1840 / 43 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

i as

d Li Me

E

T 5

L

ische ( cheinli temise‘“/, Capitain e Französische Fregatte (wahrscheinlich „„Artemise““, gins e gr Sas - Inseln gelandet Me um ae G

Uung oder eine Eneschádigung von der dortigen Regierung wes n nas 37 S ecfilgeen Austreibung katholisch - Französishey Missio-

gi rhalten. Der E ber®der Fregatte verl 1 030 E die in den dden der Franzöò/ e rúng als ein Pfand der gutes chtu dey uw sin b'e:ben sollten; 2) einen Vertrag „-dêr die Einfuhr Französisch Produ:te, ohne Abgabe, gestattet; 3) die Erlaubniß für die k cho!ishen Missionaire sich auf der Insel aufhalten, und do ihre ‘e elische Mission fortsezen zu dürfen. Zugleich wux hinzugefügt, daß, wenn man diejen Forderungen binnen Stunden nicht nachkomme , die Fregatte die Stadt Honolulu Brand schießen werde; alle Anstalten seyen bereits dazu getroffc Noch. ehe die geseßte Frist verstrichen war, war der Traktat u terzeichnet und die verlangten 20,000 Dollars befanden sich

Börd der Fteáätte. Méhrere katholische Missionaire , die ‘den Efota der ‘Vérhändlungétn erwarteten, sind demnächst ausde\{iffre worden, und man hat bersits tit dem Bau tinér ‘Kapelle be- aonnen. ¿ Börse vom 6. Februar. Obgleich man heute ziemlich beiihrüßigende ‘Nathrtihten aus dem Orient erhálkren' hat und dle Course ats Löndon niedilgér kommen, ‘so hâben - sich doch die Franzdstschén Fonds während dér garzen Börse außerordentlich fest gehalten, und auch ‘alle übrigen Papier-Gattungen waren zu ettvas besséren Coursen ‘gefragt.

Eoutkon, 81. Fah. Die Béféhle folgen étnatder tuit jédéimn Augenblicke ‘utd Alles i in Betvéeguig, weniger für die Angkle- genheëteh von Algier, ‘als für die der Levante. "Der ‘Vice/Admi- ral Róösätttel bejchleunigt ‘dié Vorbereiturigen zur Abfahrt der Linierischtffe seiner Escadre, die baldigst die Division dés Admt- rals Lalande ‘vérsärken follén. Hier könnén wir nit wissen, was in ‘der’ Dipkönatie ‘vorgeht, aber wir können aus den Be

t l

“‘weguntétt, dié tittér Unfeten Augén ftattfindèn, vérmtithen , daß

fich wïchtige Eretgnisse fin Orient vorbereiken. Bestände keine Spaltung Zwils{hén Ftätkreich Und Enäfkand, so Würde nan sich nicht beeikén, den Efektiv - Bestand tiferes Geschwaders in ber Levante âtif 12 Lititéisc{htsfe zu bringen. Wit haben die Ankun: des Linitttschiffes Ocean“ voti 120 Kañdñen zu Toukoñ ‘gemel: det. Atn- Bord diefes Schiffes tvitd_ bér Vice-Adriiral Rofamel seine Flaáge ‘aúfpflamnzet. {eïnt bes{lcftn, daß der Prinz von JIvfîttville das Kommändo ‘dér Fregatte „la belle Poule“ niéderlegt, um jénes des Liñietischiffes „la ville de“ Marseille“ zu übernthttten. Seîné Beförderung“ ziüum Grade ties Contre- dmirals wird norhwendiz seinem Scezuge am Bord dieses Schiffes folgen. y Toulon, 1. Febr. Dcr Vice-Adrniräl von Roösarnél hat heute scine Flagge auf dem Liniensthisse „Ocean“ aufziehen lassen. Sämmtliche (i Toulon anwesende Stabs-Offiziére wohnten dieser Feierlichkeit bei. Dén Truppen wärd der “naclstehende Tages- befehl des Adiiräls votg&lesen: „Mannschaften der Flotte! Dutch den Kdötg zum Oberbefehl Über das Reserve-Geschtoader in Tou- lon berufen, ist Ls fr mich eine Pflicht und zuglei cin gebie-

terishes ‘Bedütfniß, läut meine tiefe Dankbarkeit für ‘einen so

ehrenvollen ‘Beweis des Königlichen ‘Vertrauens auszudrütken. Jch werde Mi ‘beftrebèn, dies Vertratien zu rechkfertigen. Mir Cure Befstatide ‘witd ‘mir dies gelingen; aber um ein #0 edles Ziel ¿W etteihèn, bedarf es Cures ganzen Eifers und ich bin von Eren gutén Wilken überzeuät. Ah erwarte passiven Ge- hörsam ‘yegeti die auf der Flotte übliche Disziplin. Ohne Dis- ziplin keine Armee untd besonders keine statke Marine. Jh er-

wärte Eifer td gegen aige Anfeüterungen in“ den Uébungen,

und t ‘biti übetzeugt, daß ih bald: werdè Sr. Majestät anzei- gen können, dáß das Reserve-Geschwäder bereit is, dem Könige uñd dem Lande alle die Dienste zu leisten, die der Eine und das Andere von ihren ‘ergébéristen “Kindern zu erwarten berechtigt fs. Es ‘lebe der König! Es lebe Frankreih! (gez) Rosamel.“/

Groß-britanten und Jrland.

London, 5. Fébr. Die Käpelle, in welcher die Trauung der Königin utd dés Prinzen Atbrecht stattfinden wird, is ganz umgewttdelt wörden. “Das Jnnere derselbén wär bisher sehr einfach und beshränkt, Utn min thehr Plaß für diejenigen zu géwinneh, welche von Rechts wegen oder aus Etfketté darauf Ansprü haben, der “Ceremonie beizuwohnen, wurden bedeutende Verän- derungen nöthig, in Foölge deren man ungefähr 500 Sikße ÿer- ausgebracht hat. Es find nämlich Galléricen auf beiden Seiten der Kapelle errichtét wörden, diè vou leichten Gothischen Pfeilern gestüßt werden, von zierlichen eisetnen Gittern eingeschlossen. smd und eine doppelte Reihe von Sißen haben: Auch dic Zähl der Kirchstühle auf ebener Erde ist vermehrt und amphitheatralisch eingerichtet Worden , so daß man überall den Altar sehen kann. Die Königliche Loge Hat ebenfalls eine Veränderung ethalten, so daß sie étivà #0 Perfónén wird aufnehmen kötinen. Dieser Raum is für das dip{ömatische Corps bestimmt. Auf den Stüh- len unterhalb bérselbeu werden diejenigen Personen Plaß nehmen, dié in dew e Zuge vön dem Palast nah dér Käpelle mit em DieMiktältédeëdber E e Ln sich auf beidén

