1840 / 22 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

s f ten

) ( , welche unseren gefangene oder verwundeten Solda [dnder vorzécden, Den Wenn ich meinen persönlichen Wunsch aus- fprechen sollte, so würde ih 1mmer das Aufgeben der Kolonie anem- fehlen, aber das offizielle Franfreich will uichts davon böfen. Unter d f ih die Aristokratie des Din -

den A n Es Ee e Diese Aristokratie ist so mächtig, R auch das Aufgeben {är noth.-eudig und n glich erattet wide die Regierung nicht skarf geg wäre, um es ju dele? S Nach einer kurzen Erwiederung des Kriegs «Ministers ward das Amendement des General Bugeaud verworfen und hierauf ohne wesentliche Veränderungen sammtliche übrige Paragraphen der Adresse angenommen. Nur in Dezug aus den lebten er- hob sich noch eine Debatte, die dur) ett Amendement des Herrn Chasseloup Laubat angeregt wurde. erselbe wollte nämlich statt der Worte: „Es sind nun bald zehn Jahke, daß Frankreich mit- ten durch alle Wechselfälle ciner Revolution zweien unschäßbaren Gütern -nathzustreben eutschlossen iff: emer nationalen Dynastie und: einer parlamentarischen 2Fen:erung", gejagt haben: „„Cs sind nin: bald zehn Jahre , daß Frantrei,h Zwei unschäßbare Güter erodert hat: u. s. w.“/ Bei der Entwickelung diejes Amende- ménts bemerkte er, daß cer durch dasselbe hauptsächlich dem Sinne begegnen wolle, als ob mit dem jeßigen Ministerium erst die parlamentarische Regierung eingetreten ey. Niemand werde láugnéa tónnen, fügte er hinzu, daß die Regierungen unter Ca- simir Pérrier und Herrn Thiers ungieich parlamentarischer ge- wesen ‘wären, als die zeßigen. Um die Dinge und die Menschen wohl zu würdigen, müsse er an die feierliche De- batte erinnern, die vor cinem Jahre stattgefunden habe, und be? sonders an die Rede eines Deputirten , der damals ein erklárter Anhänger der parlamentarischen Prärogative gewesen sey. Jener Deputirte sey jet Minister; aber er habe alle seine Ueberzeu- ungen bewahrt. (Gelächter.) Was er vor einem Jahre gejagt S das denke er noch heute. (Abermaliges Gelächter.) Er widerrufe nichts von dem was er gesagt habe, das sey allerdings wahr, aber. er sage es nicht mehr. Seine Theorie úber cin parlamentarisches Kabinet habe indeß einer seltsamen Verände- rung unterlegen. Herr Dufaure, um den damaligen Deputirten und jetzigen Minister bei Namen zu nennen, habe sich vor einem Jahre folgendermaßen geäußert: „Jst es nicht unsere Pflicht, es der: Krone auf eine chrerbietige Weise zu jagen, wenn ein Mi- nisterium sie nicht hénreichend det? ‘. Kann man nicht, wenn ein Ministerium seine Stärke nicht dem parlamentarischen Bei- stande entnimmt, daraus die Vermuthung ziehen, daß es seine Stärke anderswoher entnehme:“/ Wenn man die Bedingun- gen, die Herr Dufaure für ein parlamentarisches Kabinet aufstellt, für richtig hält, wem würde es deun woh! einfallen, der jebigen Verwaltung eine solche Bezeichnung beilegen zu wollen. Damals erblite Herr Dufaure alles Unheil in der Partci der 221, die die Hofpartei genannt wurde, Und jeßt wolle er mitten in derselben die ministerielle Fahne aufpflanzen. „Jch für: mein Theil‘, sagte der Redner, „erkläre laut, „daß mir das Ministerium weder Theilnahme noch Vertrauen einflôßt, weil ich in demselben weder Freimüthigkeit noch Stärke finde. Mein Ge\hl für dasselbe kann sich nicht weiter als auf cine vollkommene Gleichaultigfeit erstrecken. Von der Nothwen- digkeit - geboren, lebt cs nur durch bie Nothwendigkeit, und. der Tag, wo dieselbe aufhört, wird sein leßter jein.““ Herr Dufaure sagte, daß er mit dem vorigen Redner aller- dings über die Bedeutung des Wortes parlameutarisch nicht eincr- lei Meinung seyn könne, denn er würde seinem Gefähl für Schick- lic6kcit Gewalt anthun müssen, wenn er die persönlichen Anzrife, die sich derselbe habe zu Schulden kommen lassen, für parlamentarisch erklären solle Was übrigens den Vorwurf betreffe, daß die jeßige Verwaltung nicht hinlánglich parlamentarisch jey , so fônne dics doch nur die anmaßende und vorlaute Behauptung einzelner Personen seyn, denn die Kammer habe noch keine Gelegenhcit gehabt, diese Frage u entscheiden. Wenn aber dem vorigen Redncrx daran läge, sich Aufklärung über diesen Punkt zu ver|chasfen, so würde er besser thun, statt cines nichtssagenden Amendements, einen bestimmten Vorschlag zu machen, der der Kammer Gelegenheit gäbe, sich für oder gegen das Kabinet auszusprechen. Bevor“ dies nicht gescheben fey, wäre es algeschmacft zu behaupten, daß das jeßige Kat net ein unparlamentarisches sey. Herr von Remusat fánd sich durch das Amendement des Herrn Chasseloup - Laubat ver- anlaßt, den in Rede stehenden Paragraphen bestimmter zu defini- ren, und nachdem er erklärt harte, daß mit demselben keinesweges gemeint seyn solle, die Existenz der parlamentarischen Regierung von jeßt an zu datiren, sondern nur daran zu erinnern, was Frankreih beständig im Auge haben werde, fand sich Herr Cha!- feloup-Laubat veranlaßt, sein Amendement zurückzunchmen , wor- auf endlich auch der leßte Paragraph angenomanen, und zur Ab- stimmung über den ganzen Adreß - Entwurf geschritten wurde. Dieselbe ergab folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden . . . 255. Abisolute Májorität 128. Für die Adresse 212 Stimmen. i Gegen dieselbe 43 » L Der Präsident bestimmte hicrauf durch das Loos die Mitglie- A Deputation, die dem Könige die Adresse überreichen ollte.

