1840 / 14 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

; i S1: Ls ck doch : nur An- oßne Zweifel galüdlihe Anfänge - aber es waren O äber ganz

fänge. Don Carlos war augeuscheinli gekommen, j Seine Bau t war nicht Oñate oder Estella, Spanien zu herrschen. Seine Haupts?ad agf igl 7

j te er gelangen. l scndern Madrid. und dabin mußte e Kasfischen Provinzen gegebene

dern, daß das von den DaSElM )

Beispiel T ‘dem T ires Theile des Königreiches is Zon Einige Karlistische Banden durcitreiften a S: Pro: T ey Bde nirgends Beistand. Diese Tbeilnahmlosigfkeit

y ; cniai fei: war um fo bemerfenswerther, als die Regierung der Königin fich neâweges e friedlichen Besiges erfreut. a ain Bon uo, nisirten si insarrectionelle Junten ; die wreogg A en E Comfitutien, Andere sprachen sogar von ciner Vero erung O ic gentschäft ; die Minister, faum ernannt, wurden gc RLO, ae zurüd- zoztehen, die Cortes waren unlenfbar, und man ah sich in die Noth- wendiafeit verseßt, sie aufzulösen. Die neu erwählten Cortes waren noch bestiger; aber inwitten aller dieser Unordnung war die Megie- rung der &nigin überall ancrfannt, und der Name des Don Carlos ward nicht eiumal ausgesprochen. Die Karlisten glaub- ten zolent, daß ihre Anhänger sh nicht zu erklären wagten, weil es ihnen an Einheit und an eutem Mittelpunkte fehlte; und 1m ihnen ein Oberhaupt zu geben, ward im Yahre 1836 die Expedition inter Gomez beschloffen. Gomez zog mit ecineut Corps von 5000 Mann fast durch ganz Spanien; er entshlüpfte durch eine Reihe von Wun- dern der Verfolgung der conftitutionetlen Generale. Wohlan! Wäh- rend dieser langen Expedition schloß fich Niemand ihm anz; die Be- rälferungen sahen ihn mit Gleichgüstigfeit vorüberziehen. Undalusien erhob ih sogar gegen ibn, unnd er hatte nichts Besseres zu thun, als in die Baskischen Provinzen zurüczukehren, wie er fle verlassen hatte. | Dieser Versuch war nicht aufmuternd ; es blieb noch ein weit entschei- denderer zu wagen. Man bildete si ein, daß, wenn Don Carlos selbsi | an der Spiye sciner Armee das Land durchstreifen würde, dies das Signal zu sinem aligemeinen Aufstande seyn werde. Don Carlos durch- siroifte im Fahre 1837, an der Spitze von 15,000 Mann, Catalonien, 1 p q: A Balenzia nnd fam bis an die Thore von Madrid. Er war ch fordere Jedermann auf, eine Stadt, ein Fort, groß oder flein, att q V welches ihm die Thore geöffnet hätte, mir einen General, einen Offizier, ih möchte fast fagen, einen Soldaten der Königin an- 20führen, der flch ihm zugesellt hätte. Jndeß langte ex an den Thoren ron Madrid an, welches damals fas gunz¡lich von Truppen entblößt war. Jm Angefichte einer solcheu Gefahr jwanfte die Königin Re-

tin nicht ; fie erflärte, daß fie ihre Hauptsiadt nicht verlassen würde. | ie musterte die Nationalgarde und die shwache Garnison. Sie ver- traute die junge Königin dem Patriotismus, der Hingebung und der Treue der Einwohner an. Ein so rübrendes Vertrauen ward nicht ge- täuscht: die Nattonalgarde ergriff dic Waffen, und ihre Haltung ge- nügte, um die Stadt zu beshügen. Don Carlos, an der Spiye feiner KCruppen, wich vor der bewaffneten Bürgerschaft der Stadt, die er seinc Hauptstadt nannte, zurüt# und der General Espartero hatte nur die Mühe, ihn zu verfolgen. Er gei in die Baskischen Provinzen z¡urüd, die er dann erst wieder verließ, um eine Zuflucht in #Franfreich zu suchen. Seit jeuer verhängnißvollen Expedition ward feine zweiie mebr versucht. Man degusigte fich damit, Pläne zu entwerfen und die elben * laut zu verkünden. ber ließ fich mehr dur eine solhe Sprache täuschen. Die Freunde des Don Carlos waren abgefühlt; die Unter- fügungen langten nicht mehr an; die Ermattung und das Mißver- anúgen der Baskischeu Provinzen vermehrten (ich täglih. Unter sol- én Auspizien begann das Jahr 1839; es war das sechste Jàhr eines refultatlosen Krieges. Nun brachen dic ernstesten Zwistigkeiten zwischen ! den Generalen aus, die jeue verhängnißvolle Sache noch vertheidigten. Sie kennen, meine Herren, deren shreckliche Resultate. Der Oberbe- fehlshaber Maroto beschied 6 Generale nach Estella und ließ diefelbén : obne irgend eine progefualische Weitl&uftigkcit erschießen. Bei der Nachricht von diesem Attentate bezeigte Don Carlos die lebhafteste Ent- E entzog demGeneralMaroto dasOber-Koemmando und befahl seine * Verhaftung. Maroto eilte PEHembeR SUNEe zu ihm, und schon bet (E) Annäherung, noch ebe er ihn gesehen hatte, widérrief Don Carlos seine | roclarmation, befahl, daß fic verbrannt würde, gab dem Maroto das ber: Kommando wieder, erkannte an, daß er gut ebandelt habe, und billigte die in Esteila vollsireckten Hinrichtungen. lnd wer waren jene E cchlachtopfer ? Garcia, Sanz, Carmona und Andere, deren Namen ich vergefsen babe, die 6 Xahre lang für Don Carlos gekämpft hatten, fämmtlich Gefährten des Zumalacarregup, denen Don Carlos seine ersien Erfolge und die Begründung seines Ansehens in den Ms Leven vat Tros ihrer langen und glänzenden Dienste hatte eni Carlos weder die Stärke, fie zu vertheidigen, noch den Willen, sie ju rächen. Bri der Nachricht von dlesen Hinrichtungen war das Er- annen und Erschrecken allgemein. Die Freunde des Don Carlos begnügten fich damit, Stilscweigen ¡u beobachten ; aber dieses Stillschweigen war be: deutfamer, als alle Protestationen, (Lebhafter Beifall.) Glauben Sie nicht, meine Herren , daß ih die Gefinnungen des Don Carlos ankla- gen will. Nichts liegt mir ferner, und ih glaube, dies nicht defonders ver- zern zu müssen. gener schwache Prinz ift von den Eiaen getäuscht und ven den Anderen verführt worden. Er is strafbar, aber nidE seines Charaf- ters, als seiner inneren Gesinnungen wegen. Die Anarchie wüthete nun im Schooße der Armee des Don Carlos, Die Baskischen Pre- vinzen waren des Krieges müde, und fie find es, die den Frieden ge wünsecht, die ihn verlangt haben. Man glaube nicht, und man saac nit, cas der Iraktat von Bergara den Untergang des Don Carlos herbeigeführt babe; man sage nit, daf, wenn Maroto treu geblieben wäre, der Prätendent gesiegt hätte, und daß er nur unterlegen sev, weil Maroto ihn verrathen habe. Die Ermattung dieser Provinzen aflein hat den Frieden und den Untergaug des Don Carics héerbeige- führt. Man widerstebt ¡war noch in Catalonien, aber Catalonien if cin Land fär ih; dic Fnfurrection ist auf jene Provinz beschränft. TIes Lalyera petriff, so if die Wichtigkeit jenes Partei - Chefs sebr ertrieden worden , und fie ift ¿est reit weniger groß, als fie frither n A Sie nur, daß Cabrera cs seit 3 Fahren nur uit uün- Í plinirten Truppen zu thun hatte, und daß et defsenungeachtet Du Wichtiges, nichis Entscheidendrs unternebmen fonnte. Was f or h Mig erag da ér gegen bedentende Streitkräfte und gegen Gee aAET a O ofreiche Soldaten zu kämpfen hat? Man muß Eucritn aar d & abrera nur als eine Verlängerung der Leiden FRRLO N: Ga die Vau lezten Anstrengungen einer unwiderbringlich j“ Letraten." Der Redner stellte nun- nocch einige all- ge ne Betrachtungen tarüber an, was geschehen seyn würde, wenn Don Carlos gesiegt hätte, und suchte zu beweisen, daf der Zustand Spaniens alsdann für lange Zeit ein höch beflagen&werther ewesen seyn würde, und {loß mit den Worten: 5 Carlos hat f e auf den Thron ; \cin Triumph ift unmögli Gs d e AILDLE wesen wäre, fo würde er verderblich N 0eD mant qo: me Ee gewesen seyn. Deshalb stimme

