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: wartet, und es werde der Entwurf zu jener Báll ver- Ene E “eider Tage hier cintreffen; was die Berichte über die Religions- Parteien betreffe, A De O 2 e
‘li uver eyn; Mühe ungeachtet, s{chwerlich ganz 3 igs E mie
L Sir G. Arthur Willens sey, dée er nicht, daß Sir G. Arthur E décainangte Lord John Rus-
Ober-Kanada aufzugeben. f F i itcres eite Verlesung der Jrländischen Munizi- fell ohne Seres Sée Robert Ang lis, der Ultra-Tory-Partei
Y il. Sir pm eine lange Rede gegen den Antrag, protestirte ge- s jede llebereinfkunft zwischen deu beiden Parteien, welche, wie
N ieser S i i ssion , n habe, dieser Sache wegen schon in voriger Session de T naa sey, sprach über den aslzugroßen Einfluß D onnell's in Jrland und schloß mit Beautragung des Amen-
dements, daß die Bill erst in sechs Monaten verlesen, d. h. ver- f
en werde. Herr Litton unterstüßte dieses Amendement, , Betde neue Bill nur geeignet sey, eine Partei als ausschließlich herr- schendan die Stelle der anderen zu setzen; er erklärte sich ebenfalls gegen den angebli zwischen der konservativen Partei und dem Ministerium geschlossenen Pakt, demzufolge jene die Munizipal - Bill passiren lassen wollten, wenn das Ministerium die Zehnten in Jrland nach ihrem Sinne ordnen wolle, d. h. mit Aufgebung der Ap- propriations- Klausel, die bekanntlich in der vorigen Session von den Ministern aufgegeben wurde. Daß ein folcher Vergleich wirklich zu Stande gekommen, wollte man auch aus der Rede des Recorder von Dublin, Herrn Shaw, schließen, denn dieser, vordem ein heftiger Gegner aller Munizipal-Reform, erklärte sich für die zweite Verlesung, wiewohl er die Corporationen lieber anz aufoedebéà gesehen hätte, und gab als Grund für seine Meinungs-Aenderung an, daß die Jrländische Zehnten-Bill sehr wichtige sociale Verbesserungen in Jrland ins Leben gerufen
j
habe. Seiner Ansicht nach ist auch keine R vorhanden, daß die demokratische Partei durch die vorliegende Munizipal-Reform- Bill in Jrland allzu großen Einfluß erlangen dürfte, wenn nur die Konservativen ihre Wohlhabenheit und Juntelligenz ge- bührend geltend zu machen verständen. Uebrigens behielt er sich die Einbringung von Amendements für den Auss{huß vor. Ganz in demselben Sinne sprach ein anderes bedeutendes Mitglied der Tory-Partei, Sergeant Jackson, der ebenfalls die Sicherstellung eines Theiles der Rechte der herrschenden Kirche durch die Zehn- ten-Bill als Grund angab, weshalb man in Bezug auf die Mu- nizipal- Reform-Bill nachgeben müsse. Er behielt sich ebenfalls Amendements in den Details der Maßregel vor und wies zugleich auf Petitionen von Clonmel und Belfast hin, welche von den Wirkungen der neuen Bill ausgeschlossen zu seyn wünschten, wes- halb er es überhaupt für rathsam erfláren zu müssen glaubte, den einzelnen Städten in Jrland die Wahl zu überlassen, ob sie sich der Bill unterwerfen wollten oder niht. D'Connell sprach darauf seine Freude ber die Bekehrung der beiden B den Redner aus und hob als einen besonderen Vorzug der Bill hervor, daß sie in Bezug auf das Stimmrecht bei Munizipal- Wahlen auf das Glaubens - Bekenntniß der Stimmenden gar keine Rücksicht nimmt. Obgleich er mit anderen Theilen der Bill nicht zufrieden war , so glaubte er doch, daß sic im Ganzen das Jrländische Volk befriedigen werde. Sir Robert Peel, der eben- falls für die zweite Verlesung sprach, protestirte gegen die Existenz des erwähnten angeblichen Pakts und erinnerte dagegen an seine - eigene Erklärung und die des Herzogs von Wellington im Ober- hause sehon in voriger Session, daß, wenn eine genügende Zehn- ten-Bill durchgeseßt werde, die Munizipal-Bill_ in Erwägung ge- zogen werden solle, um die Frage úber die’ Munizipal - Reform desiniciv zu erledigen; und dieser Verpflichtung erklärte er, treu bleiben zu wollen, wenn anch O'Connell durch fernere Agitation die Bafis der in der vorigen Session angenommenen Zehnten- Bill zu verrüken- strebe, und das um so mehr, da er es nicht dem Junterefse der Proteftanten in Jrland gemäß glaube, wenn die beiden Häuser dés Parlaments zu keiner Beseitigung der Streitfrage über die Munizipal - Reform gelangten. Allerdings werde die katholische Partei in Jrland durch diese Bill sehr an Einfluß gewinnen, aber man dürfe doch auch nicht vergessen, daß der überwiegende Einfluß der konservativen Partei in Jrland so- wohl in den Munizipalitäten, als bei den Parlamentswahlen schon läángft ontshlúpft sey; vón den eilf Städten unter anderen, auf welche die Bill zuerft angewendet werden solle, habe nur eine einzige“ konservative Mitglieder ins Unterhaus abgeordnet. Sir Robert Peel erklärte {ließlih, daß er auch im Ausschusse über diese Bikl mit dem ernstlichften Bestreben erscheinen werde, die Sache erledigt zu sehen, und es wurde darauf nah wenigen
Worten Lord John Russell’s die zweite Verlesung der Bill f
mit 149 gegen 14 Stimmen genehmigt. Eine längere De- batte entstand darauf über eine von der Regierung eingebrachte Bill, welche die Einfuhr von Mehl in s zu geftatten be- stimmt if, und die ebenfalls zur zweiten Verlesung stand. Herr Cmmerson Tennent, unterstüßt vom Obersten Conolly, beantragte die Verlesung nah sechs Monaten, weil die Mehl- einfuhr dem Agrifultur*- Jnteresse {hädlich seyn würde. Fer Labouchere, der die Bill vertheidigte, sprach seine rwunderung aus Über die Opposition, welche sie gefun-
