1840 / 64 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ader von Stockdale schon den gerichtlichen Aufschub seines Sachwalters hat

aium feststellen wt"de. Einskweilen is wieder der Ver"ach gemacht worden, neuer Stellvertreter 1 crihten auf Cassation des Aufschub- soll heute úber dieses Gesuch entschieden werden. wankt in diesem Streite; an einem Unterhaus, am andern. fürdie Ge- fortwährend Versammlungen veranstaltet, um e andere Partei zu Stande | Petitionen meistentheils zu | n den Provinzen dagegen soll | Daß die neu- i g einer Ver- Middlesex, dië von den Unter-She- keinesweges als ein Sieg fär das Unter- igt hon der Umstand, daß die. Herren Wartburton und O'Connell, die diése Resolution zu Gun- wenn sie es auch durch Sheriff France die

umzustoßen; ein vorgestery. bei den G angetro.gen, Die dffentliche L Ort erklärt se si f Es werden fár -die- eine oder für di

In London sind dies unsten der Sheriffs ausgefallen; i sh für das Unterhaus aussprechen.

‘haus -Mitg

Meinung \{

u bringen.

die Mehrza

C M M E Hit 67. 0E,

sammlung der riffs cinberufen war, haus zu betrachten ist, ume, Wakley, Tusfnell, terbrehung veranlaßten, ihrevseits keine en. des Hauses. durhzuseken vermochten, men dahin brachten, daß der Unter- fte verlesen und die Versammlung aufheben mußte. denn einer von ihnen wurde der Tribüne gestürzt, und auch gegen

Der Unter-Sheriff Klage gegen die Ruhe- weil sie sich des ihm gebührenden Vor- einige derselben, ht hatten, dort Be- | en in der Grafschaft für die Gegner des | webenden Streitfrage ist die Adresse der | City an die Königin, die. fast cinmüthig angenommen wurde, | daß das Unterhaus

In der Ver- ||

E edner

Sie kamen \{lecht genug dabei fort, sogar Über die. Barriere die Uebrigen wurden Thätlichkeiten verübt. soll nun bei den nächsten Assisen noch eine Nórer anbringen wollen, n jener Versammlung bemächtigt, und weil O'Connell und Wakley, gar kein Re ¡chlús}se vorzuschlagen, da sie keine Besibun aben. Ein bedeutender Triump

Unterhauses in der \{

sin Verfahren maße und sih über sammlung, bemerklich, das U Stockdale vor

voilziéhende die Verfassung stelle.

worin diese Adresse beschlossen “wurde, machte man | nterhaus hätte nur die Sache des Herrn Han- | | Gericht selbs vertheidigen lassen sollen, | die Geschworenen den Buchhändler géwiß mir st denn keine Jury Englands habe sie Bücher, wie die von ihm verleg- Wilson's“/ würde in Schu da das Unterhaus nichr

nicht darüber zu entscheidet. g Bericht des Unterhauses. Über en, sondern nur ob ericht durch den Druck zu | Pasguill : Gesebe verleßt “Betreff der

so würden ewiesen haben, Gefühl, d ten „Memoiren Henriette wollen; aber die Jury habe, Hansard.- eingetreten , in dem Kommissions- machten Bemerkungen gegründet sey Hansard das Recht gehabt, jenen B verbreiten, Und ob er dadurch nicht die habe. Aber das Unterhaus will eben diese Frage, in n Hansard zum Dru“ von Parlamentê- Haus ihn dazu autorisirt habe, gar nicht | und deshalb Gericht nicht für ihn eingetreten, sondern erst-nachher gegen die Vollstrecker. des gerichtlichen Urtheils eingeschritten, auf dex einen Seite behauptet wird, sein Verfahren dem Englilchen Unterthan, alaube, den. Weg, sich .vor Gericht zu seinem Recht zu v fo wird von der anderen Seite hierauf entgegnet, dies liege nicht | sondern es wolle nur ein Privilegium, | Zeit Gebrauch gemacht, sich | cht dem Pasquill-Geseß unteewerfen zu von seinen Kommissions-Berichten und jenige drucken zu lássen, für die Oeffentlichkeit dienlich zu seyn

tocédale ges !

Berichtigung. des Herr Berichten , wenn dgs in Zweifel

das Haus versperre durch der sich beeinträchtigt

in. der Absicht des Hauses, von -dem- es freilich nichr nehmen und das Privilegium nämlich, sonstigen Aktenstücken das Nuben des Publikums

erst in neuerer

Oberhause einé Bill ‘vorgélegt, wo-

Lord Denman hat dem i leichtfertiger

nach die Pasquill- Geseze eine auf Verhinderung nde Aenderung erhalten sollen. n weniger als 40 feine Kosten gestattet werden, wenn daß die Sache bona fîide eingeleitet und der Anwalt nicht durch die Aussicht auf den ihm von den Kosten zufallenden Antheil gewonnen worden sev, den Prozeß für. seinen Klienten zu führen.|

Der Präsident der im Unterhause: gestern au dem „Handels- zösische Seidenwaaren, faum hinreichenden Schuß gewährt, den sollten, zur ‘Antwort g zu beunruhigen brauche, in \chüúgenden Zoll aufrecht erhalten werde. unnel nähert sich immer me

Klagen abzwecke námli, wo auf einen Schadenersaß lingen erkannt wird, sollen der Richter nicht bescheinigt,

Herr Labouchere, hat f eine an ihn gerichtete Frage, ob in Einfuühr-Zôlle auf Frän- die jebt schon dem Englischen Fabrikanten noch mehr herabgeseßt wer- ch dieserhalb nicht

