Bde aw agen: E
wenn sie auch : Krone bekämpfte, es gegen dieselbe zu führen.
e) e monarchisch gesinnt Eve gen als eine Last darzustellen,
wie unsinnig es ist, das
und daß man nicht mehr da dieGrundlage und die Bür
Nor l11 1 nzustellen. Z und Verlustrechnung endlich eingesehen haben würde, daß alle
tion, die
ehnjähriger Erfahrung e gene Declamationen über
des Volkes zu nichts weiter dienen, als den zünden und die Anarchie -zu entfesseln. rden es i rârlih gefunden haben, daß der Vorschlag, einen Prinzen der Juli-Dynastie anständig zu dotiren, auf den Rigorismus derjeni- gen gestoßen wäre, welche w ' 10 wollen , oder die Ersparungs-Grundsäße unjerer Legitimisten wie- die sich nur erst über den Umfang der Civilliste beklagen, seit sie von 25 Millionen auf 12 Millionen Fr. herabgeseßt worden ist. Wir verlangen weder von den Einen |.
der wach gerufen hätte,
noch von den Anderen, d stig zeigen,
zu liberal ist. Nur das
Erstaunen und betrübt uns. Sie ist noch revolutionair durch ihre Vorurtheile und durh ihre Sprache, während sie es durch das Ziel, was sie im Auge hat, nicht mehr ist.
Factionen und spricht doch nelle Monarchie für den doch für patriotish, gegen land verkündet O’Connell,
daß er ohne Zögern eine würdige Dotation für den Gemahl der Wird man bei uns noch lange die alten
Königin votiren werde. Jacobiner-Vorurtheile mit
Der Prinz von Joinville is gestern in Paris angekommen. Galignani's Messenger sagt: ,, is gen Journale sind mit Bemerkungen über die Mission des Herrn
von Brunnow angefüllt; d
auf welche sich jene Bemerkungen gründen, nur in der Einbil- dung der Schreiber existiren, wie wir Grund haben zu glauben, so würden wir es für einen Zeitverlust halten, unseren Lesern die betreffenden Auszüge aus den Journalen mitzutheilen.“
Der Moniteur berichtigt seinen gestrigen Bericht über die Verhandlungen der Kammern dahin, daß der Dotations-Entwurf
nicht der Pairs-Kammer ,
vorgelegt worden sey. Die Einbringung dieses Entwurfes in die
Pairs-Kammer würde allerdings ein Eingriff in die S
der Deputirten-Kammer geworfen seyn, da ihr, dem
máß, alle Kredit-Forderungen zuerst vorgelegt werden müssen. Der Messager meldet, daß der
zösischer Botschafter in London, abberufen worden sey. Anderer-
seits versichert das Siècle, daß Herr Guizot sich endlich darin
gesügt habe, jenen Posten
Ernennung als gewiß betrachte. „Wir glauben, daß jene Gerüchte zwar nicht ungegründet, doch mindestens voreilig sind, und daß, wenn wirklich seit langer Zeit die Rede davon is, Herrn Guizot nach London zu senden, doch diese Ernennung dem Minister-Conjeil noch nicht vorgelegt wor- Wir wissen nicht, ob die dem Chef der Doctrinaire an- vertraute Mission dort auf einigen Widerstand stoßen wird, aber noch gestern versicherte man uns, daß sie bis jeßt nicht G ftand der Berathung gewesen wäre.“
den ift.
Das Journal des
Entwurf in Betreff der Verlängerung des Bank- Privilegiums
nicht ganz einverstanden.
nicht benußen wolle, um einige wichtige und vortheilhafte Neue- rungen in die etwas veralteten Grundsäße jenes Institutes ein- „Es war“/, sagt es, „cin weiser Gedanke, kurz nach
zuführen.
der Assignaten - Katastrophe der Minimum für seine Billets vorzuschreiben. 1803 die Regierung ihre Pflicht, als sie der Bank untersagte, Scheine unter dem Betrage von 500 Fr. auszugeben. ber jeßt, nahdem die Bank - Billets in allen Comtoirs und in allen Bdrsen akklimatisirt sind, nachdem die Bank die Prüfung einer doppelten Invasion bestanden hat, ohne einen einzigen Augenblick
ihre Baarzahlungen einzu Banken ermächtigt worden
ben, schien es unvermeidlich, daß die der Bank gestellte Gränze von 500 Fr. nicht erniedrigt würde, und wir glaubten, daß man ihn nicht allein erlauben, sondern vorschreiben würde, Scheine
von 250 Fr. auszugeben. aabe von 100 Fr.- Villets fums eine Lücke ausgefüllt
Systeme fehlt, ohne deshalb die Bank der geringsten Gefahr Aber nichts der Art ist geschehen. voller Cifer und Ungeduld, wenn es sich darum handelt, eine Lanze mit den Rentiers zu brechen, ist der kälteste, der mindest
auszuseßen.
ungeduldigste der Männer
vie Verwirklichung wichtiger Verbesserungen zu beginnen. errn Passy is kein administrativer Jrrthum, son-
ti
Entwurf des dern einzpolitischer Fehler
Eine Deputation der Messershmiede von Paris hatt
: e sich vorgslgrs Jum A Li begeben, um ihm Bemerkungen uber die vet mehreren unter ihnen bewerkstelligte Beschlaanahr deren Betrag man auf 25,000 Fr. ia vas e V den nicht vorgelassen und haben ein Schreiben zurückgelassen,
worin sie die nah den
Beschlagnahme als Willkür bezeichnen, in so weit man bei ihnen grê Ne E Eugen habe, die schon vor area
onaten mit Beschlag belegt und ihnen \päter als nicht ver- boten zurücfgestellt worden. N E liest man:
Am Charivari Morgens erschien der P mehrere Agenten, in der
selbst io Cen n sung der Untersuhung gegen Herrn Crouy- Chanel alle Papiere zu durchsuchen.| Diese Durchsuchung, welche 2/2 Sinai baet- te, führte zu feinem Resultat.
estern und in der
tiger Sturm. Es wurd
rere Personen verwunde París eingetroffen.
