1840 / 19 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Ortentale hat einen ganz

, , t. das, was die Civilisation erheish Lg Aae Eger Sgr f

n Charakter, ein gagz andere { | Ams E wo L du regiert finden. Die Theilung des Diens wre eine Ungerecgfeit: iben Theil des Orients eine Ungerechtigkeit ohne HNußen. e. A D sollten die e uns in Anspruch nehmens. , Nur décientgon Dor" B And vere dro also die Vergrößerung durch- aus nprafeisch für uns. Ueberhaupt aber erscheinen solche es lungen sehr gewagt und das daraus erwartete Sg y leicht eine Täuschung. Es entwickeln sich meist ganz andere Ver- hältnisse, als man vorher R hat, wie von der Erfahrung j ih gelehrt worden iff. ie g nba der Französischen Marine besteht gegenwär- t aus 10,973 Mann, die drei Regimenter bilden. Das erste Reaiment stationirt in den Häfen von Brest, Cherbourg und Guadeloupe, das zweite in den Häfen von Martinique und Rochefort und das dritte zu Cayenne, am Senegal, auf der Jn- sel Bourbon und in Toulon. f Der General-Lieutenant Ambert ist zum siebenten Male zum Präsidenten des Kolonial-Conseils auf Guadeloupe ernannt worden. Das Comité zur Unterstüßung der durch das Erdbeben auf Martinique Vorungi eng ha bis zum 1. Januar d. J. an Bei- tráden die Summe von 607,261 Fr. erhalten. Am ten d. M. starb in Agen Herr Pérès, ehemaliger Ge- neral-Prokurator am Königl. Gerichtshofe daselbst. Er ist Ver- fasser der vielgelesenen Broschüre: „Beweis, daß Napoleon nie- ¡uals eristirt har.“ Jn seinem Nachlasse finden sih mehrere Manujkripte vor; unter Anderem eine bemerkenswerthe Untersu- chung über die Apokalypse.

Großbritanien und Jrland.

London, 11. Jan. Ein nicht geringer Triumph für die Tories sind die Niederlagen, welche die Geaner der Korn-Geseßbe bei den von ihnen veranstalteten Versammlungen nun schon an mehreren Orten durch die Chartisten erlitten haben, die durch Ge- gen - Vorschiáge, auf die vorherige Annahme der Grundsäße der Volts-Charte gerichtet, jene Zusammenkünfte theils unterbrachen, theils ganz vereitelten. Solche Vorfälle haben kärzlich in Edin- burg, in Nottingham, in Sheffield stattgefunden. Bei der einen Versammluna, zu Nottingham, war aunch Pr. Bowring zugegen, dem dort, nachdem die Chartisten ihre Beschlüsse durchge)eßt hats ten, mit John Frost zusammen eine Lebehoch gebracht wurde, wodurch jene Partei andeuten wollte, daß sie zwar die Aufhe- bung der Korn-Gesebe recht gern schen würde, nur sich nicht durch diese Agitation von der ihrigen ablenken lassen wolle. Eben so mußte der bekannte Radikale, Herr Ward, zu Sheffield einem Chartistenführer, Herrn Gill, den Plaß räumen und erhielt erf nach diesem die Erlaubniß, das Wort zu nehmen, um seine Ansichten zu rechtfertigen. Diese Versammlung fand gerade am Reujahrstage statt; sie war von den radikalen Whigs des Ortes einberufen, um- eine Petition gegen die Korn - Gesebße zu veransialten. Vor dem Beginn der Verhandlungen stürmte aber eine Anzahl sogenannter Chartisten nah dem Versammlungs- Saal und nahm Besiß von demselben. Als nun die Gegner der Korn-Gesete erschtenen, wurden sie von jener Menge überschrieen uud mußten si entfernen. Ein Theil des ihnen günstigen Au- ditoriums begleitete sie, die Chartisten aber blieben pudpen und nahmen ganz demokratische Beschlüsse an. Die Parlaments- Mitglieder für Sheffield befanden sich unter den Gegnern der Korn- Gesebe, und der eine derselben, Herr Ward, wünschte sich und seinen Freunden schon Glück dazu, daß sie an ihrem neuen Versammlungsort von dem unvernünftigen Theile der Bevdölke- rung Sheffields befreit seyen, da kamen ihnen pldblich die Char- tijten auch hierher nach, eroberten den Plaß mit Sturm und übdertäubten Herrn Ward, der sich vergebens bemühte, den Vor- urtheilen der Mange zu begegnen, indem er ihr sagte, daß das Daniederliegen ihrer Gewerbe, ihr geringer Arbeitslohn, der Mangel an Absab für ihre Fabrikherren und an Beschäftigung fär sie selbst durchaus von den Korn-Geseßen herrühre, und dap er zuversichtlich hoffe, sie würden, wenn sie au) in einigen Punk- ten nicht seiner Meinung wären, doch gewiß in dem Begehren nach derjenigen Veränderung, die allein das Land vor unberechen- baven Uebeln bewahren könnte, sich ihm anschließen. Herr Ward ver- sicherte fernerunter fortwährendem Lärm, er wolle ihnen, denChartisten, im Parlament wider ihren Willen nüßlich werden. Endlich wirkte der Chartisten- Führer Gill dem überstürmten- Redner die Erlaubniß um prechen aus, indem er zugleich versprach, er werde dessen Arrthümer nachher widerlegen. Herr Ward hielt nun eine lange Rede, in welcher er sich seinen Bedrängern möglichst anbequemte. Unter Anderem wies er, als Dissenter, darauf hin, daß es doch chon ein großer Vortheil sey, ein Ministerium zu haben, welches es gewagt habe, sih bei der großen Unterrichts - Frage zwischen das Volk und die Kirche zu stellen. Es gebe, fügte er hinzu, in England keine National-Kirche, keine Kirche, welche die Mehrheit derBevölkerung umfasse, und wie könne daher dieKirche einer einzelnen Sekte dem Unterricht Aller eine Schranke seßen wollen, ausgenommen unter Bedingungen, zu denen fich keine andere Sekte verstehen würde. Als er seine Rede beendigt hatte, nahm Herr Gill das Wort und sagte, Herr Ward habe sich des Vertrauens seiner Konsti- tuenten unwürdig gezeigt, weil er das Wahlrecht noch an eine CEigenthums-Q ualification knüpfen wolle, statt die natürliche Gleich-

