den Königl. Regierunzs-Rath Wind» wart mit 61 Scimmen; im zweiten Scrutin: ©) den Königl. Kreis- und Stadtgerichts-Direktor von Wening mit 76 Stim» men. Nachmittags 4 Uhr nahm die Kammer der Abgeordneten die Wahl ihrer beiden Secretaire vor. Hierbei wurde der Königl. Regierungs-Rath Windwart zum ersten Secretair mit *6 Stim- men, und der erske Bürgermeister von Regensburg, Freiherr von Thon-Dirtmer, mit 6i Stimmen gewählc. Am heutigen Tage, Vormittags 19 Uhr, nahm auch die Kammer der Dieich2räche die Wahl der Kandidaten zur Stelle des zweiten Präsidenten bei einer Anwesenheit von 29 Mitgliedern vor, welche folacndes Resultat gewährte: 1) Graf von Arco, Königl Ober - Appella; rionsgerichts-Präsident und Staatsrath, 2) Graf von Pappen- heim, ©) Graf von Reigersbero. Zu Secretairen wurden ges wählè: *) Herr von Schenk, erster Secretair, *) Freiherr von Stauffenverg, zweiter Secretair.

“Aus der im Regierungs-Blatt Nr. 51 gegedenen Zusammenstellung des Schuldenstandes sämmtlicher Stadt:, Markt- und Landgemeinden des Königreichs Bayern am Schlusse des Rechnungs - Jahres 1837 58 erhellt, daß der Schuldeustand 13,976,182 Fl. 20 Kr., der Betrag des eingewiesenen Tilgungse Fonds 1,374,441 Fl. 53 Kr., die Abzahlung an Kapita! und Zinsen 1,393,727 Fl. 39 Kr., und die verblcibende Schuld 13,105,449 Fl. 27 Kr. betrug.

Stuttgart, 3. Jan. Der Schwäbische Merkur ent- hált naci stchende- Königl. Verordnung, die Stiftung einer §riegs- Denkmünze für den treuen Dienst in Feldzügen betreffend:

„Wilhelm, ven Gottes Enaden Köniz vcn Würtemberg. Nachs dem Wir beschlo}eu haden, als ein Erinnernngs - Z: ichen an èie für König und Vaterland im Kriege geleisteten Dienste e'!e Kriegs- Denks münze za stifteir, so verordnen und verfügen Wir biemit, wie folot: 8. 1. Die Kriegs-Denkmünze bestebt für alle Grade in einer Medaille von Geschün- Metall, auf deren Vorderseite cin W mit Krone und Lorbeer-§ranz, auf der Rückseite eiu vou zwei gekrei. iten Schu ecteru getragen:r Schild, mit der Juschrift: Für treuen Die: in (—) Felds ¡ügen, besindlich ist. &§, 2. Die Kriegs:-:Denkmünze r'ird auf der lin- len Brusfi an cinem, einen Zoll breiten, {warz uyd reth ges1reiften Vande geiragen. Das Vaud soll nicht chne die Medaille geiragen werdeu. §. 3. Jeder, der in Württembergiscven Milita:r-Diensten eiuen Feldzug niitgemacht hat, bat Ansprnch auf die Kriegé-Denfmüuze un-

ter foigeuden näheren Bestimmungen: a) den Fe!dzug ha: wmit- gemacht, wer als Offizier oder Militair - Beamter, als Untere

Osfizier cder Soldat, als Spielmann oder obligater Dies ner, entiveder den Kriegsschauplay seibst betreten, cd:7 wenigstens die feindlihe Gränze übersczriiten hat: !) als einzelne Feldzüge gelien die Kriegsjahre: 1793, 1794, 1795, 1796, 1799, 1800, 180%, 1816, 1807, 1809, 1812, 1813 nach Sachsen und 1813 14 gegen Fraufkreich, 1815; e) wer nach mitgemachteai Feidzuge, oder wer nach Ausscheidung aus dem Militair in bürgerlichem Stande eine entehrende Strafe erlitten, fann die Kriegs-Denfulüinze nicht erhalten. §. 4. Die Ansprüche auf die Kriegs-Denkmünze werden angemeldet: 1) bei dem Kriegs - Minis \tecium von den pensionirten Offizieren und Militair - Beamten ; vou ¡olchen beabschiedeten Militairs, weiche Offiziers-Rang haben, cder zur Zeit der Veabschiedung gehabt haben; von allen im Kriegs - Minijtes zium und den demselben untergeordneten Verwaltungéstellen angestell« ten Bcamten, Dienern und Offizianten. 2) Jm Justanzenwege:-vcn allen aftiven Militairs und Militair-Veamten. 3) Bei dem Oberamt: von allen Punst 1 nicht cenannten vormaligen Militairs. Der Ober-

