1840 / 30 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ahre 1,420,000 Pfund, in dem Fahre, welhes mit dcm

; j fund, und nah den im vorigen oss 100 A, 200.00 I! Veranschlagungen würden im näch-

Jahre dem Parlamente vorgele C a E E Psd. Übersteigen. sten April die Ausgaben die Einnabmen S L un in

5 ch neue Ausgaben ; lig April dirfte daber wobl der Uebershuß der Ausgaben wicht nächsien 2p (lion Pfd. betragen, so daß alfo in drei aufeinander:

weniger als 1 Mi en mebr betrugen als die Einnahmen,

e E gy S Mage gf n daß fein Grund vorhanden ist,

“_ R E wir würden im Stande sevn, uns von diesem gefährlichen

Qustande ¡n befreien, Man wird sagen, dies seven cingebildete Be-

sorguiffe vou meinek Seite, i hätte niht auf die Hülfsquellen

des Landes aerechnet, auf die Etkastizit# derselben und ihre Sade, sich über jene Schwierigkeiten zu erheben. (Hört!) Jch hoffe, die Hilfsquelten nicht zu gering angeshlageu m haben, ich habe mich viel damit beschäftigt und werde gewiß der Leyte seyn, der fie herab- at: und wenn si darthun ließe, daß dieser Ueberschuß der Ausga- ben, diese Gewohnheit, in Friedenszeiten Jahr für Jahr Schulden zu macèn, aus einem Defizit in unserer Eiitnahme ent} ände, so würden meine Besorquifse vermindert werden, weil jenés Defizit dur vorüber- achende Umsiánde veranlaßt seyn fönnte. Aber nicht die Einkünste ud vermindert worden, denn sie betrugen I Million Pfund mehr, als im Fabre 1836; das Uebel fann also nicht aus einer Verminderung ter Einnahmen entstanden sevn, es bleibt daher nur übrig, eine Ver: mebrung der Ausgaben als die Urfache anzunehmen, Und in der That beträgt der Ueberschuß der diesjährigéèn Ausgaben, wie sie m vérilen die Aus-

Tabre veranschlagt wurden, 3,200,000 Pfund ó gaben im Jahre 1636. Um 6 —700,000 Pfund St. snd die Uusaaben durch Vermehrung der öffentlichen Schuld "in den

legien Fahren gesteigert worden, und zwar auf zweierlei Weise, theils durch Fundirung von Schaykammer-Scheinen, theils durch die Verzin-

sung der zur Deckuag des Defizits früherer Jahre koutrahirten Schuld :

gber die dritte und dedeintente Ursache ist die im Jahre 1833 durch - cie Summe von 20 Millionen Pfd. bewirkte Emancipation der Ne-

jer, was allerdings váue weise und nothwendige Maßregel war. Von

jenen 3,200,000 Pfd., um welche die Ausgaben des vorigen Jahres

die von 1836 fiberfteigen, wnrde ein bedeutender Theil au dutch die

Vermehruug der Ausgaben. für die Marine, die Armee und das Feld-

z¡eug-Amt veranlaßt, und ih fordere Jeden auf, der Über die Gegen-

wart binausblicken zu fênnen glaubt, anzugeben, auf Ee aue jener Ausgaben zu beschräufeu sevn möchte. Als im vorigen Jahre die Veranfchlagungen dem Unterhause vorgelegt wordeu waren, traten leider Umstände ein, welche die Regierung nêthigten , wegen des inne- ren Zustandes des Landes eine Aushebung vou 5000 Maun zu ver- langen. Jch glaube, es wird wohl Niemand, der dem Gange der Er- eignisse seitdem aufmerfsam gefolgt ift, leugnen wollen , daß die Beibe- haltung jener Macht dringend nothwendig sey. Was Jrland betrifft, ss hat eine groje Autorität gesagt, es sey volifommen ruhig, aber diese große Autorität machte diese Ruhe abhäugig von derFortdauer der gegenwär- tigen Verwaltung. “Für eine Ruhe nun, die, ih will nicht sagen von einem zweifelhaften Zustande der Dinge, deun ich glaube, daß das gegenwärtige Ministerium fortbestehen wird, sondern von dem Um- siande abhángt, ob Ihre Majestät auf eine besondere Weise ihre N rogative ausübt, für eine solche Ruhe gebe i nicht einen Heller. nd obgleich die Militairmacht in Jrland vermindert worden i, in- dem Truppen von dort herübergesandt wurden, um England in Ord- nung zu halten, so hat man doch vergessen, daß dagegen die gleich einer Armee besoldeten und organisirten und zur Aufrechthaltung der inneren Ruhe weit geeigneteren Koustabler bedeutend vermehrt worden sind. So viel über den Stand der Dinge daheim. Wir haben eine große Armee in Kanada, und obgleich ih gern glaube, daß die Umstände sich dort gebessert haben und die Gefahr eines Aufstandes nicht mebr so dringend ist, wie früher, so ift es doch der Klrigheit nicht angemessen, unsere dortige Armee zu vermindern. Man muß fich erinnern, daß nicht bloß der Zustand der Dinge innerhalb unserer Provinzen und die daselbst herrschende Neigung, die Rube zu sôren, uns mahute, auf

unserer Hut zu seyn, sondern Me es sich anch um Gränz-Fragen han- delte. s ist daher an eine Verminderung unserer Armee nit zu denken. J glaube, daß jedes Ministerium seit dem Kriege bemüht

