1840 / 86 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

{ches aus beinahe 400 Wagen und ln aller Art, weltes 0 te ae nach Duera ab-

d guten s; unsere

Lebenéêmiítte ,

aegen 700 Mauslthieren f a ij

geganacn. Die PBeligos aufleute

Quais fîad mit

neue Sthiffe mit Schlachtvieh und andern Großbritanien und JIrländ.

London, 20. März. i maurer- Halle unter dem Vorsib des Herzogs von Sussex eine dffféntliche Versammlung von Freunden der Religionsfreiheit statt, deren Zweck dahin ging, gegen jedwede fernere Bewilligung von Geldern aus Staatsfonds zum Bau neuer Kirchen zu petitioni- ren, weil schon mehrere Bittschriften von Seiten der derrschenden Kirche deim Parlament eingegangen sind, în denen um. Unterskükungen ersucht wird, und weil man glaubt, daß auch ein hierauf gerichteter Vorschlag von Seiten der Tories im Parla- mente gemacht werden dürfte. Dagegen will man nun-im voraus protestircn , und darauf hinweisen, daß die Kirche selbst hinreichendes Vermögen besibe, um die zum Kirchenbau erforderlichen Summen aus eigenen Mitteln zu erschwingen, ohne daß sie nôthig hätte, andere Religionsparteien in Contxibu- cion zu seßen. Der Herzog von Sussex eröffnete die Versamm- {ung mit einer kurzen Rede, worin er ihren Zweck auseinander sehte. Dann hai sich Herr Baines, derselbe; der sich kürzlich im Unterhause vêrgebens bemühte, eine angemessenere Verthei lung der Einkünfte des Klerus zu bewirken, Und beantragte ais erste Resolution, daß die freiwilligen Bemühungen der Anhänger der herrschenden Kirche, Fonds zum Kirchenbau zusammenzubrin- gen, hiñreichenden Erfolg gehabr hätten und eine Bewilligung von Seiten des Parlaments daher nicht nöthig sey. Man flage, sagte er unter Anderem, über die Herabseßung des Brief- Porto's, weil man behaupte, daß der Staatsscha jest nicht in der Lage sey, eincn Ausfall in den Einnahmen tragen zu föñnen, und doch verlange man aus demselben Schaße eine Ve- willigung von Fonds für einen Zweck, der auf andere Weise voil- kommen erreicht werden könne. Sir G. Strickland unterstüste die Resolution, die, eben so wie die folgenden, von dert Herren Hawes, Ewart, Denistoun und Burnett beantragten, welche sèmmtlich einen ähnlichen Sinn hatten, einstimmig angenonnnen wurde.

Der Preußische Gesandte hatte vorgestern eine Konferenz mit Herrn Labouchère, dem Prâsidenten der Handels: Kammer.

Die Parlamentsgeschäfte werden seit einigen Tagen sehr {la betrieben; das Oberhaus versammelt sich entweder gar nicht oder nimmt nur einige Peritionen entgegen, und das Untevhaus ist mehrere Male nicht in der zur Berathung erforderlichen An ahl von Mitgliedern zusammengekommea, so daß es keine Sakung zalten fonnte. Auch vorgestern wurde die Sißung des Unterhzauses na einigen unbedeutenden Verhandlungen, die des Erwähnens uicht werth sind, schon um 6 Uhr aufgehoben, und das Ober: hâus feierte ganz. Gestern fam leßteres zwar zusammen, nahm aber wieder nur Bittschriften an; das Unterhäus war euvas län-

in. “U

aer versammelt und beschäftigte sich hauptsächlich mir Diskussion |

eines von Herrn Hute gestellten Antrages, wonach das Haus er- flären sollte, daß der jest von Britischen Schiffen und Ladungen in der Eibe von Seiten der Hannoverschen Regierung erhobene sogenannte Stade-Zoll von zweifelhafter Legalität und sehr drük- fend sey, und daß es daher die Pflicht der Britischen Wagierung jey, auf Abschaffung desselben hinzuwirken. Lord Palmerston ga zue daß diese Angelegenheit für England sehr wichtig, auch er- lárte er, daß, seiner Meinung nach, die Hannoversche Regierung zur Erhebung dieses Zolls nicht ermächtigt sey, indeß hielt er es doch für angemessen, daß der Antragsteller auf seiner Motion nicht bestehe, weil man bereits mit Hannover über die Sache unter- handle. Herr Hutt wollte jedoch nicht nachgeben, und so wurde sein Antrag nach einigen Debatten mit 42 gegen 17 Stimmen verworfen. Vorher wurden wieder einige Fragen in Bezug auf China an die Minister gerichtet, und Lord J. Russell erklärte nun, daß die Regierung jeßt offizielle Depeschen von dort er- halten habe , die so weit reichten wie die leßten _Zei- tungs - Berichte, und welche bestätigten, was er {chon neulich als cine ziemlich sichere Vermuthung geäußert, daß nämlich keine Kriegs-Erklärung erlassen worden, sondern dgß dies Gerücht nur aus den in Ostindien angeordneten Nüstun- gen entsprungen sey, welche den Zwet hätten, Genugthuung r die den Britischen Beamten und Ünter:hanen von Seiten der Chinesischen Behörden zugefügten Beleidigungen, Schaden- ersaß fár jeden Verlust an Eigenthum, der den Britischen Un- terthanen aus dem Benehmen Fee Behdrden erwachsen, und cine Garantie für die künftige Sicherheit der mit China handel- treibenden Personen gegen ähnliche Unbilden, so wie für eine ge- regelte Feststellung des Handels zu fordern.

An einer der dem Parlamente vorgelegten Depeschen des Capitain Elliot beschwert dieser sich sehr über das Benehmen des Herrn Warner, Schiffspatrons des „Thomas Coutts“‘, der den vou den Chinesen verlangten Unterwerfungsschein ausstellte, als die Unterhandlungen zwischen dem Englischen Handels -Kommif- sar und den Chinesischen Behdrden gerade im besten Gange wa- ren. Jenem Schritt des Herrn Warner schreibt Capitain Elliot vorzüglich die Abbrechung dieser Unterhandlungen zu, denn die Chinesen verlangten nun durchaus , daß sich alle andere Euglän- der denselben Bedingungen fügen sollten, wie der Befehlshaber des „Thomas Coutts‘““, nämlich der Unterwerfung unter die Chi nesische Rechtspflege, wonach die Todesstrafe über jeden Opium- Schmuggler verhängt ist. Capitain Elliot meint, daß es mit dem Britischen Handel in China bald. ein Cnde haben müßte , wenn es jedem Commandeur eines Britischen Kauffahrteischiffs gestat- tet seyn jollte, nah seinem Gutdünken: \ch in besondere Unter- handlungen mit den Chinesischen Behörden einzulassen.

