1840 / 85 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

i ondern an Buchhändlern nicht von den Autoren E E R hin, daß Milton zu verbaiest werds; A Recht noch imm rend gewesen einer Zeit, wo das E De für sein großes Werk habe be- do nur 5 bis 15 P si en die Verrheidiger der Talfourd- kommen fönnen. Hiergegen sich Lord Mahon und Sir R. Jn- | schen Maßregel, unter denen a schuldi, ih . A glis auszeichneten: man sey es den Autoren {Qu L nen den g destmóglichen Lohn und Schus für" ihre Werké zu sern, da der Gesellschaft durch dieselben die größten Vortheile erwüchjen; bis-

her aber seyen gerade die Schriftskéller diejenigen ‘gewësen, die den geringsten Gewinn von ihren Werken gezogen und, wie die Beispiele Dryden's und Milton's bewiesen, oft mit Armuth und led zu _fämpfen gehabt hätten, während jede andere geistige F af Fels vom Parlamente bereitwillig belohnt worden, - wie . B. Arkwright durch den seiner mechanischen Erfindung ewährten ius zu einem fürstlichen Vermögen gekömmen sey; seg : Géenérxaten habe ihr dankbares Vaterland oft Belohnungen bewilligt, auch gegen ausgezeichnete Staatämänner gee es fich eben so danfbar erwiesen; warum, also sollten die

‘hriftstellér, dié ihrèem Vaterlande eben so nüßteni, allein ihren Lohn in ihrem Ruhme und au diesen meist er nah ihrem Töde finden? Der Preis der Bücher werde übrigens durch die S@chGübung des Eigenthüums-Rechts keinesweges: immer. gesteigert; koste z. B. die s{chône Ausgabe von Byron's Werken, die bei Mutray unter dem SchUbe des Verlags-Rechts erschienen, nur 20 Shillinge, während die fremde, viel schlehtere Ausgabe für 25 Franken verkaufe werde; aber selbst wenn der Preis durch “den Schub etwas erhöht würde, so. werde gewiß jeder Rechtlichdenkendé diesen geringen Mehrbetrag gern zah- len, er dadurch dem Autor, dem - er \o, viel Be: lehrung_ und Bildung verdanke, nur cinen kléinen Theil seiner Schuld abtrage. Nichts sey den höheren Interessen der Literatur nachtheiliger, als wenn man die Schriftsteller in- die Nothwendigkeit verseßc, für -die Bedürfnisse des Tages zu \chrei- ben... Man solle nut auf den Schub hinblicken, der in anderen Ländern dem scriftstelerischen Eigenthum gewährt sey: in Däne- mark und Schweden bestehe eine immerwährende- Dauer . des Verlagsrehts; in Rußland sey durch ein 4K von 1830 die Dauer desselben auf 25 Jahre nah des Autor's Tode und, wenn binken 5 Jahren nach Ablauf dieses Zeitraums eine neue Auf- j lage nôrhig werde, ‘noch auf weitere 10 Jahre oder, mit anderen Worten, für ausgezeichnete Werke eigentlich eine fünfunddreißig: ¡j¿hrige Dauer des Verlags-Rechts bestimmt worden; in Preußen zewähre das Geses den Werken noch dreißigiährigen Schub- nach dem Tode ihres Verfassers, und in Frankreich- verleihe ein Geseb von 18109 das Verlags-Recht für die Lebenszeit des Autors, dann noch fâr die Lebenszcit der Wittwe und, nach Beider Tode , „für die Kinder noch. auf 20 Jahre, Uebrigens räumten selbst Gegner der von Herrn Talfsurd vorgeschlagenen Scdeuteiden Erweiterung der Dauer des Verlags:-Rechts -doch: ein, daß es allerdings hart fur die Familie eines Schriftstellers ley, wènn èêr gerade beim Ablauf seines Verlags-Rechts sterbe-und ge- rade mit eíner neuen Ausgabe seiner Werke ‘eschäftigt gewejen

eh, “von der datin die Familie des Verstorbenen gar keinen Nukten ziehe, obgleich sie ihr vielleicht zur Hauptstüße: habe. die- nen sollen. Herr Charles Buller, der sh. im Ganzen aunstig für die Vérlängérung des Verlags-Rechts aussprach, Ft: das Bedenken, daß fch (krupuldse Personen, denen es aufden Ger inn nit anfkäme, des aus\scchließlihen Ver „in einzelnen Fällen zur Unterdtückung bedeutender e bedienen- könnten, die ihijen ein Aergerniß wären, wie z. B. --Gibbon's: Rd- mische Geschichte. Hiergegen, meinte er, . müsse; nothwen- diger Weise eine Vorkehrung in- déêr Bill getroffen; wex: den, Unter den öffentlichen Blättern tritt gerade eines dèr liberalsten, die Morning Chronicle, entschieden gegen die Talfourdsche Bill auf, úrd fie LeeN: jede, Gelegenheit ,- dier Ar; gUmente zu Gunstén derselben lächerlih zu. machen, 0 meinte ¿: B. Sir R. Inglis, wenn zu Shakespeare's Zeiten das rist: stellerishe Eigenthum ges{üßt gewesen wäre, so würden die Nach- kommen des Dichters sich jeßt an Ráäng und Vermögen vielleicht nit dèr Familie Maribórough messen können. Hiekauf erwiedert jenés Blatt: „Sit Robert scheint das Verlags-Recht. zu- einem Majoxat machen zu wollen, sons wäre es doch in der That-merk- würdig, wenn im Verlauf. von zwei oder drei Jahrhunderten das ‘Verlags-Recht in einér und derselben Familie. bleiben jollte, dén selb den Lal esebt, daß es nicht verkauft würde--so möchte es doch fär die A inuen etwas wer prtidg 2 sich- über die Editionen zu G In Neu-England sollen ganze Städte von Per- sonen Namens Coffin bewohnt seyn, die alle von einem Puritaner dieses Namens abstamtnen, der ‘seine’ Besibungen bor. erwa 200 Jahren vererbte.‘/ - Dagegen is der konservative Courier ein Haupt-Vertheidiger der lIcistRteNeri es Rechte. „„Nicht nur die Literaten“, sagt derselbe, „sondern das ganze Gemeinwesen hât Herrn Talfourd schr zu danken für scine Ausdauer in dem Bemühen, den Autoren legislativen Schub t sichern „. troß der blödsinnigen Opposition , die ihn auf jedem Schritte entgegentrict, Bei einer oberflächlichen Betrachtung des jeßigen Zustandes der - Literatur scheint freilich eine Ausdehnung des Verlags-Rechts we- der erforderlich noch tolinschenéwerth, denn der ardjte Theil der jeßt haufenweise aus der Presse heroorgehenden“ Werke: wird- nur mit Hinsitht auf augenoliÆ#lichen Lohn produzirt; aber dergletchen Werke sind mehr dazu geciauet, den Geschmack dés Publikums - Zu Aerbetben, 68 i5u zu verbessern. Denen, weiche. dié höheren weige dei Literatur Vearbeiten, gewáhrt dâs gegenwärtige Gescb fei: nen hinreichenden Schub, fofa!iczentmuthigt es ficin ihren Arbeiten.“ Eben ‘so 6 erklär: h cin cndercs Tory-Blati, die -ornéing Post, für Herru Talsei:ds Maßregel. „Welche Folge, -bes Edi aa I Anderem, „Würde das „acgenwärtige Geseß für E det: grtßten, Vat icvenden Autoren haben, -—- denn-wir Sen „noch Ege große Schriftielier, obgleich es „alte Leute sud, Pas Würde dié Folge segn, wenn üe stürben,; io {ange das „grzenvättige Gescs noh ig- Kraft ist? Iraend- ein Geicr umer den. BuShändlern, icgend ein Vervielfältiger (ch{lechter Abgaben würde (ch auf der Stelle derx bestca Wexke. bemächti- E Southey, Wordsworth, Hallam, Campbell, Johanna. Barlie Und Maria Edgéworth geschrieben haben, e: würde e torretter oder intarrefter Form, gleichviel, wenn cx sie nur rec: wohtfett- liefern tönutc, hérausgeben und Tausende damie ver diee, L L E oder E rwandten ‘jener treffsliwen Aurokèn auch nicht einen Penny dav bekämen./ Nie Mor ning C i Galas