gewesen ist, diese Ausgaben so fehr wie möglich zu beschränken, aber ¡u feiner Zeit war die Nothwendigkeit, unsere Marine in einem wirk- jamen Zuftande d erbalten, so dringend, wie jeyt. Es wäre unpo- litisch, wollten Sie die Entwicfelung der atárltinten Streitfräfte an- derer Staaten nicht beachten. . Fch meinerseits fürc)te mich gar richt so sehr ver den Streitkräften Rußlands, aber wenn mau weiß, daß diesel- den bedeutend vermehrt werden und vielleicht dereinst zt feindsetigen Zwecen verwendet werden fêönnten, so darf man dies nicht unbeachtet lasseu. Was Frankreich betrifft, so fann man allerdings aus dew bloßeu Umstande, daß es ein vernänftiges nnd wohlerwogenes Shsitem für seine Marine augenommen hat, uicht auf feindfelige Absichten defse schließen, in- dey dürfen wir es doch auch nicht mit Gleichgültigkeit betrachten. Die Umertfanishe Marine if zwar nicht groß, aber in bewunderuswürdi- ger Ordnung uud überal auf der Welt zu fludenu. Was die Angele- genheiten in China betrifft, so bed@ure i sehr, daß das Minifterium nichts gesagt hat über die Haudlungeh des Commisßsairs oder über das, was bereits in dieser Sache geschehen ift oder nochz geschehen sell. Eins ist indeß flar, daß eine Unterbrechung in einem Dae weige ftattgefunden hat, der für unsere Einfünste von der höchsten Wicht greit ift, denn der Thee allein gewährt cine Einnahme ven 3!/, Millicnen Pfund. Der Preis des T5ees isl bereits gestiegen, weil man beffixchtet, daß die Einfuhr sich schr vermindern wexde; ist dies der Fan, so missen fich bie daraus gew-nnenen Eiufünfte iu demselben Verlältnisse vcrmin- derun. Ein anderer Gegensiand, der wohl geeignet ifi, Besorgniffe zu erregen, if die in dem Porto - System vergenouunuene Aenderung. Ueder die YPolitif dieser Veränderung, oder über die Wahr- scheinlihfeit des Geslingens derselben, fann ih mich hier micht «uS:aßen, der seit Einführung dieses Syftems verflossene Zeutaum ist zu rz, Au weiß ich in der That nichts Näheres davon. Fch halte es Jede für ein unzeitizes Erperiment. Das Parlament ist alierdings verpfuchzet, jedes aus der Annahme dieses Systems entstehende Defizit / zu deu, adrr dies bezieht sich bloß auf das Porto; dagegen besteht ieine Verpflichtung in Bezug auf das zu Aufang meiner Rede von mir erwähnte Defizit, welches in drei Jahren auf fast 3 Millionen A p ZMeoen pri ee an p Deckung der nothwendigen Verluste, je d nanzen des Lande ur was z G a 4 Sriedenszeiten Geld borgt.“ a E Es I Der Redner {loß mit dem Antrag auf Vorlegung eines Nachweises der Netto - Staats - Einnahme in den lebten 5 Jah- ren, eines Nachweises der fundirten und unfundirte) Schuld in derselben Zeit und einer Abschrift der im September vorigen Jahres in Bezug auf das Briefporto erlassenen Schaßzamts- Verordnung. ord Melbourne hatte hiergegen nichts einzu- wenden, auch ließ er im Allgemeinen gelten, was Graf Ripon über den Finanz-Zustand und die Verhältnisse des Landes esagt, doch sprach er zugleich das Vertrauen aus, daß England fo viel Kraft in sich besiße, um die jetzigen Schwierigkeiten glücklich zu überwinden, und daß es nicht einmal nôthig seyn werde, von dem Unterhause die Erfüllung der Verbindlichkeit zu verlangen , welche dasselbe mit insicht auf die Brief porto - Reform übernommen habe. Lord Brougham über- reichte am Schluß der Sißung noch eine Bittschrift von zws Individuen, welche {hon ein Jahr lang wegen aufreizender Reden, die sie bei einer Volésversantnlung gehalten, im Gefäng- niß siven. Sie beschwdren sich darüber, da nicht in der dieselbe, in

i ihre Vertheidigung esebmäßigen Form geführt worden sey, indem sie rmangelung eines Schnellschreibers, dem Magi-

strats-Secretair hätten in die Feder diktiren müfsen. Der Mar-

quis von Normanb y erklärte, daß er hiervon zum erstenmal dure und die erforderliche Untersuchung darüber werde gnstellen assen.

Unterhaus-Sißung vom 22. Fan, Herr

_und den Hofstaat Sr. Majestät zu forschen.

auf den ) zwei Beschlüsse annahm, durch welche erklärt wurde, daß, da

y B F. Kelly- zeigte an, daß er in der nächsten Sißung die Aufmerksamkeit des 5

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zu ergreifenden Maßregeln lenken wolle; Herr Factor, daß er am WMerna einige Fragen in Betreff des Spanischen BDürger- Frieges in Spanien an LordPalmerstonrichtenwerde. Lord J.-Russell erklärte auf eine an ihn gerichtete Frage, daß er noch vor Ostern dem Hause eine MaßregelzurVerbesserung des Armen-Sejeßzes vorlegen zu fónnen hose, und der Kanzler der Shabßkamtner, daß er keine Bill zur Aufhebung des Rückzolls auf Malz einzubringen beabsichtige, Sir N. Peel erkundigte sich nach den Resultaten der Briefporto - Reduction, worauf der Kanzler der Schab-

¿fammer erwiederte, er werde sehr bald im Stande seyn, dem

Hause einige Nachweisungen hierüber vorzulegen. Hierauf ‘beschäftigte sich das Haus wieder mit der Privilegien-Frage; das Ergebnfß der Debatten war, daß Herr Howard, der Sachwalter des Buchhändlers Stockdale, vor die Barre des Haujes geladen und, nachdem er vom Sprecher einen Verweis wegen Verlebung der Privilegien des Unterhauses erhalten hatte, wieder entlassen wurde. Als nun die Bewilligung ciner Apanage von 50,000 Pfd. für den Prinzen Aibrecht, der Tagesórdnung gemäß, an die Reihe kam, wünschte Herr Goulburn, daß dem Hause erst noch einige Dokumente in Bezug auf dieje Sache vorgelegt würden, und Lord J. Russell gab diesem Wunsche nach, indem er anzeigte, daßer dem Hause am Freitage die hierauf bezüglichon Mit- theilungen machen und dannam Montag auf die Bewilligung antragen wolle; vorläufig bemerkte er nur, daß, als im Jahre 1830 die Civilliste fär Kdnig Wilhelm IV. auf 110,060 Pfd. festgestellt worden, die Vorausseßung dabei gewesen sey, daß 69,000 Pfd. hiervon für die Ausgaben des Königs und 50,000 für die Köni- gin Adelaide dienen sollten, T e t oe "a fte Din G n Detai er Ausgaben für die Per erachtet habe, nach den g S Seüldurn entgegnete jedoch, daß der jeßige Fall, wo es sich um den Gemahl ciner regierenden Königin handle, cin anderer und neuer sey, und daß daher die Mittheilung einiger Präcedenz-Beispiele wohl an- gemessen wären; es komme nicht darauf an, alle Daaails der für den Prinzen Albrecht zu errichtenden Hofhaltung zu kennen, son-

dern nur den Umfang derselben im Allgemeinen, damit das Haus ‘die Billigkeit der von ihm verlangten im Stande sey.

Bewilligung zu beurtheilen

London, 24. Jan. Gestern konnte das Unterhaus keine

Si6ung halten, weil si nicht dic erforderliche Anzahl von Mikt- gliedern eingefunden hatte.

