1840 / 41 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

se Ÿ Wäre dies von dem Prinzen geschehen, so fesigeteht „waren, E hätten aber die Minister der Köné wolle er weiter nichts 1 cetennen, daß nicht nur das Haus dies gethan, so músse er befennen, t 5 x Pad A g h darüber zu beflagen, jondern daß auch der E E M -cch gekränkt fühlen músse. Das Srillschwei- Prinz selbst sich dadurck) gc 8 gen welches sein edler Freund (Lord John Russell) beobachte, lasse ihn glauben, daß dies wahr sey. Lord John Russell: O nein! Jh würde meinen chrenwerthen Freund bereits feüher unterdrochen haben, wenn ih nicht gewollt hätte, daß er Alles dem Haute tagen möchte, was er jagen wollte. Es ¿X mir nicht bekannt, daß irgend eine Ernennung oder Gehalts- Bestimmung stattgefunden hat, auch wird dies nicht eher geschehen, als bis die Meinung des Prinzen Albrecht darüber eingeholt wor- den is. Der Name eines Edelmannes ist in der That genannt worden, aber weiter ist nichts geschehen und wird auch nichts ge- schehen, bis der Prinz selbst darüber entschieden haben wird.“ Hierauf schlug der Oberst Sibthorp als Amendement vor, daß, im Falle des Ablebens der Königin, die dem Prinzen für seine Lebenszeit bewilligte Dotation ganz aufhdren solle, wenn derselbe weniger als sechs Monate des Yahres sich in Großbritanien und Irland aufhalte, oder sich mit einer fremden nichtprotestantischen Prinzessin oder Dame vorm kie: a o pes Religion mit einer anderen vertaushe. Sir Robert Peel erklärte, da die Dotation einmal bewilligt worden sey, so könne er das Amendement nicht unterstüßen, denn er wolle sih nicht den Anschein geben, als hege er das geringste Mißtrauen - gegen den Prinzen. Lord John Russell führte das Beispiel der Herzogin zu Kent an und fragte das Haus, ob dieselbe auch nur im Entferntesten das in sie gesebte Vertraucn getäuscht habe. Er glaube, daß auch in dem gegenwärtigen Falle kein Grund zur Annahme des Amendements ohandes sey. Sir Robert Înglis Mette je doch , es sey besser, wenn die Dotation von einer solchen Be- schränkung begleitet werde; hätte man dasselbe bei .dem Prinzen Leopold gethan , L wäre die Frage über das Tame dessel- ben nicht im Parlamente angeregt worden. achdem der Obers Sibthorp erklärt, er wolle nicht weiter auf die Annahme seines Amendements dringen, wurde die Bericht- erstattung über die Bill auf den andern Tag anberaumt. Den übrigen Theil der Sibung füllten neue Debatten über die Privilegien-Frage, die jedo nicht beendigt, sondern auf den fol- genden Abend vertagt wurden. Herr Darby entwickelte nám- lich seine anf sofortige Freilassung der beiden verhafteten Sheriffs aeriGeme Motion, wobei ex. banvtsiülió davos. cuétin det pflicht erfi en, und daß das Haus in seinen Privilegien nicht durch sie, sondern durch den Gerichts- hof der Queen's Bench angegriffen worden. Der General- Prokurator aber erklärte, daß er sich, wenn auch mit Bedauern, dieser Motion widerseßen müsse, weil die Majorität des Hauses es ausgesprochen habe, daß die Sheriffs durch den troß seiner Mogruung dem Befehle des Gerichtshofes geleisteten Ge- horsam t W rde g E ag verleßt d jeine Privilegien an: getastet tten. Sir R. JInglis und Sir W. Follett sprachen u Gunsten des Antrages , Lebterer erklärte „jedoch, er hoffe, daß ord J. Russell eine solche Motion einbringen würde; sollte dies aber nicht der Fall seyn, so werde er (der Redner) für Herrn Darby's Motion stimmen müssen. Nachdem noch Herr Baines und der General-Fiskal sich gegen die Freilassung der She- riffs erklärt hatten, wurde die Debatte vertagt,

London, 4. Febr. Die Vermählung der Königin ist nun offiziell auf nächsten Montag, den Iten d., um 12 Uhx Mittags festgesebt. Es sind so viel Gesuche um Einlaßkarten zu dieser Feierlichkeit eingegangen, daß man sie schwerlich alle wird berüEsictigen kön- nen. Dem diplomatischen Corps ist amtlich angezeigt worden, daß für die Mitglieder desselben und für ihre Gemahlinnen der erforderlihe Raum vorbehalten worden.

Lord Brougham will nächsten Freitag nah Paris abreisen und sich dort einige Zeit aufhalten.

_Die Ernennung des Herrn Guizot zum Französishen Bor- schafter am hiesigen Hofe wird hier von den Örganen beider po- litisher Parteien getadelt. Die Times meint, daß man unter den drei Kandidaten zu diesem Posten, Molé, Broglie und Gui- zot, ‘den Herzog von Broglie hätte wählen müssen; Guizot's Wahl jey die unpassendste. Seine Sitten, seine verunglückten Versuche, den Weltmann zu spielen, würden ihn mehr.unter den ausgezeich- neisten Gelehrten der Englischen Universitäten als unter den Staats- männern und der hohen“ Gesellschaft Englands sich an scinem Orte fühlen lassen. Vom politischen sowohl als gesellschaftlichen Standpunkte aus sey die Wahl Guizot's eine unglückliche. Der gemäßigt radikale Sun nennt Herrn Guizot's Ernennung ein unerwartetes ungelegenes Ereigniß; er sey der eifrige Anhänger Rußlands und werde die Russischen Einflússe bei Lord Palmer- ston verstärken. Frankreich möge sich nicht von eitlen Gerüchten irreleiten lassen, die Englische Allianz müsse mit seinen National- Sympathicen übereinstimmen, und diese seyen Búrgschaft gegen ei- nen innigen Bund zwischen England und Rußland.