eit aller menschlicher Wesen und deren Ansprüche auf gleiche heilnahme an der Gesetzgebung anzuerkennen ; eine Eigenthums- Qualification aber sey die {lechteste aller Qualificationen, denn sle gebe die Gewalt in die Hände solcher, die schon zu viel hät- ten, und seße sie in Stand, die arbeitenden Klassen auszuplün- dern, denen unter einem solchen System kein Mittel bleibe, eine billige Vertheilung des National-Reichthums durchzu- seben, denn dies ky es, was diese Volksklassen forderten und erlangen müßten. Diese Erklärung steht in offenem Widerspruch zu der Versicherung, welche John Frost neulich vor Gericht gab, daß nämlich unter den Chartisten niemals von einer anderen Verthei- lung des Eigenthums die Rede gewesen sey. Besserer Erfolg wurde den Bestrebungen der Gegner der Korngeseße in Liver- pool zu Theil, wo dieselben vorgestern eine Versammlung veran- staltet hatten, welche die Tories vereiteln wollten, was diesen aber mißglückte. Das Resultat der Versammlung war daß auf Antrag des Herrn Thornely, Parlaments - Mitgliedes für Wol- verhampton, die Bildung eines Vereins gegen die Korngesete beschioien mae E. d B em Gerücht, als ob der Privat - Secretai ünfti

Gemahls der Königin schon bestimmt sey, wird von inna Blättern entschieden widersprochen; es jey, sagen dieselben, bis jeßt noch gar keine Anordnung in Bezug auf den Hofstaat des Prinzen getroffen.

Was f:üher dem Marquis von Normanby, als Lord-Lieute- nant von Jrland, von den Tories so sehr zum Vorwurf gemacht wurde, daß er nämlich O’Connell zur Vice-Ködniglichen Tafel ge- zogen, hat nun auch der jeßige Lord-Lieutenant, Lord Ebrington,

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gethan und scheint es dadurch mit der Tory-Partei, die ihn bis her häufig rühmte, ebenfalls verdorben zu haben.

Lord Lichfield, der General -Postmeister, hat, nach. cinem Briefe aus Stafford, das Unglück gehabt, auf einer Jagd-Partie, die er mit mehreren Freunden machte, von cinem Scyrotschuß, den Lord Chesterfield abfeuerte, am Vorderkopf getroffen zu wer- den, doch soll die Verleßung nicht gefährlich seyn.

Lord Brougham is von Paris wieder zurückgekehrt und hat am Montage der Bestattung seiner Mutter in London beigewohnt.

Herr Stockdale ist nun beim Gerichtshofe der Queen's Bench gegen den Sheriff von Middlesex klagbar geworden, weil dieser die dem Buchhändler in seinem Prozesse gegen den Druk- ker des Unterhauses zuerkannte Entschädigungssumme von 600 Pfd. ihm noch nicht ausgezahlt hat.

Gestern Abend, wo das neue Penny- Porto in Kraft getre- ten ist, sind 112,000 Briefe von der hiesigen Post befdrdert wor- den, was ungefähr viermal so viel scyn soll, als um diese Zeit im vorigen Jahre täglich im Durchschnitt expedirt wurden; ?/z da- von waren frankirt.

Man glaubt, daß der Prozeß gegen Zephaniah Williams,

der die zweite der Aufrührer- Kolonnen zu Newporc befehligte, heute Abend zu Monmouth wird beendigt werden. Dann kömmt der Anführer der dritten Kolonne, William Jones, an dic Reihe. Der Prozeß gegen die übrigen Chartisten, die eine untergeordne- tere Rolle bei jenen Vorfällen spielten, dürfte, wie verlautet, in eine einzige Verhandlung zusammengezogen werden, bei welcher die Anklage auf Verschwörung und Aufruhr lauten würde. Frost ist nach seiner Verurtheilung in ein anderes Gefängniß gebracht worden. Er hat sich eine Bibel und ein Gebetbuch kommen las- sen, worin er anhaltend liest. Von seiner Familie läßt er Nie- mand mehr ju sich. Sein ganzes Benehmen während des Pro- esses wird allgemein gerühmt. Er war ruhig und gefaßt, bis das Urtheil ausgesprochen wurde; da veränderten sich seine Züge, und er sank, von Schmerz überwältigt, in den Stuhl zurück. Ueber die Veranlassung zu dem an cinen Theil der Jndus- Armee ergangenen Befehl, sich von Kabul nördlich nah Chulm in Balch in Marsch zu seßen, wird in Ostindischen Zeitungen folgendes Nähere gemeldet: „Die Ursache dieser pldblichen Ver- änderung der Dinge ist aus den Bewegungen Dost Mohamed's hervorgegangen, der, nachdem er nach dem Falle von Gisni seine Flucht bewerkstelligt, über den Hindu Kusch schritt, wo ev sich durch Heirath mit den Beherrschern von Kundus und Chulm verband, mit deren Hülfe und dem Einflusse, den er sich auf an dere Weise in Turkestan erwarb, er, wie man entdeckte, feine Rückkehr nach Kabul und die Erneuerung seiner Herrschaft über dieses Land zu bewerkstelligen beabsichtigte. Es war berichtet wor- den, daß sein Sohn, Akbur Chan, bereits in Gurihbund angekom- men sey, einem Bergpaß etwa 60 Englische Meilen von Kabul, wo er einen Aufstand organisirt hatte, cin nicht schr shwieriges Unternelp men, da Schach Sudschah dort so unpopulär ist, daß seine zur Einsammlung der Steuern abgesendeten Beamten alle vom Volke erschlagen worden sind. Pr. Lord hatte bereits cine Reise nach Kundus angetreten, um die Differenzen zwischen dem dortigen Herrscher und Schach Sudschah zu vermitteln, war aber auf die Nachricht von den Bewegungen Dost Mohameced's wieder umgekehrt. Auf seinen Bericht wurde sogleich ein Truppen-Corps zur Verstärkung der auf dem Wege nach Chulm auf dem Marsche befindlichen Heeresabtheilung abgesendet.““

