1840 / 48 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

i; us cite: Sig Agge E

__ Tage:

Pla§ einganouunen. Doe Ae E auch n raf Sebastiani be- yésche Corps, unter welchem f E am Series seine . fand, dér scine Abreise, 0 ; dt, dieser Festlichkeit we- Abschicds- Audienz bei der Königin gehadt, gen noch verschoben Hatte, war chon’ in der Kapelle versammelte, wo es die Königliche Loge einnahm. Der Mrtäe Botschafter hatte sich auch zu der Ceremonie GHefund en, Per Altar und die Erhöhung, auf welcher derselve sich befindet, wa- ren sehr glánzeud ausg chmückt. Das Ganze war mit carmob- finfarbenem Sammet ausgeschlagen, und der Theil über dem dem Kömmunionstische mit reichen Festons von gleichem mit Goldschnüren beseßten Stoff behangen. Die Gothischen Pfeiler, wélche die oberen Gallerieen trage, #6 wie die erhabenen Arbei ren aus Eichenholz und das GSothische Gitter un: den-Kommu? nionstisch waren vergoldee. Der lebtere war nüt reicher Gold- áßen besec6t, und ai La Erzdiscoöf von Canterbury und für den Bischof von Lon- don. Links vom Altar und duf der Erhdhung standen 4 Stühle mit Fußbänken für Jhre Königlichen Hoheiten den Herzog von Sussex und Cambridge, die Prinzessin Auguste Und die Herzogin von Gloucester (welche Letztere jedoch wegen Unpäßlich- reit der Ceremonie nicht beiwöhnen konnte), Und auf der entge- gengesébten Seite staûüden ses ähnliche Srúhle für Jhre Königl. Hoßseitén die Herzogin von Cambridge, die beiden Prinzessinnen von Cambridge, dén Prittzzen Georg von Cambridge, den Prinzen Ernt und dén regierenden Herzog von Sachsen-Koburg. - Links vom Altar Und. den etwähntèn vier Stühlen gegenüber ftanden zwei Pracht-Sessel, der zunächst dem Gitter des Attàrs war für dié Kénigin „.-der andere für Jhre Königl. Höheit die Herzogin vön Kent bestimmt; auf der rechten Seite des Aitárs standen zwei ähnliche Pracht-Sessel, von denen der zunächst am Altar für den Prinzen Albrecht, der anderefür die verwirewete Königin bestimmt war. Den Fußbodén bedeckte éin blauer mit goldenen Nöruännischen Rosen durchwirkter“ Teppich. Die Musik, welché zur Trauungs- feier ausgeführt wurde, leiteten Sit George Simart und |der Ober-Organist Herr Harwes. Die Chöre würden von 16 Män nera und 10 Knaben gesungen. Trompeten und Pauken ver- kündiatcn um halb 1 Uhr die Ankunft des Bräutigams in der Kapelle, bei dessen Einrrirt, so wie später bei dem der Königin, die ganze Versammlung sich von ihren Siven erhob. Der Pririz ivurde rechrts von seinem Vater und links von seinem Bruder nach dem Aitare geleiter. “Er sah fehr wohl aus,“ war in die Staats - Uniform ‘der Englischen Garde gekleidet und trug den Hosenband-Orden. Ehe er sidy njederließ, küßte er die Hand der Lerwittweten Königin - und sprach einige Worte mit derfelben. Batd darauf verküideteein neuér Tusch und die Anstimmung det Na- tional/Hymge die Ankunft der erlauchten Braut. Jhre Majestät trug einen“ Kranz von Orange-Blüthén und ‘einen Schlefer vön Hon tvn-Spiten, ferner ein Halsband und Ohrgehänge. von Diaman- ret.“ Das Kleid war von wrißemn Atlas mit Sptiben von gleïchem Muster“ wie der Schleiér besetzt. Dix Schleppe war von wtißem Atlas und mit Orange-Blüthen beseht. Die Spißen alleinkoste- ren 1000 Pfo. “Der Arlas, Vom ‘reinsten Weiß, is in Spi- talfields vérfertigt worden. Ihre Maj. trug außerdem cin Armband mit-dent Morto‘des Hosenband-Ordens und den Stern dieses Ordens. Die Träáuungs/Ceremonie wurde-von dem Erzbischofe von-Canter- buro und dem Bischof von London. in Anwesenheit einer glänzen: dèn Versammlung des Höchsten Adels des Landes vollzogen. Kurz ah 1 Uhr “war die Träuung beendigt, Und eine Königliche Salve betathrichtigte das Puúblikum von diesem Ereigniß. Jhre Majestät die Königin, eben sowohl wie Prinz Albrecht schienen voni der wichtigen Ceremonie und -vón -der Theilnahme, welche fie erregten, tief ergriffen, und kaum soll das von ies ausge rirochene „Ja“ hörbar géwesen seyn; die folgenden Worte aber,

dortden für se beftimmten

Maje1itätimit bezeichnende? ÉEmphaseausgesprochen haben. Nach been- digter Ceremonie kehrte das Königliche Paar „welches nun zu- sammen in eiter Kutsche saß, in der sich auch ‘die Herzogin von Kent befand, unter allgemeinem ZJubelcuf des Volkes, nah dem Butckingham- Patast zuräck, nahm dort ein Frühstäck éin, unter- zeichnete die Trauungs-Akte und fuhr dann um 5 Uhr nach Wind- jor, wo es um 6%, Uhr aánlangte. Der Priti ore seine er- faauchte Gemahlin in die Königlichen Zimmer. -Bei dem Diner, weiches das Königliche Paar am Abend im Schloß Windsor ein- nahm, waren nur drei Hosdamen der Königin und drei Kava- tiere des Prinzen zugegen. Ueberall, wo das Königliche Paar voni Vo!ke gesehen wurde, katnen ihm die unzweideutigsten Zeichen derLiebe und Begeisterung entgegen. KelnHut blieb aufdem Kopfe, und dieFen- ser boten. den Änblict einer Masse sich bewegender“ Tücher“ dax. Am Abend wogte cine ungeheure Menschenmasse durch“ die Stra- en, um die prächtige Erleuchtung zu sehen. Auch än Gedichten zur Feier des Tages fehlte es nicht, und eitige derselben wérden von“ den Zeituigen mitgetheilt, . Jm St. James Palast wurde Avérids auf Befehl der Königin den Mitgliedern der Königlichen Famitie und den hohen Staats und Hof Beamten ein glänzen- des Banketr gegeben, und an mehreren Orten der Stadt wurden die Armen festlich bewirthet. / _Herr Arthur Aston, der neue Britische Gesandte am WMa- drider- Hofe, i über Paris nach seineni: Bestimmüngsort ‘abgereist. Die Morning Chronicle widersprich1 auf - das bestimm- teste den von 1 Mine rep 1 verbreiteten Gelüchtes pon einer bevorstehenden Ministerial-Veränderung. „„Das ‘Gerächt von ir- gend ‘einer Veränderung im Kabinet““, \agt die Chronicle, „har auth nicht den mindesten Grund, ja, es mag ein ‘solhes Gerüchr rooh! nirgend gewesen seyn, als in“ der Werkstatt des „Standard“. Die Abficht bei der Verbreitung solcher Gerüchce aber tieat äm Geschlagen bei dem Angriffe gegen das Ministerium, wünscht man das herrschende Gefühl der Sicherheit zu stdren und dein Publikum einzureden, daß Zwiespalt und r Urte