= amen.“

“Di hrouiícle mat bei eit einer de; Untérhause vorgelcgten Bittschrift um Verbesserun Mee D pflège in Schottland die Bemerkung fich voraussehen lassen, daß die Geschworenen-Gerichte in Schottland, wo sie eine neue Anstalt seyen, si MY, HERhres n, da. unter einem

¡M di

Volke, das an eine auf das Römische Re gewöhnt sey, Geschwöreteu-Gerichte in þ nié L E E ey 1er, zeuzén, daß ein Richter, g nt, e X j E erer zu eitem richtigen Urth spru

i 338 als Geschworeite, aus Leuten bestehend, dle nah zufälligen Rück- sichten ernannt würden und nicht verantwortlich seyen.

Lord Melbourne hat 50 Pfd. Sterl. „zur: Errichtung einer eig hut indem großen Bergwerks- Bezirk Grinsley bei Nottinghäm bägeskuert.

Herr Turnbull“ hat von der Regierung den Auftrag erhal-

, ihr die Details seines Planes Jük Unterdrückung des Afri-

anischen Sklavenhandels vorzulegen. ;

__ Die \ogenannten Kirchthurm-Rennen erden so fashionable, day zwei als gitte Roiterintten berühmtE vornehme Damen über- ‘eingefommen sind, am Tage nach dér angesagten großen Steeple- Chase- in Norrhampton auch cin folhes Rennen zu halten, und var um einen Wetipreis von „je 500 Pfd. Sterl. Zugleich ha-

| bén die Békannten der beiden Amazdnèn große Wetten ‘auf sie" angestellt. ;

Niederlande.

Aus dem Haag, 21. März. Die Regierung hat auch dem namentlich von den Einwohnern Amsterdams aUsgesproche- nen Wunsch einer völligen administrativen- Trennung dér Pro- vinzen Nord- und Süd-Holland na gegeben, indem tine Anord- nung dieser Art in einem der Geseb-Entwürfe zur Modifizirung des Grundgesebes in Antrag gebracht worden.

Belgien,

Brüssel, W. März. Jm Belgischen Moniteur liest man: „Cin Journal hat behauptet, die Frage über Anwendung der Amnestie auf den General- van der Smissen sey im Mini ster-Rathe zu einer Zeit erórtert worden, als Herr Ernst Justizs Minister war, und zwar kurz vor dem Ausscheiden dieses Kabi nets-Mitgliedes.. Diese Behauptung is unrichtig. Zugleich giebt uns dies den Anlaß, noch. einen andern Gegenstand zu bertchti- en. Jm Conseil ward nämlich die Frage untersucht, ob die

önigliche Gnade auf den durch Kontumaz verurtheilten General van der Smissen angewandt werden könne, was der Minister- Rath; nach dem von Herrn Ernst abgegebenen Gutachten verneint hât. Hiernach ¡ist also die Gnade dem Herrn van der Smissen nicht angeboten, und die Amnestie - Frage ist. im Conseil nicht geprüft worden, während Herr Ernst Mitglied desselben war.“

Am 17. Mai wird die erste Section einer neuen von Brús- sel ausgehenden Eisenbahn eröffnet werden. Es is dies die Bahn nach der Französischen Gränze, die einstweilen von hier bis Tu- bise der dfenclihen Benußung übergeben werden wird.

Dem Observateur zufolgè, it. die Mehrheit der bisheri: gen Minister geneigt, im Padinec zu bleiben. Mehrere Depu- tirte soilen Schritte bei dem Könige gethan haben, um Se. Ma- jestät N bewegen, das Ministerium nicht zu ändern.

geachtet ‘die Kammern vertagt sind, is doch cin großer

Theil der Deputirten in Brüssel

gang der Minister-Krisis abzuwar : Deutsche Bündes|stáäaten. i

Närnberg, 20. März. (Nürnb. K) Nach den vön Allerhöchster Stelle eingetroffenen Weisungen wird, die-Königliche

Burg da ir den im A i rer- Kôni R Den demnächst in erforderlichen Stand geseßt

werden. Da mit dem am 25. August beginnenden Volksfeste diesmal due vier eb

zurückgeblieben, um ‘den Aus- ten.