l daß der einzige Zweck derselben sey, die Mehl-Einfuhr in Jrland und England auf gleichen Fuß zu stellen, wodurch das Jrländische Agrikultur: Jnteresse un- möglich so sehr gefährdet werden könne, da man in dieser Hin- sicht in England keine Beschwerde vernehme. Damit erklärte si indeß Herr Shaw nicht zufrieden, er sah keine Nothwendigkeit für die Maßregel. Sir Y. Norreys fand diese Nothwendigkeit darin, daß man den Konsumenten gewähren müsse, was billig sev. Auch Herr FUutton meinte, die Konsunienten hätten eben 0 sehr auf Berückfichtigung Anspruch, wie die Müller und Grund- besißer. Herr O’Connell, der die Bill ebenfalls unterstüßte, Es Herr Shaw möge ein ge Mäüller seyn, aber er sey ein schlechter Bäcker, und die Dubliner Bäcker seyen in dieser Sache eine bessere Autorität als der gelehrte Recorder; sie hätten ihn (O'Connell) bestúrmt , ihnen Zufuhr von besserem Mehl zu ver- schaffen, um es unter das Jrländis e mischen zu können. Es E sih bei dieser Frage um die Gesundheit des Volkes, der yphus herrsche in Jrland sehr stark, besonders in der Stadt Belfast, und wenn man die Leute zwinge, sich von dem abscheulichen Mehl zu nähren, welches fie in Jrland hätten, so werde diese Krankheit gewaltig zunehmen und auch die höheren Klassen er- greifen , die nicht gerade die D Constitution hätten. Es se also eine gene um Leben und Tod. Nachdem sich dann ats mehrere Redner für und wider die Bill hatten Gs lass sen, wurde die zweite Lesung derselben mit 154 gegen 102, also mit einer Majorität von 52 Stimmen, genehm igt. ierauf beantragte der Alderman Thompson die unverzügliche Freilass tes Sheriffs Evans, und Herr Darby unterstüßte die otion. Lord J. Russell widerseßte sich derselben aber, wie frü- her, weil das f orene ohne diese Verhaftung seine Privilegien nicht geltend machen und hier von Mitleid keine Rede Gn fônne,
den, und ehe auseinander
eben #9 wie ein Gerichtshof, wenn ein Beamter seinen Detkreten Folge leisten wollte, denselben. Pey Mb un-
gestraft lassen würde, Die Motion wurde denn auch mit 159
gen 76 Stimmen verworfen. Ein anderer Antrag von Sir E. Sugden gestellt, daß dann wenigstens die Resolution des Hauses, durch welche den Sheriffs die DECIRAR der abge- pfändeten Summe anbefohlen wird, wieder aufgehoben werden sollte, wurde ohne Abstimmung beseitigt.
London, 15. Febr. Gestern Nachmittag um 4 Uhr kamen die Königin und ihr Gemahl! von Windsor im Buckingham-Pa- last an und wurden vou der Volksmenge, die sich in der Nähe des Palastes versammelt hatte, mit lauten Acciamationen em- pfangen. Dem Königlichen Paar folgten die Herzogin von Kent und der Herzog und Prinz Ernst von Sachsen-Koburg. Abends war Diner bei Jhrer Majestät. y
Der Herzog von Wellington is allerdings gestern sehr un- wohl von einem langen Spazierritt zurückgekehrt, heute früh je-
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doch befand er sih-shon wieder viel besser, wenngleich er noch
das Zimmer hüten muß. Î
Die beiden Sheriffs von Middlesex, der freigelassene und der noch in Haft befindliche, haben zum Freitag, den 2!sten d., eine Versammlung der Freisassen und Wähler der Grasschaft nach der Freimaurer - Tavern berufen, um über die Lage, in welche der Sheriff Evans durch die Beschlüsse des Unterhauses verseßt ist, zu berathschlagen.
Lord Brougham wird erst in zwei Monaien nah England zuräkehren. „Man wird sich crinuern““, sagt der Spectator, ¡„„daß der große Mann in der leßten Session zu den Lords sagte, er wokle nicht noch einen Frühling seine Zeit verschleudern, fson- dern wegreisen und erst wiederkonunen, wenn sie etwas vorgear- beitet hätten.“
Im John Bull liest man: „Man hat sich etwas darüber gewundert, daß der König von Hannover: nicht herüber gekommen ist, um der Heirath seinex Königlichen Nithte beizuwohnen. Jn Bezug auf gekrönte Häupter sind aber Punkte der Etikette zu beobachten, die nicht Jedermann bekannt sind, Man könnte sich gerade so gut darüber wundern, daß der König der Belgier nicht zugegen gewesen sey, der doch der Königin eben so nahe ver-
è wandt is. Se. Königl. Hoheit der Herzog von Sussex hat ja
die Vaterstelle bei der Königin in dieser glücklichen Stunde ver- treten.“
Die Morning Chronicle hält'es für sehr unklug von der Französischen Regierung, daß dieselbe zum Bau von Eisenbahnen kein Geld hergeben und doch eine transatlantishe Dampfschiff- fahrt einrichten wolle, die ihr an 2 Millionen Pfd. Se. kosten müsse. „Da haben wir“, sagt das Blatt, „einen schlagenden Beweis von der thôrichten Politik, vermöge welcher die Franzd-
sische Regierung alle Ackerbau- und inneren Jnteressen denen des
auswärtigen Handels und der Seemacht aufopfert. Die an die Französische Gränze anstoßenden Gebiete werden überall von Ei- senbahnen durchschnitten, so daß man in ein paar Jahren feind- liche Armecn in wenigen Stunden aus der entferntesten Provinz Deutschlands würde heranbringen und dieselben mit Blißes|nelle an der ganzen Franzöfischen Gränze von Ostende bis Straßburg entlang -mandveriren lassen können. Die Franzosen aber beachten dies nicht. Jhre Furht und Hoffnung ist nicht auf den Kon: tinent gerichtet, sondern aklein nah der See hin. Dampfbôste nah Amerika im Gange zu haben, ist ihnen wichtiger als eine Eisenbahn nach Brüssel.“ j
Der Präsident der Handels-Kammer hat im Unterhause er- flárt, daß das Zollamt auch ferner Klarirungs-Scheine für Schiffe, die nah China segeln wollten, bewilligen werde, daß aber die Regieruna dabei keine Verantwortlichkeit übernehme in Bezug auf die Anordnungen, welche etwa von den Chinesischen Behödr- den getroffen würde, und in Bezug auf die Veränderungen, die vielleicht in Englands politischen Beziehungen zu „China eintreten möchten.