Die
enden Barren b
seit meinem léßbten B wesen. Die feindlichen
die constitutionellen Prärogative der s moe aufgegeben hätte, einen Comtoirkrieg
die darauf abzielt, einen Z ] festigen, der für die Einen zu monarchisch und für die Anderen
ank von England wird die in Paris gemachte Anleihe von 50 Millionen Fr. nicht erneuern, sondern trisst bereits An- stalten zur Zurücfzahlung dieser Summe. ist eifrig mit Prdgen der zu diesem Ende aus London eintref- tigt. Der M oniteur enthält nachstehenden Bericht des Marscyall Valée aus Algier vom 18.
r alaubten, daß Leute, die sih für E endlich eingesehen haben wärden,
aran denken würde, mit einer g schaft aller Übrigen ist,eineGewinn- ir hofften, daß die Oppofition nach
ófe und das Elend anatiómus zu ent- Wir würden es ganz na-
den Aufwand der weder eine Dynastie noch Prinzen
aß sie sich irgend einer Maßregel gün- ustand der Dinge zu be-
Benehmen der Opposition seßt uns in Sie verabscheut die wie sie! Sie erklärt die constitutio- einzigen Rettungshafen, und hält es die Prinzen zu deklamiren! Jn Eng- der Repräsentant Jrlands, dffentlich, dem Geiste der Freiheit vermischen ?““ Die meisten der hiesi-
a aber all’ die angeblichen Thatsachen,
sondern nur der Deputirten-Kammer
esebe ge- eneral Sebastiani, Fran-
anzunehmen , und daß nian jeßt seine Der Temps bemerkt hierzu:
egen- Débats erklärt sich mit dem Geseb-
Es tadelt, daß man diese Gelegenheit
ank von Frankreich ein hohes So that im Jahre
stellen, nachdem die Vepartemental- sind, Scheine von 250 Fr. auszuge-
Wir vermuthen sogar, daß die Aus- | zur großen Befriedigung des Publi- haben würde, die in unserem Kredit-
Herr Passy, so
geworden, als es sich darum handelte, Der 14
ie wur- Befehlen des Präfekten bewerksielligte
Gestern früh um 6 : l N 2H e Z r Tze Do us Adam, in Begleitütg
ohnung des Herrn Altaroche, um da- errn Zangiaconi auf Veranlas;
vergangenen Nacht herrschte hier ein e viele Schornsteine umgerissen und Aw y t. Heute früh sind viele Posten nicht in
Die hiesige Münze
Januar: „Die Provinz Algier ist te der Schauplab keines Ereignisses ge-
130
und die Kabaylen wagen P faum noch in den Gebirgen bei Blida zu deigen, Uses ölonnen haben die Ebene nach allen Richtungen hin durchzogen, ohne auf Feinde zu stoßen. Blida is seit dem31. Dezember nicht mehr beunru igt worden. Spätere aus Ko- leah eingegangene Berichte melden mir, daß der Kalifa von Mi- liana sein Lager in den Engpässen Uad - Ser aufgeschlagen hat daß seine Infanterie auf den Höhen der Gebirge Beni -: Sala lagert; der Kalifa von Medeah befindet sich mit den Trümmern seiner Jnfanterie am Fuße des fdligen Abhanges des Artlasses. Die Kabaylen - Stämme sind des Krieges müde, und warten nur auf eine Gelegenheit, um die Handels- Verbindungen mit Algier wieder anzuknüpfen. Der Emir befindet sich in Tekedempt, wo er seine Vertheidigunas-Mittel konzentrirt und Munition an- fertigen läßt. Es regnet beständig, und die Ebene ist fast nicht zu passiren; ih kann daher in diesem Augenblicke an kein wich- tige Operation denken.“
Belgien. Brüssel, 28. Jan. Jn der gestrigen Sikzung der Reprä- sentanten-Kammer wurde dem Kriegs-Ministerium ein provisori- scher Kredit von 3,500,000 Fr. eröffnet. Die desinitive Feststel- lung dieses Kredites für das laufende Jahr wird wahrscheinlich erst im Monat März stattfinden, und dann sollen die außerdem noch ndthigen Summen votirt werden. Unter den vielen Unglücksfällen, welche die leßten Stürme in Belgien verursachten, gehört auch, daß am 22sten Nachmittags der Telegraph in der Gemeinde Eppeghem in dem Augenblicke einstürzte, wo der Ausseher denselben arbeiten ließ. Eine Vier- telstunde später ward dieser Unglückliche leblos unter den Trüm- mern hervorgezogen.
Dänemarkfk.
No p ant ag ol 27. Jan. Se. Majestät haben Se. Königl. Hoheit den General-Major, Kronprinzen Frederik Karl Christian, zum General-Lieutenant ernannt. i Aus den Liimfjords- Distrikten laufen wieder beunruhigende Nachrichten über hohe Wasserfluthen ein, welche von den leßten Stürmen veranlaßt worden sind. — Im Alt. Merkur wird Folgendes über die Militair- Aushebungen in den Pier Delrntven Herzogthümern ge- sagt: „Daß die Geseßgebung über die Miklitair-Aushebung einer Revision ari, ift tas nicht zu verkennen. Die Bevölkerung in den Land-Distrikten der Herzogthümer beträgt 640,000 und hat sich seit Erlassung der Land - Militair- Verordnung vom 1. August 1800 um 140,000 vermehrt, die männliche Bevölke- rung um reichlich 70,000. militairpflichtigen Land-Distrikten betrug für die Altersklasse 1835. 1803. also + 1835.
von 1—10 Jahren 80,835 62,933 17,902 » 10-20 » 6378 4491 23,427 » 20—30 » 46037 39,038 6,999
195,250 146,922 48,328.
Berechnet man diese einfachen Zahlen - Verhältnisse und er- wägt, daß die Zahl der Zwanzigjährigen ungefähr 6000 ist, von denen reichlich */z dienstpflichtig sind, daß jährlich ungefähr reich- lich 1600 Mann ausgehoben werden und daß eine niht unbedeu- tend grdßere Zahl von Zweiundzwanzigjährigen sich alljährlich auf den Land - Militair - Sessionen freiloost, so ergiebt sih, daß das Aushebungswesen in seiner jeßigen Gestalt nicht nah Grundsäßen der politischen Arithmetik regulirt , -sondern eher auf Grundsäßen des Lottos oder der Lotterie basirt is und mithin in hohem Grade einer Revision bedarf: — Diese scheint auch jeßt noch an der Zeit du seyn, da wir uns nicht davon überzeugen können, daß die Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht, so wünschenswerth sie auch seyn mag, sich bei den komplizirten Verwaltungs - Ver- hältnissen der Herzogthümer so bald herstellen lassen sollte. Das ganze Steuer - Verhältniß der Srädte j B. scheint nämlich der- maßen mit dem status quo zusammenzuhängen, daß jeder Kardi- nal - Veränderung desselben, sey es nun allgemeine Wehrpflicht, allgemeine Gewerbefreiheit oder dergl., eine neue Regulirung des ganzen städtischen Steuerwesens vorausgehen múßte.““
Deutsche Bundesstaaten.