Der Morning Herald nimmt noch immer das Wort

für die Chinesen und wirft alle Schuld in dem Zwist mit den- selben auf die Opium - Schmuggelei und auf das Benehmen des Capitain Elliot. Bis auf den Ueberfall des Englischen Passage- Boots „Black Joke“ und die Ermordung seiner Mannschaft, findet jenes Blait das Verfahren der Chinesen durchaus gerecht und gemäßigt. Auch die Eröôf\nung eines Angriffs auf die Man- darinen-Bôte, die fich der Einnahme von Lebensmitteln für die Englischen Schiffe widerseßten, erscheint dem „Herald“/ als cine vorschnelle Handlung von Seiten des Britischen Ober-Jntendan- ten. Nach allem diesem glaubr das genannte Blatt, daß es der Englischen Nation sehr {wer seyn werde, sich mit Chren aus der Sache zu zichen ; sie môge rückwärts oder vorwärts schreiten, beides bedrohe ihren Charakter mit gleicher Schmach. In Macao waren, nach Ostindischen Zeitungen, noch zu Anfange Augusts, troß aller Verbote, wieder 40 Kisten Opium, die Kiste zu 600 Dollars, verkauft worden. Da dies Opium in Singapore die Kiste zu 160 Dollars angekauft war, so haben die Spekulanten dabei einen {dnen Gewinn gemacht.

London, 10. Jan. Jch habe Briefe aus Rio Ja- neiro vor mir, die bis zum 16. November reichen und von der Lage des Brasilianischen Kaiserreiches ein trauriges Bild entwer- fen. Die Nachrichten aus den Provinzen lauten fortwährend ungünstig. Jn Rio Grande is der Bürgerkrieg förmlich orga- nisirt, und auch die Provinzen Santa Caterina und Maranhao werden von den Factiosen gebrandschaßt. Die Truppen schlagen sich zwar hier und da mit den Rebellen, aber der Sieg is ge- wöhnlich bestritten. Die dieser Nation eigene Lauheit zeigt sich in den Beschlüssen der Regierung sowohl als in Ausführung ih- rer Befehle. Jm Ganzen hat der Aufstand um sich gegriffen. Die Kammern waren noch beisammen, als beinahe jeder Tag (im Monat September) Kunde von neuen Unfällen der Kaiser- lichen brachte. Nach vielen Diskussionen in der legislativen Ver- sammlung wurde endlih aus mehreren Senatoren ein Wohl- fahrts-Aus\chuß gebildet, der ein Gesez zur Anwerbung eines Fremden-Corps von 3000 Mann in Vorschlag brachte. Damals herrschte in der Hauptstadt wegen der blutigen Vorfälle in Ma- ranhao große Bestürzung, und so gelang es denn mit Benußung dieses panischen Schrecks, der sich auch der Deputirten bemci- tert hatte, in einer Konferenz beider Kammern (eine übrigens ganz beispiellose Maßregel), den Geseh-Entwurf durchzuscßen. Da man aber den mißlungenen Versuch, der unter Dom Pedro k. gemacht worden war, noch in zu frischem Andenken hat, so wurde die Regierung ermächtigt, mit einer der Europäischen Regierun- gen in Unterhandlung zu treten und eine förmliche Convention abzuschließen. Man {bmeichelt sich, die Schweizer Kantone hierzu geneigt zu finden. Herr von Oliveira, ehemaliger Mini ster der auswärtigen Angelegenheiten, nunmehr zum Gesandten in St. Petersburg ernannt, ist mit dem leßten Packetboot nach England abgegangen, um sich nah seinem Posten zu verfügen. Der Haupt-Gegenstand seiner Mission is jedoch die Abschließung der erwähnten Convention , daher er sich auch zunächst nach der Schweiz zu - begeben gedenkt. Unter den von der Regierung während der leßten Session beantragten Gesetß-Vorschlägen befin- den sich auch einige auf den Sklavenhandel bezügliche Geseß- Entwürfe. Das neue Ministerium scheint seine S râfte zu úber- schäßen, wenn es auch nur die gexingste dem Negerhandel un- günstige Maßregel durchzusetzen vermeint. Auch der Regent wird dies mit dem besten Willen nicht vermögen. Hierzu gehört

die feáftige Hand eines selbstständigen Fürsten, denn die Interes- sen, welche durch eine wirkliche Abschaffung des Sklavenhandels

verleßt werden, sind unermeßlih. Neuen Nachrichten vot Kriegs-Schauplaße an den Ufern des P!lata-Stromes wurde beim Abgange des Packetbootes mit ciniger Spannung entgegengese- hen. Die Ucbergriffe der Franzosen in diesen Gegenden mißfal- len in Rio Janciro höchlid|. Gegen die Beschung Montevi- deo's du-ch ungefähr 660 Mann Französischer Landungs-Truppen hat der Brasilianische Konsul zugleih mit dem Englischer, aber fruchtlos, protestirt. Uebrigens soll die Lage des etwas verrück- ten Nosas keinesweges so verzweifelt seyn, als die Französische Presse es will glauben machen. iedern e

Aus dem Haag, 14. Jan. Die zweite Kanimer der Ge- neralstaaten wird, wie es heißt, morgen wieder eine dffentliche Sikbung halten und alsdann in ihren Sectionen sich versammeln,

Der verabschiedete Finanz-Minister, Herr Beelaerts van Blokland, hat das Portefeuille drittehalb Jahre besessen, da er im Juli 1857 dasselbe übernahm. Jm Januar 1837 war der sehr geschäßte Finanz- Minister, Herr van Tets van Goudriaan, mit Tode abgegangen, und an \einer Stelle fungirte bis zum Eintritte des Herrn Beelaerts, Mitglieds der zweiten Kammer, der Staats-Minister, Herr van Gennep, der auch jelzt wieder interimistish mit dem Posten bekleidet ist, jedoch dieénial eben so wie damals erklárt hat, daß er denselben höchstens auf ses Mo- nate übernehme. Schon bei dem Antritt des Herrn Beelaerts augurirten die Holländischen Blätter nichts Gutes von seiner Ver- waltung, indem sie si dabei auf unpraktische Ansichten beriefen, die er früher im Schooße der zweiten Kammer ausge\prochen hatte. Jn der That sind auch in den 2!/, Jahren, wo er das Finanz-Ministerium leitete, nicht weniger als sieben von ihm aus- gegangene Geselz:Entwürfe durch die Kammer verworfen worden.