Handelskammer ,

È i j

Traktat mit Frankreich die

egeben, daß man i dem die Regierung einen. hinreichend

hr seiner Vollen-

Der Themse- 0. Fuß zwischen den

am Sonnabend waren nur noch 2 brig. Die ganze Länge des Tunnels beträgt úcken die Arbeiten wöchentlich daß das Werk in etwa da man eite Unterbrehung dur Für Fußgänger wird der Tun- f für Fuhrwerk aber

beiden Durchstichen ü 1320 Fuß. 19 Fuß vor, fünf Monaten fertig seyn wird, Einsturz jeßt nicht mehr fürchtet. nel dann vermuthlich gleich „eröffnet werden, tens \echs Monate nach seiner Vollendung. Lord Beresford hatte die ,/ Artikels, worin er grausamer Vertrei Pächter aus ihren Wohnsißen beschuldigt wurde, bei der Queen's Bench verklagt, und da keine genügende Beweise beigebracht werden fonnten, daß diese Vertreibung, wie es in dem A hieß, nicht wegen Nichtzahlung der Pacht, sondern aus politischen Gründen geschehen sey ,. so verurtheilte die Jury jenes Blatt zu einer Geldbuße von 100 Pfd. Sterlin Die. Direktoren der Ostindischen

sen, aus Amerika Personen kommen zu lassen, die mit der Baum- wollen-Kultur vertraut sind, und dieselben nach Ostindien zu schicten, um die Eingeborenen im Anbau und der Pflege der Baumwolle zu unterweisen.

Im Durchschnitt r

man kann daher annehmen,

Chronicle“ wegen eines ung seiner Jrländischen

Filtanägrié haben béschlos-

Niederlande.

den ersten Tagen des Monats ajestät, so wie die Königl. Fa-

Amsterdam, 28. Febr. Márz (enam man E Hie: milie; zu welchem Dehufe ereits die Zimmer des ú lastes in Deraitiihast pee Merten Î f dmg Pa

Ein Beamter des - Finanz- Ministeriums is vorgestern nach Brüssel abgereist, um daselbst die SURn aar „000. Fl. in Empfang zu nehmen, welche, Belgien als erste es Traktats. vom 19. April v. J uch wieder die Konfcrenzen ‘der Nieder- Brüssel beginnen, Revision des Niederländischen

Zahlung in Gemäßheit d emnách| werden nun a lándish-Beigischen

„Dei der jeßt Geund-Gesehes ist au wei ganz getrennte Súd-Holland sind

Kommission in starrfindenden | ch. in Antrag gekomnie

zu séhr in

uno n.4 schung des Na

234 Reichthums verschieden und die Bevölkeruüg beider Landschaften ist zu groß, als daß es nicht wünschenswerth seyn sollte, die Pro- vinz getheilt zu sehen.

Belgien.

Brüssel, W. Febr. _ Die Königin der Belgier sieht in dre

Monaten ihrer Niederkunft entgegen.

Die Königin der Franzosen, die Herzoge von Orleans und Nemours und. die_Pxinzessin Klementine sind gestern in Brüssel eingetroffen und im Palais des ragt abgestiegen.

Bei der Wieder- Eröffnung der Konferenzen in Utrecht wer- den von Belgischer Seitc, statt der Herren Fallon und Liedts, der Múnz- Direktor von Brouckére und Herr van Caillie aus Arlon in die Kommission eintreten. *

Der Nouvelliste des Flandres enthält Nachstehendes:

„Herr Abbé Andries hat aus Rom Folgendes an einen Bekann- ten in Brúgge geschrieben: Ein N versichert, ih hätte nach Belgien geschrieben, der heilige Vater sey Unzufrieden damit, daß wir die Artikel angenommen. Es is fals, daß dèr heilige Vater unzufrieden sey und noch falscher, daß ich irgend etwas der Art an Jemand geschrieben habe.“

Deutsche Bundesstaaten.

Müúnchén, 29. Febr. (Bayerische Bl.) Der nähere Anhalt des Vortrages des Freiherrn von Thon - Dittmer, der in der Sikung der Kammer der Abgeordneten am 24.' Februar episodisch eine Diskussion über die Frage, ob die Verfassung eine repräsentative öder ständifche sey (\. Ne. 61 der St. Ztg-), | herbeiführte, is in der ‘Haliptfache nachstehender:

„Gleichbeit der Geseße und vor dem Gesege sey einer der erhabe- uen Grunds&ge, welchen unsere. Verfassung voranstelle. - Gerade ín die- | sem Punkte unterscheide sie sich vou den álteren laudständischeu Ver- | -fafsungen Baverus. Diese, auf der erflärten Landesfreiheit, auf den ' alten Freiheitöbriefen und Handvesten beruhend, habeu wohl einigen, aber nicht allen Ständen das Recht ‘gegeben, auf, das öffentliche Le- ben einzuwirken, Die in ciner der leßten Sizungen vom Ministertische | aus geführte Argumentation, daß wir dermalen nichts mehr und nichts | Anderes haben, als was in der früheren landständischyen Verfassung gean ivorden, fönne er sich auf keine Weise anetignen.“ Unsere

erfassung beruhe auf dem Grundsagze der Vertretung aller | Stánde zur Berathung des Wobhles . des Vaterlandes. Wäh- ’- rend die alte landständishe uur dem Prälaten-, Adel- und BVür- | gerstande Rechte eingeräumt habe, seven durch die Verfassungs- | Urkunde vom Jahre 1818 auch dem so achtbaren, und namentlich íu

einem acerbaitenden Staate so wichtigen Bauernfkaude [e Rechte " gesicherk. Auch die historische Entwickelung unserer Verfassung habe

den früheren Standpunkt sehr verändert. Die ehemaligen reichsun- | mittelbaren Stände bedurften ehemals neben den Landständen jene Ver- | | tretuñg aicht, welche ihuen jet Bi dringeud nothwendig sey, weil auch | heißt, die Kammer werde die Regierung bei der Ausführung der