München, 30. Jan. (Fränk. M.) Stände-Versammlung. In der dritten öffentlichen Sibung der Kammer der Abgeordne- ten trug der Secretair des Petitionsausschusses Freiherr von Welden über drei Eingaben vor; 1) des Abgeordneten Lipp, be- treffend Abänderung der §ÿ. 48 und 49 des Edikts über die áußeren Rechtsverhältnisse der Oas des Königreichs in Beziehung auf Religion und kirchliche Gegenstände (Beil. H. zur Verf.-Urk.), welche Paragraphen von der Verwendung der Ueber- {üsse des Kirchen- und Stifrungsvermägens handeln; 2) des Abgeordneten Lampert, Verlegung der Jahrmärkte von Sonn- und Feiertagen auf Werktage betressend; 3) des Abgeordneten Stôcker und sechs anderer Abgeordneten, die breiren Radfelgen betreffend. Der Ausschuß hatte beide lebtere als auf sich be-
ruhend erklärt. Dennoch ‘entspann sich darüber eine lebhaf- tere Diskussion, weil - der Freiherr von Welden im Ein- gange seines Vortrages darauf hingedeutet hatte, daß es
besser und rathsamer sey, das Petitions - Recht der Unterthanen und selbst der Kammer - Mitglieder in engere Schranken -zurück- uweisen und die desfallsigen Eingaben mit größerer Strenge zu Dibadeta ; um nicht mit-all zu vielen Wünschen und Anträgen behelligt zu werden. Minister von Abel erklärte zwar, der An- trag selbst wegen der Radfelgen sey durch die jüngsten Verord- nungen schon erledigt, indem diese alle mögliche Erleichterungen gegeben hätten; dessenungeachtet erhoben such die Abgeordneten R, von Thon, Dittmer, von Kreß, Bestelmaier, Vogel u. A., und legten in sehr nachdrüctlicher Weise Verwahrung ein gegen die von dem Freiherrn von Welden in seiner Cigen|chaft als Ausschuß-Referenten an den Tag gegebene Absicht, die Rechte der Kammer zu beschränken. Auch nicht die allergeringste Be- schränkung derselben dürfe stattfinden, die Kammer besie sie in Kraft der Verfassung, und darum seyen sie so heilig zu halten, wie diese selbst.
Oesterrei.
Pesth, 20, Jan. (Núrnb. K.) Dein Fremden, der Un- E bereist, kann es allerdings unmöglich entgehen, daß alles in ngarn dermalen vorherrschende Streben darauf gerichtet ist, die Ungarische Nationalität in allen Gegenständen so viel wie wed gg ju lassen. “Haupt, Ausgab : ie Fes due
emie der Wissen é abe ihre asien, zue Wi prachformen, bildet
gemacht. Dieselbe änd ilt an den neue Wörter, sebt für die Gee Ungarischen Werke und Ueber-
sebungen Preiseaus, und is dazu mit bedeutenden Fonds ausgerüstet, die durch Legate eifriger ban rb gegrü
ndet worden sind, und noch apitalstock die
raber erscheinen nicht mehr in der Ebene,
Summe von 343,197 F. n Zuflüssen wird es kaum
immer erhdht werden. Gegenwärtig den t ihr
Die männliche Bevölkerung in den
je fehlen, nicht minder an andern Stiftungen, die wenigstens sinn- verwandt sind. So machte der um die Volksbildung auf seinen Gütern so vielfach verdiente Graf Alois von Beréngi in Vag- Uihely eine perpetuirende Fundation, daß jährlih sechs Knaben und sechs Mädchen, die sich durch ein moralisches Betragen, vor Allem aber «durch Kenntniß der Ungarischen Sprache auszeichnen, bei der dffentlichen Prüfung belohnt werden sollen. So wird die Ungarische Sprachlehre zum Gebrauch der Slavischen Sd,
von Nikolaus von Jankovich verfaßt, in den ulen unentgeltlih vertheilt. So hat der Abt und Pfar- rer - in Dunafdedvar , Anton Egyed , der Akademie 100
Exemplare seiner Uebersekung von Övid's poetischen Briefen als Fortsekung der Uebertragung alter Klassiker in die Ungariite
prache vermacht. So hat eine Frau Rosa von Bezegh-in Balassa Gyarmat eine E R E Bg mit dem Hauptzweck des Unterrichts in Ungarischer Sprache gestiftet. Jn derselben Absicht erscheinen jebt auch solche Bücher, die nicht ausschließend für Ungarn bestimmt sind, sondern mehr für Slaven, in der Ungarischen Sprache, wie nur eben jeßt ein statistisches Handbuch über die sämmtlichen protestantischen emeinden Ungarns, von einem Pesther Geistlihen. Natürlich kann es an Uebereilungen aller Art nicht fehlen, die sich be- sonders im höheren Geschäfts- und dem gerichtlichen Ver- fehr herausstellen. Daher das Widerstreben der obendrein zahl reicheren Slaven, und deren Bemühen, ihrerseits die Slavische Sprache zu heben, für die namentlih unter den Zöglingen der Slavischen Bildungs-Anstalten ein großer Enthusiasmus herrscht.
S ch weiz.
Aus der Schweiz, 24. Jan. (L. A. Z.) Die Angele- genheiten in Wallis nehmen immer deutlicher eine für Unter- Wallis günstige Wendung: Als vor sechs Wochen Unter-Wallis sih zu den möglichsten Konzessionen bereit fand, selbst zu derjeni- gen, dem Bischofe von Sitten vier Stimmen am Landtage ein- zuráumen, hätte Ober-Wallis zugreifen sollen, und sein Ueberge- wicht wäre für lange Zeit wieder festgestellt worden. Jekt wer- den die Vermittelungs-Versuche, wenn sie zu einem Einheitsziele führen, die Ansprüche von Unter-Wallis zur Grundlage haben, zumal Mittel-Wallis sich immer bestimmter für Unter-Wallis er- flárt. Vereitelt Ober-Wallis aufs neue die Vereinigungs - Ver- suche, so wird die Mehrheit der Kantone wohl noch cine Zeit lang zusehen, dann aber die in Sitten bestehende Regierun als die rechtmäßige Regierung von Wallis erklären, worauf- hin dann die E sich mit derselbén zu arrangiren haben werden. — Ueber das Treiben des ‘juraschen oder Französischen Theils im Kanton Bern wage ich nicht zu schreiben ; doch ist so viel gewiß, daß in demselben die Partei, welche an dem berner- schen Staats-Verbande treu hält, Boden gewonnen hat. Drei Dinge machen diese Angelegenheit s{hwierig, der Mangel an in- nerer Festigkeit des Staats-Gebäudes von Bern wie an Zusam- menhang der Eidgenossenschaft überhaupt; sodann, daß die katho- lischen Priester in der Opposition sind, und endlich die unmittel- bare Nähe Frankreichs. — Die Dampf-Schifffahrt auf dem Bo- densee dehnt sich aus wie die auf den Züricher See; im Laufe dieses Jahres werden die Anwohner des leßteren Gewässers die Freude haben, ein drittes, vielleicht ein viertes Dampfschiff zu sehen. Aus dem Oriente kommt nun bereits ziemlich viel Seide über den alten Mittelländischen Seeweg.