A Ube gNWEE ofrsämttlein, Und dén Raum vol deinselbeti wird das er S Wu ne mit seinem Gefolge einnehmen. Es sind Stühle m R E von ‘der fostbarsten und geshmaŒvöllsen Arbeit L Sor A und ihrêèn Bräutigäm angefertigt worden, und Am Mori wirb ein'Teppich von Purpur und Göld bedeen. aaen des Hochzeittages wetden \ih bie Könitin, die

Ierzogitt vöti Keut/ die Brautjungfeën oder Schleppentkägerin- en zwöif äañ dêr Zähl, ‘ünd die hohen Staatsbeamten im Bük- 109, vem GatrénPorral tes S ntg frtttligetn Zu

) i l * „ames Palastes begebert. f

Mäjestät wikd ‘díe große Tééppé hinaufsteigen “int Si Gen? 0 ca anne warten, bis ihr Züg sich vor dem Thtote ‘geord«iét

ar. Dét Zug bes Bräutigams wirb sh im Vorzimier des

The'ofsaales versaltittln ünd {h zuer ria ber Kapelle in Bé: wegung seén , gefühet vön ven Sve ub Vicé-Katimérhertü,

cajejtät Jurückfe p

“cut The onsaaî nach de E E lind deren Züg aus

tandbard eríftiert daran, däß ‘eiti Añtra |

vön Si F. Büúllêr ‘géstellte, ‘im Fahre 189 voñn (afts 46 wacht BUrde/ welcher auf Ernennung eities- Aus\{U}ses zur Un- tersuchung des ge dér Nation artéüg und dadurch eine Attiage Se ‘ôrd Liverpool's Mitisterium érhob. Das Mi- nisterium siegte mit einer Májoritäe vori 170 Skimmeh. -, „Hätte Lörd- Livérpsol”, sgt jenés Blatt; „„weñiger als 100 Stimmen eas er würde ari nädjsten Taze seine Entlassung genommén

Dem Mornirg Herald zufolge, wre Lörd Melboutn: atn Freitäg, als titie Deputation, he Sir F. Pollock ‘an dée

Spitze, ihm dié Nöthivendfgkeit vorgestellt, bei der gegenwärtige aufgeregtet Stimtung ben zuin“ Tode véttUrthéitten Chärtisken das Leberi zu schenkën; noch tinetbittlih gewesen; erst als Siv F. Pollock, der Sit älter der Verurtheilten, von Lord Bböttghämn

-

170

auf , noch einen zweiten Versuch hei dem Minister ge- e H dler nd das! Ve prechen e den Lis das To- des-Urtheil nicht vollzogen werden solle.

7 Es scheint fast, als ob die ministeuielle Presse allmälig wig- der einen milderen, öhnlichereu Ta egen Fraufkreich anstim- men wolky dog ie Axt und l Chronicleavo n die inukg des Herrn Guizot zum Botschafter in land, so sehr fe seine frühere Politik«kadefte, doch als eine muthmaßliche Friedens - Mission begrüßte, und die Wárme, womit sie gestern mit Hinsicht auf die Rede des Herrn Thiers; Wieder "für: die Englisch-Fränzdsiche Allianz sprach, indem sich zuglêich eine neue, dieser Allianz günstigeren Phase în der “Orier s der si Negierung erwarten ließ, deuteten darauf hin, däß wohl eine Annäherung zwischen beiden Kabinetten in dieser Hinsicht im Werke sey, Und ein heutiger Artikel desselben Blattes, in welchem es nicht sowohl angreifend gegen Frankrei, äls apolvgetisth in Bezua auf Enalands Poli rif im Orient auftritt, giebt noch mehr Grund zu der Vermu- thüná, däß ‘es dem Enálischen Kabinette selb) jet wiéder mehr áts seit eistigér Zeit dárum zu thun sey, die Eintracht mit Frankreich herzustellen. „Unsere Französischen Kollegen“, sagt die Chronicle, „fahren fort, die Politik dev Britischen Redierung in der Orientalischen Frage zu tadeln. Jm BVérläufe der ver- schiedenen “Erdrterungéen, zu denen dieser Gegenstand Anlaß ge- geben, ien wir indeß nicht ertnitteln könnén, welche Politik se an ‘die Stelle der angenommenen seen mdchten. "Zwei Fragen giebt cs, die man woh! erwägen sollte, ehe man Englañds Poli- f verurtheile. Erstens: war ein anderes Vérfahten möglich? nd dann: war es staatsklug, wenn es auch mdglich gewesen wie? Man betrachte die Sachlage vòór Mahmud's Tode. Mehmed ‘Ali vérlangr die‘ Erblichkeit in den Paschaliks Aegypten urid Syrien. Seinè Förderung wird verweigert, Und er befichlt

tan rústet_ sch zum Widétstande. Was follte England unter diesen Umständen thun? Den Ausgantg eines Zusammentreffens der beiden Arteen abwarten? Dies thar es; da aber der Ausgang dés Zusam- mentreffens zweifelhaftwar, so mußte England inm Voraus dasfür beide Fälle passende politische Verfahren feststellen. "Für den Fall dex Nic- derlage Jbrähim's ‘wär ünsere Politik “schr einfach; man hatte cs- dem Sultan zu überlássen, seine Rechte geltend zu machen. Da’ jedoch diè Niederlage der Türkischen Armee- vicl wahrschein- sicher, ja fast gewiß war, so mußte die Britische Regterung sich {on lánge von der Schlacht bet Nestb die Frage stellen Und beantworten: Was hat England zu thun, wenn es zu cinem Konflikt kömmt und die Türkische Armee geschlagen wird? Um diese Fräge zu entschéiden, war es ndthig, dem wahrscheinlichen Gange der Sreignisse zu folgen. Zweifelte ein cinzizer der Eurc- päischen Repräsentanten in Konftantinopel daran, daß der verFor- bec Sultan, im Fälle ciner Niederlage, Rußland aufgefordert aben würde, die Stipulationen des Vertrazs von Chünkiar

feles zu erfüllen? England konnte wenigstens nicht daran zweifeln. Die Frage für einen Britfschen Minister war daher: Wie werde ih eine auss{ließlich Russische