_Toryblätter erinnern aus Anlaß der gegenwärtigen Kollision zwischen dem Unterhause und den Serichten an eine frühere ähn- Der Art, zur Zeit der Königin Anna. Damals war der Lord- O etger wegen Verleßung der Privilegien des Hauses vor die »chranfen desselben geladen worden. Er weigerte sich, zu erscheinen. Sofort überbrachte ihm der Sprecher persdnlich , be- gleitet von vielen Mitgliedern, eine neue Vorladung. Der Lord- Oberrichter erwiederte: „Geht zurück zu Eurem Stuhle, Herr Sprecher, binnen fünf Minuten, oder Jhr dürft überzeugt seyn

daß ¿ch Euch in das Newgate- Gefängniß schicken werde. Ihr sprecht von Eurer Autorität, ich aber sage Euch, daß ich hier siße als Ausleger der Geseke und Spender des Rechts, und hät- tet Ihr das ganze Unterhaus im Magen, ich würde keinen Fuß rühren. Damals zog sich der Sprecher in aller Stille zurück und a e S u sich beruhen. f

o zuversichtlich bauten die Tories auf den Sieg i B daten es: Den ae für othen zue a Ls ihres a

etten zu ins i

1000 -Psd. verloc zu fünf gegen eins auf jenen Sieg an

us Lissabon hat man Nachrichten vom 28. v. M. er- halten. Die von der Deputirten-Kammer ernannte Kommis on zur Entwerfung der Antwort auf die Thron-Rede hatte zwei bon richte eingereicht; der eine, von der Majorität ausgehend, is ein bloßer Wiederhall der Thron-Rede, der andere aber, von der norität herrührend, spricht sehr viel darüber, daß die National- würde durch die in der vorigen Session vom Britischen Parla- ment mit Bezug auf den Sklavenhandel angenommene Maß- regel shwer gekränkt worden sey. Jn beiden Entwürfen ist von der Erfúllung der Pflichten gegen Portugal's auswärtige Gläu- biger keine Rede. Senhor Mindosi hatte der Deputirten-Kam- mer einen Plan in Betreff der laufenden Schuld vorgelegt, wo- nach die Regierung für alle Summen, die sie ihren Beamten fär die drei leßten Jahre an Gehalt und Pensionen schuldet,

162 vom Ertrage der Tabacks- Vekpachtung oder von anderen Reve-

nüen zur Einlösung derselben verwenden, durch Lotterie-Ziehungen bewerkstelligen und vom nächsten März

Man glaubte jedoch nicht, daß dieser Vorschlag durchgehen werde, da er auf dem Geldmarkte wenig Beifall fand. x firyg weg zur Prúfung überwiesen worden.

. Soares in der Deputirten-Kammer behauptet hatte, daß der Tajo von der Englischen Flotte blokirt werde, und daß ein ‘Por- tugiesisches Schiff bei der Ausfahrt aus dem Tajo drei Tage lang von einem Englischen Kriegs\{iff verfolgt worden sey, dem es nur durch sein \cnelles Segeln entgangen, so hat der Be- fehlshaber der Britischen Brigg „„Espoir“/, Capitain Poulson, ein Schreiben an den Herausgeber der Portugiesischen Regie- rungs- Zeitung gerichtet, worin er jene Behauptung für ganz ungegründet erklärt.

Die drei Gefangenen, Frost, Williams und Jones, denen

die Königin die Todesstrafe erlassen hat, sind am Sonntag von

tonmouth nah Portsmouth gebracht worden, wo sie zur De- portation nach Neu-Süd-Wales eingeschifft werden jollen. Fünf andere ebenfalls zum Tode verurtheilte Chartisten, die jedoch zu einer minder gravirten Kategorie gehören, sollen mit dreijährigem Gefängniß davon kommen.

Aus dem Schottischen Hochlande berichtet der Jnverneß

Courier: „Wir wir hören; rüster sich der gegenwärtige Häupt-

geyenes zur Auswanderung nah Australien. Herr Macdonell ah sich vor einiger Zeit genüthigt, den größten Theil seiner Gü- ter zu verkaufen, da sie durch: seinen Vater, den bekannten Glen- garry, dessen Charakter von Walter Scott, in seinem Helden Fergus Mac Jvor, im günstigsten Lichte geschildert wurde, {wer be- lastet und verpfändet waren. . Wir können diese S

nung des Genossen, seinen Sackpfeifern und seinen feudalen Erinnerungen, nicht ohne Bedauern schen. Die Celtischen Tonweisen und Sa- en werden seltsam klingen in der neuen Welt, so fern von dem

Preise gestiegen. agegen ist der Thee wieder etwas herunter-

gegangen.

_ Die hiesigen Inhaber Spanischer Fonds haben dem Spani-

schen Gesandten hierselbst eine Verwahrung überrcicht, worin sie

gegen die Auslieferung der als Bürgschaft in den Händen der anquiers Ardoin deponirten Spanischen Fonds protestiren.

Vér L

Brüssel, 4. Febr. Prinz Albrecht von Sachsen - Koburg wird hier wenig gesehen, da er- weder im Theater noch auf dem Adels: Balle erschien, bei welchem leßteren man nur. den regierenden Herzog von Sachsen-Koburg und den Erbprinzen bemerke. Unsere Blätter sind der Meinung, die Etiquette erfor- dere es, daß der Bräutigam einer Königin aller Theilnahme an dentlichen Vergnügen sich enthalte, wenn er ohne seine Braut sich befinde. orgen treten die Koburger Fürsten die Reise über Gent, Brügge und Ostende nach Calais an, von wo sie sich nah Dover einschiffen.

Die Repräsentanten-Kammer beschäftigt sich jeßt mit einem Gesc( : Entwurf, wodurch die freie Ausfuhr von Mehl, das in Belgien von auélándischem Getraide gemahlen worden, gestattet werden soll. j

Der Bischof und das Domkapitel: von Lättich haben in die- sen Tagen bei dem Gerichtshofe-dieser Stadt einen Eid geleistet zur Bestätigung ihrer Angabe, daß die jeßt im Besike der Fa- milie de Ghyselle befindlichen reichen Reliquien des heiligen Lam- bertus der Domkirche von Lüttich gehören. Die Familie de Ghyselle, welche jeßt im Münsterländischen in Westphalen wohnt, hatte jene Reliquien unter dem Nachlaß ihres Oheims, eines Kanonikus, gefunden, welcher zur Zeit der Revolution ausgewan- dert war und der die heiligen Gegenstände aus Vorsicht mitge- nommen hatte. Die Rückgabe derselben is von jener Eideëlei- stung abhängig gemacht worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 31. Jan. Als der Kronprinz am 25. mit der Verlesung der Thron-Rede im Reichssaal bcinahe zu Ende gekom- men war, stürzte ein Theil der Gypsverzierung von dem Helm über einem Bildnisse ohne Schaden zu thun, außer daß einer der Herolde darüber in Ohnmacht fiel, dicht vor dem berühmten Bi- hofe Tegnér nieder.

