1840 / 19 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ihres Lehrers, und mit harten Beschuldigungen geg E De i fzdren der Synode aufgetrefen. Fühle sich die i: g L | in threm Rechte, #0 fann ein solcher inotivirter und mit E 1!nterscrifren verschener Angriff nicht ungeahndet bleiben ; bliebe er e berücksichtigt so dúrften die Zweifel an der Gerechtigkeit der i v9 E : dür dadurch nur noch genährt werden. Dazu kommt C Besuch an Se. Majestät den Kdnig von 190 der ange- “heiten Einwohner von Andros, worunker allein neun Mitglieder es Genireinderathes ; sie bitten in den dringendsten Ausdrücken 11m die Freilassung des Kairis, den fie als ihren Mitbürger seit ¿wanzig Jahren genau kennen, von dessen Tugend, Gottesfurcht nd wahrer Frômimigteit ne alle Zeugen seyen, in dem ste den Wohlthäter und Erzieher ihrer Kinder verchren, und gegen den alle erhobenen Anklagen grundlos jeyen. Endlich heißt es, daß die Staats-Prokuratoren des Appellations- und Cassationshofes, rer Amtspflicht gemäß, an das Kultusministerium die Anfrage acfellt haben, kraft welches Geseßartikels und Urtheilsspruches daTelbe den Theophilos Kairis von seinem heimathlichen Heerde weagebracht und tn ein Kioster gesperrt habe.

“Die lere Nummer der Athena enthält einen langen Artikel ¿Her die Orientalische Frage, der den Sab ausführt, daß die cin- zige im wahren Interesse einer aufrichtig gemeinten Erhaltung

Unabhängigkeit der Türkei zu ergreifende Maßregel seyn würde, alle wesentlich Hellenischen Lande, also Kreta, die kleinen *iarishen Inseln, Thessalien und Epirus mit Griechen{and zu vereinigen. Dadurch fiele fortan aller Grund zu Mißtrauen und Eifersucht zwischen beiden Nachbarstaaten weg, die Türkei würde aller fremdarrigen Ingredienzien ledig und beide Reiche würden fortan fein anderes Jnteresse haben, als ruhig in ihrer Ent- wickelung fortschreitend, gemeinsam allen möglichen Uebergriffen eines Dritten zu roiderstehen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Jn der Sißzung des wissenschaftlichen Kunst - Vereins «m ldten d. M. legte der Hof-Baurath St ülerx eine reiche Auswahl ‘ciner architeftonischen Zeihnungen und Entwürfe vor; unter Anderen den Entwurf zum Wiederaufbau des Winter - Palais in Petersburg

¡ Mosfowitischen Baustvl: den Entwurf zum Umbau der Berliner Rörse: die Entwürfe zu den Schloßbauten in Boigenburg, Basedow, rendsee, Dalwis, und den zu einer fatholischen Kirche in Reda bei Minden. Herr Prof. Rau ch legte der Gesellschaft eine von Otto vor- tresftich ausgeführte getuschte Zeichnung seines Monumentes Fri e- drich's des Großen vor, wozu in der Werkstatt des Meisters be- reitá ein aróßeres Modell sich der Vollendung näbert.

Der Architekt Herr Bötticher theilte dem Verein das so eben von ibm berausgegedene Werk: „Dessinateur-Schule, ein Lebr: Kursus der Dessination der gewebten Stoffe“, mit, welches derselbe auf Ver- -nlassung des Ministeriums der Finanzen und des Handels als Lehs rer der Dessinateur - Schule bei dem Gewerbe - Jnstitut herausgegeben

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bat. Dies gründliche und fleißige Werk is ein neuer Beweis, zu wel- cher ausgezeichneten Stufe es das Handwerk durchdie ihm von einem hoben Ministerium des Handels und der Gewerbe gewidmete Sorgfalt ge- bracht hat: eine Musierkarte hier gewebter seidener Stoffe ist dem Werke beigefügt. Von dem Dr. E. Förster in München, forrespon- direndem Mitgliede, war dessen so eben erschienenes Handbuch für Noisende in Ntalien, Stuttgart und Tübingen bei Cotta, einge- condet worden. Durch verschiedene kleinere Schriften über Jtaliänische #::ntwerfe und Künstler älterer und neuerer Zeit hat sich E. Förster ni&t nur in Deutschland, sondern auch in Jtalien, welches er zu fünf iedenen Malen nach allen Richtungen hin durchreiste, dic Aner- tennung vershafft, daß man sich auf ihn als auf einen sicheren und ¿nverl&figen Gewährsmann beruft. Jn diesen Handbuche findet man daber vollständiger, als in irgend einem anderen, das Praktische mit dem Theoretischen verbunden. Ueber Wirthshaus-, Paß-, Post-, Geld- und Reise-Angelegenheiten werden die besten Anweisungen gegeben und auf Alles, was die Natur, die Kunst und die Geschichte in diesem be- glüiciten Lande Großartiges und Schönes darbieten, wird in einer sehr onterrihtenden Weise aufmerksam gemacht. Selbst für diejenigen, welche Jtalien genau zu kennen glauben, dürste es an der Hand dieses j Sübreré an vielen Stellen ein neuentdecktes Land werden. Die Vers j laashandlung hat es mit Karten - Plänen auf das splendideste aus- /

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Die Vorhersagung der Revolution im Fahre 1789. :

Mit Bezuguahme auf den in Nr. 15. der St. Ztg. aus dem Your- nal des Déhats vom 7. Fanuar ec. mitgetheilten interessanten Ar- tifel über die Prophezeiung der Revolution 111 Jahre 1789 und auf die darin erwähnte Frage des Herrn von Humboldt erlaube i mir, daran zu erinnern, daß dieselbe Vorhersagung shon vor mehr als 300 Jahren merkwürdig genug zu Verlin ausgesprochen worden ift. Sie Tübhrt von dem berühmten Pr. med, Johann Cario (geboren am 22. März 1499 zu Bietigheim 1m Württembergischen und gestor- ben zu Berlin als Kurfürstl. Hof-Mathematifus im Jahre 1538) her, welcher in seiner zu Berlin geschriebenen und zu Leipzig bei Wolfg. Stöcel im Jahre 1522 erschienenen Prognosticato Folgendes sagt: „Hernach wird sich begeben cine von den größten Zusammenfügungen der Planeten und eine ganze Erfüllung zehn Saturnischer Umwäl- zungen, das im 1789. Jahr gar geendet wird. Und so als- dann die Welt noch wird stehen, dann werden große wun- derbarlicheGeschichten geshehenvon Aenderungen, Wan d- lungen und Zerstörungen, besonders in den Geseyen und Sekten cchristliher Ordnungen.“ Beiläufig noch die Bemers fiuna, daß das s{ône Bildniß Cario's (ein Oelgemälde) auf der Königl. Bibliothek zu Berlin aufbewahrt wird, und die Anfrage, sollte fich Cario’s bandschriftlicher Nachlaß, wovon einen Theil der berühmte Thurneisser an sich brachte (\. dessen iJerbarium S. 88), ntcht Ir- geudwo erhalten haben ?