Wochen dauernde allgemeine Jndustrie-Ausstellung er- et wird, und unmittelbar, n (am L Septémber) sich das ungslager der dritten und vierten Armee-Division ‘anreiht, so ehrwöchentlichen

auf einen auern gegeben.

esuch der Allerhöchsten Herrschasten in unseren

Dresden, 19, Máärz, (L. A. 3.) In der heutigen Siz- zung der zweiten Klin ist: dié Ps Mi des Militair:Bud- ets nur um ein Geringes vorwärts gekommen, weil sich bei zwei ositionen, in Bezug. auf welche-die Deputation Anträge - gestellt atte, lángere Debatten entspannen. Die Berathung begann mit 49) Bekleidungs-Aufwand für die Armce 154,225 Rthlr, 14 Gy. (vorher 150,625. Rthir. 14 Gr.). 50) Ergänzung der Armee 39,025 Rthir. 4 Gr. 8 Pf. (380 Rthir.- mehr). 51) Aufwand bei Zusammenziehung dex Truppen 15,420-Rthlr. / (4W Rihlr. mehr)... 52) Kasernirungs -. und- Einquartierunigs - Aufwand 111,576 Rthir. 3 Gr. 1 Pf. (91,093 Rthlr- 9 Gr. 10 Pf.

mehr; rüuhre von Uekernahine der Militair Leistungen auf das

Budaet her). 53) Militaix- und Ingenieur-Bildungs:Anstalten 22,794 Rthir. Hierbei hatte. die Deputation den Antrag gestellt, die Staats-Regierung zu ersuchen, „„daß- die Unteroffiziers-Schule nah Beendigung des gegenwärtigen Lehr-Kursus aufgehoben, zu- gleich: aber die Cinrichtung getroffen werde, daß die ausgezeich- neten Unreroffiziere der Armee, welche für den Offizierstand sich zu -befähigen -wünscheti, an dem Unterrichte der Zöglinge der Mi litair - welche bis jelzt in- der Unteroffiziers-Schule ihnen gewährt wur- den, „Theil nehmen kdnnen, und dieselben in jeder Beziehung, namentlich auch in ihren Avagncement, den Eleven dex Militair- Bildungs- Anstalt gleichgestellt werden.“ Da die auf den Antrag der Stände von 1833 gegründete Unteroffiziers- Schule zeither nur wenig benußt worden ist und auch dermalen git mehr als drei Zöglinge (bei drei Lehrern!) in derselben sich ‘befinden, Übri- aens aber , auc) nach der Einziehung der: Anstalt, den Untevoffi- iexen dieielken Vatthesle ¿währt werden \ollea, die sie in-dieser Beziehun, zeithèr gehabt haben, so kann ¡man diesenz auf eine CTxsparniÿ von jähriich 2000 Rthirn. getichteten Anzrag nur billi- aen. Es fanden fich au keine eigentlichen. Gegner desselben, in- dem. vielmehr „jämmtliche: C 18

Theil nahrca (Braun, Obetländer, Clauß, Aus dem Winkel, Dr. Schrdder, Eisenstuck, Todt), {ür dentelben sprachen. Gleich: wohl glaubte ihn der - Vbrstazd der Deputation, Reiche -Eisen- tuck, vertheidigen zu njüssen, weil er ihn für: „unpopulair“ hielt und. vermuthete, er werde „Widerwillen“ erzeugen. Dem wider- sprach, aber Todt, indem er meinte, durch die Aufhebung. der Un- teroffiziers-Schule werde die -Einrichtuug: nur liberaler, da die Unteroffiziere und Eleven der Milítair-Bildungs- Austalten nicht mehr durch cinen Unterschied abgesperrt wären; was aber liberal sey, könne nicht „unpopulair” seyn und ¿¿Widerwillen““ erregen. Braun wollte, daß nicht bloß die ausgezeichneten , sondern alle Unteroffiziere Angen annen. werden möchten was aber, da er eine Prúfung vor- der Ausnahme nicht ausschließen wollte, im Grunde dâsselbe -i d und der Referent von der Planib, s0 wie, des Keieg&-Minister U der - eserent von de Fs 4 o Ba S: t 2 L äußerte hierbei zugleich, ‘in Folge einer 2e

stellvertretenden Abgeordneten Oberländer, daß er einen Borwurf, verde, „auf das Besi ‘zurúctweisen.-müsse-““ E arte

daran sey r

E E Se Dia

r Thielau N y nstuck

ust zu- erwartenden Aufenthalt Jh- |

* chers“zu erkennen.

ildungs - Anstalt ganz unter denjenigen Begünstigungen,

"men bildeten noch keine Regel.

[bgeordnete, welche an der Diskussion

is. Gegen dieses Amendement jprachen daher

kussion rief die folgende Position (54), Zuschuß zu dem Soldaten- Sender- Erg Edang e Lid hervor. Es wurden nämlich verlangt und bewilligt: 2219 Rrhlr. für die Garnisonschulen, 261 Rthlr. zu Ünter- stüßung der Erziehung der Kinder einiger Soldaten-Familien, 6 Rthlr. Regie-Aufwand und 6644 Rthlr. zu Unte ung des Instituts in Struppen, an die Bewilligung der lekten Post aber von Sei- ten der Deputation die (von dex Kammer auch genehmigte) Be- dingung geknüpft, „daß in dem Institute zu Sorucgien, minde- stens zum dritten Theile Waisenknaben aus* dem Cipilstand auf: „genominen werden.“ Eisenstuck wollte diese leßtere Post von dem Etat des Mislitair-Departements ganz gestrichen und auf das Mi nistérium des Innern übergetragen E und stellte deshalb ei- nen Anttag. Ihnen gegenüber standen oder nahmen: sönst an’ der Debatte Theil von Seiten der Regierung“ die "Mk- nister von Natite Wallwiß und. vou „Lindenau, von-( do Deputation Reiche-Eisenstuck, von Thiclau und der ent vo der Planißb, van Seiten der Kammer die Abgeordneten Ober- länder, Braun, von Mayer und Todt. Größtentheils gingen die Bemerkungen der Gegner dés Eisenstuckschén Antrages dahin, daß das Militair wenigstens in so weit, als von scinen Beiträgen das Güt Struppen (um den unverhältnißmäßigen Preis von 57,000 Rthl€Z gekauft worden sey, und noch andere Erträge vom Militair (Gébühz- ren bei Heiraths-Dispensationen) in die Kasse des Anstituts fldssen, ein Recht habe, vorzugsweise berücksichtigt zu werden. ur in so weit eine Bewilligung aus der Staatskasse beansprucht werde, müsse auch der Civilstand zutrittsfähig seyn, Und dem werds Sc- nüge geleistet durch den Vorschlag der Deputation, bei em es denn auch sein Verbleiben hatte. Der Schluß der Be- rathung Über das Militair-Budget soll nun in nächster Sitzung

erfolgen. “i Stuttgart, 29, März. (Schw. M.) Gestern Nachmit tags zwischen 4 und 5 Uhr wurde im großen Marmorsaale dés Königlichen Residenz-Schlosses von dem Hofs Prediger, Obere Korisistorial-Rath von Grüneisen, und dem katholishen Dekan und Stadt -Pfarrer Volz die feierlihe Trauung Jhrèx Königl. Hoheir der Prinzessin Marie Friederike Charlotte von Württemberg, Tochter Sr. Majestät des Königs, mit Seiner Erlaucht, dem Grafen Alfred Karl Franz von Neipperg, nach dem bei beiden Konfessionen üblichen Ritus, in Gegenwarc Jhrer Majestäten des Königs und der Königin, der hier anwesen- den Mitglieder des Königlichen Hauses, des Hofstaats, der Kd- niglichen Minister und des Königlichen Geheimen -Raths voll- ogen. G JZhrêë Königl. Hoheit die Eben Marie von Wärttem- berg behält Jhren bisherigen Titel und Nang als „Königliche Prinzessin von Württemberg“ mit dem Beisabe? „vermählte Gräfin von Neipperg.““ : i (