Paris, 16. Jan. Still und geräuschlos, wie sie begonnen hatten , haben die Debatten über den Adreß-Entwurf geendet, und mit Ausnahme der paar Stunden, während welcher sich Herr Thiers auf der Rednerbühne befand, ecinnert man sich kaum uninteressanterer Verhandlunaen. Die Theilnahmlosigkeit der Deputirten wird am deutlichsten durch die Zahlen d-s Scruti- niums über die ganze Adresse ausgedrückt. Von 459 Deputirten nehmen nur 255 an der Abstimmung Theil, und die 212 Depu- tirzen, welche die Adresse votirt haben, bildeten an sch noch nicht die Majorität in der Kammer. Im vorigen Jahre dauerten die Verhandlungen über den Adreß chntwurf 1 Sigungen hindurch

: e Ï // und über 100 Redner ließen si vernelnen. Jn diesem Jahre haben die Debatten nur 6 kurze Sizunsaen auëgefällt und etwa 40 De- putirte beftiegén die Rednerbühne. Das Mtnisterium erblicke in diescr Gleichgültigkeit den Mangel an Zwiespalt in der Zammer und wünscht sich , nicht mit Unrecht, Glück dazu, daß die fcind- seligen Gesinnungen , mit deuen man so lange gedroht habe , sich auf feine Weise gegen- die Verwaltung kund gegeben hátten. Menn man in der That geneigt wäre, den Versicherungen der Journale, daß das Minifterium feine bedeutende Partei für sich

abz, Glauben zu schenken, so if doc auch bis jet noch nicht lar geworden, daß das Kabinet irgend eine bedeutende Partei egen sich habe. Eine solche Lage is in einem Repräsentativo- Staate vielleicht die günstigste und bequemste für ein Ministerium.

Der König hat gestern den Bericht, der dem Geseh - Ent- wurfe. über die Renten - Konversion zum Grunde liegt, unter- zeichnet Der König und die Königin der Belgier ¡verden in den ersten Tagen des finfcigen Monats in den Tuilerieen erwartet,

86

Bemerkenswerthes dar.

Börse vom 16. Januar. Heute wollte man an der Börse etwas Näheres über den von Herrn Passy vorzulegendeu Reductionsplan wissen. Es hieß, die jeßigen Inhaber 5 proc, Renten würden dieselben bis zu ihrem Ableben, oder bis zum Verkaufe ihrer Jnscriptionen behalten können. Diese Nachrici t wirkte sehr gunstig auf die Course der 5 proc. Renten, die von 112. auf 112. 40. stiegen.

Großbritanien und Jrland.

London, 15. Jan. Die morgen bevorstehende Eröffnung des Parlaments ift heute das allgemeine Tages-Gespräch. Wenn die Thron-Rede auch nichts über die Einfuhr-Zölle auf fremde Waaren sagen sollte, so glaubt man doch, daß sie den grdrúckten Zu- stand des Handels und der Gewerbe nicht mit Stillschweigen wird en können, und daß dann schr básd diz Frage über ein freieres Handels-System mit günstigen Aussichten ür AbHhülfe- Maßregeln zum Besten des Fabrikstandes im Parlament zur Sprache kommen dürfte. Man is schr gespannt auf dic Politik, welchè die Minister in dieser Hinsicht befolgen werden, da es kaum einen Jndustriezweig giebt, dessen künftiges Gedeihen nicht in bedeutendem Grade von den Verhandlungen dieses Parlament abzuhängen scheint. Auch auf die Debatten über Judien und úber den Handel mit China harren die hiesigen Kaufleute mit ängstliher Erwartung, da sie bei ihrer baldigen Er: ledigung stark interessirt sind. Ferner verspriht man sich cinen wesentlichen Einfluß auf die Parlamen:s - Debatten von den Berichten, «wekche Pr. Bowring über die Vei handlungen der Deutschen Zollvereins - Konferenz nah Englan gebracht und zum Theil schon in öffentlichen Vorträgen mitge getheilt hat; so wie man auch darauf rechnet, die Handelsbezie- hungen zwischen England und Frankreich? bald auf befriedigende- ren Grundlagen festgestellt zu schen. Endlich sind die Verhält- nisse. der Britisch-Amerikanischen Kolonicen und die Beziehungen Englands zu den Vereinig en Staaten, so wie die Orientalischen, Spanischen und Portugiesischen Angelegenheiten, sämmtlich Ge genstände, deren Erdrterung wan mit der größten Spannung ent gegensicht, f

Viscount Torrington, einer der Kammerherren, und Obers? Grey , ciner der Stallmeister Jhrer Majestät, sind gestern von hier nach dem Kontinent abgereist, um den Prinzen Albrecht von Sachsen-Koburg nach England zu geleiten.

Der bisherige Portugiesische Legations-Secrctair in Paris, Herr Barbazo soll zum Gesandten ‘im Haag defignirt seyn.

Man macht si hier immex noch Hoffnung, daß der Por- tugiesische Finanz-Minister nächstens einen für Portugals guswär- tige Gläubiger günstigen Vorschlag den Cortes vorlegen werde.

Unter den Tory- Blättern ist der „„Courier“/ fast das einzige, welches nicht den Chinesen das Wort redet; die anderen funden in jedem Punkte der bisher vorgefallener Differenzen das Unrecht auf Seiten der Engländer; -so fragen sie (nter Andern auch, ov die Englische Regierung uit, wenn ein Chinese in England ei nen Engländer erschlagen hätte, die Auslieferung des Thäters eben so

efordert haven würde, -wie die Chinesische Regierung die dee nglischen Matrosen verlangt, durch den in einer Rauferei ein hinese ums Leben gekommen, oder ob sie wohl die-Bestrafuna esselben den Chinesen würden überlassen haben.

In den meisten Grafschasteu Englands scheinen sich die Be sorgnisse von: Chartistischen Bewegungenrimmer mehr zu steigern besonders aber ist Yorkshire von den Unruhen dieser Ultraradika len Volkspartei bedroht, und es haben dajelbst: schon -an mehre ren Orten aufrúhrerische Scenen stattgefunden. So ist die Stadi Dewsbury jeßt ganz in der Gewalt der Chartisten, die in der Nacht diesen Ort úberfielen und sich der Stadtwache bemächtizten.