Halle, am 16. Januar 1840. Foerstemann.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 16. Januar.

Abgang | Zeitdauer Abgang | Zeitdauer von t vou T It M E 11 U | St. | M. Potsdam. | St. | M.

j j L Um 7 Uhr Morgens... | | 40 sUu 82 ¡thr Morgens . | | 40 v E a » l | 40 f » 12 » Mittags... | | 40 » 2 » Nachmitt. 140 44 » Nachmitt. | | 40 "R e dend L [Dn 16.5 MONDS + [4 DO » 10 » u E ST 10 « » Tos U

Meteorologische Beobachtungen. 1840. | Morgens | Nachmittags | Abends Nach einmaliger 16. Januar. | G Uhr, | 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck „.....-+ | 338,34‘‘par. |335,90‘‘Par, | 334,72‘ Par. | Quellwärme 5,39 R.

Lustwärme 770 R.|— 0,69% R. |— 1,6% R. |Flufwärme 0,0V R, |

91 R,1— 3,2% R. |— 2,79 R. [Bodenwärme 0,2 M

»

Thaupunkt... |

Dunsisättigung| 88 pCt. | 80 pCt. | 9 pEt. | Ausdünftung 0,019‘ Rh Wetter......4-.-+ heiter. heiter, heiter, Niederschlag 0,020‘ Rh. Wind „60e... “| SEW. SSW., EW. Wöäörmewechsel 0,5 9

Wolkenzug -..+ | T Je I t9O:

Tages mittel: 336,32/‘ Par. 3,0 R... Z,0 R... §7 pCt. SSW. Nachts etwas Scbnee.

ie E E A E Den 17. Januar 1840. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

le: | Pr. Cour. “t “Pr. Cour. W| Brief. Geld. [V] Brief. Geld.

8St.-Behuldä-Sch., | 4| 104! 6 1032/3 O«tpr. Pfandbr. 3}j ° ; 101 n Pr. Eogl. Obl. 20. 4| 163! /3 1025/6 Pomm. do. 3) 103! 4 1022 4 PrümSch.d.Seehb| 73!/s 725 s IKur.-u.Neum-.do 3ìl 1033 4 103/,

Kurmwürk. Sidi 102!/, 1015/, ISchlesische do. 1017/5 Neum. Sehuldr. |32| 102'/4 | 1043/4 [Coup. und Zius- Berl. Stadt-Obl. 4| 1U4 | 1031/2 | Seb. d K. u. N. 95 Königsb. do. 4 dre E Gold al marco. |T7 215 Elbiuger do. (6 Neue Dukateu |T7 18

L a: 99/4 [|Friedrichsd'or |—-| 1293/4

12/4

. s Daus. do. in Th.|— s E Aud. Goldmüp- Westp. Pfandhr.|3è 102%, zen à S Thl. p 931 9!/, Grossh, Pos. do.| 4] 105 | 104!/, [Diskouto H 3

It E O0 Amsterdam, 13. Januar.

Niederl. wirkl. Schuld 51!8/,5. 5/9 do. 983/,. Kanz-Bill. 23/, 6- 59%, Span. 23/6. Passive 6/2. Ausg. Sch. —, Zins. —. Pieus. Präm.-Sch. —. Poln. —. Vesterr. Met. 1047?/s.

Antwerpen, 12. Januar.

x Frauk furt a. M., 14. Januar. Oesterr. 5", Met. 107%, G. 4% 9911/ G. 21/,9/, 572 . 1%/, 245/94 G. Bank - Actien 2044. 2042. birtial-OÙ. 15/2 G. Louse zu 500 Fl. 1433/,. 1435/,. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm.-Scb. 723/, G. do. 4%, Anl. 102 Br. Poln. Loose 7L. 70%. 59/4 Span. Anl. 75/g. 73/9- 2'/2%/ Holl. 513%, 515/16 | Eisenbabhn-Aectien. St. Germain 580 Br, Versailles rechtes Ufer 510 Br. do. linkes Ufer 350 Br. Strafsburg - Basel 340 Br. Bordeaux . Teste Sambre - Meuse —. Leipzig - Dresden 96 G. Köln-Aachen 81 Br. - Comp.-Centrale —, : Hamburg, 15. Januar. Bank-Actien 1703. Engl. Russ. 107?/,. Petesrburg, Iv, Januar. Lond. 3 Met. 382/,. Hamb. 34!!/,,. Paris 405!/,. 300 FI!, 65!/,. do. à 500 FI. 72!

Poln. Part. à

Königlihe Schauspiele.

Sonnabend, 18. Jan. Im Schauspielhause: Nathan der

Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth. , von G. E. Lessing. Sonntag, 19. Jan. Jm Opernhause: Die Vestalin, lyris hes Drama in F Abth. , mit Ballets, Musik von Spontini. E Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Der Fabrikant , Schauspiel in 3 Abth., nach dem Französischen des Emile Souvestre, fúr die Deutsche Bühne bearbeitet von E. Devrient. Hierauf: Eine Treppe höher, Schwank in 1 Akt, von A. Cosmar.

Montag, 20. Jan. Im Schauspielhause: Zum ersten- male: Der Talisman, Lustspiel in 3 Abth., nah Beaumont und Fletscher, von Bauernfeld. Hierauf: Des Malers Meister- stück, Lustspiel in 2 Abth., von Frau von Weissenthurn.