Belgi è v, i Brüssel, 17. Febr. Die hiesige Adels Gesellschaft giebt morgen im Vauxhall einen großen Ball, welchem, wie es heißt, der König und die Königin, so wie der Herzog. Ferdinand von Koburg und dessen Tochter beiwohnen werden. A Die feierliche Werbung um die Hand der Prinzessin Vic- toria für den Herzog von Nemours hat, wie es heißt, vorgestern durch deu Baron von Busstieres stattgefunden. Der Senat hat sich wiederum auf unbestimmte Zeit vertagt.
Deutsche Bundesstaaten.
Dresden, 18. Febr. (L. A. Z.) Heute. wurde in der weiten Kammer über eine Petition des Finanz-Prokurators und Mdvotaten Blechshmidt von hier Berathung geflogen. Es galt der Sicherstellung der Advokaten-Gebühren, in welcher verschie- dene Nichtjuristen, wie Scholze, Miehle, Schwabe, eine Bevor- rechtung des Advokatenstandes erblicten wollten. Jedenfalls wäre es gut gewescn, wenn die ganze Diskussion unterblieben, d. h. die Petition gar nicht eingereicht worden wäre; denn der Adv0- katenstand wird dadurch, daß die Petition in cinigen Theilen von der Deputation bevorwortet wurde, kaum etwas gewinnen, da die Möglichkeit, zu den verdienten Kosten zu gelangen, : den Ad- vokaten auch jet, nach dem Beschlusse der Kammer, nicht sehr erleichtert seyn, die Stellung des Advokatenstandes über- haupt aber dadurch keinen ehrenhaften Zuwachs erhalten wird. Dies wurde namentlich auch von mehreren juristischen Mitglie- dern der Kammer anerkannt. Der Is Me von Könne- riß meinte, daß die Regterung sichaußer Stand sche, noch etwas zur vortheilhafteren Siellung des Advokaten - Standés zu thun, worauf von Mayer entgegnete, daß, wenn hierzu die Regierung kein Mittel kenne, er ein solhes angeben wolle: es sei die Ein- führung der Oeffentlichkeit utd Mändlichkeit der Gerichtspflege. Die Abgeordneten Braun und Todt pflichteten ihm darin bei, der Letztere aber erklärte, daßer in Berücksichtigung der von ei- nigen Sprechern geschehenen Aeußerungen, und weil mah in der Annahnie des Deputations-Vorschlags eine Bevorzugung des Ad- vokaten - Standes erblicke, als Gegner aller Vorrechte und, um auch den Schein zu vermeiden, als wolle er seinem Stande eine Begünstigung vertan, gegen die Deputation ‘stimmen werde, worin ihm jedo der Justiz - Minister nicht beipflichtete, indem er behauptete, daß dies zu weit gegaugen sey, da man, was man einmal als recht erfannt habe, fufbalten müsse, wenn es auc einem besonderen Stande gelte. Cine, der bei dem Theaterbaue anes nicht unähnliche Rede hielt Schwabe, der sich unter
nderem beklagte, daß für die Wissenschaft und für die Gelehrten ohnehin vom Staate zu viel geschehe und Lebtere da: er mehr Vortheile genössen als andere Staatsbürger -Kla E isenstuck suchte ihn zu widerlegen, ohne jedoch eigent Q a Nagel auf den Kopf zu treffen. Todt beklagte M, Das Me grifse auf den Advokatenstand gerade von einer 4 e aen von welcher er sie nicht erwartet habe; denn der reg froh \eyn, daß es Advokaten gebe, die den Muth ea L etwaige Bedrückungen der Rittergutsbesißer Und hôrden für
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Europäischen Kabinette auf die Paci
Ersteren aufzutreten. Das Gutachten der Deputation wurde gee gen fünf Stimmen angenomruen. — Uebermorgen wird die eeHannoversche Frage“ zur Diskussión kommen, da morgen in der zweiten Kammer keine Sibung is. Die erste Kammer das gegen wird morgen über den Theaterbau berathen.
Cl iten.
Florenz, 9. Febr. (A. Z.) Gestern ist der Großherzogl. Hof, von Pisa kommêènd, hier eingetroffen; desgleichen der Erz- gertes Ferdinand von Oesterreich. Für Bitt wird Se. Kai- erl. Hoheit Rom und Neapel nicht besuchen, sondern nach dem Karneval von hter nah Wien zurückkehren.
Der Herzog von Bordeaux ist heute hier angekommen und stieg im Hotel des Arno ab; ob Se. Königl. A das Groß- herzogl. Palais beziehen werde, ist noch zweifelhaft.
Spanien.
Madréd, 8. Febr. Der General ‘van Halen, welcher (wie bercits erwähnt) zum General-Capitain von Catalonien und inte- rimistischen Ober-Befehlshaber der dortigen Armee ernannt wor- den ist, hat gestern in Begleitung seines Bruders und der Bri- gadiers Chacon und Ferrant, die Hauptstadt verlassen, Um sich auf seinen Posten zu begeben. Er wird jedoch seinen Weg über Mas de las Matas nehmen.