R dem Adreß - Entwurfe ausgedrücten Gefinnungen vollkow-

Nach einer kurzen Entgegnung des Marquis von Dreux-

DBrézó ward der fünfte aragraph und darau a , u Betreff Mexiko"s, ohne Daradre angenommen. m Ret 2 den fiebenten Paragraphen , der von Afrika handelt , verlangte Yas Meter van Aer Sotdre das Wort: é 3 „Fch werde mici nicht“, sagte er, „durch die fl : alten lassen, daß bei cinem pen Krie, e die Schtrcen e Mau nterefsen schaden fönute. Jch weiß, daß die Bewunderer dts Still: chweigens oft diesen Lehrsay gepredigt haben, und daß man fich, ibrer An- ficht nach, wenn die L glüdlich find, dem Glücke überla und wenn fie imglüdcliz find, Stillsczweigen beobachten mü}e. Nh werde mich weder dur solche Rücfslchten, noch durch die Furcht abhalten laßen, als ein Gegner der a frifa's betrachtet zu werden. Es wáre unsinnig, jeg! an: das Aufgeben jener Eroberung zit denfen. Ein solcher Gedanfe fonnte in den ersten Augenbliccken der Besezung her- vortreten ; damals würde derselbe viellciht weise gewesen seyn. Aber na mehreren Fahren der Beseyung, nah all den Dpfern, die Franf- reich ebracht hat, müßtc manu, wie gesagt Eng A, wenn man nur einen Augenbli darau dächte, Algier aufzugeben. Die einzige rage, die man je stellen kann, if die, wie man in Afrifa zu Werte geheo müsse, um jene Beseyung zet fichern, und uw nicht wichtigere