welche Liebe und Gehorsam Émphaseau Gatten ausdrücckten, soll Jhre / ó

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im Kabiner herrschten, wovon auch nicht ein Schatten vorhan-

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Was die Chartistên betrifft, deren Todesurtheil in lebénsläng- siche Deportation ‘gemildert worden, fo glaubt die Morning Post, die Petitionen um völlige Amnestirung- derselben würden wenigstens insofern berücksichtigt werden, daß man ihnen außer- halb Englands die Fretheit enken werde.

„Heute Foll in London mit vieler Pra die Vermählung des Lord" Dinorben mit einer Schwester der Gemahlin des Prinzen von ‘Capua vollzogen werden. Der“ Herzog von Sussex wird als erster Zeuge bei der Trauung. zugegen seyn.

“Die Munizipalität vön London hat ín der aroßen Gemeinde- Versammiung, welche der Lord - Mayor am Freitage ‘nach der Guildßhall- berufen hatte, um über die Verhaftung der Shériffs zit berarchschlagen, cine Rhe von Beschlässen angenommen Und auf dieselben cine Petition an das Unterhaus begründet, in ‘wel chzèr gesage wird, die Munizipalität habe mit Erstaunen úünd “Besorgniß ‘erfahren, daß dié” Sheriffs von London Und Middleser in der Vollziehung der Gesebe dur einen Befehl des Unterhauses gehemmt worden, welches von ihnen verlangt habe; daf ‘fic eiten Königlichen Gerichts-Mandat nicht Gehorsam let-

an jeder Seite derselden stand ein Stuhl,

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190 ften sollten, Vai deshalb ¡zweit sie threm DiensfeEide get:6u

geblieben; n altez mit Bedauerú und S{hmeïp habe man auch gesehen, daß das Unterhaus kein besonderes Vergehen nam- dal gemacht, weshalb die Verhaftung. „der Sheriffs erfolgt sey, daß es sih also- saft ¿dem verfasungsWidrigen und tyrannischen Charakter jener allgemein gehaltenen Verhafts - Befehle ge- náhert habe, die von den Engländern ets mit Abscheu ver- worfen worden, weil sie das Wesen der Gerechtigkeit umstießen ; geseßt nun, das vom Unterhause in Anspruch genommene Pri- vilegium zum Dru der Berichte, die es seiner Gesebgebung zu Grunde lege, stehe demselben zu, so scheine es doch angemessen, daß bestimmte Vorschriften über die Befugniß zu solchen Publl- cationen erlassen=würden, damit nicht das Anjhehen der Gesete- dabei leide, die Ruhe und Sicherheit des Landes gestört und die Heiligkeit ‘des Eides versehrt werde, indem man von den Gerichtsbeamten fordere, sie sollten darüber entscheiden, ob sie einem gerichlêähen Mandat zu gehorchen hätten; die Munizipa- lität hoffe daher ‘ZUversichtlich, daß das Parlament in seiner Weisheit die Mittel flderi werde, seinen Verhandlungen, mit Vermeidung solcher Uebelstände, die nöthige Publizität zu geben, und das- Pasquill:Geseß so zu verbessern, däß es allen Unter- thanen gehdrigen Schuß gewähre; sie hoffe . eben #6, daß das Unterhaus die Sheriffs unverzüglich" in Freiheit seken. und sie

re-Amtspflichten fernerhtn urigehindert erfüllen lassen "werde.

s heißt jeßt, die Sheriffs würden éine Kläge gegen den Spre- her des Unterhauses wegen ‘Undeseblicher Verhaftung anhängig machen. : j :

Man zweifelt nun nit mchr, däß die Regterüng schön sett einiger Zeit mit Rüstungen zu*“einter ernstlichen Demonsträrtion gegen die Chinesen beschäftigt gewesen ist. Es #oll, wie verlautet, eine ‘Läridungs-Armee, aus 16,000 Mann bestehend, von Indien nach China abgehen. Einen größen“ Theil derselbett sollen cinge- börene Ostindische Truppeñ-bilden; für die Kavallerie hofft man auf der Znsel Hainan“ imi áúßersten Süden des Chinefischen Reichs eine hifreichende Menge von Pferdéti zu finden. Zuerst, soll angeblich die Stadt Canton in Contribution gesebt dder nd thigenfalls zerstdrt werden, und wenn dann die Chinesische Trüp? peîmaht aus dem Norder zum Schub des Reiches R , wolle män {nell das Landungs - Corps ein- chiffea, nah dem Golf von Pfttitschili segeln Und die Truppen zu Taku, eiwa 100 Englische Meilen von Peking, ans Land sehea. Außer den von England ‘abgesandten Schiffen öll fh au ein Theil der Seemächt“ äm Kap und im Stillen Meere ‘dieser Expedition -anschliéßen. Svllfe ‘fich fürs erste kein sicheres Handels - Etäblissement in Canton einrichten lassen, #0 wolle man, heißt es, den Händels - Markt nach- tíner der weiter ndôrdlih an der Küste gélegenen ZJnseln verseßen, und duxch eine Seemacht dafür Sorge trägen, ' daß derselde durch die Chinesb schen “Kriegsdschunken nicht gestört werde. :

Ein Schxeiben aus Malta meldet, ' daß am lten v. M. ein Gesandter des Sultans tit ‘Geschenken Und Depeschen ati die Beys ‘von Tripolis und Tunis dort“ eingetroffén war. Es scheine, fügt dieser Brief hinzu, daß die Öttomanische“Regiérung durch die in Tripdlis herrshendè Gährung sehr beunruhigt ‘vcrde.

