1840 / 23 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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« Hintanjebung

wirft, wie cin abgetragenes Klcid.

« Sarrans erschienen.

Großbritanien und Jrland. Die Königin will, dem Vernehmen Vermählung dem Englischen Adel ; del :vsomatiiche! Hanfkett geben „* welches ai uad dem di rel, was die A1 nalen der Englischen Feste d Auf den Wunsch der Königin werden rer Vermählung alle Damen in Beitice Fabrikate getieb »ot erscheinen. Der Béautstaat Jhrer Majestät soll außerorden: (ich Ce leon der Werth des Spibenbesaßes an ihrem Braut- fieide wid allein auf 100f fd. Se. angegeben. _ Bekanntlich if der Königin auf der ( eine jährliche Summe von 395,000 Pfd. 'auëgese6t Davon sind 00,00 Píd, sür ihre Pri ‘“vatulle, also als Nadelgelder, 191,209 Pfo. für den Hof: die höheren uud“niederen Hof-Beamtet und die Dicner

London, 15, Aan. na, bei Gelegenheit ihrer D Scrps cin

Seite aufzuweisen haden.

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chaft; 172,200 Pfd. für die Hofhaltung , fär Küche, Keller und Ställe, 23,200 Pfund - füe Almosen und besondere Dienste, und 8810 Psd. fúr feinen bestimmten Zweck an cowiesen. Diese Summe, weiche (3/600 Pfd. mehr beträgt, als

die Civilliste Georg's i), obgleich damals, wie radikale Blätter bemerken, das Geld einen noch geringeren Werth gehabt habe, vird von diesem Theil der Presse für vollkommen ausreichend um auc noch die Bedürfnisse des Gemahls der Königin ; und so meinen denn diese Blätter, daß die Bewilligung einer besonderen Apanage für den Prinzen Albret, wie dic Gemahlin eines Königs, einen eigenen Hof: brauche, gar nicht ndthig wäre, und daß man den jekigen Verhältnissen, wo schon so großc den arbeitenden Klassen herrsche und die Chartistischen Bewegungen deshatb immer medr überhand nähmen, raher nicht noch eine neue Last aufbúrden sollte. Herr Ralph Abercromby, Britischer Gesandter beim Bun-

aehalten, damic zu bestreiten, der nicht, staat zu halten dem Lande unter Unzufriedenheit unter

destaae, i vom Kontinent hier angeëommen. 4

Der Baron Stoctmar, chemaliger Juntendant des König Leopold und jekiger Privat-Secretair der Königin Victoria, ist von einer Reise, die er in Angelegenheiten der Vermählung Ihrer Majestät nach Brússel gemacht, wieder hier eingetroffen.

Gestern hat der Prozeß von William Sones zu Monmouth begonnen; man glaubt, daß die übxigen Gefangencn, auf Begna- digung bauend, sich selbst für schuldig erklären, und daß die handlungen sich dadurch schr abkürzen würden.

Die heutigen Blätter find. alle mit den schon erwähnten Ge- rôchten von cinxm gestern Abend erwarteten Chartisten - Aufruhr i ana:fálle. Man wollte unter Andevem wissen, daß es die Ab- 5 sicht dieser Partei sey, London an verichiedenen Stellen in Brand f zu stecken: die Polizei war die ganze Nacht über auf ihren Po- fen, aber es ist zum Glück Alles ruhig geblieben. Die Vorkeh- rungen, welche von Seiten dex Regterung und der städtischen Behörden für alle Fälle getroffen waren, werden allgemein gerühmt.

Die Aussichten, den Thee: Bedarf aus den Britischen Pro- vinzen in Ober-Assam zu beziehen, werden täglich günstiger, und man hofft, daß in wenigen Jahren England in dieser Bezichung von China ganz unabhängig seyn werde. Die L indische Com: pagnie hat so eben 50 Kisten mit Assam-Thee von ausgezeichneter Qualität erhalten, und sie erwartet noch fernere Sendungen.

- Auch fúr die diesjährige Aerndte sellen sich nicht bessere Auéë sichten zeigen , als für die von 1858 und 1839; man sieht des- halb der Nothwendickcit einer baldigen neuen Getraide-Einfußr entgegen, und die hiesigen Spekulanten sollen schon bedeutende Kontrakte mit auswärtigen Korn-Licferanten abgeschlossen haben.

Einè kürzlich in Paris erschienene Schrift von Herrn Sarrans, wesche gegen die Fortdauer der Allianz zwischen England und Frankreich gerichtet i| oder vielmehr ge:adezu den Bruch der-

: selben anráth, veranlaßt den Courier zu folgenden Bemerkungen :

„Es hat schon seit einiger Zeir nicht an Symptomen gefehlt, daß die cin so engen Bande der Allianz zivischen den beiden Nacl) barsändern sehr lockecr geworden sind, und daß die Jnteressen bei- der fich nicht ‘als so gegenseitig und identisch erwiejen haben, wie man es sich einbilden wollte, als das Bündniß zuerst geknüpfi wurde. So lange England sich fügsam zeigte, ließ_es Frankreicl; nicht an heißen Freundschafts;Betheuerungen fehlen. Aber schon - vom ersten Augenbli an, wo Lord Palmerston, mit pldblicher aller ältessen und treuesten . Freunde Eng: lands, decn Geund zu dieser Allianz legte, ward Eng- land vermittelst eines \{chwachen und [leichtfertigen Ministe: riums der auswärtigen Angelegenheiten zu Frankreichs allei- nigen und ausschließlichen Zwecken gebraucht und gemißbrarcht, bis es am Cnde in der Meinung des Auslandes fo gesunken if, daß man es, seine Macht zu schaden nicht mehr fürchtend, und | inen Beistand für werthlos achtend, bei dem geringsten Anschein en Widerstreben von sciner Seite so ohne alle Umstände beiseit l n abg Die Französische Presse stroßt n giftigen Ausfällen oder kähleren, gemesseneren Abrathungen gen die Englische Allianz, und zwar nicht eiwa bloß die Kar- stische, oder die republikanische Presse, oder die der richtigen Mirte, sondern mchr oder weniger die Presse aller Parteien und Meinungs - Nüancen. Und so wie die Presse äußern sich auch die S taatómänner Frankreichs, wenngleich gemäßigter Und seltener, so doch desto gewichtvoller. Bei der Orientalischen Frage A E mit Herrn Berryer fraternifiren sehen; E M pathisircen mit Rußland, und der Eine war so stark wie der Andere gegen Englands Politik und Ansichten ein-