In der Jrländischen Stadt Baudou, die sich seit langer Zei durch ihre Orangistischen Gesinnungen hervorgethan hat und im Parlament durch den Sergeant Jackson, einen der angesehensten Tory-Führer repräsentirt wird, hatte vor kurzem O'Connell zum erstenmale dffffentlih aufzutreten gewagt und es dahin gebracht, daß ihm daselbst ein Diner gegeben. wurde. Die liberale Partei wollte hierin schon einen bedeutenden Fortschritt ihrer Grundsäße in Jrland erblicken, und sie verbreitete das Gerücht, daß die Wähler von Bandon mit ihrem Repräsentanten unzufrieden seyen, und daß dieser wahrscheinlich guf seinen Parlamentsswts verzichten würde. Dieser Triumph war jedoch etwas voreilig, denn Ser- geant Jackson is vorigen Donnerstag von seinen Konsti- tuenten zu Bandon- glänzend bewirthet und enthusiastisch aufgenommen worden. derr Jacksou hielt eine lange Rede, in welcher er das O'Connellsche Diner völlig ver spottete, indem es als cine aus allen Ecken und Enden, aus Cort und anderen Orten, zusammengelaufene Gesellschaft von einigen Radikalen schilderte, unter der sih nur. 21 Wähler von Bandon, aber nicht ein einziger einflußreicher .Mann dieser Stadt befun- den. Die ausgestreuten Gerüchte aber von einer Uneinigkeit zwischen ihm und seinen Konskituenten ließ er die Minister, deren Anhange er sie zuschrieb, bitter entgelten, indem er ihre ganze Verwaltung als ein Gewebe von Trug und Hinterlist darstellte. Die Ucbersicht, die er bei dieser Gelegenheit pon der Politik des Melbourne'shen Ministeriums gab, läßt sich in folgenden Auszug zusammenfassen:

„Woduxch verdrängten die Minister das erstemal Sir R. Peel von scinan Sig im Nahe seines Souverains im Fahre 1835, als sie sich ihrem widerstrebeuden Souverain, dem Könige Wüäbelui, aufdräng- ten? Sir R. Peél hatte während seiner Verwaltung cine Bill zur Erledigung der Jrläudischen Kirchen - Frage vorbereitet, wonach dei Zehnten in einen Grundzins vertvandelt, aiso die Entrichlung desselben ven den Pächtern auf die Eigenthümer des Bodens übertr1gen wer- deu sollte. Lord J. Nussell schlug dagegen die Resolution vor, daf feine Bill diese Angetegenbeit befriedigend erledigen fónne oder über- haupt zulässig scv, wenn sie nicht bestimme, daß der Ueberschuß der Einfünfte der Zrländishen Kirch? zu Unterrichtszweckteu verwende! werden solle, oder, - mit anderen Worten, daß feine Vill zum Geses werden könne, wenn fie nit eine Appropriations - Klausel enthalte. Diese Resolution -ging im Unterhause durch, und Sir N. Peel legte sein Premierminister-Ämt nieder. Als nun aber Lord J. Nerfsell uind seine Kollegen ans Ruder fauen, sührten sie ihxe Refoluticu nichl etwa aus, fon- dern floffen inLichfield-House jenen Bund mit deu FrläudischenKatholifen und Whig-Radikalen, in welchem sie sich gegen Zusicherung der Stinm- men dieser Parteien dazu verpflichteten, den protestantischen Jusiitutio- ln des Landes ‘und béfouders dex Jrländischen Kirche die schwersten Säreicve zu verségen. Nachdem sie versucht hatten, „die Mittel zu protestantischem Gottesdienst in jedem Kirchspiel, wo sich nicht über 50 Mitglieder dex herrschenden Kirche befäudeh, zu vernichten, brachten sie selbsi im Jahre 1838 eine Vill zur Erledigung der Jrläudfschen Kircher - Frage durch, die aber nicht nur die Apbropriaitous - Klausel nicht énthielt, fondern Sag für Saß der im Jahre 1835 von Sir N. Peel vorbereiteten Bill glich, Jm Jahre 1834 hatle- däs Whig - Mi- nisterium (unter dem Grafen Grey) D'Conuell fast mit Namen in der - Thron-Rede denunzirt - und im Fahré 1835 schließen die Whig-Mini- ster { unter Lórd Melbourne) den Vertrag von Licyfield : House, wo- dur sie -D’Connell als ihren Herrn und - Meister - anerken- nen. Und dem Manne , auf dem das Blut lastet , welches

Die gestrige Sikung des Pairshofes bietet durchaus nichts ;