Ednlaslítädtisches Theater.

Sonnabend, i8. Jan. Der Sieg des guten Humors, oder : Die Lebenslampen. Allegorisches Zauberspiel mit Gesang in 3 Akten, von J. Schickh. Musik von W. Müller.

Sonntag, 19. Jan. Zum erstenmale: Arthur, oder: Sechs- zehn Jahre nahher. Schauspiel mir Gesang in 2 Akten, nach dem Französischen, von Wulfes. Musik von C. Eberwein. Vor- her, zum erstenmale: Cartouche. Lustspiel in | Akt, nah dem Französischen, von J. Dorich.

Montag, 20. Jan. Zum treuen Schäfer. Komische Oper in 3 Akten, nah dem Französischen des Scribe und Saint» Georges, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Adam. (Neu einstudirt.) (Herr Lehmann: Jsidor Coquerel, als Debüt.)

I G T L E,

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 16. Januar 1840.

Qu Lande: Weizen 3 Rtblr., auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 PDf., auch 1 Rtbir. 12 Sgr. 6 Pf. ; kleine Gerste 1 Rtblr. § Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. v Pf.: Hafer 1 Rtblr., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 20 Sgr. Eingegan- gen find 118 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Ntblr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf. und 2 Rthlr. 18 Sgr. v9 Pf.; Roggen 1 Riblr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Riblr. 16 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. ; Hafer 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr.

9 Pf. Mittwoch, den 15. Yanuar 1840. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 20 Sgr., auch 6 Rthlr. 15 Sgs. Der Centner Heu 1 Rthlr., auch 20 Sar. Branntwein-Preise vom 10. bis incl. 16. Januar 1840. Das Faß von 200 Duart, nach Tralles 54 pEt., nach Nichter 40 pCt., gegen baare Zablung und sofortige Ablieferung, na Angabe- Korn - Branntwein 19 Rtblr., auch 18 Rthlr. 15 Sgr. ; Kartoffel Branntwein 16 Rthlr. 22 Sar. 6 Pf., auch 16 Rthlr. 15 Sgr. Kartoffel - Preise. Dex Scheffel Kartoffeln 17 Sgr. 6 Pf., auch 10- Sgr.

Verantwortlicher Redacteur Arnold. r —— L A E

gestattet. F. | wp E E Em EEE ô ] Tins). —. Néue Aal. 23/4. Gedrudt bei A. W. Hayn. a G E E S P E S C E C E E Ä T I E E E E T O R I E E T A E E A A E A S S S O E R S R R A E R E R R R A S R T R E E L E E E E S R E , . ec , ,

: «E d d Staat

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen aaten. 2 | werksgeselle nach Rußland gegangen seyn und hat am 10. April 1792 nach Ostindien gegangen seyn [worden sind, ibre Zustimmung zu gedachter Veräufße- Bekanntmach ungen. seitdem von feinem Leben in Aufenthalte feine und na einer unbestimmten Nachricht zu Co- [run erflárt. Dieselben baben jedoch in dieser Eigen-

E Ww §2 U: 0

enthümer der Groß-Schokizer Güter gehörigen drei antbeile an der in dem Gute Tangniy auf Rügen

gewmen foaenannten Binnenhölzung, so wie die ibm 1 seiner gedachten Eigenschaft an dem Gute Tangniy'

Joh. Heinrich

T2

nat verkauft, und werden auf seinen Antrag alle

derungen und Ansprüche geltend machen zu fönnen' vermeinen, zu ieren Anmeldung und Beglaubigung k in einem der folgenden Termine, den 23. Dezember c., den 14. Januar und 4. Februar f. J. Morgens 10 Uhr,

und im Jahr Nachricht von

vor dem Königlichen Hofgericht bei Vermeidung der 8) Johann Mathias Strauß, ge

_

am 21. Februar 1840 zu erfennenden Präklusion und mit Beziehung auf die den Stralsundischen Zeitungen in-| serirten vollständigen Proklamen vom heutigen Tage! hiermit aufgefordert. i : Datum Greifswald, deu 23. Rovember 1839,

4 I / aber ver fast Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

Nachricht gegeben):

Der Herr Kanunerherr und Ritter, Graf und Herr 5) Christoph Schollmever, und 5 | Moriß Carl zu Putbus, hat die ihm als Grund- 6) Chrisioph Joseph Anton Schollieyer, Söhne des

im Kreise Mühlhausen , der erste am_ ril wi 1770, der zweite am 13. Juni 1774 (sie sind im |rüfgelaffenen unbefannten Erben

75ten oder 16ten Lebensjahre von Erfurt entfernt | 01

1818 von Havannah aus die leute Termine persönlich oder durch einen j : 4 rwe 1 i ) wozu die Hcrren Justiz - Kommissarien jerklärt haben, hiermit aufgefordert, sich binnen drei-

boren zu Walschle-|Schmeißer und Dc. Windmüller vorgeschlagen werden, facher Sächsischer Frist und längstens bis zum

ßen am 10. September 1766, Sobn des verstorbe-|zu melden, sonst aber zu gewärtigen, daß fie, die Ab- L Pri 1829

nen dortigen Einwohners Johann Heinrich Strauß wesenden, für todt erflärt werden und das vou ihm bei dem unterzeichneten Justizamte anzumelden und

(er soll {on in seinem siebenten Lebensjahre ab: ura Rgeiaßene Vermogen unter Ausschließung der un-{ibre Erklärung wegen der beabsichtigten Veräußerung

banden gefommen, anderen Nachrichten zufolge{befannten Erben oder Erbuehmer den sich legitimiren-| besagten Vorwerks abzugeben, widrigenfalls sie für

60 Jahren unter die Kaiserlich|den Verwandten und in deren Ermangelung dem

Deslerreichischen Soldaten gegangen, mit dem Ge- niglichen T übereignet werden wird,

enthalte Schollmever, geboren zu Wachftädt werden

Fahre 1792 unter das Mainzer Militair gefom-|unter welchen die Erben des 2c. Terel ad 1, Maßo n 1 k 79, Ebefrau Anna Elisabeth, geborene Sickel, und deren [Erlassung der Ediftal- Citationen außerhalb des Kon-

ewa zustehenden Servituteu und Berechtigungen Uun- men und haben seitdem von ihrrm Leben und y j l l Aufenthalte nichts hören lassen); en werden, bierdurch öf- |furs-Prozesses betreffend, nachgesucht gat. ind jede, welche an sothane verkaufte Gegenstände For-| 7) Fohann Friedrich Bindel, geboren zu Erfurt am L