Karlsruhe, 19. März. (Karlsr. Z.) Bei der fortgesetz- ten Diskussion über das Straf-Gesebbuch, in der zweiten: Kam- mer, stellte bei §. 74—76, über Zurechnungs- Fähigkeit der -Zu- gend, Staatsëath Jolly den Antrag, in §. 74, zweiter Abjab, den Regierungs - Entwurf herzustellen, der die anzuordnenden Besserungs - Mittel bei unzurehnungsfähigen Kindern nicht den Gerichten, sondern der Polizei überläßt. Dieser Antrag wird von den Abg. Merk und Baumgärtner unterstübt gegen den G Welker, der es bedenklich findet, der Polizei zu viele Gewalt einzuräumen, und die Sache wenigstens einem künftigen Polizet- Strafe Geseßbuch vorbehälten wissen will." Sander: Fuzjugeben sey? daß nach jeliger Sachlage die Béstimmung der Besserungs-

ittel Sache der Polizeé sey; allein diese sey nicht die: Behörde, über die Zulässigkeit der Bésserungs - Mittel zuerkennen; dies seyen nur die Richtkêt. Der Paragraphenthalte die Vorguésebungeines

: Verbrechens, das vor Gericht untersucht werde, dieses sey also

citteln. nach

au in der e e Anwendung von Bésserungs- n erbres-

scinen- Kenntnissen der Jndiuidualität des jugendlichen Die Fassung déèr Koömmissión gehé r

allerdings zu weit; er schlage vor, den Sab so zu fasset: „vorbehaltli der Ueberweisung des Verbrechers an diePolizeizurVorkehr von Besse- rungsmitteln.“/ Dieser Antrag wird, von Welcker, Merk und Baumgärtner unterstüßt, angenommen. Sander stelle sodann zu §. 74 den Antrag, statt des I2ten das zurückgelegte 1áte Jahr als daëjenige- anzunehmen, wo die Zurechnungslosigkeit des Kin- des aufhôre, und“ begründet diesen Antrag im Wesentlichen da-

durch, daß er erörtert, wie die Gründe der in allen Gese ebungen der Natur der Sache nach statuirten Zurechnungs-U biakeit der Kinder zu suchen seyen, in dem noch unentwi@&elten Bewußtseyn des Kindes über die Begriffe gur und böse,“ über erlaubt oder strafbar. Mit diesem mangelnden Bewußtseyn gehs ihm auch die Willensfreiheit ab, ohne welche eine Zurechnung? nicht zulässig sey. Es frage sich nun, ob das zwölfte Jahr in der Entwickelung des Kindes -als éin solches angenommén werden fônne, wo es in Besis klarer Begriffe über Recht und Unreche und zu Willensfreiheit gelange und damit zurehnungséfähig werde-- Der Redner leugnet dies, vîelmehr sey das vierzehnte. Jahr ein

solches Stufenjahr in der Entwickelung des Menschen, sowohl

körperlich als geistig. Bis zum läten Jahre gehe és in- Schule, und da erst empfange es den vollständigen LENa: Unterricht, der in ihm das klare Bewußtseyn über gut und böse, Recht* und Unrecht erst völlig zur Reife bringe. Unnatürlich und ungerecht“ scyes, vor dieser Zeit für zurechnungsfähig zu halten; einzélne Ausnahs So wisse er keinen éinzigen Grund anzugeben, der für das zwölfte Jahr spreche; “sey das vierzehnte Jahr în der seitherigen S eledatbuns üblich geé wescñ, und davon abzuweichen, E er keinen Grund. Bei §75 will der Redner ‘die geminderte Zurechnungs-Föähigfkeit vom sechs zehuten bis zum achtzehnten Jahr ausgedehnt wissen ; die Willens: Freiheit werde erst recht im Leben erworben; und dazu*-sey- dié Zeit vom vierzehnten bis -sehzchnten Jähre zu kurz “bemessen;z das achtzehnte bestimme die Civil-Gesegebung als das der: Mar jorennitàt; man môge die Kriminal-Geseßgebung hiermit in Eine klang dringen. Einen dritten Antrag stelit der Redner bei §. 76; indem ‘er statt des 18ten das 2iste festgesest wissen will, vor dessen Zurücklegung die Todesstrafe nicht zu vollziehen sey. Was die Gnade bisher verhütet, rae künftig das Recht thun. Staatsrath Jolly erklärt sich-gegen diesé Anträge: der Abgeordneté Saùder gehe vonder Ansicht aus, die Gebote der Moral müßten erlernt wer- den; das sey ivrig, sie lägen in jedes Menschen Brust. Es ent: scheide auch hier die Erfahrung. Sey in der früheren Gesetz: ebung ein späteres Alter bestimmt gewejen, so müsse man beden-

fen, daß es unbestreitbar sey, wie die geistige Reife der Kinder jeßt früher eintrete, ats sonst. Es spreche ferner- für das zwölfte *

Jahr das Beispiel anderer Geseßgebungen. Das aus der Civil

Gesebgebung

dann müßten z. B. Verschwender unter dieselbe Kategorie wie - die Kinder gezählt werden. Kröll unterstüßt den ersten Antrag

Sander's. hl lágen die Keime der moralis{en Begriffe im Menschen, aber sie müßten gepflegt und entwickelt werden durch

Unterricht und Erziehung. Uebrigens würden auch zu dem Eid

die Kinder sogar exst im \echszehnren Jahre zugelassen.