bei all’ den Widerseßlichkeitcn gegen die gesezmäßige ZJehnten- Erhebung geslossen ist; bietet das Melbournesche Kabinet einen lag auf der Richterbanf au! Sehen wir nun, wie es mit der Frländischen Munizipal - Bill widerfuhbr? Jahr für Jahr brachte es dieselbe ein, nicht uui sie zum Gefe zu machen, sondern um fortwährende Aufre- gung. in Jrlaud zu unterbalten. Vor 1837 widersezten sich alle Kon- fervaliven dem Wiederaufbau der städtischen Corporationen, glaubend, daß, wenu die jezigen Justitutionen dieser Art ihrer Ausc{lteßlihfeit wegen verwerflich seven, man nicht durch Uebertragung der Ausschließs lichfeit auf die andere Scite das Pebel noch vermehren müsse. Da aber eine Erledigung der Jrläudischen Kircheufrage und die Annahme eiues Armengeseyges für Jriand sebr wünschenswerth war, so erklärte: der Herzog Lon Wellington am Schluß der Session von 1837, daß, wenn jene beideu Maßregeln befriedigend ausgeführt würden, so daß man nawentlich dur die lektere eine gehörige Qualification für die Mu- nizipal - Wähler und Munizipal -Beamten erlange, die Konservativen auf eine Neconstruction der Jrländischen Munizipal-Corporationen eins achen wellten. Es wurde darauf cine solche BUl eingebracht uud vou Unterhause angenommen. Das Oberhaus-amendirte dieselbe uud schicte sie in einer Form, die dem Ministerium wchl hätte genehm sevu fens ¡:e11, an das Unterhaus zurück. Man weiß auch jegt aus D’Counell's eige nenAeußecuügen, daß das Melboduruesche Kabinet sie genehmigen wellte, daß aber der überwiegende Eiufluß jeles Judividuums sie daran hinderte. Fm Jahre 1539 wurde von deu neuen Rechtsbeamten der Krone eine Bill “zu demselben Zweck eingebracht, die mit unverantwortlicher Schnelligkeit durch das Unterhaus giug, uacchdem manu &.laufeln, wo- durch éine nene. Wahlrechts : Qualification eingeflhrt uud die großen Yuries unigestürzt wurden, darin aufgenommen, die offenbar nichts ÄAndercs als die abermalige Vereitelung der Maßregel zum Ziel hatte. Das Oberbaus merzte diese neuen Kianselu wieder alis und scicckte die Bitl fat? in derseiben Gestalt, in welcher sie sich befand, als sie das Fabr vorber vom Ministerium augenommen wurde, an das Unterhaus zurück. Aber Lord J. Russell bewirkte ihre Verwerfung wegen eincs angeblichen formellen Punktes, weil nämlich das Oberbaus eine Gelds flausel darin geändert habe. Wie handelte ferner das Ministerium uit Hinsicht auf die wichtige Bill der Wähler - Regifirirung in Frland, binsichllich welcher eine Veränderung versprochen wurde; sobald man die hinreichenden Erfahrungen aus der Wirkung der Englischen Nes form-BVill gezogen haben würde? Eine Veränderung is hier dringend nétbig, weil in Jrland zwar gegen die Zurücswcjsung eines Wählers, aber uicht gegen die Zulafsuug-durch den Wahl - Kcunnissar appellirt werdeu fann; so daß die Fingirung von Wahlrechteu- hier in furchtda- rem Maße überhand geuommen hat. Dic Rechtsgelehrten der Krone hattei zwar eine Bill in Bezug hierauf verbereilei, aver sie fêrderten dieselbe nicht weiter, und ciazelne Mitglieder mußten mit ihren dies fälligen Vorschlägen zurlicktreten, ohue daß die Kroue die ihrigeu durchs führte. Es wird deshalb ven einem meiner Freunde gieich zu Anfançe der bevorstehenden Sessiou eine folche Maßregel eingebracht werden. So haben die Miniñer überall uur trücerish und hinterlistig verfahs ren, nud sait die versprochenen Ersparuisse einzufübren, haben sie dem Lande dur das Penuy - Porto eineu neuen Ausfall von vielleicht 1!/, Millionen in den Staats-Einnähmen bereitet uud es dazu nech au deu Raud eines Bürgerfricges gebracht und iu einen Krieg- mit Chiua verwickelt.“

Die Morning Chronicle giebt es hauptsächlich den Auf- reizungen der öffentlichen Meinung durch die Französische Presse {uld, daß Frankreich in der Orientalischen Frage am Ende in eine isolirte Stellung getrieben worden. „Wir haben“, sagt dies ses Biatt heute, „zwar kcinen sehr hohen Begriff von Marschall Soult's Weisheit, noch bewundern wir die Art und Weise, wie er Frankreichs Orientalische Politik geleitet; wenn aber Jemand ein Recht hat, ihn zu tadeln, jo sind es wahrlich nicht die liberalen Zeitungen und die Bewezungömänner in Paris, denn er hat eigentlich nur gechan, was sie ihn geheißen, nur befolgt, was fie ihm gerathen , und sih von ihnen beredet und unterstúßkt,-in cine Politik“ hineinbegeben, dîïe Frankreich und England cinander et- was entfremdet Und unmittelbar und unvermeidlich zu jener abs gesonderten Stellung geführt hat, in welcher die liberale Presse Frankreich jeßt mit Bedauern erblickt. Marschall Soulc begann seine Function als Minister der auswártis tizen Angelegenheiten mît einer vernünftigen gerechten und billi- geu Ansicht von dem, was seine Politik im Orient seyn müsse. Er war für die Integrität des Türkischen Reici s Und zeigte kei- nesweges eine Neigung , über die Nothwendigkeit, den Pascha von Aegypten nicht zu einem Nebenbuhler des Sultans werden zu lassen, anderer Meinung zu seyn, als England. Die Fran- dsische Presse aber, die Aegypten in ihren Schuß genommen hatte, betrachtete dasselbe als ein zweites Frankreich und identifi- zirte fälschlich das National - Jnteresse und den National - Stolz mit dem Pascha, so daß Marschall Soult von seinem Wege ab- gelenkc, von dem täglich verunglimpften England getrennt wurde, und nun die isolirte Stellung einnimmt, über .die seine Rathge- ber sich jebt beflagen. Man darf hierbei nicht vergessen , däß England seine Politik nicht geändert hat; es erklärte vom er- sen Augenblicke an, was es jeßt exêlärt; wenn daher eine Veränderung oder Entfremdung stattgefunden hat, so ist sie von Frankreich und nicht von uns ausgegangen. Dagegen ist Ruß sand, als es sah, daß Frankreich sich von uns entfernte und eíne isolirte Stellung cinnahm,- gekommen und hat diesen Plaß an unserer Seite eingenommen, der einem Verbündeten gebührt, des- sen Interessen und Sympathieen dieselben sind; auch dies ist nicht unser Werk. Welche Veränderung, JIsolirung oder Aufhebung der Allianz nun auch hierin liegen oder daraus folgen mäg, die öffentliche Meinung, welche, wie Herr von Lamartine sagt, die Orientalische Frage nicht hinreichend studirt hat, trägt die Schuld. Sie hat den Marschall Soult gezwungen, eine von England getrennte Stéllung einzunehnicn, und es ist wahrlich unge- recht, daß sie jeßt den Marschall deshalb anklagt. Das „Jouraal des Debats‘ unternimmt es, Herrn von Lamartine's Rede zu widerlegen. Es übergeht indeß den wesentlichsten Theil der Rede, worin ein Mann, der mit jenen Ländern so gut be- fannt ist, darthut, wie absurd es sey, daß Frankreich sich der Sache Üegyptens und dessen Dynastie so schr annehme. Es verwirft Herrn von Lamartine's Plan, den ganzen Orient unter Europäische Vormundschaft, und zwar Aegypten und: Syrien unter England und Kleinasien unter Frankreich zu bringen. Aber Herr von Lama:tine ellt dies nur als möglich dar, will es jede) keinesweges sogleich ausgeführt wissen, und wie über- spannt dieser Plan auch seyn mag, er ist es weniger als die jeßige Franzdsi\che Politik, nämlich die Gründung eincs Reichs am Rothen Meere unter Französischer Vormundschaft und in feindscliger Absicht gegen Rußland, Oesterreih und Engländ.

Niederlande.