19, Oftober 1785, Sohn des dasigen Zeugmachers den 9. September 1840, FXohannn Erust Bindel (er hat sich in seinem vor dem Deputirten Herrn Land

2 Kinder namentlich aufgeruf

sich gegeben) : mächtigten ,

en 5. November 1839.

fentlich vorgeladen, sich vor oder spätestens in dem auf Vormittags 10 Uhr, [gericht anher erlassene Verordnung werden daher alle

und Stadtgerichts-| Mitglieder des Pilugkschen Geschlechts Meißnischer Rath Lozzen an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten und Oserlándscher Linie, welche sich über den beab-

lombo auf der Jnsel Ceylon leden, bat jedoch seit | schaft keinesweges als hinlänglich legitimirt angesehen der angegebenen Zeit von seinem Leben und Auf: [werden können, weshalb der Geschlechts-Senior, a feine Nachricht gegeben) : ; -

auf den Antrag ihrer Verwandten, beziehungs- Behufs der Ausmittelung der etwa sonst noch vor-

10. April weise Abwesenheits-Kuratoren , samurt ibren etwa zu- [handenen unbefannten Mitglieder des Pflugkschen Ge- und Erbnehmern, |chlechts, um Erlassung der gefeglichen Edictalien na

Kammerherr Wilhelm Eberhard Ferdinand ugk,

dessen | Maßgabe des Mandats vom 13. November 1779, die

Auf hierunter von dem Königl. Hohen Appellations-

ulÁssigen Bevoll: |sichtigten Verkauf des Vorwerks Gohrisch noch nicht

Kö- | einwilligend und ihrer etwaigen Ansprüche auf die Rechtswohlthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand für verlustia erachtet werden würden. u

(L. S.) v. Möller, Praese neral Laudon in den Türkenkrie s Erfurt, ller, Praeses. al Lc F g gegangen feyn furi, 0 h S 4 / F R TAL E z L j | und seit mehr als 40 bis 50 J hren von seinem Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. Publication des Präfklusiv-Bescheids ist Edictal-Citation. Leben und Aufenthalte feine Nachricht gegeben v Koenen. es n Ur B IN anberaumt worden, und wird derselbe an diesem Tag 5

L Eee:

1) Yohann Nicolaus Texel, geboren zu Yi i

am 27. September 1741, außereheli er E am 9. Oftober 1771 gestorbenen Christine Svkille Pensel, nachher verehelichten Musketier Göue (er hat sih als Maurer von Ziegenrück nacz Brom- berg gewendet und von dort am 17. Juli 1792 die leute Nachricht von sich gegeben) ;

2) Paul Philipp Wüstemann, geboren zu Erfurt am 16. Dezember 1799, Sohn des verstorbenen Bür- gers Johann Christoph Wüstemann (er is noch páhrend seiner Minderjährigkeit in die Fremde egangen und hat seitdem von seinem Leben und Anenthalte feine Nachricht gegeben) :

haben): 9) Johaun Ernst

seinem Leben

3) Johann

am 11. Mai 1782, Sohn des dortigen Nachtwä-4s ters Johann Adam Gottschalk (er soll auf die Wanderschaft gegangen seyn und vor ungefähr 34 bis 36 Jahren die legte Nachricht von sich ge- eben haben);

y ohann Jacob Führer, geboren zu Elrleben am 31. Jul 1762, Sohn des dortigen Einwohners | Paul Führer (er soll im Fahre 1790 als Hand-

feine Na

genrück im November 1770, uf Si Make meisters Job. Christoph Hering (er ist im Jahre|digfeit das als Erbe und Allodium

1794 nach Mainz gegangen und hat seitdem von

texe Nachricht ge

ren nah ihrer am 5. M

Großjährigfeit von ihrem £ Sri di GeIT even und Aufenthal

burg am 9. August

Wilhelm Hering, geboren zu Zice-

und Aufenthalte feine Nachricht hende und zu dem v

rz 1829 eingetreten

Sohu des Schmidt-|auf die hierunter obwaltende öfonvmische Nothwen:

Die von dem Ge-

ther (er if am 6. November 1818 auf die Wan-|schlechts-Senior, Herrn Kammerherrn Wilhelm Eber-

derschaft gegangen und hat zulegt unterm 20. Juni hard Ferdinand Pflugk, beantragte Genehmigung die- 1825 von Reschiza in Ungarn geschrieben, seltdem|ser Veräußerung soll von dem ohen

aber von seinem Jes und Aufenthalte keine wei- Ministerium, zu ing ir h vage die Sache

§ j Paf Zegeven); fommen, Allerhöchsten Orts in der | '

acob Gottschalk geboren zu Ziegenrück\11) Ee Maria RKeinstin, geboren zu Erfurt am vorwortet werden, daß, nachdem in Folge der von dem [liebtesten Dichtern: van der Velde, A. von Trom-

árz 1805, Tochter des Musfetiers Johann unterzeichneten Justizamte im

Christian Reinstein (sie hat seit länger als 10 Jah-| Hohen Appellationsgerichts eingeleiteten öfonomischen Erörterungen die Nothwendigkeit des Verkaufs des ermel- |berg zu ungemein billigen Preisen, selbs unter dem

deten Vorwerks sich ergeben, die Einwilligungs-Erklärung |der Nachdrücke, bis Ostermesse 1840 verkauft werden 12) Christian Ludwig ( ; sämmtlicher lebenden Fideicommiß-Jnteressenten erfolge. |follen, in allen namhaften Buchhandlungen, zu Ber- | T1 udwig T, eeres zu Colo B e zwar die sämmtlichen E pt a u Pat dar in der Stuhrschen, unent- | gust 1776, Sohn des dasigen| Pflugkschen Geschlechts, welche als die a einigen der- |geltlich zu bekommen.

