1840 / 61 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

dilé anderen Éqtipaget fabren von den Linden her in ununter- 4c) tei ¡ved vrocheuter Merds, We Eda und Taubensiraße bei dea gewöhnlichen a) durch die rie / fe M b »J f Eingange zum Konzert-Saa:, ‘in der Taubenfiraße, oder j 3) burch die Charlotten - und Jägerstraße unter der Fvreitreppe, bei dem Eingange zum Theater, vorx. * É ; Die leer gewordenen Wagen entfernen fich obne Aufenthalt über den Gendarmen-Markt in der Richtung nach der Markgrafenstraße hin. Sas Nbholen findet in umgefehrter Ordnung statt, und müssen fic alle dazu beslimuten Wagen auf dem Gendarmen-Markte, ost- wêrts vom Königl. Schauspielhause, aufstellen. Deut &Sutschern wird die strengste Folgsawmfkeit gegen die Auord- nungen der wacthabenden Bcamten, insbefondere auch das Vermuei-

pre 252 A E T A R ues

t Ò0S0 den jedès unnügen Aufenthalts und lauten Schreiens, bei Vermeidung der bekannten g L flefa Strafen, und nach Bewandniß sofortiger Verhaftung, empfohlen. Berlin, den 29. Februar 1840. Ì Königl. Gouvernement und Polizei-Präsidium hiesiger Residenz. von Loebell. von Puttkammer.

Die Ausstellung des Modells der Amazoneugruppe im Königl. Gießhaufse (biuter deu Zeughause) bleibt noch in der nächsten Wo ce deu Publifum geöffnet. Um die nöthigen Vorkehrungen zum Ergusse treffen zu fönnen, wird dieselbe sodann geschlossen werden müffffen.

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Preise der vier Haupt- Getraide - Arten j | in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten im Monat Januar 1840, nach einem monatlichen Durch- schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte. Weizen | Noggen | Gerste Hafer Namen der Städte. Welzen Roggen | Gerste | Hafer Î Königsberg d! e So. 71 Lt 2 317 / 12 273/ 12 18! o, 2 1, Magdeburg 4 D: p #0520 T0 46! i 2 #2 2 272, 2 2. Memel ..„..- - - 632%, 38/12 W?/,2 18?/, 2 2. Stendal... -- T4S/1 2 42/2 1383/12 24/12 S. oe! 6 de ale 68/12 328 12 26 15 3. Dm e Ge L 654/ 12 48%, 2 140/12 [25 4. Insterburg 62% 180 18 14/2 4. Nordhausen .…..-. 63%/12 48% 2 [415/12 196/, 2 5. Rastenburg .. .. 65 z 2. [1224 i6 5. Mühlhausen . .… .- « TAS/12 5219/1 2/35%/1 2 19%12 6. Neidenburg . „. - -.- 5 25%12 22/2 [14/12 G Est ¿s N 80/12 53/12 42/2 213/12 ¿ Danzig 6741s 28 2 E E Halle i a E O ls + Nis 399/12 2/13

T p o C et = D Soraau. ¿»a E L k 9. Dae E lo eie N E 20/2 |20!9/.2 182/12 s S s zge x0 B 10. Graudenz L E 159)» 2 265/12 I É Münster 0-0 0 d Œ D [55 ne 387 921 12 1}. Kulm 697/22 |2711/12|234/ 176, , R N. - - ¿S e Lig E {12 38 /12 2 „/1 5 Th E LE O G13/ 259 / 12 S E 15/7 3. Paderborn 6. EE. ck06 C 65 [12 40 lia 32 l1a 187.4 G P E ——————— T d S n /12 ; Les 4 ¿Dortmund „+2 « e 4 83/5 1564/12 |412/,2 [24/2

C 4 e ea 02#/ 32 2e S / : 10/ =5 A418 928/ 2. Bromberg 678/12 31/2 1228/2 S s A (l E S702 6062 inge !? 25a m. E ‘austadt s E s 3T8/ 30#/ 211/ f erfe D e 4248 7 4 I2 2D *G6 LE 9 9

Frausta F Ds A 1 TTA {12 n 844/22 (55 458/12 |26 4. Rawitsch ....…. Ada Ja 02 (e (age! E E C 82 1549/, 2 1469/12 |23 T pen D N T E E E 5. Wesel. ik Sra 83°/,2 ge e hs T

s: IETUN « quo o ild q) e ¿0M [121|“ 12 ‘{12 [29/12 e ¿E E O) 10 [32 + [12 12 T T rande daes d 60ck p Ti 16/1 20/12 239/12 4 en s Is E Sea a 1A od) 2

. ou „o o o [p 121°“ 12 i /12 2) 12 . WCaimece y L L G 2 7 À. Frankfurt a. d. O. .. 179°/12 405/12 325/12 263/12 9, Trier ea 75 576/12 16/1 2 20 5. Landsberg a. d. A r A 360/12 W_ 21a E E 882/12 60! /12 492/13 26'/12 6. E 5 a C S5 79/12 Ja is Ai t 4 Srerzuas R ia 703/, 2 Su E Ba /13 1ge d Sand «e o e 198/12 133/12 12 [20/7 E o E g 0396/2 [49/2 12 D det a ms wi T2S/12 3368/2 29/12 19/4 18, Kobleng - ¿e « s O 3h: 43! 1/,21208/,2 D E (42% 0 742/29: 12811/ 21237/21181 /.2 14. Wed i E 742/22 1498/2 1378/,, 1203/2 L Drei ¿4 L TUS 563 362/ 35 235 / i L Gris 634/12 408/12 (34 23/1 2 Durchschnitts - Preise i 3. Glogau .……....... SS/1a [38/12 134 (ia [2/12 der 12 Preußischen Städte 6619/1 29/1 2 252/12 |165/, 2 4. Sau ea bin es Age 451)" 394/ 12 As » x PsEes une Ó23/, 4 (345/12 [28 207/12