Jn Bezug auf das (bereits erwähnte) Cirkular des Kriegs- Ministers, worin alle, dem Vertrag von Bergara beigetretene Karlistische Mislirair- und Civil-Beamte aufgefordert werden, die über ihre frühere Anstellung sprechenden Papiere den betreffenden Behörden zu überfonden-, damit dieselben gegen neue Diplome ausgetauscht werden können, bemerkt der Madrider Korrespon- dent der Morning Chronicle in einem Schreiben vom 5. Fe- bruar: „Das Alles ist sehr schdn auf dem Papiere, aber woher will man das Geld nehmen, um alle die Militair - und Civil- Personen zu besolden, die Don Carlos dem Lande ‘aufgebürdet
, hat? Und was wird die Armee dazu sagen, wenn sie die Erste-
ren in ihre Reihen aufnehmen und sich vorzichen lassen soll? Wáren die Baskischen Provinzen durch die Convention von Ber- gara ein integrirender Theil der Spanischen Nation geworden, denselben Geseßen unterworfen, und trügen sie einen Theik der allgemeinen Lasten, so möchten diese Schwierigkeiten sich noch überwinden lassen, aber da diese Provinzen getrennt und unab- hängig sind und nicht einen Pfennig zu den Einkünften Spaniens beitragen, so hat die Geschichte in der That nichts so Absurdes aufzuweiten, wie die Bedingungen, welche das Cirkular dem Spa- nischen Volke auferlegt. Wären die Basken die Ueberwinder, statt Ueberwundene zu seyn, so hätten sie s{werlich den Besieg- ten härtere Bedingungen vorschreiben kdnnen. Es ist unmöglich, daß aus so unnatürlichen und widersprechenden Elementen dau- ernder Friede oder Veridhnuyg hervorgehen kann, und früher oder später wird man gezwungen werden, die Reform der unna- túrlichen Verhältnisse zwischen diesen Provinzen und dem übrigen Theile des Königreichs zu unternehmen.““
Spanische Gränze. Dem Phare des Pyrénés-zu- folge, hatte man in Saragossa Briefe aus Mas de las Ma- tas vom 7. Februar erhalten, wonach Cabrera keinesweges außer Gefahr und auf den Rath der Aerzte von Morella nah San Mateo gebracht worden sey, das eine mildere Temperatur hat.
Griechenland.
Athen, 27. Jan. (L. A. Z.) Die dfsentliche Aufmecrksam- feit ist fortwährend mit der philorthodoxen Gesellschaft beschäftigt, und es sind natürlich -noch immer die Ansichten über Bedeutung und Zweck derselben getheilt; auch die noch immer fortdauernde gerichtliche Untersuchung scheint bis jeßt zu keinem erheblichen Resultate gelangt zu seyn, während sich in der öffentlichen Mei- nung festgestellt zu haben scheint, daß die Orthodoxen doch etwas mehr als die Erhebung der benachbarten Türkischen Provinzen beabsichtigten. Was aber dieser verdeckte Zweck der Gesellschaft war, hat sich bis jeßt weder aus den fonfiszirten Papieren noch aus den Aussagen der gefänglich Eingezogenen ergeben. Die Er- nennung des Herrn Theocharis an die Stelle des Herrn Glara- kis hat den unbedingten Beifall des Publikums. Ohne Herrn Glarafis der Theilnahme oder Mitwissenschaft an der geheimen Gesellschaft beschuldigen zu wollen, kann man ihm wenigstens eine sträflichè Vernachlässigung seiner Pflichten dem Staats-Öberhaupte gegenüber mit Grund zur Last legen. Er is leider nicht von dem Vorwurfe freizusprehen, daß die Sympathie für seine politischen Freunde ihn seine Pflichten als Minister des Königs vergessen machte, indem er troß erhaltener Anjegen gegen das Treiben der geheimen Gesellschaft unthätig blieb. Andererseits wáre cs nicht räthlih gewesen, in diesem Zustande der Aufregung der Gemüther cinen Minister zu ernennen, welcher einer den Anhängern des Herrn Glarakis feindlichen politischen Partei an- gehörte. Man wählte deshalb cinen Mann zum Minister, der, wie Herr Theocharls, feiner der sih bekämpfenden politischen Fractionen angehört und durch dic Redlichkeit und Unbescholtenheit seines Charakters die Achtung und das Vertrauen beider Par- teien genieße. Herr Glarafis war durch eine Ordonnanz von demselben Tage, welche seine Dienst-Enthebung dekretirte, zum Gouverneur von Bdotien ernannt worden. Diese Ordonnanz ward nah cinigen Tagen, man sagt auf Ansuchen des Herrn Glarakis, zurückgenommen, so daß derselbe nun in seinen früheren Stand eines praktischen Arztes zurückgetreten ist. Man erwartet in kur- zem auch die Enthebung des Obersten G. Kolokotronis von sei- ner Stelle als Adjutant des Königs, einen Wechsel der Miktglie- der der Synode und einige Veränderungen im Personale der Gouverneurs: Maßregeln, welche gleih sehr im Interesse der Regierung als des beunruhigten Publikums liegen. Von Sei-
“ten der hiesigen Gesandten Englands und Frankreichs sollen Mit-
theilungen an ihre Kabinette über den Vorfall in der Art ge macht worden seyn, daß diese sich dadurch veranlaßt sehen L t den, der Griechischen Regierung dringende Mars ungen ber die Nothwendigkeit ernster und durchgreifender ee zu inachen, damit niht neue Verwirrungen in dem rfischen
j iner Zei ¿r würden, wo die volle Thätigkeit der Reiche zu einer Zeit erzeugt wür ficirung desselben gerichtet ist.
Tarkei. i ntinopel, 29. Jan. (A. Z.) Es scheint, daß Lord i Zat 0A Herrn ‘von Pontois einigermaßen sich S
Herr von Pontois predigt Versdhnung; hdrt man ihn, so ist es d höchste Zeit, zwischen der Pforte und dem Vice- nig irgend
cin Accommodement ¿u Stande zu bringen, Versäume man die-
sen äußersten Augenblick, so werde man vom Taurus und von Aegypten her Dinge vernehmen, die den Bestand der Osmani- schen Monacchie in Frage stellen dürften. Die bewegliche Thä- tigkeit des Pen Gesandten entfaltet sih neuerdings in einem so hohen Grade, daß man keinen Zweifel darüber hegen kann, cs sey wieder auf einen großen diplomatischen Schlag ab- gesehen. Den Türkischen Ministern liegt er beständig in den Oh-
renz; er flústert ihnen zu, Rußland sey es njht Ernst, die Orien- talische Frage zum Ziele zu führen, nur Zeit zu gewinnen strebe, die Moskowitische Politik, deren leßter und einziger Zweck die erstúckelung der Türkei und die Besibergreifung des größtmög- ichen Theils der occupationéfähigen Beute sey. Von diesen-Ge- sinnungen seyen mehr oder weniger auch andere Mächte beseelt; nur Frankreich meine es gut mit der Pforte; nur er, Pontois, gebe den verñnünftigsten Rath, mit Mchmed Ali, dem ausgezeich- netsten Osmanen, sich zu verbinden, um den Intriguen der Euro- páer die Stirne bieten zu können. Dann läßt er sich aus über die Expeditiou von Chiwa, über den Zustand der drei Fúürsten- thümer, über die Griechishen Bewegungen und wciß mit großer Geschicklichkeit Alles zu benußen, was nur irgend in der poli- tischen Welt sich ereignen mag.