| neuen Constitution UMEEHe, wurde von der Opposition anige-

ihnen wohl erworbene, zum heuer erfaufte Rechte nur durch diese grundgesetliche Garantie gesichert sopn féunen. Noch weniger fônue er ich der von eben dieser Scite gegebenen Arguimeitatiou anschließen, daß unsere Verfassung feine repxäsentative sep. (Gerade in der Vertretung aller Stände zum Wohl des Vaterlandes “mit dem Rechte des Beiraths 2c. besiche das Wesen der repräsentativen'Verfassitng, nnd zu deren Vollzug gehöre nothwendig die Theilnahme änder Gesckgebnng; Einsicht in die | Staats-Berwaltung selbst, das Recht, Auträge , Bitten und Wünsche hier auszusprechen, das Récht, die Staats-Beainten- zur Verantwor- tung zu zichen. Diese Ebêen-Rechte, wie sie das Wesen einer Reprä- ! sentativ-Berfassung ausmachen, stehen feinesweges im Widerspruch mit . dem monarchiscgen Prinzip, daß das Staats - Oberhaupt in sich alle Rechte der Staats - Gewalt vereinige; es widerspreche auch nicht dem Artikel 56 dét Wiener Schlußakte, wo gleichfalls“ dem Staats - Dber- haupt die Ausüibitng der Gesammt- Staats - Gewalt gesichert, dennoch áber deren Ausübung in Beziehung - auf bestimmte Rechte ‘von der Mitwirkung der Stände bedingt sey: * Erhabe diese Episode éinschalten zu müssen geglaubt um nicht dem befannten -«Grundsag: - qui tacet conséntire videtur’’ zu verfallen „und 4weil er es für. pflichtvergessen hielte, wenn die Stände des Reichs das Recht der Nepräsentation sich absfireiten ließen.‘ i Y Der Minister des Junern fand in der von dem zweiten Secretair der Kammer eingeflochtenen Episode cine dringende Aufforderung, das Wort zu nehmen, uni die durch seine frühere Rede hervorgerufenen Mißverständnisse aufzuhellen und zu besci- tigen. Er habe nichts anderes gesagt und „nichts anderes sagen wollen, als daß die Verfassung Bayerns eine ständische. und nicht eine reprásentative sey, in dem Sinne, wie in neuerer Zeit dies Wort gewöhnlich verstanden werde. Er habe nie auf die älteren Normen recurriren wollen und kdnnen, denn das Königreich be- stehe aus verschiedenen Theilen, welche alle früher mit eigenen erfassungen begabt waren, so daß man in dem Falle mit Recht die Frage aufwerfen könne, welche darunter als Norm gebend betrachtet werden müsse? wahrscheinlich würden alle gleiche An- sprüche geltend machen. Seine Absicht sey nux dahin gegangen, den Grundunterschied zwischen ständisch und repräsentativ hervorzu- heben. Die Protokolle der Ministerial-Konferenzen, welche der Ver- fassung vorausgegangen, enthielten über diesen Punkt die klarsten Auf- \clússe. Der Herr Minister las dann die betreffenden Stellen vor, aus denen si ergiebt, daß in der Sißkung vom, 9. August 1818 ausdrüdlich dic Frage gestellt worden war, ob die Ver- fassung den cinen oder den anderen Charakter haben solle, daß die Beantwortung aber dahin ausfiel, daß das System der Re- prásentation gänzlich zu verlassen und das ständische Prinzip durch- zulhren sey; diese Ansicht, fuhr der Redner fort, habe die volle enehmigung des Gebers der Verfassung erhalten, sie liege ihr in allen Theilen zu Grunde und werde darum auch stets als allein maßgebend zu betrachten seyn. von Thon Dittmer: Es sey hier nicht die Arena für staatsrechtliche Theoricen , die Ver- fassung sey ihm und Allen ein heiliges Gesecß, die Motive dazu

seyen. aber bis jebt größtentheils nicht bekannt gewesen, was ge-.

wiß Jeder habe. wünschen müssen. Er habe sie stets für eine re- prásentative gehalten, und werde auc in Zukunft dieser Ansicht bleiben, möchten Andere darüber denken, wie sie wollten, die Hauptjache bleibe, treu an dieselbe zu halten und über ihre Er-

haltung zu wachen.

Kassel, 29. Febr. (Kass. 'Z.) Inder Sibung der Stände-Versammlung vom 28sten d. berichtete zuerst Herr Wip- permann für den Landwirthschafrs-Ausschuß über ein Gesuch, das Erscheinen des Gesehes der Lehns- und Meier-Verhältnisse betref- fend. Herr Nebelthau berichtete über dic ausgeseßten Fe des Etats der höhern Gewerbsschule. Dem folgte die isfus- sion des Berichts des zur Prüfung des Rechenschafts - Berichts bestellten Ausschusses, die Veroxdnung vom 2. März v. J. über die landständischen Diâten betreffend. Die Versammlung faßte mit 2W gegen 20 Stimmen die Beschlüsse: daß ‘die Verfassung . durch diese Verordnun verleßt und deshalb eine Anklage gegen

den fontrasignirenden Minister des Innern bei dem Ober-Appel- lationsgerichte einzureichen sey, mit deren Abfassung der Rechts- pslege-Aus (cus resp. der bleibende ständische Ausschuß beauftragt wurden. Viele Mitglieder erklärten ihren Dissens, Die Ver- sammlung ging hierauf zu einer vertraulichen Sibung über.

‘Weimar , 29. Febr. (Weim. Z.) Die Bevölkerung des | Großherzogthums rik der Main früher angedeuteten

-

Steigerung von 215,813 Einwohner n des Jahres 1838 ím seót ergangenen Jahre auf 247,601 angewachsen. Von dleser ommen auf den Weimar - Jena- Neustädtischen Kreis 107/187, auf den Eisenachischen 79,814 Einwohner. Jn Rücksicht auf das Religions # Verhältniß vertheilt sich jene Summe auf 229,363 Evangelische , 6667 Reformirte (97 in den Weimar-Jena-Neus städtischen Kreisen, 65709 im Etsenachischen), 10,178 Katholische 487 in den Weimar-Jena-Neustädtischen Kreisen, 9691 in dem. isenachischen), 1393 Jsraeliten, von denen 45 in den beiden ersten Kreisen und 1348 in dem Eisenachischen wohnen. Es [le- ben in der Ehe 83,354, Geschiedene 178 männliche; 312 weibliche.

Schweiz.

