, f
z
f
d
7
«00
T
zk
ai q
Paris, E ets darüber nehmen heute fast den ganzen Raum sümmelicher Journale ein. Beide Parteien sind noch guten Mu- ches, indeß einen die 221 nicht ohne Besorgniß, daß die legi- timistische Facrion der Kammer für Herrn Thiers stimmen, und dadurch den Sieg entscheiden werde. Mán will ‘rat Abi d in dem Salon des Grafen Molé, wo ein großer Theil der 221 versammelt war, große Muthlosigkeit bemerkt haben. Die heu- rige Sipung wird, wie man allgemein glaubt, entscheidend seyn. _— Der Univers sagt heute: „Nach den zuverlässigsten Be-
réchriurigent wird das Ministerium eine Majorität von 20 bis 25
Stiminen haben.“ Z )
Die Truppen find seit gestern in allen Kasernen konsignirt, indeß hat sich nirgends auch nur die kleinste rung wahr- nehmen lassen. 5 E E
Die Geselischaft der Paris-Orleans - Eisenbahn hat mit dem Mintsker der dentlichen Bautèn ein Uebereinkommen abgeschlo sen, das die Völlendutg dés Unternehmens sich& stellen wird. Die §0,000 Accien zu* 500 Fr. , welhé das Bau/Kapital reprä- féntirén, sollen nämflh auf eben so viele Actién von 300 Fr. ‘ve- duziet werdèn, so daß die Actionairé statr 40 Millionen nur 24 Millionen aufzubringén haben, der Rést aber vom Staate zuge- schossen wird. Den ursprünglichen Actien, Jnhabern bleibt dabei vorbehalten ihre Betheiligung um jeden Theil diefer 16 Millio- nèn zu vermehren, falls die Kosten der Linie 40 Millionen über- schreiten sollten. Es wurde ihnen ferner eingeräumt, däß der Staat teinen Antheit am Gewinne haben solle, bevor nicht die Actienbesiber f pEt.- Zinsen für ihr eingetégtes Kapital empfangen haben. Ergiebt der Gewinn dann noch einen Ueberschuß, so nimmt die Regierung mur ein Viertet désselbèn in Anspruch. Der dereits auf die Actien auégezahlte Beitrag ist 14 Millionen, so daß also nur noch 19 Millionen erforderlich sind, um neben den
A Staate herzugebenden 16 Millionen das Kapital voll zu raacMen. : :
Briefe aus Touton vom 21. März bestätigen die Nachricht von der Kriegs- Erklärung dés Kaisers von Marokko, und stellen das Bombardement von Tänger ini Ausficht. i :
Börse vom 25. März.“ Es ivar heute das Gerücht ver- breitet, daß das Ministeriim einér Majorirät von etiva 30 Stim- men gewiß sey, und daß fich zu der heute fruh stattgehabten con- \ticutionellen Reunion uur 102 Depuftíxté eingefunden hätten. Es wurden wenig oder gar keine Geschäfte gemacht, weil man den Ausgang dèr parlamentarischen Debatten abwarten will.
Großbritanien und Jrland.
Parlaments-Verhandlungen. Dbethaus-Situn vom 23. Wee Nachdem die zweite Verlesung dér Jrländt {chen Munizipal-Bill wegen -dér Kränkheit des Lord Lyndhurst bis zum sv. April und die eite Werle] g dér Bill zum Schub. der Parlaments -Publicationen bis zu Ende der Woche ausgeseßt worden war, bei welcher Gelegenhéit übrigens der Herzog v-on Wellington versicherté, daßær beide L batdmöglichst: erles digt zu sehen wünsche, erklärte Lord Melbourne bei Getkegew-
heit der Vorlegung einer Pétition gegen die Geträidegesebe, däß + “es nicht die Abscht der Regierung, als solcher, seh, einen An
+ _ tra wegen Aufhebung oder auG nur wegen éincr Veränderung e Modifizirung der Getraidégesege zu machen. Er wiederholte da- bei, was er früher schon mehrfach geäußert hat, daß, seiner- per- fönlichen Ansicht zufolge, eine gänzlihe Aufhebung dieser Gesetze im höchsten Grade unklug seyn würde, eine Wodifizirung ‘dersel: ben aber unter Umständen woht als zweckmäßig erscheinen könnte.