Aus dem Haag, 12. Jan. (Köln. Ztg.) Die Neuigkeit des Tages is, daß Herr Thorbecke, Professor an der Hochfchule zu Leiden, cinen Versuch oder Entwurf eines neuen Grundge- jebes herausgegeben hat, der alle Meinungen zu vereinigen be- zweckt und ganz im Geiste der zweiten Kammer der General- staaten abgefaßt ist. Bereits vor cinigaen Monaten hatte der auch in. Deutschland sehr geschäßkte Professor „Bemerkungen zu dem hestchenden Grundgesete“/ herausgegeben, in welhem V-erke er einerseits ndthige Verbesserungen darthat, Bürgschaften für grdßere Ordnung in der Verwastung entwickelte, andererseits Alles ver-

| weigerte, was Ungebundenheit in dem Staate sollte befdrdern

können. Sein Werk wurde von allen Parteicn gelobt. Das „„Han- delsblat1‘/, die, Arnheimsche Courant‘, der „Avondbodc“‘ zollten ihm ihren Beifall. Jn dem Geiste nun dieser wissenschaftlichen, staatsrechili chenBemerkungen ist diese Darstellung cines neuen Grundgeselzes abge- faßt. Haupt-Veränderungen darin gegen das bestehende Grunde geschß sind: Die Sikßungen beider Kammern sollen dffentlich jeyn; die ‘Provinzial-Staaten sollen sich viermal jährlich und auch dffcnte lich versammeln; Minister (olen nicht zuglkich Mitglieder der Generalstaaten seyn können; die Budgets aller Ausgaben und aller Einnahmen des Reiches, sowoh! in Europa, als in den über- sccischen Besibungen, follen durch das Gesel festgestellt werden; der zweiten Kammer is dee Entwurf der Budgets jährlich zwölf Monate vor deren Einführung (o daß das ganze System zehn- jähriger Budgets aufhdren würde) vorzulegen; die Rechnun gen von geschehenen Einnahmen und Ausgaben jollen den Kam- mern zur Bekräftigung vorgelegt werden; ber die Budgets soll mit Kugeln, aber nach den Haupt-Abschnitten, abgestimmt, Und der Kammer das Recht zu amendiren zugestanden werden. Dann foll, diesem Entwurse zufolge, der Kdnig keine fremde Krone, außer der Großherzoglich Luxemburgischen, tragen dürfen, die Person des Königs unverantwortlich, die Minister aber, in der Ausübung ihrer Functionen, für die Vollziehung des Grund - Gefeßes und anderer Geseße, insofern sie von der Krone abhängt, verantwortlich seyn; das Stimmrecht soll durch die Provinzial - Staaten, wie jebßt aus drei Ständen bestehend, ausgelbt werden; die Ausübung des Rechtes, der Einrichtung der Provinzial: und Gemeinde - Verwaltungen durch das Gesch festgestellt werden 2c. Endlich wird die größte religidse Freiheit, unter Búrgschaften gleichwohl für den Staat, und die Freiheit der Presse in der bestehenden Weise, zuerkannt. Viele schen in diesem „Versuche“ einer Revision der Staats-Verfassung mehr als einen selbstständigen Entwurf; außerdem, daß er wicder zcigt, wie diejenigen, welche es mit König und Vaterland aufrichtig meinen, wesentlichere Aenderungen in demn Grund- Gese verlan- gen, is er, wie gesagt, grdßtentheils im Geiste der zweiten Kam- mer verfaßt. Bald wird es sich zeigen, welchen Eindruck dieser Versuch‘/ auf die Abgeordneten gemacht - hat.

ps Weile n

Brüssel, 13, Jan. Die Stadt-Verwaltung und die Handels- Kammer von Verviers haben cine Petition an die Repräsentanten- Kammer gerichtet, worin sie diese bitten, die Regierung aufzufordern, Unterhandlungen mit Preußen, als der den Deutschen Handels-Ver- ein repräsentirenden Macht zu erdfffnen, um sich demelben anzu- schließen. Diese Petition soll bald zur Diskussion kommen. Sie hatte ihren Ursprung in einer Art von Groll gegen Frankreich und "in der aufgegebenen Hoffnung, Konzessionen von dieser Macht zu erhalten, die man dadurch zu schrecken und zu cinem liberaleren Verfahren zu veranlassen hofft, daß man sich en:schlo sen zeigt, sich mit Deutschland kommerziell zu verbunden, was auf die politischen Verhsöltnisse von großem Einfluß scyn wücde. Die Kammer dürfte sich, wie man glaubt, darauf beschränken, nach Anhdrung der Gründe für und wider, die Petition an das Minister-Conseil zu verweisen. Von den Flamändischen Depu- tirten würde wenigstens die Mehrheit nicht von der Ansicht Ver- viers und Lüttich seyn, da ihre Produkte, besonders die Leine? wand, cinen großen Absaß nach Frankreich haben. Ein gegen- seitiges Modifiziren der Tarife gewisser Artikel durch Handels- Traktate könnte dagegen, nach der Ansicht hiesiger Kaufleute, 10- wohl für Belgien als für Deutschland, vorzüglich nach der enle- gung der Eisenbahn, cine Wohlthat werden.

Danemar!t

Kopenhagen, 13. Jan. (A. M.) Gestern um 3 Uhr Nachmittags kam der Kronprinz hier von Jütland an. Seine Reise über den Belt soll ohne besondere Beschwerde gewesen seyn. Jn Roeskilde wurde er von cinem der Adjutanten Seiner Majestät des Künigs empfangen. /

Jn Betreff des Königl. Leichenbegängnisses erfährt man un- ter Änderem, daß der Zug, wen 1 er außerhalb des Frederiksber- ger Thores bei der sogenannten Freiheitéstatue, ciner zur Erin- nerung an die Aufhebung der Leibeigenschaft errichteten Säule, angekommen, cine Weile pausiren soll, während dic dort versam- melten Bauern einen Psalm absingen werden; auch berichtet die Kidbenhavnspost, daß die Landleute unterweges eine Ehren- pforte mit Transparenten errichten wollen. Eins derselben auf der reten Seite des Weges soll cinen nicdergedrückten Bauern

ta alterthüm!iher Tracht an der Seite Frederiks V1. darstellen, der dem Bauer seine Hand treit und ihn aufrihtet, und auf | der anderen Seite wird man cinen Bauer erblicken, der mit ci- | nem freien und munteren Wesen und in der jest gebräuchlichen Tracht dem Könige cinen Eichenkranz reicht. Die Sänger des ! hiesigen Scudenten-Vereins werden sich, wie man hdrt, avf dem Wall oberha!b des Thores, durch welches die Königl. Leiche ge- | fahren wird, versammeln und in dem Augenblick, in welchem die | Königl. Leiche die Residenzstadt verläßt, eine cigens komponirte | Trauer-Kanrate anstimmen.