Am gestrigen Pleno des Búürger-Standes wurde cine Dar- stellung von Herrn Petré liber die überhandnehmende außer- ordentliche Landesnoth in Dalekarlien nebst Vorschlägen zu deren Abhúlfe verlesen und sogleich an deñ allgemeinen Beschwerde- und Oekonomie - Ausschuß verwiesen. Hiernächst wurden verschiedene Motionen des Herrn Halling verlescn, unter Anderem: Auf die Einladung an die anderen Stände zur Verhütung unnöthi- gen Zeitverlustes beim Reichstage; auf Sustgmdezringung der von den Ständen auf dem vorigen Reichstage beschlossenen Auflösung des Konvoi-Kommissariats (zur Ertheilung der nicht mehr erfor- derlichen Türkenpässe u. \. w.)z auf Aufhebung des Regierungs- rechtes zur Verfügung über die Ersparnisse an den Haupttiteln der Staats-Ausgaben. Die leßtgenannte Motion, veranlaßt durch die seit dem leßten Reichstage, in Widerspruch mit dem Beschluß der Stände getroffenen Dispositionen zu Sold-Erhöhungen für die Garde- Regimenter u. dergl. m. gab Herrn Petré Anlaß zu einer Anmerkung gegen die Königl. Rathgeber, die an den Con- stitutions-Aus\{chuß verwiesen ward.

Dänemarfk.

_ Kopenhagen, 4. Febr. Durch Königliche Verfügung vom Wsten v. M. wird eine Kommission ernannt zur Ausarbeitung des Entwurfs cines Strafgesebbuches für die Herzogthümer Schleswig und Holnein, so wie der Entwúrfe und Verordnun- en über die Zeit, binnen welcher ein Verhafteter vor seinen Richter zu stellen und zu verhdren ist und über die Bedingun- gen und Wirkungen des Jndicien-Bereises. Dem Konferenz- au Hôpp , als Präsidirenden, ist es überlassen, den Ort der Zusammenkünfte zu bestimmen. i

Wegen der Ernennung des Kronprinzen zum Präses der Kunst - Akademie, statteten die Mitglieder derselben am leßten Sonntag dem Könige ihren Dank ab, worauf sie von Thor- waldjen, als Direktor der Akademie, dem Kronprinzen vorgestellt wurden. Gestern Abend war eine besonders angesagte Verjamm- lung in der Akademie, worin der Eromprig den früher von dessen Vater und Großvater geführten Vorfiß einnahm, und sich mit den Arbeiten der verschiedenen Känstler bekannt machte. In der am 3lsten v. M. gehaltenen Versammlung der Kd- niglich Dänischen Gesellschaft der issenschaften las der Professor David den ersten Theil einer. Abhandlung über das Gefängniß-

nnverzinslihe Obligationen ausgeben und 40 Contos monatlich

wesen in England und die mit demselben beabsichtigten Reformen

diese Einkdsung aber an ihre Beamten alle Monat púnktlich in Baarem bezahlen soll.

Ex i der Da Herr

ling des Clans Macdonell mit seiner Familie und seinen Stamm- |

elbstverban- | auptes eines alten Hochlandstammes mit seinen Clan- !

och Oich, von dem Ravensfelsen und den Glengarry- Bergen.“ | Der Waizen ift auf den leßten Märkten um 1 Schilling im | 2

Es soll ein Hauptzweck seiner vorjährigen Reise nah Lon- A E seyn, sich hiermit an Ort und Stelle bekannt zu machen.

vor.

Deutsche Bundesstaaten.

Leipzig, 7. Febr. Da die Stadtverordneten in ihrer leßten Versammlung dem zum Bärgermeister erwählten Geheimen Justizrathe Dc. Groß die beantragten 4000 Rthlr. jährlichen Gehale bewilligt haben, so ist die Beseßung dieses Am: tes als definitiv regulirt anzunchmen, und des neuen Bâärger- meisters Einführung in der nächsten Woche zu erwarten. Der- selbe wird dann sogleich in die erste Kammer eintreten.

Die erste Nummer von Pr. Naumann's Zeitschrift für Bibliothek - Wissenschaft, Handsch1ifstenkunde und ältere Lite- ratur, bei Oswald Weigel hier, ist erschienen. Der Ju- halt an sich und das Auftreten des Unternehmers in der Zeit- \chrift läßt Treffliches erwarten. Dabei machen wir auf die bei J. J. Weber hier erschienene Uebersekbung von Cous!antin Bi- bliothecouomie aufmerksam, obschon wir lieber cine Bearbe i- | tung des Schriftchens gewünscht hätten. | Die Direction der Leipzig-Dresdener Eisenbahn läßt es an Nichts fehlen, was zur Beförderung und Erleichterung der hier | anslangenden Fremden gereichen kann. So soll die Aufsicht über | die angestellten Kofferträger des Bahnhofes ehestens verpachtet | werden, um dieses Geschäft unter gehörige Kontrole zu nehmen. Hier trägt man sich ziemlich bestimmt mit der Aussicht, daß die | Bahn von Leipzig bis Halle mit dem 1. Mai d. J. fahrbar | seyn würde. Die Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Actien sind fort-

dauernd im Steigen und mit 97?/, pCt. gesucht, obgleich die

Einnahme von den Dampfwagenfahrten und dem Zucker-Trans- | porte während der Zeit vom 26. Januar bis 1. Februar (für 3263 Personen 2333 Rthlr. 10 Gr. und für Güter 1429 Rthlr. § Gr.) mehr nicht als 3762 Nthlr. 18 Gr. betragen hat. Mit | der bessern Jahreszeit wird auch hier größere Frequenz und Ein- | nahme eintreten.

Göttingen, 31. Jan. (A. Z.) Heute wurde der Kupfere steher Riepenhausen, der am 2dsten d. M. verstorben, beer- digt. Er war ein in vielen Beziehungen merkwürdiger Mann. Schon in den Tver Jahren des vorigen Jahrhunderts stach er | die vortrefflichen Hogarthschen Platten, die den besten Englischen, | vorgezogen wurden, und die selbst, jeßt zweimal re:ouchirt, noch immer gesucht sind. Lichtenberg, der thm innig Befreundete, schrieb zu diesen Platten seine weltberühmten Erklärungen. Se | ner übrigen Arbeiten sind so viele, daß er selbst sie nicht mehr aufzählen konnte. Er war mit Heyne, Heeren, Blumenbach be- freundet und vertraut. Bürger verlebte seine sechs leßten qual- vollen Jahre in dessen Hause. Er hatte die Glieder des Deut- hen Hainbundes sämmtlich persönlich gekannt, und wußte viel und gern von jener Zeit zu erzählen; daß nicht einer seiner jün- geren Freunde diese Erzählungen aus jener Blüthenzeit der Geor- gia Augusta gesammelt hat, ist sehr zu bedauern.