Bern. Erbdffnung der Großraths-Sißung. 24. Febr. Jn der Erdffnungsrede zeigt Herr Landammann Steinhauer an, däß sich in den cidgenössischen YVerhältnissen seit der leßten Sessior nichts geändert habe. Tessin habe sich rekonstituirt und sev an- erkannt. Jn Wallis sey alles noch unverändert, und diesér Kanton das Opfer der unmächtigen Bundesverhältnisse; es jey auch nichts anderes zu erwarten gewesen, nachdem die Tagsaßung von ihrem frühern Beschlusse zurückgetreten. Im Aargau ecr- rege die Verfassungs-Revision zwar große Bewegung, allein wür- dige Männer bemühen sich, alles zu cinem guten Ende zu brin- gen. In einem Theile unseres Kantons herrsche ebenfalls einige Aufregung; die Regierung habe eine Untersuchung angeordnet, und man werde allen gerechten Beschwerden Abhülfe verschasfen, fomnien sie vön welcher Seite sie wollen. Unter den zu behan- delnden Geschäften seyen mehrere sehr wichtige, nämlich die vom Regierungs - Rath beantragte Amnestie der, in der Reacrions- prozedur von 1832 Verurtheilten.

Portugal.

Lissabon, 17. Febr. Die von dem Ausschuß des Scnats entworfene Antwort auf die Thron-Rede wurde am Iten verle- sen und is ein reines Echo der leßteren, doch ist auf den Antrad des Herzogs von Palmella folgende Stelle in Bezug auf die aus- wärtige Schüld aufgenommen worden: „Die Kammer wünscht, daß man in der möglich kürzesten Zeit Maßregeln ergreife, um die Verpflichtungen gegen die auswärtigen Gläubiger so zu erfüls len, wie es der Kredit der Regierung und die Ehre der Nation verlangen.“ Es haben in Senat noth keine Ecörterungen darüber stattgefunden , da sämmtliche Minister täglich in der eputirtens- Kammer zugegen seyn mußtén, wo die Debatten mit der größten Heftigkeit geführt wurden. j

Jn der Deputirten - Kammer begannen die Debatten über die Ántworts - Adresse am Aten. Die erste Klausel, inder es

griffen, weil dies ivie ein ertrauens-Votum fklinge. Nach fünfs tägigen Debatten wurde jedoch diese Klausel mit 63 gegen 4 Stimmen angenommen. Einige der gemäßigtén Septembristen hatten sich bei dieser Gelegenheit der anderen Seite angeschlossen. Ein von Herrn M. Paf f 0s beantragter Zusaß, dié Nothwen- digkeit cines Geseßes über die Verantwortlichkeit der Minister betreffend, wurde an demselben Tage mit 55 gegen 48 Stimmen verworfen. Die nächsten Klauseln bezogen sich auf die sogenannte Englische Frage. Die von der Minorität abgefaßte Klausel lautete E gendermaßen : DiENaticttiendébatiére p0he; daß dieübertricbensten und unbegründetsten Forderungen von Seiten des Britischen Ka- binets die Abschießung cines Traktats zur Abschaffung des barha- rischen und schändlichen Sklavenhandels verhindert haben‘ Die Majorität wünschte, daß stätt dessen uun gesagt werden solle : „einige auffallende und unbegründete Forderungen.“ Dice ser Antrag ‘fand viele Gegner , weil dadurch zugegeben wérde, daß cinige Forderungen Englands allerdings zuläs- sig seyen. Herr Midosi fragte, die Frage sey sehr cinfäch: die Differenz zwischen beiden Regierungen in Dezu auf den Sklavenhandel lasse sh auf fünf Hauptpunkte zurückführen, náms lich auf die “Seeräuberei, die Garantie, die Gränzen des Durch- suchungsrechts, die Versammlungéorte der gemischten Kommnissio- nen und die ewige Dauer des Trakrats. Hexr L. Tavares benierkte, es lasse sich noch als cin sester Punkt hinzufügen, daß die Britische Regierung verlangt habe, der -Traktat solle ‘ra- tifiziet werden, ohne zuvor die Cortes deshalb zu befragen, was gegen die Verfassung sey. Als hierauf der Minister der auswär- tigen Angelegenheiten, Graf von Villa Real, aufgefordert wurde, seine Meinung über diese Angelegenheit zu sagen, äußerte er sich folgendermaßen:

„Jch muß bemerken, daß es unter der Würde der Kammer isf, sich hochtönender und drohender Worte zu bedienen, wenn sie denselben nicht Folge geben will. Óas Ersie, was man vor Allem im Auge ha- ben muß, ist allerdings die National - Würde, die durch Lord Palmers- s¿ons Bill gröblich beleidigt worden ist. Dies ist uicht nur meine éigene Meinung, sondern die des ganzen Ministeriums, der ganzen Nation, ja, in der That des ganzen Europa's und dex ganzen Welt. Was ist hierbei aber zu thun? Es besteht eine Convention, die, nebst dem Zu- saz-Artifel, auf verschiedene Weise erklärt worden ist. Jch habè meine eigene Meinung über diesen Gegenstand, aber wie man diésêlbe auch auslegt, die Stipulationen gelten von der Region nördlich vom Acquator, und da Englaund--dem widersprechend gehandelt hat, so ift der Traftat als verlegt und nicht besichend zu betrachten, und es sind nicht die Portugiesen, die ihn umgesürzt haben. Obgleich indeß der Traktat verleßt worden ift, so hat doch fein- Bruch As Por=- tugal und England stattgefunden, da weder der Portugiesische Gesandte London, noch der Englische Gesandte Lissabon verlassen hat. Daraus folgt, daß feines der beiden Länder den Krieg wünscht ; aber wenn beide den Frieden wünschen, so fann Portugal den Frieden nur wollen, so- bald dies ohne Verlegung seiner Würde geschehen fann. Jch versichere die Kammer, daß, falls ich die Unmöglichkeit hiervou einsehen sollte, ich der Erste sevn würde, der in der Kammer erflärte, daß große Opfer gebracht werden müßten, um die Würde die Nation aufrecht zu erhals ten, und daß es besser sey, diesc Opfer zu bringen, als die Schaudé zu ertragen. Der Zustand der Dinge in Bezug auf jene Bill is weit árger als der Krieg selbst, da wir alle Unaunehnmlichfeiten des Krieges erdulden, ohnedie uns zugefügten Belcidigungen vergelten zu föniten. Man muß sich jedoch erinnern, daß Kriege oftmit eutehrenden Verträgen ecudigen, welche die Besiegten anzunehmen gezwungen sind. Jch sage dies nicht mit Bezug auf Portugal, sondern _sühre es nur als ein Beispiel an. England giebt die Fortdauer des Sklavenhandels als die De des gegenwärtigen ung üctlichen Zustandes der Dinge an, und Ton muß natürlich egen einer eigenen Ehre und denjenigen der Urheber des Dekrets vom 10. Dezember 186, welches den Sklavenhaudel ‘abz (hafte, zeigen, daß es diese Abschaffung aufrichtig wünscht. Gute Worte sind hierzu nicht hinreichend, denn Englaud und die Welt giebt wenig darauf, seitdem der vorige Gouverneur von Mosambique, Mar- quis von Aracati, sich entshieden gege das Dekret ertlärt hat. Daß die in Angola mit dem Vice-Admiral Noronba abgeschlossene Çouven- tion nicht ratifizirt wurde, zeigt deutlich, daß wir wegen der großen Menge der dábei betheiligten Juteressen, mit eigenen Kräften und ohne fremden Beistand den Sklavenhandel nicht zu unterdrücken vermögen. Es is daher nothwendig, einen Traftat ab uschließen ,- und ich hose an glaube, daß dies geschel.en, wird. Mebr darf ih hierüber nicht agen.“