Protection der Türkei verhindern? Dazu gab es nur zwei We- ge: entweder mußte man sih- Rußland widerseßen, oder sich mit ihm verbinden. Es hätten unstreitig Umstände eintreten können, die das Erstere nicht nur gerechtfertigt, sondern selbst nothwen- dig gemacht haben würden. Der Sultan hätte können bewogen werden, sich Rußland allein anzuvertrauen; Rußland hätte un- sére Mitwirkung ablehnen ‘oder sich“ nur unter Bedingungen da- u bereit erklären könten, dix für die Jutegrigät der Türkei und Linit für dasjenige Gleich ewicht der Macht im Orient, das auf jener Integrität beruht, gefährlich gewesen wären. Jn beiden Fällen könnte ein Britischer Minister vertrauensvoll das Unter- haus auffordern, ihn ‘in einem Konflikte zu unterstüßen, den die Uebergriffspläne einer anderen Macht unvermeidlich gemacht hätten. Aber Rußland zeigte keine solhe Absichten. Es giebt seine An- sprüche avf aussch{ließliche Beshubung der Türkei auf und erbie- ret sich, mit den anderen Mächten ‘unter Bedingungen zusam- menzuwirken, die nicht das Arssehen an sich tragen, als ob ic ibgend einer derselben ein ungebührliches Uebergewicht bei der Erledigung der Frage geben dürften. Konnte England dieses Anetbieten ablehnen? O gewiß, sagen fast alle Französischen Blätter und einige Französische Sraatsmänner von nicht unbe- dêütendem Rufe. Frankreich“ weigert sich, an der vorgeschlage- nen Ausgleichüng Theil zu nehmen, und wenn England fich ‘nicht Fränkreich anschlicßt, so ist die Allianz zwischen beiden Ländern aufgeldst! Zwei Argumente sind es, auf welche die Vertheidi- ger von Marschall Soult's: Polirik hauptsächlich fußen, wenn sie den Entschluß des Britischen Kabinets zu erschüttern hoffen. Jhr steht im Begriff, dié Allianz aufzuopfern, sagt man, eine Rujfische Flotte in den Bosporus und eine Russische Armee nach Klein-Asten zu bringen: Was das Erstere anbetrifft, so ae hoffentlich nicht erst unjerer Bétheueruricéèn zu Günsten ‘det Englisch: Französischen Allianz. So weit es in unserem Bereich lag, baben wir stets unser Mdg- lichstes gethan, dieselbe zu- unterstüßen. Wir wissen die treffliche Auseinanderseßung dér- aus der Einigkeit der beiden Länder ent- spxingenden Vortheile, welchen der Rède ' des- Herrn Thiers enthalten #Æ, völlkfonimen würdigen. Doch wären diese Vor- theile auch zehnmal so bedeutend, als sie es sind, so würde cs doch einem Englischèn Ministoë. uninöglich, buchstäblich unmöglich sey, diese Allianz aufre{cht zu lten, wenn ihre Aufrechterhal- tung davoti abhängen sollte daß wir uns Frankreich in seiner Oxientalischèn Politik ‘anschließen müßten. Der Grund ist dieser. Wöllte Enaland dié Politik Frankreichs annehmen, so würde nicht rieden, für den nach Herrn? Thiers Erklärung die Allianz ats Argschaft dierien soll, sondern unvérzüglicher ' Krieg ‘die Folge dävon seyn. Dies halten wir für Uhvermeidlich: Frankreichs Politik géht dahin, Méhmed Ali dié Erzwingung seiner Forderungen zu géstztten. Beim etsten Vorrücken ÎZbrahim's zu diesem Zwecke würde eine Russische Armee in Klein-Aslen und cine Russische sotté* im Bosporus erscheinèn: Der nächste Schritt in der „Fränzdsischeri Pölitik ist, die Einfahrt in die Dardanellen: durch die vereinigten Flotten zu erzwingen. Wir wölici hier nicht wei- ter untersuchén, ob dies ausfü wäre, denn ehe- noch der Befehl dazu die Levante erreicht, ja, ehe er die Adnáratität ver- lassen hätte, würde das Unterhäus die Mittel zur Ausführung eines solchen Unteriehmnéèns verweigert Haven. Unter welchem Vortvande könnte die Regiérung eíne Kriegs - Erklärung gegen Rußland rechtfertigen? Wäre ‘sie nöthig, um ‘die Antegrität der Türkei zu fichern? theil, ihr Zweck wäre“xine Zer- stüéelung der Türkei. Wird sie: durch ausschließliche Anmaßuün- gen Rußlands nothwendig gemaïht, - oder. durch die Weigerung der Türkei, den gêmeinsamen Schuß aller Euvöpäischen Mäc te qt 13008 Keinesweges. Wo also“ ist denn! die Nothwendig- keit zu dieser Kriégé? Wenigstens werdet ihr uns ‘doch wohl e ‘einén Vortheil dävon ‘auszuzeigen hábèn. ‘Die beständige ntört hierauf ist: Wir wollen ‘die Französische Allianz: aufre erhalten Urid die'Russen hindérn, ‘ria Ko inopél zu kommen.