Ein Geröcht, welches indessen noch sehr der Bestätigung be- darf, lezt Sr. Majestät dem Könige und Jhrer Majestät der | Kduigin die Absicht bei, mit der verwittweten Königin zum Früh- ! jahr gleih nah der Krönung die Herzogthümer mit Ihrem Be- such zu bechren.

Die hiesige Zeitung theilt die Antwort mit, welche Se. Ma- jest der König auf die Adresse einer Anzahl Schleswiger Bür- ger ertheilt haben und di: dem Magistrat der Stadt Schleswig e ngesandt worden is. Sie lautet: „Von dem Ober- und Land- gerihts-Advokaten Gúülich und mehreren anderen Einwohnern der Stadt Schleswig ist Uns eine allerunterthänigste Adresse cinge- reit worden, in welcher ste sich anmaßten, im Namen des Vol- fes Erwartungen auszusprechen und Bitten vorzutragen, die nur zu sehr ergeben, daß sie den Sinn Unserer Kdnigl. Urkunde vom s. Dezember v. J. nicht aufgefaßt haben. Wir können Uns nicht bewogen finden, dergleichen unzeitige Anträge weiter zu be- rücfiüchtigen, obschon Wir die in der Adresse zugleich ausgesprochene Treue und Anhänglichkeit an Unsere Person nicht verkennen wol- len. Der Magistrat hat dieses dem Ober- und Landgerichts-Ad- vofkaten Gülich für sih und die Mitunterzeichnetcn der gedachten Adresse bekannt zu machen.

Altona, 16. Jan. Heute wurde auch hier in den gedrängt vollen Kirchen die Trauer - Predigt über den vorgeschriebenen | Text, zur Feier des Begräbnisses des dahingeschiedenen Landes- Vaters, gehalten.

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 15. Jan. (L. A. Z.) Nachdem die erste Kam- mer schon seit einigen Tagen nur geheime Sißungen gchabt hatte, wurde dic heutige theilweise zu einer dentlichen, und in selbiger außer mehreren anderen Gegenständen, bei Gelegenheit der Be-| rathung der über verschiedene ständische Anträge des vorigen LandF tazes von Seiten der Regierung gemachten Mittheilungen, na- mentlich auch die Frage verhandelt: ob dem von der zweiten Kammer gestellten Antrage, der nächsten Stände-Versammlung ein Gescß wegen Aufhebung der Patrimonialgerichte vorzulegen, beigetreten werden folle! Die Majorität der Deputation (Prinz Johann, Vice-Präsident von Carlowiß und Rudolf von Watzdorf) war der Meinung, der Antrag sey abzulednen, während di: My norität (Bürgermeister Wehner und Domherr r. Schil- linz) für den Beicritt sich erklärte. Die Verhandlung war sche furz und cinfah, denn in der ersten Kammer sind Feagen, wie diese, schon im Voraus entschieden, daher Nie- mad nôthig hat, sich anzustrengen. Die Majorircàt behielt natäzlih recht, obwohl die (für die Aufhebung der Parri- monialgerichte gestinmte) Minorität (i0 Stimmen) sich gegen vorige Ses,(ion wieder um cinige Stimmen vermehrt harce. Sc- nach wre, wenn die Sinnecsänderung der Mirglieder der eusken Kammer in dieser Progression fortgeht, wenigstens Aussicht vor- handen, daß in ungefähr 50 Jahren ein totaler Anschlup an die zweite Kaminer, aljo einstimmige Genehmigung der Aufhebung der Pat-imonialgerichte erf lgen werde. Hiernächst hat die erste Kammer heute den Beschluß gefaßt, mit der Vorberathung des GSeseßes über den Gewerbsbetricb auf dem Lande, welches nun- mehr aus der zweiten Kammer, wo cs fo vielen Streit hervor- gerufen hat, herüdberkommt, nicht, wie das Regel wäre, ihre erste Deputation zu beauftragen, sondern zu diesem Zweck cine außer- ordentliche Deputatior niederzuseßen, und dieje sta:t aus fünf, aus steben Mitgliedern bestehen zu lassen.

Leipzig, 16. Jan. Ja der leßten dffentlihen Sißung der Stadtverordneten wurde ein Entwurf über Pensionirung der stadtischen Beamten berathen, der diese Angelegenheit auf sehr liberale Weise ordnet, und nur zu wün chen bleibt, daß er un- verändert in das Lokal:Statut úbergche.

L Vesterreickd.

_ Wien, 11. Jan. (L. A. Z.) Seit wenigen Tagen trat hier E EIE Verrügung im Postwesen ins Leben. Man glaubte, d-s Postregale dadurch erhöhen zu müssen, daß die zahlreichen Geselischaftswagen-Jnhaber, zumal jene zwischen Wien, Prag und Brünn, wegen ihrer sehr bedeutend gewordenen Personen - Fre- quenz, von jeßt an einen höheren Betrag als früher zum Post- Fonds einzuzahlen verpflichtet werden jollt:n. Nun aver zeigt jich, daß soit achr Tagen beinahe kcin einziger dieser Gefellschafrs- wagen mehr in Bewegung ist. :

L Schweiz.