¿ genommen. Und doch war unter allen Französischen Staatsmän

10 on Fstyou Þ e Enalischen Kilian, ein so fester und anhaltender Vertheidiger der ctibitkene 15 iz gegen den Schwarm wütheader Karlisten, Re- E Is Napoleonisten, als der große ‘Führer der Doctri- nairs. Cin neuer Gegner der Ehalisczen Ailianz isk in Heren E Is Seine Schrift über diesen Gegenstand ist D fer Euren fer e Baan Le E E tet, welche den Verfall L R eichen sehr aufmerksam beobach- O ia an der Macht und Wohlfahrt des Riesen r iine/, die Zwistigkeiten, welche ihn zerreißen, und die Be- aaten Ee fre ber Staatsmänner, die seine Stärke des A tO erbat daß die Britische Macht in gesellschaft- gesunken i, B G und constitutioneller Hinsicht herab- . da er der infen Deite dambia ta E gers Sarrans, dem Revolutionêschwindel ‘des jehigen Vetta, A go s Umfiande Fusdrebt, daß dase su micht ganz ‘und gar dem r è He j z a 2 C Verfasser tros lle G wirft Hieraus sieht man, daß der REA § aller seiner Beobachtungen , sich doch wenig auf die Teadezzzen der Zeit versteht; dena wo zeigten si Déecuiee uf und Ruim, ehe die jehigen Minister, diese Herotus a irrung Ruder er Revolu-

tion, ans famen? Here Sara : L 7 Z A rans Großbritanien den Gipfel seines dosen S ate Ms hat, eine Ueberzeugung, die leider ane zu * Viele bier

und im Auslande mit ihm theilen werden. Er gieb

Í / 5 tzu als Macht zweiten Ranges immer noch geiîten ad aiten fónne, und damit, meint er, möge es si begnügen. So érschéi- nen wir denn den Französischen Staatsmännern noch immer als

30 die Krámer-Nation dex bleiben, tros all unseres Ruhinés, unjerer umeigennükigen, zu Gunsten Frankreichs geschehenen Berzichtleistung auf frühere Ero berungen und unscrer passiven Nachsicht bei Frankrcichs maßlo- sen und theilweise schon vollführten VerFrößerungsplänen.““

Lord John Russell exklärt în eher Depesche än den Gow verneur von Ober-Kanada, zunächst mit besonderer Rúsiczt auf dicse Kolonie, daß die Lokal:Beamten, nit AuMmahme fedoch der dem Richterstande angcbdrigen, fortan als abscßbar gelten sollen, sobald die Jnterefsen des Staatéêdienstes ihre Absebun erforderli machen, und daß insbesondere der Wecl,\sel des Gou verneucs als cine hinreichende Ursache dazu betrachtet werden solle. Uebrigens werde die Maßnahme hauptsächlich die Chefs der einzelnen Departements und nicht die Un!er-Beamten tressen ; zu jenen werden besonders gerechnet der Kolonial-Regièrungs-Sc- cretair, der Gecn:ral-Einnehmer, der Ober-Baubeamte, der Gè- neral-Fiskal und GenerabProkurator, der Sheriff und die Mit glieder des Gouvernements-Nathces. Endlich wird “bei der Aus führung der Maßregel möglichsie Schonung vei sproczen und an empfohlen, auch eine Geld-Enischädigung in Aussicht: gestellte.

Am 21. Dezember=ck lief das Portugiesiche Schiff „„Prazcr und Alegria‘/ von 200 Tonnen, direft von Angola und Bengueia fommecnd, mit einer reid en Ladung von 3988 Sácen Orseille und Li5 Stück Elephantenzähnen , in den Hascn von London cin. Es soll’ dies -das erste Portugiesische Schiff seyn, welches direkt von einer Portugiesisch - Afrikanischen Kolonie in England anfommt.

NlilEderla.n d é Aus dem Haag, 19. Jan: - Es scheint nicht, als ob der von. fúnf Miüzgliedern der zweiten Kammer geinachre Vorschlag in Bezug auf die Revision des Grundgeseßes ÜÄnklang gefunden habe. Man hält denselben für zu abweichend von dem. feststehenden Re-

Ver- J

glement; auch wäre es verfassungswidria, nicht erst die Berathung der von der Regierung vorgelegten fünf Geseß - Entwürfe vorzu- nehmen. Aus diesen Gründen joll sich in den Sectionen der bei weitem größere Theil dex Kammer gégen den Antrag der fünf Mitglieder erklärt haben.

Gestern beschäftigten sich die Sectionen der zweiten Kam mer mit der Prüfung der Regierungs-Anträge in Bezug auf da: Grundgeseb.* Fast sämmtliche Mitglieder exklàrten diejelben für unzureichend und sprachen ihr Bedauern darüber aus, daß dic Regierung nit weiter gegangen sey. Gleichzeitig verband nian damit den Wunsch, leßtere mdchte- sich veranlaßt schen, ihre Vor {läge nach den Bedürfnissen der Zeit zu erweitern und neu voi zulegen. Namentlich gab. man zu exfeuncn, daß die: Zusage, welche die Regierung bereits im Jahre 163 - gemacht, nicht ei fülir worden, und daß die Kammer ih veranlapi srhen_ möschte falls man ihr darin nit zuvorkomme, jelber dic : Jni'iative zu ergreifen.

Die Herren Hope und Comp. zu: Amsterdam haben unterm 13, Januar die Anzeige von einer Anleihe von 500,900 Fl zu 5 pCt. für Rechnung der „United Staies¿Bant‘“ zu Phila- delphia, verdffentlicht, welche bedeutende Bürgschaften füv diejes Kazpital deponirt hat. Diese Anleihe is innerhalb » Jahren à! pari rúcfzahlbar; die Obligationen werdé1 zu 90 pCt. mit halb jährigen Coupons ausgegeben , deven erster Termin am !. Juli 1840 verfällt.

Dänemark.