Nein, nein, ihr Vürdet weder das Eite- thun; noch das Andere

„wie die [Morning

seinem Sohne, ste mit Waffengewalt zu unterstüken. Der Sul

verhindern. Weit davon entfernt, die Russen zu hindern, nach Konstantinopel zu kommen, würde Frankreihs Politik, wenn England sie annäâhme, dieselben vielmehr sicherlich dorthin brin aen, und zwar in dem allergefährlihsten Charafter, in welchem ! auisxetes könnten nämli als die ausschließlichen Beschüßer r Türkei gegen England-und Und was die Auf- r&htérhaltung der Französi t, so möchte sie al- lerdings wohl so lange zu be is wir die Darda- nellen-S{ldsser entwassnet odet® e bei dem Versuch eingebúßt, bis wir die Türkei oder"Welmehr die Ueberbleibsel der Türkei, an Nacken und Fersen gefesselt, Rußlandi zu “Füßen geworfen, bis wir die widerstrebenden Jnteressen" der Kabinette „von Wien und St. Peterburg mit- einander verjdhnt wênn wir diés Alles gethan, um die Allianz aufrecht zu h würden wir uns gerade auf demselben Fleck befinden, wie jeßt, das heißt im Streit mit unserem Verbündeten über die Forde- rungen Mehmed Ali's.* Diese Gründe zrigen klar, wie unpoli- tisch es wäre, und wie unmöglich es uns is, das von Frankreich eitipfohlene Verfähren anzunehmen. Und wollte selbst “der Mb nister cin für die Türkei fo verderbliches und für Englands Jn- teressen. so naththeiliges Verfahren anempfehlen, das Parla- went würde es nimmermehr genehmigen. Abcr man könnte sagen, wir: betrachteten die Frage so „- als ob sie durch -den Tod Sultan Mahmud's gar keine Veränderung erlitten hätte, Unse rer Ansicht nach, hat sie dies auch nicht. Hätte Englcnd -die Forderungen Mehmed's unterstüßt, ode wäre es auch nur ne tral geblieben, so würde es in KönstaMnopél an Beriähungen nicht gefehlt haben, die stark genug gewesen seyn würde, um den jeßigen Sultan zu“ bewegen, um Erfällung des Traktats von Chunkiar Sfelessi nachzusuchen. Diese Rücksicht allein hätte bij reichen müssen, Enalands Benehtnen zu bestimmen. - Aber unsck Beistand wurde nicht angeboten, um Sultan Mahmud's perjdtþ lier Anirofität zu willfahren, sondern um FJuteressen b# {üben, die slch mit dem Jnhaber des Throncs “nicht ändern.“

Belgien é Lüttich, 7. Febr, Den Schaden, dex durch den Einfsku der Vanderstraetenscen Tuch- Favrik entstanden, schäßt man a 150,000 Fr.; 220 Arbeiter sind in diesem Augenblicke brodlas durch die;es Ereigniß.

Deutsche Bundesstaaten.

Mäânchen, 6. Febr. (A. Z.) Ju der heutigen bffffentli- chen Sißunz der Kammer der Abgeordneten wurden zuerst die neueingetretenen Mitglieder: 1) Dekan und Pfarrer Göß von Ansbach , 2)! Gutshesiker Jordan von Deidesheim, 2) Gutsbe- siber Reudelhuber von Lambsheim, 4) Gastwirth Lochmäöller Gefrees, becidigtk. Dann folgte a) der Vortrag des Königl Ministers des ÎInnern, Herrn von Abel, über dén in: inodifizity ter Form wieder vorgelegten Geseh - Entwurf, die AbänderU des §. 6 Tie. VIUl der PR(MUNa rkunde betreffend. Der He Minister sagte in seiner Motivirung:

„Se. Majestät der Kdnig haben zu befehlen geruh;, daß den Ständen des Reiches ein neuer Geseßes-Entwurf zur Bei rath und Zuskimmung gegeben werde, durch welchen der Termik fár die Vorlage des Budgets auf spätestens neun Mönate vor dem Anfange einer jeden neuen Finanz, Periode- festgeseßt werden soll. Der neue Gescb - Entwurf kommt den in dex Mitte der sehr geehrten Kammer der Abgeordneten ausgesprochenen schen entgegen, und bescitigt die Bedenken, wel@he bezüglich der Verlängerung des Landtages bis in den Sommèr und der Ge- fahr. von Steuer-Provisorien ausgesprochen worden sind, in einer wohl ganz befriedigenden Weise. ““ 2

b) Der Vortrag des Königl. Commissairs, Ministerial-Raths von’ Weigand, über einen heute in der Kammer der Abgcord- neten eingebrachten Gejeb- Entwurf, die Abänderung der Fg. § und 10 des Gescbkeë vom ius 1834, die Errichtung eiger Bayerischen Hypothckén- und WechsecbBank betreffend. Der Gc seb-Entwurf lautet nach den üblichen Eingangsworten:

Art. 1, Der Schlußsay des §. 8 des Gesegcs vom 1, Juli 1845, die Errichtung éiner Bayrischen Hvpotheken: und Wechsel-Bank betref fend, welcher also lautet: „Die Bank ist"verpilichtet, ibre Noten auf Begebren soglei bei ihren Kassen einzulösen; die Banknoten sollen in ibrem geringsten Betrage nicht unter 10 Fl. ausgestellt werden“ ; wird abaeändert, wie folgt: „Die Bank ist verpflichiet, ihre Noten auf Bes gehren sogleich bei ihren Kassen cinzulösen. BVansnoten, deren Beirag geringer als 10 Fl. seyn foil, ténnen nur zu dem Betrage vou 5 Flz ausgestellt werden.“ Art. 2. Der §. 10 desselben Geseßes vom 1. Juli 1834 erbhált nachstehenden Zusaß: „Die Bank ist zu diesem Bebufe (zur Sicherstellung der pünftiihen Entrichtung der Zinsen und Fristen von den auf Grund und Boden zu machenden ‘Däarleihén) berechtigt, nicht nur die verfallenen Zinsen, sondern auch die verfallenen und rüc- ständigen Annuitäten, dann die Kapitals- und Fristen-Zahlungen, welche bei bppothbekarischen Darlehen gegen Verzinsung: oder Annuitäten pu gegen Aufkündigung stipulirt find, nach dem §. 52 des Hypothefens Gesezes vom 1. Juni 1822 einzuklagen und zur Execution zu bringen, und die diesfallsigen Bestimmuntigeu ín die vou nun au âbzuschließen- den Darlebens-Verträge aufzunehmen. Art. 3: Gegenwärtiges Geseh n mit dem Tage der Verlündigung durch das Gesegblatt in Wirk amfeit.““

Da mit diesem zweiten Geseß - Entwurf Über die Pad fen: und Wechsélbank der frühere, die Abänderung des §. 7 des Gesebes vom |. Juli 1834 betreffend, in genauer Verbindung steht, so ermangle. ih nicht, auch die drei Artikel des ersten G& se6-Entwurfs des Zusammenhanges wegen mitzutheilen:

Art. 1. - Der §. 7 des Gesezes vom 1. Jul. 1834, die Errichtung einer Hvpotheken- und Wechselbank betreffend, wird abgeändert, wix folgt: „Die Bank ist ermächtigt, mit den übrigen zwei Füuftheilen an- dere Bank- und Wechselgeschäfte zu machen, und hat dabei vorzüglich die gewerbetreibende Klasse zu unterstügen. Dagegen sind ihr Geschäfte ín ansländischen Staatspapieren sowohl per Cassa, als auf Lieferung untersagt. - Die Bank kann Leibrenten - Verträge schließen und eine Le- bens-Vei sicherunas-Anstalt errichten. Art. 2, Gegenwärtiges Gese tritt mit dem Tage der Verkündung durch das - Gesegblatt in Wirk-

samfeit.