D. B eee o ooo (3/12 9 [12 12 » randenb. u. Pom-

6. Hirschberg .…...... 661/12 45 (14 40 2/12 merschen Städte . .-175 385/12 31° 12 224 2

e ’chweidniß ad 18: Eh 58 30 lv2 37 {is 23 lia v 11 Schlesischen Stádte 58/2 39 lia 3412 22°/ 2 8. Glaß es S9 Aas s .. 9/12 alia A 224 2 » 8 Sächsischen Städte TL?/12 90. 405/12 23/1 9, Neiße d: 0: D. 0.0 6 0 0 9 56/12 37/12 03 fin S2! 2 » 4 Westfäl. Städte .. 734/12 50/12 38/12 BL ua 10. Leobschüß ee a-o o. 49 lia 32/18 Do La 19/12 14 Rheinischen Städte 828/12 56 lia 46 l12 22 lia 11. Ratibor . 95/2 1323/12 [274/12 [192/14 :

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Fn den Versammlungen des Vereins zur Beförde- rung des Gartenbaues am 26. Januar und 23. Februar c. wurden vorgetragen: der zweite General-Bericht des landwirthschaftlichen und Gartenbau - Vercins des Kreises Soest, der interessante Kunde giebt von dem dortigen Reichthume an edlen Obstsorten und von der Vor- üglichkeit des Gemüsebaues daselbst; Nachrichten des landwirthschaft- lichen Vereins in Essen, über die Ergebnisse ver|hiedener Kultur- Versuche, wonach sih besonders ergiebig erwiefen, eine vom Herrn von Schimmelfennig zu Kontfken bei Stuhm in Wesipreußen empfoh- lene, aus Frankreich bezogene Felderbse, und von der Kavaliergerste Ertrag und Güte gelobt wird; Mittheilungen des Gartenbau-Vereins in Erfurt über den Erfolg einiger Kultur- ersuche, wonach von dea aus dem reihen Garten-Établissement der Herren Gebrüder Booth in Hamburg mitgetheilten Erbsensorten, die Victoria-Erbse, Cimitar- Erbse und Neue Wettrenner - Mai - Erbse vorzugsweise empfohlen zu werden verdienen ; Kultur-Bericht des Herrn Kommerzien- und Admi- ralitäts-Rathes Hoene in Dan ig, nach welchem unter Anderem die Vorzüiglichkeit des Griechischen Tabacks gerühmt wird, aus der Anzucht von Saamen, der im Jahre 1838 von dem Direktor des Vereins in Griech enland eingesammelt worden; Bemerkungen des Garten-Jnspef- tors Herrn Schweycert zu Gaiba ch über den Werth der Obstzucht in Glash{usfern; Mittheilungen des Hof - Gärtners Herrn Bosse zu Natidborziß in Böhmen über feine Erfahrungen bei der Anlegung von Hten zum Schutze gegen den Hasenfraß, zu welchem Zwecke er, seiner Erfahrung nach, die Rainweide (ligustrum vulgare) besonders geeig- nex erachtet; Bemerkungen des Justiz-Secretairs, Herrn Sonnenberg hierselb, über die Anzucht der Dolichos-Arten, die nach den gesammel- ten Erfahrungen in unserem Klima nicht ausfährbar erscheint : Be- rit des Kammerraths Herrn Schäffer in Pleß über die zwar langja- men, im Allgemeinen aber doch erfreulichen Fortschritte der Obst- und Gemüsezucht in der dortigen vom Klima wenig begünstigten Gegend ; Bemerkungen des Herrn Aug. Schilling in Wien über die Analyse

der Blumen und über den Camelienbaum zu Caserta in der Gegend von Neapel; Mittheilungen des Lehrers Herrn Görner in Lucfau über die Vertilgunz des Rietwurmes, über die Reproduction bei den an den Wurzjelu beschädigten jungen Obstbäumchen und über den verschie- denenEinflußder gebundeuen Stubenluft, unter sonstgleichenVerhältnisseu, auf die Treiberei der Blumen ; eine Mitiheilung des Herrn Barons von Sternburg in Leipzi g über den Hopfenbau zu St. Vevt in Ober-Bayernu ; Anfragen des Ober - Försters Herrn von Pfuhl über die Anzucht der Amarybllis-Arten in Moos :c. Der General - Secretair referirte den Inhalt eines an Herrn Alexander von Humboldt gerichteten Briefes des s Dr, Wallich in Calcutta, worin dieser über den gegenwärtigen Zu- and der Thee- Kultur in Ober - A}am ausführliche Nachricht giebt. Derselbe Referent machte Mittheilungen aus den neuesten Hefteu der Annalen der Gartenbau-Gesellshft in Paris, Über deren Wirksamkeit im Allgemeinen, wie über die Fortschritte einzelner Kulturzweige, als: die Einführung einer neuen Art des Maulbeerbaumes, die Erziehung einer neuen spät reifenden Pfirsich, die Vervollkommnung der Arti- \shocenköpfe durch Einhüllung in Säcke von schwarzer Glanzleinwand, die Herbeiführung einer frühen Reife der Weintrauben durch Unter- legung quan glasirter Hohlziegel ; die immer mehr Eingang findende Anzucht des Chinesischen Kohls (Pé-Tsaile); die Einführung einer Chi- nesischeu großblättrigen BVarietät des Senfs, als schmacckhaftes Gemüse, nämlich der Blätter, so wie die Eiuführung einer neuen vorzüglichen Kartoffel von Herrn Someiller ; die allgemein verbreitete Anwendung großartiger Blumen - Decorationen bei Festlichkeiten u. st. w. Ferner machte derselbe aufmerfsam auf die Andeutungen in dem Bulletin der Ackerbau - Gesellschast zu Montpellier, über die zur Wollwäsche empfehlene Anwendung der Seifenwurzel, mit Bezeichnung der hierzu als geeignet befundenen verschiedenen Arten der Gypsophila so wie auf die Berdandlungas in Englischen Gartenschriften über das Kyanisiren der Nußhölzer, Baumpfähle etc., wonach dieses Verfahren für die Ve- etation in der Nähe {solcher Hölzer nachtheilig erachtet wird. Noch ezeichnete derselbe Reserent als bemerkenswerth die in dem neuesten Hefte der landwirtbschaftlichen Zeitung für Kurhessen vorkommenden Be-