Kopenhagen, 7 Jau: Die Trauer-Frierlichleit bei der Hinbringung der. Leiche Königs Frederik des Sechsten nach Rocs- filde und ihrer Beiscbung„baselbsk, ist nun ün Uebereinstimmung mit dem anbefohlenen Ceremoniel - volizogen. Die Leichen-Pro- zession hat Amalienburg zuv bestimmten Zeit veulassen, hat su aber etwas sc:neller bewegt, als mau gilgemcin erwartet hatte Auf dem Königl. Palais versammelte sich das Gefolge zur be- stimmten Zeit, worauf .Se. Majestät der Kdnig, dex Kronprinz, Prinz Ferdiaaud, Herzog Carl von Glücksburg und Landgraf Wilhelm von Hessen, Alle {warz gekleidet, in das Trauer-Ge- mach traten. Die Trauer - Festlichkeit begann hierauf mit dem ersten Verse eineë vou Scchloß-Prediger Paulli verfaßten Pjalms, der im anstoßenden Gemache abgesungen wurde. Nachdem der Bischof von Seeland, Mynjter, eiue furze Rede gehalten hatte, ward der zweite Vers des ebengedachten Pialms abgejungen ; dann ward die hohe Leiche hinausgebracht uud auf den Leicyen- wagen geseßt und die Prozession begann durch) dée vorgeschriebenen Straßen, deren Gebäude sämmtlich. erleuchtet waren. Die Stra- jen waren mit Sand belegt, wodurch der Schall des Husschlags der Pferde und die Bewegung. der Räder - gedämpft und cin unge- wöhnlich dumpfer Klang hervorgebracht wurde, dessen Eindruck noch die allgemein herrschende.Stiile vermehrte. Der Saxg stand frei auf dem mit 3 Pferden bespannten Leichenwagen, mit jeinen vielen Umgebungen und den: 24 Wachs - Fackeln, die von den Comtoir - Chefs, Justizräthen, Kamnerräthen und Kanzleiräthen getragen wurden. Unmittelbar nach dem Leichenwagen folgte einc reitende Abcheilung, vom Kammerherrn Joachun Levelzau ange- fúhrt. Darauf sah man dcn König-in einer. ait 8 Pferden dbe- spannten Equipage, mit den vielen vorgeschriebenen Umgebungen ; die Equipage der regierenden Königin; den Kronprinzen; den Prinzen Ferdinand; den Yerzog von Glücksburg; die Equipage der Prinzessin Juliane mit dem Landgrafen von Hessen: Die Prozession schloß mit ciner Schwadron von der Garde zu Pferde und ciner kleinen Abtheilung Husaren.

Am Donnerstag Morgen ungefähr um 7 Uhr kam der Lei- chenwagen in Roeskildehvile an, w9 die Offiziere, die als Tra- banken u. \. w. Dienste thaten, ihn erwarteten, wogegen dic Fürstlichen Personen und die übrigen von hohem Rang, die an der Prozession Theil genommen hatten, geradezu nach Roeskildc gefahren waren. “Um 9!/, Uhr seßte der Leichenzug sich in Be- wegung, von Roeskildchvile ab, welches ungefähr 1060 Schritt von der Stadt entfernt ist. Hierbei - wurde die im gedruckten Ceremoniel befannt gemachte Ordnung befolgt, mit- der Abände: rung jedo , daß die hohe Leiche von Bauern aus Kopenhagens Umgegend getraaen wutde, an welche sich einige vom Gute Fte- deriksvoerk angeschlossen hatten.“ Es war f 4 feierli, den ZUg in der größten-Ordnung sich langsam nach oesfilde hincinbewec- gen zu sehen. Den Bauern zunächst, welche die Leiche trugen, folgten die Herren, dic nah dem Ceremoniel den Leichenwagen hätten umgeben follen, und dieganze Schaarvon Bauern schloß sichin würdevoller Stillean ihre Mitbürger. Hinten nach folgte derleere Lei- chenwagen. Jn Noeskilde paradirten in den: Straßen, die von der Einfahrt von Kopenhagen nah dem Markte führen, das Kron-Regiment, auf dem Markte die Garde zu Fuß und in der kurzen Saße, die vom Markte zur Domkirche führt, die Bür- gergarde von Roeskilde. Jun der Kirche verjammelten sich in- Een die blauen und weißen Ritter, die an dev Prozession

heil E unter den lelzten bemerkte man- den Baron Mis. colay, Russishen Gesandten an unserem Hofe. Ungefähr um

10!/, Uhr verkündeten 21 Kanonenschüsse von der im Norden

Napoleonischen Zeit und sollen es auc |

ders, des

des Kirchhofs angebrachten Artillerie die che vor der Domkirche, wo sie von der genommen wurde. und- die Prinzen vom Palais zur Kirche , juei Stühlen Plaß nahmen, die dem Altar zunächst standen. iese, so wie dev Altar, die Orgel, aufgestellt war, waren \{chwarz bekleidet. Auch war der Fuß- | boden in deim Gange, der zum | führt, | belegt.

gel nach den war, ward der erste Theil der von Oehlenschläger

und Mitgliedern der Könial. Kapelle angestimmt. von Sceland hielt hierauf eine Trauerrede er stand, umgeben von dem in Rgeskilde, Gad, Boesen, wie vour Schloßprediger Paulli und dem Hofprediger Ur. ter. Nun ward unter Absingung des zweiten Theils der tate die Leiche / | (eitece, an der Spise Se. - Majestät der

Scchleppe von dem Graf

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der General Scholten, Prinz Ferdinand, dessen Schleppe Kam-

merherr Baudi6s trug, und der

wurden. Am Sarge sagte der Bischof wieder ein kurzes Gebet, worauf Se. Majestät knicend am Sarge beteten. Als das Ge- folge wieder zur Kirche heraustrat, ward der Schluß-Chor an- cimmt. Um 12 Uhr verkündeten abermals 27 Kanonen- \chússe, daß die Kirchenfecier. zu Ende tey, Das Gefolge begab sich zum Palais, wd um 2 Uhr Mittagstafel war. . Die König- lichen und Fürstlichen Herrschaften speisten in S». Majestät Ge- mach. Ju einem anderen Saale im Palais war Tafel von 60 Couverts fúr die Herren „der ersten Rangklasse und Großkreuze vom Dannebroa, und im Gasthofe zum „„Priazen“/ war Tafel von 160 Couverts für die übrigen Herren vom ZBefolge, für -die | Offiziere der paradirenden Truppen und füx einen Theil der | Beamten der Stadt Noeskilde. Um 5 Uhr kehrten die König- lichen Herrschaften nah Kopenhagen zurück, wo Sie in Ihren Palais um 7!/z Uhr ankamen. Die. Ehrenpforte beim Damm- hause roar eben so, wie am vorhergehenden Abend, erleuchtet. Als die Leichen - Prozession gestern bei der Freiheits - Säule

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uenjon, der sich untex denen befand, die den Leichenwagen Un1- aben, bewußtlos hinfank und kurz darauf seinen Geist aufgab.