Amtmann wird die Gesyche unter Zuziebung ron vier von ihm bierzu zu berusenden Ve:eranen, mit Rücksicht auf die §. 3.

Bestimmungen, nach Vernehmung der betresfens den Orts - Obrigkeit aufzeihnen uud mit seinem Bericht dem Kriegs - Minisierium übe-racben. &. 5. Die Prüfung der Gesuche ges schieht bei dem Kriegs - Ministerinm durch cine bescnders dazu uieders zusezende. Kommiísicn. Unf die Meldung des Kriegs - Ministers wer- den Wir sofert über die Verleibuna der Kricas:-Denfw nze entscheiden. Í. 6. Jeder, der die Kriegs-Denfkmünze empsängt, erbält cine von dem Kriegs-Minister vollzogene Verlcibungs-Urlunde. &§. 7. Die Einhändis zung der Kriegs-Denfmünze hat stets auf feierliche Beise, bei aftiven Militairs vor der angetretenen Truppe durch den Kcrimandanten ders ciben, bei beabschiedeten dagegen durch die betreffenden Civi!-Beherden zuu geschei;cn. §. 8. Das Vere’ chniß sämmtlicher mit dec Kriegs: Denks nünzedeforirterund ausdem Militair getretenerPersonen ijt aufdem Nath: vanfeibres Wohnorts aufzubewabren ; ven den noch im astiven Militair bes ândlichen Personen ist der Befig der Medaille in dieStamuiliste einzutragen. §. 9, Jide Strafe, we!che der Verteiburg der Kricas-Densmünze im Wege steht, zieht auch deren Verlusi nach sich, worüber das Erkenntniß den zuständigen Gerichts- Behörden anh-imgegebeu wird. §. 10, Jn cinem solchen Falle ist die Krieas-Denkmünze an das Kriegs-WMiniste- ‘ium einzusenden und der betreffenden Orts:-Behörde Nachricht biervcu iu geben, damit der Name cines solchen Judividuuns vou dec Liste ¡strichen wird. * §. 11. Stirbt ein mit der Kriegs-Deukmünze ansge- ¡eichnetes Individuum, so bleibt solche Eigenthum feiner Familte. Ges eben Stutigart, am ersten Yanuar des eintausend achibunde.t und vierzigsieu Jahres, Uuserer Regierung im vier und zwanzigsten.

Da es jeßt nicht mehr so ofc vorkomnt, die Bücher mehrere Auflagen erleben zu schen, so ist es bemerkenswerth, daß hier in der Brodhag'schen Buchhandlung die dritte Auflage von “, T. A. Hoffmann's Leben und Nachlaß, von Ju!. Ed. Hikig, erschienen is. Jm Jahre 1823 kam die ersie heraus. Diete Gunst des Publikums ist aber wohl nicht bloß dem Ges- zenstande zuzuschrciben, sondern besonders auch der Behandlung desselben durch Freundes Hand, dic mit Liebe, Wàrme und Geist hre Aufgaben so glüctlich geld hat.

Freiburg, 29. Dez. Jn dem gegenwärtigen Winter: Ses- mester zähle die hiesige Universität 315 Studirende, welche sich in folgender Weise auf die vier Fakultäten vertheilen: Theologie B, Ju ‘iten und Kameralisten 103, A YERe Pharmazeuten und Chirurgen 92, Philosophen und Philologen ch2. Die Ge- sammtzahl der Inländer beträgt 243, jene der Ausländer 72. Es ha: jonach die Frequenz auch in diesem Semester, wie in der jünasten Zeit überhaupt, sch wieder etivas vermindert (im vorigen betrug sie 338), wovon der Grund zunächst in der neuen Organisation unserer Gelehrten - Schulen zu suchen is, wonach die Schüler der Gymnasien nicht mchr in die philosophische Fa-

vorgezeicneten

kultät eintreten dürfen, sondern auf einem Lyceum die philosophi- .

schen Studien betreiben müssen und dann sofort zu den Fach- studien übergehen.