Württembergischen landw

merkungen über Gründüngung, die in dem Korrespondénz-Blatte ded irthsda lichen Vereins angeregeon etrachtun- en über die Schuzmittel gegen die,Wicelraupe und die aus den reich- altigen Verhandlungen der Landwirthschafts - Gesellschaft in Wien hervorgehende Richtung, bei dem Volke die Kenntniß der s{hädlichen Infeiten zu verbreiten, wobei darauf Fo wird, daß weniger au pons E mittel zu sinuen, als auf Schonung der Jusefkten- einde zu achten sey.

Zur Verloosung fam eîne s{chöôn gezogene deMntiige Camelie aus

den Gewächshäusern des Kunsigärtners Herrn Limprecht. i

Gia Gecait l ne cBOE E LEED R

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 27. Februar.

A bgang Zeitdauer Ab gang Zeitdauer

Berlin. St. | M. Potsdam [St.| M.

Um 7 Uhr Morgens. | | 40 sUm §84 Uhr Morgens . | | 50 » 10 » » [— [M12 » Mittags... | | 41 ¿ » 2 » Naqmitt..| | 44} » 44 » Nachmitt. |— | 42 o § » Adends...} 1 11- l » Abends .….| | 59 » 10 » » De  1 » 10 » f |— F

s B. L-L E K Den 28. Februar 1840. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

“l Pr. Cour. | —Pr. Cour.

N| Brief. | Geld. a! Brief. | Geld. St.-Sebuld-Sch. |4| 104!/4 | 1035/4 fOxtpr. Pfandbr. |33| 102!,2 | 102 Pr. Engl, Oil. 30. 4 1033/, 103 Pomm. - do. 3 103!/, 1023/, PrämSch.d.Seeb|| 73“/sg 733/; |Kur.-u.Neum.do.|3i| 1033/4, | 103!/, Kurmürk. Oulig. 3} 1025/,» 101 l 1/2 Sehlesische do, —— 102 Neum. Schuldv. 3) 1025/4 ¿01 11/12 Coup. und Zius- Berl. Stadt-Obl. 4| 104/, | 1033/, | Seh. d K. u. N.|—-| 9, | Köulgsb. do. A1 s a Gold al marco. |—-| 215 ——- Eibiuger do. 4 Neue Dukaten |—-| 18

dito, do. 3i| 1003/, is Friedrichsd'or |—-| 12% |. 12%

Dauz. do. Th.|” 47/, d Aud. Goldmün- Westp. Pfandbr. 3i 102!/4 1013/, zeu à 5 Thl. E 95/2 g! 1/2 Grossh. Pos. do.j4| 1053/4 | 105!/4 [Dizkouto a. 3

Uu Wi T Amsterdam, 24. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 23,4. D“ do. 98!/,. 5% Span. Z4S/g. Passive 7!/g. Ausg. Sch. —. Präm.-Sch. 129. Poln. 128. Uesterr. Met. 105!/,. Antwerpen, 23. Februar. Neue Anil. 2411/5 G Frankfurt a. B., 25. Februar. Oesterr. 5%/, Met. 1083/, G. 4%, 101), G. 2!/,% 539!/, 6. 19%, 2D3/, G. Bank - Actien 2178. 2175. artial- Obl. 157!/, G. Louse zu 500 Fl. 144!/,. 144, l[oose zu 100 Fi, —. Preuss. Präm. Sch. 73!/, G. do. 4°/, Anl. 1023, G. Poln. Loose 73/4. 73. 59/, Span. Anl. 93/g. 9/4. 21/,%, Holl. 52/4. 52'/g.

* Eisenbahn-Actien. St. Germain 645 Br. Versailles rechtes Ufer 545 Br. do. linkes Ufer 375 Br. Strassburg - Basel 350 Br. Borleaux - Tèste —. Sambre - Meuse —. Leipzig-Dresden 99!/, G. Köln-Aachen 84!/, G. Comp.-Centrale —.

Hambarg, 26. Februar: Bank-Actien 1810, Engl. Russ. 1087/,.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 29. Febr. Im Schauspielhause: Der Mili tairbefehl, Lustspiel in 2 Abth,, von C. W. Koch. Hierauf: Mo- lière als Liebhaber, Lustspiel in 2 Abth., von A. Cosmar.

Sonntag, 1. März. Jm Opernhause: Johann von Ra Singspiel in 2 Abth. , Mustk von Boieldieu. Hierauf: tebeshändel, komisches Ballet in 3 Gemälden, von P. Taglioni.