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Deutsche Bundesstaatén. Kassel, 18. Jan. (Kass. Z.) In der Sibung der Stände- | Versaminlung vom 17. | 1) daß das Verzeichniß über das Staats - Verurdgen vollständig | aufgestellt sey und 23 Folio -Bände umfasse; es aber bedauert | werden müsse, dem ständischen Ersuchen, um Mittheilung dessel-

kot ven,

ben, Auskunsr aus detnsciben aber nichr vorenthalten werde ; Ánstal:en, wozu sür die laufende Finanz-Pericde 40,000 Rthlr. begehrt werden, um in allmäliger Auéführuna des sxüheren Pla- nes zunächst die männliche Zwangs-Arbeits-Anstalt in Ziegenhain zu ecabliren und die Einrichtung der übrigen Straf-Anfkalten für Mannsépersonen daseibst einzuleiten; *) ein Ersuchen um Mit- theilung der Rechnungen über die landständishen unszändigen Diens/Kosten von den Jahren 1824 bis 1837 und von den Jah- rén 1858 und 1839. Diesem Ersuchen ward vpn der Versamm- sung entsprochen; die beiden erstgenannten Mittheilungen gingen dem Budget- Ausschusse 9 Man ging sodann zur Berathung des Geseb-Entwurss, die Besteuerung der Hunde betreffend, über, i bei dem §. 5 des Entwurfes abgebrochen

| dessen Diskussion jedoch | des t ( und deren Fortsebung für die náchste Sißung beschlossen wurde.

Darmstadt, 29. Jän. Die nach dem früheren Großher- zoglichen Erlasse nach halbjähriger Vertagung. am 15. Jamuar wieder zusammengetretene zwei{e Kammer hat sich in den zwei bisher gehaltenen (2e und 93e) Sißungen größtentheils nur mit Wahl-Augelegenheiten beschäfcigen kdnnen.

Luxemburg, 15. Jan. Eine große Anzahl Handelsleute und. Fabrikanten der Stadt Luxemburg haber an Se. Majestät den König Großherzog eine Bittschrift gerichtet, um 1) eine Re- vision des jebigen Tarifs der Ein- u1d Ausgangs - Zölle, 2) die Wiederherstellung der Reziprozität der Handels - Verhältnisse für die fabrizirten Gegenstände Heoilands und Luxemburgs, so wie sie vor dem 1. Januar bestanden, 3) die Einföhrung einer Handels- Kammer fúr das Großherzogthum zu verlangen.

Oesterretch.

Der Leichnam des Fürsten Alfred von Schönburg - Hartenstein wurde heute nach dem Gebrauche der evangelischen Konfession, welcher der Verstorbene angehdvte, ein- gesegnet und sodann nach der Samillengrufe zu Liechtenstein in Sachsen abgeführt. Der Fürst war in & achsen, wo er die Herr- schafcen Stein, Zschokkén besaß, Und in Oesterreich als Herr zu Idolé verg, Neuhartenstein, Hoßzenwang und Krottenhof reich-be- gütert, und durch. die Bermáhlung seines in Paris lebenden Bru- Fürsten Eduard mit der Fürstin Loui:e- von Schwar- zenberg, mit der Familie Schwarzenberg verschwägert.

Fürst Púckler - Musfau ist noch immer der Gegenstand der dentlichen Aufmerksamkeit. Er wurde mchreremale im Theater mit seiaer Abyssinierin gesehen, welche nun in einem unserer Er- iehungshäuser Ausnahme fand. Der Fúrst ist der hiesigen Ge- lellschaft durch den Königlich Preußischen Gesandten vopgeleit worden, und wird in diesen Tagen die Ehre haben, Ihren, Ma- jestäten aufzuwarten. Der Karneval hat auf ziemlich xau- chende Weise begonnen. - Die dffentlichen Lokale dürfen großen Zuspruch erwarten, denn es scheink-/ ‘als wollten díe Wiener den langen Fasching nach Herzenslust genießen, und Picniks kommen in immer grdßere Aufnahme. 1 talten auch dies Jahr die Mediziner, die JAuristen, der Musik- Dia, die afademischen Künstler u. |. f. idre Bälle. Man. be- geeignetem Lokale so großer. Mangel herrscht, seit ren ungesäuberten Redouten - Sále das ehema- RBánde mit dem ehrwürdigen aber: zu Festen nicht geeigneten Grau des Alters s haben, er gestrige Kammer - Ball bei Hofé wat sehr länzend; etwa drei- hundert Personen waren geladen; man ver ammelte sich wie ges

7

Wieit, 17. Jan.

So veran-

„dauert, daß an die seit vielen Ja lige Weiß ihrer

wöhnlich sehr frúh, und ging: vor Mitternacht auseinander,

Ankunft dex hohen Lei Geistlichkeit in Empfang Zur nämlichen Zeit begaben sih der König wo sie unten auf den

egel, der Königéestuhl, die Kanzel Und das westliche Ende der Kirche, wo das Musik - Personal

Altar und von da zur Kapelle so wie der Fußboden in leßterer mit schwarzen Teppichen

Außerhalb der Kirche wurden die den Sarg tragenden Bauern von Offizieren abgeló, und diese wurden von einigen Dienern unterstüßt, nachdem die Leiche unter Präludiren der Qu- dem Altar getragen und vor demselben niedergeseßt wötr- und Weyse verfaßten Kantate von den Königl. Sängern und Sängerinnen Der Bischof vom Chor herab, wo Domprobsten Bang, den Predigern Herb und Probst ür. Schmidt, so Mäün- Kan- in die Kapelle gebracht, wohia das Gefolge sie ge- König, Höchstdessen en Yoldi und dem Grafen Sophus Dan- nesfjold getragen wurde, dann der Kronprinz, dessen Scchleppe

Herzog von Glücksburg und | Prinz Wilhelm, deren Schleppecua von ihren Kavalieren getragen

ill -Hielt, ereignete sich der traurige Vorfall, daß Commandeur

Januar erôffneie der Landtags-Commissair

nicht entsprechen zu können, da eine solche nicht vorgeschric-

2) eine Propojicion wegen der Réform der Straf- und Besserungs-

die geschlossenen Bälle /

it

: “so hat denn die Erdffnung der

den lehtverflossenen acht Tagen die

Schweiz. Genf, 12.Jan. Der Repräsentativ-Rath von Genf hat in sciner vorgestrigen Si6ung mit großer Majorität beschlosten, das Jnsticut der Jury nicht wiederherzusteslen.

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Rom, 7. Jan. (A. Z.) Ueber die Unterhandlungen mit Poríugal vernimmt man aus sicherer Quelle, daß die begrüudet- sten Hossn&ngen vorhänden sind, durch sie zu einem gewünschten Resultat zu gelangen. Dagegen ist hinsichtlich Spaniens an cine Regulirung der kirchlichen Angelegenheiten fürs erste nicht zu_denfen.