Aegypten.
Alexandrien, 20. Jan. (Ein Korrespondent der Allg. Zeitung, der die Politik Mehmed Ali's zu vertheidigen sucht, be- richtet unter Anderein Folgendes: ) „Gie wissen bereits, daß ein Theil der Türkischen Matrosen auf die Aegyptischen, ein Theil der Aegyptischen Seeleute auf die Türkischen Kriegsschiffe verseßt worden. Die Mannschaften beider Flotten unterrichten ich gegenseitig, behandeln si{ch als Brüder, und so ofr Mehmed Ali sich ihnen zeigt, erschallen langdauernde Hurrahs, die ihm den guten Geist verkünden, der diese Seeleute, so wie seine Land- Truppen beseelr. Wenn Alles auf friedliche Weise {h ausgleicht, erhást der Sultan seine Schiffe und Mannschaften in besserem Zustande, als zuvor, zurück. Kommt es aber zum Kampf, so werden Aegyptier und Türken an Muth mit einander wetteifern, sie werden nur Eine Familie bilden, und die Fremden werden fr sie immer Freinde bleiben. Sie mögen hieraus entnehmen, wie unwissend und falsch berichtet jene Journale sind, welche melden, daß die Osmanische Flotte sklavisch behandelt werde, daß sie _mißvergnügt sey und nur einen günstigen Augen- blick erwarte, um das Joch abzuschütteln. Es ist ein Glúck, daß unter solchen Umständen die Europäer nicht insultirt werden, und dies verdankt man ganz allein der Verwaltung Meh- med Ali's. Der Vice-König hat die Formirung eines Lagers von 40 bis 50,000 Mann im Delta und im Bezirke Damanhur an- befohlen; von dort können sich die Truppen in wenigen Stunden gegen das bedrohte Gebiet wenden. Zwanzigtausend Fabrik-Ar- beiter werden bei Kahira die Reserve-Bataillone bilden. Man wird auch unverzüglich National-Milizen für den Dienst der Städte bilden. Alexandrien wird ein Regiment auf die Beine bringen; die Arbeiter des Arsenals werden das zweite Regiment stellen. An Mu- nition aller Art herrscht Ueberfluß. Mehmed Ali erklärt, daß, wenn eine Flotte vor Alexandrien erschiène, um den Hafen zu blokiren ‘oder zu bombardiren, so werde er in eigener Person mit scinen Schiffen aus dem Hafen zum Kampfe segeln, und lieber mit Eh- ren sterben, als die Flotte feigerweise im Hafen verbrennen lassen. Wer irgend den Charakter Mehmed Ali's kennt, wird überzeugt seyn, daß er Wort hält. Es ist ein Unglück, daß die Konsuln der Europäischen Mächte diesen außerordentlichen Mann noch ‘nichr vorurtheilsfrei zu beurtheilen vermochten oder, wenn sie dies gethan, daß sie ihren Hdfen nicht aufrichtig darüber berich- teten. Wahr isk es freilich, daß die Meisten Aegypten ersk seit einigen Jahren kennen und, da sie Alles mit Europa vergleichen wollen, die Riesenschritte, welche Mehmed Ali scin Land machen ließ, nicht zu würdigen wissen. Die Osmanische Flotte erhält ihren Sold regelmäßig, ohne daß dies dem Schaß {wer fällt, denn der für Konstantinopel bestimmte jährliche Tribut, der dieses Jahr nicht mehr bezahlt wird, ist hierfür mehr als hinreichend. Wenn die Europäischen Ansiedler bei den bevorstehenden Ereig- nissen leiden, so trifft Europa die Schuld; wenn sie beshüßt wer- den, verdanken sie es Mehmed Ali.“/
— Aus einer Uebersicht dèr Aegyptischen Finanzen geht Fol- gendes hervor : ¡Wenn man das zahlreiche Material, welches in den Fabriken Und Arsenalen beständig konsumirt und erneuert wird, von den Revenuen abzieht, darf man doch ziemlih genau die Einr.ahme der Aegyptischen Regierung auf eine Million Beu- tel (Babe, wovon 830,000 auf Aegypten, 150,000 auf Syrien, 25,000 auf Nigrit en, 25,000 auf Hedschas, 20,000 auf Kandia fommen. Es beträgt also die Totalsumme der Einkünfte von A Ali's Regierung 50 Millionen Gulden im 20 Gul-
Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.