_ Unterhaus. Sikung vom 23. März. Lord J. Rus sell überreichte eine Königliche Botschaft, in welcher das Par- lament aufgefordert wird, dem Lord Seaton (Sir In Col- borne) wegen seiner ausgezeichneten Dienste als Oberbefehlshaber der Truppen in Kanada eine National-Betohnung in Gestalt ei ner Pension, die auch noch aufseine beiden nächsten männlichen Erben übergehen sollte, zu bewilligen. Man beschloß, diese Botschaft näch: ten Freitag in Berathung zu nehmen. ierauf suchte’ derselbe Mintster um die Erlaubniß nach, eine Bill zur Wiedervereini- gang von Ober- und Nieder - Kanada in Eine Provinz einbrin- gen zu dürfen. Jn der Motivirung séines darauf ezágtibèn Antrages gab er als Hauptpunkte der neuen für die vereinigte Provinz zu éntwerfenden Verfassung an: “vterjährige Dauer der Kolonial-Versammlung, Ernennung der Mitglieder des gesebge- benden Raths auf unaen Ernennung der Mitglieder dés Versamm!tungshauses durch Volkêwahl; Yahl der Leßteren 78, vder 29 fár jedé Provinz; Wahlquaïfication detselben- ein Grund- cigenthum im Werthe von 500 Pfd.; fkéine. Geldbewilligung im Versamtnlungsharse ohne vorherzegangène, dazu, auffordernde Botschaft dés Gouverneurs, jedoch die Befugnik : den Gouver neur durch Adressen um solche Botschaften zU ersuchen; Aufhe- dung der legislativen Kontrolle Fbèr die nah Akte 14 Georg's 1. zu erhébenden Zöllé und Hinzuischlagung diejer Zölle zu den Kron: Revenüñen; endlich fésté Bewilligung dér Gehalte des Göuvér- neurs und der Richter. Der Minisker bemerkte, daß die Union, welche er vorschlage, nicht zwectmäßig géwesert seyn würde, wenn se den Wünschen der Kolonisten selb widerstrebt hätte; so eben legén diése dem Pritizip éiner solchen legislativen Union bcigetreten und hátten die Anordnung der Details deim Britischen ‘Parlamente überlassen. Die Uebel, welche die Union gewiß hei: ion werde, seyen gus verschiedenen Ursachen entsprutigen, aus den Feudal-Gesctert, aus der gemishten Art des Grundbesibés Und aus dem U-rbérgewicht der Reprösentanten von Französischer Ab; künft, ein U-bergewicht, weiches diesen ein Gesekgebungs-Mono- pot verliehen hade und iz der Thar einer völligen Ausschließung dér Englischen Raçe gleichzeornen sey. Dagegen. lasse sich fein vesseres Avhüifemittel finden, als daß die Cinwöhner beider Pro- vinzén itt eine gemeinschaftliche Versammlung Abgéordnete zu set den hätten, wodurch dié Französische Majorität die von ihr {g gemißbrauchte Macht verlieren würde. Einer der wichtigsten zu criedigenden Punkte seven die für die Geistlichkeit vorbehaltenen Ein- tcinfie, ein? durch eine Parlaments-Akte geschehene Anweisung von einem Siebentel de: Ländereien zu Gunsten aa r )
Die Legéslatur von Ober- Kanade habe kürzlich einé Bill in die- ser E angenommen; sie habe deù ganzen Betrag dieser Éin- tünfte nicht der Englischen und der Schottischen Kirche, noch wentger der Cnglischen aflfcini überlassen wollen, sondern vorgeschlagen diè Hälfte davon diesen beiden herrschenden Kirchen zu geben und die ándere Hälfte zum Besten der verschiedenen anderen Sektèn in der Koloníe zu vertheilen, und er glaube, dieser Plán werde Friedèn und Eititracht herstellen. Herr Hume sagte, der eòle Lord habe unrecht, wenn er glaube, daß dit Unzufriedenheit
irthe statt desZehnten. \