Heute frúh reiste der Herzog von Bordeaux nach Neapcl ab, wo er bis zum 20sten d. verweilen wird. Auf seiner Rückreise wird cer sich, wié man sagt, nur einige Tage hier aufhalten, und obne weiteren Aufenthalt in ÎJtalien nah Görz eilen. Die hiesige Sparkasse, zu dercn Präsident fürzlich der Fürst Rospigliosi g:wählt wurde, nimmt an Bedeutsamkeit und Umfang immer wchr zu. Durch "ihr bereits crworbenes Kapital is sie in den Stand geseht, zur Aufmunterung der kleinen Ersparnisse einige zwanzig Prämien, jede von 25-Scudi, auszuseßen für diejenigen, welche seit Errichtung der Kasse regelmäßig thren wöchentlichen H:itrag unter. einem halben Piaster belegten. Diese Prämien wurden vorige Woche durch Loose gezogen, ausgetheilt und sollen als Aussteuer bei Verheirathungen ausgezahlt werden.

Rom, 9. Jan. Gestern ist Monsignore Pacca als Ablegato des Papstes nah Paris abgercist, um von dem kürzlih ernann- ten Kardinal de la Tour d’Xuvergne den Kardinals-Eid in Em pfang zu nehmen, Und zugleich d L das Barret zu über- bringen, welches ihm vom Könige in der Kapelle der Tuilerieen zum erstenmal aufs Haupt- geseßt wird. In Gesellschaft des Prä- laten reist der dur seine Schrifton bekannte Redacteur der An nali- delle Scienze religiose, Professor Abbate de Luca.

Spanien.

Madrid, 10. Jan: Die Hof-Zeitung enthält in ihrer heutigen Nummer folgendes Königliche Dekret : l „Jn, Erwägung der ausgedehnten Functionen, die dem Ge- neral-Tapitaiín Don Baldemero Espartero, Herzog von Vitoria, in ciner Eigenschaft als Ober-Befehlshaber der Nord-Armee und der vereinigten- Armeen übertragen worden, und in Folge der Vorstellungen , die uns von dem erwähnten Espartero in Betrefß der von ihm cbenfalls versehenen Functionen eincs Vice - Könige von Navarra und General- Capitains der Baskischen Provinzen gèmachr- worden sind, have Wir, die Köngin-Regentin, den Se neral-Lieutenant Don Felipe Rivero, mit dessen Eifer Wir schr zufrieden sind, zum Vice-Kdnig von Navarra und Gieneral-Capi tain der Baskischen Provinzen ernannt und befchlen zugleich, dap dieser General interimistisch das Kommando der in jener Provinz befindlichen Truppen übernehme, die zur Nord-Armee gehören, über. die der Herzog vou Vitoria: den Oberbefehl behält. Jm Palast, den 7. Januar 1840.

Fch, die Königin- Regentin.“

Portuga\(l.

1 - Lissabon, 2. Jan. Wenn man einen Blick wirft auf den Befehl des Ministers der Justiz und der geistlichen An- gelegenheiten, der demjenigen Theile der Geistlichkeit, welcher un ter Doin Miguel's Regierung geseklich „angestellt wurde, seine Stellen wiedergiebt, eine religid|e Maßregel," die unter den egenwärtigeu Verhältnissen, bei der schreienden Unsittlichkeit eines Theils dex seit dem 23. Juli 1833 angestellten sogenannten libe- rasen Geistlichkeit, die Politik gebot; ferner auf das neue von dem Mánister des Juuern für die Universität Coimbra erlassene Poli- zei-Reglement, das eben so nothwendig als nüßlich ist; endlich auf die Vorbereitungen, welche der Finanz-Minister getroffen, um den Placketeien, die der Handel in Lissabon zum persönlichen Vortheil der Zoll-Beamten durch die seit dem 9, September 1836 in Kraft geseßte sogenannte Fiskalisirung zu erdulden hatte, cin Ende zu machen; so gewahrt man, däß dieses Ministerium den

Willen hat, die Verwaltungs - Fehler und die schlechte Wahl der Beamten seit 1834 wieder. gut zu machen.

Andererseits aber blicft daraus «auch die Absicht hervor, sich, so lange als möglich, mit den jebigen Institutionen. hinzuschlep- pen. Alle B ropbexernngen der Demagogen, was geschehen würde, wenn Donna Maria es- wagen sollte, ein .gemäßigtes, aus Or: deivros und Chartisten zusammengeseßtes Ministerium zu bilden, haben sich in Lügen verwandelt. Dönna Maria that dies nicht nur, sondern stellte auch Costa Cabral und den Grafen von Bomfim an die Spi6e. Der Beifall war aligenein, und dic Verände- rung wäre sogar „vortrefflich gefunden worden, hätte man für das Portefeuille der Finanzen den Minister Manoel Antonio de Car- valho beibehalten, denn ex war der Einzige, der seit 1834 die zu seiner Verfügung stehenden Mittel zu erfolgreicher Ausbeutung der Haupt - Einnahmequellen des Staats zu benußen verstand, während alle seine Vorgänger, seit der Convention von Evora- inonte, dieselben mehr oder weniger mit Anleihen oder rui- nirenden Kontrakten belasteten. Nur der ordentlichen Ver- waltung dieses rechtlichen Ministers it der jeßige bes sere Zustand dieses Dienstzweiges zu verdanken; aber „freilich geht diesem Staatsmanne die Tugend ab, unter der Re- o ist Zu en ausgewandert oder verfolgt worden zu seyn. “ea n D der Klubs, die daran hindern könnte, in die- Lei laba Ges ugenblick das gegen die geheimen Gesellschaften E E eseß geltend zu machen und die unerhdrte Zügellosig- ‘keit der Presse zum Schweigen zu bringen? #| es die Macht ee arer din Grafen das Antas, der zu Porto ommandirt;- oder ie des Ober Föntoura, der 3000 Mann in Algarbien befehligt, „wo0 man die er Truppen nicht bedarf; oder etwa die Nothwen- “digkeit, dem Spanischen Minsterium nachzuäffen, was daran hindert? Alle diese hinkenden Gründe, die marx zu Markte bringt, können cinem unbefangenen Beobachter nuv Lächeln erregen. Der ! wah geheime Grund der Minister, die sammtlich Sdhne der Revolu ces grd iff der, daß ohne das Bestehen geheimer weißer oder shwar- aften ‘das schwindsüchtige Repräsentativ - System in IR28. es E mit ihm das ausschließliche Privilegium der von ciitradli en R Ufgelvanperken oder verfolgten Jndividuen , die Seufßzer autha Lat pamter unter sich zu vertheilen, seinen leßten das ifttrafin Miitece Mrde, Deshalb hat man sih nicht einmal hatte, dié Cortes e bedienen wollen, welches man in der Hand funf dée J S MSAL, fadem man die Aus von Mitgliedern dieser Kam AE SENats erfor erren ANFEN mwmer hâtte. verhindern können, und

on- heute stattgefunden.