Im Schauspielhause: Der Roman, Lustspiel in 1 Att. Hierauf: Der Fabrikant, Schauspiel in 3 Abth., von E. Devrient.

Königs\tädtisches Theater.

Sonnabend, 29. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Der Wasserdoktor wider Willen. Posse in 2 Aktea, nah dem Fran- zösischen, von J. Dorich. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Das Kunstkabinet. Komische Lokal - Scene mit Gesang, von Ludw. Lenz.

Sonntag, 1. März. Der Wasser - Doktor wider Willen. Hierauf: Das Kunstkabinet.

Markt-Preise vom Getraide. Í Berlin, den 27. Februar 1840.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf., au 1 Rthlr. 10 Sgr. ; große Gerste 1 Rthir. §8 Sgr. 9 Pf.z kleine Gerste 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. ; Hafer 1 Rthlr., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Nthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 15 Sgr. : Linsen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 103 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 25 Sgr. und 2 Rthlr. 20 Sgr., auch 2 Kthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr. auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.

Mittwoch, den 26. Februar 1840,

Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 7 Rthlr. Der Centner Hen

1 Rthlr., auch 0 Sgr. Branntwein-Preise vom 21. bis incl. 27. Februar 1840,

Das Faß von 200 Quart, nah Tralles 54 pCt., nah Richter 40 pCk., gegen baare Zahlung und eran, nach Angabe: Korn-Br. 18 Rthlr. 15 Sgr., Kart.-Br. 17 Rthlr., auch 16 Rthlr. 15 Sgr.

Kartoffel - Preise. Der Scheffel Kartoffeln 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.

Verantwortlicher Nedacteur Arnold. Gedrut bei A. W. Hayn.

Kanz-Bill. 233/,.

Zinsl. —. Preuss.

Zins]. —.

waw

B e i , „gegen ibn- die Todeserflärun Ffanntmachu ng én. [fein Vermögen und sonstige Nothwendiger Verkauf. iten gemäß erfannt werden wird.

Auch haben diejenigen, welchen Erb -

s Ansprüche an des Abwesenden Vermögen zustehen -soll-

Nr. 33 zu Krampe nebst|ten, diese Ansprüche, bei Strafe des Ausschlusses, in|(L. §8.)

Zux Subhastation der dem Papierfabrikanten E

- : L 0 1 Eduard Scholz und seiner Ehefrau Ernestin “a nindi : ¿ ner, aechbrigen Papierfabrik stine, gebortien Klett

Allgemeiner Anzeiger fúr die Preußischen Staaten.

g ausgesprochea und über bestehendes Vermögen an obengenannte nächste Erben 5

uständigkeiten den Rech- [ohne Caution ausgehändigt wird. Nordhalben, den 3. oder sonstige in Oberfranken.

dazu gehörigen Gebäuden, Fabrikwertzeugen, Weingär-! obigem Termine anzumelden, und wird jeder, welcher a

ten, Aeckern und Fischerei, tarirt auf 16,609 Thlr. 27sgr.| über das Leben und den Aufenthaltsort oder den Tod

6 pf., ist ein Bietungs-Termin auf

den 12. September c., Vormittags 10 Uht dert, Ne dem unterze

im hiesigen Gerichts-Lofkale angeseut worden. - 0 Die Tare, der neueste Hypothekenschein und die ai Wolfen dern Kaufbedingungen find in unserer Registratur in den!

géwöhnlichen Amtsstunden einzusehen. Grünberg, den 7. Februar 1840. | - Königliches Land- und Stadtgericht. B —— : | _Maria Ma [1763 zu Nordha

EdáctäleCitatiós. bei dem D Dex im Fahre 1812 unter den Westphälischen ge-|1806 mit e Pn

rücégefehrte Carl Heinrich Buchholz von hier wird, auf Hatrag seines vollbürtigen Bruders, des hiesigen Bäk-

den 9 Novem Morgens 10 Uhr, vor hiesigem Herzoglichen Kreis- | gerihte ahgzesegtei Termine zu stellen, widrigenfalls

üttel, den 15. Oftober 1839. Herzogl. B IP Lan Kreisgericht daselbst. oges. 3

efanntmachun

g. aretha Simon, ledig geboren den 30. Juli : en, ist in 43 néjahre|vinz ist eine in vorzüglich gutem Zustande

L Ia afen meien Leliabendo: sehrfrequenteApothefe neb st|erschien s0 eben mit Begl. des Pianoforte 1s:

x in : j ; f Refleftirende|mit Guitarre 71 sgr. sernten Jägern nah Rußland marschirte und nicht zu- Je fortgezogen und seit dieser Zeit feine Nachricht|werden ersucht, es dresse in portofreien diese Lauipcaltil den allgemeinsten Beifall, uie &Art- Briefen dem Königl. Jutelligenz-Comtoire\tik erklärte sie für die originellste von Kücken,

lb ars der Französischen Armee im Jahr |\ ich

ber ihr Leben oder ; l | Da nun ihre Beides eingegangen. fergeselen Carl Wilhelm Ferdinand Buchholz, vorge-| und Vermögens-Ausantwortung an si laden, sich binnen einem Jahre, und spätestens in deu auf | so wird Maria Margaretha Simon oder deren il ber 1840, fige Leibeserben hiermit aufgefordert, sich binnen (l: onaten a ilato bei hiesigem Gericht zu Épi ens ais uts dessen Simon für todt erklärt und ihr in 234 Fl. isl fer

chneten Gerichte mitzutheilen. Ertrafahrt mit B

Berlin, den 28. Februar 1840. Die Direction der

arfetender - Familie als Magd von|Haus zu verkaufen. Hierau

ider auf Todeserklärung|zu Berlin anzugeben. eaugetragen haben,

) Februar 1840. Königl. Bayerisches Landgericht Nordhalben

Tünnermann, Landrichter.

| i : Auf besondere Veranlassung wird in der Nacht des Abwesenden NIGnes zu geben vermag, aufgefor-1y 9m S U NaLE qum Mo täg um 1234 Uhr cine Supplement - Bände, umfasst nun die ganze neuere

ampf stattfinden, zu welcher nur Gesetzgebung in der Art, dass die Gesetzsammlung llete 1ster Klasse verkauft werden.