Depe rret h.

Wien, 4. Febr. Am verflossenen Sonnabend fand das Leichenbegängniß des A N - Lieutenants Grafen von Clam-Martinib statt. Außer der seinem Range gebühren- den militairischen Begleitung hatte sih eine große Anzahl von Leidtragenden von allen Wasfsengattungen dem Zuge angeschlossen. Dieser bewegte sih von dem Hause des Verstseenen nach der Schottenkirhe, wo sich Viele unserer hdchsten Staatsbeamten versammelt hatten, und nach geendigter kirchlicher Ceremonie durch die Herrengasse, den Kohlmarkt, Graben- und ver Ber

plak nach der Jägerzeile, von wo der Leichnam nach der Herr- \chaft Smeczena in Bdhmen, in die Familiengruft von Clam- Martini abgeführt wurde. Eine ungeheure Menschenmenge fállte die Straßen, durch welche der Zug kam; auf allen Gesich- tern las man den Ausdruck der Trauer und Bekümmerniß, als der von sicben Rappen gezogene, mit Helm und Schwert ge- zierte Leichenwagen vorüberfuhr; vor demselben ward das Leihb- pferd des Grafen in s{chwarzem Ueberhang und mit langer Schleppe cinhergeführt, hinter dem Wagen ritt der gepanzerte Ritter, dann folgte der. endlose Zug der freiwilligen Begleitung. Seit dem Tode des Kaisers Franz und lange vorher hat Wien keine ähnliche Leichenfeier gesehen. Sechs Erzherzoge, darunter der greise Feldherr, Erzherzog Karl, mit dem Marschallsstabe, fünf und sechs8zig Generale viele wgren. aus der Ferne herbei- gekommen und sämmtliche hier und in der Umgegend lebenden pensionirten Generale lossen sich an und der größte Theil des Offiziers-Corps ging hinter dem Sarge her.

Noch immer richtet hier der Tod seine Verheerungen an, und feine Woche vergeht, ohne daß man namhafte Opfer zu be- flagen hátte. So starb heute Morgens S kurzer Krankheit Graf Ferdinand Palffy, Graf von Preßburg, Kaiserl. Kämmerer, Geheimer Rath, Ober-Gespann des Preßburger Komitats und Kommandant des Königl. Schlosses von Preßburg. Mit ihm verliert Wien einen seiner ältesten öffentlichen Charaktere, eine jener stehenden Figuren, welche man überall traf und immer vergnügt war zu treffen. Als Eigenthümer des Wiedner Theas- ters, welches zur Zeit seines Glanzes auf einer weit hdhern Stufe als gegenwärtig stand, trug Graf Palffy zur Erheiterung des Publikums nicht wenig bei, wie er denn andererseits in clücklichen Verhältnissen stets für die höhere Gesellschaft offenes Haus hielt, und die Erfordernisse eines feinen und eleganten Wirthes in hohem Grade und bis zur Virtuosität besaß. Aber auch wenn er den Wechsel des Schicksals empfand, verlceugnete sich seine Herzensgüte, die ihm in allen Klassen viele Freunde ge- wann, niemals; und er war immer, bis zu seinem Tode, als der dienstfertigste, bereitwilligste Freund und als der angenehmste Ge- sellschafter bekannt und werth gehalten.

Ein hôchst shmerzlicher Verlust bedroht das erlauchte Kaiserhaus durch das bevorstehende Ende der Erzherzogin, Marie Anna, Tochter Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Franz, welche an einer Ge- hirn-Entzúndung darniederliegt und seit gestern von den lerzten aufgegeben ist, Die Prinzessin is im Jahre 1835 geboren und war der Stolz und bis Su Jhrer Durchlauchtigen Aeltern, de- ren cinzige Tochter sie ist. :

R: Ftalien wird geschrieben, daß Prinz Karl Ferdi- nand auf seiner Rundreise Turin, wo er am Iten v. M., und Genua, wo er am 2östen eingetroffen war, besucht und in diesen beiden M Saa des Königreichs Sardinien sich des s{1mei- chelhaftesten Empfanges zu erfreuen hatte.

Vorgestern, als am Tage der Thronbesteigung (esaltazione) Gregor's XVI., gab der Päpstliche Nuntius, Fürst Altieri, ein großes Diner, welchem Fürst Metternich, die hier anwesenden Oesterreichischen Diplomaten ersten Ranges und sämmtliche Chefs der auswärtigen Missionen beiwohnten.

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Rom, 28. Jan. (A. Z.) Gestern Nad l S ¿ mittag traf der Herzog von Bordeaux, von Neapel kommend, hier ein, und be-

zog den schon früher von ihm bewohnten Palast Conti. Jn sei- nem Gefolge befindet sich der Herzog de Levis. Man hört, daß der junge Fürst gesonnen sey, erst bis zu Ende der ersten Wochen des nächsten Monats seine Reise nah dem Norden anzutreten. Um alle Unannehmlichkeiten zu vermeiden, soll mehreren jungen Franzosen angedeutet worden seyn, sich in ihren Ehrenbezeugun- en gegen den Prinzen zu moderiren. Man behauptet, daß die- elben bei seinem ersten Aufenthalt tin ihrem Eifer so weit gegan- gen seyen, an öffentlichen Orten fremde Menschen zu nöthigen, den Hut vor ihm, als vor dem König von Frankreich, abzuneh- men. Man führt dies als eine der Beschwerden des Französi- schen Botschafters gegen sein! Erscheinung hier an.

Briefe aus Neapel melden, daß, nachdem die dortige Ka- serne der Lanciers abgebrannt, nun auch Feuer in dem Lotto- Gebäude ausgebrochen sey, welches aber glücklicherweise, zeitig geuug entdecft, von den Pompiers gelöscht wurde. Man its tet, beide Feuer seyen durch Frevler angelegt worden.