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Konstantinopel, 31. Dez. Das Ereigniß, welches in „Aufmerksamkeit des Publi-

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: fums dieser Hauptstadt am meisten in Anspruch genommen, is

die Bekanntmachung der neuen Verordnung über die Organisa- tion der großen Raths - Versammlung, welche mit Prüfung der durch den Hattischerif vom 3, November hervorgerufenen Gesebß- Bestimmungen fich zu beschäftigen hat, so wie übor die Art und Weise, wie die in Vorschlag gebrachten Geseke untersucht und angenommen werden sollen. Diese Verordnung sowohl, als das der derselben beigefonee Hattischerif sind in der neuesten Num- mer der Takwimi Wakaji vom 18. Schewwal 1255 (25, De zember 1839) enthalten und lauten folgendermaßen: /

So wie es in der leßten Nummer dieser Zeitung befannt ge- macht wurde, habzn die-Arbeiten, welche durch die in Zelge des Hatti- sherif neu zu verfassenden Geseye im obersten Justiz-Conseil veranlaßt werden waren, die Vermehrung der Mitglieder deffelben erheischt, und es waren Se. Ercellenzen Ahmed Fethi Pascha, chemaliger Botschafter in Paris, dann Kadri Bev, Hifmet Bey und der frühere Verfasser der Takwimi-Walkaji, Eßaad Efendi, zu Mitgliedern dieses Ccnseils ernannt

worden. Da nun dasselbe bei seinen Arbeiten berathungsweife in felle gialer Form zu Werke geht, war es von der h¿chsien Wichtigkeit, eine Nerm fesizuset ah welcher die verfeumenden Erörterun?

Iteru fFefizuseßen, ns) cicyer L menten Prot run? ju pflegen sind, damit Jedermann feine Meinung nnverhoien ¿ußern

fönue und nichts den Erfolg eincs so verdienft!ichen Unternegmens ge f4brde. Auch war es nothwendig, daß irgend cin hêher gestellter Staats Beamter eigens beauftragt werde, über Alles, was materielle Zuteressen berührt, das schriftliche Gutachten von S achversiändigen einzu- velen, iu ordnen und deut Conseil vorzuleaëu. Se. Hoheit hatten somit dem Dawi-Nasiri (Präsidenten des Tribunals über Streitfachen), Hadschi Saib Efendi, welchen seine Stelluig als Stäats-Bean1ter seine auf lang jäbrige Erfahrung begründeten Kenntuissé"in Rechté- und Gesetes An gelegenheiten, nd der Unstand, daß-er an Verfassung aller unter der vorigen Regierung erlassenen gefezlichen Verordnungen thätigen Antbeil genommen hat, zu einem solchen Amte vorzjliglich befäbigen , den Auf-

trag ertheilt, in seinem Hause Versammlungen Sachverständiger zu hal: ten, ihr Gutachten in sc{riftlihen Anfsäten zu sammeln, zu ordnen

und dem Conseil vorzulegen. Ditfent Befehle nachkommend, bescäf tigten sich die bei Saib Efendi versammekten-Sachv ‘rstäudigen uit dem Entwurf ciner gesetzlichen Norm für die Art und Weise, in welcher bei Verfassung: der Geseße vor sich gegangen werden folle. Nachdem dieser Entwurf, über welchen die Meiningen aller Sachverständigen übercinstimmten, im obersten Conseil“ einstimmig angenommen worden war, erhielt er durch ein eigenes Großherxliches Hat geseßliche Kraft und wird nebs deù erwähnten Hat hier zur fentlichen Kenntniß ge bracht.“ (Es folgt nunmehr daé bereits in Nr. 12, der St. Zta. mit- getheilte Reglement für den Rechtspflege-Rath und der dazu gehörende Hattischerif.) 1 Vereinigte Siaaten- von Nord-Amerika.

“New-York, 24. Dez. (Ueber Hävre-) Es sind wieder vier Tage verstrichen, ohne daß die Botschaft des Präsidenten er- schienen is. Man glaubte-in Washington, daß das Repräsentan- tenhaus am 2isten bis auf die Wahl des Secretairs konstituirt seyn wúrde, so daß die Botschaft unmittelbar erwartet wurde.

Die Paketschisffe „Souch Awerika“/ und „Mediator“’ sind mit Nachrichten aus Liverpocl bis zum 22. November hier ange- fommen. Am Bord des leßteren Petckd sich Herr Webster mit seiner Familie.

__Jn einigen Provinzen is sehx viel Schnee gefallen, und in Massachussets sollen ganze Häuser verschneit seyn, {o daß das Reisen mehrere Tage lang unmöglich war.

Ein Französischer Kaufmann, Namens Subarbier , soll fal- {e Wechsel bis zum Belauf von 5000 Dollars auf die Firma Moore und Daines ausgegeben, aber die Flucht ergriffen haben, als der Betrug entdeckt wurde... Wür etwa sechs Monaten hatte er sich mit einer reichen und, gebildêten Dame vermählt.

In den lebten-Tagen haben hier sehr heftige Siúrme ge- wüthet, bei welchen viele Menschen-ums Leben gekommen sind. Zu Newbury, cinem.-Hafen-iwMassachussetts, gingen 22 Schiffe zu Grunde, 32 wtitden eitmastet und vöòn den Ankern gerissen, und über 20 Individuen verloren dabèt das Leben. t

P Ir D:

Berlin, 20. Jan. Das. lste Stück der Gese6-S ammlung enthält. nachstehende Bekanntmachung wegen ciner mit der freien und Hansestadt Hamburg getroffenen Uebereinkunft wegen gegen- seitiger Verkehrs-Erleichterungen.

Ju dem zwischen den Staaten des Zollvereius und dem Koönuig lich Niederländischen Gouvernement unter dem 2. Januar d. J. ab- geschlossenen Handels-Vertrage sind Seitens der Ersteren den Leßteren gewisse Zoll - Erleichterungen für die. Einfuhr von Niederländischem Lumpenzucter zum Versieden, raffiuirteuz Zucker und Reis bewilligt, auch binsichtlich des Bezuges des Weins- aus den Niederlanden diesel- ben Begünstigungen, deren der vereinständische unmittelbare Bezug des Weins aus den Ländern der Erzeugung zu genie; en hat, zugejtandeu worden. Durch den Zolltarif des Vereins für dio Jahïr 1840 bis [842 sind sodann die gedachten Zoll - Erleichterunzeu füx die Einfuhr vou Zucker uud Reis unter der von sämtlichen Vereins-Regterungen ausdrüctlich erflärten Euwarxtung allgemein ausgesprochen worden, daß diejenigen Staaten, die hieraus Voxtheile ‘erlaugen, sich bc: den des- hatb eingeleiteten Verhandlungen zt billigen Gegenleistungeu verstehen werden. Fn Beziehung auf die freie uud Hansestadt Hamburg ist diese Erwartung durch eine Uebereinkunft erledigt, welche nicht bloß hinsicht- lich des Lumpen-Zuckers und raffinfxten Zuckers, scudern auc) hinsicht- lich des Weinbezuges eine vollige Gleichstellung Hamburgs mit dem Königreich der Niederlande, ingleichen die dafür zu gewährenden Ge- genleistungen feststellt. Der Juhalt dieser für die Dauer des Handels- Vertrages zwischen dem Zollvereine uud dem Kêñigreiche der Nieder- lande mittelst gegenseitig resp. unter dem 12ten und 17ten d. M, auf- gestellter und demnächst ratifizirter. Declarationen abgeschlossenen Ueber- einfunft wird in Nachsteheudem zux öffentlichen Kenntniß gebracht. 1) Der Senat der sreien und Hansestadt Hauiburg macht sich, Preu- ßen und hierdurch“ zugleich deu librigen Staaten des Zoll-Vereins ge-