Berlin - Potsdamer Eisenbahu - Gesellschaft.

Literarische Anzeigen.

Im Verlage der Naueck schen Buehhdälg., Hausvoig- tei-Platz No. 1, ist s0 eben erschienen :

Ergänzungen an Abänderungen r

e Preussischen Gesetzbücher etc. herausgegeben von X T Mo f, Königl. Preuss. Kammergerichts-Rath. Zweiter Supplement-Band, Preis 2 Thir. Das vollständlige Werk, sechs Bände und zwei

von 1840 und das Justiz - Ministerialblatt von 1839 sich unmittelbar an unser Werk anschliessen. Es kostet jetzt compl, 11 Thlr. Preuss. Cour.

Tscherkessisches Lied von Fr. Kücken

Xn einer großen Stadt in der Rheinpro-| sür eine Bass- oder Baritonstimme (auch f, Alt).

Op. 27. * 1E

lm Möserschen Konzert ‘7!

und s0 dürfte der Tscherkesse eine gleiche Verbrei- ting finden, wie dessen so sehr beliebte lieder: Herein! Flieg' Vöglein, Das Pesthorn, Ueber die Berge u. Gern willst du wissen, aus Op. 24. Schlesingersche Buch- u. MusikhdIg-. in Berlin, unter den Linden No. 34.

Allgemeine

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Berlin,

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Sonntag den

März

(s-Beilunug,

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Nus6l. u. Pol. Vorschriften in Betr. d. Losfaufung v. Gefangeuen. Torf- und Steinkohslenlager. B AP

Frankr. Dep.- K. Par. Gerüchte über die Vildung des ueuen Kabinets. Vermähl.-Angel. des Priuzen. L

Grosbr. u. Zeil. Unterh. Marine u. auswärt. Politif. —- Lond. Stellung d. Prinzen Albrecht. Stenograph. Monopol. -— Erpe- dit. nah China. Post-Transport. 2

Velig. Der Niederl. Gesandte von einem Schlagflusse getroffen. Der Maler Wappers in ®%ntwerpen.

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Türkei. Der Griech. Patriarch erlaubt sich eigenmächtige Handlun- en in Sachen der gemischten Ehen. Mittheilungen aus dem Nonrn. de Su1yrue. / nland. Elberfeld. Evangel. Diafkonissen-Anstalt. Zi}., K. u. L. Brüssel. Geogr. Jnstitut. Anz. v. „Spie-

fer’s Kirchen - und Reform. : Geschichte der Mark Brandeuburg.“

Amtliche Nachrichten. Krounif des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben den Dechanten Daußen- berg zu Mündelheim zum Ehren-Domherrn an der Metropo- litan-Kirche zu Köln Allergnädigst zu ernenncn und die diesfäl- lige Nominals-Urkunde Allerhdöchstselbst zu vollziehen gerußt.

Des Königs Majestät haben den seitherigen Regierungs- Assessor Ernst Herrmann von Heyden zu Stettin, zum Re- gierungs-,Rath bei der Regierung zu Breslau Allergnädigsk zu ernennen geruht.

Des Königs Majestät haben den Ober-Landesgerichts-Assessor Baron von Vogten zu Ostrowo zum Land- und Stadtgerichts- Rath bei dem Land- und Stadtgericht zu Wollstein Allerhöchst zu ernennen geruht.

Erdffnete Konkurrenz um den von der Michael Beer- schen Stiftung ausgeseßten Preis.

Der zu München am 22. März 1833 verstorbene dratza- tische Schriftsteller Michael Beer aus Berlin hat durch testa- mentarische Verfügung ein bedeutendes Kapital zu einer von Sr. Majestät dem König Allergnädigst genehmigten Stiftung ausgeseßt, um unbemittelten Malern und Bildhauern jüdischer Religion den Aufenthalt in Jtalien zur Ausbildung in ihrer Kunst durch Gewährung eines Stipendiums zu erleichtern, wel- ches dem Sieger einer jährlich stattfindenden Preis -Bewerbung zu Theil wird, mit deren Veranstaltung die Königliche Akademie der Künste, nah dem Wunsche des Stifters, Allerhöchsten Orts beauftragt worden ift.

__ Demgemäß macht dieselbe hierdurch bekannt, daß die dies- jährige Konkurrenz um den Michael Beerschen Preis für Werke der Geschichtsmalerei bestimmt is, allein unabhängig bleibt von

der für dasselbe Fach von der Akademie bereics angekündigten |

anderweitigen Preis-Bewerbung. Die Wahl des darzustellenden Gegenstandes überläßt die Akademie dem eigenen Ermessen der

Konkurrenten; doch mússen die Bilder ganze Figuren enthalten, |

akademische Studien aus denselben ersichtlich seyn, eine Hdhe von 3 Fuß, und eine Breite von 2'/z bis 2!/, Fuß haben und in Oel auëgeführt seyn. Der Termin der Ablieferung der Ge-

mälde an die Akademie ist der 12. September d. J., und muß | e m noch nichts davon enthält.