[20 Bezug auf eine Frage des Herrn Gorjao bemerkte der Miníster, daß er ohne fremde Vermittelung einen Traktat mit

bringt. Portugal hafte den

: fen läßt, hat die Nationalgarde, welche 8000 M

England abzuschließen hoffe, und auf die Frage des Herrn Pas- \sos, ob der Traktat vor oder nah der Kagfleation den Cortes vorgelegt Werden solle, erwiederte der Graf von Villa -Real, daß er thun werde, was die Constitution vorschreibe; er betrachts diesen Traktat nicht als einen Handels - Traktat, aber die Cortes môchten ihrerseits die Constitution auslegen, wie sie es für das Beste hielten. Handels-, Subsidien- und Allianz-Traktate müssen námlich den Cortes vor der Ratifizirung vorgelegt werden. Der Minister des Jnnern Vemertia, er wünschte, die Cortes mdchten jenen Traktat für cinen Handels- Traktat erklären, weil dadurch die Minister ‘eines großen Theiles der Verantwortlichkeit entbunden würden; sollte die Entscheidung der Cortes jedoch an- ders ausfallen, so würden die Minister keinen Augenblick zögern, die ganze Verantwortlichkeit auf sich zu nehmen. Alle Cortes- Mitaiteder, die in dieser Debatte überhaupt das Wort nahmen, sprachen für die Uncerdrückung des Sklavenhandels, und Keiner widersebte sich der Abschließung cines Traktats mit England zu ziesem Zwecke; aber Alle tadeiten mehr oder weniger die Eng- l. he Regierung, weil sie bei den leßten Unterhandlungen zu viel gefordert habé, während mam in England dex Regierung und dem Lord Howard vorgeworfen hat, daß sie zu wenig gefordert hätten. Herr Midosi- sagte unter Anderem:

"Xcch habe gehört, welche Lügen man gezeu uns in England vor- I L flavenhandel aus freien Stücken ab,

ohne durch einen Traftat dazu verpflichtet zu sepn; auch hat es dafür

fein Geld erhalteu, denn die eine Summe war eine Eutschädigung für die uugerehter Weise weggenommenen Prisen, die andece für die Ab- tretung Guiana's an Franfreich. Das Dekret zur Abschaffung des Sflavenhandels i ein Beweis unserer Aufrichtigkeit, und alle der Be- ünftigung diescs Handels verdächtigen Beamten find abgeseut oder be- raft worden. Ein ewiger Traftat widerspricht dem gesunden Men- chen-Verstande. Daß Portugal sich weigert, den Sklavenhandel für

eeraub zu erfiären, is fein Wunder, da man in dieser Beziehung mehr von ihm verlangt, als von ranfreih und andereu Nationen. Au dem Durchsuchungsrecht müssen Gränzen geseßt werden, weil sonst die Englischen Kreuzer unsere Schiffe an der Küste von Algar- bien weguehmen würden: Hat Englaud wirklich den Wunsch, den Sklavenhandel abzusch2fffen, so möge es einen Kongreß aller Natio- nen, die Kolonicen haben, zusammenberufen, um allgemeine Maßre- eln zu ergreifen; aber es möge uicht eine schwache Nation unterdrüf- en und zugleich estatten, daß die Meere mit in England selbst ver- sicherten. Sklavenschiffen mächtiger Nationen bedeckt werden.““

Herr Passos sagte schließlich, die jeßigen Minister hätten zweierlei zugegeben , einmal, daß der Traktat nicht ewig dauern Und zweitens, daß er vor der Ratifizirung den Cortes vorgelegt werden solle. t

Das. Spanische Sklavenschisf „„Ensaidor‘‘, welches von den Portugiesen bei der Kapverdischen Jnsel Brava genommen und nach Lissabon gebracht wurde, ist den Spanischen Behörden über: geben worden und gestern von hier nach Cadix abgesegelt, wo der Prozeß entschieden werden soll.

Der Herzog von Palmella t für den Monat Februar zum Prásidenten und der Visconde von Sabral zum Vice -Präsiden- ten des Senats erwählt worden. Jur vorigen Monat fiel die Wahl auf die Oppositions-Kandidaten Leitao und Braancamp. Jm Senat sind noch keine Gegenstände von Wichtigkeit verhandelt worden und vicle Senatoren bringen ihre Zeit damit zu, daß sie den Debatten in der Deputirten: Kammer beiwohnen. Der Her-

og von Palmella- ist sehr unwohl gewesen. Er sollte nach Eng- and gehen, theils um der Königin den Glückwunsch zu ihrer Vermählung zu überbringen, theils wegen anderer Angelégénhel ten, allein man zweifelt jcbt, ob dies geschehen wird.

Die Pensionen der Herzoge-von Wellington und Beresford siad in das diesjährige Budget mit aufgenommen.