Amsterdam, 17. Jan. Das Handelsblad stellt Betrach- tungen darüber an, ob es wünschenswerth sey, in der Niéederlän- dischen Verfassung auch einen Passus über die Aufldsbarkeit der zweiten Kammer zu sehen und gelangt dabei zu dem Resultate, daß einx Appellation an die Wéhler, wie sie in dem Sten der Aufldsung liege, keinesweges mit dem Wesen der Repräjentativ- Verfassung übereinstimme, welche sich lediglich an die Einsicht. der Gewählten und nicht an das sogenannte Besserwissen der Menge

alte. - :

, In Holland erwartet man Se. Maj. den König von Han- nover auf Hdchstdessen Reise nach London, zur Vermählung Jhrer Maj. der Königin von Großbritanien.

: zinischen 63, zur philosophischen 27.

Belgien.

Brüssel, 16, Jan. Der Kriegs-Minister, General Wi(mar, ist von Frankreich hier wieder. cingetroffen.

Im Journal de Liége liest man: „Was nicht ermangeln fann, unseren Lesern bei der Erörterung der Adresse der Franzó- sischen Deputirten-Kammer aufzufallen, ist: die Einstimmiakeit, mit welcher man die Verträge von 1815, in Betreff der natürlichen Gränzen, zu zerreißen oder zu modifiziren wünschte. Es ist mehr als klar, daß in Frankreich die scit 1830 eingetretenen Ereignisse nur als ein Weg zur Vereinigung Belgiens mit Frankreich be- trachtet werden. Inzwischen hossen wir, daß künftig niht mehr die Rede von unserer Undankbarkeit seyn werde; dieser an- muthige Unsinn, um den mildesten Ausdruck zu gebrauchen, verschwindet den mehr naiven als klugen Wünschen gegenüber, die man in Paris kund geben zu können glaubt. Solche Frei- müthigkeit wird úbrigens einen großen Vortheil fär uns haben, den nämlich: unsere Stellung bestimmter und logischer zu machen ““

Die Handels-Kammer von Ypern hat sich kürzlich mit ciner Bittschrift um Berúcksichtigung des Fabrifkfleißes in Flandern an die Repräsentanten-Kammer gewandt. pn dieser Bittschrift heißt es am Schlusse: „In einem jener ugenblicke der Her- ensgergießung, die den Ministern des Königs Ludwig Philipp L eigenthümlich sind, sagte Herr Villemain vor einigen Tagen auf der Rednerbühne, daß Frankreich niemals die gegenwärtige Umschreibung seiner Gränzen als definitiv betrachten werde.

Bill nun die Belgische Regierung durch ihre beständige Nicht-

achtung der Interessen Flanderns unsere Flamändiscye Bevdlke- rung dahin bringen, daß- sie durch ihre Wünsche, die Rückkehr der Französischen Herrschaft beschleunige ? ‘“

Deutsche Bundesstaaten.

München, 15. Jan. Eine Deputation der Kammer der

Abgeordneten wurde heute von Sr. Königl. Majestät empfan-

en und überreichte dice von dieser Kammer bef{chlossene Dank- dresse, welche folgenden Jnhalts ist:

„Allerdurchlaucßtiaster, Großmächtigster Kênig, Allergnädigsier KLuig und Herr! Die unter dem Sceptet Ew. Königl. Majestät ver einigten Bavern, Pfälzer, Franfen und Schwaben treten zum ersten- mal mit ibren aus rubmvoller Vergangenheit ererbten, ihnen durch die Weisheit Ew. Königl. Majestät wieder ertheilten Namen durch uns ihre Abgeordneten vor Alerböchstibren Thron. Es war ganz der erhabenen Absicht Ew. Königl. Majestät würdig, die Einheit dieser Deutschen Stämme, welche eine gleiche Verfassung noch enger um

schließt, auf den festen Boden der Geschichte zurükzufübren, und ihre |

Anhänaglichfeit au den Thron - fühlt sich dur die be lüudenden Worte, daß sie Alle von Einer Liebe umfaßi sind, aufs neue begeistert. Mit tief empfundenem Daufkc erfeunen wir Ew. Königl. Majestät väterliches Stredven zur Hebung des allgemeinen Wohlstandes, und mit lebhafter Theilnahme verfolgen wir den Fortgang der begonnenen großartigen Wirte, deren gedeidliche Völlendung etn bleidvendes Denfual des Ruhmes Ew. Kenigl. Maje- t werden wird. Wir sind auf das lebendigste von der Ueberzeu gung durchdrungen , daß die Zoll - und Münz - Kongresse, so wie de: mit Haunover, Didenburg und Braunschweig geschlossene Vertrag uet (Zewähr für den Fortbestand der Segnungen bieten werden, weiche der aroße Zoll - Verein liber aanz Deutschland verbreitet. Wir theilen das gerechte Schmerzgesühl üeer den Tod des Feldmarschalls Fürsien Wrede, _Die öffentliche Anerkennung, die dur Königliches Wort sei- uen großen Verdiensien wurde, sie ehrt das theure Andenfen des bin geschiedenen Helden mehr als Marmor und Schrift sie ehrt noch mer den, der so treue Dienste auch noch im Fode erkennt und {ägt. Mit Freude und Rährung hat uns dagegen die Eidesleistung Sr Ks- nigi, Hoheit des Engen Luitpold auf die Verfassung erfüllt ; Gott segneaucb in diesem edlen Sprofsen den kräftigen Stamm der Wittelsbacher Eiche! Die Nachweisung der Verwendung der Staats - Einuahmen für die Jahre 1835 und 1836, 1836 und 1837, 1837 und 1838, so wie jene über den Stand der Staats-Schulden-Tilgungs-Kasse in den nämli- chen Jahren und über die Ausscheidung der Kreis-Fouds für die vierte Mer iverden wir mit pflichtmäßiger Aufmerfsamfeit prüfen. Bleiche Sorgfait werden wir den angeküudigten Gesey-Entwoürfen wid- mei. Ew. Konigl, Majestät unermüdeten Sorge für den. Staats- hauéhalt verdanfen wir es, daß sih die Mittel fanden, das auch von den Ständen des Reichs stets lebhaft gefühlte Bedürfniß außerordent- licher Vermehrung des obersten Gerichtshofs zu befriedigen und da- durch die Masse unerledigter Nechtsstreite nach und nach aufarbeiten zu lassen. Alergnädigster König und Herr! Nach der von Ew. Mà- jestät bei feierlichen Anlässen wiederholt ausgegaugenen und jedesmal mit gerübrtestem Danke anerkannten Verheißung des Fesihaltens an der Verfaffung founte die Kauuner der Abgeordneten nichts mit grö- ßorcmn Vertrauen in Allerhöchstihre erhabenen Regierungs - Grundsäße exfüllen, als der Ausspruch, den wir vom Thrcue vernahmen: „Dié Rechtspflege ist Mir eine heilige Angelegenheit.“ Wix finden hierin die fichersie Bürgschaft für Verwirklichung einer der sehnlichsten Hoff- nungen des Landes, ,-Vertrauen fördert das Gute, Mißtraueu ver- hindert es. Vlese große Wahrheit, fe findet in unsern treuen Perzeu den lautesten Widerklang des daufbarsten und fejlesten BVertraucns gegen den allgeliebten König. Alle Elemente des Staaté- lebens ruhen am sichersten auf gegenseitigem Vertrauen. Auf ibm ruht die echte Treue, das föstlichste Kleinod Deutschen Namens. Jhm euifeimt jener ofene Freimutb, den beschzworne Pflicht heiligt; in ihm liegt das edeiste Gepräge der unerschütterlichsten Anhänglichkeit an den allerverehrtesien Landesvater und sein glorreiches Haus. Wir verhar. ren in allertiesster Ehrfurcht Ew. Königl. Majestät allerunterthänigst- treitgehorfamsie Kammer der Abgeordneten. Graf von Seinsheim, lter eus, 2Windwart, 1ster Secretair. München, den 15. Ja: nuar 1840.‘ t