Frankfurt a. M., #. Jan. Man hatte sich hier in der Hoffnung, daß die in Holland durch die finanziellen Fragen einigermazen in Aufregung gekommenen Gemüther bald wieder besänstigen werden, nicht getäuscht. Die in den leßteren Tagen

aus Holland hier eingetroffenen Briefe, denen man vollen GBlau- ben beimessen kann, besagen übrigens, daß die Gerüchte von einer in Hollond herrschenden oder früher stattgehabten Aufregung durch- aus übertrieben gewesen seyen. Ja man habe: nicht cinmal von ciner allgemeinen Spannung etwas verspürt, sich aber mit mancherlei ungereimten Gerüchten einigermaßen lebhaft beschäftigt; ibr Ungrund konnte indessen den Holländern nichr lange verborgen bleiten. Man hat auch nicht von ciner außerordentlichen militairischen Maß- regel gehört, welche in den leßteren Tagen irgendwo in Holland angeordnet worden wäre; ein Beweió, daß nirgends die- Ruhe bedroht war. Neuerdings scheint man zu besorgen, daß wegen Veranderungen des Grundgesckes neue Differenzen zwischen der Regierung und der zweiren Kammer der Generalstaaten sich ge- stalten werden. Dicje Besorgniß wird aber durch die aus dem Haag gemachte Meldung dadurch gehoben, daß námlich der von seinem Volke wahrhaft geliebte König Wilhelm billige Wünsche der Kammer nicht überhêren werde, sobald sich Se. Majestär Übetzeugr haben, daß Niederlands Wohl dadurch befördert wer- den fônne. So also darf man mit Ruhe und Vertrauen den weitcren parla,..entarischen Ereignissen in Holland entgegensehen.

Der Königl. P-euf. Bundes:azs-Gejsandte, Herr von Schd- ler, gab zur Feier des Jahreswechsels in der Sylvester - Nacht ein aláinzendes Fest, welchem, außer dem diplomatischen Corps, auch viele angejehene Personen unserer Stadt beiwohnten.

Neueren Nachrichten zufolge, dürfte Se. Durchlaucht der Landgraf von Hessen-Homburg, Gouverneur der Bundes-Festung Mainz, im Monat März auf einige Zeit die Residenz in Mainz nehnzen.. Die Gesundheits - Verhältnisse des Fürsten sollen sich rfre licherweise wesentlich gebessert haben.

Fas alle Bundestags-Gesandten, welche einen Theil der Fe- rien auswärts verbrachten, sind wieder hierher zurückgekehrt, und es if dadurch in die diplomatischen Kreise wieder meßr Bewc- gunz gekommen. : |

Aus Wiesbaden vernimmt man, der Wille des höchstseligen Herzogs werde auch in dem Punkte erfüllt, daß die hinter dem

uriaal begonnenen Veränderungen der Garten-Anlagen fortaesek: Und vollendet werden sollen. Der Bau der neuen Kolonade vor dem Karsaal schreitet auch rasch sciner Vollendung entgegen. In der dicéjährigen Bade-Saison wird man die Kolonade schon ganz vollendet schen. Vom 1. Februar an soll denn endlich auch die Taunus-Eisenbahn zwischen Mainz und Wiesbaden befahren werden. Die Taunus- Eisenbahn - Actien stiegen heute auf diese Kunde auf i142/, pCe. Die Speculation ist in diesen Actien wieicr äußerst lebhaft und namentlih wird hier auch viel für fren:de Rechnung darin gekauft. Die Oesterreichischen Fonds, namentlich Bank-Actien, nahmen gestern, nach längerem Seillstand, wieder einen Aufschwung und blieben heute recht fest. Die Hol: ländischen Fonds folgen hier natürlich ganz der Bewegung der Am'êerdamer Börse, doch ist man hier geneigt, den Holländischen Finanz- Verhältnissen Vertrauen zu schenken Die Spanischen Effcêten sind in dieser Woche fast täglich gewichen ; dasselbe Schick- sal erlitten, wiewohl im minderen Grade, die Portugiesischen Fonds. Der Geldstand bleibt sich gleich und der Diskonto ist kaun von 4'/» pCt. auf 4!/, pC. gegangen. Pistolen sind nur zu 9 Fl. 32 Kr. anzubringen. Der Bau des neucn Börsen- Gebäudes wird nun bald in dem Abbruch der alcen Gebäulich. keiten, auf deren Stelle die Börse kommt; beginnen. Der Ma:a, der sehr hoch gegangen war, ist wieder gefallcn und die Schiffahrt hat wieder begonnen. t