Aus Lissabon“ sind Nachrichten vom Iten d. eingegangen, zu welcher Zeit die ai Af âtte ‘noch nit arlgefañgen hatte; viele Petitionen wegen ‘Wähl-Reform waren bei den Cortes ein- gelaufen. “Der Fa ne, atte am 3teti den Cortes sein Budget für bas {aufende Jahr Vorgelegt; statt aber“ irgerid eine Eiklärung zu Cbri “ci de auswärtigen Gläubiger abzugeben, er- wähnte er diesen Gegenstand dar nicht, und auch die Cortes lte ßen“ denselben in den“ Débakten'- ütbrrühre. Der Visconde Sa da Bandeira hatte ein Pamphlet ‘über die Sklavenhandels-Frage publizirt, worin er sich mit vieler Bitterkeit gegen die Lords Pal- merston und Howard de Walden äußern soll. Am 30. Januar hatte man in Lissabon einen Erdstoß vekspärt," der zwei bis drei Sekunden dauerte und die Einwohnér in großen Schrecken scbte. Auch am Bord ciniger Schiffe fühlte man die Erschütterung. Südlich von Lissabon war das Wetter an diesem Tage ganz {dn, und zu Cadix und Gibraltar hat may von dem Erdbeben nichts wahrgenommen; am 1. Februar aber wüthete an leßterem Orte ein heftiger Sturm, von*Bliß und Donner begleitet.

‘Aus Kanada hat man Zeitungen bis zum 6. Januar er-

alten, welche melden, daß dex General - Gouverneur an beide Zweige der Legtslatur von Ober - Kanada eite Botschaft in Bes ug auf die für den Klerus vorbehaltenen Einkünfte gerichtet atte, begleitet von einer Bill, durch welche über diese Einkünfte verfügt werden soll. Der Gouverneur giebt" zu, daß dies éine sehr schwierige. Frage sey, hält aber ihre baldige Lösung für drin- gend nothwendig. Nah Berichten äus Barbadoes vom 1. Januar besorgte man dort, daß in Folge lange’ anhältender Dürre nicht nur die Zucker - Aerndte \hlechter als seit mehreren Jahren ausfallen werde, sondern daß auch die Arbeiter in Noth gerathen möchten, da die Felder, welche sie zu ihrem Lebensunterhalt bestellt haben, ebenfalls: sehr “\{chlecht schen. Jin verflossenen Jahre ‘sollen übri- gens’ die Neger größere Neidlilig ‘zUt- Arbeit gezeigt haben, als im. vorhergehenden, Überzeußt- von der Nothwendigkeit, für ihr Auskommen zu sorgen. :

Aus Bolivien wird géiéldet, daß der Kongreß durch ein Dekret die Verwaltung des féüheren Protektors Santä-Cruz für tadelsfrei exklärt habe; man hältdieë für den ersten Schritt zu seiner Zurückberufung, welche um gewisser scheint, als ein Pe- ruanisches Heer an def Gräñze erschiezen war, um von Bolivien 2,500,000 Dollars für Kriegskösten zu erzwingen.

Nach einem Schreiben aus Tampico vöti 20. Dezember hátte man in Mexiko den Gedänkéit an Herstellung der Födera- tion ganz fallen lassen und beabsichtigte nuñ, das Land in die abgesonderten Staaten Tamaulipas, Cohahuíla , Nueva Leon, Durango, Chihuahua, Sonora, Zácatecas, San Luiz Und MNueva Mexiko zu theilen, dfe unter dem Namen Norte “Nexikana eine neue Republik bilden sollten, beren erste Handlung die Anerken- nung der Unabhängigkeit von Texas sehn würde. Als Hauptbe- förderer dieses Planes nennt “ima den General Anaga / ‘der aís Krieger und Privatmann in hoher Achtung steht; den Ädvsokaten Banales Und dèn Obersten Zapata, die nur aus dem Parteigän- Tie Eiideit Matamoras zur Zeit der früheren Jnsurreckion

ekannt find. Jn Mexiko war eini Geseb durchgegangen, welches den Eingangszoil in den binnemändischen Städten um 15 pCt. er- höht. _Der Finanz-Minister," Herr Echevarria, soll, die verderb- lichen Folgen dieses “Gesetzes für ben Handel erfennend, seiné

Zustimmung versagt und seine Entlässüng cingéreicht7 feßtère gber exst erhalten ‘haben, nachdem er seitie Unterschrift eriheilt hatte,

Nachrichten aus Buenos-Ayres voni 24. November zu-

olge, sui ein Jusurgenténhaäüfei dutch: die Truppeti des Generals

ofas am 7. November geschlagen idorden seyn:

Niederland e i

nid

Aus dem Haag, 11. Fébr. Es ‘heisit, df die NMíederlän- dische Kavallerie “lbftcns «N ganz neu Organisation erhalten

werde. Sowohl die Kürassiere, als die Husaren und Ulanen sollen nämtich entlasseu und daraus nur sechs Dragoner-Regimen- ter gebildet werden. Diese Veränderung soll jedo erst dann eintreten, wenn die jeßt gebrauchten Equipirungs-Gegenstände ade genüßt find. ;

Belgien.

Brüssel, 12. Febr. Der Kriegs-Minister hat daß cin Soldat, der wegen Diebstahls oder eines ei oa, Vergehens bestraft wird, nach überstandener Strafeeinem andern Re- gimente, als demjenigen, in welchem er bis J Jedient, einver- leibt werden soll. Die Erfahrung hat nämlich ewiesen, da dieser Art in einer neuen-Umgebung sich einer besseren Lebensarc befleißizen, während sle oft, wenn fie zu ihren alten Regimenter zurücffehren, ‘von ihren Kameraden verachtet bleiben und in- ihre Sünden zurück verfallen.