Spanien. Madrid, 27. Jan. Der General Valdez , der bekanntlich seín Amt als General-Capitain von Catalonien niedergelegt hat,

ist hierher berufen worden und soll das Kommando der Garde

erhaiten. i : : i In Santander haben die Exaltirten ihren Sieg bei den Wahlen mit Feuerwerken und anderen dffentlichen Freudenbezeu- gen gefeiert.

gungen L in Barcelona sich Alles mit den Wahlen beschäf tigt , durchziehen die Karlisten die ganze Provinz. Ein starkes Guerilla-Corps beschte am 20. Vedra zwischen Ripol und Olot und brandschalte die umliegende Gegend, und Basmaseda hat vor kurzem eine Rekognoscirung bis vor die Thore von Barce- lona unternominen.

Das Eco del Aragon meldet aus Mas de las Matas, daß die Offiziere der im Dienst der Königin von Spanien sste- henden Englischen Lanciers, sich in einem Schreiben an Espartero über ihren Anführer, den Obersten Lasaussaye, beschwert haben. Der Ober: Befehlshaber hat cine Untersuchung dieser Angelegen-

heir anbefohlen. : Spanische Gränze. Dem Phare des Pyrénées zu-

folge, is Cabrera vdllig wiederhergestellt. F | Briefen aus Jrun vom 30. Januar zufolge, sind am 28. in Passages 150 Britische Marine-Soldaten naci England einge \chisft worden und der Rest der Garnijon sollte ihnen in furzem folgen. Moldau und Wallachei.

Das Siebenbúrger Wochenblatt giebt eine Uebersez- zung der von dem Fürsten der Wallachei, Alexander Ghika, am 23. Dezember, bei Eröffnung der Stände - Versarimlung {in Wallachischer Sprache gehaltenen Rede. Sie lautet folgender- naßen :

ß eir Alerander Demetrius Ghifa, von Gottes Gnaden Fürst und Herr der gesammten Walachei, an die verehrte Versammlung der tände.“ P "Meitie Herren! Die Freude, welche mi in Xhrer Mitte slets beseelte, erneuert sich mit Gottes Hülfe auch wieder heute in mir. Die Ursache, warum die Versammluug bis zur Stunde verschoben war, liegt fürs erste in dem Umstande, daß ich meiner Gesundheit wegen die Gränze dieses Reiches Überschreiten, und eine weitere Reise unter- nehmen mußte. Nach meiner Nückfehr aber waren, wie es Jhuen oh uebin befaunt is, die fatagraphischen Arbeiten der zweiten Periode von sieben Jahren her noch nicht hinreichend vorbereitet, um das Finanz-Mini- fierium in de Stand segen zu fönnen, die Rechnungen und den Entwurf eines Budgets Lene, Nachdem endlich auch diese Ge ccháfte geordnet waren, wurde unsere Versammlung auf Fhre eigene eraulafsung vertagt, weil der größte Theil der Herren Deputirten, ibrer öfonomischen Verhältnisse wegen, ih auf ihre Landgüter bege- ben mußten.“

„Die Spaitungen, meine Herren, welche sich in den zwei leßten Sessionen unserer Versammlung fundgethan haben, so auch unsere Verfügungen über einige Angelegenheiten, konnten der Wachsamkeit der beiden Héfe nicht entgehen. Die Frechheit einiger Mißvergnügten, die sich shamlos für Organe der Walachei aufwarfen, hat ihnen un- fireiltig den Weg zu ihrem Verderben gebahnt, so daß sich die hoheu

ófc bemüßigt sahen, die Grundursache dieser Unzufriedenheit auszu- forschen, und geeignete Maßregeln zu treffen, um ähnlichen Unfugen für die Zufunft vorzubeugen. Dadurch gaben sie uns neue Beweise, welchen unausgeseßten Antheil sie an der Aufrechterhaltung der uns anvertrauten Institutionen nehmen. Xhnen liegt es auch ob, dieselben nie aus dem Auge zn verlieren.“

„Kein Staat kann glücklich gepriesen werden, dem die genaue Er- fenntniß seiner politischen Verfassung mangelt. Unsere Constitution beruht uach dem Muster anderer Nationen auf Verträgen. Diese durch die Vermittelung der beiden hohen Höfe entstandenen und das öffent- liche Recht unseres Vaterlandes bezweckenden Berträze begründen un- ser Wohl, insofern es im Einklange mit dem Europäischen Staats- rechte steht. Durc) die gewissenhafte Erfüllung solcher Verträge ccha- rafterifiren sich alle civilisirten Nationen, uud Heil denjenigen Staa- ten, welchen sie nicht zur Last, sondern nur zu ihrem eigenen Wohl- siande dieuen. Durch die Uebereinkunft dieser beiden hohen Höfe sind uns nun, nach Verhaitutß der Zeit, unverfenuibare Vortheile und Be-

fiustigungen zu Theil geworden. Würden wir uns nicht gegen diese Verträge versundigen, wenn wir den Werth derseiben nicht gehörig zu c{hägen wüßten? Die Aufrechthaltung dieser Verträge, die Fürsorge, dieselben pünftlich zu vollziehen, und die Bewahrung der das Wohl des Vaterlandes bezwecenden Einrichtungen und Maßregeln , if das einzige Ziel unserer Wünsche, der Grundstein unserer Verfassung und das heiligste Bestreben, von welchem unsere Brust stets entflammt war !““

„Die Chefs der verschiedenen Departements werden Jhnen den Staud der ihrer Obhut anvertrauten öffentlichen Kassen anzeigen. Das Beni - Minísteriunt wird Jhuen feine Ausweise über die Einkünfte