aber überall empfangen, wie Gomez empfangen worden war. 1

3A Interessen, die nicht unberückfichtigt bleiben dürfen, zu gefährden. Die seuten Ereignisse in Afrika haben diejenigen sebr überraschen müsfseu, die den Forkschritteu der Colonisation blind vertrauten, Sie baben plöglich sogar die Umgegend von Algier von Arabern überschwemmt gesehen ; sie haben gesehen, wic ein chwacher Aufang der Civilisation zerstört, wie unsere Soldaten überfallen und niederge: meyelt und wie Frankreich genöthigt wurde, neue Opfer an Geld und Menschen zu bringen, und dies Alles in einem Augenblicke, wo mat! in Afrika eine militairische Promenade unternahm, die ein volles Ver trauen in die Sicherheit der Kolonie voransicgte. Die Streitkräfte find abgesandt worden. Die Adresse wünscht der Regierung Glück da- u; wir thun dies ebenfalls, denn vor allen Dingen muß die Ehre der Franzöfischen Fabne wiederhergestellt werden. Aber werden wir uns darauf beshránfen? Und ließen die stattgehabten Ereignisse feiue Lebre in fh? Wird man es nicht fortan als eine Chimaire betra» ten, daß wir Kolonisten haben follen, dic von einem militairischen Kot don geshüut werden? Man muß fich auc) Überzeugk haben, wie we: nig auf die Verschmelzung der beiden Raçen zu ¡áblen ist; man stökt da auf eiserne Thore, die man nicht erobern wird, weil es dazu nicht! des Muthes bedarf. Fedeâmal, wenn man versuchen wird, die beiden Raçen einander zu nähern, hat manu äbuliche Er- eignifse, wie die stattgehabten zu fürchteu. Nachdem der Redncr bierauf noch die Nuglofigkeit dex entfernteren Erpedi- tionen in Afrifa darzuthun versucht hatte, sagie er noch au Schlufse seines Vortrags: „Um einige Frucht aus dieser Erörterung zu zichen, erlaube i mir, drei Fragen an die Herren Minister zu rich- ien: Hat man in Algfer zwischen einem Spvstem der Colonisation durch die Enrcpäer und cinem System der. Colonisation durch die Ein: gebornen gewählt, oder will man auch ferner noch zwischen zwei ein ander so widersprechenden Svstemen \chwaufea? Hat man zwischen einem Svstem der gemäßigten und vernünftigen Vecsezung und eizem ausgedehuttn Svstem gewählt, dessen Uwusang sich mit jedem neue! Gouverneur erweitert? Endlich frage ih, ob es wahr is, daß die leyte Expedition ohne die Mitwirkung der Regierung unternommen worde! i? Und wenn dem so wäre, so wünsche ih zu wissen, wie es zugeht daß die Regierung auf diese Weise Afrifa N überläßt. Mit einem Worte, ich frage, ob es Afrifa justeht, ranfreich zu regieren, oder ob Franfreich Afrika regieren muß Der Kriegs-Minister las hierauf eine geschriebene Rede ab, die eine allgemeine Vertheidigung der in Afrika ergriffenen militairischen Maßregeln bezwoeckte. Er suchte die Vorwürfe we- gen schlehter Verpflegung der kranken Soldaten von sich abzu- wälzen, und stellte dergleichen momentane Uebelstände, wie ste Herr Blanqui geschildert hatte, als unvermeidlich in einem Lande dar, wo erst Alles neu zu organisiren sey, und wo bisher in einem solchen Grade die Krankheiten noch nicht gewüthet hätten. Der Voraussicht und dem Benehmen des Marschalls Valée ließ der Minister volllommen Gerechtigkeit widerfahren. Am Schlusse seiner Rede ging er zur Beantwortung der von Herrn Pelet ge- stellten Fragen über und sagte: „Jch“ werde versuchen, die Fragen zu beantworten, die der vorige Redner an das Ministerium- ge richtet hat, und ih beginne mit derswichtiasten. Er fragt Uns, ob es wahr sey, daß die Expedition nach den eisernen Thoren ohne Er: laubniß der Regierung uitternommen worden wäre? Es ist wahr, daß die Regierung den Franzbsischen Truppen nicht befohlen hatte, über den Biban zu gehen; aber es war dies keine. Frage , dic über Krieg und Frieden entschied, und es stand dem Oberbefehls- haber vollkommen frei, die Gegenden , die wir uns vorbehalten hattèn, zu durchstreifen. Die beschcidenste Auslegung der Ver- tráge giebt uns über das nördlich von der Sultanastraße belegene Gebiet die unbestreitbare Oberherrschaft. Der ehrenwerthe Herr Pelet frágt ferner, ob wir cine Wahl getroffen hätten, zwischen dem Europäischen System, welches in der Provinz Algier und :dem Arabischen System, welches in der Provinz Konstantine be- folgt wird. Wir haben keine Wahl getroffen und wir haben feine zu treffen; es ist dfe Gewalt der Dinge, die Alles gemacht hat. Eine große Anzahl Europäischer Kolonisten sind in Algier eingetroffen, um daselbst entweder ihr Gewerbe auszuüben, oder den Boden anzubauen; da ihre Zahl beständig wuchs, so haben die Eingebornen sich vor den Fortschritten der Civilisation zu- rücgezogen und das Europäische System trug den Sieg davon. An der Provinz Konstantine dagegen giebt es nur Araber und wir haben daselbst getreue und ergebene támme gefunden, die allen feindlichen Einflüsterungen Abdel Kader's widerstanden haben, und die alle die Verpflichtungen der Treue erfüllen, welche sle uns geschworen haben. ies is das Arabische System, und wir be- halten cs bei, da es si als so’ nüßlich bewährt.“ Die übri gen Paragraphen der Adresse gaben zu keinen wesentlichen Be- merkungen mehr Anlaß, und der ganze Entwurf ward darauf mit 129 gegen 17 (also nicht mit 139 gegen 7 wie gestern nad) einem schriftlichen Berichte gemeldet wurde), angenommen.

Paris, 8. Jan. Die von dem Herrn von Némusat abge- faßte Adresse findet mehr Anklang ünd Beifall in den Opposv tions: als in den Regierungs-Journalen. Ganz besonders scheint es die Opposition dem Herrn von Rémusat Dank zu wissen, daß er das Wort parlamentarische Regierung, bekanntlich das Loosungswort der Coalition, angebracht hat. Das „Journal deé Débats’ bemerkt zwar sehr richtig, daß es besser gewesen wäre, Herr von Rémusar hätte si endlih einmal die Mühe genom- men, den Sinn dieses Wortes näher zu erklären, da seine Be- hauptung, daß die parlamentarische Regierung in der Charte von 1830 begründet sey, die Sache immer noch sehr im Dunkeln lasse. Aber der Opposition aenûgt es in diesem Falle, wie so häufig, daß ein Wort, in welches sich so verschiedenartige Begriffe hineinlegen lassen, an die Stelle einer deutlichen Explication getreten is, und einige Blätter gehen so weit, in jener vaguen Aeußerung eine Mißbil- ligung des Kabinets zu finden, und den Sturz desselben dar- aus zu prophezeien. Ueber die Erwähnung der Renten: Conver- fion und der Polnischen Nationalität zeigte \ch die Opposition nicht minder erfreut. Was auch aus Sin beiden Fragen wer- den mag, hier genügt es, daß einige klingende Phrasen darüber geshmiedet worden sind. Es find dies die Stectenpferde, mit denen man die Reltkunst der großen Kinder in der Deputirten- Kammer beschwichtigt. Der Univers mcldet den Tod des Bischofs von Cambray ; dagegen war der Bischof von Meh am b. d- noch am Leben; man sah aber seiner Aufldsung in jedem Augenblicke entgegen. Die Ans publizirt nachstehende -telegraphische èpesche des Des fekten in Toulon an den See Minister, welche die gestrige Mittheilung etwas ausführlicher bestätigt: „Jch erfahre durch den „„Fulton/“, daß eine Kolonne unter den Befehlen des Marschalls Valée 20090 Mann regulairer Infanterie und Reiter Abdel Kader's am 31sten v. M. zwischen Blida und der Ds\chiffa vollständig geschlagen hat. 300 Jnfanteristen und über 106 Reiter des Emir sind getddtet worden; 3 Fahnen, 1 Kanone, mehrere Trommeln, und über 400 Gewehre sind -ín unsere Hände rets Die Kolonne is am Abend in das obere Lager von lida zurückgefehrt, ohne daß der Feind nah dem Gefechte noch einen Flintenshuß auf dieselbe abgefeuert hätte.“

Großbritanien und YJrland.