Schulmeisters Friedrich Ehrhardt Schneider (er E Baien am Leben befindlichen Mitglieder bezeichnet; ;

onigl. Hohen Justiz-

“Das Pflugksche Geschlecht beabsichtigt aus Rücksicht |Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden.

] th Uebrigens haben auswärtige Juteressenten zu Wahr- bei dem Königl. [nehmung ihrer Rechte Sachwalter an hiesigem Ort

Hohen Appellationsgericht zu Dresden zu Lehn ge- [mittelst gerichtlicher. Vollmacht zu legitimiren. on dem verstorbenen August Fer-

egeben) ; dinand Grafen Pflugk, als vormaligem Besiger, legt-

10) Rekquei Werner Walther, geboren zu Erfurt am willig gegründeten Familien - Fideicommisse gehörige 23. März 1800, Sohn des Webers Samuel Wal. | Vorwerk Gohrisch zu veräußern.

Havn, den 23. November 1839. Das Königl. Sächs. Justizamt. M D Lt f l

Literarische Anzeigen.

Für alle Freunde ausgezeichneter \chöôn- ge. geisliger Schriften Vorausseßung be: ist ein Verzeichniß gesammelter Werke von den be-

flog 2c. :c., welche wegen der Nachdrücke in Württem-

Auftrage ‘des Königl. lig, A. Bronifkowsfi, G. Schilling. C. Weis-

Preußische Sta

Allgemeine

Berlin,

1 gten

Sonntag den

Arnold ische Buchhdlg. in Dresden u. Leipzig-

I 44+ ck + ias

liche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Kdnigl. Hannoverschen General-Lieutenant und Gesandten von Berger den Rothen Adler-Orden erster Klasse zu verleihen geruht.

Se. Magzestát der König haben dem Reviersteiger und Koh- len-Aufseher Fahrig bei der Saline Artern, so wie dem Salz- Ausgeber Weise bei der Saline Kösen das Aligemeine CEhren- zeichen zu verleihen geruht.

Im Bezirk der Königl. Regierung

zu Danzig ist der katholische Pfarrer Anton Ulanowsky zu Kirchenjahn, Regierungs-Bezirk Marienwerder, zum Pfarrer in Bobau ernannt worden ;

zu Breslau ist der Predigtamts - Kandidat Leitloff zum Pastor in Mlietsch, Kreis Steinau, der Predigtamts - Kandidat Goguel zum Diakonus an der evangelijchen Kirche zur Drei- faltigkeit in Schweidniß, und der zeitherige Kaplan Müller u Neurode zum katholischen Pfarrer in Nieder - Steine, Kreis

lab, berufen worden ;

zu Arnsberg is der Kandidat Karl Ludwig Joseph- son aus Unna zum Pfarrer der evangelischen Gemeinde zu Hed- feld ernannt worden. j

Angekommen: Der Erb - Hofrichter und Erb - Land - Hof- meister im Herzogthum Schlesien, Graf von Schaffgotsch, von Warmbrunn.

eitunas-Nagachrichten. M aan D.

Rußland und Polen.

Warschau, 12. Jan. Bei Gelegenheit des Jahreswech;jels enthalten die hiesigen Zeitungen eine Uebersicht der vorjährigen Ereignisse und Zustände im Königreich Polen, der wir Folgendes entnehmen :

Die fatholishe Kirche verlor im verflossenen Jahre den Bischof der Lubliner Dibzese, Dziencielsfi, und den Kanonikus Dost, dessen stille

Tugenden erst nach feinem Tode laut wurden. Die protestantischen Gemeinden verloren den Konsistorial Präsidenten Engeike und den Pastor Teichmaunz die Justiz die Richter Belezowstl, Falensti, Strze

t lezki und nowsfi; die Wissenschaft den evemaligen General V 2 , is Battavo Ali A 192 Dis d At O L a C47 d 9 ziusfi, d Dottoren Rolinófi und Mile, den Literaten Kopvjî nusf1, den

bekaunten Wilna-Warschauer Typographen Zawadzki und den Mitar

beiter der „Gazeta codzieuna Gembfa. Die Reibe der Todesfälle ausgezeichneter Personen wurde noch vermehrt durch die Geheime Räthin Fuhrmann, die ehemalige Wojewodin Czarnozîa die Staatsrathin Po tozfa, den Fürsten Wladimir Lubomirsft, den ehemailgi 1 General B

ganéfi und den Oberst Dönhoff. Das Jahr 1839 wird 10 1 ancher [ei Hinsicht denkwürdig sevn. Wenn einerseits die Hand der Vorsehung einen Theil des Landes mit emer furchtbaren Ueberschhwenimutig heil i suchte, so gewährte sie auf der anderen Trost durch it dex Vlerndten uud durch Bewahruug der Menschen und des Biches vor Epidemieen und Seuchen. Wohlthaten des Herrschers erstreciten sich besouders aucz auf die ärmeren Eiuwchnerklasffen. Die Erlassung der Abgaden des lis char rativi, die Niederschlagung von Crec

l tions : Straf:n dem Ackerbau und einem beträchtlichen Theil der Schatz-Defeite gewährten Unterstüßungen, zusammen an achtehalb Mii!- lionen Gulden i tragend, halfen vielen Familien aus der Noth, und dtîe Unwe sung einer bestimmten Summe zux Besireiinug der Kosten des Schulgeldes für SLbue unbemittelier Beamteu wird es dieseu, die oft cine zahlreiche Familichaben,leicyter machen, iren Kindern eineangem ffene Erzichuug zu geben. Ju demjeldeu Fahre wurde auch ein Kaiserliches Lelret erlassen, wodur 1m Köntgreic) Poleu cine besoudere Unter richts : Verwaltung uuter dem Namen „Verwaltung des Warschauer Lehr Bezirks“ errichtet und dieselbe unter die Leitung des Unterrichts Ministers im Kaiserreich) und untex die Aussicht des Fursten Statt ae I, Die À ebung der Chaussee-Abzabenu und eine audere Repartirung derselben, die Beschleunigung und Vermedr iger Posi- Com nunicalionen,die Anfgebungder Zahlen-Lotierie, die Einrichtung cines neuen Lorais für das St. Lazarus: Hospital, die Arbeiten ¡ur Restaurirung von Ootteshausern, die fortvuührende Förderung dec Bergweris - Anla