Kassel, 8. Febr. (Kafs. 32 In ‘der Sihung der Stände Le bind vom Tten d. M. begründete Herx Wolf seinen selbststärtdigen Antrag, der Erhebung sämmtlicher Abgaben von Konzessionen, in #\o weit sie zur Staats - Kasse fließen, bis um Erscheinen des durch §. 45. der Verfassungs - Urkunde vers deifiénen Geselzes, die Zustimmung zu versagen, eventuell deg Ausfall auf andere Weise zu deen. Der Antrag ward deni Budget - Ausschuß überwiesen. Herr Haberland begründete eine Antrag ‘auf andere Erhebungsweise des Chaussee - Geldes. Af den Budget - Aus\{huß. Herr Jungk berichtete dann. für dest landwirthschaftlichen Ausschuß über ein Gesuch dex Gemeinde Lippoldsberg, um Gestattung des Pfirchhaltens. Der Regierung ur Berücksichtigung überwiesen. —" Hierauf berichtete Herx

srhardt über den Etat der Provinzial - Regieru ¿— Herx Rommel erstattete Bericht über den Antrag des, Herrn Pohl, auf: TreunUng der Justiz ‘und Verwaltung in- den standesherw lichen Bezirken. Der Druck des Berichts ward beschlossen. + Nachdem noch Herr Arnold ber ein. Gesuch mehrerer Predigew

»

wittwen uin Pénstons - Erhöhung berichtet hätte, ‘ging die Ver- sammlunz zu ciner vertraulichen Siguüng über.

Mainz, 1. Febr. (A. Z.) Es wird die Eiikichtung dés hiesigen Großherzoglichen Palais zur' Residenz des Landesherrn beabstchtigt. Der Hofmarschall Graf Léhrbach und. der Ober- Bau- Direktor Moller verWéileunseit Mitte dieser Woche’ in un- serer Stadt und haben die Actoörde zur Lieferung sämmtlicher zur Ausstattung des Palais erforderlichen Arbeiten und Gegew stände bereits abgeschlossen. is zum 1. Juli wird das Gebäude inganz'bewohnbarem Stande, und das Mobiliar, so weit erforderlich, erneuert seyn, Man \ch{meichelt sich mit der Hoffnung, daß die Allerhdchsten Herrschaften künftig alljährlich einige Monate hier zubringen werden. Die Lage des Palais, unmittelbar am Rhetn, it ünbeschreibkich reizénd, Und unsere Stadt wegen der leichten Verbindungen zu Land und zu Wasser gewiß vor vielen anderen zur. Sommer-Residenz geeignet.

Oesterrei.

Wien, 5. Febr. (Schles. Z.) In den nächsten Tagen geht Graf éeóponvi, bei dér diesseitigen Gesandtschaft in Rußland angestellt, als Courier nach Sr. Petersburg von hier ab. Es it die Rede von einer Daun des Grafen mit einer Toch- er üsüschen Polizei-Ministers. i 2 nee E bs wegen einer Aussöhnung''des Königs von Neapel mir seinem Bruder, dem Prinzen von Capua, sind ander Béharclichkeit"des! Leßteren gescheitert. Der Kdnig hat den damir beaufcragt gewesenen Chevalier Ver are zurückberufen. Dle lestew Briefe aus Konstantinopel sind voll-Lob über diet keuesten Beschlüsse des “Conseils, den Charadsch (die von allen Rajás zu entrichtende Kopfsteuer) in seiner bisherigen so unendlich lästigen Form abzuschaffen und die Verkäuflichkeit ‘der Aemter zu verbieten. -Es sirid dies insbesondere Werke Reschid Puschä's; : Die -Verschung Said Pascha's, dêr als Gegner der Refoëim bekannt if, auf cinen Poften “(zum Groß-Adra(ral), der auf die innere Verwaltung ohne -CEinflupy ist, und die Ernennung Ahmed Fechi Pascha?s7 cines - eifrigen Reformators und treuen Frändes und Unterstüßers Reschid. ‘Paj@ha’s, der tägli mehr an?Einflúß gewirint, zum Handetls-Ministér, „find der Sache der Reform höchst günstige Erscheinungen. Jn Albanien dattern die UntUhen fort, jedoch ohne allarmirenden Charakter.

L S ch w-e i z-

ârtch, 2. Febr. (Súdd-:B!.) Der Kamton Aargau ist unnd ‘mit der Revision seiner Verfassung beschäftigt. Bei foichèt Gelegenheit brechen die alten Wunden auf und neue Ge- fahren treten hinzu. ‘Die vorherrschend raditale Régierung suchte sich gewarnt durch die Züricher Sreignisse zu mäßtgen. Den Klöstern, welche zuvor hart mitgenommen waren, wurden vldslich wieder bedeutende Konzessionen gemacht. Gemäßigte Miner, wte der Oberrichter Lüßelschwab, suchten die Paxtei- zwiste auszugleichen. Aber gleich bei“ der Eitileitung der Nevi- ions-Arbeit wurde cine Frage s{hneidend/und schroff-zur Sprache debracht, welche #0 leicht nicht zu erledigen ist, weil sie cine b& stéseade Kluft erdffnet. e. mehr einc Zeit lang die Politik die Ködfe ausschließlich beschäftigt hatte, ‘und. die kirchlichen Verhält- nisse von jener theils in den Schatten gestellt, theils gedrückt wor- de waren, desto stärker und heftiger treten diese wieder hervor. Das Aargau, ein neuer Kanton, ist aus heterogènen Gebieten zu- laninengeseßt worden. Auch die konfessionellen Unterschiede ziehen aubeinander. Die etwas größere Zahl der Einwohner sind Re- formirte, die etwas kleinere Katholiken. An einer größeren Haupt- adt, welche die Einheir des ganzen Kantons repräsentirt und sest hält, fehlt es. Jun den verschiedenen Theilen ragen einzelne fleine Städte hervor, die sich gegenseitig Rang und Einfluß skrei tig machen. Während nunmehr das moderne Staäts-Prtnzip Einheit des Gesammtkdrpers verlangt, tritt ihm hier das Miß- trauen, vorzüglich der katholischen Bevölkerung, entgegen. Die schwierige Ausgabe is somit, das politische Lebens -Prinzip und die Staats-Einheit -auf der eineu Scite zu erhalten, Und auf der anderen Seite den kirchlichen Ansichten und Bedürfnissen die nöthige Befciedigung und Sicherheit zu gewähren.