Der hiesige Obsekvateur will wissen, daß die Französische Regierung deu Versuch mit einer Cisenpahn für Rechnung As machen wolle, Und zwar auf der Tour von Paris nah

eigten. 0 ; Von -dem Fürsten- de Ligne hieß es kürzlich, daß er sih nébst seinem Schwager Lubomirsfy und einem anderen Verwandten nach Algier eingeschifft habe; um dort freiwillig im Franzdjischen Heere wider Abdel Kader. zu dienen. Indessen ist diese: Nach: richt, was den Färsten selbst betrifft, in ‘cinigen Zeitungen. wider- rufen worden. “t,

In beiden geseßgebenden Kämmern bekämpft die Opposition die Minister sett- einigen Tagen wieder heftig. ein Geseß-Entwurf über die Vicinal:-Wege dem Baron Sta Anlaß, das Ministerium hart anzugreifen und nicht undeuilich zu verstehen zu geben, daß die Opposition nicht cher ruhen werde,

“als bis ein añùderes -Zutrauens der Nation mehr würdiges

Kabinet gebildet se»; der Minister, Herr Nothomb, hat hierauf erflárt, daß er selbst wenigstens seinen Posten nicht eher verlassen werde, als bis die Majoritát der: Kammern si deutli wider ihn erklärt habe. Ju, der Kammer der Repräsentanten widersewt man sich.gegen den vom Ministerium genommenen Beschluß, be- treffend die Anweisung des Disponibilitäts - Soldes für den ais O angisten bekannten General van der Smissen, nachdem dle allgemeine Rechnungs-Kammer, bereits sich geweigert hatte, diese Ausgabe anzuerkennen. Es soll auch ein Vorschlag gemacht wer- den, das Lager zu: Beverloo, das jáhrltch mehr als 60,000 Fr. zu unterhalten kostet, vdlltg aufzußeben. Y

Schweden und Norwegen.

_ Srotfhoim, 7.-Febr. Am sten d. wurde die Königl. Pro- posuion- in Betreff des Zustandes und der Bedürfnisse-des Staats

(das Budget) dem Sraats-Ausschusse übergeben. Bis- jcht er-*

hellt daraus noch nichts weiter als eine Herabsebung der Steuern um 750,000 Nthlr. Bco,, aber ohne Verminderung der Staats- Ausgaben und ohne Aenderung der Disponibilität über den Ueber; schuß im Reichs-Schuld-Comtoir. S

* Gestern wurde der Eintritc cines Ministerwechsels kund. Die Staarstidning meldete amtlich, daß-Se. Majestät dea Grafen Rosenblad auf sein Ansuchen seiner Stelle als Zu Dise in Gnaden entlassen und stat: seiner den Reichsherrn Grafen H. G. Trolle - Wachtmeiser- ernannt hätten. - Zugleich erfolgte die Ent- lassung (auf sein Ansuchen) des Justizrathes (Mitgliédes des Höchsten Gerichts) von Lindecrenb, statt dessen der bisherige Hofgerichts-Rath Frhr.“ O. W: Stael von Holstein ernannt wor- den. Beide MaßLöegeln finden großen Beifall im Publi

fum. Der centlassene Minister, Graf Rosenblad, ijt #82 Jahre alt; jedo ist sein Nachfolger auch ein bejahrter Mann, der schon vor 24 Jahren die Stelle als Justiz-

Kanzlèr niederlegté, jedoch allgemein geachtet, obgleich am meisten als wissénschaftlicher Forscher. Noch mehr scheint der statt

dene, und damit in Zusammenhang stehende Wechsel im Höhe sten Gericht ‘die öffecitiihe Meinung dadurch für sich zu haben, daß der Nachfolger, ‘Freiherr Stael, sehr beliebt ist. Jn wie

fern die jüngsten Reichstags-Eréignisse, und zwar namentlich dés .

Herrn Petré in der Sprecher-Konferenz geäußerte Meinung, d&ß es noth séyn dürfte, cin Comité der öffentlichen Meinung einzw selien, auf die Ministerial -Veränderung gewirkt, muß dahin ge: stellt bleiben. Es verbreitet sich das Gerüche, daß- auch säámmt- liche übrige Conseils-Miktglieder ihren Abschied egehet, der Könlg aber, außer dem Grafen R., ihn uur dem Grafen Härd und den Freiherren Gyllenhaal und Akerhjelm ertheilen werde. Nach einer andern Version sollten nur die Freiherren Stjevneld, La- gerbjelkfe und von Schulzenheim im Kabinet bleiben bis zur Ori ganisation eines neuen; wiederum aber nach der jüngsten Angabe alle jeßigen Nathgeber noch im Amte beharren, bis die Vorschläge zu einer neuen MinisteriabVerwaltung vermittelst“Abmachung der. seit vorigem Reichstage auf der Tafel- liezenden Anträge zu Aende- rungen im Grundgescke angenommen worden.

Jn der Sibung des Ritterstandes vom ten ward über Remiktirung ‘an ein Comité der Motiohten -des: Freiherrn Noti din und Grafen Anckarsvárd wegen Aufhebung der“sögenanns ten „Hemmantalsränta/“ (eine Abgabe der ackerbauenden Klasse) debattixt. Zu diesen Propositionen gehörten auch: noch vier an” dere des Grafen Anckarsvärd, die-darauf abzielten, Verhaltungs- Maßregeln in dem Falle zu ergreifen, wo die Regierung nicht den Beschluß’ der Stände in Betreff des Aufhbdrens jener Abgabe sanctiónirén würde. Hérr Rääf aus Smaaland (Kämmerjunker und Landrath) bestritt diese Motionen, indem er fie aus historé- schen Gründen zu widerlegen suchte. Die „¿¿Hemmantalaränta“/ sey unaitgetaste: geblieben, er wolle nicht. fagei,- unter zwei soui verainen Königen, aber während 54 äuf einander folgender Jahî der Souvérainetät und später. Er nannte es ein Palladium nicht nur fúr die Könige, sondern auch für die Mitbürger, daß eine Staats - Einnahme existire, die gegen den Sturm threr Mei- gungen geschüßt sey. Herr MRääf fuhr dann fort, in- dem er seinen Zuhdrern auseinanderseßte, wie jede Revo-

lution, worin Anarchie und Sewaltthätigkeit sich. geltend: zu i es

machen suchten, mit Aufhebung der sicheren Staats-Beiträgé

gonnen ‘habe, wobei. er: sich auf die Begebenhciten der qr a m \hen Revolution vor 50 Jahren berief. m Schlusse seiner Rede’ suchte er zu beweisen, daß die Landleute ‘einer solchen: Er- {ethterung nicht bedürften Und stüßte'sich' dabei auf das Steigen des Grundeigenthums und! auf einen! Bericht des Zustiz-Miné sters, den ex die ‘Arbeit ciner ehrenwerthen Hand und von altere chimticher Gründlichkeit nannte. Ein großer Theil der: Konser- vativen “im Hause begrüßte. diese Aeußerungen mit :Bxavoruf; Auch Herr "von Häartmänsdorf: erklärte sich gegen den Vor- sc{lag, der er unndthia, unnüß. und ungereéht nannte, Und wärd darin von’ Mehreren unterstäßt. - Obgleich Andere“ an dié aus drücklichen Bestimmungen “im §. 56 des Regierungs - Regulativs und 9. 49 der Reichstags - Ordnung: erinnerte, welche vorschret- ben, daß jede allgemeine Frage an cin Cowrtté verwiesen werden soll,.\o beschloß do die Majorität des Ritterstandes (364 gegén 164 Stimmen) die Prdposition nicht an ein Comité zu