- babén ihn nämlich überflügelt. Herr A

hergenommene Argument beweise zu viel; denu -

Ftalie-n. |

Rom, 11. Mätz. Méhrere Blätter haben in leßter Zeit eite Annähérüung der bestéhenden Regierung. in Lissabon an die Kirche in Ziveifel gezogen. Diesen kann man nun nicht besser begegnen, als dur die Nachricht, daß der zu dem bezeichneten Zwecke von Portugal ernannte Diplomat, Graf Carrera, der Welt durch vielfältige- Missionen unter. seinem frühern Namen, Che- valier de Lima, bekannt, hier eingetroffen ist und nun mit dem Ritter de Migueis, Secretair bei der lebten Botschaft des Gra- fen Funchal hierselbst, gemeinschaftlich die Unterhandlungen betrei- ben wird. Was Dom Miguel und das kürzlich gémeldete Ge- xüucht von seiner freiwilligen Entsagung avf den Portugiesischen Thron 2c. betrifft, so \cheint ‘dasselbe hier immer mehr Glauben

zu gewinnèn; es wird ihm auch nicht vôn déssen Anhängern |

wideksprochen. ; In der Päpstlichen Druckerei ist man gegenwärtig beschäf-

tigt, alle durch / die Päpste

n:n Verordnungen gegen den Sklavenhandel durch die Presse

n:u zu veröffentlichen und als«ein-Ganzes herauszugeben. Gestern gab die Königin - Wittwe

des alten

gendes Dejeuner in ihrer Villa auf der Höhe

Tusculum. Portugal.

—— Lissabon, §8. Mätz. Der Kampf zwischen den Chamor- | tos (den Chartisten oder der rechten Seite) und den Septem- | bristen hat mit der größten Erbitterung begonnen. Diesmal gilt |

æs nicht einen Kampf, mit Kanonen und“ blanken Waffén auf dem | Campo da Feira oder auf den Höhen von Ruivaes, sondern mit !

Versprechungen und Jutriguen bekämpfc man sich gegenscitig im anzen Lande auf der Arena der Wahlen. Da die Chamorros ih mit den Ordeiros verbunden haben, in dere Händen sich die Regierung: befindet, so ist es wahrscheinlich, daß sie den Sieg behalten. Ob das Land etwas dabei gewinnt, bleibt dahingestellt. Alle Parteien sïnd darüber einverstariden, daß die innere Verwal, tung ein wahres Chaos bildet und daß die Ursache hiervon in den gegenwärtigen Junstitutionen, in den Klubs und der Spal- tung der Nation zu suchen sey: in den Institutionen, weil man, um sie dem Lande anzupassen, zum Theil die organischen Geseke désselben ändern mußte, diese Aenderungen aber, die man Reformen nannte, wieder nicht mit den Gebräuchen und der Bil- dungsstufe der Masse des Volkes im Einklange standen und da- her, so schôn sie auch in der Theorie erschienen, doch sich als un- ausführbar erwiesen; in den Klubs, weil sie die Revolution be- fördern, und weil, da den in dieselben eingeschriebenen Miktglie- dern der herrschenden Partei entschieden der Vorzug gegeben wird, Aemter für die Männer und. nicht - fähige Männer füx die Aem- ter gesucht werden. * Seit der Convention von Evora - Monte sprehen die Ministeriellen beständig von einer Verschmelzung der Parteien; allein das bloße Sprechen is nicht hinreichend, und um sie wirklich auszuführen, wäre es nöthig, in Portugal,. wo die Haupt - Einkünfte gewisser Klassen der Gesellschaft in dffent- lichèén Aemtern bestehen, die fähigen Personen für die Aemter ays allen politischen Farben zu wählen. Das hat aber seit der erwähnten Epoche: noch kein 3 m Erinn gethan. Diese Ursachen der Desorganisätión sind von den Ministern, sowohl in der Thron- Réde, als in ihrem Bericht an die Königin, - worin sie die Auflösung der Kammern verlangen, angeführt worden. Sié behaupteten zwar daß „sie die «Institutiöónen auf- recht erhalten wollten; aber sie haben- feine Maßregel gegen die geheimen Gesellschaften ergriffen und sind daher gend: rhigt, zur Leitung det Wahlen sich jet" selbs der geheirzen Ge- sellschaften der Chamorros gegen die Septembristèn zu bedienen, um, wie díe Chamorros hoffen, dié Septéwnbristen durch sie zu erseßen. Wenn das Ministerium wirklich die Absicht hat, das Land zu reorganisiren, so dürfte es auf diese Weise shwerlich sci- nen Zweck erreichen. Selbst, wenn es bei“ den Wahlen eine große Majoritát erhâlt und die Cortes die neuen Reform-Pläâne anneh- men, so wird doch, so lange die Quelle der Unordnung unverstopft bleibt, die Neorganisirung dés Landes nur schein- bar seyn. Einer der nächsten Verwandten des Hauses Bra- ganza, der: Marquis von Valencia, Kammerherr der Königin, ist gestorben. Er war ein Mann von Talenten und hatte sich in dem leßten Bürgerkriege dem älteren Zweige des Hauses Bra-

ganza angeschlossen. i SB'er:b 5

Belgrad, 10. März. (Schles. Z.) Die allgemeine Un- ruhe und Besorgniß in Belgrad und Serbien überhaupt hat durch cine eben entdeckte geheime Korrespondenz, die nichts Ge- ringeres als die Rückberufung' Und Wiedereinseßung des Fürsten Milosch zum Zweck hatte, neue Nahrung erhalten. Es sind die- serhalb abermals Verhaftungen: vorgenommen und andere Sicher- heits-Vorkehrungen getroffen worden (wie z:B. daß eine Stunde nach Sonnen-Untergang Jeder , der sih auf den Straßen zeigt, festgenommen wird u... w.), ‘die uni so mehr beynruhigen, als ihnen feine dffentliche Verkündung, selbs nicht einmal die Be-

kanntmachung ihres Zweckes und ihrer Veranlassung vorausging,

ja sogar nicht einmal an’ die frèmden Agenten darüber eine Mit- theilung erfolgt ist. Man «ill wissen, der Sénats- Präsident, Herr Jevhrem Obrenovitsch, Bruder dés Fix sten Milosch, sey die Seele des neuen Plans, und diese Angabe hat viele Wahr- scheinlichkeit. Allerdings hat Jephrem vielleicht das ‘meiste zum Sturze seinès Bruders beigéträagen, wozu ihn vorzugsweise sein ungezügeltér Ehrgeiz verleitete. Er war zum Theil der Gründer der“ Dpposition unter Milosch, odex hat wenigstens durch seinen Beitritt diese so gekräftigt, daß sie die großen Veränderungen des leßten Jahres in Serbien zu vollbringen vermochte. Ohne Zwei- fel versprach sich sein Ehrgeiz nah dem Sturze des Bruders, in