Mänchen, 16. Jan. (A. Z.) Jeder der fünf Ausschüsse der Kammer der Abgeordneten wählte für den sechsten Ausschuß ¡Zur vorläufigen Prüfung der einkommenden Petitionen ‘/ nun- mehr ein Mitglied. Diese sind die Abgeordneten Freiherr von Fuchs, Walch, Freiherr von Welden, Bestelmaier und von Land- graf.

s

Erlangen, 18. Jan. Die Gesammtzahl der Studirenden der hiesigen Universität beträgt 325, woruntèr 33 Ausländer; zur theologischen Fakultät gehören. 148, zur juristischen 87, zur medi Im vorigen Semester be-

treäg

trug die Zahl der Studirenden 285.

Weimar, 18. Jan. Der Großherzo i sei 1s Bete in Gotha am i2ten d. M. a E Sai Au gust arl Johannes ‘Leopold Alexander Eduard zu Sachsen-Ko- urg-Gotha und den Prinzen Albrecht Franz August Karl Emanuel zu Sachsen-Koburg-Gotha unter die Sreftreuze des

Haus-Ordens der Wachsamkeit * ; s genommen. achs oder vom weißen Falken auf-

Sondershausen, 17. Jan. Die Krankheit unseres

T E welche anfänglich in einer fatharrhalischen Hals- cinen bedenklichen Cgdte- nach einer hinzugekommenen Erkältung Schlaf- und Ap etdarafter anzunehmen , indem bei anhaltender Ner p osigkeit eine auffallende Steigerung des ge-

man ive N »tfére R S Es ist jedoch, dem Himmel sey

/ h V entfe 4 5

welche hoffentlich bald in eine vs R Mens U Diet:

Frankfurt, 17. Jan. Seit eini sich an unserer Börse in der Speculation fast fler Seer o i

87

Lebhaftigkeit, die namentlich heute einen hohen Grad erreichte. Die sichere Aussicht auf die Dauer des allgemeinen Friedens das fest gegründete Vertrauen auf die Einigkeit der Großmächte müssen allerdings den öffentlichen Kredit aller gut verwal:eten Staaten ftárken. Auch der augenblicklih nicdere Stand der Holländischen Fonds raubt nicht die Hoffnung, daß der Kredit Hollands nicht allein unerschütterlih bleiben, sondern die Hol ländischen Fonds sich bald wieder heben werden, da die Gene- ralstaaten nicht anstehen können, die Regierung auf dem uun be- tretenen Wege großer Einschränkungen und Ersparnisse aufs beste zu unterstüßen. Die Nachrichten von den Vorgängen in Paris, erzeugt und genährt durch die parlamentarischen Diskussionen, erregen in der hiesigen Handels- und Bdrsenwelt nicht die ge: rinaste Besorgniß und mit Vertrauen überläßt sich“ der Speku- lant größeren Operationen. Heute zeigte sich, wie oben bemerkt, in fat allen Cffeften-Gattungen überaus große Kauflust. Die Holländischen Fonds blieben fast noch zu höheren Coursen als gestern begehrt, wiewohl sie heute von Amsterdam nicdriger kamen. Zu mitunter merklich héheren Coursen waren die Oester reichischen Effekten und auch Polnische Looje zu plaziren. LWenia angeregt ist aber wieder der Handel in den Spanischen und Portugiesischen Fonds, die auch ganz dem Impuls der Londoner und Pariser Bör\en unterliegen. Jn - den Taunus - Eisenbahn- Actien zeigt sich anhaltende Kauflust; sie wurden gestern und heute mit beinahe 1i6 pCt. bezahle. Es muß indessen bemerkt werden, daß den wesentlich gebesserten Geldstand unseres Platzes die Börse sehr unterstüßt. Der Diskonto hat sich heu:e auf 3/4 pCt. gestellt und wird mitunter -auch zu 3! /, pCt. gemacht; das Geld jeigt sich úberflüssig. ; i

Es dürfte sich bestätigen, daß die geseßgebende Versammlung die Einführung ciner Miethesteuer in unserer Stadt, jedo nur mit schwacher Majorität, angenommen hat. Es steht aber zu bezweifeln, daß diese Steuer günstig auf den Weh der Häuser und überhaupt des Grund-Eigenthums, einwirken wird.