Am Senat g za§

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dörweisxn Die Sisting fing it der Wahl der Bänkemäw üer an, welhe dahin ckusfièl, daß die Kandidaten der Oppositiok dâé Uebergewicht in-10, die der eGerns nur in 2 _Abtheilun- gen erhielten; 13 Personen der Opposition wurden gewählt, und nur 3 der Regterung. é Es wurde auch im Priesterstande die Motion des Prob: fes Cs wegen fan der eut E wäs dámit zu- menhängt verworfen, wogegen die Pröbste Afzeliüs und Hall- ström sich nebst Herrn Säve reservirten. Wbst Sl machte eite Motion, den Volks- Unterricht betrefsend, der auf den Antrag des Bischofs Heurlin auf die Tafel gelegt wurde, bis zur erwarteten Erscheinung der Königl. Proposition hierüber. Fm Bürgerstande erdffnete Hexr Petré die Verhand- lungen mit étiner ausführlichen Motion ‘auf Reformen im See- Vertheidigungswesen. ie Scheeren-Flotte habe keine Aufmnur- teküng erhalten untd doch sey sie es, ‘auf welcher die Landes-Ver- theidigung zum großen Theile beruhe. Die Lintenschisse könnten ardütentheils, wo- nit gänzlich, entbehrt werden. uh {lug e: Prôfung und Uncersuchung der Verwaltung, Organisation und Bedürfnisse: des Seewesens vor. Herr Brink las eine Motion

vor, auf Verbesserung der Corrections- und Gefängniß-Anstalten.

Herr Winge . eine auf die Nothwendigkeit der Auflösung. eines

oder mehterer“ der theuren geworbenen Regimenter, so wie auf

Eëxsparung der o eren auswärtigen Gesandtschasten. An

den Staatëé:Aus\huß. Endlith_referirte Jes Petré mündlich úber den Hergang in der ersten Sprecher- Konferenz, mit man- ch@& Beschwerde’ darüber , unter. Anderem, daß der Latnd-- Mar- {hall ertlärt habe, keine Diskussion úber Hans Jansson's wich- tige’ Motion im Bauernstande zulässen zu können, die bekanntlich cine ‘Adressé an den König übet die Lage des Landes, zu wel- cher-sich alle Stände vereinigen sollten, beztelt. :

Im Bauernstande wurde lange über die eben genannte wichtige Motion debattirt. Es war die Meinung, day ein An- trag zur Vereinigung darüber sofort’ an die anderen drei Stände «gchen möge, dies wolltez aber der Sprecher nicht der Reichs- tags - Ordnung gemáß finden, und mit 72 gegen 34 Stimmen wurde beschlossen, sie. an den Constitutions- Ausschuß zu überwei- sen. Jm Verlaufe der Diskussion hatte John Olsfon aus dem Gefleborgs-Lehn gemeint: damit die unterthänige Adresse nicht entstellt werden möchte, sollte män derselben glich fär Se. Majestät eine Ueberseburtg ths Französische beifügen.

Lz, “Deutsche Bundesstaaten. Dresden, 12. Febr. (Leipz- 3.) Die Königin ist heute fräh 7 Uhr, zum Besuch Allerhöchstihrer Frau Schwester, der Erzherzogin. Sophie-von Oesterreich, nah Wien *gerei|t.

Dresden, 13. Febr. SAäcchs. Bl.) Dir außerordentliche Depu- tation der zweiten Kammer in Bezug auf die Hannoverschen Verfas- sungs-Angeleggnheiten,hat nach ausführliherDarlegungihrerGründe folgendes einstimmige Votum dex Kammer zur Annahme vorgeschlia- gen ;; es, möge dieselbe gemeinschaftlich mit derx ersten Kammer in ci ner ständischen Schrist bei der hohen Staats-Règierung darauf an- tragen, daß dieselhe 1) den-ihr-zu Gebote stehenden Einfluß zur

iederherstellung des dutch die einseitige Aufhebung -des Staats- grundaesebes vom 26. September 1833 gestdrten Rechtszustandes des Wo nigreichs Hannover auch - fernerhin kräftigst verwenden, und 2) bei der hohen Bundes, Versantnlung beantragen wolle: a) eine, authentishe Exfklärung der durch Proclamation vom 10, September 1839 von der Hannoverschen Regierung bekannt ge- machtenEntschcidung des Bundestags, namentlich des dgrin gebrauch- ren Ausdrus: „dermalige Sände ; b) die Wiederherstellung der durch den Bundesbeschluß vom 14. November 1816 genehmigten Geschäfte- ordnung der Bundes: Versammlung, durch welche die- Bektannt- mächung der Bundestags - Verhandlungen durch den Druck als Rege festgesebt war, und c) die Einseßung eines, die-Stelle der chémaligen Deutschen Reichsgerichte; vertretenden unparteüschen und Vertrauen erweckenden Bundesstaats: Gerichtshofes, welcher nach dem Jnhalte des Art. 53 der Wiener Schluß- Akte befugt wávre, niht nur von Stände- Versammlungen, fondern- auch vou allen anderen Betheiligten Beichwerden über Aufhebung der Lan- des-Verfassung und über Justiz - Verweigerung anzunehmen und pechtófräftig darüber zu entscheiden. Schlicßlich erklärt sich die Deputation gegen die Petition des Herrn von Ziegler und Klipp- hausen: „daß unsere Verfassung unter die Garantie des Deur- schen Bundes gestellt werde“, mit wenigen Worten und der Be- Rat dau ra d der Liebe zu unserem Kdnige und

e11 gle d ; elbe Schicksal -theilt die - gleichla Vetition des Herrn. von Seidel theilt ‘die: gleihlautende