Der Spectator bespricht die angeblich von der Königin

beabsichtigte Maßnahme, ihrem künftigen Gemahl den Vorrang vor den Königlich Britischen Prinzen zu ertheilen, und weist ge- schichtlih nach, daß eine solhe Bevorzugung des Gemahls einer Kdnigin noch nie stattgefunden habe. l ; sowohl der Herzog von Sussex als der Herzog von Cambridge

Ér berichtet zugleich, daß

bereits ihre Zustimmung dazu gegeben, daß dieselbe jedoch von Seiten des Kdnigs von Hannover noch nicht eingegangen. /

Der Morning Herald behauptet, daß die Königin, aus Rücksicht auf den vor kurzem erfolgten Tod ihrer Tante, der Landgräfin von Hessen-Homburg, darauf bestehe, daß ihre Ver- mählung um einige Wochen ausgeseßt werde, wiewohl die Hof- trauer schon am 9. Februar zu Ende geht. ;

An einer am Dienstag gehaltenen Versammlung der Alder- men kam das vom Unterhause gegen die beiden Sherisfs von Middlesex in der Stockdale-:Hansardschen Angelegenheit eingeschla- gene Verfahren zur Sprache, und es wurde, da der gegen die-

. selben erlassene Verhaftsbefehl noch nicht erfolgt war, noch die

feste Ueberzeugung von Seiten der Aldermen geäußert, daß das Haus sich keine solche Maßregel erlauben würde; sollte den She- riffffs jedoch wider Erwarten in ihrer Amtêausübung zu nahe ge- treten werden, so würde man, war die Meinung, sich dagegen gehd- rig zu verwahren haben ; bis dahin aber wolle man ruhig abwarten, ob man unter dem Geseh oder unter irgend einer anderen Herrschaftlebe. Gestern nun, als der Verhaftsbefehl des Unterhauses gegen die Sheriffs bekannt war, faßte die Versammlung der Aldermen den Beschluß, einen Ausschuß zu ernennen, der tägliche Sißungen

halten solle, um diese Angelegenheit zu überwachen und die nd- thigen Maßregeln zum Schub der Sherisfs zu treffen.

Dann begaben die Aldermen sich in den Gemeinderath, der sch unter dem Vorsibß des Lord - Mayors ebenfalls versammelt hatte und

ires des Herrn Wire zur Wahrung seiner Rechte

«

die Acmter des Sheriffs für London und des Sdherifss für

Middlesex zur Corporation von London gehörten, und da die da- mit verbundenen Functionen von zwei Londoner Bürgern ausge- úbt würden, es die Pflicht des Gen f zl sehen, daß keine Beeinträchtigung seiner alten Nechte und Pri- vilegien vorfalle, daß ferner der Gemeinderath das Benehmen der beiden Sheriffs, die auf gesebmäßige und constitutionnelle Weise den Befehlen des Gerichtshofes der Queen's Bench ge- horcht hâtten, vollkommen billige und ihnen um der Festig- TEIT ser Gelegenheit Vorgestern wurde ; Queen's Bench selbst zur Verhandlung gebracht, und das Re- sultat war, daß der Gerichtshof einstimmig die von den Sche- riffs vorgenommene Pfändung für gesezmäßig erklärte und in

emeinderaths sey, darauf zu

willen, welche sle bei. die- ganze Hochachtung bezeige. vor dem Gerichtshof der

und Discretion bewiesen, seine dieselbe Sache

Lúrde

Folge der Klage des Buchhändler Stockdale die Aufforderung an diesèlben ergehen ließ, sich darüber zu rechtfertigen, warum sie die

von Hansard abgepfändete Geldsumme noch nicht an Stockdale

ausgezahlt hätten. Von einer Rückzahlung dieser Summe an Herrn Hansard, wie das Unterhaus es verlangt, kann also hier- nach gar keine Rede seyn, und so hat denn der Gerichtshof der Queen's Bench dem Unterhause geradezu den Fehdehandshuh hinge- worfen. Es wurde bei diesen Verhandlungen unter Anderem bemerkt, daß das Verfahren des Unterhauses die traurigsten Folgen hätte haben fönnen, denn geseßt den Fall, die Sheriffs hätten sich der Verhaftung widerseßt und der Beamte des Hauses, der damit beauftragt gewesen, wäre erschlagen worden, so würde dics, den Geseken nah, ein zu rechtfertigender Todtschlag gewesen seyn Das Unterhaus, sagte man, dürfe die Aussprüche keines Gerichts- doles migachten, und es habe eben so wenig Recht, von den

heriffs die Zurückzahlung der abgepfändeten Geldsumme zu verlangen, wie irgend ein Kollegium von Kirchspiels-Vorstehern. Man glaubt nun, daß die Sheriffs unverzüglich gegen die Be- fugniß des Unterhauses, sie in Haft zu halten, protestiren und daß sie die Habeas-Corpus- Akte zu ihren Gunsten in Anspruch nehmen oder eine Klage gegen den Polizei- Beamten des Unter-

hauses anhängig machen würden. Sir R. Peel, der in der Privilegien-Frage des Unterhauses

sich von vielen seiner politischen Freunde lossagte und die An- sicht der Minister, so A ien des Parlaments aufs entschiedenste vertheidigte, erklärte bei diéser Gelegenheit, er glaube so handeln zu müssen, so wenig er der Majorität des Unterhau- ses, welche dargethan, daß sie fein Vertrauen zu ihm hege, Dank schuldig sey, und so wenig Achtung er auch vor Männern habe,

; j ina | die er i * i Zertrauens gänz- Opium - Handel in China | die er im Laufe nächster Woche des dffentlichen Ver ( Hauses auf die mit Hinsicht auf den Op I ta Tengi da gefa

Er aber müsse so, sehr zu seinem Bedauern, jedoch nach Pflicht und Gewissen handeln. Er legte besonderes Gewicht auf den Umstand, daß ohne Freiheit der Pu-

blication auch keine Freiheit der Diskussion möglich sey. Er er- innerte an die beruúhmten Worte Pym's unter Karl 11.: Es han-

dele sih hier nicht um cine Form, sondern um ein Recht; wollte das Haus bei dieser Gelegenheit seine Privilegien feigherzig preis- geben, so würden die Mauecn des Hauses sich der A desselben schämen müssen, und er könne daher nicht gestatten, da von jenen Privilegien, dem unbestreitbaren Rechte des Unterhau- jes, auch nur ein Titelchen geraubt werde.