Bremen, 3. Jan. (Br. Z.) Die Zahl der Bremischen Seeschiffe beträgt in diesem Augenbli id; außerdem fahren von der Weser unter Hannoverscher Flagge 12, unter Oldenbur- ger Flagge 70 Seeschiffe. Die Verbindung unseres Handels- plaßes mit den Seeschisfen wird durch 8 Bremische, 44 Han: noversche und 19 Oldenburgische Kähne oder Lichterfahrzeuge (durchschnittlich von 25 bis 0 Last) vermitte(c. /

| QDefierr-e.ich.

W R L. Jan. (Schles. Z.) Aus Alexandrien schreibt man: „Mehmed Ali besorge eine Landung bci St. Jean d'Acre als den änfang eines thatjächlichen Einschreitens Europa's in sei nem Bree mit der Pforte. Er láßt darum diese Festung eiligst in beste 1 extheidigungsstand seßen. Hauptsächlich um bei seinem Ci Qs die Mittel hierzu beizuschaffen, verkaufte der i tg E ürzlich eine große Quantität Getraide. Jn Pa- ante Vet en jeit einiger Zeit Räuber - Banden wieder großes

Vorgestern ging hier die Nachricht cin, daß eine kleine vor der Stadt Venedig liegende Anst: gärziich S R sey und zwölf Personen mit in die Tiefe gezogen habe. :

Wien, =. Jan. Se. Majestät der Kaiser haben dem Feld- mar hall-Lieutenant und femmandirenden General in Böhmen Mater han Mensdarf Vai, das Inkotat des Königreichs Schtesien o O orporirten Provinzen Mähren ut;d Öesterr. wäh nsere Blätter enthalten ausführliche Berichte über die fort;

ren mit großem Beifall auf dem Kärntßnerthor-Theater ge- geben? Oper /die Welfen und Gibellinen“/ von Meyerbcer Nah, dem bereits früher ein hiesiges kleineres Theater eine Bearbeitung Men Es v N dem glcklichsten Erfolg darzuitellen ver- Bühne das Werk mie dent, Fpegierung reich dotirte Hof-Opern-

: G is N Áner würdigen Glanz der Ausstat- tung in Scene geselzt. Der Musik wird in den hiesigen Zeitun- gen eine ausgezeichnete Charakteristik nachgerühmt, indem nicht N e E ihre bestimmte individuelle Bezeichnung henden a A f demn Chören der si friedlich gegenüberste-

Hh cetet “eime ticfe Auffassung des verschiedenar igen reli- gidjen oder politischen Gedankens, von dem beide Bir U Bund, wahrzunehmen ist. De beiden Haupt-Darstellerinn D Dlle. Lutee und Fräulein von Hasselt, werden dei ede Auttkheues

ehrere (0 gar is f a "os (oft jogar fünf bis ses mai) stärmish hervorge-

Schweiz.