Aus dem Werke des Missionairs Güblaff über China theilen hiesige Blätter solgende unter den jeßigen Umständen beson- ders interessante Notizen über die Chinesische Armee und Marine mit: {luß der Marine:Soldaten, aber ohne die Miliz und. die Mon- golischen Hülfstruppen , beträgt 765,222 Mann. China hat zwei Flotten, cine für die Flüsse, die andere fürs Meer. Die erstere besteht ans 1936 Fahrzeugen mit einer Bemannung von 9500 Mann, 'die leßtere aus 918 Fahrzeugen mit_ einer Bemannung von 107,921 Seeleuten. Die Armee ist so regelmäßig organisirt, wie irgend eine in der Welt, aber nur ein Stkelett zu nennen. Der Soldat kämpft nicht aus Liebe zum Vaterlande, sondern wie ein Polizei- Beamter oder ein Kaiserliczer Jäger, und lebt den größten Theil des Jahres hindurch bei \sciner Familie, wo er Handel oder cin Handwerk treibt. Das Land - bedarf feiner großen stehenden Armee, und es {liegt im Juteresse aller Parteien, den Soldaten zw- einem bloßen "Handwerker zu machen. Es if daher immer kaum '/; 4 der Nomínal-Macht unter den Waffen, die übrigen ®/ 16 xistiren nur auf dem Papiere. Wir find an Orten gewesen, wo mehrere tausend Soldaten in- den Listen verzeichnet, aber nicht mehr als 200 Mann unter- den

aaren bedeckt, und im e a ffen täglich

Gestern fand in der “hiesigen Frei:

¡Die Gesammtzahl der Chinesischen Trnppen mit Ein-

342 Waffen waren. cht eine Empörung. aus, f

10,000 Mann de áls 3000 Mann zusammengebrachr werden. Mehrere Generale sind gleichzeitig Admirale. Die Of- ziere und Matrosen sind gleich unwissend in der Schifffahrtë- \stt. Viele Seeleute auf Kauffahkte&-Schiffen gehdren zur Ma- rine. Die Kriegs-Dschunken unterscheiden sich in nichts von den Dande ch die größten haben nicht über 300 Tonnen Die ganze e if mit Schiffen beseht, und es ist kein afen oder Calanque, und wäre er noch so klein, der nicht einen

ilitair:Posten hätte.“ y Die jebigen parlamentarischen Zustände in Frankreih und England geben der Morning Chronicle zu folgenden Ver- leihungen Anlaß: «In beiden Ländern sehen wir dasselbe leihgewiht dex Parteien und dieselbe wierigkeit des Re- gierens bei so außerordentlicher Neigung zum Opponiren. Die beiden extremen Meinungen brauchen in beiden Ländern nur darin úbereinzustimmen, daß sie die Regierung für. schlecht halten, und sie können-augenblicklich ihren Tadel in Gestalt eines parla- mentarischen Votums aussprechen, während die Gemäßigten und die Centra beider Parlamente zu feindselig gegen einander gesinnt sind, um sich auch nur zu einem momentanen Votum gegen die extremen Parteien vereinigen zu kdnuen. IJn-beiden Ländern hat das Gleichgewicht der Parteien, welches- die Opposition scheinbar

o kdnnen von

der Macht so nahe stellt und dadurch ihre Begierde näch cinträg- |

lichen Aemtern noth. vermehrt, diese Opposition bis zur Tollheit wäthend gemacht. dem Namen nach konservativ ist, so ist sie doch aus bloßem Eifer destrufciv; unloyal und jakobinisch geworden. Der König der Franzosen wird“ mit einer für: seinen Thron gefährlichen Krisis, mit einer allgemelnen Wahl bedroht. Seine Konservativen küm- mern sich nicht um Fie Folgen; wenn sie“ ohne Aemter bleiben sollen, dann mag immerhin der Kdnig zu Grunde gehen. Diè Tories haben bewiesen, daß sie ähuliche Gesinnungen gegen unsre Königin hegen. Jn einem Punkte sind indeß die Franzosen patriotischer und weniger durch Parteigeiji verblendet, als wir, nimiich in Bezug auf Maßregeln der auswärtigen Politik, bei denen die Nacional: Jnteressen betheiligt sind. Wenn z. B. die Orientalische Frage angeregt wird, so führen die Ra Thiers, Marschall Soutr und Graf Molé dieselbe Sprache. Ja, ihre Anhän- ger im Parlamente werfen alle Partei-Ansichten bei Seite und haben nur das Interesse und die Würde der Nation im Auge. Mit Uns ist es gerade umgekehrt. Tritt irgend ein Umstand ein, der die Mis- nister nöthigt, cine feste und energische S prache gegen fremde Nationen zu súhcen, mag die Nothwendigkeit hiervon auch noch so deutlich seyn, ja mag das Ganze noch ‘so sehr mit der Politik der Tories übereinstimmen, sie machen däraus eine reine Partei- frage, und indem fie das Land über Bord werfen, denken sie nur daran, wie sie den Ministern cinen Schlag verseßen können. So hat Frankrei kürzlich Beweise von: -Rivalität und halber Feind- scligkeit gegen uns gegeben. Gleich waxen die Tories bei der Hand, auf diese Symptome aufmerksam zu machen, ja, sle sind viellcich selbst Schuld daran, und dennoch, während einerseits Lord Aberdeen sich erhob, um- Frankreich: anzuklagen, erhob sich andererseits Sir Robert Peel, um einen zweideutigen Tadel über unser s{lechtes Vernehmen mit Frankreich auszusprehen. Mit Indien is es derselbe Fall. Welch? cine erg ebige Quelle für Anklagen is nicht die* Expedition nah Kabul geworden! Was China betrifft, so mag Vorsicht oder Muth gezeigt werden, in beiden Fällen werden die Tories: oder die Renegaten in ihren Reihen sogleich über: die Minister herfallen. (in Französischer Staatsmann von dér: Oppositior wäre eines solchen Benehmens unfáhia, und es is dâáher zuÆærwarten, daß, wie auch die inneren Angelegenheiten und *Verbessérengen' in Frankreich durch die ge- genwärtige gleiche Spaltung der Parteien ins Stocken gerarhen môagen, die Intentionen des Landes in Bezug auf dic auswär- tige Politik sich dort nicht in. demselben erhältnisse verändern oder auf Hindernisse stoßen werden.“ y Der General-Gouverneur der Britisch-Nord-Amerikanischen Provinzen, Herr P. Thompson, hat aw 10. Februar die Legis- latur von Ober-Kanda progorirt Und derselben in seiner Schluß-