nud Ausgaben iun den Jahren 1838 und 1839, so wie au das Bud- get für das Jahr 1839 und 1840 vorlegen. Bei dieser Gelegenheit tönneu wir nicht umhin, Jhnen die Nothwendigkeit der für die ver- gangenen Jahre noch abzuschließenden MNechnungen auf das Ernsthaf- teste anzuempfebleu; diefe Nothwendigkeit ist um so dringender, da die Verzögerung dieser Vollziehung eine, Unordnung in dem Rech- nungs - Geshäste hervorbringen würde. Wir sind überzeugt, daß Sie diesen “Gegenstand mit aller erforderlichen Mühe und der geeigneten Unyartecilichkeit [eiten werden. Desgleichen wird Jhnen das Finanz-Ministerium in Gemäßheit des im Fahre 1834 von jener ehrwürdigen Versammlung gefaßten Beschlusses die erforderlich gewe- fenen, und von den hohen Höfen genehmigten Auslagen meiner Jn- vestitur in Konstantinopel unterbreiten. Dasselbe Departement wird Fhnen auch die Bearbeitung der Katagraphie der zweiten Periode von 7 Jahren, welche als Grundsas§ ur &orderung unseres Budgets an- genommen wurde, unteriegen. Unsere Finanzen haben sich endli von dem Drucfe, der bisher auf ihnen lastete, durch die theilweise Erfüllung der Verbindlichkeiten gegeu das rechte Donau-Ufer erholt. Die Ein- fünfte des gegenwärtigen Jahres geben einen bedeutenden Ueberschuß im Vergleich mit deu Auszaben ; dieser Ueberschuß wird aber noch zu- nebmen, indem dieZinseuzahlungen imLaufedes künftigen Jahres nicht mehr erforderlich seyn werden. Der Reservefonds fannfüinftighin den Zwe seiner Begründung erreichen. Die Verpachtung der Salzgruben, dieser wich- tige Zweig der öffentlichen Einkünfte, ist endlich von der Beschränkung, welche auf demselben für die Forderungen des rechten Donau - Ufers hafteten , befreit, und er fehrt zu seinem ursprünglichen Zustande zu- rúck, Die Bedinguísse dieser Verpachtung werden Fhrer Berathung

anheim gestellt werden.“

163 „Durch die allmälige Entwicfelung, welche der Haadel in diesem Fürsienthume erlangte, wurde ein großer Mangel in unserer Geseßge- bung entdeckt. Damit nun derselbe die ganze id gebührende Ausdeh- nung nehmen föônne, verlangt er unumgänglich die schon im §. 241 des organischen Reglements vorhergeseheuen Erleichterungen. Franf- reis Handels-Geseubuch, insofern es mit unserem politischen Zustande übereinstimmt, wurde übersegzt, und feit geraumer Zeit befindet es si in Ihren Archiven. Wir hegen demnach die Hoffnung, daß die der- malîge Session nicht vorübergehen wird, ohne daß das Laud dieser nüglichen und weisen andlung durch Sie theilyaftig werde.“

Dee friminelle Theil unserer Geseggebung stimmt nicht mehr mit unseren moralischen Fortschritten überein, und verlangt eine Reform und liégt gleichfalls in Jhren Archiven. Es 1! unumgänglich noth- wendig, daß Sie sich in dieser Sizung mit der Untersuchung dieses Gegenstandes befassen.“ : e ; Außerdem erinnern wir die verehrte Versammlung noch an zwei andere Angelegenheiten, welche in den legten zwei Sizungen unerle- digt geblieben sind; diese sind: die Erwählung eines Metropoliteu nach den vorgeschriebenen Formen, und die Erklärungen einiger grundeigen- thümlichen Verpflichtungen. Die Gründe, wêklche früber die Verzböge- l verlaugten, hgben aufcebört,

ruug der ersten Angelegenheiten : j was der verehrten General - Versammlung befauni gemacht wurde, denn die Einkünfte dieser h. ünjtalt sind zet

geregeit, und ihre innere Organisation ist, so viel a!s meglih war, der nunmehrigen Geseugebung gemäß eingerichtet. Die zweite aber be- trift einerseits den Ueberfluß der Grundstüce (Po20u), und das für die Zinspslichtigen (Clacasch) bestimmte Zugvieh, und andererseits die Zeit der Zehnt-Entrichtung für jedes Produkt insbesondere. Eine um- Hinsicht nothwendig, damit die seit geraumer Zeit vorgekommenen Kla- gen aufhören.“

„Die betrefsenden Chefs der Departements werden Sie von dem

der Ruhe, worin wir uns befinden, liefért.“

als auc in Krajova, Braila und Giurgiu einquarttert.“

füllt. tende Verbesserungen gemacht haben, is in cinem guten Zustande.“

allein im Stande war,

Severin, Olteniza und Braila erbaut worden,

beendiget wird.“

dur Europa’s Frieden garantirt wird. seßen. Länder durch Verleumder fennen lernen wollen,

serer Regierung von ihnen geachtet werden.

handlungen vorherrschen!

tiven oder richterlichen Theile einnehmen. schaft würdig zeigen.““ Kenutuisse seten,

der verehrten Versammlung zu übergeben.“ | (Folgt die Unterschrift Sr. Durchlaucht.) | „Der Staats-Secretair K. Kantafuzin o.“

TAL Tel Konstantinopel, 15. Jan. (Oest. B.)

bisherigen Form abzuschaffen. der Aemter war schon früher abgeschafft worden. von seiner Sendung hier wieder eingetroffen.

theureungen seiner unwandelbaren Ergebenheit notificirt,

ten promulgirt werde. Er erklärt sich

die seiner Administration anvertraut, gerichtet gewesen sey. 2 und stets habe er nach dieser Ueberzeugung gehandelt. S

zu beruhen, daß England nicht in dem Falle sey, strenge tiv - Maßregeln gegen ihn in Anwendung zu bringen.

um ihn geschmeidiger

danken, die er niht ohne Ostentation zur Schau trägt

und die Ueberlassung der heiligen Städte an die Pforte. med Ali möchte der Ungewißheit, in der die Sachen schweben, allerdings ein Ende machen, doch meint er, das Temporisiren habe nur ihm, nicht Anderen genüßt. i Zeit gewährt, sich in den gehörigen Vertheidigungsstand zu seben, seine Küsten zu befestigen, ja selbst in seinen Finanzen nüblihe Re- formen einzuführen. So habe er z. B. mehrere Fabriken, die früher auf seine Rechnung geführt wurden, ferten, eingehen lassen; so sey er von vielen anderen eitlen Unter- nehmungen zurückgegangen , s j l zielt worden, was ihn dann auch in den Stand geseßt habe, die meisten Soldrückstände zu berichtigen. mand zu fürchten, dies werde er zu beweisen wissen. Ss leiht die Quelle zu errathen, aus der Mehmed Ali diese Zuver- sicht {öpft, doch dürfte er bitter sich täuschen. Mehmed Alé möge bedenken, bis zu welchem Grade seine Verlegenheit sich steigern müßte, wenn ihm nur auf einige Zeit die Communica- tion wit seinem Sohne Jbrahim abgeschnitten würde. Die Aus- führung eines solchen Planes dürfte nicht auf besondere Schwie rigkeiten stoßen; die geographische Lage Syriens, die Stimmung | der dortigen Stämme, welche, von einem regelmäßigen Europài- | schen, Corps unterstüßt, das Vice-Köniathum in die bedenklichste | Lage versezen müßten, scheinen dafür zu bürgen. Daß dies einen | der Hauptpunkte ausmacht, die gegenwärtig unter den Mächten S werden, glaube ih, aus zuverlässiger Quellen versichern zu können.