In der Sonnabeuds-Sibung des Unterhauses erklärte Herr Labouchère auf Anfrage des Herrn Baines, in kurzem hoffe er den Bericht des Þr. Bowring über den Deutschen Zoll-Verein vorlegén zu können. Auch zeigte er an, daß Unterhandlungen wegen eines Handels-Vertrages mit der Neapolitanischen Regie- rung gepflogen würden, wodurch die Differential-Zölle von Nea- politanischem Oel und vermuthlich auch das Sizilianische Schwe- fel:-Monopol aufgehoben werden sollten. Der Kanzler der Schab- fammer zeigte an, es werde beabsichtigt, einen Aus\{huß über Bankwésen und Geld-Umslauf zu beantragen. Ferner zeigte Herr Labouchère eine Bill wegen Einfuhrs fremden Mehls in Jr- laud an. ] i

Die zum Wsten d. M. angekündigte Motion Sir J. P. Buller's, seßt die Erwartung des Publikums in große Spanung. Die Tories geben sih den Anschein, als seyen sie überzeugt, daß der Antrag „das Ministerium besie das Zutrauen des Landes nicht‘, durchgehen werde, und in der That scheint auch die mí- nisterielle Partei nicht ganz ohne Besorgniß zu seyn, da ihre Or- gane aufs eifrigste bemüht sind, den Beweis zu führen, daß die Verwaltung des Ministeriums dem Lande nur Vortheil gebracht habe. Der Globe erwähnt besonders der erfolgreichen Bestre- bungen der Minister in den auswärtigen und Kolontal-Angelegen- heiten und meint, auch die Verhältnisse von Jrland, wie sie sich neuer? dings gestaltet, würden wenigstens den Tories keinen Stübpunkt für ihre Angriffe darbieten können. So bleibe denn nur der beunruhigende Zustand von England übrig, von dem es aber ziemlich allgemein aner- fannt sey, daß er aus Ursachen herrühre, welche zu beseitigen nicht in der Macht des Ministeriums gestanden habe. Nebenbei macht übrigens das genannte Blatt auch auf die für das Mini sterium günstige Veränderung in der Stellung der Partcien auf- merksam, welche neuerdings stattgefunden habe, namentlich auf die immer entschiedenere Trennung Sir Robert Peel's von den Usltra-Tories, welche sih neuerdings noch darin gezeigt, daß jener bei der Adreß - Debatte sich nicht zur Beantragung des in dem Oberhause vorgeschlagenen Amendements, der Einschiebung des Wortes „protestantisch“/, habe hergeben wollen, welches Anzeichen der „Globe“ für so bedeutend hält, daß er erklärt, sich nicht wundern zu wollen, wenn Sir Robert Peel nächster Tages durch Annahme der Chiltren Hundreds aus dem Unterhause und von der Partei, deren Führer er bisher gewejen, ganz |cheide. An- dererseits will der „Globe“ bemerkt haben, daß ein Theil der Reformer, welcher bisher Kälte gegen die Minister zu zeigen pflegte, sich neuerdings wieder reger an das Ministerium ange- {lossen habe, was er besonders der ausgezeichneten Politik Lord John Russell's in der Verwaliung der Kolonial - Angelegenheiten zuschreiben zu müssen glaubt. Der Morning Herald behaup- tet unterdessen, daß wahrscheinlich bei der Vermählung der Kd- nigin cine wichtige Veränderung im Ministerium stattfinden dúrfte, indem Lord Melbourne seine Entlassung nehmen und eine hdhere Pairs-Würde erhalten würde; vermuthlich werde dann Lord John Russell Premier-Minister und Lord Durham an seiner Stelle Kolonial-Minister werden.

Die vom Unterhause verworfenen Amendements, welche Herr Kelly in Bezug auf die Privilegien - Frage gegen die ministeriel- len Resolutionen beantragte, hatten zum Zweck, die Unabhängig- feit der Gerichte und die Achtung vor ihren Entscheidungen «mit den Privilegien des Hauses in Einklang zu bringen. Das erste sollte dazu dienen, die -vorliegende Stockdále - Hansardsche Sache an sih zu vermitteln, und beantragte, daß Hansard für den von ihm erlittenen Verlust entschädigt und damit die Sache abgemacht werde. Das zweite Amendement sollte für die Zukunft sorgen; es wurdenämlich durch dasselbe vorgeschlagen, daß, wenn ferner Klagen gegen den Drucker des Hauses wegen der auf Befehl des leßteren von ihm publizirten Aktenstücke erhoben würden, der General-Prokurator mit Vertheidigung des Angeklagten beauftragt werden und dem Hause direkt über das Resultat berichten, also, daß das Haus gleich von vorn herein die Sache zu seiner eigenen machen jolle. L

Der Hamps\sire-Telegraph meldet: „Es ist feine Frage mehr, daß die Regierung beschlossen hat, wirkjame Maßregeln egen die Chinesen zu ergreifen, und daß diesex Monat nicht vor- Jberaehen wird, ohne daß wir mit den Bewohnern des himmli- schen Reiches so verfahren, wie es ihr lang dauernder Hochmuth nicht nux gegen unser Land, sondern gegen alle Völker „die mit ihnen Handel treiben verdient. Der „Blenheim“/ von 72 Kano- nen, der „Blonde‘/ von 46 Kanonen und die ,„Andromache von 28 Kanonen, welche alle bestimmt sind, unser Geschwader in Ost- indien zu verstärken, sind fast segelfertig und werden in wenigen Tagen aus dem Hafen auslaufen. Diese Schiffe nehmen so viele flahe Bôte zur Landung von Truppen mit, als sie nur aufstellen können, und eben so viele Vorräthe an Geschüß und Schießbe- darf, als ihre Magazine fassen nidgen. Sie sollen auch solche flache Böte mitnehmen, welche Kanonen mit ehnzölligen hohlen Kugeln tragen können, da der Fluß, der nach Canton führt, über Whampoa nur 11 Fuß Wasser hat. Es können nur unsere klein- sen Kriegsschiffe jene Stadt erreichen, und auch dies nur, wenn sle Wasser, Ballast, Vorräthe und alle schweren Gegenstände aus- (aden. Zu Woolwich sind Befehle ertheilt, in den obengenann- teú großen Schiffen einen Capitain, einen Lieutenant und eine starke Abtheilung der Königlichen Artillerie einzuschiffen, welche Raketen von der. größten Länge und Hohlkugeln mitnehmen sollen. Sie werden in wenigen Tagen hier eintrefsen. Jn dem „Blen- heim‘ sollen au 80 Matrosen und ein Offizier als überzählig

j ift werden.