| Rede für den Eifer gedankt, womit fie den Vorschlägen der Re-

gierung entgegengekommen, indem sie der beabsichtigten Wieder- vereinigung Öber- und Nieder- Kanada's und der Verfügung über die für die Geistlichkeit vorbehaltenen Einkünfte ihre Zustim- mung gegeben. Das Versammlungshaus hat cine Adresse an die Königin gerichtet, worin es bittet, daß die Verluste, welche durch die Empdrung únd durch die räuverischen Einfälle an der Gränze entstanden, aus dem Britischen Staatsëschaß, „nicht. aus den Fonds der Provinz, gedeck: werden möchten. Die Entscheis dung, welche das Versammlungshaus in Bezug auf die künftige Feststellung der Civil-Liste getroffen, machte es dem Gouverneur unmöglich, den Vorschlag zur Verzichtleistung auf die Kron - Re- venden in der Provinz gegen eine gehörige Vorsorge für die Regierungs-Ausgaben in derselben zu erneuern, und er mußte sich damit begnügen, der Regierung des Murtterlandes die Beschlüsse der Legislatur zur Erwägung anzuerapfehlen. Den Finanz-Verle- genheiten hat noch nit abérhoiiti werden kdunen; der Gouver- neur hofft indeß, daß durch eine neue Zoll-Regulirung dieses Uebel ohne Druck für die ns zu beseitigen seyn werde. Schließ- lich ermahnt er die Mitglieder der Legiëlatur, daß sie nach der Rüúckkehx in ihre verschiedenen Distrikte eben so bemüht seyn möchten, die Eintracht zu fördern, wie sie es in der Geseßgebung gethan. „Lassen Sie““, sagt er, „den Zwiespalt vergessen seyn, und verscheuchen Sie erditternden Argwohn. Jch freue mich, zu sehen, daß in der ganzen Provinz bereits Ruhe und hoffnungs- volles Vertrauen zu der Zukunft kerrscht?/ Aus einer Uebersicht der Finanzen von Ober-Känada geht hervor, daß die Auëgaben im vorigen Jahee 10,000 Pfd. mehr betragen haben, als die Einnahme; indeß war die lehtere doch gegen die des Jahres 1838 um 28,000 Pfd., fast um 59 pCr., gestiegen. Die ganze dffentlihe Schuld der Provinz wird sich zu Ende dieses Jahres auf 1,394,754 Pfd. belaufén. :

Belgien.

Brässel, 20. März. Der Gouverneur von West-Flandern, Graf von Muelenaere, is -von Brügge hier eingetroffen. Man glaubt, daß er vom Könige beauftragt scy, ein neues Ministe- rium zu bilden, Hiesige Blätter meinen, so viel scheine ge- nd _daß Herr de Theux in dem neuen Ministerium nicht blei-

en werde.

Mit der Verwaltung der hiesigen Königl. Theater stand es

schon seit einiger Zeit so, daß man von rinem Tage zum andern befürchtete, sie werde ihre Zahlungen einstellen. Gestern hat cine Versammlung von Actionairen stattgefunden, die zu dem trauri

n Resultat fährte, daß eine solche ga. T stellung wirf- ich stattfinden müsse. Inzwischen ha 1 sich heute die bei den Theatern angestellten Personen - die jelzr sämmtlich -brodlos wer-

den würden, vereinigt, um einer solchen Kalamität möglichst vor-

ubeugen. ; Der hiesige Gerichtshof hat den bekannten Journalisten

Obgleich die nicht im Amte befindliche Partei |

‘licher Nachfolger wird ein Mitglied der jebzigen ersten

Adolph Bartels wegen verleumderischer Denunciation des Sani- táts-Beamten Vleminkx zu sechsmonatlihem Gefängniß, 1000 Fr. Strafe und Suspendirung seiner bürgerlihen Rechte auf ses Johre verurtheilt. Herr Bartels hat gegen dieses Urtheil ap- pellirt, x

“Dame maret

Kopenhagen, 20, März. Der außerordentliche Professor bei der Universität zu Berlin, J. G. B. Droysen, ist zum or- dentlichen Professor der Geschichte und zum Mitgliede der philo- sophischen Fakultät bei der Kieler Universität ernannt ¿

Die Hauptaebäude der aufgelden . Asiatischen ‘Compagnie nebs den Packhäusern sind am Akten für 69,690 Rhthlr..ver- kauft worden. :

Deutsche Bundesstaaten.

Mänchen, 20. März. (Bayer. Bl.) Einer so eben er- {hienenen Bewilligung des Königl. Ministeriums des Jmuiérn zufolge, darf die seit mehreren Monaten in Bayern verbotene „Leipziger Allgemeine Zeitung‘/ von nun an wieder durch: die Kb- nig!. Bayerischen Post-Aemter versendet werden. j

Einer Königl. Bestimmung vom neuesten Datum gusotge, hat die Unterzeichnungen respektive die Leitung der Geschäfte des

inanz-Ministeriums bis auf weitere Allerhöchste Verfügung der Königl. Minister des Junern, Here von Abel, zu besorgen.

Leipzig, 22. Mer de Nach den heutigen Nachrich: t:n wird der Russische Thronfolger Kaiserl. Hoheit erst den- 30. März in Dresden erwartet, und zugleich die Hoffnung äüsge- sprochen, daß der künftige Beherrscher aller Reußen einige Tage daselbst verweilen werde. Ueber die baldige Wiederbesehung des durch den Tod: des Kult-Ministers von Carlowiß erledigten Ministeriums verlautet noch nichts Bestimmtes; als wa rschein- ammer genannt. Morgen giebt Franz Liszr sein zweites und {leßtes

onzert hier; und heute hat unser Felix Mendelsohn Bartholöy ungefähr 300 Personen zu einer musikalischen Abend - Unterhal- tung im Saale des Gewandhauses eingelad.n, bei welcher Unter Anderen Liszt und Hiller, der sih son einige Zeit hier aufhält, mit Mendelsohn ein großes Konzert auf 3 Pianoforte’s spielen werden. Unser Comité zur Feier der Erfindung der Buch- drucerkunst zeigt gegenwärtig in der Buchhändler:Börse das Mo- dell des Fest-Salons, welcher zu diesem Feste auf dem Augustus- Plake erbaut werden soll, gegen 2 Gr. Eintrittsgeld, das den hiesigen Armen - Anstalten zufließen soll. -— Die Einnahme von den Dampfwagen - Fahrten auf der Leipzig - Dreédner v per in lekter Woche vom 16. bis 22. März beträgt für 2641 Perso- nen 2759 Rthlr. 5 Gr., für Güter: Transpert 1244 Rthlr. , zu- fammen 4003 Nthlr. 5 Gr.; die Actien der Gesellschaft stehen 973/, pCt. im Courszefttel.