New-York, 25. Jan. Dev Ex-Präsident General Jackson hat einen Besuch in New-Orleans Laie und is dort mit großem Enthusiasmus empfangen worden. G
Das Gerücht, daß die Regierung der Vereinigten Staaten von Cuba Bluthunde kommen (asse, um dieselben gegen die Jn- dianer N Bee zu gebrauchen, hat solchen Glauben gewonnen, daß fürzlich ein Mitglied des Repräsentanten-Hauses den Antrag stellte, der Kriegs-Secretair sollé Rechenschaft darüber ablegen, ob die Regierung einen solcheu Ankauf gemacht, wie viel dieser Thiere sie gekauft habe, und in welcher Art sie dieselben verwen- den wolle. Der Antrag wurde aber von der Versammlung mit Indignation urter Es hieß neulich, daß ein Schiff, welches 33 solcher Bluthunde von Cuba nach Florida habe brin- gen Ce E zu Svunda gegangen sey
Ein von Liberia angetommenes S; ein i mit, daß troh aller Bemühungen derx s: oie Grie kanischen Regierung doch der Sklavenhandel an der Afrikanischen Küste noch immer im weitesten Umfange getrieben werde. Viele der Sflavenhändler waren Eigenthum von Bürgern der Verei- nigten Staaten. Dieser Handel wird meist unter Portugiesischer Spanischer und Brasilianischer Flagge geführt Bet En lischeit Kreuzer hatten kürzlich 22 Sklavenschiffe we gli
i i diese waren sämmtlich verurtheilt worden. ete MOY
Brastlies
— — Rio Janeiro, 20. Dez. : Kaisers Geburtstag, ist auch dies Sade tit da Fedöhniichen Festlichkeiten begangen worden. Die Regierung scheint dabei die ganz richtige Tendenz zu befolgen, indem sie diesen Tag mit im- mer größerem Glanze umgiebt, die Nation wieder mit d m Ge- danken vertraut zu machen, daß sie einen Kaiser hat Nach dev Abdication Dom Pedro's hob der Republikanismus ‘und Föderalis- mus überall sein Haupt empor; ob der {wächliche fünfjährige Knabe, der einsam im Schlosse von S. Christoph er L en E jemals zum Manne heranwachsen würde, war dirbaus weifel- aft, und bei der damaligen Aufregung der Gemüther obi dem harakter Süd-Amerikanischer Republikaner, kann man vielleicht sagen, daß dieser Zweifel das Leben des jungen Kaisers gerettet hat. Jedenfalls hatte man so viel Zeit vor sich, daß es eau ner schien, diese f nuben und die Sorge, wie man Ei n Ansprüchen des Kaisers zu begegnen habe, der Zukunft zu ü is lassen. Jndessen hat das Land Gelegenheit enug ebabe durch Schaden klug zu werden und einzusehen, wie heilsam es ist, in
der Person des Monarchen den verderblichen Kämpfen individueller und provinzieller Leidenschaften und Interessen ein Ziel zu seben. Es is garnicht daran zu zweifeln, daß die Freude darüber, daß die vormundschaftliche Regierung zu Ende geht, ehrlih und auf- richtig gemeint. ist. Dieses Jahr wurde die frohe Stimmung besonders durch die zwei Tage vorher eingetroffenen Nachrichten aus Sta. Katharina erhöht. Rio is der Mittelpunkt des Han- dels dieser südlichen Provinzen ; viele der reichsten hiesigen Kauf- leute haben ihr Vermögen in Rio-Grande, Sta. Katharina und S. Paulo, und so waren sie durch das Umsichgreisen dex ÎIn- surrection persönlich berührt; auch hatte sich {on in Laguna ein Piraten-Nest gebildet, welches anfing, den Küstenhandel zu beun- ruhigen und zu stören. Darum war die Freude allgemein, als man vernahm, am 15. November sey Laguna eingenommen und die Piraten-Flottille zerstört worden. Lages hatte sich an dem- selben Tage unterworfen, und somit ist die Provinz Sta. Ka- tharina geretcer und der Marschall Andrea, der sich um Para so verdient machte, hat aberinals“ seine Feinde aufs rúhmlichste be- shämr. Wahrscheinlich aber wird es dabei nicht bleiben; seine Mitwirkung an der Nordgränze von Rio-Grande wird von ent schecidendem Einflusse seyn. ine nicht unbedeutende Kolonne, die der Brigadier Cunha aus S. Paulo herbeigesührt hat, ist durch die Einnahme Laguna's disponibel geworden, und wird gleichfalls von Norden her gegen die Farrapos agiren, \o daß die so oft getäuschte Hoffnung auf einen entscheidenden Schlag gegen die Insurgenten in Rio -Grande stärker als je si{ erhebt. Desto’ trauriger steht es im -Norden. “ Nachdem die Legalisten eine kurze Zeit im Besiß von Caxias;, in der Provinz Maranhao, gewesen waren, gelang es den Jusurgenten abermals, sich dei Stadt zu bemächtigen; und wieder bezeichueten sie durch Mord- thaten und Plünderungen ihren Einzug. Die Regierung hat nach ihrem gewöhnlichen Mittel gegriffen; sie hat einen - neuen Präsidenten und Kommandanta das Armas ernannt, den Obersten ‘uiz Alves de Lima, bisher Chef ‘dei Permanentes (einer Art Gendarmen) in Rio. Es ist dies ein junger Mann, dem die Polizei der Hauptstadt viel verdankt, und die Permanentes haben sich auch auf einigen kleinen Expeditionen, zu denen sie gebraucht worden sind, als eine sehr gute Kavallerie gezeigt. Als Riogran denser ist der neue Präsident den Familien-Jntriguen, welche in Maranhao, wie überall, jede Maßregel der Regierung lähmen, möglichst fremd. Allein wenn ihm die Regierung nicht Geld und Truppen geben kann, so wird er s{hwerlich etwas ausrichten kön- nen. Auch andere Provinzen, namentli Ceará, sind ín der grôß- ten Gährung. - Von dem neu kreirten Papiergelde sind in zwei Monaten 1000 Contos emittirt worden; die natärliche Folge davon ist ein beständiges Sinken des Courses. Ein Vorfall, von dem man noch nicht weiß, was er für Folgen gehabt hat, ist die Weigerung der Kassen in Pernambuco, das neue Papiergeld anzuneßmen, weil man keine Anweisung vom Finanz-Minister habe! Nachdem das Dekret über die Emission in den Amtsblättern erschienen war, nachdem bei jeder Emission Zahl, Werth und Nummern der Noten gleichfalls amtlich publizirt worden, hielt der Minister eine besondere Anzeige an die Provinzial- Kassen für überflüssig. Die Regierung in Pernambuco aber hielt wahrscheinlich cine Zei- tungs-Annonce für keize amtliche Mittheilung, und so werden wahrscheinlich Privat-Leute großen Verlust erleiden, ehe die nach- trägliche Mittheilung des Ministers nach Pernambuco gelangt. _Vor einigen Tagen is Admiral Dupotet mit einem kleinen Geschwader von hter abgesegelt, um Admiral Leblanc vor Buenos- Ayres abzulösen. Obgleich det neue Admiral mehrere Schiffe mitbringt, die dazu eingerichtet find,„ Bomben auf sehr wcite Ent- fernung zu schießew (brics canonniéres mit Mörsern à la Paixhans), hosst man mehr als je auf friedliche Beilegung, wozu der Admiral sehr ausgedehnte Vollmachten haben soll.