Sluirich, 29 Dez L A A

rich is der erste Verjuch, ihrer be: die car Paget Ba diencn, hôchst unglücklich ausgefallen. on den vi O z ees gus : befehle vi ug pr “T Bataillons, um dene ersten

cari{befehle nach Wallis ¿u folgen

ben diejenigen von Bern, Freiburg oe eue dden Has chorcht. Sie argwöhnten alle einen politischen Gerau der Truppen und verlangten, hierüber vor allen Dingen beruhigt zu seyn; ja die Regierung von Waadt, dessen Volk Lte B hafteste mit deu Unter-Wallisern sympathisirt hat den Fall, in welchem sie das Einrücken von Truppen in den Kanton Wallis für zulässig halte, aufs genaueste definirt. Auf eine vermehrte Und bleibende Auflehnung der Kantone gegen die. Bundesbchörde môchte ich indeß aus dieser angedrohten Verweigerung des Gehor- horsains nicht schließen, da die Natur des Falles hier wirkte, und die vord-cliche Mahnung zur Bereithaltung von Truppen— eine Capitu-

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sation zwischen denPolitikern, dieUnter-Wallis beugen wollten, und den tlúgern Mirgliedern des vorörtlichen Staatsraths anstatt aus der Natur der Sade vielmehr aus der geheimen Geschichte des Vor- rots hervorgsgnngen zu seyn schien. Es waren, wie ich \chon in meinem leßten Schreiben meldete, nur cin Paar Mitglieder ge- wesen, die ihre getäuschten Hoffnungen dur Ungestüm noch zu erreichen wähnten. Durch die in lebter Woche täglich cingelau- fenen Briefe aus der westlichen Schweiz sind nun auch dieie ent- táuscht worden, und den eidgenössischen Repräsentanten in Wallis ist, wie ih zu wissen glaube, der Wink gegeben worden, wo mög- lih durch einen neuen Schreck - Bericht den Vorort in die Ver- legenheit zu seßen, das Truppen-Aufgebot wirklich versuchen zu müssen.

Der neuen Regierung von Tessin ist nun der ganze Kanton unterthan. Drei Kreise, die eine Zeit lang protestiren zu wollen schienen, haben es klüger géfunden, Repräsentanten ihrer Gesin- nung in den großen Rath zu senden, als sich der Bewegung aus- zusehen. Der cinzige Fehler, den die neuen Behörden bis jeßt egangen, is eine Anklage auf Hochverrath gegen 14 Mitalieder der frùheren Regierung. Es mag wahr seyn, daß diesen Personen ein vielfacher Mißbrauch der Gewalt zur Last fällt, und etwas Edles mag in der Ertlárung der neuen Lenker licgen, ihre Revo- lution durch den Beweis ver Verbrechen ihrer Gegner rechtfer- tigen zu wollen; in der Schweiz wird aber diesex At eincn um fo ungünstigern Eindrut machen, als der Bescl luß des großen Raths als eine unfreiwillige Folge cinige: Demonstrationen des Volks ausgelegt wird. Ein jeltiames Geje¡: wird wahrschein- lih nun zur Anwendung kommen, da sich untcr den Anzeklagten auch die diesjährigen Gesandten an der cidgent sischen Tagsakung befinden. Während nämlich in den meisten Zantonen der Ge- sandte, der seine Jnstructionen überschreitet, hstens eine leichte Rüge zu befürchten hart, sind im Kanton Tessin auf die'en Ver- stoß Strafen gesebt, die sonst nur für die s{hwersten Verbrechen aufgespart werden. Jm Uebrigen scheint die neue Regierung mit Eifer an die Abschaffung von tausend Mißbräuchen zu achen, die das Tessinische Verwaltungs -System bisher beinahe zum Skan- dale gemacht haben. h

_ Schönlein macht bei uns seine Abschieds: Besuche. Eine lcichte Krankheit hat seine Abreise, die sonst ur Weihnachten er- folgt wäre, noch verzögert.

S panien.

Madrid, d. 25. Dez. Der Herzog von Vitoria Zat sich, ungeachtet des eigenhändigen Schreibens und der Bitte seiner Gemahlin und mehrerer Minister, cntschicden geweigert, die in seinem Namen verlassene Erklärung zu desavouiren. “In seinem Antwortschreiben heißt es unter Anderem: ,„Zch bin ein Mann des Landes und kein Partei-Mann. Jch bleibe allen Klagen, wie aïlen Handlungen der Regierung fremd und bediene mich der Gewalt und der Streitkräfte, die mir anvertraut worden sind, nur, um die Feinde der Nation zu bekämpfen. Da man mich beschuldigte, ich hätte die Aufldsung der Cortes, so wie die zahlreichen Absebungen, die dieser Maßregel folgten, angerathen, jo mußte ich mich dagegen vertheidigen. Hätte man statt dessen von mir gesagt, daß ih die Minister getadelt hätte, weil sie neue Wahlen anbefohlen und daß ich ein Anhänger ihrer Geg- ner scy, so würde ih ebenfalls dagegen protestirt haben, denn ih will ausschließlich den Pflichten meiner Stellung treu bleiben, das heißt, mein Leben der Vertheidigung des Thrones Jfabel- la’s, der Königin Regeutin und der Consticution von 1837 widmen.‘