Hannover, 23. März. Die hiesige Zeitung enthält nachstehende General - Ordre an die Armee :

„Die Beweise treuer Anhänglichkeit , p das Offizier-Corps der Armee bei Meiner funfzigjährigen Dienstjubelfeier eine so aufrichs tige und freundlihe Gesinnung zu erfennen gegeben hat, habe Ich mit hoher Befriedigung wahrgenommen, und dex auf herzliche Weise dargelegte Ausdru der Theilnahme des Heercs an diesem Tage vers anlaßt Mich zu dankbarer Perdiqung- Mit wahrhafter Freude spreche Ach die Versicherung aus, wie dadurch die von Mir längst gehegte eberzeugung nur befestigt worden is, daß der gute fameradschaftliche Geist, welcher, gepaart mit freudigen Gehorsam und regem Diersteifer, dem Militairsiande die s{bönste Zierde ist, in Meiner Armee niemals erfalten, und das dem Hannoverschen Heere stets eigene treue Festhals ten an deu Herrscherhause und dem geliebten Vaterlande in ibr durch Nichts waukend gemacht werden kann, uud zweific nicht im Geringsten, daß dieselbe unter jeglichen Verhältnissen freudig bereit sevn wird, dies jenigen Gesinnungên zu bethätigen, welche von ihr bei allen Mich und Meine Familie berührenden Ereignissen auf eine eben so biedere als berilihe Weise an den Tag gelegt worden sind, Hannever, den 18ten März 1840, Ernsi August.“

Ferner entnehmen wir derselben Zeitung auch noch Fol- gendes: „Der Entwurf der neucn Verfassungs Urkunde für das Königreich is beiden Kammern vorgelegt worden. Derselbe be- steht aus 8 Kapiteln. Kap. 1 handelt von dem Kdnigreiche, dem Könige, der Thronfolge und der Regentschaft. Kap. 2. Von den Rechten und Verbindlichkeiten der Unterthanen im Allgeme nen. Kap. 3. Von den Gemeinden und Körperschaften. Kap. 4- Von den Kirchen, Unterrichts-Anstalten und milden Stiftungen. Kap. 5. Von den Landständen. Kap. 6. Von den Finanzen. Kap. 7. Von den oberen Landes-Behbrden und der glichen Dienerichaft. Kap. 8. Von der Gewähr der Verfassung. Un- ter den Bestimmungen diescs Entwurfs heben wir für jeßt fol- gende hervor: :

1 der Vertretung der beiden Kaunnern der Allgemeinen Stände» Versammlung sind feine bedeutende Abänderungen izr als daß die lcbenslänglichen Mitglieder des Schay - Koilegs znm Theil in die ezjte, zum Theil in die zweite Kammer eintreten. Eiu Landtag dauert regelmäßig 6 Jahre; und. die Stände werden alle drei Jahre berufen. Die aligemeine Stände-Versammlung bat das Recht der Zustimmung zur Erlassung, Wiederaufhebung, Abänderung und autheutischèn Fn- tecpretation: a) aller Geseße über die Steuern ; þ) aller derjenigen ges seylichen Bestimmungeu, welche einen direkten Eingriff in das Yrivat- Etgenthum enthalten ; c) aller derjenigen gesezlihén Bestimmungen, wodurch den Unterthanen oder einzesuen- Klassen derselben neue asten und Leistungen aufgelegt, oder die bestehenden erhéht werden so Qu der Erlassung, Wiederaufhebung, Abänderuug und authentischen Juterpretatien geseulicer Bestinmungen anderer Art wird das rath- fame Gutachten der allgemeinen Stände-Versammlung erfordert. Das Recht der säudischen Mitwirkung ersireckt fich nur auf den wesent- lichen Xnhalt der Geseze, Dem Könige verbleibt das Recht, dieselben nah Maßgabe der verfassungsmäßig festgestellten Grundsätze ausarbei- ten und soèann verkündigen zu lassen. h i

Die Verwaltung der Domainen und Negalien, so wie ihrer Auskünfte, hängt allein vom Könige ad. Die Stände kênnen tu dieser Hinsicht feine Art der Mitwirkung in Anspruch nehmen, sofexn nicht der König für einzelne Gegenstände ibnen eine sôlche Mitwir- fung zeitweise einräumt. Es wird jedoch der allgemeinen Stände- Bersauzulung bei Eröffnung eines jeden Landtages eine Uebersicht der Einnahuten und Ausgaben der Königlichen Kasse mitgetheilt wer- den. Die reinen Einfünfte aus den Domainen und Regalien sollen verwandt werden zur Bezahlung der Zinsen der auf den Dömainen haftenden Schulden und zum allmáligen Abtrage - der Passiv- Kapita- lien: zur Bestreitung der Bedlirfnisse des Königlichen Hauses und zu Bestreitung der übrigen Regierungs-Bedürfnisse.- Die Auffünfte aus den Domainen und Regalien follen künftig nicht mit den Steuern. und Fau peogeldern vereini in eine gemeinschaftliche Kasse fließen, er! dern cs soll die bis zum 1. Juli 1834 bestaudene Treunung der K0ô- niglichen Kassen und der Landes - Kasse wiederhergestellt werden , und das bis zum 25. September 1833 bestandene rechtlihe Verhältniß der Kassen wieder eintreten. Ueber die dauernde Vertheilung bestimme

ter Klassen von Ausgaben auf die Königliche und auf die ständische

Kasse wird zwischen König und Ständen eine Vereinbarung be- antragt, welche nur durch beiderseitige Zustimmung abgeáns dert oder wieder aufgehoben werden fann. Ueber die Ausgaben , welche aus dex Laudes - Kasse zu besireiten find,

soll der allgemeinen Stände-Versammlung in jeder ordentlichen Diät, also alle drei Jahre, ein nach-Haupt-Dienstzweigen gesondertes Budget vorgelegt werden. Die allgemeine Stände-Versammlung hat das Recht, das Budget zu prüfen und zu bewilligen. Gleichzeitig wird der allge- meinen Stäade-Versammlung eiu Anschlag der zu deren Bestreitung er- {Den Einuahmeu an Steuern vorgelegt werden. Die Steuern bedürfen der Bewilligung der allgemeinen Stände-Versammlung, welche eema für die nächste dreijährige Finanz - Periode“ auszusprechen ist.

a die Landzólle und Schifffahrts-Abgaben für jezt mit den Eingangs- Steuern enge verbunden sind, so überläßt der König für die Dauer dieser Verbindung die Benuguüg diescs Negals der Laudes - Kasse,

welche biérfür jährlich die Sunime vou 230,000 Rtblr. an die Königl. |

S} e zu veraiten hat. Der reine Ertrag der direften und ¿ntireften teuern fließt in die Landes-Kasse. Die Verwaltung dieser Kase stébt, untéx der Aufsicht und oberen Leitung des Finanz-Ministeriums, dem Schaß - Kollegium zu, welches theils durch C

sext wird.