Det Prinz Eugen“ von Savoyen-Carignan, welchen die Re- paxatur seiner Fregatte fast § Monate hier gehalten hat, ist kürz- lih nah Bahia gesegelt, um nah Genua zurückzukehren. Es war das Schiff von solcher Beschaffenheit, daß auch nach dieser Reparatur eine Fortsebung des ursprünglichen Plans einer Reise um die Welt nicht räthlih war.
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Berlin, 20. Febr. Ein Wohlthäter, dessen Name während seines Lebens verschwiegen bleiben soll, hat für das Nikolaus- Bürger-Hospital ein Kapital von Ein Tausend Thalern mit der patriotischen Bestimmung übereignet: „daß die Zinsen davon an dem jährlichen Geburtstage des jedesmaligen Preußischen Re- genten zum frohen Mahle der Hospitaliten verwendet werden, damit sich die alten Leute des Königs und seines Herrscherhau- ses in Freuden erinnern mögen.“
Posen, 19. Febr. (Pos. Z.). Unverkennbar is bei den Bewohnern des platten Landes in unserem Regierungs - Bezirk der Wohlstand im Zunehmen begriffen. Viel haben dazu die im Allgemeinen günstigen Getreidepreise der leßten Jahre beige: tragen; das Meiste jedoch die jeßr {on großentheils zur Aus- führung gekommenen Regulirungen und Separationen. Wo die- selben schon seit längerer Zeit beendigt ‘und die damit vertnüpfren, nicht unbedeutenden Kosten vershmerzt sind, bemerkt man schon jeßt das Hervortreten cines kräftigen. Bauernstandes. Das Be- wußtseyn des freien Eigenthums seinex Grundstücke und des un- getheilten Gewinnes von densclben, wirkt bei diesen Bauern im- mer mehr auf eine größere- Jundustrie in der. Bearbeitung ihres Landes und auf die S des Gewonnenen durch Anwen- dung ciner weisen Sparsamkeit. Das äußere Ansehen der Höfe und die inncre Einrichtung der Wirthschaft bekunden am zuver- lässigsten den umgestalteten Sinn des Besibers Und unterscheiden ihn wesentlich von den noch in der A0 gie des Gutsherrn shmachtendèn Lastbauern, deren höchster Genuß fortdauernd der Branntwein bleibt. Leider bleibt der FoursGriti des Wohlstandes eines großen Theils der städtischen Bewohner hinter dem der bäuerlichen Einsassen weit zurück. “ Außer der Provinzial-Haupt- stadt ‘Posen, sind nur wenige Städte, in welchen Gewerbethätig- keit und Handel einigen Ausshwung zu nehmen anfangen und deren Bürgerschaft als gut situirt bezeïchnet werden kann. Die unverhältnißmäßig große Zahl der Städte, von denen die meisten ihren Ursprung nicht einem wirklichen Bedürfniß, sondern ledig- lih dem Eigennukéè der ehemaligen Grundbesißer, welche, den Hauptertrag ihrer Güter in der Propination suchend, mit Kd- niglicher ewilligung Städte ctablirten - um auf deren Jahrmärk-ten einen reichlicheren Absaß ihres Bieres und Branntweins zu finden, und keine Rücksicht darauf nahmen, ob die Lage der Stadt an cinem schiffbaren Strome, in einer von wohlhabenden Landleuten bevölkeëten Gegend, und die Gelegenheit, in der neuen Kommune bürgerlihe Gewerbe zu treiben, das Bestehen solcher Schöpfungen sichere oder auch nur wahrscheinlih mache, zu verdanken haben, verhindert schon an sich das Aufblühen der Gewerbe, indem die Konkurrenz der
Gewerbtrcibenden, namentlich der Handwerker, zu groß is, daz gegen der Absaß nur auf die Einwohner der Stadt und deren nächste Umgegend beschränkt bleibt. So ist es natürli, daß viele dieser Stádte nur von armen D, vermögens- losen Ackersleuten Und Juden bevölkert sind, und sich aroßentheils von einem großen Dorfe durch nichts andercs unterscheiden, als durch einen Marktplab, oder einige Ziegeldächer. Wenn dem- nächst noch in Erwägung gebracht wird, daß sich in dem aiten Polen, wo nux Herren und Untergebene existirten, ein kräftiger Mittelstand, von jeher die Wiege und die Sehule des sffädtiscien Wohlstandes und des Gerwerbfleißes, niche eniwickeln konute; daß die topographishe Lage des Landes fir ZHándel und Gewerbe wenig geeignet ist; daß innere und äußere Stárme das Land Jahrhunderie lang verheerten; daß die gewerbireibenden Städtebewohner unter dem Druck des gutsherrlihen Zwanges und deren Abgaben erlagen; daß in Folge gänzlichen Mangels eines ordentlichen Schul Unterrichts die Einwohner demcralisir- ten; daß ein betrügerisher Schachergeist das Aufblühen jedes Großhandels verhinderte, und das endlich durch Verschließung der Russischen Grenzen auch noch die in vielen Städten blü- hende Tuch - Fabrication und der Handel mit Tuchen zerstört ist, so leuchtet wohl cin, daß auch ein fünfundzwanzigjähriger Friede sowohl, als auch die Sorgungen einer weisen und gerechten Re- gierung dem armseligen Zustande dieser Städte nicht aufzuhel- sen vermochten. — Indessen ist doch nicht zu verkennen, daß in mehreren Städten sich ein kräftigeres gewerbliches Le- ben J regen beginnt. — Einer nicht geringen Anzahl von ihnen ist bereits durch Einführung der revidirten Städte- Ordnung von 1831 ein besseres Gemeinwesen konstituirt. Das Gescß vom 1. Juni 1833 hat die zu, der“ Regierungs - Aufsicht unterworfenen, Corporationen umgestaiteten Judenschaften jenem Gemeinwesen theils angeschlossen, theils untergeordnet. Die Ge- seße vom 13, Mai 1833 haben die städtischen Gewerbe von den Fesseln des gutsherrlihen