Kassel, 12. Febr. (Kass, Z.) ‘Die Srände-Versammlun hieit-am 1 iten fentliche Sibung, in welcher Herr Arnold Zten ie Antrag, die Kriegskostenforderung der Stadt Wißenhauisen betreffend, begründete. - fen Versammlung beschloß nah dem Antrage, die Regierung um Auskunft darüber, wes- halb jene Beiträge noch nicht ausgezählt seyen, zu ersuchen, Der selbstständige Antrag des Herrn Hildebrand auf Ueberweisung der; Geldstrafen für Feldfrevel unter 1-Rthic. an die Gemeinde- kassén ward dem Budgets-Ausschusse überwiesen. Dann folgten Berichte des Budget-Ausschusses über den! Srdir: der Batiten' dev inneren Landes-Verwaltung 2c., des Staats-Atchivs, des Gewerb- Vereins, der höheren Lehr-Anstälten und Landes-Bibliothek er- ner úber die Zuschüsse zu den Wittwen- und Waisenkassen “t proponirten Summen wurden fast durchgängig bewilligt. Dann berichtete Herr von Baumbach Ul, über die Mittheilun 6 Staats-Regierung, das Inventar des Staats-Vermdzens betref fend. Der Antcag, die Regierung um Auskunft e G che Theile des Staats - Vermögens in -das Jnventar aufgenommen seyen und eventuell darum zu ersuchen, . einem ständischen Ausschuß Einsicht des Javentars zu gestatten, ward genehmigt E

A Oest e Lr:é i h.

____—— Wien, 11. Fébr. Der Feldm ; Sugen Wratislaw .iff| zum General Adju Llutenant Aa ernännt worden. pes verlieh ihm der Kaiser- die: Gebel Raths&-Würde. Als Chef der staätsräthlichen Militair-S tio FBas Graf Clam-Martiniß noch feinen Nachfolger erhalt “dag Graf Rudolph Appony, Sohn des Kais. R Paris i näch Petersburg abgereist, um sich dort ‘wit einer Tocht p Russischen Staatsministers Grafen v. Benkendorsf ehelich z Rati Der ator oj zwischen hier uüd den p r auptitódten , namentlich mit-Londowr und ; leßte Zeit über bhésonders E Petersburg, DERE Bua och7 immer ist in unseren diplomatischen 5 Ÿ méie Aufmerksamkeit den Londoner Uttäbatiuns Tes ne i die verschiedensten Versionen sind. über den Stand der Ne eia: tion in Umlauf geseßt, doch wivd als ausgetiacht AHoriiten daß B einem, schleunigen Abschlusse vor der Hand wenig Aus: sicht ey. Jedenfalls hat sich die vor geraumer Zeit von dem die Geheimnisse der Diplomatie so emsig entschleiernden Korrespon-

den Geist leugnen.

- Zur völli | 1 werden dürften. ‘Auch bemerkt man seit einigen Tagen, daß eine

“zu deúten , daß die- Pforte über M

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19 denten der Allgemé Zeirung E Unterzeichnung u ta rientali als voreilig erwiesen,

tbenen Nachricht von der en Wirren schlichtenden Aktes

Jtalien.

Verona, 3, Febr. estern fand hier (h der Kirche das Jesuiten-Ordenséine religibse Feier ett Um 8 !/, Uhr Seeas are der Patér Karl Odescalchi, ehemals Kardinak der Rdmischen

irche, nah vierzehnmonätlichem Noviziat, die feierliche Profes- sion in -der Gesellschaft Jesu ab, indem er zugleich in die Hände des Rektors des Noviziatshauses, Pater Giuseppe Ferrari, nebft den üblichen drei Gelübde, auch" jenes der Missionen in partibus infidelium gélobte,

Spanien.

Madrid, 1. Febr. Es ist eine Junta consultatiya de Jaslieia ernannt vorden, um_die séit der Aufhebung des Raths von Indien so sehr vermehrten Arbeiten des Ministers der Justiz und der Gnaden zu erleichtern. - Die Junta soll aus nicht mehr als fünf und nicht weniger -als drei Mitgliedern bestehen, die keine Besoldung erhalten. Zu Mitgliedern sind ernannt : Don Manuel Yoaquin Tatáncon, Bischof ron Zamora, und die beiden Rennes JustizeMinistéx Gareli und Barrio Aguso.

Von den 192 Deputirten, die in 38 Provinzen gewählt worden sind, gehören 120 der gernäßigten, 39 der exaltirten Beet an and 29 sind zweifelhaft. f

em Bernehtnen nach, haben die Aerjte darauf gedrungen daß Doña Isabella sich nah Valencia i ima milder is, als ín Madrid, 04 7 1 pel ÎeL ott tadt var

Spanische Gränze. Bayonne, 7, Febr. In den Bas- kischen Provinzen ist ein neuer e L Ee N gemacht worden. Es dat sih nämlich. in der Provinz Santander eine Guerilla gebildet, deren Kern aus 40 vormaligen Karlistischen Offizieren unter dem Kommandanten Leguina beseht. Zu Santa Lucia del Regata in der Concha von Baracaldo erhob sich diese Bande „zuerst, mit ‘dem Rufe: „Es leben die Fueros! Nieder mit der Constitution!“’ Die Chriftinishe Garnison wollte sie zur Ruhe bringen, und verlor dabei einige Mann. Nach den lebten

Berichten stand Leguina mit seinen Leuten i j n » Santander. s Furen M. ven Gebirgen von

Griechenland.

Ïn der Altgemetuen Zeirung liest man: Das Ger- e

fahren Mehmed Ait's har seite Früchte getragen. ine Emis- faire waren ‘in Albanien und Grieche ans niéht mis, ‘Es e. lang ihnen, durch ‘eine kräftige Untérstübung von Seiten fremder