Wenn die in dieser Vfassungë-Urfkunde begründete landstäudische |

Verfassung auf verfassungéwidrige Art aufgehoben würde, so ist das

Schay-Kollegium berechtigt und verpflichtet, den König um Aufrecht- |

hastung jener Verfassung oder um \{chleunige Berufung der iu Gemäß-

beit derselben bestehenden allgemeinen Stände-Versanunlung zu bitten, !

und, wenn dieser Schritt fruchtlos bleiben sollte, den Schuy des Sn Bundes für die aufgohobene landftäudische Verfassung anzu- xufen,“

Zweite Kammer. Sißung vom 23. März. Die heutige Sißunrg wurde mit Wiederaufnahme und Fortsezung der in voriger Diät nicht ‘beendigten ersten Berathung. des {on unterm 20. Mai 1838 den Ständen mitgetheilten Entwurfs zu

einein Gesehe, die Veräußerungs-Verpflichtung Behufs Eisenbahn- | Anlagèn betreffend, welches mit einigen Verbesserungen in erster |

Kammex bereits angenommen worden, ausgefüllt, nachdem die Lage der Sache der Versammlung ins Gedächtniß zurückgerufen, und das Königliche Schrèiben vom l9ten d. M.:, durch welches cine baldige Erledigung dieses wichtigen Gegenstandes empfohlen worden, verlesen war, Bei der Berathung wurden für heute keine Verbesserungs-Anträge von einiger Erheblichkeit gestellt, de- ren mehrere aber vorläufig angekündigt und für die zweite Bera- thung reservirt. Das Geseß wurde nach längerer Berathung zum erstenmale ohne Dissens angenommen. f

i O.ostorre l ck; Wien, 20. März. Die Abreise des Fürsten Ester- hazy nah London is nunmehr definitiv festgeseßt. Der Fürst wivd Wien nach Ostern verlassen und sich direkt auf seinen Posten

verge: s

ije Arbeiten der Kommission von Bauverständigen, welche vor mehr als einem Jahre niedergesckt wurde, um die schadhaf: ten Stellen des Stephans-Thurmes zu untersuchen, sind vor kur- zem beendigt und der Regierung zur Schlußfassung vorgelegt worden. Bisher waren die Meinungen über die vorzunehmen- den Reparaturen, und namentlich über die “att, cinen größeren Theil des Thurmes abzutragen, getheilt gewesen; daher auch die Kömmisjion so lange mit ihrem Votum zógerte. Nun- mehr haben sich aber sänamtliche Mitglieder derselbén dahin aus- gesprochen, daß der Thurm, dessen Spike von 3'/, Klafter Länge bereits im vorigen Jahre abgenommen wurde, noch weiter ab us tragen sey, und zwar abermals um 3'/, Wiener Klafter. - Da die Gerüste nur auf 3 Jahre verbürgt wurden, und von dieser Frist bereits die Hälfte verstrichen ist, so dürften die Arbeiten rasch betrieben werden. Der Plan, den abgetragenen Theil durch eine Thurmspike von Zink zu erseßen, is aufgegeben worden. Die Kommission hat ein eisernes Gerippe in Vorschlag gebracht, Wes dem von Stein aufzuführenden Bau als Halt dienen

rde. :

Aus Preßburg wird geschrieben, daß sich die Magnaten und Stände am löten Îi ciner gemischten Regnikolar - Sißung ver- cinigten, um die Verlesung von drei Kaiserlichen Reskripten zu vernehmen. Das lebte derselben seßte den 2. Mai als Präklusiv- Termín des Landtags fest und wurde von allen Sèiten mit Bet- fall aufgenommen. s

S panien.

Madrid, 14. Mrz. Jm Senat is der Adreß - Entwurf zur Beantwortung der Thron-Rede ohne Amendement angenom: men worden und wird am Montag der Königin von der zu die- sem Zwecke ernannten Deputation überreicht werden. Die Dc- putikten- Kammer hat die Verifizirung der Volimachten noch nicht beendigt. Heute hat die Prüfung der Wahlen der Hauptstadt begonnen und es sind die widersprechendsten Gerüchte im Umlauf. Man sagte, daß gewisse Mitglieder der Majorität die Herren Calatrava, Olozaga, Arguelles, Lopez und Caballero durch die heftigste Opposition aus den Cortes verdrängen wollten; indeß hat dies Gerücht sich nicht bewährt, vielmehr lautet der Bericht der Kommission über dic Madrider Wahlen sehr günstig. Ge- sern hielten die gemäßigten Deputirten éine Versammlung und beschlossen, die Wahl des Herrn Isturiz zum Präsidenten der Kammer zu unterstüßen. Die beiden anderen Kandidaten für diesen Posten sind die Herren Mon und Martinez de la Rosa.

Es heißt, die Exaltirten wollten sich für die bei den Wah- len erlittene Niederlage durch eine insurrectionelle Bewegung rä-

* en, deren. Heerd in Sevilla, Granada und Malaga sey und die unter dem Banner der Föderation ausbrechen solle.

Türtet

Konstantin opel, 4. März. (A. Z.) Nachdem der Han- dels-Traktat zwischen der hohen Pforte und dem Königreiche Grie- chenland von den beiderseitigen Bevollmächtigten am 2ten d. unter- zeichnet worden, reiste Herr Zographos gestern von hier ab, um nach Athen zurückzukehren. Herr Zographos hatte hier der Pforte gegenüber eine Stellung einzunehmen gewußt, die ihm die Ach- tung und Gewogenheit des Sultans und eine große Bevreitwil- ligkeit von Seite des Osmanischen Ministeriums verschaffte, und obgleich er in wanchen nicht unwichtigen Punkten sich zur Nach- giebigkeit genöthigt sah, so wußte er doch mit einem Takt und mit einer Geschicklichkeit sich zu benehmen, daß das Wesentliche sei: nex Wünsche ihm durch den Traktat gesichert blieb.