WrieGenland

Briefe aus Griechenland, die in Triest eingegangen sind, datiren aus Athen vom 14. Februar. Jn dieser Stadt erfreute man sich fortdauernd der vollkommensten Ruhe; die Untersuchun- gen über die leßte Verschwörung wurde von Seiten dcxr Polizei mit der größten Cnergie fortgeseßt, Und es hatten neuerdings meh: vere Verhaftungen sowohl in Athen ais auf den Jonischen Inseln, wo die orthodoxe Gesellschafr besonders starke Verzweigungen hatte, stattgefunden.

Aegypten.

Alexandrien, s. Febr. (A. Z.) Am 31. Aanuar kam das Franzdsishe Kricgsdampfboot „Acheron‘/ von Marseille hier an. Da: cs direkt aus Frankreich kam und nur zwei Tage in Malta wegen {lehten Wetters blieb, glaubte man allgemein, es habe ungemein wichtige Depeschen mitgebracht. Dem scheint nach guten Erkundigungen nicht so zu seyn; scin Zweck ist vielmehr eine militairishe Promenade über Maîlta gewesen, um zu sehen, was dort its und dem Pascha hierüber Benachrichtigungen ju bringen, eine Erscheinung brachte Úbrigens cine unglaub-

che Bewegung unter den in Alexandrien wohnenden Europäern hervor, denn da man hier täglich auf eine Blokade und slb ein Bombardement von Englischer Seite gefaßt ist, Und diese als gewiß angenommene Aussicht die Jmagination eines jeden hier Angesessenen in die lebhafteste Aufregung versclzt, so kann man si denken, wie sehr jedes auc uo so geringfügige Er- eigniß, wozu hier vor Allem die Ankunft von Kriegs-Fahrzeugen gèthdrt, gedreht und gedeutet wird. Die Ernennung cines zwe!- ten Kapudan Pascha und die des Vice- Admirals Mustapha Pascha, der mit der Flotte hier anfam und auch natürlich hier blieb, zu scinem Kaimakam, hat bis jeßt die Wirkung gehabt, daß sich Achmed Pascha scitdem noch weit mehr von allen Ge- schäften zurückzog als es früher der Fall war. Die Türkische loite steht überhaupt wenig mchr unter den zu ihr gehörigen ürkishen Offizieren; Mehmed Ali bestimmt und befichlc Alles, der Dienst wird auf Acgyptiscbe Weise verschen, und die Ver- theil\ng der Matrosen“ und Offiziere wird, seitdem nun Alles wirklich Aegyptisch gekleidet ist, und man auch das Leßte, was an Stambul erinnert, abgelegt hat, von morgen an vor si ge- hen. Auf diese Weise is denn die Flotte als Mehmed Ali ‘vôl- lig. anheimgefallen zu betrachten; nux mit Gewalt wird man sie m wieder nchmen können.

Alexandrien, 6. Febr é ( F „6. Febr. (L. A. Z) Wir sind in Betreff Bie Nistug gelegenheiten eben so weit als vor 14 Tagen. Die N esungen weiden hier und längs der ganzen Küste mit Nationalgarde erleibac MeBt Die Organisation der sogenannten der. Conscription «durch rg große Hindernisse. Viele suchten sich griffen und auf die Flotte Dutdt zu entzichen, wurden abér er- irgend cin Glied oder stache 3 a Andere verstümmelten sich den Dienst unfáhig zu maden A (ge aus, um ‘sich so für der Miliz, Seid- el: Gärbi, béfannik Baden 5 das A pelte und Eináugige vom Militairdienste nicht ausgeschlossen sein sollen, Bei allen Vorkehrungen jedoch, die die Regierung tref- soll, noch nicht auf mehr als 2860 kommen fkönn A ann Fe Europäern im Dienste stehenden Araber sind bisher nicht aus-

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gehoben worden. So wie in den Arabischen Familien im wah- ren Sinne des Wortes Verzweiflung herrscht, leben wir Curo- pâer stets in der bangsten Unruhe vor der Zukunft. Es vergeht jest fast fein Tag, wo nicht irgend Jemand durch die Eingebor- nen insultixt wird, und die Aegyptis. e Polizei thut wenig, um diesem Uebelstand abzuhelfen. Beklagt man sich, so heißt es: man wird, man will, und dann bleibt Alles beim Alten. Diese traurige Lage der Europäer zu erhöhen, fam nun auch noch die

sib daher in den Zimmern einzeschlossen, Keiner kommt zu dem | Andern, und daß unter solchen Umständen an cinen Geschäfts- verkehr nicht zu denken ist, werden Sie leicht ermessen können. |

Argentinische Republik.