Zwanges und der Abgaben befreit, und werden dieselben jet nux hnoch durch die Ablösunas-Zahlungen an einer ganz freien Entwickelung gehindert. — Die fortschreitenden Regulirungen heben den Wohlstand des Landsmanns ‘und mit ihm zugleich in steter Wechselwirkung den der Städter, während auch in den Städten selbst freie Ackerbürgerschaften sich zu bilden anfangen. „Jn Folge der neuen Organisation der Justiz-Behödr- den der hiesigen Provinz sind eine große Anzahl“ gebildeter Beam- ten in die Mitte vieler Bürgerschaften getreten und fördern durch r eigenes Bedürfniß ein neues höheres Regen und Leisten in Dandwerk, Kunst und Wissenschaft. — Durch den bessern Schul- Unterricht wird Bildung unter der heranwachsenderi Generation allgemein verbreitet und die Moralität gefördert, während eine geordnete und thâtige Polizei: und Kommunal - Verwaltung das erblühende bürgerliche Leben stärkt und befestigt. y
— — Koblenz, 15. Febr. Die Wintersaat hat durch die strenge Kälte vom öten bis 16ten v. M. wenig oder gar nichts gelitten ; sie tritt fast überall so {dn hervor, daß mit Wahrscheiu- lichkeit auf eine reiche Aerndte gerechnet werden kann, wenn nicht ein zu ungünstiges Frühjahr folgt. Die Getraidepreise halten sich fast unverängert auf ihrer bisherigen Höhe. — Der Wein- stock hat dur den Frost mehr gelitten und zwar bei einem Käl- tegrade, dessen nachtheiligem Einflusse derselbe, gemachter Erfaß- rung nach, sons wohl zu widerstehen vermochte. Zum Thei! erklärt sich diese Erscheinung durch ‘die frühere gelinde Witterung, bei welcher der Saft flúßig wurde und die Stôcke beim Be schneiden thränten, so daß die pld6liche Abwechselung ungewöhn- licher Wärme mit strengem Froste nur nachtheilig wirkeù konnte. Jn dem Ahothale zwischen Aßoweiler und Walporzheim findet man den Bast der Stdcke dunkelbraun und fast kein Auge mehr grün, so daß in dieser -ganzen Lage die Stöcke an der Erde abgeschnitten werden müjsen; weniger ist die Beschädigung auf den Bergen zu bemerken. — Bei der eis zunehmenden Seltenheit des Eichen- holzes is es erfreulih, zu bemerken, daß in mehreren Kreisen der Anbau der Nadelhölzer immer mehr in Aufnahme kommt, und daß auch von Privaten Kiefer-Pflanzungen angelegt.werden.
— — Düsseldorf, 13. Febr. Der Stand der Saaten is aus ßerordentlich befriedigend. Der fsattgehabre Frost hak hicht allein E E sondern offenbar genübt, indem der zu üppige Wuchs des Halmes dadurch aufgehalt:n wurde. Da-egen soll der Rüb- Saamen, für den der gefallene Schnee keien genügenden Schuß gewähren konnte, viel gelitten haben und, so weit sich: dies schon jebt beurtheilen läßt, großentheils verdorben feyn. Jn den Prei sen der Früchte is keine erhebliche Veränderung eingetreten ; nur
\ der Weizen ist etwas gesunken. — Die Förderung incl. des Be-
standes an Kohlen aus dem Jahre 1838, mithin die Natural Einnahme an Kohlen für 1839 hat betragen 9,188,786 Sc{ffl. Davon sind abgesest worden 6,740,098 Schffl. , und is mithin für 1840 ein Bestand geblieben von 2,448,688 Schffffl., und zwa! allein auf den Ruhr-Debits-Zechen. — Die Eisenhütten und Maschinen-Werkstäiten zu Sterkrade und Mühlheim a. d. Ruhr sind größtentheils mit der Verfertigung von Dampf - Majchinen für den Steinkohlen - Bergbau beschäftigt, indem dieser fortwäh rend zunimmt und aamentlih gegenwärtig die Aufdeckung von Steinkohlen-Flöben mittels Versuch-Schachten auf der Nordseite von Essen eifrig betrieben wird. Diese Flöse find bis zu 36 Lachtern erbohrt worden. — Die sonstigen Fabriken und Manu fafturen sind im Allgemeinen nur mittelmäßig betrieben worden und viele Arbeiter unbeschäftigt geblieben.
— — Trier, 13. Febr. Die Steinkohlen-Gruben, Eisen- hütten und Fabriken werden s{wunghaft betrieben und sind kaum im Stande, allen Bestellungen zu genügen. Bei den Koniglichen Steinkohlen - Gruben im Kreise Saarbkücken hat die gesammte Förderung im verflossenen a 258,528 Fuder 7 Ctr. betragen und es sind 269,360 Ctr. Koaks dargestellt worden.
Wisseuschaft, Kunst und Liceracur.
Berlin. Jun den legten Sections-Versammlungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg fanden folgende Ver handlungen statt: Jun der ersten Section berichtete Herr Professor D: Riedel über die Wichtigkeit der Kaiserl. Oesterreichischen und König!. Sächsischen Staats: Archive für die Brandenburgische Geschichte und über die Liberalität, womit ihm die Beunugung derfelden gestattet wor den und fortgesezt Mittheilungen daraus gemacht werden. Herr Gc heime Math Pr. von Raumer las eine Abdandlung über die Lan deshobeit der Kurfürsten von Brandenburg in Ansehung der Grafen von Lindow und der Grafen von Vierraden. Herr Regi strator Fidicin berichtete über ein vom Herrn Professor Pi Fd en em Vereine vorgelegtes altes Stadtbuch von Neu-
adt- Eberswalde. Jn der zweiten Section berichtete Herr Pro- essor Dr. Riedel zunächst über die von dem Herrn Major von Etcfstedi beabsichtigte Zusammenstellung von Nachrichten zu einem neueren Landbuche der Mark Brandenburg. Derselbe légte Namens des Herrn Justizraths Neumann in Lilbben eine Abhandlung über die Frage vor, in Gegenden des heutigen Deutschlands ursprüng