einge] M Sein d. M. zeigte sich zum erstenmale in diesem Win- ter der Schlitschuhläufer - Klubb auf dem Serpentine- River, ei- nem Bassin im Hyde - Park. Herzog Karl von Braunschweig, der sich ebenfalls auf das Eis begeben hatte, kam dem Ertrinken nahe. Als er dem nördlichen Ufer sich näherte, wo sein Wagen stand, brach das Eis, und er sank unter. Einer -der dienstthuèn-

den Männer jedoch eilte dem Herzoge zu Hülfe 30g ihn aus

dem Wasser und brachte ihn an das feste Land. t

Am Dienstag, den 21sten, wüthete hier ein so l wie man hier seit înehreren Wintern nicht erlebt hatte; er kam aus Südwesten und war von heftigen Regengüssen begleitet, zwi- hen denen hin und wieder die Sonne durch die Wolken brach. Dies Ungewitter hat viel Schaden eingerichtet, besonders wur- den auf der Themse mehrere Kähne fortgerissen, und in verschie- denen Theilen der Stadt stürzten Schornsteine ein.

werther war, als die 4 bisher bestehenden Apotheken au kleinen Raume der Stadt befindlich, mithin zur Aushülfe - der A nicht zureichend wgr i mehrèren Jahren eine sogenannte homdopathische Apotheke die jedoch von den Anhängern dieses Systems nicht Ee, Bier, nußt wird, indem diese oft das Selbstdispensiren vor iehen.

voßtr Sturm,

hier zu begehenden Feste der Erfindung der Buchdruckerkun (Juni

unter dem Titel: „Gutenberg, oder Geschichte der

Jn Southwart ist die neue Parlamentswahl, welche dort in Folge der Ernennung des Herrn Harvey znm Ober- Polizei- Jn- spektor der Hauptstadt nothwendig geworden war, gestern zu Gun- sten des ministeriellen Kandidaten, Herr Wood, ausgefallen; er hatte 2059, sein Gegner aber, der bekannte Haupt - Eigenthümer der „Times“, Herr Walter, nur 1535, Ersterer also eine Majo- rität von 524 Stimmen.

Die Englische Bank soll die Absicht haben, den Diskonto auf 5 pCt. herabzuseßen. :

Capitain Driver, der Capitain des ¡„¡Sreenlaw“/, durch den die Differenzen zwischen dem Gouverneur von Mauritius und mehreren Französischen Marine-Offizieren veranlaßt worden sind, ist jeßt in England angekommen und hat einen Brief an die ¿„Times“/ gesendet, in welchem er seinen Antheil an dem Vor- falle erzáhlt. Die Erzählung weicht von dem früheren Englischen Berichte im Wesentlichen nicht ab. Capitain Driver besteht auf der Behauptung, daß die Beschimpfung der Britischen Flagge am Bord der „Jsère““ absichtlih in Folge einer von den Fran- zösischen Offizieren eingegangenen Wette stattgefunden habe, und ¡ügt hinzu, daß die Lebteren, nachdem er seine schriftliche Éhre Erklärung abgegeben, ihr vorher geleistetes Versprechen, di Britische Flagge aufziehen und salutiren zu wollen, nicht geha ten hätten.

In Ober-Kanada isst eine Adresse an die Königin bea tragt worden, wonach im Fall einer Union alle Verhandlungen der Legislatur nach Ablauf einiger Jahre in Englischer Sprache gehalten werden sollen. Zugleich verlangen die Ober - Kanadier eine numerische Mehrzahl in der geseßgebenden Versammlung, die Verlegung des Regierungssikes nach ihrer Provinz und noch andere Punkte, die in Nieder-Kanada gewiß großen Widerstand finden würden. Nach der neuesten Zählung -hat Ober - Kanada 400,346 Einwohner. Die Mehrzahl bekennt sich zum Protestan- tismus in verschiedenen Sekten, doch zählt man auch 43,000 Ka- tholiken. Von den Einwohnern haben 34,760 sich zu gar keiner Religion bekannt.

Einem Gerüchte zufolge, soll Admiral Maitland, der Be- feh{shaber der Britischen Schiffs-Station in Bombay, gestorben seyn; Briefe aus jener Stadt vom 29. November wissen indeß nichts davon und erzählen nur, daß der Admiral als er in seinem Zelte am Lande geschlafen habe, völlig ausgeplündert worden sey.

Nach Berichten aus Mexiko war der verbannte General Urrea, den man in einem Franziskaner-Kloster aufgefunden, nebst

Géneral Lemos und mehreren Geistlichen nah der Hauptstadt -

geschikt worden, um vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden. Niederlande.

Aus dem Haag, 25. Jan. In der gestrigen Sibung der weiten Kammer kamen mehrere Bittschriften aus verschiedenen ‘andestheilen in Bezug auf wünschenswerth erscheinende Verän- derungen des Grundgeseßes zum Vortrag.

Dänemark.

Kopenhagen, 24. Jan. Am Dienstag hatte der Preuß he Gesandte, Baron Schoulß von Ascheraden , Audienz bei Sr. Majestät dem Könige, um Höchstdemselben den Glückwunsch Sr.- Maj des Königs von Preußen zu Jhrer Thronbesteigung darzubringen. Auch der Oberstallmeister Kammerherr v. Wiks- leben hatte Audienz, um Sr. Majestät den Hausorden des Groß- herzogs von Oldenburg zu überreichen.

Unsre Blätter enthalten noch immer einzelne Adressen an Se. Majestät den Kdnig und Höchstdessen Antworten darauf.

Der Stadt Thisted ist durch Königl, Resolution vom 24. De- ember aus der Finanzkasse ein Darlehn von §5600 Rbthlr. Sil- er a pCt. jährliche Verzinsung und Zurückbezahlung, zum Behufe der Anlegung eines Hafens daselbst zugestanden worden.

Kiel, 24. Jan. (Alt. M.). Bei dem regen Interesse, welches Christian VUI, für Wissenschaft und wissenschaftliche An- stalten von jeher an den Tag gelegt hat, ließ es sich erwarten, daß derselbe nach seiner Thronbestei ung auf die. hiesige so dürf- tig dotirte Und dadurch in ihrem Wirken so sehr behinderte Uni- versität um so mehr sein besonderes Augenmerk richten würde, je weniger es ihm entgangen seyn konnte, daß der dffentliche Kosten - Aufwand für dieselbe (42,000 Röbthl. jährlich ) bedeutend geringer Ut, als derjenige, den die kleinste Preußische Universität verursaht. Die lebte Holsteinische Stände - Versammlung hat bekanntlich darauf angetragen, „daß der Universität zu Kiel die G: Erfüllung ihves Zweckes als Landes- Universität erforderliche Vermehrung ihrer Einnahmen gus der Staatskasse sofort be- willigt und zugewiesen werden môge,‘’ und mit Freuden ver- nimmt man nun, daß der jekige König diesem Antrage eine be- sondere Berücksichtigung hat zu Theil werden lassen, und daß in dieser Beziehung schon, seitdem ex das Ruder des Staates er. griffen, fördernde Schritte gethan sind. Wie es nämlich heißt haben Se. Majestät ein unverzüglich zu erstattendes Bedenken über die finanziellen Verhältnisse dex hiesigen Universität und die Mittel und Wege gefordert, wie dieselben zu verbessern seyn möchten; man darf daher gewiß erwarten, daß diese wichtige Landes - Angelegenheit übereinstimmend mit dem Wunsche d Stände von unserem neuen Landesvater in einer Weise a : werden wird, welche seiner Deutschen Unterthanen Liebe A Vertrauen zu ihm in hohem Grade stärken und befestigen würde

Deutsche Bundesstaaten.