Agenten die Gemüther der christlichen Bewohner in der Euro:

päischen Tärkei ‘und im. freien Griechenland so aufzuregen , daß der allgemeine Ausbzuch, der vielleicht nach far: p S mit Erfolg hätte gekrönt werden können, schon auf-den 12. Ja- nuar festgeseßt wurde, Es.scheint, daß-man mit vieler Umsicht für alle Eventualitäten im Voraus gesorgt. hatte; man wußte sogar ein Mittel in Bereitschaft zu halten, üm den Verdacht der Unternehmung auf eine andere Macht zu wälzen, nämlich + dur die Proklamirung -des Grafen -Kapodistrias zum Präsiden- ten des neuen Staats. Leicht glaubte: man in der Folge durch die großen Chancen, ¿welche die Verwivvung der Umstände dar- bieten würden „. dieses Namens "los werden zu können. Der Streich ist für ‘den Augenblick véreirelt ‘durch die “Wachsamkeit der Grièchischén Regierung, vielleicht auth durch die Ruhmredig- keit des Französischen General-Konsuls in Janina, des Herrn Grassct, der bei seiner Anwesenheit in „Athen über bevorstehende Unruhen in den Griechischen Provinzen .der Türkei sich in einem sehr zuversichtlichen “Tön Außern zu dürfen glaubte, und durch die Eitelkeit, für einen großen Politiker gehalten zu werden, sich verleiten ließ, die allgemeine Aufmerksamkeit in ungewöhnlichem Grade zu erregen.““

T: r: f'0 4:

K di antihes el, 29. Jan. (A. Z.) Der Minister des Aeußern," Reschid Pascha, hat den Repräsentanten der Großmächte die durch Kiämil Pascha von Aegypten überbrachte Erwiederung Méhmed Ali's auf die Zusendung des Hattischerifs und seinen Juhalt , dann auch den Bericht mitgetheilt, welchen Kiamil über seine Mission und seine zwei Konferenzen mit dem Vice-König an die Pforte abgestattet ‘hat. Der Jnhalt diéser Aktenstücke ga wenig neue Aufschlüsse über die Lage der Dinge. Mehmed

(is Antwortschreiben ist wie gewöhnlich mit Betheuerungen sei ner umbandelbaren Treue gegen den Groß-Sultan angefüllt, und mit Vektsicherungen, wie fehr er nit den im Hattischerif aufge- stellten Grundsáben einverstanden scy,- da er seit lange her, schon vor Erlassung desselben, im Geiste dieser Grundsäße zu handeln sich bestrebt habe. | Kiamil Pascha drükt sich in seinem Bericht über den ihm in Alexandrien und Kahirä- gewordenen Empfang mit ziemlicher Zufriedenheit aus *üund theilt den ‘befkann- ten Vorschlag des Vice - Königs hinsichtlich der Abtretung ‘Arabiens und“ ‘dèr heiligen Srädte mit, wobèi er die Bemerkung nicht unterdrückt, daß eine solche Céssion mehr Spott als Ernst: ähnlich 'sehe, da sic- ohhe ‘Fleizeitige Abtretung Syriens“àls- ganz? bedeutüngslos erscheine. . Nicht günstig äußerr sich! Kiamil über “die aus dem persdnlichen Benehmen-des Vice: Königs hervotleutenden . Jntentionen, die nach seiner ‘Meinung eines frühern Ehrgeizes nicht “im mindesten ver- ebrigens werde ehmed Ali \ es wohl bei den stattgehabten “Demonstrationen am Taurus bewenden tassen

- und schwerlich neue- wagen, da eine Schfkderhebung scine Laze

leicht vershlimmern dürfte. So wenig diese Demönstrarionen

au bedeuten mdgen, haben sie die Pforte doch neuerdings

in Allarm verseßt. Die nächste Nuugs davon scheint der

im Divan gefaßte Beschluß, eine Anleihe von 10 Mil-

lionen Franken : zu | kontrahiren,. die, wie man glaubt, en Reorganisikung - der eAD Armee verwendet t

bedeuténde Anzose Auibèlen' und eine Menge anderer Kostbarkeii ten aus dem: Serail veräußert rvérden. Alles dies scheint darauf

chmed's Abfichten beunruhigt ist. Sollten ‘die Vot zglich en Engpässe des Taurus, die si ge: genwärtig in Aegyptischen Händen befinden, durch die Europäische Pentaëchie bleibend, dem Vice-Kdnig zuerkannt werden, so wäre ohne Widerrede ein Zustand, der dis Türkei erdrücten und er: shdpfen müßte, zu einem bleibenden“ gemacht.

Eine‘ nèue Cpoche größerer E feit scheint unter den Be- ‘wohnerti Pera's eintreten zu sollen. Auf dem hiesigen Cafino ward Sonnabend éin Ball-Fest geäeben, das stark besucht und durch cine gemade Anzahk ausgezeichneter Griechischer Schönheiten, die mit

hrem Kostüme und ihren Edelsteinen Etalage machten, belebt

. Montag gab der Jncernuntius einen Ball, - auf dem das diplomatische Corps und hiesige hohe Notabilitäten sich versam- nielten. an- bemerkte darunter den: Fürsten“ Michael: Dbreno-

witsh mit einem großen wied eht Fon tanzlustige Jugend aus den fashionablen Kreisen wird je onstantinopel nicht so lang- alle Europáishen Missionen

- wie gewöhnlich finden, da zur Feier des Karnevals mit Tanz-Festen beirragen werden.

Aegypten.

Alexandrien, 16. Jan. «E 82 Nach Abfahrt des leb- ten Paketboots hat der Französische Konsul mit dem Pascha cine lange Unterredung gehabt, worin er Leßteren nochmals zu úüber- zeugen suchte, daß, obgleich Frankreich günstig für ihn gestimmt jey, es sich doch nicht seinetwegen mit Fiven Alliirten entzweien werde; er möge es reiflih überlegen, bevor er sich der Entschei- dung der verbündeten Mächte widersebe, jclzt fönne er vielleicht noch gers Tages als spáter erlangen. Der Konsul soll ihm das Schitsal Napoleon's als warnendes Beispiel vor die Augen gehalten haben. Alles aber scheint, gleich den i heren Ermahnungen des Grafen Medem, keinen anderen Cin- druck in iu gemacht zu haben, als ihn zu neuen Vertheidi-