Die Angelegenheit des Griechischen Patriarchen ift (wie be- reits erwähut) wider alles Erwarten zu threr Entscheidung ge- langt. Seine Rechtfertigungsschrift konnte die von Lord Pon- sonby geführten Beweise nicht entkräften, da die Jonische Regic- rung dafür gesorgt hatte, jeden Punkt der gegen den Patriarchen erhobenen Beschuldigungen aktenmäßig zu belegen. Aus der Dar- stellung Lord Ponsonby's ergab sich nun, daß der Patriarch -eine Menge Umtriebe sich zu Schulden hatte fommen lassen, daß der- selbé den Anschlägen der Griechen von Macedonien , Epirus,

“Thessalien und des cigentlichen Griechenlands nicht fremd war „” und daß - der Einfluß, den er nah und nach auf die Griechische, nicht - unirte Geistlichkeit im çan- zen Umfange seines weitläufigen gewußt hatte, bei seiner verwegenen Gemüthsart einen gefahrbringenden -Charakter anzunehmen drohte, der die Pforte

f i uf rnennungen des Kö- | “vias, theils durch ständische Wahlen unter Königlicher Bestätigung be- |

| riúm außerhalb der oben bezeichneten Linie der

Sprengels zu gewinnen

343 selbst für die Folge besorgt machen mußte, wenn ein Mann, wie

der Patriarch , die Leitung der geistlichen Angelegenheiten cines |

nicht unbedeutenden, zugleih zu Widerspänstigkeit und Turbulenz sehr geneigten und in diesem Mowent aufgeregten Theils der Osmanischen Unterthanen in Händen behielte, Die Pforte sprach daher ihr „Schuldig“ aus, und der Griechische Patriarch in Konstantinopel. ward abgeseßt; zugleih wurden die Berusungé- Schreiben zur Wahl seines Nachfolgers, die noch in diesem Mo- nat erfolaen dúrfte, erlassen. l

Erzherzog Friedrich von Oestekreih wird diesmal Konstan-

haben. Die für den Sultan bestimmten Geschenke, die Se. Kaiserl. Hoheit selbs zu präsentiren gedachte, sind bereits hier an-

cines andern hohen Besuchs zu Theil. Es is bereits vorgestern rung der Dardanellen von hier abgegangen. :

Der Gesundheitszustand des Groß-Wessirs, Chosrew Pascha, hat wieder-=plöslich eine ungünstige Wendung genommen, die

|-jeine Aerzte sehr besorgt zu machen scheint. Ein Korrespondent - der Allgemeinen Zeitung giebt | Nachstehendes als die Grundlagen an, welche die großen Luro- |

päischen Mächte bei der Vermittelung zwischen der Pforte und Mehmed Ali- beobachtet wissen wollen: 1) die Basis des Arrange- ments-soll—dié- Wiederherstellung -des- Friedens “unter “Bedingun gen seyn, welche die Unabhängigkeit und Sicherheit des Osma- nischen Reichs gegen jeden neuen Angriff von Seiten Mehmed Ali's vollkommen verbürgen; 2) die Pforte soll bewogen wer- den, Mehmed Ali die Erblichkeit von Aegypten für seine Fami lie zu verleihen; 3) die Gränzen des Paschaliks von Aegypten sollen sh vom Cap Carmcl in. gerader Linie bis zum Sce Ta- harich und von da lángs des Jordans und des Todten Meeres bis zum Meerbusen von El - Akaba erstrecken, jedoch nur un- ter der Bedingung, daß 4) Mehmed Ali die Suprematie der Pforte anerkenne, und. cinen jáhrlihen Tribut zum Be- weise dieser Anerkennung entrichte; F) daß das ganze Territo- der o! zei Pforte zurüct- gestellt werde; - ©) daß die Großherrliche Floite nach Konstanti- nope! zurückgesendet werde, ohne daß der Pascha die Unterhal tungs- Kosten dieser Flotte von dem zu zahlenden Tribut in Ab- zug zu bringen berechtigt sey; 7) diese wie sie die

um Jbrahim in seiner Flanke zu bedrohen , die Communicatio-

nen zu ‘unterbrechen und einen Aufstand unter der Syrischen Bes |

völkerung zu begünstigen; b) Wiederherstellung der Großherr- lichen Autorität auf der Jnsel Kandia; c) Blokade der Syrischen und Aegyptischen Küsten, um die finanziellen Ressourcen des Vice-Königs zu - paralysiren; d) bei fernerem Widerstande des Vice- Königs, Ausschiffung von Englischen und Oesterreichischen Truppen in Kandia und Syrien selbs, und Vorrücken eines Rus- sischen Corps in Klein-Asien, welches in Gemeinschaft mit den Osmanischen Truppen zu operiren ‘utte. Angriff auf St. Jean d’Acre, ‘Ausschiffung von Englischen Truppen, die von Bombay nahSuez gebracht werden sollen, p àd von Früppen entblößte Ae- gypten zu überziehen. EndFici tos dêës Pascha’s und sei ner ganzen Famiflie; 10) sollte Jbrahim--Pascha gegen Klein- Asien marschiren, so würde auf ein ausdrütliches Begehren des

Großherrn und im Namen der Allianz eine Russische Flotte mit

Landungs-Truppen in den Bospor segeln; die Englische, Franzs- sische und Oesterreichische Flotte wltden auf Syrien hin operi- ren, um _Jbrahim in seinem Mars zu hemmen.

bereinstimmung der Mächte zu konstatiren, würden auf Begehren | der Pforte eine Anzahl von Englischen und Französischen Kriege- | schiffen zwischen Gallipoli und Modaniá - Stellung fassen, die |

Oesterreichischen Schiffe hingegen zwischen Rodosto und dem Meer- busen von Nikomedien; 11) die Anwesenheit der fremden Kricat-

hifse in Bospor und im Marmora- Meere würde in dem Mos | ment aufzuhören haben, wo die Gefahr vorüber wäre; 12) die |