London, 7. Jan. Aus China sînd sehr wichtige Nachrich- fen eingegangen, die bis zum 16, Ami reichen. Die ernst-

lichen Streitigkeiten zwischen den Chinesen und Engländern haben die Folge gehabt, daß die Leßteren aus Macao ver- trieben worden sind, und daß schon ein völliger Kriegs-Zustand zwischen ihnen und dem Reich der Mitte eingetreten ist. Capi- tain Elliot hatte am Bord des „Fort William“ eine allgemeine Denkschrift erlassen, worin er der Flotte die äußerste Wachsam- feir anempfiehlt und sie besonders vor zu großer aus Verachtung des Feindes entspringender Zuversicht warnt. Die Britischen Kaufleute ihrerseits haben in Folge der neuen Schmäch, die th- nen widerfahren, eine zweite Denkschrift an ihre Regierung ge- richte. Am 26. August erhielten sämmtliche Engländer den Befehl, binnen zwölf Stunden Macao zu verlassen, und mit Ausnahme des Herrn Beale, der als Preußischer Konsul dort geblieben , und des Herrn P. Stewart, der seine kranke Frau nicht allein lassen wollte und daher im Hause des Amerikanischen Kaufmanns Herrn King , cines Freundes des Gouverneurs Lin, Schub suchte, sahen sich alle genöthigt , so schnell sich einzuschiffen , daß sie nicht einmal Zeit hatten , thre Rechnungsbücher und Kleider mitzunehmen. Der Tod eines Chis- nesen, der in einer Rauferei mit Englischen Matrosen zu Hong- Kong geblieben war, hat diese Vertreibung veranlaßt. Lin hatte den Capitain Elliot aufgefordert, den Todschläger auszuliefern, da aber Niemand wußte, wer es gewesen, so erließ der Chine- sische Gouverneur den Befehl an die Portugiesische Statthalter- schaft zu Macao, die Engländer zu vertreiben. Der Thäter wäre übrigens, auch wenn man ihn gekannt, nicht ausgeliefert wors den. Die Chinesischen Behdrden wandten zuerst die bekannte Jolitik an, daß sle den Engländern alle ihre Chinesische Dienerschaft fortnahmen, und als man satt deren Portugíesische Diener miethete, schnitten die Chinesen den Engländern alle Les bensmittel ab, so daß diese sich entfernen mußten. Mit dem Britischen Handel nach Canton ist es also nun ganz zu Ende, und die Amerikaner machen si diesen Zustand der Diùge môg- lichst zu Nube. Es haben auch schon Feindseligkeiten zwischen Britischen und Chinesischen Schiffen stattgefunden. Der Bri- tische Schooner „Black Joke“ wurde in der Passage von Lantao von drei Mandarinen - Bôten überfallen; die Chinesen stiegen an Bord des Schooners, dessen Mannschaft gerade schlief; sie er- mordeten sechs Laskaren und verstummelten cinen Engländer, Herrn Moß, auf so grausame Weise, daß man anfangs an sei- nem Aufkommen zweifelte. Am 4. September ging Capi tain Elliot, der seit dem 23. August zu Hong Kon: gewesen war, mir seinem Kutter und mit dem vom Capitain Reddie befehligs- ten Schooner „Pearl“/ nah der Bai von Coallo unter Ses gel, um dort Lebensmittel für seine Flotte einzunehmen. Die Einwohner jener Gegend hatten sich stets zum Handel mit den Europäern sehr bereit gezeigt; aber die Mandarinen widerseßten sich mit ihren Kriegs -Dichunken der Einschiffung der Vorräthe ; Cavitain Elliot bedeutete sie, daß, wenn sie binnen einer halben Stunde die Lebensmittel nicht passiren ließen, er auf sie feuern (assen würde. Die halbe Stunde verging, und die Kanonade ward eröffnet. Die Chinesen erwiederten dieselbe von dem Fort und von den Kriegs-Dschunken aus. Man versuchte, diese Bôte zu entern; dies war aber ihrer Hdhe wegen nicht möglich. Capitain Douglas,

der um 6 Uhr mit seiner Fregatte erschien, schickte ein Boot ab und ließ ein Gewehrfeuer gegen die Chinesen erdffffnen, aber auch dies wurde von den Chinesen besser erwiedert, als man erwartet hatte. Das Resultat des Gefechts war, daß die Engländer die Lebensmittel im Stich ließen, und daß die Dschunken bei ein- brechender Nacht sich davonmachten. Am folgenden Morgen sollte ein neuer Angriff auf die Forts und Dschunken- eröffnet wer- den, und es war eine Streitmacht von 1000 Maur Enaländern zusammen; aber zu Aller Erstaunen hatte Capitain Elliot seinen Entschluß während der Nacht geändert und segelte mit dem Geschwader ruhig hinweg. Der Verlust der Chinesen in diesem Gefecht soll fch an Todten auf einen Ober- und einen Unters- Mandarin und 6 Soldaten, an Verwundeten auf 7 Soldaten belaufen haben. Auf Seiten der Engländer wurden 14, darunter Einer tôdtlich, verwundet. Capitain Douglas erhielt eine Kugel in den Arm, doch ist die Wunde nicht gefährlich Man fürchtet sehr, daß der Ausgang dieses Treffens die Chinesen bedeutend ermuthigen wird. Ein kräftiges Einschreiten der Britischen Re- gierung wird daher für unumgänglich gehalten. Es ging das Gerûcht, daß die Chinesen die Englische Flotte in Brand steten wollten, und daß sie hon an 50 bis 50 Kriegs-Dschunken zusam- mengebracht hättèn. Capitain Smith, von der „„Volage, hatte das Kommando der Englischen Flotte übernommen.

Sir F. Pollock hat gestern: zu Monmoutrh seine Vertheidi- gungsrede für Frost gehalten. L ach Abvhórung einiger Zeugen sollte die Vertheidigung heute geschlossen werden; man darf also dem Urtheil mit nächster Post entgegen schen. Daß die Regie- rung beim Beginn der Assisen nicht ohne Besorgniß gewesen tf, beweist ein Tagrsbefchl des in dem nördlichen Distrikt kommen- dirénden Generals Napier vom 29. Dezember, in welchem er die Truppen auffordert, bereit zu seyn, da es heiße, daß die Char- tisten einen allgemeinen Aufstand zur Befreiung Frost's organi sirt hâtten. ;

Die Post hat nun selbst eine Bekanntmachung an das Pu- blifum erlassen, worin sie anfündigt, daß vom i, Januar an der einfache Saß des inländischen Portos von allen Briefen, aus- genommen von denen zwischen Großbritanien und den Kolonieen und fremden Staaten, 1 Penny betragen wird. Für Briefe nach dem Auslande ist ein Regulativ beigefügt.

Die Tory - Blätter halten es für sehr unwahrscheinlich, daß Sir R. Peel mit der Erklärung seines Schwagers, des Herrn Dawson, zu Gunsten ciner Aenderung der Gun éinverstan- den sey; in keinem Fall aber, meinen sie, würde Sir R. Peel das Prinzip jener Geseße, die Beschübung des Acterbau - Juter- esses, antasten lassen, wenn er auch vielleicht zu einigen unwesent- licheren Modificationen derselben sich bereit zeigen sollte.

S ir William Watkins Wynn, ein eifriges Mitalied der Tory-Partei und bekannt als ihr sogenannter Hereinpeitscher, der das für zu sorgen hat, daß die nôthige Anzahl von Mitgliedern fich im Unterhause einfindet, ist am ten d. M. gestorben. Er war Parlaments-Mitglied für Denbigh.