011 Dtotet itr ali A 9 9 t 4 {A 5 F gen, diefes einträglichen Schatzes, mit welchem die Natur unfer Land

so reichlich ausgestattet, die Zulassung der Produfte u! Zabrifate des

iareidha i 11 gere K \ E. Gs ; Königreichs zur Konkurrenz mit denen des Kaiserreichs auf der großen chtung vieler bffffentlihen und Pri-

Peterêburger Ausstellung, die Erri vat - Gebäude und manches Andere war das Werk des Auch die Privat - Personen thaten das Jhrige zur Förderun meinwohls: viele Fabriten gaben durch Zunahme oder Erweiterung ibrer Geschäfteden Arbeitern Gelegenheit zu Verdienst. Die zu Wierzbno be! War schau angelegten Gesundheits-Aujtalten dienen gar manchem Kraufen zur Wiedergenc|ung, und diebeabsichtigte Einrichtungeines Blinden Fustituts für welches iu Laufe des Jahres woh!thätige Beiträge gesamiueit wor den, wird Unglücklichen der traurigsten Art eine Zuflucht für den Nest ihrer Tage gewähren. Das Jahr 1839 war das zweite des Bestehen der Warschauer Wohithätigfeits-Gesellschast : die Kestaurirung und in: nere Einrichtung der dazu gedörigen fieinen Kirche, die Eröffnung ci- nes neuen Zusluchts - Saales, die Gründung zweier neuen Abtheiun gen: für rechtmäßige Unterstükung und für Ausrottunug der Bettelei,

Anwohner ausgedehnte

4 mir 1!f die Unaliictli e a Sa M Il (icitiaié Alti Me DUM/el * Anwohner ausgedeh! der und einer Schule sür Waisen, Aberhapt die beständige, unermüd liche Erweiterung der Unterstüßung, des Raths und der Hülfe hat \ pet D LTYERFONe!, fo manches Leiden gelindert An allen diefen Wer- fen hatten die Bewohner Warschau's große theil « Gi Mit las (i brachten Opfer auf den Altar des Unglüds, fie Sitten, dure ide Talent oder ihren Einfluß zur Vermehrung der Einkünfte der Gesellsch ift béi Ein prächtiges Schauspiel, das zum Besteu der Weichselanwohner 0s geben wurde, zwei Maskenbälle, deren Ertrag die Gesells aft sehr 26 terstütte, eine Pfand-Lotterie, die den Fouds für die Sbioirinmen vermebrte, vaben ciu bleibendes Andenken hinterlassen Ma Le von der Woblibäti:keit sprechen, so muß hier auch der bedeutenden Legate erwähnt werden; so hat die verstorbene Starostin Chrapowizka über 130,600 Fl. zum Besien der religibsen oder wohlthätigen Nnstitute ver- macht, und dies Vermächtniß is von Administrationsrath genehmigt worden. Endlich hatten auch im letzten Jahre, wie im vorhergehenden,

die Einwohner Warschaus sich einer außerordentlichen Vervolfomm- nung der scenischen Darstellungen zu erfreuen, Es wurden feine Kosten und Mühen gescheut, um unsere Theater auf gleiche Stufe mit denen anderer Hauptstädie Europa's zu erheben. Diese fortdauernden Bemühungen haben alle Erwartung übertroffen denn die Warschauer Theater verursaczen jet den Jnländern die an- genehmsie Unterhaltung, und die fremden Reijenden erstaunen über das Talent unserer Künstler, über die ausgezeichnete Ordnung und Pracht unserer Schauspiele. Ein so treffliches 2 allet, wie jeyt, hat Warschau noch nie gehabt, und das Nepertoir unserer Bühne hat \ich fortwäh rend vergrößert. Außerdem hat \ich die Zahl der Theater - Mitglieder beständig vermehrt, die dramatische, Gesangs- und Ballet -Schule er- weitert, und mehrere aus ihr hervorgegangene Talente haben \sich über Erwarten entwicelt. Bon auéwärtigen Künstlern wurde Warschau im verflossenen Jahre nicht sehr zahlreich besucht. Der Guitarist Pique der Violinist Sobotka, der Waldhornist Rynda, der Sopranist Stransfi und der Trompetenbläser Ravczak ließen sich hier boren, unter denen beson- ders der Lette den allgemeinsten Beifall fand. Das Warschauer Orchester unter derLeitung von Kurzontfkowsfi und das Wilnaer unter der Leitung von Sofoll führten häufig Konzerte unter freiem Himmnie! aus, an die der frühere fast dreijährige Aufenthalt eines Breslauer Orchesters die War- schauer gewbhnt hatte. Die Theater - Mitglieder richteten am 4. Mai, als dem Jahrestage des zu ihren Gunsten von dem buldreichen Mo- narchen erlassenen Pensionirungs-Dekrets, Gebete zum Himmel für das Heil ihres erhabenen Wohlthäters. Heruntergekommene Musiker wer- den durch die Bildung einer von der Regierung bestätigten Gesellschaft die bereits gute Früchte getragen hat, eine Gelegenheit zu einer lebens- länglichen Unterstügung erhalten. Die Zahl unserer musikalischen Mei- sterwerfe hat durch die zur Feier der Vermählung der Großfürstin Marie und des Herzogs von Leuchtenberg vom Kapellmeister Kur- pinsfi fomponirte Kantate einen neuen Zuwachs gewonnen. Auch in der Literatur sind mehrere nüßliche und s{hönwissenschaftliche Werke er- schienen oder neu aufgelegt worden.“ Lm re Mh.