i Bern, 10. Jan. (Schweizer Bl.) Die Vermittelung im alis ijt vêllig gescheitert. Dies war zu erwarten, obgleich für den Auzenblie® nichts anderes übrig blieb, da man nichc daran denken fonnte, mit den Waffen in der Hand eine Verfas: sung einzuführen, zu einer Trennung sich aber noch nichr ent- \hlepen wollte, Die Versuche, welche von den eidgendssischen Komumiarien im Marz uno April gemacht wurden, haben hin- länglich gezeigt, daß, nachdem einmal die widerstreitenden Inter: essen beider Parteien sich deutlich gegen einander herausgestellt hatten und zwei Regierungen einander gegenüber getre:en waren, an eine wahre und dauernde Versdhnung nicht zu denken sey. Es war tndep die P licht der Tagsaßung, in dieser Beziehung nichts zu unterlassen, nur hat sie den rechten Moment dazu verfeh(: : dies war der 4. Juli, che die Rekonstituirung befohlen wurde. Die Ver- mittler, getäuscht in ihren Forderungen und übel behandelt von einigen Bürgern, sind jest im Begriff, Wallis zu verlassen Herr von Maillardoz und der cidgend)sisc Se d ir ld : den Aufirag hatte, die Vermittler he Secretair, welcher ? g hatte, die Bermittler zu kontrolliren und ihnen ver- trauliche Mittheilungen zu machen, sind bereits abgereist und die ces Frey und von Meyenburg werden ihnen folgen, jobald le ihren Bericht beendigt haben. Es verl indeß, daß di dee der Vermittelung nocl icl uf eee E an den Syndikus Nigaud aus Gurt nas Mebr, ey und daß man ber Heltu aud aus Genf nach Wallis senden wolle, in

Fo}nung, daß er glücklicher \e f i i Auch heißt es, Ober- und Un Fon werde, als seine Vorgänger. Schiedsrichtern ernennen e Fallis Len G AUES vou * „ean glaubr indeß allgemein, daß auch

dies zu nichts führen werde : / t : Trennung von Oter- und Unter Be tiedes übrig bleibe, als die

Italten

Fodena, §8, Jan. Der Direkt ena, or i : Künste, Hof - Bildhauer und Professor P 1 ec ien

| men Cordova und Narvacz.

' Schwestern von Erbes nah Morella transporcirt worden ;

| wünscht, hat dem Herzog von Palmella, der sich unwohl befin-

| Künste gebildet.

| größerer Bestimmtheit versichert, daß der Oesterreichische FJnter:-

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Spanien. Madrid, 5. Jan. Jn dem fo eben erschienenen Hof- und Staats-Handbuch für 1840 ist Maroto in dem Verzeichnisse der General - Lieutenants aufgeführt worden, dagegen fehlen die Na-

Der General Alcala hat seine Ernennunz danten von San Sebastian angenommen.

zum Komman-

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Cabrera (f auf Verlanaen seiner |!

M £ er der

Saragossa, 7. Jan. findet fih noch immer in großer Gefahr. m actugal Lissábon, 31. Dez. Die Regierungs-Zeitung mel- det: „Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß, zufolge einer dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten zugegangenen offi ziellen Anzeige, die diplomatischen Verbindungen zwischen den Höfen von Lissabon und dem Haag wieder angeknüpft worden sind, und daß nächstens cin Geschäftsträger von Holland hier an- fommen wird.“ Die Parteien bereiten sich eifrig zu dem parlamentarischen Kampfe vor.“ Der Kdnig, we!cher die Hofpartei zu verstärken

det, cinen Besuch abgestattet. In Porto hat sich eine Gesellschaft zur Besdrderung der

T Ae E Konstantinopel, 23. Dez. (L. A. Z.) Es wird jeßt mit

nuntius, Baron Stürmer, der Pforte die Vermittelung des Wiener Kabine:s angeboicn habe, ‘um den Streit zwischen dem | Sultan und dem Vice - König endlich auëzugleichen Baron j

Stürmer hat nicht nur in dieser Hinscht eine zweite offizielle | Note an den Divan gerichtet, sondern ist auch dezhalb vor cin |

ger Zeit in unmittelbate Unterhandlung mit Lord Pontonvy, dem

Grafen Pon:ois und dem Herrn von Butenicff getre.en. Der | Englische und Russische Gezandte, die bereits von ihren betreffen- | den Regierunaen in Kenntniß geset waren, haben diese amiliche Er:

öffnung des Oesterreichiichen Jnuternuntius bercitwilliq aufaenom- mnen, aber Graf Pontois, der soaleich ecinsah, daß die Ocserrei chische Intervention unmödalich zu Sunsten Mehmed Ali's ausfal

von seinen Kollegen abgeiond erten Weg einzusc;agen; doch nach

sonnen, denn er har sih leicht überzeuaecn können, taß seine laute

Stimme weder auf den Divan, noch auf die brigen Gesandten

der G: o5mächte die mindeste Wirkung hervorgebracht kar, und

so finden seit ziemlich ciner Wocbe zwichen der Fran: dsi-

schen Bot‘chyaft und den übrigen Gesandten ocr Haupr- Nee

mächte häufige Unterredungen und Mittheilungen statt.

Vercinigte Staaten von Nord- Amerika.

New York, 11. Dez. (Ueder Havre.) Die Botschafr des Präsidenten ha: noh immer nicht an das Repräsentanten Haus gesandt werden können, da die vollständiae O-canisiruna desselben durch fortdauernde Diskussionen über |reitioe Wahlen verzögert wird. Man glaubt jedoch, ‘daß diese vorläufizen De- batten morgen zu Ende seyn werden, und daß die Bo \chafr dann niche langer wird auf sich warten lassen. Der Secretair des Hauses ist von dem Sprecherstuhl entfernt worden, und der chr- würdige Veteran, John Quincy Adams, hat seinen Platz cinge- nommen. Der Senat hat wegen dieser Vorfälle im Revräfen- tantenhause seine Verhandlungen auch noch n:cht beginnen innen.

Die von dem Danipsboot „Liverpool‘“/ überbrachte Nack richt, daß Herr Jaudon, der Agent der Haupt-Bank der Verciniaten Staaten, in England alle Schwierigkeiten überwunden babe, ist auf den hiesigen Geldmatkt von schr aunstizer Wirkung cewecfen, und die Fonds sind sämmtlich gestiegen. Unterdessen batten meh- rere tleinere Banken in verschiedenen Staaten der Union sich vdôl- sig bankerott erflärt.

Zu Atbany hac die gewa!tsame Eintreibung des Grundzin“es von den Holländischen Pächtern des verstorbenen Herrn van Rensselaer, die die Bedingungen ihrer Pacht: Kontrakte nicht er- füllen wollten, große Aufregung verursacht, Es hatten ich an tausend Pächter versammelt, die dem Sheriff entgegenzogen und ihn zuräcktrieben. Dem Gouverneur des Siaats blieb daher

ein starkes Detaschement im Begriff i|t, von hier nach Albany abzugehen und die Gesekße geltend zu machen.