Jtalien.

F lovenz, 29. Jan. (A. Z.) Von einer großen Last, von de: üticht unbedeutenden. Anzahl von Bettlern, die sich im Lauf de: Zeiten in der Stadt und der Uingegend allmälig eingenistet hatten, hat uns das Jahr 1840 befreit. Da war kein Kreuz-- wz, keine besuchte Kirche, kein "Durchgangspläkchen, keine Siraßeaccke, wo 1e sich nicht cinfanden; die s{dnsten Monu- neue der Stadt, dic Posi und die Mittagssonne am Lungarno waren ihre eigentliche Passion. Jhr Stand muß Reize eigener Art (gehabt haben; die wenigsten wollten anfangs von den Pläßen, welche ihnen im Armenhaus offen standen, Ge- brauch machen. Jn den ersten vierzehn Tagen soll sich die Zahl devév, welche sh gemeldet hatten, kaum auf zehn belaufen ha, ben; mana;e Familie mochte die Leibrente, welche sie bis dahin in threm Blinden besaß, ungern aufgeben. “Allmálig aber füllt sich das Haus; wenige Zeit wird noch verstreichen, und der Stand dep Bettley wird: hier nux noch in der Tradition fortleben. Auch die Sbirren, welche die Philanthröpie des vorigen Jahr hunderts uns vermacht hatte, haben wir so gut als ganz verso- ren Sie sind- durch Jäger erseßt worden, die seit der Reform der Rechtspflege den Dienst bei den Gerichten zur allgemeinen Zufciedenheit versehen haben: Die Regierung hatte !si{ch längst iberzeugt, daß sie durch ein Corps ersebt werden müßten ; es war aber keine leichte Sache, die gehdrige Menge von Leuten zu fin- den, die solhe Verbindlichkeit auf: sich nehmen konnten. Rechne man zu diesen zweckmäßigen Verändèrungen , daß die Post- aus dem- Norden jeßt fünfmal wöchentlich geht und kommt, und day die Schulen für kleine Kinder Casîli infantili) täglich, nament: lich seitdem die Geistlichkeit auf Wünsch der Regierung si der- selben annimmt, größere Ausdehnung gewirinen, so wird man von dem gutèn Willen-der Regierung Und von dem allmälichen aber sichern Fortschritt in Toscana überzeugt seyn.

i Rom, 30. Jan. (A. Z.) Es hat {h abérmals ein iáudische Gesellschaft gemeldet, welche der Steglezuit ven Vor, das Adriatische mit dem Mittelländischen Meer zu verbinden.

anderen aus. O Borgo, waren nicht weñnlsér als 1500 Einladungen ergangen.

herstellun Kirchen gesungen worden sey-

171 Zu dem yorgestkigen Ball, in seinem Palast, fn

- ; Spanien. Madrid, 28. Zan. Ein Karlistisches Corps hat die Kühn-

heit gehabt, bis Alcala de Henares, sechs Leguas von der Haupt- stadt teln auszu chreiben. i

vorzudringen und daselbst eine Lieferung von Lebensmit-

Spanische Gränze. Der Herzog von Vitoria hat die tadt Segura angegriffen, is aber. von der Garnison kräftig zu-

rückgewiesen worden.

Die Christinischèn Jdurnale melden jet selbst die Wieder- Cabtera’s, #0 wie, daß in Folge derselben in allen ragoniens Und der benachbarten Provinzen ein Tedeum

Tâärk ei.

Konstantinopel, 17. Jan. *(Französishe- Blätter.) Zwischen dem Französischen Gesandten und der Pforte herrscht seit dem Wiederbeginn der Feindseligkeiten mit Abdel Kader cine ewisse Kälte, da ohne Génehmigung des Sultans, als Reprà- E alindin des Propheten, kein heiliger Kricg-aeführt werden kann und sein Anathema hinreichend wäre, dem“ Kricge diesen Charak- ter zu nehmen. Die Gleichgültigkeit ‘des Sultans Abdul Med- \chid in Bezug auf diesen für feine Verhältnisse zu Frankreich so wichtigen Pu

die bei dem gegenwärtigen Stande-der Dinge-den Lord Ponsonby ernstlich kompromittiren.

Der Günstling des verstorbenen Suftans, Calosso, ein Pie- monteser von Geburt, der: in der Geschichte der Türkischen Re- formen durch- seinen großen Einfluß bei diesem Souverain eine bedeutcnde Rolle spielt, hat vom Sardinischen Minister von Pareto Pässe nah Turin mit vollex Amnestie erhalten und un- ternimmt-eine Urlaubsreise in scin Vaterland. Er is als Theil- nehmer an der Revolution im Jahre 1821 einer der Picmonte- sischen Exilirken und in contamaciam zum“ Tode verurtheilt. Die htefige- Diplomatie - allein-—weiß, welche Dienste -er- den Christen aller Nationen während der Zeit der Griechischen Revolution geleisktet hat. Er war in den Tagen der Gefahr ein Freund aller Franken, und scine Fürsprache rettete zur Zeit des Griechi- schen Aufstandes mehreren Griechen und Rajsa’s das Leben. T Hof soll sich für seine Begnadigung verwer- det haben. :