' estimmungen sollen, {0 | Zustimmung der hohen Pforte erhalten haben, durch | leßtere dem Pascha angekündigt, und er durch eine Aufforde: | rung (somwation) von Seiten der Mächte angewiesen werden, | sich denselben zue unterwerfen; 8) sollte sich *Mchmed Ali dessen | weigern, so werden- die Mächte zu einer stufenweisen Reihe von | Coërcitiv-Maßregeln schreiten; 9) diese Coërciti-Mabßregeln sind | a) Einnahme einer Position ‘in dem Meerbusen von Skfanderun, |

Um-die-Uec- |

Staaten hat unterm 17ten d. eine Botschaft an den Senat gerich- tet, worin er denselben auffordert, die Lage des Schatzes in Er- wägung zu ziehen. Man glaubt, dáß eine neue Verausgebung von Schaßamts: Noten die Folge davon scyn wird. Der Schab- Secretair wiederholt námlich in ciner der Botschaft beigesügten Mittheilung an den Kongreß seine frühere Bemerkung, daß cs nöthig seyn würde, baldmöglichst durch ein Geseß dafür zu sorgen, daß der

| Schaß gegen die Schwankungen und Wechselfälle geschüßt wäre, denen | seine Dames unterworfen seyen. : r) Wir9 | sam, daß das Schaß - Departeme h sei i tinopel nicht be‘uchen; es scheint, daß politische Rücksichten die | G an Mecge aetingertiorl ai v fem d ven e Verschiebung dieser Reise auf eine iMigere Zeit räthlich gemacht | u

Er macht darauf aufmerks

das ganze Jahr zu den Ausgaben ausreichen möchten , sich doch außer Sdtande schen dürfte, die an dasselbe zu machenden An-

| rade MaL Jor Scieigen. Beit gu besclcdagett,. 08 dar Ke ¿as | Ler Au en c L » É ( ck

gelangt, und werden wahrscheinlich dur den Jniernuncius über- | 2 get haßes, mit Ein\hluß der Sehalte | reiht werden. Dafür wird uns in den nächsten Tagen die Ehre |

und der Einldsung der Schakamts-Noten, in den Monaten März und Mai fällig seyen, während die Hülfsquellen, welche zur Dek-

i ; | fung dieser Zahlungen dienten, erst in der leßten Hälfte d für den Prinzen Heinrich von Oranien der Ferman zur Passi: | h i Í E dâlfte des Jah-

res flûôfsig würden, und weil ein Theil der Schaßmittel aus

Î 3 s [x { Schulden der Banken bestehe, die bercits um Fri ersucht hätten | und wehl nicht pünktlich ihre Zahlunscn lcisten möchten.

Das Repräsentantenhaus hat den Präsidenten um Mittheëi- lungen über die Lage der Amerikanishen Bürger in China er- sucht, faíls er dergleichen Eröffnungen nicht etwa für unverträg- lich mit dem Staatsdienst halte. Das Haus wünscht zu wissen, wie es in Folge der neuesten Maßregeln der Chinesischen Regic- rung zur Unterdrückung der Opium-Schmuggelei mit dem Amc- rifanischen Handel und mit den Interessen des Volks der Ver- einigten Staaten in China stehe, und ob die Britische Reaierutg der Amerikanischen von einer beabsichtigten Blokade der Chinesi- schen Häfen oder von andern feindlichen Absichten gegen China Anzeige gemacht babe. Ferner wird um Vorlegung eines Be- richts über den Handel und die Schifffahrt zwischen den Verei- nigten Staaten und China von i824 dis 1859 nachgesucht mit Angabe des Werthes und der Gattung der von ersteren dorthin ausgeführten Fabrikate und Waaren, so wie der Quantität und des Werths der von dort in den Vereinigten Staa:en cingeführ- ten Thee-Sorten, Seiden und sonstigen Waaren, nebst Nachwei- sung der Anzahl - der in dem Handel mir China beschäftigten Amerifömischen Schiffe und Seeleute und des Tonnengehalts er ersteren.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

__—— Stt. Petersburg. Zu den in wissenschaftlicher Beziehung intereffanteslen Reisen reuester Zeit, welche im Auftrage unserer Aka- demie der Wissenschaften unterncmmen wurden, gehört die des Herrn Bötblingfkf, welcher im vergangenen Sommer von hier aus nach Finnland und Lappland, znr Erforschung der geognostischen Formation dieser Län- der, reiste. Er hat von dieser Reise reiche botamsche, zoologische und etbuograpbishe Sammlungen mitgebracht, wobei er von Herrn Schrenk sehr unterstügkt wurde, der als Konservator des hiesigen Kaiserlichen | Pllanzen-Gartens jewe Gegenden botanisczer Zwecke wegen besuchte. | Herr Böthlingk bestätigt die Meiñung früherer Geoguosien, denen zu- | folge Gueuß, Hornblendscbiefer, JQuarzfels und Siimmerschiefer die | ältesten, auf neptunishem Wege hervorgegangenen Formationen Lapp{lands und Finnlands bilden. Für sie sprechen wenigstens unver- fennbar nech vorbandene Spnren. Die Richtung der Schrammen auf | den durch die Natur feibs# geschlifenen Felsen Fiunlands, fo wie 22 | den Küsten des Eis: und des Weißen Meeres, thun nach Herrn

| lingf"s Bebauptung dar, daß ibre Ursgche, die sogenannten Dil:

| Flutben, béchstwahrscheinlih durch die pléglicbe Kontinertal-Erde

| voi Sfandinavien und Finnland entstanden sind. Dieser Tbeil 1: Kontinents muß sich pleglich aus dem Meeresgrunde erbeben ba Seit mehr denn bundert Jahren fortgesezte Beobachtungen thun dar, daß die Erhebung Finnlands und Schwedens noch fortdauert ; sie bes | trägt ein Yabrbundert stellenweise 3 bis 4 Fuß. Diese Erhedung, | sagt Herr Betblingk, muß schon seit undenflichen- Zeiten befi | da man in Innern beider Länder bis zu einer Héhe ven 600 Fuß un:

felte Spuren einer solchen allmäligen Hebung des Bodens cder der Zurückwreihung des Meercs, nämlich die einst vom Wellenschiag auf- geworfenen Geschiebe, gesunden bat. Jn geoaraphifcher Beziehung | mochte Herr B. auf dieer Reise die interesante Beodachtung, daß die Gränzscheide der in den Beothnischen Meerbusen strémenden Gewässer von denen des Eismeeres nicht durch eine Gebirgsfette, fendern nur durch ein aroßes morastiges Plateau: bezeichnet wird.

| birge im Russischeu Lapplano fand er im Süden des ¡ (Nuartijaur), 120 Werste südlich von Kola. Diefe geführ eine Sche von 2000 bis 2600 Fuß üder dez: ten Sces.

ie bécficn Ges Sces Notosero

Gegenwart der fremden Flaggen soll bloß als eine exceptionelle |

Maßregel angesehen werden, die nur auf Verlangen der Pforte. | exgrifsen werden fann, durch die aber dem bestehenden Fries | dens- und Kriegs - Prinzip auf keine Weise Eintrag geschèhen | soll einem Prinzip, das die Mächte in dieser Rücksicht als | einen integrirenden Theil des Europäischen dfsentlichen Rechts |

zu betrachten sich anheischig machen würden.