362
25. Márz. Die Debatten ín der Kammer und die nung, daß die Erleçzuug dieser Frage den vereinigten Versamm- t
R von nada hätte überlassen werden müssen, da es vorgeschlagen worda ist, sie zu vercinigen. Die den Geistlichen vorbehaltenen Einänfte werden stets in Kanada eine Quelle der Zwietricht bleibe, wenn man die fra e auf diese Weise eat- scheidet. Es if dies den bekannten Gesinnungen der Mehrzahl der Bêhohner yn Ober-Kanada entgegen. Der edle Lord sagt, die Regirung kr Königin habe nicht die Absicht, den repräsen- tativen Versamalungen des Britischen Amerika's in ihren Re- form- und Verksserungs-Maßregeln in den Weg zu treten. Dem ist _niht „denn bis zum Jahre 1837 sind alle Vers suche zu Reifen und Verbessetuñgen ]éts vercitelt wor den. x edle Lord hat von _ den freien Justitutionen unserer otkieen esprochen , aber sle’. snd nicht frei, sie stehen unt7 dem Patronat von Engländ, was den Kolonieen Noth thut is einmal, eine Kontrolle über ihre eigenen Hülfs: quellen, das Lecht, eine Civilliste zu bewilligen, wie sic dieselbe für angemessererachten, und ferner, daß die erekutive Gewalt in den Kolonieenin Ucbereinstimmung mit der legislativen Ver- sammlung hanelt, Jch halte es fúr cinen großen Mißgriff, wenn man ein| Qualification von 500 Pfd. festsest, um ein Mikt- glied der Koloral-Legislatur werden zu können. Glaubt der edle Lord, daß: die rovinzen ein Jahr würden hingehen lassen, ohne die vollständig Kontrolle Über alle ihre Angelegenheiten zu verlangen? Er scheint niht alle ihre Forderungen zu éennén, weni er dem Britischen Ministerium \o viel Entschei dung vorbehält. Das wird zu neuer Unzufriedenheit Anlaß ge- ben, und i sag vorher, daß das Versammlungshaus von Ober- und Nicder-Katda sich der in der Bill vorgeschlagenen Behand- lung nicht untexderfen wird.“ Sir Robert Inglis sagte, er músse gegen dérlebtén Theil von Lord John Russell's Rede über die der Geifttichkel vorbekaicenta Einkülifcé aus allen Kräften protesti- ren. Niemand, deidie Débattén gelesen habe, die damals stattgefundett, ats die Einkünfte fi die Geistlichkeit zuersk vorbehalten worden, könne behaupten, es hde jemals irgend ein Mensch an eine Verwen- dung jener Einküfte- zu weltlichen ader geistlichen. Zwecken ge- dacht. Herr Paington erklärte, dié Bill sey. eine vdilige Be- raubung, eine Abdeichung vön -dex feierlichen Verpflichtung vom Jahre !791, die potestantische Religior aufrecht zu erhälten, und durchaus unverträslich“ mit einer vernünftigen Politik. “Sir No- bert Peel wúrnsche, diè Erdrtetung der Bill bis zur Vorlegung
‘ aller- darauf bezüglchen Dokumente ausgeseßt zu sehen, und die
Erlaubniß zur Eiwringung der Bill wyrde: hierauf ohne Weite- rès ertheilt. E | A i
London, 23. März, Lord Staris®y hát eine Bill ins Un- terhaus eingebracht, die zum Zwetk hät] die jehige Art und Weise dér Parlamentswöhler. Me iftriruñg “in Zrfänd zu“ verbessern. Unter -dem gegentwirtigen ‘Spskem bru t Jemánd nür seinen Arispruth auf das Wahlrecht geltend zu machen und denselben durch eine eidliche Versicherung vor dem Wahl-Beamten zu erhär- ten, um einen Sdcein zu empfangen, der ihn für die nächsten 8 Jahre zu ungeklinderter und unaufechtbarer: Ausübung des Wahlrechts ermächügt; ja, es ist entschiedén worden, daß die Vorzeigung eines Scheins vom Jahre 1832, wenngkei) derselbe in eine andére Hani übergegangen ist, und wenn dieser Andere nur s{wdrt, daß er damals üm Besike des in dem Scheine an- gegebenen Eigenthums gewescn, §8 Jahre später als cin voslgülti- ger Anspruch auf eien Schein für einen zweiten Zeitraum vou 8 Jahren gelten solle, und fo fort, mit beständiger Zulässigkeit der Erneuerung des ‘Schèíns in dersclben Weise. Hiergegen ist