Sali
Neapel, 18. Jan. (A. Z.) Prinz Heinrich der Nieder- lande hat am leßten Mittwoch die Anker gelichtet und kam mit einem sehr g Nordwinde nah einer Fahrt von 36 Stun- den glücklich in essina an.
Man spricht hier viel von einer angeblich projektirten Reise Sr. Majestät unseres Königs nah Wien.
Der Herzog von Bordeaux lebt hier sehr zurückgezogen und láßt sich wenig sehen; es hat sih, wahrscheinlih ihm zu lieb, eine große Anzahl Französischer Karlisten hier vereinigt; unter Anderen auch Herr von Walsh, früherer Redacteur des Jour- nals de la Mode. Herr Casimir Perier, in Abwesenheit des schon lange vergebens erwarteten Gesandten, Meg S Monte- bello, Französischer Geschäftsträger, vermeidet alle esellschaften, wo er mit dem Prinzen zusammentreffen könnte.
D E.
Madrid, 20. Jan. Die Wahl - Operationen liefern das allgemein erwartete Resultat. Wenn die exaltirte Partei in der Hauptstadt siegte, so haben dagegen in den Provinzen die Ge- mäßigten entschiedene Erfolge davongetragen. Man kennt bis jeßt zwar erst die Ernennungen von 7 Kollegien; unter diesen aber sind ® zu Gunsten der gemäßigten Partei und nur eine einzige im Sinne der Exaltirten ausgefallen. Aus sicherer Quelle glaubt man zu wissen, daß die Wahlen der Provinz Guipuz- coa den Moderados günstig seyn werden; die Wähler von Bis- caya, sagt man, hätten sich eines Anderen besonnen und würden Deputirte von dieser Farbe in die Cortes senden.
Herr von Toreno hat geen einen glänzenden Ball gegeben,
4
zu welchem die Elite der Madrider Gesellschaft eingeladen war.
Griechenland.
Athen, 13. Jan. Unter den liberalen Oppositions - Jour- nalen ist es besonders die Minerva, welche eine On eftige Sprache gegen die neuen Hetäristen führt und ihnen Absichten unterlegt, welche bis jeßt noch aller Bewahrheitung zu ermangeln scheinen. „Unter den Namen der Orthodoxie also“, ruft sie aus, „wollten die Verschwörer Griechenland zu Grunde richten! Jekt begreifen wir, warum die Prophezeiung des Agathangelos und und andere Schriften der Art verbreitet wurden. Jebt begreifen wir die sonderbaren Gerüchte über das Jahr 1840. Jebt be- greifen wir, warum der Präsident der heiligen Synode und der Kultus - Minister, Herr Glarakis, so viel Lärm wegen des un- glücklichen Kaïris machten. Jebt begreifen wir, was die Rund- schreiben der Synode und des Kultus - Ministers damit sagen wollten, daß die Orthodoxie untergraben sey. Jebt begreifen wir die theologische Schrift des Herrn Oekonomos. Jebt begreifen wir, wa- rum der Secretair der Synode, Herr Pharmakides, verseßt ward. Alles dies lag in dem Zwecke der geheimen Gesellschaft, um das Volk
vorzubereiten. O fluchwürdige Entschlüsse! O satanische Erfindun- gen! Nun begreifen wir auch die Räubereien des Peloponnes und die Ordonnanz über die Aufhebung verdächtiger Familien; das
Staats - Oberhaupt der Unzufriedenheit des Volks auszuseßeñ, das war der Zweck dieser dinterliftigen Machinationen!““ Jn deï nämlichen Nummer sagt die Minerva: „So viel wir bis jeßt erfahren fonnten, war der Zweck der philorthodoxen_Gesell- schast, eine Verwaltungs-Kommission von drei Mitgliedetn, aus einem Mislitair , einem Geistlichen und einem Civil-Beamten be-
andeln sollte. Wir können nicht Aen, daß die geheime Ge-
handel einzuseßen, welche als provisorische Regierungs- Behörde ellschaft die Absicht hatte, die riechenlands zu erwei
ränzen
tern, da nicht ein einziger Militair-Chef von Griechenland der Hetárie angehört. Mit welchem N eeN diese O der Minerva zu betrachten sind, geht schon daraus hervor, daß die Regierung, welche doch im Besibe mehrerer wichtigen Doku- mente der Gesellschaft ist, nicht nur in ihrer offiziellen Mitthei- lung an das diplomatische Corps den Zweck der Gesellschaft ein- zig darauf beschränkt, daß sie unter dem Vorwande oer Ortho- doxie die benahbarten Türkischen Provinzen in Aufßand verseßen wollte, sondern auch aus ihren übrigen bis jeßt getroffenen Maßregeln. Nichteine derselben deuten darauf hin, daß sie Anzeichen einesUnterneh- mens gegen die Ordnung der Dinge in Griechenland selbst entdeckte. Damit im Einklang ist die Mittheilung, welche in dem halboffi- ziellen Griechischen Courier hierüber erschien. Es heißt darin wörtlich: „Die Regierung hat Kenntniß erhalten von der Existenz einer geheinten Gesellschaft unter dem Namen der „philortho- doxen““, welche eine Jnsurrection in Epirus, Thessalien und Ma- cedonien beabsichtigte. Es wurden sogleich die energischsten Maß- regeln ergriffen, um die Verbreitung der aufrührischen Îdeen die- \:s strafwürdigen Komplotts zu hindern, und die gerichtliche Be- oöórde führt hierüber die strengste Untersuchung, so daß wir schon jeßt das Publikum über die Folgen dieser unsinnigen Machina- tionen vollkommen beruhigen können. Jn kurzem werden wir die vollständigen Aufklärungen mittheilen, welche die Justiz über diese Vorgänge sammelt, und schon jelzt ergiebt sich aus ihnen, daß die Masse des Griechischen Volks weit entfernt ist, solche Absichten und Anschläge zu theilen, die ohnehin schon j Ge- nûge durch die Namen Jener charakterisirt werden, welche von deren Verwirklichung träumten.““
In Bezug auf die in Griechenland entdeckte geheime Verbindung sagt die Allgemeine Zeitung vom 29. Januar: „Wir erhalten heute weitere sehr ausführliche Berichte aus Athen, die zwar kein späteres Datum als die zuleßt gelieferten tragen, aber úber den Zusammenhang und die Entwickelung manche neue Aufschlüsse bringen. Die Athenishen Journale sprechen gleich. falls sehr umständlich über das vor ihren Augen Vorgefallene. Eine fast allgemeine Anklage der Saumseligkeit oder der Conni- venz erhob sih gegen den Minister des Innern und des Kultus, Herrn Glarakis, welcher längst als Anhänger der Kapodistriani- hen Partei bezeichnet worden war. Am 1lten Abends wurde er seines Postens enthoben, und an seine Stelle provisorisch der Staatsrath Theocharis ernannt. Einer unserer Berichte schließt : „In Stadt und Land herrscht freilich Spannung, aber vollkom- mene Ruhe.“‘