enlier,. verbindlich während der. Dauer der gegenwärtigen Uederetn- unft, weder die nachbenanuten, jeßt iu Hamburg von alien Zoll be- freitc:1 Artifel: a) Leinen, bunte Leiuen mit Baumwolle gemischt, lei- nene und wollene Luinpeu, alte und neue Wäsche, Garn und Gurten von Flachs, von Hanf und von Baumwolle, rohe Schaaf- und Lamm- wolle; b) Weizen , Roggen , Hafer, Gerste, Buchweizen, Mali, Kar- toffeln und Rappsaameu; €) unverarbeitetes Kupfer und Messing, Schiffékupfer, alies, zum Einschmelzen bestimmtes Messing und Kup: fer uud Kupferkräge, Kupfer- und Messingplatten, roher Ziuk, verzinu- tes und unverzinntes Eisendlech ; () Baarschäften und Münzen, unver- arbeitetes Gold und Sülber und Kräße, die aus dem Berjeiuern edler Metalle hèrrührt ; e) Druckschriften, Bücher , Musikalien und Landkar- ten ; f) Oelkuchen, Borke, Knochen; aus den Vereins-Staaten fommend oder dahin gehend, mit einem Zolle zu- belegen, noch den Transit nach dem, in der Pran Zoll; Ordnung vom 25. Februar 1835 da- vou aufgestellten doppelten Begriff, sowohl der freien Durchfuhr, als des fifiiven Eutrepots, für Waaren aus und nach deu Bereins-Staa- ten, zu belasten. 2) In gleicher Weise gehet der Senat der freien und Hansestadt Hamburg die BVerp(lichtung ein, vom 1. Januar 1840 - an,die nachbezeichneten Gegenstände: Hirse, Erbsen, Bohnen, Linsen, Wicken, Spelt, Anis, Kümmel, Mehl, Krapp, Saat-Del, Arsenik, Blaufarben, Gal- mei, Gyps, Graphit, Mineralerde, FOA Müblsteine, Rothstein, Smalte, Töpfererde , Traß, Trippel, Tufstein, Walkererde, Schwefel, Ziuf in

Blechen und Steinkohlen, aus deu Vereins- Staaten kommend oder Fakin gehend, vom Eingan s- Zolle gänzlich dl defreien. - 3) Nicht minder wird Seitens des Senait der freien Stadt Hamburg zugesagt, die, nach der revidirten Hamburgischen Zoll-Ordnung vom B. Februar

1835 §. 29 unter dem Namen „Schissszoll“ besichende Abgabe der Öber-Élbischen Vereinsländischeu Fahrzeuge dahin zu vereinfaczen, daß, vom 1. Januar 1846 an, für Fahrzeuge übér zwanzig Lasten Traägfä- bigfeit, die Last nah dem bisher schon bei der Erhebung dieses Schisfszolles in Hamburg bestehenden Gebrauche, zu §00 Pfund ge- rechnet zwei Mark Courant, und für Fahrzeuge bis einschließlid z¡watizig Lasten Tragfähigkeit eine Mark Courant entrichtet wexden fellen, und wobei auch ferner die Erleichterungen in Auwendung blei- heu werden, welche in §. 21 der gedachten Zoll-Berordnung unter Nr. 5 und 6 zu Gunsten der Fluß-Schifffahrt ausgesprochen sind. 4) *n Erwiederung der vorstehend unter Nr. ! bis 3 enthaltenen Qugeständ- niffse wird von dér Kénialich Preußischen Regierung, für sich und 1n Vertretung der übrigen Mitglieder des Zoll- und Haudels-Vereins, die Verbindlichkeit übernommen, den in das Gebiet dieses Vereins einge- bender Hamburger Lumpenzucéer und die Hamburger Naffinade keinen héberen Eingangs-Abgaben, als von den alcichartigen Niederländischen Erzeugnissen na dem vorerwähnten Traktate zu entrichten sind, zu unterwerfen, vielmehr beidcrlei Erzeugnisse jeßt und fernerhin auf vóol- lig gleichem Fuße zu behaudely. 59) In gleicher Weise wird Königlich Preußischer seits hierdurch die Zusicherung ertheilt, daß im Gebiete .des Zoll- und Handels-Bereins der Hamburgische Weinhandel gleicher Be- günstigung mit dem Niederländischen Weinhandel in der Art genießieu soll, daß, wenn die in den Staaten des Zoll : Vereins gegenwärtig zu Gunsten des Großhandels mit Wein bestehende Rabatt-Bewilligung auf die Eiugangs-Adbgaben von den unmittelbar aus den Ländern der Eczeugnisse eingeführten Weinen noch über den 1. Xanuar 1840 hins- aus fortgesest werden sollte, oder andere Begünstignugen diefer Art

jenem Handel etw2 zugestanden werden möchten, diese Begünstigungen, von dem gedachten Zeitpunfte ab, gleichmäßig auf die aus Hamburg bezogenen Weine angewendet werden sollen.“

e! Verlín, den 31. Dezember 1839. Der Minister: n. der auswärtigen Angelegenheiten. Freiherr von Werther.

Berlin, 22. Jan. Gestern hatten wir gegen 7 Uhr Abends Be Wärme ein Gewitter , das sich úber der Stadt in meh- reren heftigen Schlägen entlud.

Das Land Chiwa und scine Bewohner.