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—— Magdeburg, 15, Jan. Die kathelische Gemcirde zu Burg hat das ehemals Tuch - Fabrikanten Sulesfysche Haus mit Zubehdr käuflich erworben und dasselbe theils zur Kirche und Schule, theils zu Wohnungen für den Pfarrverweser und den Schullehrer eingerichte. Am 8. Dezember v. J. is die Kirche durch den bischöflichen Kommissarius, Pfarrer Ernst aus Magde: bura, cingeweiht worden.

Düsscldorf, 15. Jan. Der hiesigen Z wird vom Rhein geschrieben: „Die Central- Kommission für die Rhein- Schifffahrt hat in ihrem kürzlich erschiencnen Jahres - Berichte von 1858 wieder “eine. recht erfreuliche Darstellung ven dem Rheinischen Handel und Schifffahrts - Verkchr gegeben. Der glückliche Einfluß des Staats - Vertrages von 185i i auf dem Strome, wie in allen Uferstädten sichtbar. Ueberall ein regeres Leben- und steigender Wohlstand! Jn den Freihäfen vorzüglich herrscht große Geschäftsthätigkeit durch die bedeutenden Waaren- massen, welche hier zusammentreffen. Folgende Freihäfen bieten die bedeutendste Frequenz dar: i

Hafenbewegung 1838. Zufuhr. Abfuhr. Straßburg . . . 68,514 Ctr. 16,85 Cr. Mannheim . . . 1,196,051 » 1,010,755 » Maiüz. « « » 022,711 » 1,091,660 » Koblenz 1,079,964 » 649,258 Köln 2,928,032 » 1,132/172 Düsseldorf. . . . 1,079,043 » 149/374

An den Preußischen Gränz-Zollämtern:

Emmerich passirten zu Berg 2,371,557 Ctr., zu Thal 6,096,657 Ctr. Koblenz » 1,5033340» # » 2249101 »

Die außerordentliche Zunahme des Hafen- Verkehrs zu Düs seldorf wird von der Centrat-Kommi}fion durch einen besonderen Nachweis der Gesamme-Einfuhr und Auéfuhr der leßten % Jahre hervorgehoben. (Sie betrug im Jahre i831: 540,732 Ctr. Ein- fuhr, 26,500 Ctr. Ausfuhr, in Summa 567,232 Ctr., und im

Tagen im achtzigsten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

ahre 1828, Jahre 1828

{len werde, hatte sich dagegen erklärt und Miene acmacit, einen |

dem ersten Aufbrausen hat Graf Pontois sich eines Besseren b-- |

nichts Anderes übrig, als die Miliz aufzurufen, von der bereits |

1,079,049 Ctr. Einfuhr, 189,374 Ctr. Ausfuhr, ?

1,268,417 Ctr. im Ganzen.) Die Proaression des Jahres 1878 wird hauptsächlich den Leistungen der Nieder- und Mitte!- Rhei nischen Dampfschifffahrt mit dem Bemerken zugeschricben, daß diese „dur wohlfcilere Frachtpreise, Herebsekung des Perscnen- geldes und Entwickelung einer Höh gedeihlichen Thätigkeic““ eben

sowoh! zu diesem Aufschwunge, als zur größeren Lebeudigleit auf

Ls

dem Rheine beigetragen habe. “‘ 0 t dice M n, 10 Ján Rh des vierten Sä-

V Ada - »ung der BUchdruckerkuntï wir0 auch in

Köln, , B l.) Die Feici cular- Festes der Erfi:: r l hiesiger Stadt auf eine großartige fXe:se, mit Zufimmung unse- rer Königlichen Regierung, am 24. Juni d. J. begangen werden. Dem Vernehmen nah werden sich Düsseldorf, Elberscid und mehrere Preußische Städte des Rheinkreiscs dazu vercinigen, Taß das Fes in Köln ch«aefciert und diese Städte dabci repräe werden. Als bleibenden Zweck und als Denkmal der Dankbar: feit soll fr alle Orte der ganzen Provinz die Errichtung einer Invaliden- Kase fúr den Unterhalt der dur traurige Schickiale betroffenen Genossen der Buchdruckerkunst beschlossen werden. Alle Städte und Orte der Rhein - Provinz, welche das Fest n Köln zu feiern beabsichtigen, sind aufaefordert, ihre Zdeen und Pláne dem hiesigen Comité einzusenden.

Oberwesel, 13. Jan. Heute frúhß hat si has Cis des Rheines, nachdem derselbe am UVter, d. des Morgens das crite Treibeis brachte, am sogenannten Kamiereck, diesseits der Lurici, festgestellt, und heute Nachmit-ag 4 Uhr i| ter Rhein bis a:

, üunjern Ort zugelaufen.

Koblenz, 14. Jan. Die Mosel i an verschiedenen Ste!-

| len, zunächst bei Lay, eine S.undc von hier zugefcoren, die Lahn | beinahe in ihrem ganzen Laufe.

Wissenschaft, Kunst und Literarut.

Die Preußischen Städte- Ordnungen vom 19. No- vember i808 und vom 17. März 1! Y51, mit ihren Ergänzungen und Crlzuterungen durch Geseßaebung Und Wissenichaft, crausgegeben von C. von Kénne, Ohrr- Lander gerich!s - Rache. Breslau, bei Aderjelz. 18-0. A7Ö S.