Leipzig, 27. Jan. Der Gehei Ls t, zu Dresden, der ein Mitglied des früheren Faeihrath m gewesen war, hat die auf ihn als ürgermeister zu Leipzi L fallene Wahl, unter gewissen Bedingungen, die 008 B / Kommune, ihm wohl zugestanden werden dürften - an l Raven Auch wir haben in den lebten zwei Wochen einén ffullen, den Wechsel der Witterung erfahren, die in dem Zeitr auffallen- wenigen Tagen von 6 Grad Kälte und nahe bis auf 12 Grad Wärme stieg, so daß mehrere Garten-Besiber im Freien blú ade Crocus und Witwen zur Stadt bringen. ühende Neuerdings hatten wir das Beispiel, da Z auf die Länge der Zeit nicht aushalten “Mis Der he olivefen waltungs-Behörde unserer Stadt und den Stadtverordneten seit mehr als zehn Jahren jeßt wiederholt gestellte Antrag auf Er; richtung einer fünften Apotheke ist bei den Lebteren mit bee tender Stimmen-Mehrheit durchgegangen, was um fo wünschens,

einem Außerdem besiben wir seit

Ein sehr beachtungswerther literarisher Vorläufer zu dem

1840) ist die kürzlich erschienene Festgabe von Otto Au ust ulz,

dienste zu bilden.

des Chefs der Civildienste; der 11te Art. von der Regentschaft des Landes ; derx :2te von der Rechnungs-Kammer ; der 13te von der Di- recton der Staatskasse. sege und Verordnungen, die nicht durch die vorhergehenden Artikel C worden sind, bis auf weitere Verfügung in Kraft bleiben ollen.“

waltung im Großherzogthum durch eine hinreichende Anzahl von Friedensgerichten zwei Bezirksgerichte, èinen oberen Gerichtshof und einen Cassationshof ausgeübt werden soll.

schreibung der großen Feigrlichkeiten bei der Bestattung des Mi- nisters von Carlowiß, so wie eine kurze Biographie desselben.

Dezember vorigen Jahres bis zum 2ten März vertagten Land- tage sind außer dem mehrerwähnten Entwurfe eines neuen Straf- Geseßbuches noch eine bedeutende Anzahl anderweitiger Gesebß- Entwürfe von der Regierung proponirt worden , die theils die Rechtspflege , theils die Finanz - Verhältnisse und andere innere Landes - Verhältnisse, und unter diesen wiederum die Verhältnisse dès Handels betreffen und von deren Realisirung wir manche wichtige Folgen für unser öffentliches Leben erwarten dürfen. Un- ter ihnen steht der Entwurf einer neuen Wege-Ordnung vorn an, deren Verwirklihung um so wünschenswerther ist, als die Be- stimmungen der alten Wege -Ordnung vom 10. März 1804 den jebigen sind. JnBezugauf dieVerbindlichkeit zur Herstellung derStraßen und Wege wird in der neuen Wegeordnung der ällgemeine Grundsaß festgestellt, daß die Interessenten der, jene Straßen und Wege umschließenden oder berührenden Ortschaften und Feldmärken, so Sonder Semer der außerhalb der Feldmarken belegenen orstôrter,

und andere Güter, nach Maßgabe der speziellen Bestimmungen zur Unterhaltun i

- pflichtung des nicht zu den

uchdrucker-

seine Beihúlfe

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kunst von ihrem Ursprunge bis zur Gegenwart.“ Leipzig, 1840. Verlag von Schulz und Thomas. (8 Bogen mit § Holzschnit- ten.) Mit Lust und Liebe hat der für sein Fach und die ver- wandte Kunst begeisterte Autor Alles in der angegebenen Bezie- hung zusammengestellt und anschaulih gemacht, was dem Gehbil- deten für die ite Säcularfeier des Typendruckes sich Jnteressiren- den zu wissen: werth seyn muß, auch die ausgezeichnetsten Typo- dhe nach den einzelnen Ländern geschildert und am Schlusse eine typographische Bibliothek beigefügt, worin er ein genaues Verzeichniß der vorzüglichsten Schriften über die Buchdrueker- kunst gegeben hat.

Die in der Anstalt der Sächsischen Maschinenbau - Actien- Gesellschaft in Chemniß gefertigte Lokomotive, der „Pegasus““ ge- nannt, hat gestern die erste Probefahrt nah Dresden gemacht, die zur vollsten Zufriedenheit aller dazu Eingeladenen zurückgelegt worden ist. Der We v0 dort ge in ungefähr 4 Stunden gemacht.

Leipzig - Dresdner Eisenbahn-Gesellschaft hat in furzem durch Umsicht der Direktoren im Interesse des Unternehmens einen nicht unbedeutenden Gewinn zu hoffen. Es i| nämlich durch eine bessere und zweckmäßigere Bauart der Tender theils ein Ersparniß an Kosten bei den Dampvfwagenfahrten, theils ein Vortheil an Zeit bei dem sonst nöthigen Aufenthalt an den ver-

schiedenen Bahnhöfen bezweckt worden. Ersteres soll si jährli | # j Ci L ) jährli | summe der ; L Es Die Einnahme von den Danz | er Ausgaben ist jener der Einnahmen gleich ; von den einzelnen

auf Rai 16,000 Bee: Alausia. wagensahrten vom 19, bis 25. Januar beträgt 3285 Rthlr. 21 Gr. wozu 2723 Personen 2099 Rthlr. 1 Gr. und Gâüter- Transport 1186 Rthlr. 20 Gr. beigetragen haben.