Pairshof. Sizungvom 13. Januar. Prozeß der An- geflagtenvom12. und 13. Mai 1538, zweiter Kategorie. Ju den Zugängen zum Palast Luxemburg bemerête man nur we- nig Neugierige, auch waren nur wenig Truppen daselbst aufge- ellt. Den Dienst im Jnnern und außerhalb versahen die Vetera- nen der Departemental - Gendarmerie und eine Compagnie der National-Garde. Die dffentlichen Tribunen, welche nur wenig Zuschauer fassen, füllten sich schnell. Unter den Vertheidigern der Angeklagten bemerkte man die Herren Dupont, Jules Favre, Paulmier, Nogent u. \. w. Um 12!/, Uhr wurden die Ange- tlagten, 31 an der Zahl, von Gendarmen eingeführc. VBrlangui sebte sich auf das Ende der ersten Bank; er hat sich den langen Bart, den er im Gefängnisse trug, abschneiden lassen; cr is klein, blaß, mager und sehr gewöhnlich gekleidet. Fünf Minuten später erschienen die Pairs. Der Namens-Aufruf ergab Folgendes: Louis Blanqui, 34 Jahre alt; Louis Quignot, 30 Jahre alt, Schneider ; Alexander Quarré, 22 Jahre alt, Koch; Jean Charles, 33 Jahre alt, Weinhändler; Eugene Moulines, 28 Jahre alt, Ingenieur; Pierre Bonnefouds, 28 Jahre alt, Koch; Francois Piefort, Jahre alt, Zimmermann; Louis Victor Auguste Iocillon, 21 Jahre alt, Zimmermann; Jean Leger Espinousse, 21 Jahre ale, Schneider; Joseph Hippolyte Hendrick, 34 Jahre alte, Strumpfmacher; Jean Hdönoré Simon, 22 Jahre alt, Arbeiter bei einem Hutmacher; Georg Constant Hubert, 22 Jahre alt, Hutmacher; Camille Huard, 19 Jahre alt, Graveur; Jean Fran ois Beasse, 20 Jahre alt, Schlosser, rtrágt cinen Arm in der Binde; Petermann, 22 Jahre alt, Schuhmacher; Iean Maurice Bordon, 18 Jahre alt, Hutmacher-Gehülfe ; Jean Jacques Evanno, 4 Jahre alt, Bäcker-Gehülfe; Pierre Joseph Lecheriey, 32 Jahre alt, Stubenmaler; Bertrand Dupony, 21 Jahre alt, Schneider; Charles Druy, 30 Jahre alt, Schnei-

7 Jean Nicolas Herbulet, 29 Jahre alt, Kunsttischler; Fran-

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ois Valliere, 51 Jahre alt, Buchdrucker; Charles Etienne Elie, 22 Jahre alt, Diencr in einer Weinhandlung; Charles Godard, ¡0 Zahre alt, Müßenmacher; Joïeph Patijfier, 22 Fahre alt, Frotteur; Stanislaus Benjamin Gérard, 53 Jahre alt, Lacki-

rer; Jean Dubourdien, 20 Jahre alt, Schneider; Pierre Eu- agene Dugrospré , 29 Jahre alt, Ciseleur; Louis Buisson, ge-

nannt Pieux, 22 Jahre alt, Porzellan-Maler; August Bouvrand,

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22 Jahre alt. Hierauf wurde die Anklage-Akte verlesen, aus der sich ergiebt, daß die Obengenannten angeklagt sind, im Monat Mai vorigen Jahres in Paris ein Attentat begangen zU haben, das den Zweck hatte, die Regierung zu stürzen oder zu ändern, die Bürger oder Einwohner gegen die Königliche Autorität oder zum Bürgerkriege aufzureizen oder zu bewaffnen. Die Verlesung der Aktenstücke war bei dem Abgange der Post noch nicht been- digt und man glaubte, daß dieselbe bis 5 Uhr dauern werde.

Paris, 13. Jan. Der Moniteur enthälc nachstehenden Artikel: „Paris, 12. Januar. Heute versammelten sich auf dem Bdrsen-Plabe ungefähr 250 National-Gardisten, di? zu verschie- denen Legionen von Paris und der Bannmeile gehörten, und unter denen man mehrere Offiziere und Unteroffiziere bemerkte. Ungefähr 300 Jndividuen in bürgerlicher Tracht und in Blousen vereinigten sich mit ihnen. Diese Leute begaben sich zu Yerrn Laffitte, um ihm wegen seines, die Wahl - Reform betreffenden Programms Glück zu wünschen. Von hier aus begaben jie sich nacheinander zu Herrn Martin von Straßburg, zu errn Du- pont von der Eure und zu Herrn Arago. Diese Menjchenmasse, welche zuleßt zu der Größe von mehr als 1000 angewachsen war, trennte sih mit dem Rufe: „Cs lebe die Opposition! Es lebe die Wahl-Reform!‘/ Ein hiesiges Blätt bemerkt hierzu: „Uns war diese Neuigkeit nicht mehr unbekannt, jeßt, wo das offizielle Journal sie bekannt macht, ist sie außer allen Zweifel gestellt. Diese Verdffentlichung ist aber nicht ohne geheimen Zweck geschehen. Der Minister, welcher auf den Punkt stand, zu un- terliegen, wollte die Kammer schrecken, indem er dem Schritte, den die Nationalgarde gethan, einige Wichtigkeit beilegte; aber er hat seinen Zweck verfehlt, da selbs nach der amtlichen Mit- theilung die ganze Angelegenheit in größter Ordnung vor sich ge- gangen ist. Dagegen sagt die Presse: „Jedermann, welcher politischen Meinung er auch zugethan is, muß zu glei

cher Zeit erstaunen und sich betrüben, wenn er sieht, daß die

als-Beifung,

Fanuar

Leute, welche im Mittelpunkt der Hauptstadt mit der Aufrecht- haltung der Ordnung beauftragt sind, selbst cinen dentlichen Be- weis der Nichtachtung unserer Institutionen geben, indem fie das Geseß über die National - Garde verleßen. Dieses Gescß untersagt den Waffen tragenden Bürgern auf das bestimmteste, an irgend einer politischen Maßregel Theil zu nehmen. Fede Regierung is genöthigt, sih gegen offene Gewalt sicher zu stel- len, und aus diesem Grunde sagen wir, daß der Schritt der Pa- riser National-Garde Jedermann betrúben muß. Es giebt gescbliche Wege genug für alle Reformen, und es kann Niemand, er sey wer cr wolle, gestattet werden, von den durch die Constitution vorgeschriebenen Regeln abzuweichen. Eine überraschende und betrúbende Thatsache ist es, daß die Herren Martin (von Straßburg), Arago, Dupont (von der Eure), und Laf- fitte, sammtlich Deputirte, das heißt, Geseßgeber, sich nicht laut und muthig gegen diese Verlesung des Beseßes erhoben haben, als sie den Besuch der National-Garden empfingen. So- machen es übrigens alle Revolutions - Männer. Wenn sie sich noch in der Minorität befinden, lassen sie gerne die Jnstitutionen verleßen, und wenn dann endlich ihr Geschik sie zur Majorität erhebt, staunen sie, von der Unordnung und Anarchie umringt zu |€yn, die sie selbst hervorrufen halfen. Es gab beim Beginne der Revolution einen Astronomen, der vielleicht eben so populair war, als Herr Arago, und weit gelehrter, als dieser je seyn wird. Es war dies der unglückliche Bailly. Er begann, wie diese be- gonnen haben. Bewahre sie Gott, daß sie auch so enden wie et