Ueber London sind Briefe und Zeitungen aus Buenos- Ayres bis zum 23. November in Deutschland eingegangen. Das wichtigste Ereigniß, von dem das Paketboot Kunde bringt, ist der Sieg der Regierungstruppen über die Insuraenten der südlichen Distrikte. - Die Verschwdrung, im unitarischen Sinne, ging von der Stadt Dolores aus, und stand mit der in Monte- video gegenwärtig herrschenden unitarischen Partei unter Fruc- tuoso' Ribera in Verbindung. Rosas und eine Anhänger ver- sichern, daß diese Jnsurrcction hauptsächlih durch Französische Umtriebe zu Stande kam, denn die Franzosen sind numerisch zu schwacch, um irgend einen entscheidenden Schlag allein unterneh- men zu fôönnen, daher dex von ißnen bewirkte Umsturz der föôde- ralistischen Regierung Oribe's in Montevideo und die Einschung Fructuoso’s an seine Stelle, der cin entschiedener Feind Rosa’s is. Die Insurgenten von Dolores trafen mit den Ärgentinischen Regierungstruppen an den Ufern des Salado, unweit Chascomus am 7. November zusammen. Es mochten ihrer ungefähr 1350 Mann gewesen seyn, welche aber geschlagen, zum Theil getödtet und gefangen genommen wurden. Diese Empörung, auf welche der Französische Admiral die Hoffnung einer baldigen Beendi- gung der Blokade gebaut hatte, scheint demnach gänzlich miß- glúkt zu seyn. Während dies im Süden vorfiel, ist General Lopez an der Spibe ciner anderen Abtheilung von Regierungs- truppen nach der ‘Provinz Corrientes dem von Ribera und den Franzosen unterstüßten unitarischen Rebellen-Anführer Lavalle ent- gegengezogen ; ‘es scheint jedoch noch zu keinem Gefechte gekom- men zu scyn. Wenn man die Proclamationen dieser Offiziere lies, so wird man an die Homerischen Helden erinnert, nicht etwa wegen der von den Argentinischen Heroen vollbrachten Großtha- ten denn über. solche shweigt bisher die Geschichte aber weil sie nicht minder als jene Griechischen Kämpfer die Gabe besiben, den Feind, bcvor sie ihn angreifen oder auch nicht angrei- fen, weidlih auszuschimpfen. Die. Franzosen, welche schlehthin Europäische Sklaven genannt werden, kommen dabei auch nicht sehr glimpflih weg, und müssen sich selbst in den offiziellen Af- tenstücken Rosas das stehende Epithat asquiroso (scheußlich) ge- fallen lassen. Dagegen läßt sich Rosas bei jeder Gelegenheit von seinen Anhängern in einer wirklich beispiellosen Weise Veihrauch streuen. Hierzu bot die Entdeckéung einer Verschwdrung gegen das Leben des Präsidenten unlängst erwünschten Anlaß. Die vermeintlichen oder wirklichen Missethäter , Manuel Vicente und Rama Maza wurden hingerichtet, sodann durch das ganze Land Freudenfeste angeordnet. . Die in Buenos - Ayres erscheinende „Gaceta“ und das „British Pacet“/ geben hiervon weitläuf- tige Beschreibungen. Da der Präsident es nicht für gerathen hält, sich bei großen Versammlungen oder auf Pla ‘und Straßen öffentlich zu zeigen, so läßt er“ sich gewöhnlich durchfethe Tochter, Doña Manuelita de Rosas, vertreten, welche âberhäupt eine große Rolle spielt, Wir theilen hier auszugsweise die Be- chreibung einer solchen „„Funcion““ mit, wie fie ‘in der Pfarre von St. Michael zu Buenos-Ayres stattfand und ‘von dem „Bri rish Packet‘ gegeben wird. „„Die „„Funcion‘“ begann ain 25. Oft: tober Abends. Sämmtliche Häuser waren festlich erleuchtet, und von den Giebeln der Dächer weheten zahllose Fähnchen, auch die ungeheure Flagge der vor einigen Jahren hier verunglückten Britischen Brigg „Wade“/ war, wie schon bei manchen früheren Anlássen, entfaltet. Frische Frühlingslüfte wehten den Abend über durch die Gassen und verbreiteten allenthalben angenehme Kühilung- Die Balkons waren mit Damen bejetzt, die Fußwege längs den Häusern mit Blumen und Baumzweigen ge\cymücît und zahl- reiche Sibe daselbst angebracht. Am folgenden Morgen 10 Uhr wurden die Bildnisse des Gouverneurs (Rosas) und seiner ver- storbenen Gemahlin in seierlichem Zuge in dem Privat -Pa- (aste Sr. Excellenz abgeholt und durch die Hauptstraßen nach der St. Michaels-Kirche getragen. Den Zug bildeten Ehren-Bürger- | garden, eine Abtheilung der Parricios, die sich in ihren Schar- (ach -Röôcken ganz vorzüglich ausnahmen, und die von General Mancilla befehligte Reiterei. Hinterher trug Don Luis Belanste- gui eine neue prächtige Fahne, welche in der frattlih ges{hmüdck- ten Kirche von dem Bi\chofe der Didzese nah vollendetem Hoch- amte feierli geweiht wurde. Die Pathen bei dieser Ceremonie waren der Sohn und die Tochter Sr. Excellenz, Don Juan und Doña Manuelita de Rosas. Hierauf wurde das Venerabile in feierlichem Umzuge dur die Straßen getragen, auf den 4 Qua- dra’s (Pläßen) waren Altäre errichtet, deren Ausschmückung vier der angesehensten Damen übernommen hatten. Die Prozession kehrte nun wieder nach der Kirche zurück und der Gottesdienst {loß mit einem Tedeum. Sämmtliche Civil: und Militair-Au- toritäten, eine zahlreiche Generalität, der Englische Gesandte, Herr Mandeville, und Capitain Herbert von der „Kalliope“ wohnten der Funckion ¿n der Kirche bci. Der Zug beaab sich sodann nach dem Hause des Friedensrichters Don Jose Romero und hierauf nach dem Palaste des Herrn Gouverneurs, wo das Bildniß Sr. Excellenz in ganzer Figur, den Drachen der Zwie- tracht niedertretend, im Salon aufgestellt wurde. Zahlreiche Red- ner traten auf, um General Rosas, den Helden von Porteño, den Restaurador de las leyes, den Wohlthäter, den Vater des Vaterlandes zu preisen und den Uniatgriern und Franzosen ein Pereat zu bringen. Diese Volksstimmung is die beste und schärfste Waffe in Rosa's Hand, die allgemeine Erbitterung steigt mit der fortwährenden Zunahme der Theuerung, in Folge der Blokade, welche am 22. November bereits volle 606 Tage: gewährt hat. Was aber auch das endliche Ergebniß derselben seyn mag, Frank- reich hat auf lange Jahre hinaus, nit nur auf dem Argentini- schen Küstengebiete, sondern durch ganz Sûd- und Mittel-Amerika seinen moralischen Einfluß verloren. Darum sieht auch England ruhig zu, denn es kann bei diejem Spiele nur gewinnen.

J den lchten Tagen Okiobers war Herr Picoles d’Hermil- lon, Königl. Sardinischer Konsul in Chile, von Rio de Janeiro fommend, in Buenoë-Ayres eingetrossen; er wollte durch die Pam- pas nach Chile weiter reisen.

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Königsberg, 27. Febr. Im Jahre 1838 waren in den Regierungs&-Bezirken- von Königsberg und Gumbinnen im Gan-

3,447 Stuten ge- 9327 als tragend Zeichnung der Füllen stellte sich erworfen hatten und 1091 Füllen 7197 Fúllen noch am

zen 308 Beschäler auégestellt worden, welche 1 deckt haben: Davon sind 4123 als gúst und vorgefunden worden. heraus, daß 1036. Stuten v nicht nachgewiesen werden konnten, jedo Leben waren.