jedes mit folgenden Attesten versehen seyn: ¡1) daß der namentlich zu bezeichnende Konkurrent sih zur jú- dischen Religion bekennt, cin Alter von 22 Jahren erreicht L hat und Zdöaling ciner Deutschen Kunst-Akademie ist; Ï ohne fremde Beihülfe von ihm ausgeführt worden ist. i Die so beglaubigten Bilder werden in ‘die diesjährige Kunst- Usstellung der Akademie aufgenommen, jedoch ohne Nennung ihrer Urheber. Die Publication des zuerkannten Preises erfolgt vor Ende Septembers d. J. und besteht in einem Stipendium von 500 Thalern auf Ein Jahr zu einer Studienreise nah Rom, welches jedoch unter Umständen von neuem erworben oder auch dem Stipendiaten nach Verlauf eines halben Jahres entzogen werden kann. T Die Transport-Kosten für die mit den vorgeschriebenen At- testen versehenen Gemälde übernimmt das Kuratorium der chael Beerschen Stiftung; die nicht zulassungsfähigen Arbeiten werden auf Kosten der Einsender zurückgeschickt. Berlin, den 28. Februar 1840. Direktorium und Senat der Königl. Akademie der Künste. Dr. G. Schadow, Dircktor.

Zeitungs-Nachrichten. A U 8h

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 22. Febr. Jn Betreff des Loskaufs von Personen, welche von den Bergvölkern oder anderen Asiati-

schen Nomaden- Stämmen geraubt und in Gefangenschaft ent- “hrt worden, sind nachstehende Vorschriften erschienen: ;, Wer |

¿enn solchen Gefangenen für cine gewisse Geldsumme loskaust,

B vor Ablauf von drei Monaten darüber Bericht erstatten:

*dêr Muhamedaner scinem Vorgeseßten, Christen und Russische Merttanas ihrer nächsten drtlichen Behörde; im Unterlassungs- fal ha en hie jedes Besikrecht an dem losgekauften Gefangenen verloren. Zur Vermeidung jedes Zweifels und Streites is zwi- schen dem Gefangenen und seinem Befreier die Summe des Los- kaufs, wie die Frist, welche Leßterer Ersterem dafür zu dienen

2) daß das eingesandte Gemälde von ihm selbst erfunden und |

| nur Übernehmen will, die Unterhandlungen zu leiten.

hat, genau zu bestimmen. Dient der Befreite scinem Losfäu- fer die stipulirte Frist nicht aus, so hat er ihm den Rest der für ihn erlegten Summe baar zu erstatten.“

Je mehr man auch in Rußland- die Abnahme der Wälder und die dadurch erzeugte Vertheurung des Brennholzes wahr- zunehmen beginnt, um fo reichhaltigere Spuren von Torf- und Steinkohlen-Lagern entdeckt man auch. innerhalb der Reichsgrän- zen. Bisher hat man beide Materialien, wo sie vorkamen, kaum beachtet, weil man glaubte, Rußlands ungeheure Forsten könnten sich nie, selbs bei ihrer \orglosesicn Verwaltung, erschdpfen. Erst die leßten Jahre haben uns von ihrer aroßen Lichtung, von dem immer drücfender werdenden Mangel des Brennholzes, von der Nothwendigkeit úberführt, eine geregelte Forst-Kulcur einzu führen und Feuerungs -Ersaßmittèl durch Torf und Steinkohlen

herbeizuschaffen. Auf beide Systeme ciner umsichtigen und spar- |

samen Staatshaushalts-Verwaltung richtete der Finanz-Minister, Graf Cankfrin, seine. Aufmerksamkeit. Seinen Anordnungen in dieser Beziehung wird es die künftige Gencration zu verdanken haben, daß das erste Bedürfniß des kalten Nordens, das Feue- rungs-Material, ihr nicht abgeht, Sorafältige Forschungen ha- ben jeßt dargethan, daß Rußland Torf in reicher Fülle besitt. Auch wird es bereits in manchen seiner holzarmsten Bezirke mit dem besten Erfolge als Heizungs-Material angewandt. Mit welchem Nubzen es den Holzbedarf ergänzen kann, sahen wir im Jahre 1838 in einigen Distrikten der Provinz Kurland, wo auf die Verfügung des Finanz-Ministers während sechs Jahre in 29 Kron- Dörfern statt Holz Torf gebrannt und dadurch die Summe von 107,984 Rubel erjpart wurde. Ein großer Theil des Europäischen Ruß- lands produzirt dieses Material in Menge. Erst júnast wurden große Torflager in den Gouvernements Tula und Riäsan ent det; auch lángs der Strôómung des Donez und des Den sin: den sie -sih in Menge; an diesen Flüssen finden sich auch Stein- kohlen-Lager. Das große Steinkohlen-Lager bei der Stadt Bach mut im Gouvernement Jekaterinoslaw ist bekannt. Neuerlichst entdeckte der Stabs-Capitain Sokolo} cinige Stcinkohlen-Lager in der Donischen Kosaken-Provinz. Nicht weit davon fanden sich mehrere zerstörte Schachte, welche beweisen, daß hier vormals ein solches Lager muß bearbeitet worden seyn. Jn den Gouver- nements Kursk, Orel und Tschernigoff finden |ich ausgedehnte Erdschichten mit ergiebigen Torflagern. A

Fran Eei 6.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 24. Februar. An der Tages - Ordnung war heute der Gescß - Entwurf wegen Bewilligung ciner Pension von 2000 Fr. für die Wittwe des Obersten Combes. Dieser Gescß-Entwurf ward ohne Erörterung mit 244 gegen 45 Stimmen angenommen. Der Graf Jau- bert hatte den heutigen Tag zur Einreichung eines Vorschlages in Betreff einiger Kanalbeuten angescßt. Er erklärte aber, da- mit bis nah Beendigung der ministeriellen Krisis warten zu wollen. Er fürchte zwar, daß dieselbe nicht sobald beendigt wer- den würde, und hätte niht übel. Lust, mittlerweile cine neue Wanderung durch den Orient anzutreten, überzeugt, daß er immer noch zur rechten Zeit in Paris eintreffen werde. (All- gemeines Gelächter). Bei Abgang der Post begann die Be- rathung über den Gescß-Entwurf, durch welchen cin außerordent- licher Kredit von §56,009 Fr. für Maler - und Bildhauer - Ar- beiten im Palaste der Pairé-Kammer verlangt wird.