F. 04 a h d.
Berlin, 1. Febr. (Milit. Wochenbl.) Der General- Major und Chef vom Generalstabe des Garde-Corps, von Rey- her ist zum interimistischen Direktor des Allgemeinen Kriegs-
epartements ernannt worden.
Danzig, 29. Jan. (Danz. Z.) Man berichtet aus Schweb, daß die Eisdecke dort bei niedrigem Wasser, um i Uhr in der Nacht zum 28sten, ins Treiben gekommen ist. Hier liegt das Eis noch fest, und bei Marienburg sollen gestern noch Wagen über das Eis gefahren seyn. Bei dem anhaltenden Thauwetter ist man aber des Aufgehens der Eisdecke auch hier in den näch- sten Tagen gewärtig,
Der Verein Berlinischer Kunstfreunde für den Erzguß der Kißschen Amazonen-Gruppe hat es sich angelegen seyn lassen, das Unternehmen na Möglichkeit zu fördern, und ist darin von dem Künstler auf das E v unterstüßt worden.
Nachdem nun die Aufstellung des zur Abformung bestimmten Gyps - Modells in einem größeren, eine freiere Ansicht gestattenden Raume, welchen wir der geneigten Vergünstigung eines boben Kriegs- Minisieriums, im Königl. Gießhanse, verdanken, vollendet worden ist, beehren wir uns, dem Publikum über die bisherige Geschäftsführung in Nachfolgendem Rechnung zu legen. ; :
Aus dem Kassen-Berichte ergiebt sich Folgendes :
1) A LEIERgon an Beiträgen bis zum 29. Januar. 1840 ...... a C of p: 16,602 Rthir. 13 E. 2) noch) E Terminal - Beiträge : M 3512 Rthlr. 28!/, S 3) rüdständige ein- Fe. 26 /» Sgr.
malige Beiträge 4600 » L A Gemem R E 2972 » M/, » Zusammen W575 » 11!/, » Hiervon wurden verausgabt bis zum 29. Jg nuar 1840 ........,, A I E 27428 » W!/, » Bleibt mithin baarer Bestand... E » W/ »
16,602 i: Sgr. find D bagren Kalte Besanda der 13,853 Mie, Vai Ser einfiweite1 65 r. bei d ónial. S Í de iets G 8a pt Cdas worden, er Königl. Seehandlungs-Societät __ Nach den inzwischen gemachten Er j Erkundigungen dürfen wir beslinunt Sbtungen e E Anschlags-Sumiue von 30,000 Rthlr. auszureichen : Seit unserer ersten Bekanutmachung vom 15. April v Y. (s. Nr 94 d. Z,) haben wir dem geehrten Publikum mit öfteren Anregungen nicht beschwerlich fallen wollen, in der festen Ueber eugung, daß, sobald das Gyps-Modell des Kunstwerks einmal zur Tébbeigen Ansicht aufge- stellt sey, sich der Antbeil für die Ausführung in Er; neu beleben, und die Summe der erforderlicheu Mittel bald sich füllen werde i Indem wir zur Besichtigung des Kunstwerks ba S iens ns laden, erlaube wir uns zugleich anzuzeigen, daß bei den Mit liedern des Vereins, so wie im Lokale der Auf ellung, Lisien zu Vater eid) nungen bereit liegen. Das Lokal ist gegen ein Eintritts d von 5 Sgr. (welches zur Vermehrung , des Fonds für die Ausführu d Gruppe in Erz bestimmt ist) vom 2. Februar an, an den Wo enta en von 10 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags ‘und an den Sonnta- ge von 11 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags dem Besuche ge- ffnet. Es ist gedielt und erwärmt. esuche ge« Berlin, den 31. Januar 1840. An Beiträgen sind seit dem 14. August v. X. (\. Nx 95- eingegangen: Herr Ober-Baurath Bamvol di L 227 der St. Z) ster J. H. Richter 5 Rthlr. Herr Hre Dr. Witte 1 Rihlr. Ma. dame As 1 Rthlr. Herr Fabriken-Kommissions-Rath Brix 5 Rihlr. A. H. 5 Rthlr. Gold. Herr Buchhändler Amelang §5 Rthlr. Gold. Herr Regierungs-Affessor von Minuioli 5 Rthir. Herr Ant. Gropius 2 Rthlr. Einige Buchbinder 3 Rthlr. Herr Geheimer Kri e tb und Geueral - Proviantmeister Müller 5 Rthlr. Gol». . He ae : Bergrath Kriegar (zweiter Beitrag) 5 Rthl Gold. Fräulein M rie Lange in Breslau 50 Rthlr. Herr F. W. Tuch in Leipzig 15 Rthl 4 Die Herren Treu und lei L 15 Rthlr Gold. Here Parti i 10 Rthlr. Fräulein Frommann 1 Rthlr. "Frau Dr “Veit 2 Rthlr. Fräulein Emma Klug 1 Rthlr. Herr Hof - Marschall Dia Meyerinck i5 Rthlr. Herr E. F. in P. 5 Rthlr. Gold. err Gehei- mer Ober-Finanz-Rath Kühne 5 Rthlr. Gold. Herr vor ärensprun 5 Rthlr. Herr von R. 1 Rthlr. Frau von A. 1 Rthlr. Herr Ge heimer Legations - Ratb Michaelis 15 Kthlr. Frau Geheime Rüthin riewind 5 Rthlr. Der Kunst- Verein in Potsdam 40 Rthlr. v. U in Parey 15 Rthlr. Herr von Schierstedt auf Dahlen bei Ziesar 5 Rthlr. Herr Fabriken - Besißer Hecker in Potsdam 5 Rthlr. Herr Maurermeister Hecker in Potsdam 5- Rihlr. Herr Präsident Heuer in
431 P. np 5 Nthlr. Herr Hof-Gärtner. Sello in Sans-Souci 5 Rthlr.
. in Potsdam 5 Rthlr. err C. Kuhy 3 Rthir. ordan 3 Rthlr. Herr H. Jordan 1 Rtblr, inclusive 45 Rthlr. Gold. Men oos S aae y e : er Verein Berlinischer Kun nde zur Ausführu Li rgen Amazonen - Gruppe in Eri. Ae Benecke von Grödigzberg.