Göttingen, 22. Jan. Der Ober-Medizinal-Rath Blu- men badch ist heute im 88sten Jahre gestorben. ha i. Jahre 1826 hatte er sein funfzigjähriges Professor-Jubiläum an der hie-

sigen Universität gefeiert, zu deren ersten Celebritäten er gehörte. |

Friedrichshafen, 22. Jan. (Schw. M.) Gestern wäh- rend des ganzen Tages wüthete ein furchtbarer Sturm auf dem Bodensee, von einer Heftigkeit, wie er nicht leicht vorkommt, und Len sich diese Nacht noch furchtbarer ein. Das Dampfschiff eopold war gestern Nachmittag mit einem Schleppschiffe und einem weiter angehängten Nachen nach Rorschach abgefahren. Der See war bei der Abfahrt ziemlich ruhig; in der Gegend von Romanshorn aber wurde der Leopold von dem Sturme überfallen. Lange kämpfte er für sich und die Anhängeschiffe. Diese aber s{döpften Wasser , so daß alle Mühe , sie zu retten, vergeblich war , und sie vor den Augen der Passagiere und der Mannschaft des Dampfschiffes sanken. Zwei Matrosen, Familien- väter, und ein Fabrikarbeiter, dieser in dem angehängten Nachen, sind ertrunken , ein vierter , ein Hülfsarbeiter , allein hatte sich durch Schwimmen gerettet. Nachts 11 Uhr kam der Leopold wohlbehalten in der Gegend von Mainau an, wo Anker gewor- us s die Passagiere nah Konstanz an das Land ‘gesebt

urden.

Heidelberg 22. Jan. Die Gesammtzahl der Studiren- den auf unserer Universität beträgt in diesem Winter - Semester 622, nämlich 195 Jnländer und 427 Ausländer.

Luxemburg, 22. Jan. Hier sind zwei am 4. Januar d. J. aus dem Haag erlassene Großherzogliche Verordnungen in Betreff der Organisation der Behörden bekannt gemacht worden. Die erste, die Civil-Verwaltung betreffende und aus 14 Artikel bestehende Verordnung enthält folgende Einleitung:

„Wir Wilhelm 2c. Nach Einsicht Unseres Beschlusses vom 31. Dezember 1830 und Unserer Proclamation vom 19. Februar 1831: in der Absicht, Unserem Großherzogthum Luxemburg eine seiner jeßi- gen Lage angecignete Verwaltung zu verschaffen, und hierdurch, so wie durch die Begründung einer s{nellen und regelmäßigen Justiz- Verwaltung, zur Erfüllung Uuserer für das Wohl Unserer viclgeliebten Unterthanen ununterbrochenen Anstrengungen beizutragen, haben wir für gut gefunden, zu verordnen was folgt.“ Nach dem 1. Art. bestehen die obe- ren Behörden der Civil - Verwaltung aus dem Chef der Civil - Dienste, der Regentschaft des Landes, der Rechnungs-Kammer und der Direc- tion der Staats - Kasse. Der 2. Artikel bestimmt, daß der Chef der Civil-Dienste, um die Angelegenheiten, die ausschließlich zu seinem Ressort gehören, zu erörtern, die Gewalt hat, über das subalterne Personal der Negentschaft des Landes zu verfügen und jedes Mal wenn er es für dienlich findet, die Mitglieder sämmtlicher höheren Verwaltungs- Behörden zu Rath zu ziehen. Die Art. 3 und 4 stellen die Bildung der Regentschaft des Landes und der Rechnungs-Kammer fest. Der öte Art. betrifft die Direction der Staatskasse. Der 6e Art. bestimmt die Gehalte, und nach dem 7ten Art. sollen, theils mit, theils obne Ge- halt, den verschiedenen Behörden gehörig geprüfte Kandidaten beigegae- ben werden, um ihnen die Gelegenheit zu verschaffen, sich im Staats- Die Art. 8 und 9 stellen die Reise- und Aufenthalt s- fosten und die Bureaukosten fest. Der 1te Art. handelt vou dem Ressort

Der 1äte Art. endlich bestimmt, daß alle Ge-

In der zweiten Verordnung wird verfügt, daß die Justiz. Ver-

Gotha, 24. Jan. Die hiesige Zeitung enthält die Be-

Braunschweig, 25. Jan. (Magd. Z.) Dem am 17ten

erhältnissen des Landes durchaus niht mehr angemessen

nsbesondere auch die Kammer- und Kloster-, Ritter- der Straßen verpflichtet sind, die frühere Ver- taates zur Hirstellung ms Erhaltung einzelner, Heerstraßen gehdrender

nah Dresden wurde in fast 3, der von |

Allergn 3 werde, der ges über den Bau der Kasernen im Sinne des Méli- tair-Reglements, üb

ege ist aufgehoben, und

eshräánkt sich im Allgemeinen dabei auf

bereits vorhandenen Gebäu

und Leítuna der Wegebauten von Seiten der herrschaftlihen Baube- dienten. Folgendes ist ein Auszug des den Landstän- den vorgelegten Etats für die Finanzperiode von 1840 bis 1842, Es giebt einen erfreulichen und Úberzeuaenden Beweis für den, in der Thron-Rede bei Eröffnung des Landtages erwähn- ten, blühenden Zustand der Hülfsquellen des Landes. Der Etat der Kammerkasse zeigt für die neue Finanz - Periode den bedeu- tenden Uebershuß der Einnahme über die Ausgabe von 492,458 Thlrn. ; denn während die Ausgaben ( darunter 662,167 Thlr. an die Herzogliche Hof-Staatskasse, 108,000 Thlr. für Domainen- Bauten, 46,554 Thlr. Forst - Kulturkosten, 27,300 Thlr. Kosten des Landes-Gestütes und 309,291 Thlr. Kapital-Zinsen) , zusam- men 1,663,633 Thlr. betragen, beträgt die Einnahme ( darunter die Domainen - Pachten und Gefälle 1,025,184, von For- sten, Jagden 2c. 703,907, von Berg- und Hüttenwerken 400,000 Thlr.) 2,156,091 Thlr. Unter den Einnahmen des Staatshaushalts - Etats findet sich, außer jenem Ueberschusse des Kammergutes, an Grundabgaben 959,268, an persönlichen Ab- gaben 329,700, an Uebérshuß des Salzmonopols 29,454, Stem- pelsteuer 102,000, Chaussee- und ähnliche Gelder 151,770, Ueber- schüsse von den Leihhaus-Anstalten 50,000 Lotterie-Jnttaden 38,480, und als Summe aller Einnahmen 3,474,949 Rthlr. Die Gesammkt-

die unentgeltliche Untersuchung, Veranschlagunc

Punkten sind zu erwähnen die Landtagskosten und ständischen Gehalte mit 31,270, Justizverwaltung 446,162, die gesammte Finanz- Verwaltung mit 371,052, die Mislitair-Verwaltung: a2) laufendes Bedürfniß exclusive Polizei - Militair , 782,001, Poslizei-Miklitair 73,880, \hwimmender Etat 42,000 Pensionen: a) dei der Civil- Verwaltung 198,344, h) bei der Militair- Verwaltung 94,340, Behufs der Landesschuld: a) Kapitalzinsen 351,000, b) Amorti- sationsfond 135,000 Rthlr.