Von Englischem Weizen [ist vorige Woche aus Essex ziemlich viel angekommen; der Umsas war aber gestern sehr gering, und man konnte nicht anders als zu einer Preis-Erniedrigung von 1 Shilling gegen gestern vor § Tagen verkaufen. Auch fremder E 0e sehr g-sucht, doch wurdén die Preise nicht niedriger notirt.

Ihren früheren Bemerkungen über die angeblich von der Spanischen Regierung beabsichtigte neue Finanz - Operation fügt die Morning Chronicle noch Folgendes hinzu: „Unsere Leser erinnern si, daß wir vor einigen Tagen aus Madrid die Nach- richt von einer Finanz-Operation erhielten, vertnittelst welcher der Spanische Finanz-Minister eine Summe für die Bedürfnisse des Augenblicks aufgebracht haben würde, indem er Herrn Ardoin und andere Parteien zu bewegen gedachte, einer Person , welche gewisse Spanische Armee- Kontrahenten repräsentirte, die sämm:

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lichen reservirten Spanischen Obligationen auszuhändigen. Da wir einige Zweifel über die unbedingte Richtigkeit der Uns zuge- angenen Angaben hegten, so trugen wir anfangs Bedenken, sie zu veröffentlichen. Aus späteren Mittheilungen erfahren wir, daß der Spanische Finanz-Minister, um Herrn Ardoin für seine Zwecke zu gewinnen, den Rechnungen desselben ministerielle Genehmi- gung undBilligungertheilt hat, obgleich allgemein zugegeben wird, daß jene Rechnungen mehrere zweifelhafte Kredite enthalten, wie Un- rer Anderem Vorschüsse an Mina aus dem Jahre 1830. Worauf es aber anfômmt, das is, zu erforshen, was eigentlich der Spa- nische Finanz - Minister dur seine an Herrn Ardoin ausgestellte Quittung zu erreichen gesucht oder wirklich erreicht hat. Wir wollen uns nicht für Eingeweihte ausgeben, jedoch Eônnen wir einige Umstände zur Orientirung für die Betheiligten anführen. Jm Mai 1836 \{choß Herr Ardoin der Spanischen Regierung 300,000 Pfd. vor und empfing als Sicherheit dafür die konver- tirten Obagligationen einer alten Anleihe von 1823, der Lubboc- Campbellschen. Dieser Vorschuß sollte in drei Monaten zurücf- gezahlt werden; wo nicht, sollte es dem Jnhaber freistehen, die Obligationen zu verkaufen. Sie wurden zwar nicht sogleich verkauft, aher späterhin wurde über so viel davon disponirt, daß zwet Drit: tel des Vorschusses gedeckt waren. Herr Ardoin hat jedoch diese Obli- gationen noch immer in Händen, die sich, wie wir hören, auf &00,000 Pfd. aftive Schuld, §3,600,000 Pfd. ausgejeßte und 2,200,000 Pfd. passive Schuld belaufen. Um brauchbar zu seyn, bedürfen diese der Unterschrift des Herrn Ardoin, da derselbe mit der Konvertirung von 1834 beauftragt war. Der Zweck des Spanischen Finanz-Ministers San Millan is nun, Herrn Ar doin's Unterschrift für dieselben zu erlangen, ohne Zweifel, um sie zu dem jeßigen Marktpreise von 25 pCt. zu verkaufen. Nichts êönnte unheilvoller und unredlicher seyn, bejonders da Herr Ar- doin nur 100,000 Pfd. an die Spanische Regierung zu fordern hat. Dies sind die Nachrichten , welche wir aus einer über die- sen Gegenstand vermuthlih wohlunterrichteten Quelle erfahren haven. Alles, was wir für jeßt sagen können, is, daß das Pu- blikum gegen eine geheime Anleihe dieser Art nicht genug auf einer Hut seyn kann.“

y D Mo rning Chronicle äußert sich folgendermaßen über die lesten Nachrichten aus Spanien: „„Es gereicht dem Spani- {en Volke und der liberalen Partei sehr zur Ehre, daß sie un- ter einem Ministerium, dessen verderbte illiberale und verfassungs; widrige Handlungen 0 klar wie der Tag sind, sich ruhig verhal- ten. Wenn das Volk oder die National - Garde von Madrid bei früheren Gelegenheiten Unruhen erregten, so hieß es immer, sie seyen bezahlt worden, und die Klubs und die Parteien hât- ten die Unruhen angestiftet. Wenn jemals Gelegenheit und An- laß zu folchen Demonstrationen vorhanden war, jo ist dies in der lehten Zeit der Fall gewesen; aber nichr die geringste Spur von Unordnung ist vorgekommen. Dic Wahrheit ist, daß das Spanische Nolk früher durch misitairtsche Niederlagen, durch die Feigheit oder Unfähigkeit der Generale und durch die Kühnheit der Karlisten aufgereizt wurde. Jeßt, wo diese Veranlassungen sämmtli wegfallen, sind nur die Meiittelkla\sen aufmerksam auf die Gefahren, die der Constitution drohen, und ihr Widerstand ist ruhig und gesekmäßig. Wir wünschen aufrichtig, daß dies fo bleiben und es den jeßigen Ministern gestattet seyn môdge , sich ¿u ergehen , soweit die Leine reiht , selbst wenn sie noch mehr von den dffentlihen Geldern vershwenden und die Verfassung noch mehr verlelzen.““

Das vor kurzem in Konstantinopel erschienene Reglement für den Rechtspflege - Rath (siehe Staats - Zeitung Nr. 12.) giebt der „Morning Chronicle ‘“ zu folgenden spôttelnden Bemerkun- gen Anlaß: „Nicht ein Hattischerif kann orientalischer oder occi- dentalischer Sklaverei abhelfen. Alle diese Bestimmungen sind genau von der Französischen Deputirten: Kammer copirt. Alles, was jebt noch fehlt, ist ein Türkisches, dem Französischen nachge ahmtes Wahlgeseß, worin erklärt würde, daß von den Millionen Unterthanen des Türkischen Reichs diejenigen , die 50 Piaster jáhrlih Abgaben zahlen, einen Notabeln zu erwählen hätten, der in der Türkischen Kammer siben, sprechen und votiren solle.“

Aus Bombay, von wo die Nachrichten bis zum 28. No- vember gehen, wird gemeldet, daß die Jndusg-Armee ihre Rück- fehr von dem siegreichen Feldzuge nah Kabul ungehindert fortseßte.

tober ande.