Herr Justizrat In Summa 285 Riblr:
Brose. X. M. Fr& 4
Friebe. F. G. von Halle. Krausni. v Olfers. Gra:
von Raczinsfki. auch. Graf von Redern. Schinkel. Wach. Waagen.
Skalley. S. H. Spifer. F. Tief. Wagener.
Berichtigung: Jn dem gestrigen Blatte der St. Zta. S. 126 Spalte 1 Zeile 55 v. o., statt: „Berryer“ lies Berr N Ns
Wissenschaft, Kunst und Literatur. j Berlin. Der verflossene Monat tar hat uns auf den Kö- niglichen Bühnen drei, auf der Königsstädtischen vier Neuigkeiten ge- bracht ; dort das Schanspiel „der Fabrikant“, aus dem Franzesischen des Souvesire von Devrient, das Lustspiel „der Talizmann“, von Bauernfeld, nach dem alten Englischen Stü the little young l‘rencb lawyer von Beaumont und Fletcher, und das Ballett „Liebesbändel-/ von Taglioni mit Musik von Schmidt; in der Königsstadt die Lust- spiele „Don Aurelio““, nach dem Spanischen von Vogel, und „Car- touche „nach dem Französischen von Dorich, das Melodrama „Lord Arthur“, nach dem Französischen von Wulfes mit Musik von Eber- wein, und das historishe Schauspiel“ „Kardinal Richelieu oder die Tage der Geäfften“ (les journées des dupes), aus dem Englischen des Bulwer von Braunfels ; also kein einziges Deutsches Original, woraus jedoch fein allgemeiner Schluß zu ziehen, da sih im Gegentheil die erfreuliche Thatsache herausstellt, daß die auf den Königlichen Theatern im Laufe des vorigen Jahres neu gegebenen Dramen fast sämmtlich Originalstücfe waren und im legten Vierteljahr dort berhaupt nicht mebr als vier bis fünf Uebertragungen aus dem Französischen qur Aufführung fa- men. Unter den oben genannten dramatischen Neuigkeiten zeichnen sich die beiden der Englischen Literatur entlehnten durch Reichthum der Handlung und der Situationen, durch Charafterzeichnung und ge- sunden Humor vor den übrigen sehr vortheilhaft aus, ganz besonders das Bulwersche Drama: Kardinal Richelieu, welches zu dem Be- sten gezählt werden darf, was in neuester Zeit für die Bühne gedich- tet worden. Es is zugleich das erste Stück von Bulwer, welches in Berlin über die Bretter gegangen. Wir lernen hier den beliebten Ro- mandichter, der bereits einem Deutschen Schriftsteller den Stoff zu einem Trauerspiele geliefert hat, nun auch selbsi als Dramatiker feu- nen und sehen ihn auf diesem Felde nicht weniger Lebendigkeit der Dar- stellung, nicht geringere poetische Kraft in der Auffassung und Durchführung der Charaftereentwickeln, als in seinen Romanen. Das Drama gehört nicht in die Klasse der Petannten Tendenzstücke, in denen sich Richtungen der Zeit spiegeln ; es sucht vielmehr eine bedeutende historische Begebenheit in objeftiver Haltung durch sich wirken zu lassen ; dies geschieht auf eine sehr geschickte und spannende Weise, und bei aller Verwickelung doch so, daß wir die Fäden der Handlung niemals verlieren und die Hauptfigur, der ftaatsfluge und geistesgroße Kardinal, stets das Centrum bildet, durch welches unser Jnteresse dauernd gefesselt wird. Die Ans des Stücks ist größtentheils befriedigend; Alles greift rasch und lebhaft in einander; die enden Anordnungen sind eben- falls geschmackvoll und wirfsam, und fo inacht das Ganze einen sehr bedeu- tenden Eindruck, während es eine geistig anregende Unterhaltung ge- währt. - Das andere Produkt der dramatischen Muse Englands, der Talismann, welches uns auf der Königlichen Bühne in einer Be- arbeitung von Bauernfeld vorgeführt wurde, is aus der Shakespeare- fene? undträgt auch in seiner romantisch-abenteuerlihenHandlung, in dem eden, phantastischen Spiel des Wiges und der Laune, ganz dasGepräge jenes Zeitalters. Die schwächere Seite desselben \iud die ernsten Charaktere; in ih- nen tritt der Abstand zwischen dem großen William und den gleichzeitigen Dichtern Beaumont und Flether am stärfsten hervor. Hier fehlt es an Tiefe und Wahrheit, und am Schluß sieht man deutlich, daß die Verfasser fich hinsichtlich der Entwifelung in einiger Verlegenheit be- fanden; fie nahmen zu einer Parabel ihre Zuflucht, und diese uner- wartete, ziemlich unbeholfen aus der Empfindung in die Reslexion überspringende Lösung thut dem Eindruck des Ganzen nicht wenig Schaden. Sehr belustigend find dagegen die otihei Parx- tieen des Stücks, die auch mit heiterster Laune und Naivetät darge- stellt wurden. Ueber das von Herrn Eduard Devrient aus dem Fran- zösischen übertragene Schauspiel: der Fabrikant, von E. Souvestre, ist wenig zu sagen, da es uns weder neue Situationen, noch neue Charaftere 4 all? diesen glemaer, diese Fallissements, diese Haus freunde, die die Ruhe einer Familie stören, diese treuberzigen Dheime, die fich ins Mittel legen und die innere und äußere Zerrüttung des Hauses wieder in Ordnung bringen, haben wir nur zu oft in Deut- schen Originalen schon auf der Bühne gesehen, als daß wir dergleichen noch aus dem Französischen zurückzuübersegen brauchten. Die ausgezeichnete Charakter - Darstellung des Herrn Seydelmann in der Nolle es Vermittlers fonnte allein einigermaßen mit dem Stück versöhnen. Neu war darin die Anmwoendung sogenannter geschlo}ener Decorationen, bei denen die einzelnen, mit dem Hintergrunde sonst pa- rallel stehenden Seiteu-Coulissen