Der vorgestern in unserem Theater stattgehabte erste Mas- kenball wurde ungefähr von 609 Personen besucht. Man hatte geglaubt, er werde stärker besucht werden, da wix dieses Vergnü- gens im Theater seit langer Zeit entbehrten. Die Maskecraden werden indessen hier nie die lebhafte Unterhaltung gewähren köôn- nen, als in anderen südlichen Städten; der Frankfurter is ni&t leichten Blutes genug. i E

e Nach fast 14 tägiger strenger Kälte sind wir wieder in die gelinde Witterung heute mit 4 bis 5 Grade Wärme zurückgetre- ten, aecftern hatten wir noch 12 Grad Kälte, :

- Frankfurt, 18. Jan. Der Conducteur ,- welcher bei dem vorgestrigen Unfall auf der Taunuseisenbahn (7. St.-Z. Nr. 21.) zu starken Verleßungen gckommen, soll, dem Vernch- men nach gestorben seyn. Nur vorübergehend haite dieser Unfall auf die Taunusbahn-Aciien cinen nachtheiligen Einsiuß. Leb- haft gesucht waren heute die Großherzogl. Hessischen 56 Xl. Loose, welche auf 64 Fl. stiegen. h j j :

OesterLeidc. hat der

Wien, 12. Jan. Nachrichten aus Rom zufolge, Hérzog von Bordeaux stine Abschieds - Audienz bei dein Papste am 2ten d. gehabt. Er wurde von Seiner Heiligkeit mit dem größten Wohlwollen empfangen und, wie es heißt, nach Trthei (uo einiger väterlichen Ermahnungen nicht ohne Rührung ent- assen.

Wien, 14. Jan. (O eft. Lloyd.) Laut dem Journal-Tar:f für das Jahr 1840 erscheinen gegenwärtig in Oesterreich 36 po litische Zeitungen und zwar 2 in Wien, 2 in Agram, 2 in Pesth, 2 in Ofen, 2 in Preßburg, 2 in Lemberg, 2 in Prag, 2 in Ve- nedig, l in Jnunsbruck, 1 in Brünn, 1 in Grä6, 1 in Klagenfurt, l in Laibach, l in Linz, l in Salzburg,- i in Herrmannstadt, l in Troppau, l-in Como, 1 in Cremona, 1 in Maäand, !1 in Mantua, i in Pavia; 1 in Verona, 1 in Zara, 1 in Triest, 1 in Klausfenburg, 1 in Kronstadt und 1 in Roverxedo. Von diesen sind i6 in Deutscher, 11 in Jtaliänischer, 1 in Jllyrischer, 5 in Ungarischer, 1 in Polnischer, 1 in Böhmischer und 1 in Walla- chischer Sprache. —— Der nicht politischen Journale gibt es 45 in Deutscher, | in Französischer, 58 in Ftaliánischer, 3 in Un- garischer, 1 in Serbischer, 3 in Polnischer, 4 in Bdhmischer und i in Lateinischer Sprache. Von denselben erscheinen 24 in Wien, 27 in Mailand, ll in Prag, 9 in Pest, 3 in Triest, 4 in Ve- nedig, 4 in Lemberg, 2 in Brünn, 2-in Laibach, 1 in Gräb, 1 in Klagenfurt, 1 in Junsbruck, 1 in Linz, ! in Salzburg, 1 in Padua, Ï in Verona, 1 in Ofen, 1 in Trient und 1 in Padua, zusammen 96.

S hw Lp

Zürich, 12. Jan. Der Vorort hat inregelmäßiger und offizieller Form die Geschäfts-Verbindung mit dem neuen Staats-Rathe des Cantons Tessin angeknüpft, welches Verfahren bei uns die Form der Anerkennung versieht. Der Vorort hat diesen Schritt den Stän- den durch ein Schreiben vom 10. Januar angezeigt und als Gründe dafür angegeben: 1) vollständige Könstituirung der neuen Behdrden; 2) Anerkennung derselben von Seiten des Volks durch die Wahlen in die geseßgebende Behörde, welche in allen Kreisen vor fich gihgen; 3) sey von keiner Seite her- gegen den jebigen Stand der Dinge in Tessin Einsprache erhoben worden. Jn dffentlihen Blättern heißt es: „Diesen hochwichtigen Schritt des Vororts in den Tessiner Angelegenhciten darf man als cine Wen- dung in der Politik desselben betrachten; sie entspringt aus mancher- leiUrsachen. Einmal erregte der Protest gegen das leßte Verfahren des Vororts in der Walliser Angelegenheit großes Bedenken; man besann sich und scheint nun dem Rechte mehr Gehdr geben zu wollen als cinseitigem Parteihaß. Eine Entschiedenßeit der regenerirten Kantone, Tessin nicht fallen zu lassen, trat an den Tag, wie denn jeweilig doch bei allen Wendepunkten in unserm kraus durci furchten Vaterland - unerwartet Kräfte sich entwickeln ; welche Entschiedenheit als zweite Ursache des vordrtlichen Schrittes an- zusehen is. Ferner ist die Achnlichkeit des Ursprungs der vor örtlichen Behörde mit der Geburt der Tefsiner Behörden zu schlagend, und endlich der Abscheu vor dem alten Tessiner Regi- mente, seiner Feilheit, Rachsucht und seines Ultramontanismus wegen, vor diesem Kirchenstaate im Kleinen, zu allgemein, als daß der Vorort auch mit dem bestimmtesten Willen zu einem Resul tate bei einem Restaurationsversuche zu kommen hätte hoffen dürfen.“

A tal E Rom, 6. Jan. (Köln. Z.) Jn einem Schreiben des Herrn Dr, Alerß aus Rom heißt es: „Se. Heiligkeic der DA L det sich außerordentlich wohl; übrigens ist auch feine Silbe von allem dem wahr, was in den Zeitungen (über das Befinden des Papstes) steht.“

Rom, 9. Jan. Die Notizie det Giorno zeigen an, daß

Se. Majestät der König beider Sicilien, welcher unter seinen

Titeln auch den eines Königs von Jerusalem führe, durch ein Dekret vom Tten v. M. in seinem Reiche den Jerusalemitanischen Johanniter- Orden, auch Malteser-Orden genannt, ebenfalls Fer- gestellt habe. Es werden demselben zu diesem Behufe acht Kommenden , die er früher bereits im Königreiche besessen, wic- der angewiesen , und steht es Jedermann frei, neue Kommenden zu stiften. Jn der Stadt Neapel selbs soll ein großes Gebäude als Hospital den Rittern überwiesen werden. Das Nömiiche Blatt sagt in Bezug auf diese Verordnung, daß fie zur großen Genugthuung und Freude Sr. Heiligkeit des Papstes gereiche.

Spanien.

Madrid, 9. Januar. Der Baron von G-crestins, Köntgl. Niederländischer Geschäftêéträger am hiesigen Hofe, ist hier ange- fommen.