Aus dem Haag, 9. Jan. Dem Weekblad van het Regt zufolge, beläuft sich die Anzahl sämmtlicher Rechts-Stu- dirender auf den 3 Niedecländischen Universitäten auf 481, von denen 272 in Leyden, 126 in Utrecht und 8 in Gröningen in- skribirt sind. Die Anzahl sämmtlicher Studirenden auf den 3 Uni- täten L mh sich O 1399,

Ueber die noch immer sich hinziehende Ausführung des Nie- derländisch-Belgischen Vertrages bed aus dem Haag geschrieben : „Da man in leßterer Zeit sich besonders viele Mühe gegeben hat, die Sympathieen Deutschlands fár Belgien zu wecken und die Interessen beider Länder als mit einander verschmolzen hinzustel- len, so braucht es für Leute, welche gesunde Augen und richtigen Takt besißen, wohl kaum einer Ausgeinandersebung, welches große Interesse Deutschland an einer traktatenmäßigen, vollständigen und baldigen Berichtigung der Gränzen im Limburgischen und Luxem- burgischen habe; wie daher sotoht dieses Interesse als sein gutes Recht Deutschland dringend auffordern müssen, darüber zu wa- chen, daß kein Deutsches Territorium fremden Interessen aufge- opfert, oder dur cchikandse Auslegungen des Traktats, ein Theil des Deutschen Bundesgebiets abgerissen werde. Jnterpretationen von der Art, wie die hinsichtlich der Limburger Gränze versuch-

ten, sind míit dem gesunden Verstande unverträglich; und die

Deutschen Blätter trisst bereits mit Recht der Vorwur;, die Frage wegen Martelange (Marrtelingen)nicht schon auch vor ihr Forum gezo- gen zu haben. Offenbar enthält der Traktat in dieser lesten Hinsicht einen Widerspruch, indem er die Straße von Arlon nah Ba- stogne (dem wallonisicxcen Bastnax) Belgien, das Dorf Martelin- n aber Deutschland zuspricht. Diese. Zertheilung des Dorfes if Ee größere und kleinere Hälfte durch die erwähnte Strape des a R und unauéführbare Maßregel, die Zuerkennung lich aua E an Deutschland aber eben so gewiß eine deut- ati Belgten: fte Bestimmun des Traktats, als die der Straße giens nur als ein Etn die Beseßung desselben von Seiten Bel- Wenngleid Mag tbruch in den Vertrag betrachtet werden. Limburgs auêma da s keinen eigentlichen Theil des Deutschen bie cla S 7 10 is doch jedem Verständigen klar, daß es ie einzige Schußwehr dieses son| von allen Seiten her offenen

Landes bildet. Die obwaltende Diser ; z : en Belgien den Rayon desselben, wels E bleibe von

der Crete des Blacis an, Niederland ab

tern an, nah der Seite von Smeermaas, E eee 4 : wenn man den {lichten Menshen-Verstand und eine naturge máße Auslegung des 24 Artikel-Vertrags, welcher von 1200 Tow

cine Deputation vor den Thron gebracht zu fehen. dieser Allerhöchsten Resolution hat die Befanntmachung des vorstehen-

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sen vom Glacis an spricht, zu Rathe ziehen will, das einzig An- nehmbare.““

Dänemark. Altona, 11. Jan. Die hiesigen Blätter enthalten fol-

gende Bekanntmachung :

„Nachdem ich in Folge des höchstschmerzlichen Verlustes, der die

Königl. Lande durch das Ableben unfers allverehrten Landesvaters, Königs Frederif \ 1, betroffen, Dr. Majestät, unserm jegigen Aller- guädigsten Könige, sofort im Namen der Stadi Altona die Gefühle des innigen Schmerzes über jenen großen Verlust sowohl, a!s die Be ruübiguna, die der Regierungs Antritt Sr. jeßt regierenden Majestät in uns erwecckt, allerunterthänigst vorgetragen, haben Allerhöchstdiesei- ben in dieser Beziehung das nachfolgende Allergnädiaste Reskript an mich zu erlassen geruht :

; Lieber Getreuer! Dn hast Uns im Namen der Stadt Altona

sowohl die ticfe Betrübniß ausgedrückt, worin die Kunde von dem Hin- scheiden Unseres theueren Königs Friedrichs des Sechsten die treuen Bewohner jener Stadt verseht hai, als die Beruhigung, die darin finden, daß Wir in Felge dieses shmerziichen Ereignisses den Thron Unscrer Vorfahren bestiegen haben. Umfang Unseres herben Verlusies, und wenn Wir dennoch hofen, die Regierung des Verewigten in Seinem Geiste fortsezen zu können, ist nur im Bewußtseyn Unseres redlichen Willens und in dem fesien Vertrauen, daß der Allmächtige Uns dazu seinen Beistand verleihen werde. Wie Unser erhabener Vorgänger erkennen Wir die Wichtic-

Dreteiben

Sie Mp ris on . t ir sünlen den gange

feit der Stadt Altena, und schäugen die Treue ihrer wirfsamen Bürger. Ihrem Fortblühen werden Wir Unsere besondere Aufmerfsamfeit wid- men, und den Vorschlägen ihres Ober - Präsidenten zum Schußze und

zur Vermehrung ihres Wohlstandes gene!gtes Gehtr schenken. Wir sind Dir und der Stadt Altona mit Königlicher Huld und Gnade ge- wogen. Wir befehlen Dich in Gottes Obhut! Gegeben in Unse-

rer Königlichen Residenzstadt Kopenhagen, den 14. Dezember 1839. (Gez.) Christian R.“

„Einem mehrseitig hierselb ausgesprochenen Wunsche zufolge, daß durch eine besondere Deputation von hier aus die Gesinnungen der Treue und Ergebenheit der hiesigen Einwehner geg" den König zu deu Füßen des Throns gelegt werden möchten, babe ih mich, da die Erfüllung jenes Wunsches geseglich von der zuvor nachzusuchzenden

Allerböchsten Genehmigung abhängig war, deshalb an Se. Majestät

gewandt, “und es ist mir darauf die Eroffuung geworden, wte Ailer- höchstdieseiben es nicht erwarten, jene Gesinnungen der Einwcbner durch Das Abwarten

den Allergnädigsten Resfkripts verzögert , und es gereicht mir zur de sonderen Freude, nunmehr die in diesem Resfripte enthaltenen huldrei hen Aeuferuugen Sr. Königl. Majestät zur Kunde der Bürger und Einwohner der Stadt Altona bringen zu fênnen. Altona, im Ober - Präsidío, den 9. Januar 1840. Graf Conrad von Blücher - Altona.”