den wird. Lörd Stánkley' bèhauptet sogar ,* daß der Mißbrauch noh weiter getrieben werde, indem Fälle vorgekommen seyen, daß Persogen bei der Registrirung von 1832 fünfmal jene eidliche ersicherung abgegében, sih fünf. verschiedene Scheine darüber verschafft, und diese unter fünf Personen vertheilt hätten, ohne einer anderen Kontrolle dabei unterlegen zu seyn, -als einer Untersuchung durh eine Kommission- des Unterhauses. Als eine fernere Folge diesés Systems wird bemerklich gemacht, daß, da nur ein jechs- monatlicher Aufenthalt an einém Orte zur Ausübung des Wahl- rechts an demselben erförderlich ist, im Verlauf von § Jahren nit ewiger als 16 Wahlberéchtigungs - Scheine für eines und dasselbe -Eic | | von Personen die Wähler-Registrirung; zugänglich sey, die ost gar feine Qualification besäßen. Gegen die: Stanleysche Vill hat jicy aber O'Eonnell mit großer Heftigkeit in dev lebten von ihm in Jeland gehaltenen dffentliche Rede erklärt. „Jch bestehe daraus“, sagte et, „däß wir in Jrland dassetbe Wahlrecht haben müssen, wie in Endland, und ih werde mtch mit Wenigerent nicht be- nügen. Wenn Stanley's Bil! in ihrêr jekigen. Gestalt durchgeht,
so werde ih nur kurze Zeit un Parlamenté verweilén und inich viel in
Dublin aufhalten, um dienux zu lange ausgeseßte Repeal-Agitation wieder zu beginnen. Die Quelle, von der diese Bill ausgeht, ist die bôswilligste Gesinnung gegen .Jrland,.: denn der große Vérsuch mit der Réformbill wurde durch dite bösen Leidenscijaften jenes schlimmen Mannes gänzli zu Gründe gertchtet, det si statt die Jnstitutionen des Landes zu verbessern und die Seg- nurigen der Reform über: dasselbe zu verbreiten mit der With eines rollen Hundes. gegen Irland kehxte,. die Macht jest, mit’ der die junge Refoxrnx heilsam für dieses Land gewixki haben würde, und den Geist der Nationalfreiheit zu: zermalmen suchte. Die zweite Lesung: der Bill. if auf dén 2öjten d. M. -anacjcbk, und ih werde dann auf Vétwerfung' derselben antragen. Wider sekt man sich wir, \o wêkrde 47 zu allen’ Mitreln greifen, díe mir zu Gebote stehen; um, die Unt / M
hindecn. gu einem ziveischneidigen Schwezdt werde ich , dage- rufen.“ Lord Stanley hatnun gerade umgetehrt erklärt, seine Bill solle das Wahlrecht in England und:Zrland auf gleiche Grundlagen stellen, nicht, wie OD'’Connéll behauptet;einenUnterschied zwischen beiden Läñ- dern machen. Die vierteljähtliche Registrirung soll in eine jährliche vertbandelt werden, wie in England. Der Wähler soll ‘fich ein
wenigstens schon sechs Monate einen Besiß aehgbt haben. Die übrigen. -Bestimmungen beziehen sich auf die. Functionen der Be- amten welche die Registrirung zu leiten und zu revidiren haben. Hier soll mehr Gleichförmigkeit in die Entscheidungen gebracht und durch jährliche Appellatión und Revision eine unpartetischere Rechtévflege gesichert werdên.