A 6gyvpten,

Kahira, 2. Febr. Es sicht bei uns sehr kriegerisch aus. Soldaten werden konfskribirt und exerzirt, die Trommel marschirt den ganzen Tag durch alle Straßen, Schwärme von Weibern ziehen heulend hinterher und verlangen ihre Männer, flüchtige Eseltreiber und herrenlose Bediente, von eben so flinken Solda- ten verfolgt, eilen {nell vorüber, geschlossene Boutiken und leere Basars, an den Eingängen der Büreaus das Klatschen des brei ten ledernen Riemens, die Wünschelruthe ‘Mehmed Ali's, womit er aus Sikbtheil und Fußsohlen Geld herauszuklopfen versteht das ist das Bild der berühmten Stadt Kahira im Anfang des Jahres des Herrn 1840. So lange Aegypten existirt, gab es darin noh niemals so viel Prügel als jeßt; im Delta, in Mittel- und Ober: Aegypten regnet es Prügel, und zwar auf Al- les, was sih hier Mensch nennt, ohne Unterschied noch Ansehen der Person.

Aus Syrien wenig Neues. Es sînd cinige Regimenter in Jerufalem und dessen Umgebung bis Naplus und den Jordan

hin vertheilt worden, auch Jaffa hat Truppen erhaltenund wird wahr- |

scheinlich jeßt befestigtwerden, da man dort eine Landung befürthtet, die, wenn sie gelänge, von der entschcidendsten Wichtigkeit werden müßte. Ein Marsch von dort theils auf Jerusalem , theils auf Naplus müßte Zbrahim in die Lage seben, eine Schlacht zu suchen, was eine feindliche Occupations ; Armee nur wünschen dürfte. Thäte das Ibrahim nicht, so wäre Syrien von Aegypten getrennt, die gegenseitige Hülfe könnte nicht mehr geleistet werden, und die christlichen Stämme würden baid in hellen Aufruhr ausbrechen. In einem Monat werden wir wohl über“ die Intentionen der Europäischen Mächte aufgeklärt seyn.

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

New-York, 22. Febr. Jn den Handels: Verhältnissen is noch immer keine Besserung eingetreten. Die Inhaber Briti: {er Manufaktur-Waaren in den inneren Staaten der Union schei: nen nicht eher neue Bestellungen machen zu wbllen, bis sie ihre alten Vorräthe abgeseßt haben. Der Präsident der- Vereinigten

Deutsche Liederdichter des Zw

d 4s b

Minnesinger. dreizehnten und vierzchnten Jahrhu allen bekannten Handschriften und früheren Dr sammelt und berichtigt, mit den Lesarten derlciven, schichte des Lebens der Dichter und ihrer Werke, Sangs- weisen der Lieder, Reim-Verzeichniß der Anfänge und Ab- bildungen sämmtlicher Handschriften, von Friedrich Heinrich von der Hagen. Leipzig, Verlag von Joh. Ambr. Barth. (Vier Theile in fünf Bänden, gr. Quart. 322 Bogen Text, 10 lichogr. Facsimile-Tafeln, 12! /, Bo- gen Muúüsik-Beilagen.

Das Jahr 1840, reich an großartigen literarischen Unternehmuus gen, die der Erinnerung denfwürdiger Momente der vaterländischen Geschichte geweiht sind, begrüßt die Vollendung eines Werfes, welches, wie wenig andere, die Herrlichkeit der Vorzeit des Vaterlandes effen- dart. Es faßt in sich den ganzen Kreis derjenigen Dichtungen, in welchen diè Gedanfen und die Gefühle, die Äbnungen und Träume, die Gesinnung und die Stimmung, alle Lust und alles Leid, davon in der glänzeudsien Periode-des Deutscheu Mittelalters die Geisier de» wegt wurden, niedergelegt find. Es ijt ein lebenveller Spiegei jener großen Zeit; und es sind die Bilder, die dieser Spiegel unserem Auge vorüberführt, um so dedeutsamer. als die Poesie damais nicht (wte beutzutage) eine nur zufällige Blütbe des Lebens war eieimehr tief im Leben wurzelte, alle Verbättnisse deselden durdrang und durch» leuchtete. und als ein notbwendiger Theit der Biidung anerkennt war. So gehört denu auch der Chor der uambaften Sänger fast zweihundert an der Zahl, die in dieer Sammlung auftreten, allen Kreisen des Ledens au: Kaiser und Könige, Fürsten, Hetren und Mannen, GeisUiche und bürgerliche Meister, bis zu deu fadreunden Singern und Spieitleuten, Alle erscheinen von deur geistigen Vaude der die von Allen als eine wichtige Augelegeudeit. ven Vielen als edr ernster Lebeuë:Beruf detrieden ward. Schou lange, seit wir anfgrbèrt baden, uns der großen Tage der Verzeit zu. schämen, it der djthetische Werth sowobl als der bistorische, der diese Dichtungen auszeichnet, als erfanut : Abdrücke verschiedener Haudfchriften, Untersuchungen manntg- facher Art siud im Laufe der Jeit veranstaitet worden. Doch was an Unternebmungen solcher Art bisher vorlag, war auf feiue Weise genü- gend ; Vollständigkeit und Treue, wiffenfchafttiche Vedandlung ward in diesen Mitiheilungen zumeist vergediich gesucht. Erst dem Herausgeber des so eben vollendeten großen Werkes, den wir seit lange als einen der wabrdaften Begründer der Altdeutschen Literatur edren, war es = behalten. auch diefe Lücke der leyteren auf eine durchgreifende und s friedigeude Weise auszufüllen; ein haides Leben, auf die Sammiun

Fe it und Durchforschung des vordaudenen Materials verwandt, ijt end durch den(cchénsten Erfolg gekrönt worden. Großmütdige Unterstügung

§9 797 b V [a] w

nichi unr cen L ARA T A LAR S Has

ward dem Serausgeder Db durch die Gnade Sr. Mazesdit des Königs

zu Theil. Jhu is das Werk gewidmet.