ftändliche Auseinandersezung der beiderseitigen Zuteressen 'st in dieser

Zustande des Landes in Kenutniß seyen, und daun, meine Herren, | werden Sie wahrnehmen, daß die Bevölkerung in einem solchen Ver- | hältnisse zugenommen habe, wie in den am vollkommensten organisir- ten Ländern, was den unleugbarsten Beweis von dem Wohlsiande und

„Der öffentliche Unterricht hat durch die außerordentliche Berbrei- tung von Lehrern in den Städten und Dörfern und durch die Be- ründung von Schulen in allen Ortschaften eine erfreuliche Entwicke- ung genommen. Außer jenen, unter der provisorischen Regierung gegründeten freien Städten Braila und Giurgiu (Dschurdschü), welche | heutzutage bevölferter und vershönert sind, wurden neuerdings drei andere freie Städte, nämlich Severinul, Turuul und Alexandrien nach gut entworfenen Plänen begründet. Die National-Militairmacht ift gegenwärtig in den neuerbauten Kasernen, sowohl in dieser Hauptstadt

„Zur Hebung unseres Handels werden nunmehr regelmäßige und dauerbafte Straßen gegen die Gränzen des Landes gebaut, dessen Bi- lanz jest schon 20 Millionen (Piaster) zum Vortheil des Landes be- trägt. Die Reserve-:Magazine in den Dörfern sind zur Genüge ge- Das Vermögen der Städte und Dörfer, ungeachtet fie bedeu-

„Die Dienstleistung der Landesmacht und der Kordonsdorfer an der Donaulinie is mit einer solchen Genauigkeit erfüllt worden, die in einer Strece von 120 Stunden das Ein- brechen der Pesiseuche in das Fürstenthum zu verhindern, während sie im Laufe von zwei Fahren das rechte Donau-Ufer heimsucht. Endlich sind zur Erleichterung der Communication drei neue Quarantainen bei vou welchen die zwei ersten ausgebaut und benuyt werden, die legte aber künftiges Fahr

„Dies, meine Herren, ist der jegige Zustand dieses Fürstenthums. Frenen wir uns, meine Herren, über das innere Wohl, welches uns y Freuen wir uns über das Zutrauen, welches selbst die Fremden in die Regierung der 2Ballachei Glauben Sie ja nicht, daß die Kabinette den Zustand dieser denn das gute Ein- verständniß mit den Repräsentanten der bei uns accreditirten fremden Mächte beweist hinlänglich, daß die Grundsäße und Gefinn!ngen un-

Í .* Folglich verschwinde von uns jedes Mißverständniß; Ruhe und Mäßigung sell bei thren Ver- Zu dem sind Sie, mcin? Herren, rechtmä- ßig betheiligt, sowohl als Grundbesiger, wie auch als ausübende Mit-

glieder der Regierung, je nach dem Posten, den Sie in dem adininistra- Nur auf diese Art werden

wir uns der Erkenntlichkeit der Zeitgenossen und unserer Nachkommen-

„Indem wir das ganze Vertrauen in Jhre Weisheit und in Jhre äblen wir stets auf Jhren Beisicud. Der Groß- postelnik-Staats-Secretair ist beauftragt, die Verlesung Unseres Office

Am ®Aten d. M. ist bei dem Scheich-el-Jslam (obersten Musti) ein Conseil gehal- ten worden, welchem die vorzüglichsten Regierungs-Mitglieder beiwohnten, und in welchem beichlossen wurde, die Erhebung des Charadsch oder der von allen Raaja's (nicht- mohammedanischen Unterthanen) nach drei Klassen zu entrichtenden Kopfsteucr in der Die Repartition und Erhebung dieser Steuer joll in Zukunft den einzelnen Gemeinden nach einem billigen Maßstabe überlassen bleiben, und die fúr die Raaja’'s sehr vexatorische Maßregel der Lösung einer Kopfsteuer - Karte gänzlich aufhören. Das bisherige System der Verkäuflichkeit

Der mit dem Hattischerif von Gülhane an Mehmed Ali nach Alexandrien abgeschickte Kiamil Pascha ‘ist am 10. Januar

Konstantinopel, 15. Jan. (A. Z.) Kiamil Pascha brachte ein Schreiben Mehmed Ali's mit, worin dieser unter e Be- er als ein treuer Vasall der hohen Pforte nicht ermangeít habe, alle zur Kundmachung des H:ttischerifs erforderlichen Maßregeln zu treffen; er habe sich beeilt, nach allen, seiner Verwaltung Un- terworfenen Ländern die nöthigen Befehle zu erlassen, damit der erwähnte Hattischerif überall mit den gewöhnlichen Feierlichkei- ferner mit den darin auf- gestellten Grundsäßen vollkommen einverstanden und sucot nach- zuweisen, wie das alleinige Streben seiner langjährigen Thätig- feit auf Verwirklichung ähnlicher Maximen in den Nor

uch er habe lángst die Ueberzeugung genährt, daß nur durch vollkom- mene Sicherung des Lebens, des Eigenthums und der Ehre der Unterrhanen das Glück der Nationen begründet werden könne,

ungeberdig sich auch Mehmed Ali in der bekannten Konferenz mit dem Obersten Hodges benommen, }o scheint doch die Wider- spenstigkeit des Vice-Königs hauptsächlich auf seiner Pfberzeugung

oercl- ! Daher geht die allgemeine Meinung dahin, daß England den Vice- König nur thatsächlich über diejen Jrrthum aufzuklären brauchte, u machen, und ihm gewisse tragische Ge- aus dem

Kopfe zu schlagen. Dahin gehört die Erklärung Mehmed Ali's

daß man nur úber seine Leiche zu größeren Konzessionen gelangen werde, als die er bereits gemacht, nämlich die Abtretung Ärabicnt

Meh-

Dadurch habe man ihm

und nux Luxus - Artikel lie- wodurch wesentliche Ersparnisse er-

Er brauche sich vor Mie- Es ist wohl

A n.14. D.