_ Smyrna, 14. Jan. Das Journal de Srayrne lußert sich úber die Französische Thron - Rede folgendermaßen: „Die Thron-Rede des Königs der Franzosen bei Ertfnung der Kam- mern, En eben so farblos und unbestimmt, wie alle Dok mente dieser Art, enthált_doch_ cinen Paragraphen ber die Orten- talischen Angelegenheiten, auf den wir glauben, unsere Leser aufraert- sam machen qu müssen. Der Geist, der thn eingegeben , is unstreitig in Uebereinstimmüing mit dem Verfahren, Velchès das Französische Kabinet bisher in der Türkisch -Aegyptischen Frage befolgt hat, und tir dürfen uns nur Glück wünschen zu den Gesinnungen, die der König der een bei einer so feierlihen Gelegenheit in Betus auf die Regierung “in - Konstantinopel ausgesprochen hat. Wenn man nicht mit Worten? und Dingen spielen, wenn nicht das KLönigliche Wort, zuglefch das Organ einèr "verant- wortlichen Gewalt, als cine leere, ,Mahifestation betrachtet wer- den soll, so ist die in der Thron-Rede enthaltene Erklärung von der Art, daß sie alle Freunde der Türkei beruhigen ‘muß. ;,,„„Ue- ber die Unabhängigkeit und Zntegrität des Osmanischen Reiches zu wachen „‘/“/ ist allerdings eine Pflicht für Frankreich und zwar eine um so geheiligtere Pflicht, je grdßex- die Bestrebungen der Pforte sind, eine sociale Regeneration in ihrem Gebiète zu be- wirken. . Die - Thron-Rede erkennt an, daß „„die Existenz der Türkei für den allgemeinen. Frieden nothwcndig sey „‘/‘/ und daß „„ „die Politik Frankreichs stets erfordere, die Erhaltung und die Integrität des Osmanischen Reichs zu sichern.“ Das is auch das System, welches Großbritanien befolgen will. Was verhin- dert denn nun beide Kabinette, sich über die Angelegenheiten des Orients definitiv zu verstäándigen?““ z Die Nachrichten aus Beirut reichen . bis zum 4. Januar. Fbrahim Püäscha war noch immer in Marasch, Soliman Pascha in Séide. Es hatten einige Truppen Bewegungen nach der Seite von Damaskus Und: Aleppo hin stattgefunden und man laubte , 2s werde sich in kurzém ein Corps von 10,000 Mann ei der lébteren Stadt zusammenziehen; welches auf eine rück- gängige Bewegung würde schließen lassen. ‘Dem Cmmir Beschir war es nach vieler Mühe gelungen, einige zwanzig Häuptlinge der Murtualis, die seit einiger Zeit die Verbindung mit der Küste ershwerten, zu unterwerfen. Die Verlesung des Hatti- scherifs hat in ganz Syrien einen tiefen Eindruck gemacht. - Man schreibt aus Cypern vom 2. Januar: „Die Verle-

sung des Hâattischerifs hat p einen unglaublichhen Eindruck ge- macht und die Bewohner aller Klassen; tamentlih die Laudleute, erwarten mit Ungeduld die Ausführung ‘der- verheißenen Refor- men. Dieses Land bedarf vielleicht mehr als jedes andere libe- raler Institutionen, da es Gegenden giebt, dié von ihrer Aerndte 40 pCt. an Abgaben verschiedener Art entrichten müssen.“

Griechenland.

Athen, v. Jan. (Journ. de Smyrne.) Die vor kur- zem unter dem Namen der orthodoren Gesellschaft hier entdete geheime Verbindung hatte , angeblich-nur einen religidsen Zweck, ailein unter diesem Vorwande wollte mau im Jnneren Verände- rungen vornehmen. und gleichzeitig einige benachbarte Türkische Provinzen revolutétoniren. Drei Personen waren zu Vice-Präsi- denten bestimmt- und follten ihrerseits ‘wieder die übrigen Behbr- den ernennen. Jedes Mitglted dér Gesellschaft mußte einen Eid s{hwdrèn und 100 Pätronen besiben. Außerdezi gäb es noch cine Menge anderer Bestimmungen für die Gesellschaft.

Der Professor Theophilos Kairis, der auf Befehl der Sy- node in ein Kloster auf der Jnsel Andros eingesperrt worden, hat an die Synode geschrieben, S4 über seine Verhaftung be- {wert und um die Erlaubniß, Griechenland verlassen und sich in ein anderes Europäisches Land begeben -zu- dürfen, nachgesucht.

Wahekscheinlich werden ihre Pläne das Schicksal der früher ats machten Vorschläge theilen sie werden nicht genehmigt werden. Durch - die Anwesenheit des Herzogs von Bordeaux“ wird

der hiefige; ohnehin {on sehr belebte Winter äußerst brillant.. Feste auf Feste, ihm zu Ehren veranstaltet, folgen {. “Jh nächster Woche wird der Fütst Doria Qunppili in seinem aste der zu seiner vor kurzem erfolgten BVerbindüng niit Lady dary- Talbot , Tochter des rafen Shrewsbury, neu hergestell wurde, einen Ball geben, auf welchem nur die Elfte des Adels erscheine. wird: Von‘ den - übrigen Festen zeichnen sich die dés Herzogs A. Toëlonia- auch dieses Jahr durch Prätht Lor ‘ellen

¿ mit großer Thätigkeit betrieben.

A egypten.

/ Älexandrien, 16. Jan. Hier deutet Alles entschieden auf Krieg. Die Vorbereitungen dazu sind ungeheuer und werden Man versichert, daß in kurzem 99,000 Mann in Unter - Aegypten versaitmélt seyn würden. Das upt-Lager soll ‘bei Kairum, einem Dorfe am - Kanal, vier tunden von Alexandrien, errichtet werden. Man-giebt hier olgende Zusammensebüng der Armee an. Die beiden Flotten chst 6000 Mann Türkischer Landung - Truppen , - bilden ‘einen eftiv Bestand von 30,000 Mann; die in allen Städten Un- Acgypténs “errichtete, “theils mobile, théils \efhäfte Miliz

nkt giebt daher zu ernsten- Betrachtungen Anlaß,

“dúrfte 12,000 Mann licfern und außerdem sollen noch in aller Eile 15,000 Beduinen aufgeboten werden. Durch eine neue Aus- hebung und die bereits vorhandenen Regimenter- würde dann die angegebene Zahl von 90,000 Mann fompletirt werden. In die- sem Augenblick werden 100 Kanonen nah Syrien gesandr,

Der Vice-König hat zwei ganze Wochen auf die Jnspizirong der beiden Floïten verwende. Jn Folge derselben hat bereits die Vertheilung der Offiziere von der einen Flotte auf die andere stattgefunden und die der Matrosen soll nächstens folgen. Die 6000 Mann Túrkischer Landungs-Truppen werden auch das La- ger bei Kairum beziehen, Sie sind übrigens jet ganz zufrieden mit ihrer Lage, und bei den Musterungen, die mehrmals stattge: funden haben, bewunderte man allgemein ihre trefflihe Halung und die Regelmäßigkeit ihrer Bewegungen, worin sie den Aegyp- schen Truppen weit überlegen sind. :

Die hiesige Miliz wird am 20. Januar ihre Waffenübungen beginnen, und Muühammed el Garbi, Präsident des Handels- Tribunals, wird dieselbe kommandiren, weshalb er zum Groß- Bei ernannt worden ist.

Ueber den Zweck dieser Rüstungen herrschen verschiedene Meinungen: Einige wollen wissen, sie seyen gegen die etwaigen Angriffe der Europäischen Mächte gerichtet, Ändere dagegen be- haupten , der Pascha wolle gleichzeitig zu Lande und zu Wasser gegen Konstantinopel vordringen. Man versichert auch, ex habe erklärt, daß er nicht einen Zoll von seinem Gebiete abtreten und sich bis aufs Acußersie vertheidigen werde

Jontlche Añlelk.