Paris, 24. Febr. Die Nachricht, daß der Herzog von Broglie zum Könige berufen, und wegen des neuen Kabinets um Rath gefragt sey, bestätigt sich, obgleich der „Moniteur“/ Es scheint auch nit, daß er Voll- macht erhalten hat, ein Kabinet zu bilden, sondern es vielmehr ¡ Er selbs scheint entschlossen, nicht in das Kabinet einzutreten. Der Courrier français berichter Über den gestrigen Tag Folgendes: „Von dem Könige eingeladen, begab sich der Herzog von Broglie gestern nach den Tuilerieen. Der König bewies ihm daß größte Ver trauen, und bot ihm seine Vollmachten zur Bildung eines neuen Kabinets an. Der Herzog von Broglie lehnte aber den Antrag Sr. Majesrät in Ausdrücken ab, die befürchten lassen, daß dieser Staatsmann den Entschluß gefaßt hat, sih nicht wieder in die öffentlichen Angelegenheiten zu mischen. Uebrigens aber ist dieser vormalige Minister der auswärtigen Angelegenheiten sehr geneigt, seine guten Dienste eintreten zu lassen, um die Männer mir ein- ander zu versdhnen, und die Hindernisse zu beseitigen, und es ist möglich, daß der König seine Vermittelung annimmt.“ Fast alle úbrigen Journale enthalten eine Anzeige gleichen Fuhalts.

Der Moniteur parisien meldet ebenfalls, daß Herr Gui- zot heute nach Londen abreisen werde. Nichtsdestoweniger scheint es, als ob unsere frühere Vermuthung, daß Herr Guizot nicht vor der Bildung des neuen Ministeriums Paris verlassen werde, sich bestätigen wolle. Man spricht heute sogar mehr als je von seinem Widereintritt in das Ministerium. Auch mit Herrn Thiers scheint man ernstlich zu unterhandeln, und derselbe soll sich bereit erklärt haben, das Portefeuille des Jnnern zu übernchmen, wenn dadurch der Herzog von Broglie veranlaßt werden könnte, die auswärtigen Ängelegenheiten zu übernehmen. Dagegen scheint bis jeßt eine Vereinigung der genannten Staatsmänncr mit dem Grafen Molé noch nicht zu Stande gckommen zu seyn; indeß hat die Erfahrung gelehrt, daß man unter Umständen, wie die gegenwärtigen, in Bezug auf ministerielle Combinationen an nichts zu verzweifeln braucht. E

Das Journal des Débats sagt heute: „Wir nehmen feinen Anstand, es auszusprechen, daß es die Pflicht des Königs ist, so viel von ihm abhängt, möglichst schnell ein Kabinet zu bilden, welches Aussicht auf Dauer hat. Der König hat Frank- reich viele Opfer gebracht. Er hat, um dasselbe zu retten, um ihm die Freiheit und den Frieden zu sichern, auf seine Ruhe, auf sein häusliches Glúck, auf cine Existenz verzichtet, deren Glanz seinen persdnlichen Neigungen und seinem persdnlichen Ehcgeize hinlänglich genügte. Jnmitten der Bitterkeiten, womit die Wuth der Einen und die Leichtfertigkeit oder die Schwäche der Andern

ihn überhäuft, wird der König nur immer daran denken, daß er sich durch die Stellung, zu deren Annahme scin Patriotiémus ihn bewog, für immer dem ffentlichen Wohl gewidmet hat. Aber es ist auch die Pflicht der Männer, die der König auffordern wtrd, und die durch ihre Stelluag in den Kammern vom Publikum gewissermaßen bezeichnet werden, nicht dur persönliche Rücksich- ten der {hnellen Beendigung der Krisis Hindernisse in den Weg zu legen. Die Schwierigkeiten sind ohnchin groß genug! Die Kammer is hinlänglich getheilt und zersplittert! Jn Folge aller

der Jntriguen, die seit 2 Jahren keinen Mann an seinem Plake { und keine Partei unzerstückelt gelassen haben, is die Bcweaung | der Regierungs- Maschine hinlänglich ershwert! Das leßte Vo- | tum endlich, die beklagenswerthe Verwerfung jenes Gescbes, wecl- { ches so vielen unbestraft gebliebenen Verleumdungen zum Vor- wande gedient hat, ist ein hinlänglich harter Schlag für die Mo- narchie: Heute oder niemals muß das öffentliche Wohl die per- | sônlichen Ansprüche zum Schweigen bringen !““