Diese Erklärung des Herzogs von Vitoria wird vc1 beiden Parteien, von den CExaltirten wie von den Gemäßigten, zu ihrem Vortheil ausgelegt. Das Eco del Comercio sagt: „Da seht Ihr, der General beharrt dabei, sih gegen dle Behauptung, daß er die Aufiósung der Cortes billige, wie gegen cine slechte Hand- lung zu vertheidigen; er mißbilligt sie also!“ Der Correo er- wiedert hierauf: „Eure Auslegung is falsch. Die Minister sind nur durch den Willen der Regentin ernannt worden, haben sie die Cortes aufgelöst, so geschah dies mit Genchmigung der Kö- nigin. Christine ist das Ministerium. Da nun der General er- klärt, daß er bereit sey, sein Leben für die Aufrechthaliung der Autorität Jsabella's 11. hinzugeben und seine Truppen zu diesem Zwecke marschiren zu lassen, so erklärt er sich offenbar für das Kabin-t und gegen Euch: er billigt folglich die Maßregeln !‘/

Es haben in Folge der Antwort des Herzogs bereics meh- rere Minister - Conseils stattgefunden, deren Resultat man noch nicht kennt.

Der General Maroto lebt hier sehr zurüctgezogen, und is nur einigemal in den Soireen des Französischen Botschafters er- schienc1.

D reu al

__ Lissabon, 24. Dez. (Standard.) Die Miniter sind sehr idátig und halten häufig Zusammenkünfte im Departement des Jnnern und dem des auswärtigen Departements. Uber ihre Stellung in den Cortes herrschen verschiedene Muthmc zungen; es schcint indeß so viel gewiß, daß, wenn sie auch die Majorität gegen ich haben sollten, sie nicht resignireu, soudern dic Cortes auflösen werden.

Cs ist jeßt entschieden, daß, im Falle der Visconde da Corre:a das Portefeuille dèr auswärtigen Angelegenheiten ab- lehnt, der jeßige Marine, Minister Graf von Villa Real dessel- ben nit übernehmen werde. Herr Jldefonso Leopoldo Bayard ist an die Stelle des Chevaliers Figanniere zum Portugiesischen Gesandten in Rio Janeiro ernannt worden.

Die Korvette „Dom Joao“!, welche bei der Jnsel Madeira freuzt, soll nah Maranham segeln, um das Leben und Eigen- thum der dortigen Portugiesen zu beshüßen.

Herr Dieß, Secretair des Königs, behauptet jeßt, er habe die le¿te Veränderung des Ministeriums zu Stande gébracht, obwoh! Jedermann weiß, daß er bei dieser Gelcgenheit gar nicht zu Rathe gezogen worden ist. -

Die Entschädigung, welche Frankreich für die durch den Ad- miral Lallemand an der Küste von Brasilien verbrannten Portu- giesischen Schiffe an Portugal zu zahlen hat, und die mit den Zinsen bercits 2 Millionen Franken beträgt, soll, dem Vernehmen nach, in kurzem bezahlt werden.

Die Einnahme des Zollhauses und Accise:Amts in Lissabon und des Zollhauses in Porto betrug im November §8,902 Pfd. Sterling, 8059 Pfd. weniger als im Oktober.

Die hiesigen Blätter ereifern sich sehr darüber, daß der Pater Antonio Vieiras durch den Bischof von Coimbra, cinen nach Rom ausgewanderten Miguelisten, zum Vice- Kaplan des Erzbi- schofs von Braga ernannt worden sey und die Sanction des Papstes erhalten habe. Die Regierung der Königin hat jedoch die Ernennung noch nicht bestätigt, weil sie von einem Proskri- birten vorgenommen und folglich ungeseblich sey.