- Betracht des phÿsischén Zustandes des bereits verstorbeñen Prin-

zet Michäel, eine große und glänzende Rolle in den öffentlichen «lFelegenheiten; allein die kurze Erfährung hat ‘ihn bereits ent- täuscht und der Schmerz hierüber wivd nun durch das bittere Gefühl der Reue verschärft. Seine beiden Kollegen in der Re- gentschäft, dié er für sich allein zu erlangen gehofft haben mag, l. Petvonievitsch und

Wucsitsch sind dermalen die Herren Serbiens und werden ohne

. Zweifel ihren vorherrschenden Einfluß auch auf den jungen Für- „fte Michael ‘für die Folge geltend zu machen wissen. Die jetzt bevorstehenden wichtigen Ereignisse werden" zeigen, wie weit diese Behauptung richtig ist. Als solche betrachtet man erstens die nahe Aukunft des Fürsten Michael, ‘welche: die“ Parteifrage in del Negentschaft und dem Senate entscheiden ‘muß. Man hält nihe für unmöglich , daß die hertschende Parvtei von dèêin. Fürsten Michael , als eklatantes Zeichen seiner Athäuglichkeit an das Statut, die Verbannung seiner beiden Ohèéime, Jephrem's und Johann Obrenovitsch's, welcher Leßtere bei dem Gégen- Revolutions - Versuche im vorigen Jahre an dêr

u verschiedenen Zeiten erlasse- |

von Sardinien zu | Ehren des Prinzer? ünd der Prinzessin von Syrakus ein glän-

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Spie stand, vom heimathlihen Boden fordert. Als zweites wichtiges Ereigniß bezeichnet man die bevorstehende National-Ver- sammlung, welche von der Regentschaft, die über ihr Thun und Lassen, f wîe úber “die Verwendung des öffentlichen Schakes, Rechenschaft ablegen und sich. von dem auf ihr lastenden Verdacht | der Vergeudung reinigen will, ehestens einberufen werden wird. | Man hofft dadurch einer Explosion: im Volke, die bei dem gerin- |

| gen Kultur-Zustande desselben von gräßlichen Folgen seyn könnte, | am geeignetsten vorzubeugen. Dek Russische Konsul i| gestern | | (NRicci), Beatrice di Tenda (Bellini),

von hier abgereist, um s{ch zu dem Fürsten Michael zu begeben,

welcher vorgestern die Quarantaine von Alexineze verlassen haben | Bal t | lern werden als die’ befanintesten genannt :

wird.

Man schreibt von der Serbischen Gränze unterm 13. März: „So eben eingchenden Nachrichten aus Belgrad zufolge, i der Fürst Michael von Serbien unter großem Jubel der Bevölkerung dort eingetroffen. Am: Uten und: löten erfolgt die Eréffnung

der Landes - Versämmiung únd Huldigung der Serbischen Nota- |

beln. Es waren gegen 600 bewaffnete Serbier nah Alexineze gekommen um den jungeri Fürsten zu begleiten.““

Tür sb

Konstantinopel, 27. Febr. (Mörkhing Chronicle.)

Ueber die wichtige Türkisch-Aegyptische Angelegenheit erfährt man |

hier noch immer nichts weiter, áls das Wenige, was die Engli schen Zeitungen in Betréff der Mission des Herrn von Brun-

| now enthielten, und. die Türken, die si auf die Versicherung des Barons von Stürmer, daß die Entschéibunag bald erfolgen |

werde, verlassen, beschäftigen sih unterdéß eifrig mit ihren inne- ren Angelegenheiten. Die Regulirung der Landes-Münze, sollen sofort Banknoten zum ben und wenn es nöthig seyn sollte, diese Summe später ver- mehrt werden. zahlbar und daher als ein geseßliches Zahlungs-Mittel zu berxach- ten. Der Plan hierzu soll von dem Münz-Direftor Duz Oaglu herrühren, indeß is es zu bezweifeln, ob derselbe sich so wohl- Q für die Pforte erweisen wird, als man daselb erwartet.

r hat allerdings bis jest keinen Einfluß auf den Wechsel-Cours gehabt, der eher sinkt, als steigt, aber das Rejsulcat wird sich ers nach der Ausgabe der Bank-Noten zeigen. Der traurige Zustand der S des Landes, die Unmöglichkeit, die Forderungen der Kaufleute an die - verschiedenen öffentlihen Kassen zu be- friedigen, der seit so- langer Zeir. schon so allaemein gefúhl e Mangel an baarem Gelde, dies Alles. wird natürlich Jedermann abgeneigt machen, Papiergeld anzunehmen, odèr weniastens w:rd

Zeder es \o bald wie möglich wieder loszuwerden suchen ; dadurch | muß nothwendig der Wechsel-Cours steigen und die Regierung |

in noch größere Verlegenheiten verseßen. Dies Ausgeben von Bank-Noten geschieht nicht, wie es bsanes hieß, um die Sarafs oder Wechsler zu bezahlen, dic denselben \{uldige Summe von 60 Mill. bleibt vielmehr noch ungetilgt. Man s allgemein der Ansicht, daß eine Anleihe das einzige Mittel ist, um das Land vor einem ‘völligen Bankerott “zu sichern, aber die Tär- fische Regierung will nichts davon hören. " Wird indeß feine wirksame Maßregel ergriffen, üm den Schaß aus seinen gegenwärtigen Verlegenheiten zu ziehen und dem völlig stagni- renden Handel einen neuen Impuls zu geben, so ist cine furcht- bare Krisis unverméidlih. Die Pforte: hat sh in der leßten Zeit ‘auch mit dem neuen Geseßbuche beschäftigt, aber bis jeßt ist von Allem, was in dem Hatrischerif von Gülhane versprochen wurde, außer der Fschassugg des ÎJltitsam nichts ausgeführt worden.“ Die durch -diese Maßregel herbeigeführten Verlegenhei- ten haben die Regierung- so bestürzk gèêmacht, daß zu fürchten steht, Reschid Pascha werde, beidem besten Willen, sein Land

position gegen seine Pläne Widerstand zu leisten.

Konstantinopel, 4. März. Unter den im Laufe der leb- ten Zeit stattgefundenen Berathungen des Reichs: Raths, befindet sih auch ein Geses über die Rekrurirung der christlichen Rajas, nach welchem durch das Loos rekrutirt werden foll,

Seit einigen Tagen sind die prachtvollen Geschenke, welche in Folge des zwischen der Pforte und den Hansestädten abge- s{lossenen Handels - Traktats von. denselben dem Sultan über- schickt wurden, im Serail -Palast ausgestellt.