Oesterrei.

i bien, 24. Jan. Die Orientalische Frage ist in un-

sern diplomatischen Salons fortwährend der Hauptgegenstand der Unterhaltung. Mit gespannter Erwartung wird dem Ausgange der in London angeknüpften Unterhandlungen entgegengesehen. Um so mehr allarmirte ein, an den zwei lebten Abenden in allen politischen Kreisen verbreitetes und ziemlich beglaubigtes Gerücht, als habe das Englische Ministerium in einem am U3ten stattges fundenen Kabinets-Rath die Anträge des Herrn von Brunnow zurückgewiesen. Diese Nachricht war über Paris gekommen, und trug den Stempel der Echtheit; es ergab sich jedoch alsbald, daß sie voreilig sey, und man überhaupt in Paris zur Zeit des Ab- ganges der Post, welche jene Botschaft brachte, noch keine Briefe aus London vom 13ten erhalten haben konnte. Einem anderen Gerüchte zufolge, wäre die Vermählung des Herzogs von Ne- mours mit der Prinzessin Victoria von Koburg, Tochter des hier lebenden Herzogs Ferdinand von Koburg, und Schwester des Königs von ‘Portugal, eine ausgemachte Sache. Die Prinzessin steht in ihrem 18ten Jahre und ‘| von gefälligem und anmuthi- gem Aeußeren. Der Herzog von Nemours lernte sie im vor gen Sommer in Lissabon kennen, wohin sie ihrem Vater zum Besuche der Portugiesischen Majestäten gefolgt war.

In den lebten Tagen haben sih wieder einige Todesfälle er- eignet, die mehrere unserer großen Familien in Trauer verseßen. Heute Morgen starb der Sohn des Obergespans, Grafen Karl Esterhazy, am Nervenfieber. Der Fürst Jablonowski, chemali- ger Kaiserl. Gesandter in Neapel, verlor seine Gemahlin; sie ist eine Schwester des Grafen Woyna, Oesterreichischen“ Gesandten in Stockholm. Graf M General-Adjutant des Kaisers, liegt seit zwei Tagen an einer ‘ungen-Entzündung krank darnieder. Die Aerzte verordneten zwei Äderlässe, welche dem Kranken zwar einige Erleichterung verschafften, das Uebel jedoch bis je6t nicht zu heben vetmochten.

Fürst Pückler hat nunmehr die Neugierde der zahlreichen Hippologen und Pferde-Liebhaber befriedigt, und vor einer von ihm geladenen Versammlung von mehr cks 500 Personen, unter welchen sich auch die Erzherzôge Stephan und Albrecht befonden, seine Arabischen Pferde produzirt. Der Fürst erschien hierbei in Orientalischer Tracht, und entwickelte große Gewandtheit und

Ausdauer.

Preßburg, 20. Jan. Jn der am 16ten d. M. abgehal- tenen gemischten Reichstagssibung wurde folgendes Königliche Reskript, die Militair-Verpflegung betreffend, verlesen:

„Jm Namen Sr. Kaiserl. Königl. Apostolischen Majestät unseres allergnädigsten Herrn Herrn, dem Durchlauchtigsten Erzherzog, deu Hochwürdigsten, Hochwürdigen, Ehrenhaften, Achtbaren und Hochmö- genden, auch Hochmögenden und Vortrefflichen und Edlen, wie auch Weisen und Umsichtigen, des erlauchten Königreichs Ungarn und der damit verbundenen Provinzen Herren Ständen, die entweder persön- lich, oder als Abgeordnete im Namen threr Prinzipale zu dem gegen- wärtigen, durch obenerwähnte Kaiserl. Königl. Majestät gnädigst an gesagten allgemeinen Reichstage versammelt sind, ist huldreich zu wissen zu geben: Aus der am 12. November v. Y. unterbreiteten unterthänigen Repräsentation der Reichsstände hinsichtlich des zweitenPunktes der Königl. Propositionen, unddes Operats der, Behufs der zweckmäßigsten und gerechte- ften Besorgung der Verpflegung des stehenden und tranfenirenden Militairs,

wie auch rüsichtlih der Lösung der hiermit nothwendig in Verbindung stehenden Fragen im 11. Art. 1836 ernannten Regnikolar - Deputation geruhten Se. geheiligte Majestät den Wunsch der Stände zu ersehen, daß jene, die Bequartierung und Verpflegung des Militairs in sich fas senden, bisher dem Kontribuenten obgelegenen Leistungen in Zukunft durch das Allerhöchste Aerar im Wege eines Vertrags übernommen werden mögen. daß es schon in Anbetracht der vielen Mängel, welche bei der jeßigen Lieferung der Naturalien obwalten, im Junteresse der Kontribuenten liege, für diefe Leistungen eine angemessene, allseitig gesicherte Modali- tät zu bestimmen. überzeugt, daß die Leistungen, welche dem Kontribuenten laut 8. Art.

Se. geheiligte Majestät erkennen zwar Allergnädigft

Se. Majestät sind aber zualeich auch vollkommen

1715 obliegen, demselben nicht durch ihre Größe, wohl aber durch den

Mangel einer richtigen Proportion in deren Vertheilung lästig werden. Die Bestimmung dieser würde die Reluition jener Leisiungen im baaren Gelde nur neue, hier und da noch größere Beschwerden erzeugen diese Proportion den, nach welchem die mit dieser Reluition verbundenen Vor- und Nachtheile unter den betreffenden Bezirken und Ortschaften bemessen werden müßten. Relnitión auf richtigen Abführung des zu berechnenden Geld - 1E zur vorläufigen Feststellung einer Grundlage, auf welche später der wirêliche Reluitions - Vertrag zweckentsprecchend gebaut werden fotme, fernere Betrachtungen erforderlich seven. Da also zu diesem Ende, und auch weil dieser h dienlich verhandelt werden fann, als wenn zur Erwägung des prafs tischen Theils solche Jndividuen verwendet werden, deren Berufs-Ge- poafe das Kriegswesen ist, und damit endlih auch dem Militairdienste

Proportion if also höchst nothwendig, ohne dieselbe

als die jegigen Lasten ; önnte sonst nícht einmal als Schlüssel benuyt wer-

Hieraus folgt also, daß, Bebufs der Anwendung der ur Sicherstellung der

óbbezeichnete Ansichten, so wie ) equivalents, folglich

egenstaud gebührendermaßen nicht anders zwec»

te d Aufmerksainfkeit zugewendet werde, geruhten Se. Mäájestát digst ‘zu bewilligen, daß ein Reichstags - Ausshufß ernannt

er die ¡weckmäßige Verwendung solcher im Lande E D liide auch über den Vaupla

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