durch zwei etwas schräg von der Hin- terwand nach deur Proscenium zulaufende geschlossene Seitenwände ersegt sind, während auch die Decte mit diesen drei Coulissentheilen dicht zusammenschließt, was besouders für das rezitirende Drama von großem Vortheil ist, da der Schall auf dieje Weise mehr konzentrirt und die Sprache bei weitem vernehmlicher wird. Das neue Bal- lett Liebeshändel hat durch die bunte und burlesfe Handlung und durch die pittoresfe Be unG, worunter besonders eine Winterscene mit Schlitten und Schlittshuhläufern sehr ergögte, vielen Beifall ge- funden. Endlich is noch zu erwähnen, daß im vorigen Monat die Spanischen Tänzer Herr Camprubi und Dlle. Dolores auf der Königlichen Bühne mehreremale auftraten und durch ihre südliche Leb- haftigkeit und pikante Grazie in Bewegungen , Geberden und Blicken eine sehr anziehende Erscheinung für die Freunde des Ballets waren. Die Tonkunst brachte uns im Jannar nichts Neues, doch wurden einige der bedeutendsten klassishen Werke gegeben, Don Juan, die Hochzeit des Figaro, Fidelio, die Vestalin und Fernand Cortez. Ju Ganzen famen zur Darstellung: auf dén Königlichen Bühnen: § Opern (Fernand Cortez 2mal), 6 Sing- spiele (das Stelldichein und die Flucht nah der Schweiz 2mal), 4 Tra- gödien, 4 Schauspiele, 19 Lustspiele (Schwärmerei nach der Mode mal und der Roman 2mal) und 5 Ballets (Liebeshändel 2ual); auf dem Königsstädtischen Theater: 6 Opern 4Zum treuen Schäfer 3mal), 6 Gesangs - Possen und Melodramen (der Sieg des guten Hu- mors ümal und Lord Arthur 4mal), 1 Schauspiel, Kardinal Riche- lieu, 2mal, und 10 Lustspiele (Cartouche, der Minister und der Seiden- händler, und die Mönche jedes 2mal). 10.
Kur-Mainz in der Epoche von 1672, von Dr. G. E. ERPRYEE, Hamburg bei Perthes. 1839. Zwei Theile n 8. Das Studium der Schriften und der Philosophie unseres großen, wahrhaft genialeu Landsmannues Leibniz, womit der Verfasser dieser Arbeit fich bekanntlich schon seit längerer Zeit beschäftigt hat, ist auch die Veranlassung zur | aven ri geaen er Schrift gewesen, wel- che unter einem die allgemeinere Aufmerksamkeit vielleicht weniger auf sich ziehenden Titel, nicht bloß die agbarsen Beiträge zur Deutschen Geschichte bald nah der Zeit des Westphälischen Friedens liefert, son- dern uns jenen berühmten Mann, welcher eben so ede als Staats- mann und Historiker, wie als Philosoph fh einen Namen erworben hat; in einer Beziehung kennen lehrt, die ihn in einem fast wunderba- ren Lichte erscheinen läßt. Denn wie merkwürdig wäre es nicht, wenn die Ln der Franzosen gegen ees h Zeit der E 0 a
zösischen Revolution am Schlusse des vorigen underts auf Fdeen Ta Blaue von Leibniß zurücfzuführen wäre, und wenn der Goneral
Bonaparte vor dem Zuge gegen Aegppten díe Denkschrift Leibnitens an König Ludwig XiV. von Frankreich in Beziehung auf ein solches Unternehmen gefannt und benugzt hätte. Diese Frage gehört, wie der Verfasser mit Recht bemerkt, nicht bloß ín die Spähre der Politik,
sondern auch in die der Kriegsgeshihte, und übt, selbst in dem Hellduufel und der Ungewißheit, wíe sie dem Geiste sich darstellen mochte, einen außerordentlihen Reiz aus. Einer
der größten Feldherren {öpft aus den Jdeen und Vorschlägen eines Philosophen vor hundert Fahren ; — oder anders, ein Philosoph ist Urheber eines militairischen Planes, der nah hundert Fahren durch einen neuen Alexander die glänzendste Ausführung erhält . es ist ein Verhältniß ohne Gleichen- in der ganzen Geschichte! Leibnir und die Eroberung Aegyptens durch die Franzosen sind gewissermaßen die Faf- toren dieser historischen Arbeit, und T Bafis: hat fie an- dem kleinen Staate Kur- Mainz, welcher bei seiner politischen Stellung im Dent- schen Reíche gleih nah der Zeit des großen dreißigjährigen Kricg: unter der Waltung des ausgezeichneten geistlichen úrsten Foha Philipp von Schönborn und seines Ministers des Baron von Boine- burg für die großen Mächte der damaligen Welt, für die tors ‘ iu Vesterreich und Spanien und für die Bourbons in Frankreich nici ohne ichtigfeit sevn mußte. Auch spricht sich der Verf, in der aus führlichen Einleitung darüber aus, in welchem Verhältnisse Leibnig als Staatsmann und die Politik des Kurmainzischen Hofes sowohl zu der damaligen Unternehmungen Franfreihs unter Ludwig X1V., als auch p den jüngeren Unternehmungen der Franzosen auf Aegypten gestan- elt haben. Das Resultat ist denn freilich, daß der jüngste Heros. der Europäischen Geschichte, ohne durch Leibnigens Schriften veranlaßt zu sevn, seinen Eroberungs- Zug nach der Orientalischen Welt unternom- men habe, nichtsdestoweniger bleibt der aus diesen historishen Unter- suchungen hervorgehende Gewinn für die genauere Kenntniß des Deut- schen Philosophen und der gesammten Politif jener Jeit, welche gerade in dem, auf dem Titel bemerkten Jahre 1672 ein merfwürdiges Um- schlagen erhielt, immer ungemein “groß, und läßt uns diese Studien des Verf. in Paris, wo einige Vorarbeiten dazu von den ausgezeich- netsten Französischen Gelehrten unserer Zeit schon die gebührende Un- erfennung, Theilnahme und Unterstügung gefunden haben, nur mit dem größten Danke anerkennen.