Aus Alexandrien reichen unsere Nachrichten bis

Couriere an den Grafen Pöntois brachten Nachricht von der Ankunft des Grafen Sercey in Jspahan, von wo er seine Reise ohne Aufenthalt nah Teheran fortseßte.

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__—_— Königsberg, 19. März. Jn der stationairen me- - dizinischen Klinik hiesiger Universität wurden vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1839 behandelt 147 Personen; unter diesen waren vom vorigen Jahre übertragen L, neu aufgenommen also wurden 139 Sen, Vollständig geheilt wurden 109, gebese Jert 16, ungeheilt mußten entlassen werden 4, es starben 9, und beim Jahress{luß blieben in der Behandlung 9. Es waren 44 chronis{che und 103- akute Fälle.“ Die mic der stationairen

Augenkranken-Klinik und Polyklinik wurdén hierselb| im Jahre 1839 überhaupt 1056 Kranke behandekt. Davon wurden geheilt 840, gebessert 36, ungeheilt entlassen 16, an andere Anstalten abgegeben 23, blieben fort 61, starben T4, verblieben beim Jah- ress{hluß 46. "Die Zahl der chirurgischen Operationen belief sich überhaupt auf 702, wovon aber nur 26 der höheren Chirurgiè angehörten.

Wissenschaft, Kuns: und Literacur.

———__—_ it ias

. París. 16. i Humboldt die Ertdeéun durch Herrn

Herr alle, Gehülfen bei der Sternwarte zu Berlin.

mun Sie bedeckte mehrere duudert Quadratfuß und

chreiben auch noch die ferneren Untersuchungen des Herrn Ehrenberg “mit, die in gewissen Kreide-Schichten bis 4s 19/26 dér Mâsse bilden. Von mehr 1d Spezies dieser Thiere sind derests die identischen remplare lebend în der Osisce und Nordsee aufgefunde# worden. err Flourens sprah Über die Einwirkung der Färberrötbe auf die

hne. Herr Gasparin las eine Abhandlung üder die Mittel,

das }

Wichtigste für den Augenblick, ist endlich“ beschlossen worden. Es | Belauf von 10 Millionen ausgege- |

Sie sind auf Verlangen zu 2 pCt. Diskonto |

zu retten, nicht mehr lange im Stande seyn, der mächtigen Op- | g

N zum 92, Fe: } bruar. Sie enthalten über den Stand der Dinge nichts Neues. j

Klinik verbundene ambulatorische und Polyklinik behandelte eine | bedeutende Anzahl Kranker. Jn der Königl. chirurgischen und |

Sigúng der Akadentie der Wissenschaften am | rago theilte nah einem Schreiben des Herrn von ! die Nachricht ‘von dem Tode des Vr. Olbers mit so wie ! eines dritten Kometen im Sternbilde des Schwans | Kerr | von Humboldt übersandte der Afademie au ein Stück von einer filz- | artigen Substanz, die bei Sabor in Schlesien nach einer Ueberschwen. ! der Oder im Jahre 1839 auf dem ed Len wär. | cht aus den Fasern |

der Conferya rivulacis, die durch die Einwirkúng der Luft und des | Wassers gebleicht waren und die Kieselpanzer von funfzehn Arten von | nfusorien euthielten. L von Humdoldt theilte in demselben |

über die in gewissen en Polpythalamien (Bryozoa) und Ynsusorien |

die Gränzen der Kultur des Maulbeerbaumes und déx Zucht des Seidenwurmes zu bestimmen. s

Wien. Die Administration des Kärntbnerthor - Theaters hat nunmehr das Programm der Jtaliänischen Opern - Vorstellungen,

| welche im Mouat April ihren Anfang unehmen, ausgegeben.

„Stagione““ wird, wie gewöhulih, vom 1. April bis Ende Juni wäh- ren. Ju dieser Zeit fommen sieben Jtaliänische Opern: F. Normanni in Parigi (Mercadante), Parisiva (Donizetti), Lucrezia Borgia (Doníét zetti), Lucia i Lan:merimoor (Donizetti), Le prigione di Edimburgo lian e Pasquale (Donizeiti) und ein neues Ballet von Taglioni zur Aufführung. Von den Künst- die als treffliche tragische Schauspielerin mehr noch, denn als Sängerin mít- Recht gefeierte Sianera Ungher und die prima Donna contrasto Marietta Brambilla,

| unstreitig mit der schénsten Contrealt-Stimme unter den lebeaden Fta-

liänischen Gesangs-Künsilerinnen begabt. Unter den drei prîmi Teuori | ist der junge Moriani, cin wahrscheinlich der Nachfolger Rubini's, der ansgezeichnetste, die beiden Bassisten Badiali und Rouconi--gehöreu | gleichfalls zu den gefeiertsien Künsilern zwischen den ‘Alpen und de zarc. Unser. musifliebendes Publifum verspricht sich demnach großë Genüsse, und schon soll es schwer fallen, gute Size zu bekommen, die Logen aber sind sammt und- sonders, tros dém hoben Abonnements- Preise (von 900 Fl. Conv. M, oder 600 Rthirn. für 70 Vorsiellun- Es würde der Mühe lehnen, den Einflüß, welchen diese alle Jahre wiederkehrende Ftaliänishe Opern - Saison auf: dent biesigen Kunjstgeshmac ausübt, zu verfolgen. Ju Allgemeinen läßt fich behaupten: gewiß, feinen günstigen. Juden Wieu, durch seine Stagione, in das Jtaliänishe Mustfleben hineingezogen- wurde, enf- jagte es gewissermaßen, zwar nicht gänzli, aber dcch bis- auf einen | bestimmten Grad, seinem Einflusse auf die Deutsche Musik. Daß fich | ocim großen Publikum der Geschmack an leßterer immer mehr verliere, it Thatlacze. Eigentiich ist nur Schuvert volksthümlich geblieben, seine ivcische Kraft ist so hiureißend, so unwiderstehtich, daß fie-den Vergleich mit der Jtali:nistzen Opern - Musik auézuhalten vermag. Aber der ernste Styl zählt nunmehr einen, für Wien verbältnißmäßig geriugen Kreis vcn Anhänzern. Dieser Umschwung des fentlichen Geschmads if außerordentlich rasch ver fi gegangen. Seit 1822, wo die Jtaliänische Pariser Opern-Gesellschaft bier fang, kis vor eini gon Jahren, waren in W en feine Ftaliänischen Sänger, doch wnrden Refsini's, Bellini's und Anderer Compcsiticnen ven Deutschen Sän- gern fortwährend gegeben, die Deutiche Musik ward dabei aber im Repertoire des Kärn!hnerthor-Theaters denno immer gebührend ver- treten. Erft seit alljährlich cine Gesellsczaft von Ftaliäaern wiederkehrt, und dur drei Monate, und zwar gerade in einer Jahreszeit, in wel- her die Wiener das Theater vorzugsweise frequèniiren, ZFtaliänische Compositicnen ausschließlich gegaben werden , ist jener Umshwung ver si gegangen. M Dem Burg-Theater steht ein großer Verlust bevor. Herr Fichtner, einer der wenigen Künstler dieser Bübne, welcve si von der gegen- wärtig vorhecrschenden unnatürlihen und gespreizten Manier gänzlich frei zu halten mußte, ist nacch einer \s{merzhaften Krankheit, und nach: dem er bereits wieder, wahrscheinliz zu früh, die Bretter betreten, aber- mals erkranft und ven den Aerzten aufgegeben.