Das Eco del Comercio entháit in eincm Supplement Folgendes: „Man schreibt uns aus Sarc gossa vom 7. Januar: Bricfe aus dem Hauptquartier Mas dc las Matas melden, daß Cabrera am 3. gestorben sey und Llangostero Unterhandlungen mit dem Herzoge von Vitoria angeknüpft habe. Diese Nachricht ist zwar nicht offiziell, kommt aber aus einer ¿‘zubwürdigen Quelle.“ Dem Vernehmen nach is es zwischen dci Moderados ur d n Karlisten in Bezug auf die bevorstchenzcn Wahlen zu eincr Art von Coalition gekommen, und die Lebteren werden die Ka didaten der Ersteren unterstüßen. i

de!

Spanische Gränze. Vitoria, 10. Januar. Gestern fand

hier die Vereidigung des General- Prokurators mit den üblichen Bebräuchen statt, die in Folgendem bestehen: In der Hinterwand der St. Michaels Kirche befindet sich eine Nische, worin cin großes Messer aufbewahrt wird. Dort versammelt sich das Volk und das neu gewählte Ayuntamiento. Der Alcade sag: zum Volke: „Don Martin Cuesta ist für dies Jahr zum Gencral- Prokurator erwählt worden; genehmigt Jhr die Wahl?“ Auf Profurc l t worden; genehmigt Ihr die Wahl“ ät

de bejahende Antwort fragt er den Prokurator: „Schwdrt Ihr, die Fueros, Privilegien, Gebräuche und Gewohnheiten der Stadt zu beschüben und dieselbe in ihren Rechten zu vertheidigen ?““ „Ja!“ „So {chwdret, indem Jhre Eure Händc auf dies Met ser legt: und willigt IJhr cin, daß, wenn Jhr Euren Cid vere leßt, man Euch mit einem ¿hnlichen Messer, wie diescs is, auf dfentlichem Markte den Kopf abschneide?““ „„Ja!““ Hier auf erfolgt die Vereidigung und der Syndilus tritt sein Amt at

Tes

Konstantinopel, 1. Jan. (L. A. Z.) Die unter dem Vorsiße Hadi-Saib-Cy. adi's bestehende Kommission zur Kontrel- lirung der Ausführung des Hattischerifs hat bereits in Bezuc auf die Conscription und das neue Abgaben- System cine Bai! festgesckt. Achmed Fethi Pascha hat die Militair-Section über- nommen und die Aushebung nach Franzdsischem Fuß durchge)cizt.

- Der Sultan hat die zur Feier des Beiramsfestes hier ein getroffenen Gouverneure und Generale vor ihrer Zurückreise nach ihren Bestimmungsorten aufgefordert, Alles aufzubieten, um di? Reformen in den Provinzen einzuführen.

Den neuesten Nachrichten aus Tabris vom 16. Dezember zufolge, hatte man dort aus Teheran vom 5. Dezember die offi zielle Anzeige crhalten, daß der Schah von Persien sowohl, als Kamran-Schah von Herat, sich bereit erklärt hatten, alle Cng- lischer Seits gestellten Bedingnisse zur Herstellung der freund- schaftlichen Verhältnisse unter sich anzunehmen.

E PTE L

Alcrandrien, 2. Dez. (Französ. Blätter.) Oberst Campbell hat nunmehr den Grundftein zu der ü volkreihsten Theile der Stadt zu erbauenden tanti Kirche gelegt. Alle hier anwesenden Engländer- und Pr-otce)? anderer Nationen wohnten der Ceremonie bei. Der Obers? bell hiclt eine Rede, worin cer der Toleranz und dein C Mehmed Ali's große Lobsprüche ertheilte, inden : Gottesverehrung, die bisher Verspottungen und G se6t gewesen sey, seinen Schuß angedeihen lasse. der Ensclische Kaplan ebenfalls eine Rede.

Herr Combes, der Abyssinische Reisende, ift nebs jeinen Begleitern hier angekommen, und dem Pascha vorgestellt wosden, der ihn sehr wohlwollend empfing und ihm ein Schreiben mit gab, worin allen Gouverneurs von Alexandrien bis Mxfsana befohlen wird, die Reisenden in jeder Bezichung zu unterstüßen und ihr Gepäck nicht zu durhsuchen. Der Pascha \schenfte Herrn Combes eine sehr s{chdne Flinte.

Der Vice-Kdnig befindet sich sehr wohl und wixd, wie beißt, den Winter über hier bleiben, im Frühjahr aber cinige Zeit auf seinem shdônen Landsike Moharrem Bei, am Kanal Mahmudie zubringen.

Die Offiziere der Sloop „„Brillante“/, welche während thres Aufenthalts in Beirut häufig mit Mahmud B:.i verkehrten, der in Brest ihr Kamerad war, sprachen mit großer Achtung von demselben und erklären alle ihn zur Last gelegten Grausamkciten für Uebertreibung. (Siche Nr. 8 der St. Ztg.) Was die an gebliche unmenschlihe Behandlung des Jaud Nassaralla betreffe, so habe dieser Beamte, der sich feit 39 Jahren der ärgsten Des drúckungen schuldig gemacht, keine andere Strase als die Baîo nade erhalten.

M E E

—— Königsberg, 18. Jan. Der heutige Preußische Fefttag ward hier durch ein glänzendes Diner gefeiert, wc'ches der Ober- Präsident von Schón den hiesigen Militär- und Tivil- Beamten gab. Diesem Diner folgte Abends ein großer Ball, zu: welchen der Ober-Marschall von Preußen, Graf Dohna Wundlaen, die

Honoratioren der Stadt versammelte.

Koblenz, 16. Jan. Der Kommunal-Schulden- Zustand, einschließlich der Mediat-Gebiete des hiesigen Regic- rungs-Bezirkes, war im Jahre 1838 nachtehender. Im Jahre 1838 waren überhaupt noch zu tilgen 56,15 Rthlr. 6 Sgr. 10 Pf. Davon wurden abgetragen 64,352 Rthir. 3 Sgr. A: so daß also am Schlusse des Jahres 1838 noch im Ganzen 445,463 Rthir. 3 Sgr. § Pf. an Schulden rückständig blieben, welche Summe ziemlich gleih zwischen den beiden Kheinufern vertheilt ist, indem nur ungefähr 24,900 Rthlr. mehr auf die Kreise des linken Ufers fallen.

Die Berlin-Potsdamer Eisenbahn im Zahre 1839. Fm Yahre 1839 wurden auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn

befördért ;

î

i