Danzig, 5. Febr. (Danz. Z.) Die heute eingegangenen

| Nachrichten von der Weichsel verursachten hier nicht geringen | Schrecken. Der starke Strom hat oberhalb des Bruches eine | Stelle des, die Niederung schübenden Dammes seit gestern #0 | stark unterminirt, daß man an der Erhalcung desselben troß der

angestrengtesten Arbeit einer großen Menschenzahl zweifelte. Diese Stelle, dem Stromstoße sehr stark ausgeseßt, ist beim Rothen- kruge, ungefähr 2 Meilen von hier, wo die Weichsel eine Bie- gung zu machen hat. Heute Morgen 7 Uhr war mehr als die Hälfte der Dammbreite schon fortgewühlt und bereits verbreitete sich das Gerucht des Durchbruchs in der Niederung, der den unteren Theil derselben unter Wasser geseßt und hierher wie- derum hohes Wasser gebracht haben würde. Nach dem neuesten Berichte von 12 Uhr Mittags is es aber gelungen, den Damm noch zu erhalten und man war damals der besten Erwartung, weil das Wasser um 13 Zoll gefallen war. Man arbeitete mit 250 Mann und 80 Wagen. Eine größere Gefahr scheint der Nehrung an einer dritten Stelle zu drohen, nämlich bei Bohn- sacter - Weide, ungefähr eine halbe Meile oberhalb des Dünen- bruchs; man zweifelt, daß es dort gelingen wird, dem Eindrin gen der Fluth Abwehr zu leisten. Man hat bis jeßt aber von dort keine sichere Nachricht, auch ist man hier nicht unterrichtet, wie es mit der Elbinger Weichsel stehen mag. Ein Gerücht, daß auch ein Durchbruch in das große Werder, welches im vori- gen Jahre so schrecklih heimgesucht wurde, erfolgt isk, wird sich hoffentlich als unwahr erweisen.

Danzig, 6. Febr. Von Dirschau erfährt man, daß gestern die Wasserhöhe der Weichsel 22 Fuß 10 Zoll gewesen, aljo um 23 Zoll gefallen is. Die Ueberführung von Personen und leich- ten Wagen geschieht zwar langsam , aber sicher mit Kähnen und Spißprahmen. eim rothen Kruge ift die Gefahr cincs Dammbruchs fär jebt als beseitigt anzusehen, man hat einen in- neren Fangdamm angelegt, 600 Menjschen und 100 Wagen sind gestern dabei in der angestrengtesten Thátigkeit gewesen. Durch den Dúnenbruch ist eine große Masse Eis gegangen, heute ist der Strom aber ziemlich eisfrei, woraus zu schließen, daß die Stopfungen unterhalb Dirschau aufgehört haben, was auch durc) das Fallen des Wassers bei Dirschau wahrscheinlich wird.

Halle, 6. Febr. (L. A.Z.) In verflossener Nacht ist hier der Professor Peter von Bohlen im ‘sten Lebensjahre verftorben. Auf den Gelehrten - Schulen Hamburgs vorbereitet, bezog er 1821 die Universität Halle, um unter unsers Gesenius Leitung das \chon in Hamburg begonnene Studium der Orientalischen Sprachen fortzuseben; später ging er nah Bonn, wo er sich vor- züglich mit dem Arabischen und dem Sansfkrit beschäftigte. Seit Ostern 1825 lehrte er in Königsberg, bis ihn vor einigen Jah- ren die Rücksicht auf seine immer mehr leidende Gesundheit nè- thigte in einem milderen Klima Stärkung zu suchen. Mit fri {her Kraft, aber doch nicht völlig hergestellt, wählte er vor Fal resfrist Halle zu seinem Aufenthaltsorte. Seine exegetischen Ar- beiten zeigen durchweg den gründlichen Sprachkenner, das große Werk über das alte Jndien sichert seinem Namen ein ehrenvolles Andenken; als geschmactvoller Ueberseber Sansfritischer Dicht werke ist er auch in weiteren Kreisen bekannt geworden.

Dásseldorf, 7. Febr. Während des Jahres 1839 sind im Bereiche des hiesigen Hafens 2419 beladene Schisse, einschließ- lich 1149 mit Gütern beladene Dampfschisse, angekommen und abgegangen. Die Einfuhr betrug zu Berg 712,737 Ctr. , zu Thal 358,001 Ctr., im Ganzen also 1,070,758 Ctr. Hierbei kou- kurrirten die Dampfschiffe zu Berg mit 94,450 Ctr. und zu Thal mit 14,606 Ctr. Die Ausfuhr betrug zu Berg 45,027 Ctr. und u Thal 147,001 Ctr., im Ganzen also 192,028 Ctr. Hierbei Ml Atreluéen die Dampfschiffe zu Berg mit 25,935 Ctr. und zu Thal mit 37,012 Ctr.

Berlin.- Gestern fand im Königlichen Schduspielhause zur Feier des diesjährigen Karnevals ein großes Tanzfest in Bali- und Masken Anzügen statt, zu welchem der Zuschauer-Raum des Theaters wit der Bühne in Verbindung gebracht war, wie dies früher im Opernhatu?? bei den Redouten zu geschehen pflegte, nur mit dem Unterschiede, daß dort das Parterre in die Höhe geschraubt wurde, während im Schau spielhaus, wo hierzu feine Vorrichtung besteht, ein besonderer Fußbode1 in gleicher Höhe mit dem Theater-Podium, gelegt werden mußte. Außer diesem fünjtlicy hergestellten Ball-Saal waren auch der Konzert Saal und die an denselben anstoßeuden Räume, so wie mehrere mit deu weiten Rang Logen in gleicher Linie liegende Säle des Schau}ptci- bauses, für dies Fest eingeräumt, welches mit Allerhöchster Genehmigung von den Herren Taglioni und Stulmüller veranstaltet war. Die Un ternehmer hatten es Flora-Feft benannt, weil eine folossale Statue der Blumengöttin von Professor Rauch den Hauptfchmuck des Theater - Saales bildete und den Damen am Fuß dieses Stan? bildes zierlihe Blumensträuße überreicht wurden. Die Stalue war im Fond der Bühne in einer Nische auf einem hohen Piedestal aufgestellt, rings von Grün und Blumen umgeben und mehrfach zu- rückgestrahlt von Spiegeln, die sich um die Nische herumzogen. E halb der leßteren senfte sich eine Terraffe von pacinthen, Jonqui en, Narcissen und Primeln, von phanthastischen iesen « Schmetterling? umgaufelt und von grünem Gesträuch und Moos, das ihr als Folie diente-