Die ín diesem Augenblicke im Werke sevende Unternehmung Nufß- lands gegen Chtir a ist eine in Beziehung auf das Interesse der Po- litif, des Handels und auch der Wissenschaft zu wichtige Sache» als man nicht mit der gespanntesten Aufmerfsamfeit die Resultate avon erwarten sollte, welche uns über ein Land näheren Aufschluß geben müssen, das in Europa so gut wie unbekannt zu nennen ift,

chou es, einst zu den wichtigsten und blühendsien Theilen des UAsia- Ánch ift cs befannt genug, wie Rußland

E die von seinem großen Regenten Peter ver- gezeichnete Bahn verfoigend, danach gestrebt hat, seinen Einfluß und seine Macht in dem Gebiete zu begründen, welches im Mittelalter der Sig des Orientalischen Welthandels, nun seit Zahrhunderten schon bloß der Tummelplay- nemadisixender Raubherden gewesen ift, die von diesem Central-Lande Asiens aus nicht selten ihren verderblichen Ein- Auß auf die Nachbarläuder und Staaten wie Persien, RYndien, China und Rußland geltend gemacht haben. Wer fennt nicgt die weltde- rühmten Handelsstädte Balkh, Bochara und Samarfkfand in dem Bo- carischen Tieflande, welches früher die nächste Verbindungsstraße des Handels-Verfehrs von Europa nach Jndien darbot, und von Tausen- den von Karavanen durchzogen wurde, bis die rohen* Türkischen Stämme, denen auch seine heutigen Beherrscher, die Us been bbren, diesen Verkehr so vernichteten, daß er faum noc) in geringeu Ueberresten vorhanden ist, wie die jeßigen Handelszüge der Bucharen nach Nischnei Nowgorod beweisen. Welche Wichtigkeit aber die Wie- derhersiellung dieses Verkehrs auf seiner alten Bahn für die Umgestals tung des gefammteu Welthandels haden müsse, davon war schen Pe- ter. der Große vollfommen durchdrungen, daven zeugen seine Unter nehmungen an den Uferu des Kaspischen Meeres die scitdem erfelgte Gründung von Orenburg am Südfuße des Ural als Pfeortenftadt nach Asen, und die spáteren Verhandlungen der Ruffischen Regierung nit den Horden der Kirgisen, wobei noch die politischen Plane zu derück- sichtigen sind, indem durch die Beherrschung der Oft - Landschaften des Kaspischen Meeres Rnßlands Einfluß auf Perfien gefichert “ift, und eriíteres dadurch der unmittelbare Nachbar ven Judien, dem Heimaths- lande alles Welthandels, werden muß.

Das Land Chiwa, nach seinen einstmaligen Behberrschern, den Khowaresmiern, auch das Land Khowaresm oder Khareêm genannt, ift nur ein fleiner Theil von der großen fich im Herzen von Afien und zwar auf der Oft- und Nordosi-Seite des Kaspischen Meeres aus- breitenden Tiefebente, welche von den beiden mächtigen Alpinischen Ge- wáfferu Amu und Sir, früher Dschihon und Sihon genannt, durchz- schnitten wird, die sich scheinbar beide in den Aral-See ergießen, obs con ihre Fluthen in der That entweder von den ihnen anliegenden Wüsten aufgesaugt werden, oder sich in den gewaltigen Rvhr-Waldun- geu und Sümpfen verlieren, von deuen zener fleinere Nachbarsee des Kaspischen Meeres umsäumt ist. Das weite Bocharische Blachfeld selbsi beurkundet noch jegt durch seine Beschafsenheit, : daß. es einst von einem mächtigen Asiatischen Binnenmeere, wovou das Kaspische Meer noch ein Ueberrest ist, bedeckt war, dessen Wogen sich südwärts an, den Gebirgsfetten des Persischen Hochlandes und ostwärts an den Höhen des Turfkfestanischen Alpenlandes brachen, von dessen Schneefeldern und Gletschermassen sich jene Ströme herabergießen. Nur. oasenarti ist in diesem Gebiete die Kultyr des Bodens vertheilt au den Ufern der Stróme oder wo sons durch Kunst eine Bewässerung den Wüstez- neien entlot ist. Auch hängt mit dieser Natur des Landes seine Geschichte und seinejezige politischeGestaltung genau zusammen. Der bei weitemgrbßte Theil der Ebene besteht aus Wüsten von Flugsand, die nicht selten deu sie durchziehenden Kriegsheeren Verderben gebracht haben, oder is mit Kieselgeröll, mit versteinerter Meeresbrut oder mit Salzgründen und Salzseen bedect. si

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tischen Orients gehert hat. seit einém FJahrhuudert L :

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Doch unterscheiden sich die paradiefischen Dasen von Balfh und Samarkand“ dadurch von den übrigen, daß fie unmittelbar am Fuße der dies Gebiet umgebenden Gebirgsländer liegend, an allen den flimatischen und vegetativen Verhältnissen Autheil haben, die mit einer solchen Lage verknüpft sind. Die Wüsten aber find darum einex Kultur unzugänglich, weil fie einen unterirdischen, von jenen Stromen eingesaugten Wasserreichthum beberbergen, der bei gehöriger Benugzung plöblich eine fruchtbare Oase mitten in der grösiten Armuth der Natur entitehen läßt. Dte Landschaft Chiwa selbs ist- eine solche Oase in dem sogenaunten Deltalande des Amu Darja d. h. Fluß Amu, wo diefen dur seiuen langen Lauf innerhalb bie Wüiiten schon geschwächter Strom noch seine lezzen Kräfte durch die zahlreichen Kanalifatio- uen und befruchtenden Wassergräben entzogen werden, auf denen die Kultur des Landes Chiwa beruht. Darum if hier wie 11 Persien die Vewässernngsfkunst bis zu einem hohen Gipfel der Ausbildung gesteigert, und die Agrikultur auf gewisse Weise in einen blühenden Zustand zu nennen, wenngleich sie unter einer anderen Herrschaft als der von rohen Türkischen Stämmen noch gedeihlicher eun würde. Bei der Lage desLandes zwischen dew 40 und 45 Paral- lelfreise, oder in einer gleichen Breite mit

dem Europäischen Süden,

und noch bestimmter mit der Nordhälfte des Atalfschen Halbinsel-Lans des von Rom bis zum Po, gedeihen hier alle Europäischen Cerealien und auch die in Europa fortkommenden Südfrüchte, obschon aus ma chen Gründen die eigentlichen tropifchen Früchte, die si noch in _- geshügten Alpenthälern von Balkh, am Fuße des E Kaufasu

(Hindu - Khu) auf den großen Heerstraßen nach Judien vorfinden, in Chiwa keine Heimath mehr haben. Denn das hier durchaus vorherr- schende Trockenflima erzeugt die größten Kontraste der Temperatur, © dem im Sommer die gewaltigste Higze in den Wüsten herrscht, e He die Bewohner der Oasen fasi zu erstifen droht, während im L ree die strengste trockene Kälte eintritt, durch welche der untere Da nes Ströme, und meistens auch der größte Theil des „Kaspischen Wee

bei den eifigen östlichen Steppen-Winden si gewöhnlich schon im No:

vember mit einer festen Eisdecke überzieht.

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