T F v.k «i.

Konstantinopel, 9. Dez. (Münch. pol. 3. hat sih der Mittelpunkt ciner Gesellschaft vor, Saite A

dét, deren Zwet es ist, Französische Jdeen zu verbreiten. Sclt sam is es, daß der Eigenthümer des Lofals ein zur Gcsandt schaft gehdriger Russe ist, der schr gut weiß, wovon es sih hc n- dele. Im Winter sollen Französishe Vaudeville's gegeben wer- den; eine Schauspieler-Truppe ist schon angekommen. Die Fran- zösische Presse nimmt in Konstantinopel an Ausdehnung zu; außer dem schon erscheinenden Französischen Journal will man noch cin anderes nach Art der großen Pariser Bläcter etabliren. Die mit dem Sesostris angekommenen Soeurs de charité werden sich mit dem Unterricht von Personen ihres Geschlechts aus den unteren Ständen beschäftigen.

Das Journal des Débats meldet aus Konstanti- nopel, daß dic Pforte Tripolis als eine kost pielige und beschwer- liche Besibung aufzugeben entschlossen scy. Schon habe man durch allmälige Verminderung der Trupen die Räumung begonnen.

Aegypten.

…_ Alexandrien, 7. Dez. (Journ. de Smyrne.) Die Vertrauten des Vice-Königs verbreiten jeßt úberall die Nachri t, daß eine neue Túrkische Armee gebildet werde, um gegen Îbra- him Pascha zu agiren. Obgleich dies natürlich ungegründer is, 10 werden doch diejenigen, die den Charakter Mehmed Ali's ken- nen und dem Gange seiner Politik gegen die Pforte gefolgt sind, die Wichtigkeit dieses Verfahrens einsehen, indem der Vice-König sich desselben als Vorwand für seine Rüstungen in Aegypten und Syrien bedient. Unter diesen Umständen ist an die Rückkehr der Türkischen Flotte nach Konstantinopel natürlich nicht zu den- fen und er scheint mehr als jemals entschlossen, dieselbe bis zum Frühjahr zurückzuhalten. Die Mannschaft der Flotte soll bei elegenheit des Bairam ‘den Sold für einen Monat erhalten, weshalb die Regierung die Kassen aller Kaufleute in Alexandrien in Anspruch genommen hat. Die Türkische Mannschaft is indeß, obgleich man ihr seit einiger Zeit auf alle Weise shmeichelt , keinesweges mit dem verlänger- ten Aufenthalt in Aegypten zufrieden und man weiß noch nicht reht, wie man es ihr mit guter Manier verkündigen soll, daß sie noch den Winter über hier bleiben músse. Mit der Mann- schaft der Aegyptischen Flotte steht sie im {lechtesten Vernehmen, indem erstere eifersúchtig darauf ist, daß die Türken besser be- handelt werden, und wenn Mehmed Ali die Flotte deshalb so lange zurückgehalten hat, um den Haß der Araber gegen die Türken noch zu vermehren , so hat er seinen Zweck vollkommen erreich. Es ist indeß sehr zweifelhaft, ob ihm dies Vortheil bringen wird. Die beabsichtigte Reise des Paschas durch Unter- Aegypten soll wegen der Erkcankung Boghos Bei's aufgegeben worden jeyn.

S y riéèn. Beirut, 7. Dez. (Journ. de Smyrne.) Der Rama- jan, welcher mit dem heutigen Tage zu Ende geht, is wieder durch neue Verfolgungen bezeichnet worden, denen die Syrischer Christen von Seiten eines Theiles der Muselmännischen Bevöl- ferung ausgeseßt gewesen sind, die dazu von den drei höchsten Beamten der Stadt, dem Gouverneur Mahmud Be1, dem Musfti Abdellatif und dem Präsidenten des Divans Omar Beyom, auf- gereizt wurde. Es ist unmöglich, sich all das Uebel zu denken, welches diese drei Beamten durch ihre unerfättliche Habgier, ih- ren Fanatismus und ihre Grausamkeit dem Lande zufügen. Ei nen s{hwachen Begriff wird man sich ungefähr davon machen können, wenn man erfährt, daß der Mufti Abdellatif Fa-