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| gen), vergriffen.

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| DBeiträge zur Geschichte Berlins, gesammelt und her- ausgegeben von George Gropius, des Vereins für die Geschichte der Mark Brandenburg und der“ Gefell {aft für Erdkunde in Berlin ordentl. Mitgliede. Ber- lin bei George Gropius 1840. 4. Heft 1. 36 S., mir einer Steindrucktafel.

Herr Gropius, dessen Vorliebe für die Geschichte ven Berlin wir schon verschiedene Unternehmungen verdanken und der so eben. na Beéndigung der Chronik von Berlin für das Jahr 1837, das erste Heft dér Chronif für das Jahr 1838 ausgegeben hat, eréfnet mit den Bet trägen zur Geschichte Berlins einen neuen Schauplas historischer Th3- tigkeit. Allerdings gewinnt unsere Laudes-Hauptstadi, als Mittelpunkt déèr Mönaktchie auch, täglich größeres Fnterefse und ihre Geschichte geht der Entwickélung des Staats getreu zur Seite; darum if ein scler Sammelptlaß für einzelne, größere und kleinere Thatsachen will- forimen, und er fann uo einflußreicher werden, wenn, nach Beendi- ung des großen Fidicinscen Werkes und nach Erscheinung der Ges- schichte von Berlin in Friedrichs des Großen Zeit, die wir aus wae- rer Feder zu erwarten baben, in Bezug auf diese wichtigen Duellen- Forshungen, Ergänzungen, Nachträge und BVerichtiguugen gegeben und

weifelbafte Fragen erörtert werden. Auf jeden Fall darf man diese

eiträge oe Geschichte von Berlin zeitgemäß und dic erse Nummer auch gehaltvoll nennen. Für die bedeutendsten Beiträge erflären wir 1) Einiges zur Geschichte des Berlinsh-n Nathbauses ven Klêöden: 2) der Lusigarten im Jahre 1657 (dessen Schicksale gelcaentlico dis auf die Gegenwart zu ergänzen wären) und 3) zur Geschichte der Buchs druckertunft in Berlin vor dem Jahre 1540, von Odebrecht, bei wels chèr Mittheilung wir um so lieber einen Augendlick verweilen, da sie eine MUOR fulturbisterische Erscheinung zu neuer Untersucung bringt. Herr Odebrecht weist nämlih S. 27 in der Perícn deé Johannes Besottenwasser urkundlih einen von 1515 bis 1324 in Berlin wohnhaften Buchdrucker und Buchbinder na und wendet so den Ans fübrungen früherer Schriftsteller, daß 1510 und 1327 in Berlin wirf: lich gedruckt worden, wiederum Aufmerksamkeit zu, obgleih sich feine vor 1540 in Berlin gedruckte Schrift vorfindet, so daß, nah Herrn Dr. Friedländer, die Kirchen-Ordnuug und die Kammergerichts: Ordnung, welche Hans Weiß 1540 in Berlin gedruckt, auf jeden Fall als älteste befannte, ven biefígem Play ausgegangene, noch dazu recht umfassende und Fattlihe Druce immer ibren, wenn anch uur relativen tvpegraphischen Ebrenp!ag behaupten würden.

Daß in diesen Beiträgen auch auf das größere Lese: Publikum aeseben ivird, ift ganz loblih, nur würden wir den, con in unsere Bolfksbücher bereits übergegangenen Artikeln, z. B. „Die Berkiner im Jahre 1505“, zur Beretigung für eine ole Sammluna, wenig: stens den Quellen-Nachweis geben, se wie denn überbaupt das Urtund- liche gerade bier so ret an seinem Playe ist. Auch daß der Erdas sesene auf Máchern, S. 7, nur dur den Anfangsbubsaden anze- deutet worden, 1hut der historischen Treue Abbruch.

Ay Unterstükung und an gutem Fortgang wird cs cinem e wil: fommenen Unternehmen ganz gewiß nicht fehlen. und das wieder wird dem Herausgeber zur Ermutbigung gereichen. setnem alücilichen Gedars fen immér desseren Erfolg zu gebe! 2bi der Mitarbeiter zu vérgrößera, in der wir namentli den i r Go {ichte des Thiergartens und den gediegenen S die Chronif für 1837 ziert, unaern vermiTen

S E E E R E D E L M:

Dauer der Eisendahn- Fahrten Abdgaug i pon V Erin.

Um 7 Uhr Morgens. | | 24 [Um £2 Ubr Morgens

d s Àù ¿4 |Ws+R » Mittacs..! | »- 2 » Naómitt.. i ¿0 U » Nacmitt. | | » § » Udends ...! |Ws» 7 » Wends f

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In der Woche vori 17. dis 28. März find auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 757L Personen gefadren.

E T RATA Sm

Amsterdam, 20. März. i

Nieder}. wirkl. Schuld 32°), .. 5%, do. 87/4. Kans-Bill. 26'/,e-

| 59 Span. Wf. PVazsîve —, Ausg. Sch. —. Zins. -— Preuas,

Prönm.-Sch. —. Poln. -—. Oestecr. Met. 1053! Antwerpen, 19, Märsa.

Zinal. §5, Neue Ant. 26. G. Frank furt a. N., 21.

©. 9 23/ G. 2/9, & gy 24 G. 4 E 10 D Veaterr. 5%, Vet. ays fm ‘0 j is J aag Pia O.

ÎS j ettdauer | St. |

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