Deutsche Bundesstaaten. München, 8. Jan. Heute erdffnete der König die achte

Versammlung der Stände des Reichs. Als Se. Maj., um- geben von Jhrem höhern Dienste, in den Sißungssaal der Kam-

mer der Abgeordneten getreten, und von dem Lebehoch der An-

wesenden begrúßt waren, hielten Allerhöchstdieselben nachfolgende

Anrede vom Throne :

„Meine Lieben und Getreuen die Stände des Reichs! Bayern, Pfälzer, Franfen, Schwaben, ruhmvoll neunt sie die Geschichte ; zu schön glänzen diese Namen durch eine Reihe von Jahrhunderten, als daß sie erlöschen sollten, und freudig ertheilte Xcch den Ländern wieder ihre angestammten Benennungen. Der geschichtliche Boden ist ein fe- ster. Nicht der Namen Vertilgung bewirkt Einheit ; treues Zusammen- balten, Anhänglichkeit an den Thron das vereinigt, und Meine Liebe umfaßt alle Meine Unterthanen. Des Volkes Wohlstand steigt. Die zu Förde- rung desselben, und des Landes Schutz begonnenen Werke schreiten so ras voran, als es ohne Uebereilung geschehen fann. Die Zoll- und Münz-Kongresse vermehrten das Treffliche, was zu des Volkes Be- stem gegründet worden, wie dieses dann insbefondere durch den wechselseitigen Verkehr erleichternden Vertrag mit Hannover, Oldenbur und Braunschweig geshah. Einen äußerst schmerzlichen Verlust hat das Vaterland durch den Tod des Feldmarschalls Fürst Wrede er- litten; er ist unersegbar. Ausgezeichnet große Verdienste erwarb er sich, und nicht auf deu Schlachtfeldern nur, auc in diesen Räumen, rühmlich zeugen fie von ihm. Die Nachweisung der Verwendung der Staats-Einnahmen für die Fahre 1835 und 1836, 1836 und 1837, 1837 und 1838, so wie jene über den Stand der Staats-Schulden- Tilgungs - Kasse in den nämlichen Jahren, so auch die Ausscheidung der Kreislasten und Kreisfonds für die vierte Finanzperiode werden Meine Lieben und Getreuen die Stände des Reichs erhaltcu. Die Mittel fanden \ich vor durch außerordentliche Vermehrung des Dbersten- Gerichtshofes die Masse rückständiger Rechtsstreite in weniger Fahre Zeit aufarbeiten zu lassen. Hocherfreulicz war Mir, daß Jch dieses habe anerdnen, hiermit die Rechtspflege wesentlich fördern Ténnenz; fie ist Mir cine heilige Angelegenheit. Nebst dem das Maximum der Kreisumlagen für die Jahre 1840—41, 1841 —42 und 1842 43 be- treffenden Geseu-Entwürf werde Jch Meinen Lieben und Geireuen den Ständen des Reichs einige andere vorlegen lassen, darunter cinen des Eigenthums Schuy an Werken der Literatur und Kunst gegen Nach- bildui:g sichernden, desgleichen einen, Abänderung des §. 7 des Gesetzes die Errichtung einer Bayerischen Hypotheken- und Wechsel - Bankf Le treffend. Vertrauen fördert das Gute, Mißtrauen verhindert es; möge dieses nie verkannt werden.“

Nach Beendigung dieser Rede leisteten zuerst Se. K. Hoh. der Yrinz Luitpold, dann die neu eintretenden Mitglieder der Kammer der Reichsräthe und sämmtliche Mitglieder der Kam- mer der Abgeordneten, wie sie von dem K. Staatsminister des Innern namentlich aufgerufen wurden, den in der Verfassungs- Urkunde Tit. VU. §. 25 vorgeschriebenen Eid in die Hände des Monarchen. So wie diese Bietildhen Handlungen geschlossen wa- ren, verließ der Kdnig mit allerhôchstseinem Gefolge wieder den Sikungssaal, begleitet von einem dreimaligen [Lebehochrufe der ganz:n Versammluny.

Jn einem vierten Skrutinium erhielt der Abgeordnete, Graf von Butler von Heimhausen bei einer Majorität von 50 die Stimmen-Mehrheit von 82, wodurch die vorgeschriebene Zahl der Mitglieder des zweiten Ausschusses der Kammer der Abge- ordneten fompletirt ward. Heute wurden die Mitglieder des dritten Ausschusses (innere Verwaltung) gewählt und zwar im ersten Skrutin bei einer Majorität von 56, die Abgeordneten 1) Kolb mit 79 St., 2) von Hagen mit 74 St., 3) Frhr. von Melden mit 69 St.; im zweiten Skrutin bei einer Majorität von 54 die Abgeordneten, “) Dr. Gack mit 76 St., 5) Neu- sand mit 71 St., &) Dr. Müller mit 54 St. Bei dem dritten Skfrutin war die Majorität 48 und gewählt wurde 7) der Ab- geordnete Zarbel.

Schwerin, 11, Jan. Das hiesige Wochenblatt ent- hált die „neuen Statuten des ritterschaftlichen Kredit - Vereins al- ler drei Kreise der Großherzogthümer Mecklenburg“/, so wie die landesherrliche Bestätigung derselben.

Deßau, 12. Jan. Der ¿edt veröffentlichte vorjährige Abschluß der hiesigen Her oglichen Sparkasse zeigt von neuem, daß diese Anstalt ihrer Bestimmung vollfommen entspricht. hr Kapital ist im vorigen Jahre um 52,587 Rthlr. 14 Gr. 4 Pf. gestiegen und stellt am 31. Dezetnber 1839 einen Bestand von 230,249 Rthlr, 1 Gr, 2 Pf. dar, y

Oesterreich.

ane. GALER, 1. Fal BULE alt in Ungarn länger gewährt hat, jeßt hier eingetroffen, um, in Wien zuzubringen. sich die vielbesprochene Abyssinierin, we und in einer unserer Erziehungs - Anstalte gend eine Europäische des Fürstlichen Reisen \chaulustigen Publikum und selbst tig verborgen geblieben. Aus Preßb rieben, daß Lißt sich in diesen beiden terlandes eines glänzenden Erfolges zu e sein Spiel erregre Enthusiasmus àâußerte fich, {wer möglich scheint, noch l riumphe, die ihm bereiteten Nur die Geldärndte fiel reihliher in Wien aus. Vor einigen Tagen ward, nahen Kaiserlichen Thiergarten eine große abgehalten, und dreihundert diejer und ihrer Begleitung erlegt. zog Franz die Jäger an seiner Tafel. ten die Nachrichten etwas günstiger , massen verlaufen sich, die größte Thätigkeit wird von allen Seis ten entwicelt, um die Spuren der Verhecerung und ihre Folgen chzwinden zu machen, aber der Schaden ist unermeßlich. Der junge Erzherzog Karl Ferdinand reise durch Ober-Jtalien in P nach Mailand weiter zu reisen. wollte Rom am Tten d. M. verlassen, um der Königs-Familie einen Besuch abzustatten. Prinz nach kurzem Aufenthalt zurúzukehren, wo er in reffen wird.