Die heute erschienene Revue de Paris enthält Folgendes: ,¿Man har mit Recht von der Sicherheit gesprochen , in der sch der König und die Königliche Familie, in Betreff der Dotations- Frage , befanden. Es konnte ihnen sicherlich nicht in -den Sinn femmen, daß durch ein einziges und stillschweigendes Votum Alles beendigt werden, und daß das Ministerium, ohne das Wort zu verlangen, die verfassungsmäßigen Forderungen des König- thums verwerfen lassen würde. Niemand wird sich darüber wun- dern, daß unter diesen Umständen das Gemüth der Königin tief erschüttert wurde. Man versichert, daß der Herzog von Aumale sich sciner Mutter um den Hals geworfen, und ausgerufen habe : 7 ¿Man nehme die für meinen Bruder nöthigen 500,060 Fre. von meinem Vermögen! Jch werde immer noch reich genug seyn !‘/// Dieser Bruder, für den der Herzog von Aumale so großmüthige Empfindungen an den Tag legte, konnte vielleicht hoffen, daß sich in der Kammer eine Stimme erheben würde, um daran zu erinnern, daß er bei der Belagerung und bei der Einnahme von Konstantine nicht der leßte von den Französischen Soldaten gewesen war. ““

Die Presse hatte früher gemeldet, daß der König gleich nach Verwerfung der Dotation eincn Courier mit dicser Nach- richt an den Herzog Ferdinand von Sachen - Koburg abgesandt, und diesem sein Wort zurückgegeben habe. Jett ‘enthält dasselbe Blatt Folgendes: „Der Courier, welcher das Schreiben des Kö- nigs an den Herz-g von Sachsen-Koburg nah Brüssel gebracht hacte, ist von da in Paris wieder eingetroffen, eine Antwort über- bringend, daß er nicht darein willige, sein Worc zurückzunehmen, und daß er mehr als je bei dem Wunsche beharre, die projek- tirte Vermählung der Prinzessin Victoria und des Herzogs von Nemours zu feiern.‘

Die Herren Soult, Cunin - Gr:-daine und Dufaure ha- ben bereits ihre Minister-Hotels verlassen. Der Marschall Soult will na) cinem Landsibe St. Amans zurückkehren, und soll ‘er- flárt haben, daß seine politische Laufbahn fortan beendigt fey. Man erinnert sich übrigens, daß er diesen Entschluß schon ein- mal gu erkennen gegeben hatte.

Man hat gestern im Kriegs-Ministerium Nachrichten vom Marschall Val‘e erhalten. Derselbe meldet, wie cs heißt, daß Abdel Kader große Vorbereitungen tresse, um die Franzo)cn im Frähjahr anzugreifen.

Ein Privatschreiben in der Kölnischen Zeitung giebt über die Art, wie das Votum in Betreff der Dotation zu Stande gekommen ist, folgenden Aufschluß: „Alle Blätter spre- chen seit gestern nur von diesem bedeutezden Ereignisse, und doch wird aus denselben kaum flar, wie es denn eigentlich zugegan- gen, daß ein so unerwaktetes, unverhosstes Resultat erreicht wurde. Das komme aber einfach daher, weil die Blätter der verschiede- nen Oppositionen glauben machen möchten, daß eben ihre Oppo- sition die Haupt- und einzige Ursache gewesen sey. Es läßt sich nicht leugnen, daß die Petitionen, die Protestationen, die Briefe der Wähler viel gethan, und manchen zweifelhaften Deputirten zum Entschlusse und Beschlusse geführt haben mögen. Aber ich glaube nicht, daß dies hingerciht haben würde. Nach allen Be- rechnungen fehlten immer noch 209 bis 30 Stimmen. Diese hat nun das Ceatrum geliefert und theilweise gewiß, um das nisterium zu stärzen. Vorgestern Morgen, als sich Alles auf einc stúrmische Verhandlung vorbereitete, traten einzelne Coterieführer des Centrums mit den Führern der dynastischen Opposition in Un- terhandlung, erklärten, daß sie mit so und so viel Freunden gesonnen seyen, gegen die Dotation zu votiren, wenn man si Seitens der Opposttion dazu verstehen wolle, sich aller Reden und Angriffe gegen dieselbe, die nur- das Königthum kompromit- tiren könnten, zu degeben. Die Freunde des Herrn Odilon Bar- rot wgren bald damit einverstanden. Schwerer hielt es bei den Rednern der äußersten Linken, die die Gelegenheit, ihre republi kanischen und quasi- republikanischen Anfichten cinmal auf Kosten des Königthums aussprechen zu kdnnen, nicht gerne fahren lassen wollten. Da wurden denn alle möglichen Mittel angewendet und erkflárt, daß man sie dffentlich für das Durchgehen des Dotations- Entwurfes verantworlich machen werde, wenn dcr.elbe nah ciner stürmischen Diskussion eine Majorität finden sollte, die cer jeßt, ohne eine solche, nicht mehr habe. Bon gré, mal gre gaden dann endlich die Radikalen nach und versprachen, zu s{hweigen. Die Redner für die Dotation rehneten gerade so wie Herr Sor- menin und der „National“ auf einen unausbleiblichen Sieg der Do- tation, und da die Demarche des Theils der Deputirten des Centrums, die gegen dieselbestimmen zu wollen erklärt hatten, dem Ministerium ein Geheimniß blieb, so sah dasselbe die Gefahr nicht, die über ]etnem Haupte s{webte, ließ sich einschläfern, und deshalb verzichteten denn auch die Redner für die Dotation auf das Wort, ais man ihnen klar gemacht hatte, daß dies das Mittel sey, sich des Schweigens der Radikalen zu versichern. So fiel die Dotation ohne eine Diskussion durh. Das aber ist es, was man deu Ministern. bei Hofe zum größten Vorwurfe macht , «und wirklich ist es unbegreiflich, daf sie die Gefahr durchaus nicht ahnten, die ihnen drohte.“