Das innere Leden der Gemeinden i# fo mannigfallig und ret und entwickeit sich bei Ausdiidung aler inneren iußercn Verhältnisse der Gescüschaft in so verschiedenartigen Gestaiutun- zen, Laß seibst die serafäliigsic ud umsichtigste Geseugeduizg nicht iu Stande 1, fyre allgemne.nen Vorschristen so cinzurichten, daß sie 1 jedem einzelnen Falle und jäc immer dem Bedürfnisse geen mech- tei, Daher if bei diesen Gegenstande mebr, ais bei irgend einem au deren, Ein ge ice, avcr rufttaecó Fortfd celien der (Besetnocl ura noth wendig, um nicvt binziec der Zeit und ibre:u Bedlrfuisse zurüäzubie: ven. Aber auch nit der Gerekgebuyg allein if es bei der unendiiczen Mannigfalligteit und Verschiedenheit der Fälle v:ccht aücin grid2n, wenn nicgt in demse!ben Staate die verschiedenen Grundsätte bei Uusrüd cung eines solchen Geseges zur Anwendung fommen scüen. Denn sebr »Aufig wird die eine oder andere Bebtrde im Zweifel scpu, eb auf ir- ¡end cinc neuen Fall, für meichen man in der Vergaugen Analogie findet, di? cine oder die andere Vorschrift ang?:vandt e, wenn ße uicht ibren Werten nach gauj genau cinshrünfkend oder ausdebnend erklärt werden selle d tra!-Verwaltungs-Bebörde bleibt es daber, die Provin jzii-X Handhabung des Gescues fortwäh.end zu überoachen, aus be! desselben die de: den Warten sich eragcbeiden Zweifel zu losen, d die Einheit der Grundiäge iw ganzen Staate aufrecbt zu erhaitez und dafür 12 sergen, daß die Gränzen, innerha!b welchzer den GBeuicinden, als Individuen , fich frei ¿zu bewegen erlaubt if, weder v2u den Be- höôrd:n nah Williür erweitert cder verergert, ncch ven den Komiau- nen selb} überschritten werden. Die hebe Wicytigkeit des GBegeutar- deó für die innere Politif des Staates, wie für die Woh!fabrt der Ein- ¡elnen ferdert die Centra! - Bedérde dréugend auf, hierbei nuit höchster Umsichi, Sergfa!t und Unparteilichkeit zu verfahren, die Eutwickelung im Ganzen und Einzelnen fortwährend mit scharfen Augen ¿1 bdeobach- ten, und selbst dem, was anscheineud flcin und unbedeutend ift, idre volle Aufmerksamkeit zuzuwendeiz, da cin bei einem fleinci (Begeuslande anerfannter cdcr verwerfecner Grundsaß von den widtigsten Folgeii für die Hzudbabhung des Gefeßes werden kann. Hierin ist strenge Konfe- zuenz um fo une läßlicher erfordertic, da die (Remcinde-VerfafMung, als die eigentliche Grundlage aller inneren politischen und gesell’chaftiichen Zustände betractet werden muß,

Daß die Preußische Gesezgebung fc hinscchtlich der Versafung der Siädte die oben angedeutete Aufgabe gestellt dat, wird wehi Nie- nand bezweifeln, welcher ihrem Gange mit Aufmerksamkeit und Ur- theilsfäbigfeit gefolgt is. Aber auch der obersten Berwaltungs-Bederde roird fein Kundiger und Parteiloser das Anerkenntniß versagen, daß ste | von jeher bemübt gewesen ist, das Zweifeihafte mit möglichster Klar- heit festzustellen und die Einheit in den Grüundfägen getreulid zu be- wabren. Die in den Anaalen für die innere Staats-Ver- waltung seit dreiundiwanzig Fabren abgedruckten zahtreichen Neskripte werden hiervon das vollgüliioste Zeugniß ablegen.

Die Kenntntß dieser Res.ripte ist für Jeden, der cutweoer bei der Ausführung der Städte-Ordnung felbst mitzuwirken bai, oder den in: neren Zustand der Preußischen Städte- Verwaltung wissenschaftlich bes

urtbe:!en will, ein unertÄftihes Erferderniz Höchst schwierig aber ijt es, sich diese Kenntniß zu vi

r‘ vaFen, da die ministeriellen Bestimmun- aen in mebr als achtzig Heften zener Zeitschrift zerstreut

j darin üur chronologis, nicht na Materten geordnet find, und ein die Javrgänge | 1917 big 1X26 umfassendes, wenn auc) gut und sorgfällig geardeiletes ! Regißer feiner Natur nav feine solche Uebersicht gewährt, wie fie ven dem Gefch?ftsmaunni und Gelehrten, desseu Zeit beschränkt ijt, gewünscit werden muß. Es hat daher ven ever nit an Druckschriften gefehlt, in welchen man die Gefene selbst, mit ibren nachfolgenden gesezlichen Ergänzungen uxd Erläuterungen uud mit den die Ausführung ord- aenden Ministerial-Re! civten sostematisch zusammenzustellen vertucht hat Die au meislen veivreitete diefer Scariften ift die des jeyt verstor: bencn Hefra(hs Rumpf, ven welcher im Jahre 1821 die erste, im Fahre 1834 aber bereits die sechste Auflage erschien Beweis ge- nua, wie nothwendig dem betbeiligten Publifum eine Zusammenstellung dieser Art is. Man muß dem verstorbenen Herausgeber das Lob er: theilen, daß er Alles, was ec in den Annalen gefunden, cder sonst sich zu verschaffen gewußt, mit größter Sergfait gesammelt uad zusam: mengestellt bat. Aber den wissenschasttichen Geist und das durch 193 geleitete Urtheil wird man in feiner übrigens verdienstziczen Conis pilation oft mit Bedauern vermissen. Man wird einige gleich nach “Pudlicas tion der Städte-Ordnung erlassene Resfripte, die bei weitereu Erfahe rungen medifizirt oder ganz aufgeboben werden mußten, aló noch gul- tig, abgedruckt -—— Manches an einen ganz faschen Ort gestellt ju? weilen auch Verfügungen der E ehörden aufgenommen fffl1- den, von welchen es zweifelhaft is, ob die Central - Behèrde sie gebil ligt hat, und ob sie daber allen Behörden ais Vorschrift dienen fonuen. Das cben bezeichnete Werk des Herrn ven Rêënne muß daher um so mebr mit Dank aufgenommen werden, als es alle früheren an V dls ständigkeit übertrifft, zugleich aber an wissenschaft!icher Orênung und Klarheit ihnen so weit vorangeht, daß faum eine Vergleichung deffe!- ben mit früheren Arbeiten dieser Art stattfinden kann. - Fy der Einleitung entwicelt Herr von Renue zwa? furz, aber velisiändig, nicht nur den Gang der Preußischen Gefeyaedung über das Städtewesen, mit histerishem Rüctblick auf dessen früheren Zus- stand, sondern erx deutet auch wahr und richtig hie Metive dement au und bezeichnet die arafterístischen Verschiedenheiten ¡wischen der

aiten uüd revidirten Städte-Ordnung.