__ Korfu, 14. Jan. (Schles. Z.) Am 1ôten d. hat ein Jonisci;es Dampfboot , von Patras kommend, dem Lord Ober- Commissair die Nachricht von der in Griechenland entdecten Verschwdrunag mit dem audrücklichen Bemerken überbracht, daß auch mehrere Jonier dabei betheiligt erscheinen. Die hiesige Po- lizei entwictelte hierauf alsbald die gréßte Thätigkeit; bei den zwei hier si aufhaltenden Brüdern Capodistrias, bei Andr. Mastoxidis und Joh. Petrizzopulo wurden Haussuchungen gehal- ten und die Papicre der Gêénannten in Beschlag genommen. Zu gleicher Zeit wurde ein Dampfboot mit polizeilichen Jnstructio- nen au nach anderen Juseln abgeschickt; man glaubt, es gelte namentlich dem Ex-Senator Plessa auf Zante und dem Griechi- schen Priester Tipaldo auf Cefalonien. er Seúat hat diesfails eine Proclamation erlassen (die wir bereits mitgetheilt haben). Aus dem Eifer, womit in dieser Sache zu Werke gegangen wurde, muß man schließen, daß England besonderes Junteresse har, die Quellen und Fáden der Verschwörung genau kennen zu“ lernen. Der Großbritanische Gesandte in Athen, Sir Edm. Lyons, der die Russische Gesandtschaft daselbs beschuldiat, bei der Verschws- tung die Hand im Spiele zu n würde viel darum gebcn, weitere und bestiramte Belege sür diese Beschuldigung zu erhal ten. Der Nulsische Gesandte, Herr Katakazi, hat sich aufs ent- chiedenste dagegen- verwahrt und beschuldigt seinerseits Herrn Lyons der Verleumdung 1nd Ehren-Beleïidigung, wodurch natür- lich Beider gegenseitige Stellung eben nicht eine freundliche 9:- worden ist.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

New-York, 18. Jan. Ss ist hier die Nachricht einge- gangen, daß. das Dampfboot „Lexington““ im Long Jéland-Sund verbrannt is, wobei 70 Passagiere und 29 zur Mannschaft ge- hdrige Personen umgekommen sind; nur drei Personen haben sich gerettet. am Bord Und bratinte in einer Stunde dis auf das Wasser nieder.

Den Nachrichten aus Florida zufolge, haben die Feindse- ligfeiten gegen die Indianer - daselbst begonnen. L Briefe aus Central-Amerika von der Mitte des Dezeii ber schildern den Zustand von Guatemala als keinesweges fricd- lich. Cabanas, ein General von Morazan, war auf dem Mar- sche, um die Hauptstadt anzugreifen und verwüstete überall das Land.

F106: T q : Di Magdeburg, 9. Febr. (Magdeb. Z.) Jm Jahre 1839 sind hier, mit Einschluß der Militair-Gemeihnde, überhaupt ge- traut 506 Paar, geboren 974 Knaben, §888 Mädchen, zusammen 1862 Kinder. Darunter befinden |ch 111 uneheliche Knaben und 82 uncheliche Mädchen, zusamraen 195 uneheliche Kinder, von welchen aber §7 in der Kdnigl. Entbindungs-Anstalt geboren und zum bei weitem größten Theil der hiesigen Stadt nicht an- gehdrig sind. Tödtgeboren sind von sämmtlichen Kindern 53 Knaben und 38 Mädchen. Gestorben sind 927 Personen männ- lichen und 764 weiblichen Geschlechts, zusaminen 1691 Personen. Es sind hiernach 171 Personen mehr geboren als gestorben. Die Bevölkerung der Stadt beträgt nach der leßten Zählung, die Gar- nison nicht mitgerechnet, jedoch mit Einschluß der Militair-Frauen und Kinder, 45,061 Seelen. :

Trier, 7. Febr. (Trier. Z.) Jn dem Jahre 1839 wur | den hier und in den Landgemeinden 871 Kinder geboren; unter | ‘diesen waren uneheliche in der Stadt 70, in den Landgemeinden | 5, Gestorben sind 741 Personen. Es sind also mehr acboren als gestorben 130. Durch Unglücksfälle verloren 4 ihr Leben Getraut wurden überhaupt 162 Paare. Jm Jahre 183L betrug die Bevölkerung der Stadt Trter 13,198, der Landgemeinden §8000, überhaupt 23,198 Einwohner.

Wissenschaft, Kunst und Liceracur.

Berlin.- Die Sing-Akademie dat den in diesem Winter v21? lh: eréffneten Abonuements:Cyklus von vier Oratorien in der vor1geu Woche mit der Aufführung der „Könige in Jsrael“ (Saul und David) von Ferdinand Ries geschlossen. Die drei ersten im Nes vember, Dezember und Januar ausgefüdrten Oratorien wat Ha2- del's „Samson“ und „Judas Maccabâus““ und Hapdn's „. Jahreszei- ten“. Die beiden Häudelschen Werke find um die Mitte des vorigc1! das Hapdnsche zu Anfange des jezigen Jadrdunderts. das Ricsfche innerbalb des leyten Dezenniums komponirt. Bier batte man also Ge- legenheit, den Oratorien-Styl diefer verschiedenez Jeiten mit einander 1! vergleichen, denn es i nicht nur der verschiedene Edarafter der einzrinen Komponisten, foudern die ganze Jeitbildung, welche fic în diesen Wer- fen abspiegelt. Als Händel feine Oratorien schrieb, waren die musita- lischen Mittel noch br einfach, die Toukunf daite den Höbepunfi ih- rer -Entwickeiung noch. ntcht erreicht. Die Formen, deren fich Hände: bedieute, sind daber auf einen engeren Kreis beschränft, aber innerha!d desselben um so fester und entschiedener ausgebildet. Ju der religiöjen Empfindung , die seine Werke athmen, herrscht „noch. cine ge- wisse Strenge: die Fülle des Lebens mit all seine Gefühlen und Lei- denschaften hat noch uicht Eingang gefunden in das Künstler - Ge- A der heilige Lichtstrabl der Phantafie bricht f{ch noch nit in den Negenbogenfarben einer reichen Weltanshäanung. Nun cntfaitek

Es hatte eine bedeutende Quantität Baumwolle