ungs - Maßregeln anzureizen. So verstárkt man seit einigen agen die Batterieen lángs der Küste; ein Lager von 8000 Mann (5000 Beduinen und 3000 Mann Kavallerie) wird in der Náhe zusammengezogen und die National-Miliz modilisirt; 6400 Türken und Araber haben sich bereits einschreiben lasen. Die Offiziere sind ernannt, und Waffen sollen ihnen nácistens ausgetheilt werden. Die Landungétruppen , die sich am Dord der Türkischen- Flotte befinden, werden täglich am Lande exercirt, und die Kanoniere an die Bedienung der Feldstücke gewöhnt. So bereitet man Alles zu einem hartnäckigen Widerstande vor. Diese kriegerischen Demonstrationen können indessen dem Pascha in Europa nur Schaden bringen, indem sie seine Klugheit, seine Cinsicht, die ihm bis jeßt Niemand ableugnete, in ein schiefes Licht stellen; denn was soll man von tinem Manne denken, der sich im Stande glaubt, mit seinen schwachen Mit- teln ganz Europa widerstehen zu können? Ex hält freilich nur die Engländer für seine Feinde, glaubt, daß nur sie etwas gegen ihn unternehmen würden. Leider hat das Französische Kabinet viel dazu beigetragen, ihn in dieser Stau zu bec stärken. Er sagte neulich, er sehe wohl, daß die Cnalánder wünschten, er mdchte, wie cinstens der Dey von Algier die Fran- zosen, sie durch einen Fächerschlag zu seinen persönlichen Feinden mächen, diés werde aber niemals der Fall seyn. Die Fran- esse Thron-Rede hat hier nur wenig Sensatiòón erregt,

e ist hinsichtlich „der Orientialishen Angelegenheiten zu zwei- deutig, der Pascha kann ‘daraus nichts Bestimmtes ersehen, sie hat ihn auch eher hartnäckiger gestimmt, denn nah dem, was der Franzöfische und der Russische Konsul ihm seit vierzehn Tä- gen vorpredigen, war er der Meinung, daß Frankreich-fich bestimm- ter und telskiger gégen ihn erklären werde. Als ob wir ‘an allem diesein hier noch nit genug Hätten, muß die Pes sich auch noch darein mischen. Sie (Heinr nur abgewartet, zu häben, daß feine Quarantaine: Anstalten mehr beständen, um sich zu zeigen; zwei Pestfälle wurden vorgestern bestätige. Die Regierung En natür lich gleich neue Sanitäts-Maßregeln getrofsen, die Kompromittir- ten abgesondert, die genaue Untersuchung -der Todten wieder streng anbefohlen, indessen bleibt doc Allés ohne besondere Aufsicht. Es wäre zu wünschen, daß diesc Pestfälle zu einer Annäherung zwi- schen dem Päscha und ‘den Konsuls führten, da ja von beiden Seiten doch-nur verleßte Eigenliebe die lebten Spaltungen über die Quarantaine-Etablissements herbeiführte. Das erste Reai ment der in der Schlacht von Nisib gefangenen Türken, die sich dazu verstanden haben, unter Mehmed Ali im Hedschas Dieust ju nehmen, is dieser Tage aus Syrien hier angekommen und ogleich zu Wasser nah Kahira abgegangen. Die Türkischen und Aegyptischen Matrosen, die Beduinen und die aus Kahira er- wartéten Kavallerie-Regimenter bringen mit den Tärkischen Lan- dunes- Truppen und -der National-Miliz unsere Besäßung auf beiläufig 50,000 Mann.

Fn {a n d.

Bonn, 10. Febr. Die jurisrishe Fakultät der hiesigen Uni versität hat dem Prinzen Albreht von Sachsen-Koburg, welcher früherhin seine Studien hier begann und endete, das Doktor- Diplom als Zeichen freudiger Theilnahme übersendet. Das Di- plom, in prachtvollem Golddruk, ist gestern, als am Vermäh- lungstage des Prinzen am s{hwarzen Brette angeschlagen worden.

Trier, 10. Febr. Die Direction der Mosel: Dampfschiff fahrt hat fich gestern, unter Zuziehung des Herrn Regierungs und Bauraths Nobiling von hier und Wasserbau - Jnspektors Vandertbergh von Koblenz versammelt, um für das mit dem 1. Juni d. F. ins Leben tretende Geschäft die nöthigen Einlei tungen zu treffen.

Neuere Stimmen in England? úber die Korngeseß- Frage. 11. Ein Wortführer der konservativen Partei. Dritier und legter Artikel.

ndem unser Autor die: Vorwürfé beleuchtet, welche der jegigen Beritischen- Geträide - Geseygebung vom politischen Standpunkte ge- macht wérden, giebt. er, wie {on oben bemerkt worden, von vorn her- ein zu: daß die Zunabme der Bevölfernng und der Auf- \chwung des Mannfakturwesens in einem gewissen Grade dutch dieselbe verhindert werde.

“Aber, fragt er, ist die fabrizirende Bevölkerung in England noch: nicht zahireich genug, und ijt die acerbauende zu groß! Lébt in: der ersteren nicht. ein Eleuent. der Unordnung und eines erigherzigen Egoismus, welches. man nothwendig uiederdrücken muß f Wenn - durch die übergroße Beweglichkeit der in den Manufakturen -angelégten Kapitalien, durch die: in der gesammten Fabritation demerk- baré fiebèrhaste Spannung-der*Herr verdorben werde, so gehe durch das seßhafte und fast -maschinenartige Leden, durch seine precaire Lage mRTS die Sorglosigkeit (n Vezug auf die- Zukunft der Arbeiter a Gründe. ;

i, ‘Durch: Aufhebung der KoruGesete, fährt. ex fort, würde man drei Millionen Arbeiter der Agrikultur €ntzicheu und der Judustrie zuwei- sen. Welches Verbrechen, fragt er, haben fie begangen, daß man daran denkt, sle zu einem-solchen: Loose zu verdammen f! |

Man vergleiche; heisit.-es ferner, das Leben des Webers von Spi- talfieids oder des Spinners von! Mancbester mit deu des Landmanns in: Hampshire Und Devonsbire. Die Arbetten des: Leuterén haden e!!! weit ausgedehntes Feld des Schauplagez; ‘fie werden unter Goltes Drte Himmel, in ‘der. Mitte aller Pehts der Vegetation voltbra.

un der Landmaun in seine Hütte heimfehrt, so ijt er- ermüdet, aber kräftig und ftatk; seiue Gesichtsfarbe zeigt seine Gesundheit an un? seiu Äppetit .würzt dié derbste Kost. ag er seine: cigene Hütte oder eine-Pachtung-bewohnen, er genießt eine reine Luft und fann ohne

Unruhe an det folgenden:-Taäg denken. 8 |

E, iede bemtintt: ledi nicht der Fabrik Arbeiter. Seine Tage ‘verflicßen in einer einzigen Stube, oft in derselben Stellung; €x ! nichts, als das Anhänasel einer unermeßli Dampfmaschine; keine Mannigfaltigkeit in seinen Arbeiten, keine Aenderung seiner Aussicht. Nacdèm- er zwölf Stundeu lang einer uuxeinen und verpestete!