Die am 30, Juni 1826 : SEE Pr j Meme! hatie am Schlusse des Jah Pest hinzu, welche täglich mehr Dpfer nimmt; die von ihr Be- | 59,111 Rthlrn. 24 Sgr. 11 Pf.; Ev

errichtete sádtishe Sparkasse in res 1837 einen Bestand von de 1838 von 54,957 Rthlru. 193 Rthlrn. 3 Pf-

erichtigung der Kölner Bevölkerung der Stadt, chen Einwohner 4361.

fallenen werden in wenigen Stunden hinweggeraft. Man hält | 2 Sgr. 3 Pf., und Ende 1539: von 5T, Köin, 29. Febr. Nach einer B Zeitung des ocstrigen Artikêls beträgt die Zahl der cvangelis

Durchschnitts - Marktpreise ischen Staate während“ des Jahres 1839.

Die aliacmeine preußische S eine Uebersichr der Durchschnitts- treide-Arten auf den M | treide-Verkehr besteht, und daraus gezogne für die cinzelnen Provinzen des Sta und Pommern, wegen ihrer vielfache nur in Verbindung mit einander aufgeführt worden sind. diesen monatlichen Durchschnitten werden jährliche, und aus die- sen vierzehnjährig-, mit Weglassung der zwei theucrsten und zwei wohlfeilsten im Laufe jedes vierzehnjährigen Zei tfommenen Jahres-Durchschnitts-Preise gebildet. ren is seit 1816, das ist nunmehr vier und zwanzig Jahre lang durchaus gleichförmig beobachtet worden: Betrachtungen úber die Erfolge desselben sind mehrmals in dieser Zeitung führlih aber in den am 26. und 27. März 1838 ausgegebnen Nummern 85 und §8 des genannten Jahres veröffentl Am Allgemeinen waren bis zum Ende des die vierzehnjährigen Durchschnittspreise des Get ken: seitdem aber steigen sie wiederum. Auch die den einzelnen Jahre 1838 und 1839 selbs in Vergleichung gegen die vierzehn preise aus den Jahren 18? /,, und 1828, Es is nicht die Absicht, Betrachtungen zu wiederholen, welche der vorste obwohl dieselben ciner dauernden welche Zeitun werden kann: es {oll vielme Durchschnittspreise deé lebtverflossenen Vergleichungen gegeben róerden, welche hl entbehrt werden fönnen, wenn ein gründliches Urtheil über deren Wirkungen gefällt werden soll.

Der preußische Scheffel galt in Silbergroschen, auf den preußischen Thaler gehen, im Durchschnitte Weizen

Betrachtungen über die des Getreides im preuß

taatszeitung enthält monatli Marktpreise dex vier Hauptge- árkten der Stádte, worin der meiste Durchschnittspreise ais, wo jedoch Brandenburg n nahen Berúhrungen, stets

traumcs vorge- Dieses Verfah-

, besonders aus-

des im Sin- Preise der bei- sind beträchtlich, und fönnen jáhrigen Durchschnitts- Theil für theuer geachtet werden. die sehr ausgedehnten nd angeführte Aufsab enthält, unwerth seyn dürften, als diejenige ist gewöhnlich nur gewidmet cine kurze Uebersicht der 1839 mit jolchen

dexen drcißig

im 14jáhrigen Durch

Provinzen schnitte aus 18?" 3s 5 s

randenburg und Pommern

[L]

b in allen Jahre 1838: und höher, als die Durch- In den meisten Pro

v 112 Î ü Die Weizenpreise des Jahres 1839 stehn hiernac s im nächstvorhergegangenen

Provinzen höher al durchgängig

diese lebtern stehen doch wieder schnittspreise aus den lebten 14 Jahren. : der Durchschnittspreis von 1839 um ein - btvierzehnjährige Durchschnittsp! | der Durchschnittspreis des JaHres 1839 jogar als- der vierzehnjährige; und auch in der Provinz Westfalen ist die Erhöhung beträchtii anderen Provinzen, Sachsen a 1 hung har ohne Zweifel ihren Grund in den Erwartu heit der lebrjährigen Erndte in Cngiand €tz Sachsen hat vei der Weizenverschiffung nach Eng alle Abwechselungen der Preite

her, als der le vinz Sachsen i um 46 Prozent höher, llein ausgenommen. Diese Erhò die Beschassen Die Provinz land über Hamburg mehr Mittel, in Großbritanien zu benußen, als die Ostseeprovinzen, und Je! als die preußische Provinz Westfalen.

Für „Roggen stellten sich die Preisverhó Meise berechnet, folgendermaßen : 1 im 14jáhrigen D

schnitte aus id D D

Provinzen

Brandenburg und Pommern

2919 19

Rheinprovinz Hier gestalten sich

bei dem Weizen.

als vielmehr die Verzehrung und der

r zunächst die Preise bestimmt.

Zählung zu Ende des Jahres 1837 bis jes:

mit Einschluß des Militärs auf der geogra

die Verhältnisse bei weitem anders als cht fowohl der Bedarf des Auslande®, darkttverkchr in der Pro vinz selbst, was hie In Folge der

der neuesten, hatten phischen Quadratmeile durchschnittlich i die Provinzen Einwohner Posei «isi a Cd s 2180 Brandenburg Pommern

Rheinprovinz . i

Brandenburg und Pommern zusammengeno Durchschnitte 2093 Menschen auf der Quadratmeile. ziehung hierauf hatte Preußen eben preise, wie die duünnste Bevölkerung; Und so die höchsten Roggenpreise, w dessen stiegen die Roggenpreise in Bezug vinzen doch nicht ganz in dem Rheinprovinz ist beinahe drei vinz Preußen: aber der Roggen war in i Neben dex Dichtheit der einen sehr großen Einfluß: auf die P Stadtbewohner ju den Bewohnern der mehr ansehnliche Städte eine

mimen datten it

en Roggen die Rheinprovinz cen ie die dichteste Bevölkerung- auf diese beiden Pro- der Bevölkerung. Die ert, als die Pro- noch nicht. ganz dop- evóléerung hat indes das Verhältniß [ecten- und Dörfer. J

so die niedrig

Verhältnisse Mal dichter devdlk

pelt so theuer.