thala derselbe is, der unter der Türkischen Herrschaft durch Abdallah Pascha von Acre verbannt wurde, weil er die Muselmänner durch cin Fetwa aufgefordert hatte,

im Namen des Propheten alle Christen zu ermorden! És is + hier seit einiger Zeit ein Verein der abergläubischsten und fana- tischsten Muselmänner gebildet worden, welcher die gegen die Christen vorzubringenden Beschwerden verfaßt, die denn auch, so abgeschmacckr und unwahrscheinlich sie au seyn mögen, von den Behörden ruhig angehört, ja sogar noch begünstigt werden. Der von dem Fanatismus oder der Rache bezeichnete Unglükliche wird sogleich vor die Behörde gefordert, wo zwei falsche Zeugen bestätigen, daß er das ihm zur Last gelegte Verbrechen wirklich begangen habe. Er wird sodann in eine von Mahmud Bei er- fundene Maschine gespannt, worin es ihm unmöglich is , die ge- ringste Bewegung zu machen, und erhält, wenn er nicht im Stande is, si mit Gelde loszukaufen, 200 bis 500 Stockschläge auf die Fußsohlen. Viele geben unter dieser Tortur ihren Geist auf. Täglich sieht man unglückliche Christen, die vor dieses Blut- Tribunal geschleppt werden, weil sie angebli cinen Muselmann beleidigt, die Religion des Propheten odex diesen selbst verspottet haben u. s. w. Wer die Syrischen Christen und namentlich die in Beirut wohnenden Christen kennt, weiß, wie sie bei ihrem sanften und furhtsamen Charafter durchaus unfähig sind, irgend Jemand und namentlich die Türken, zu beleidigen. Es is ferner allgemein bekannt, daß bis vor kurzem die Christen und Türken wie Brüder gelebt haben; allein dies paßt nicht in den Kram der Aegyptischen Regierung, die eines verfolgenden und eines ver- folgten Volkes bedarf. Es is sogar die Rede davon, daß Mah- mud Bey den Christen das Tragen des weißen Turbans unterjagen und noch einige andere Aenderungen mit ihrem An- zuge vornehmen wolle, um sie völlig dem Hasse ihrer Feinde preiszugeben. Es giebt durchaus keine Sicherheit der Person mehr und die Erbitterung ist allgemein. Man spricht davon, daß die Konsuln sich vereinigt hätten, um einen gemeinsamen Bericht an die General-Konsuln und die Botschafter abzustatten. Mahmud Bei seinerseits hat Depeschen an Zbrahim Pascha ab- gesandt, worin er die Christen als ein unruhiges, gefährliches Volk darstellt, das nur dur die größte Strenge in Ordnung gehalten werden könne. Die Antwort wird wahrscheinlich von der Art feyn, daß die Lage der Christen noch verschlimmert wird.

Tat Fand.

_Berlin, 7. Jan, Die Zahl der Studirenden auf der hiesigen Universität von Ostern bis Michaelis 1839 betrug 1629; davon sind abgegangen 427; verblieben 1202, Jn diesem Se- mester sind hinzugekommen 576; also zählt sie in diesem Semester 1778 JImmatrikulirte, und zwar in der theologischen Fakulcát 431 (333 Jn- und 98 Ausländer); in der juristishen 526 (383 Jn- und 143 Ausländer); in der medizinishen 429 (298 În- und 131 Ausländer); in der philosophischen 392 264 Jn- und 128 Ausländer). Dazu kommen noch nicht

mmatrikulirte 458, und zwar: a) 60 Chirurgen, b) 140 Phar- maceuten, c) 72 Eleven des Friedrich-Wilhelms-Jnstituts, d) 2 Volontaire, e) 106 Eleven der medizinisch-chirurgischen Militair- Akademie und bei derselben attachirte Chirurgen von der Ar- mee, f) 46 Eleven von der Bau-Akademie, g) 20 Berg-Eleven, h) 6 remunerirte Schüler der Akademie der Künste, i) 6 Zödg-

linge der Gärtner-Lehr-Anstalr. Im Ganzen ergeben sich dem- nach 2236 Theilnehmer an den Vorlesungen.