Im Jahre 1803, am Vorabend des Wiederausbruches der Feind- seligfeiten zwischen England und der Französischen Republik, verbrei- tete sich von England aus auf das Festland ein Pamphlet, welches als eine Art an ministeriellem Manife gegen den ersien Konsul Bona- parte gelten fonnte, und schon durch den Titel eine außerordentliche Aufmerksamfkeit erregte. Die Schrift hieß: „Auszug aus Leibnigzen's Memoire von Ludwig XIV. über die Eroberung von Aegvpten zur Begründung der Obergewalt über die Euröpäischen Regterungen.“ Was der hinter dem Schleier der Anonymität verborgene Verfasser beabsichtigte und als wessen Organ er auftrat, hat er unverholen geäu- ert. Denn das Englische Ministerium fürchtete die Erneuerung der
láne der Französischen Republik auf Aegypten und beschuldigte zu- leich den ersten Konsul, den aus Leibnigen's Schrift aufgenommenen
lan in einer weit größeren Ausdehnung zur Ausführung bringen zu wollen, als es jener Philosoph selbs angegeben habe. Es war aber die Absicht des Ministeriums, selbs gegen die Stimmung des Englischen BVolfes einen Bruch des Friedens von Amiens herbeizuführen und den Kampf mit Frankreich wieder zu beginnen, vornehmlich weil man das, für die eherrshung des Mittelmeeres so wichtige Malta den Bestimmungen jenes Friedens gemäß den Franzosen nicht wieder herausgeben wollte. Die berühmtesten neueren Französischen Geschichtschreiber, wie Michaud und Thiers, haben nun ¡war auch be hauptet, daß die Franzöfische Regierung zur Zeit der Revolution dur die Schriften des Leibnig veranlaßt worden sev, jeue Unternehmung nach Aegypten vorzunehmen, dennoch läßt es sich, wie es hier gesehen ist, sicher nachweisen, daß dieser Feldzug nah dem Oriente allein aus Napoleon's Geifte entsprungen ist unnd das Direftorium nur ungern seine Zustimmung dazu gab, was auch durch Talleyrand’s bestimmte Ausfagen in dieser Beziehung bekräftigt wird. Napoleon fonnte aber um so weniger durch Leibnizens Gedanken zu diesem Unternehmen de wogen werden, als die darauf bezüglihen Schriften jenes Mannes welche erst drei Jahre vor der Erpedition nach Aegypten auf der Biblic E (L Gde Er R wareu, von woe fie auch zur Kenntniß des Englischen Ministeriums kamen, erst in demselden Augeubticke in Folge der Besezung Hannovers durch den Marschall Mortier in Franktreic) bekannt wurden, als sich jene zum Kriege aufreizende Englifche Fl: schrift nach dem Festlande hin verbreitete. Wenn daber Napoleons Gegner nicht selten diese Sache zur Verkleinerung seines Namens de- nugt haben, so dient fie vielmehr zur Vergrößerung seines Rubmes wie Ea von unserem grvßen Landämanne, insofern Beide den eigent lichen ae der jedesmaligen Welt - Verhältnifse volifommeu dur) schaut haben.
Steht es nun auchch feft, daß die eigentliche Schrift Leibnizens über den Eroberungsplan Aegyptens an Ludwig XiV., welche bier nebst vielen anderen wichtigen Dokumenten dem Buche als Anhang beigefügt ist, nie au jenen König abgesandt worden ist, so ist doch wegen eines solchen vou Leibniy ausgegangenen Projektes ¡zwischen dem Kurfürsten von Mainz und seinem Minifter dem Baron von Boineburg , der des jungen Leibniy emporstrebendes Talent fennen und würdigen lernte und ihn selbs zu einer geheimen Sendung an den Französischen Hof benußte, und zwischen dem Franzésischen Minister Pomponnue unter- handelt worden, wie die diesen Viänuetn zugehörigen und bisher irr thümlich dem Leibniy zugeschriebenen Briefe beurkunden. Nämlich nach dem Geiste der beiden großen in Westphalen und in den Pore náen zu Stande gekommenen Friedensschlüfse, welche den langen Hader zwischen den Häusern Habsburg und Bourbon beendigten, schten die na - tional-chrtstliche Aufgabe der Europäischen Staaten die ¡u sevn, die von den furchtbaren Kriegen noch blutenden Wunden in einem langen Frie den heilen zu lafsen, und das durch den Frieden eingerichtete Gleichge wicht der Staaten zu bewahren, wobei fich noch ein großes und wur diges Feld in dem Kampfe gegen die Türken, welche in dem leyten Stadium ihrer andringenden Macht standen, und in ihrer Vertreibung aus Europa eröffnete. Solche Unternehmnng galt ¡u jener Zeit für die einzig christlich - vélferrechtlihe und war auch mit dem politischen Gleichgewichte der christlichen Mächte unter sich vereinbar. Ader die sem christlichen Prinzipe stellte sich in dem Kadinete des Königs von granfreich das politische gegenüber, und Ludwig XiV., welcher an fangs, wie seine Theilnahme an dem Kriege gegen die Türken in Un garn und auf Kandia lehrt, noch das erstere Prinzip verfolgte, suchte im Gefühle seiner eigenen Macht und dem Bewußtseyn der inneren
errüttung von Europa, das politische Uebergewicht seines Staat über die übrigen christlihen Mächte zu begründen, um so ais Herr Europa allein im Stande zu seyn, die barbarische Herrschaft der © manen in Europa und seibst in Asien zu vernichten. Dieser große Wend punft in der Politif Ludwigs (im Jahre 1672) wird durch seine Müsiunget gegen Holland zur Ausführung des sogenannten Nachekrieges und du seine neue Verbindung mit der Pforte bezeichnet, weiche legtere Mittel zu ihrer eigenen Zerstörung gebraucht werden follte. Natürlich mußte das Deutsche Reich ned r
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Holland ein Opfer diejer Politik we den, und indem man das Unglü&ck einer ganzen Generation au Po! des Kurfürsten von Mainz voraussab, wurden dort Entwürfe erdact demselden zuvorzukommen. Große Geister, wie der Kurftirst feldt sein Minister und Leidniß, waren in jener Epoche vereinigt ; jeder von ibuen spielte eine eigeutbümlihe Rolle, und als die deiden Crfteren schon baid darauf starben, sezte der große Leibniz, selbst eine Macht während seines ganzen Lebens den damals begonnenen Kampf als Schriftsteller, Staatsmann und Publizist gegen Ludwigs olitik fort. Doch dies mag genügen, auf die Wichtigkeit und auf das Jnteressan!e dieses, auch äußerlich trefflich ausgestatteten Buches hinzuweisen.
Au Lie Mr E Amsterdam, 2. Januar.
Niederl. wirkl. Schuld 527/16- 59/9 do. 983/,. 59/, Span. 243/,. Passive —. A Sch. —.
Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 104/,. Antwerpen, 27. Januar.
Kanz-Bill. 23! l/, g. Zins]. ——. Preuss.
Zins!, 78/, G. Neue Anl. 247/16