Der Herzog von Nemours wird am 2östen d. nach London abreisen, um der Vermählung Jhrer Majestät der Königin von England beizuwohnen. Es ist noch nicht bestimmt, wer ‘bei diç- ser Gelegenheit Frankreich als außerordentlicher Botschafter ver- treten soll. Der Marschall Soult \oll, wie es heißt, an dieser Verzögerung huld seyn, indem er, wie es heißt, im Fall die Adreß-Debatten ihn ndöthigten, aus dem Ministerium zu scheiden, die Absicht habe, ich selbst nah London zu begeben.

Die Bitischriften: Kommission der Deputirten- Kammer hat Herrn von Golbery zu ihrem Präsidenten ernannt. | “Herr Guizot und der Marschall Maison sind gestern zum Könige berufen worden. ;

Herr von Chasseloup -Laubat , einer der 221, hat unter dic Meitalieder der Kammer ein Amendement zu dem leßten Para- graphen der Adresse an die Kammer vertheilen lassen, dessen Jn- halt it, daß seit neun Jahren Frankreich cine National-Dynajtie und eine parlamentarische Regierung erobert habe, während die Ausdrücke des Adreß - Entwurfes zu verstehen geben, daß dieser doppelte Zweck noch nicht erreicht ey. Man steht einer lebhaf- ten und wichtigen Debatte über dieses Amendement entgegen, welches wirklich die wahre, zwijchen der Opposition und dem ssta- bilen System zu ldsende Frage berährt.

In einem hiesigen Blatte liest man: „Man erinnert sich, daß, als Herr von Villele die Konvertirung der Rente vorschlug, die ganze Nation sih gegen diese Maßregel er- hob. Die Verwerfung dieses Geseß-Entwurfes durch di Kammer wurde durch eine allgemeine Erleuchtung gefeiert. Man erstaunt, daß dieselben Männer, die so sehr aegen die Maßregcl des Herrn von Vill:le eiferten, derselben jebt beitret Sinnesänderung erklärt |{ch durch den Wechsel der Damals stand die dproc. Rente 92 bis 93, die Regierung würde en zum Pari - Course Schaden iebt aber, wo der Cours lil bis 112 ist, ste

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bei der Einlôsung der Obligation erlitten haben; die Regierung offenbar im Vortheil. Diese einfache E

m Vorwurfe de

wird hinreichen, um die Opposition vor de änderlichkeit sicher zu stellen.“

Das Journal des Débats a den Actikel im Wesentlichen Folgendes der von Herrn Villemain gegen Herrn v Rede bestchr darin, daß sie nicht nur glänzend, sondern auch prafk-

tisch war. Die gestrige Diskussion beschäftigte sich mehr mit Sy- emen als mit Thatsachen, und Herr Villemain hatte sehr recht, darauf hinzuweisen, daß feines dieser Systeme anwendbar is ; am wenigsten aber das des Herrn von Lamartine. V Herr von Lamartine? Er sagt: Seid nicht Araber, denn die Türkei stirbt, und Arabien wird üicht wieder erstehen. Was sollen wir denn seyn? Seid Europäer ,- denn das System des Herrn von Lamartine is cin Europàisches: er selbst nennt es so. Dies System besteht darin, den Orient zwischen den Euro päischen Mächten zu theilen. Dies System ijt eine Ungerechtig- fcit, die für uns ohne atlen Nuben ist, denn wir allein gewinnen nichts dabei. Es is eine Ungerechtigkeit gegen die Türkei, denn wir lassen sie berauben, und trachten noch darnach, unjern An- theil am Raube zu erhalten; es ist aber nicht allein eine Unge- rechtigkeit gegen die Türkei allein, sondern gegen alle Völkerschaf: ten des Orients. Wenn wir stolz verkünden, daß es dem Occi- dent gebühre, im Orient zu herrschen, so mag dies dem Occident in seiner Kraft gefallen, allein dem Orient wird es hôchlich miß; fallen, und es iff auch in Rücksicht auf uns falsh. Der Occù dent hat weder die Ansichten, noch die Sitten und Gewolhndei- ten des Orients, und’ dies würde bei der Einführung der Euro- päischen Civilisation eine fortdauernde Schranke zwischen denen aufrichten, die Herr von Lamartine zu Sklaven macht, ohne sie deshalb zu fragen, und denen, die er zu Herren derselben macht, ohne zu wissen, ob sie es auch zu seyn verdienen. Herr von La- martine beschreibt auf eine beredte Weise die Ungeduld der christ lichen Bevölkerung, die unter dem Gewicht des Osmanischen Leichnams seufzt. Aber wird das Joch, welches er den fkriegeri schen Bevölkerungen von Epirus, Thessalien und Macedonien vorbehält, minder drückend seyn? Wird die Europäische Herrschaft minder drückend und verabscheut seyn, als die Türkische ? Griechenland

isteinmerkwürdiger Beweis dafür, welche Schwierigkeiten einer Curo-

päischen Herrschaft im Orient begegnen. Und ihr wollt den Be-

wohnern von Epirus und Macedonien einen Europäischen Herrn

geben? Glaubt khr denn, wenn es im Orient Büreaus, Beam-

tete, Patente, Diplome und alle Anhänasel ciner Administration

giebt, daß die Humanität damit irgend etwas gewinnt f Wir

zweifeln sehr. Das, was die Verwaltung fordert, ist nicht immer

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