Gestern ist hier General Graf Cerini, Geheimer Rath und Obers plôblih am Blutschlage verschieden. Offiziere rührt einer der Pläne der Behörden

Púdckler Muskau, dessen Auf- als man vermuthete, ist den Rest des ‘Winters Fürsten befindet sche hier getauft werden n für die weiblid;e Ju- soll. Auch dic Pferde aber dem n bisher sorgfäl- urg und Pesth wird ge- Hauptstädten seines Wa- rfreuen hatte. Der dur) was allerdings der Beifallsruf, Feste wollen kein Ende nehmen.

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Bildung erhalten jou den sind bereits angekom Pferdekenner

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bei günstigem Wetter, in dem Jagd auf Wildschweine n Erzherzögen Jagd vereinigte Erzher- Aus Ober-Jralien lau- die angehäuften Wasser-

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¡var auf seiner Rund- fen, und im Begriff, Der Herzog von Bordeaux Neapolitanischen Von dort gedenkt der e über Rom und Florenz nach den ersten Tagen des Februar ein-

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wirklicher Kämmerer, | Zofmeister der Sdhne des Erzher- zogs Karl, Von diesem ausgezeichneten Jugenieur - Stadterweiterung her, welche kürzlich der Prüfung der unterlegt worden sind. Heute traf die Nachricht Ableben des Herzogs von Caraman ein, welcher als cher Botschafter während der Restauration hier viele Freunde

Die späteren Religions-Gravamens úber den Punkt des Kinder ohne Unterschied bis zu ion des Vaters erzogen wer- Glaubensbekenntniß wählen

Preßburg, 4. Jan. (Deutsche Bl.). Debatten der Magnaten in Betreff des wurden \chon lebhafter geführt , ständischen Verlangens, „daß die ihrem 18. Lebensjahr in der Reli den sollen, dann aber sich frei ihr Den ersten Anlaß zu Kontroversen gab eine T ker gethane Aeußerung: „Jch ft den Ausdru: katho- Die Katholiken haben cine Religion, denn sie Dagegen besißen die Hiervon nahm der Kronhüter, diesen Sab zu bekämpfen. „Es wurde, Protestant einen Glauben, eine Konfession zu;

namentli)

uvor durch den Patriarchen Pyr dre im Verlaufe der Verhandlungen o lische Konfession. haben Sakramente und op Protestanten eine Graf Telceky, Gelegenheit, sprach er, sogar in Zweifel gezogen, ob der eine Religion habe, und man gestand ihm nur allein unsere Konfession ist ein Glaubensbekenntniß. Wir haben da- Und ich verlange, daß dem protestantis- dieser Name nicht verweigert werde.“ ontroverse, indem er dem parlamen- die Redner auf Aeu- Allein würde so gewännen daß sie bei unstatthaften d es könnten sich

i fernde Priester. Konfession.“

her eben so gut eine Religion \chen Glaubensbekenntnisse Der Palatin schlichtete die C tarischen Gebrauche gemäß erklärte, daß sich ßerungen früherer Sißungen nicht berufen dürfen. dies zur festen Norm des Hauses ange uleßt Sprechenden den Vortheil , n Widerspruch erfahren , un mit denen die Majorität nicht einverstanden, Der Beschluß der Tafel gin geringer Majorität dahin , daß man bei der fr Ebenso erlagen die Forderungen der Religion der Mut- der Pflegeâältern zu erziehen seyen, Dann kam der wichtige Unterricht zur Debatte, wo- gleich anfangs

erungen feine leicht Grundsäße, in die Renuntien einschleichen. übrigens mit hern Ansicht verharre. daß die unehelichen Kinder in der ter und die Findlinge in jener dem Widerspruche der Magnatentafel.

sehswöchentliche dingung des Uebertrittes zum Protestantismus, bei die- Verhandlungen sehr zwischen dem Grafen phan Szechenyi einige cerliche hinúber zu spielen suchte, ten sich veranlaßt fand. die Majorität entschied stellung des sechswöchentlihen Unte in Hinsicht des Uebertritts Grafen Teleky, angenom! Mißbräuche zweckmäßige Stände beriethen in der Sibung den A

námlih der

belebt wurden, und Nailath und dem Grafen stand, die Lekterer ins Lä- so daß der Palatin einzuschrei- is 4 Uhr, und ámpfen fúr die Ab- Im Uebrigen wurde die Ansicht des Kronhüters, daß dabei zur Vermeidung aller Verordnungen zu erlassen seyen. lekten Circular- und in der Reichstags: rtifel über die Succession der Unterthanen.

Sp äniel.

adrid, 1. Jan. Herr von Campuzano hat unter dem ungen“ eine kleine Broschüre geschrieben, worin ste angreift und namentli die ähler demselben zur Last legt.

t allgemein, daß, wenn wirkli, wie von Vitoria der Kriegs-Minister an Halen erseßt werden sollte, auch und San Millan aus dem Ka-

Johann D Reibung ent

Die Sibßung dauerte b sich nah bewegten K

Titel „Prophezei er das Ministerium aufs hefti jeßt allgemeine Bestechung der

Man glaub auf Verlangen des Herzogs Narvaez durch den General v die Herren Calderon Collantés binet treten würden.

Der in Barcelona erscheinende „Constitutional“/ meldet, auf Ersuchen des Ministeriums und des die Functionen als Ge- hlshaber der dortigen Gesundheit es erlaube. hier anwesenden Adjutanten Espar- haben, ihr diejenigen P r Herzog w

der General Valdez Herzogs von Vitoria eingewilligt habe, neral Capitain von Catalonien und Befe Armee wieder zu übernehmen,

Die Königin soll den jeßt tero’s, Oberst Valdez, aufgefordert nen zu nennen , deren Eintritt ins Kabinet de

dies jedoch abgelehnt haben.

Der bisherige Spanische Konsul in P mente erseßt worden.

sobald feine

aris, Marliani, is Als Grund hiervon

hüre des Herrn M , was úber seine

Minister in den

durch Herrn Busta giebt man die vor kurzem erschien liani an, worin er zeigt, wie unri Mission nach Deutschland von dem Premier - Cortes mitgetheilt worden sey.

Türkei.

Konstantinopel, 26. Dez. der Aufnahme, welche der mehrerwä

tig Alles sey

Man spricht hier viel von hnte Armenische Dragoman,