Prinz Ernst von Sachsen - Koburg is von seinen Ausflügen in die Provinzen, wo ér die Mitglieder des hohen en e suchte, hierher zurückgekehrt; er witd, wie es heißt, seinen Auf- enthalc in England nicht über Ostern hinaus verlängert; die Gerüchte über \éiné Zärtlichen Gesinnungen gegen die P renzelsn Auguste von Cambridge erklärt der Courier für Gevatter-
geschwäh. i A Ant Sonnabend ist der General Sir George Hewett in ei
der Kañädier dadur) beigelegt werden kdnnen, wenn er Zhrer Majestät den Rath ertheile, der Bill üher dic der Geist: lihtei: vorbehaltenen Citkünfte ihre inimung zu gében. „Diese Bill,“ sagte et, „ist auf schr ünredliche cise durch eine künstlich zu“ammengebrachte Majorität in Ka- nada angenommen worden. Jch bîn in der t der Mei
einem Alter von 91 Jahren zu “Freemantle-Park bei Southamp-
gf ichtet; sie soll jenem Mißbrauch | g i na Werd: Cataciiop: G N Dato; fe f L - | Newport, 54 waren für allgemeines Wahlrecht, 23 bezogen sich
steuern, in welchem einé ‘direkte Verleitung zum Meinecid gefun- |
genthum exiskiten könnten, . so daß. also einer Nenge |
gen kämpfen und sogleich die, Repeal-Association wieder ins. Leben |
Jahr lang an einem und demselben Orte aufgehalten und daselbst ;
ton gestorben. Er wak der vierte auf der Liste der Generale, da er im Jahre 1813 diesen Rang erhalten hatte.
Die Morning Post widerlegt die in Französischen Blät, tern cuthaltene Nachricht, daß die Herzogin von Kent die Prin, zessin Victoria von Sachsen-Koburg nach Paris begleiten wolle
Lord Lyndhurst befindet sich entschieden in der Besserung.
Der bekannte Maler Oriontalischer Landschaften, Herr Da- nkell, t im Alter von 92 Jahren in Kensington ‘gestorben.
Es is in London eine neue Karte von China erschienen/ auf welcher der Lauf der Flüsse und der Zug der Straßen nach -den Angaben der Gesandtschaft Lord Macariney's“ verzeichnet sind. Die Lage der Festungen und bedeutendsten Vertheidigungspunktsê ist genau darauf angegeben, und die Namen aller Städte sind mit möglichster Annäherung an- die Aus\prache“ der Chinesen selbst aufgeführt. - Das ganze Reich ist in 23 Provinzen abgetheilt, von denen jede wieder in Tuh's, Tschuh's, Ting's und Tein's zerfällt, was etwa den Bezeichnungen Departements, Bezirke und Gemeinden entspricht. Die eine dieser Provinzen, die von Tschi- Kianga, der ausgedehnte Landstrich, auf welchem man den Thee baut, enthält cine Bevdlkerung, welche fast der von Frankreich gleicttömnt. Die ganze Bevölkerung des Reichs beläust E dem Kaiserlichen Alrnanach zufolge, auf 375 Millionen Einwo ner, was beinahe das Dritrel der Bevölkerung des ganzen Erd- balls wäre.
Ueber die von Lord Morpeth eingebrachte Bill jur Abstel- sung der Bettelei in Jrland bemerkte Herr O’'Connell in einer öffentlichen Versammlung zu Dublin uncer Anderem: „Dr Betrelei in Jr'and kann nur dadurch ein Ende gemacht wéerdeti, das man für alle Armen sorgt Jene Bill is eine direkte Ver- lebung des Vertrages zwischen dem Ministerium und dem Ire ländischen Volke. Als das Armen-Geseß dem Unterhause vorge-
legt wurde, da fam man überein, daß fein Versuch gr macht werder folle, das Englische Geses in Jrland eîn- zuführen. Das System sollte éin freiwilliges seyn. Niemand
sollte gezroungen ‘seyn, in ein Armenhaus zu gehen, und die Ar- men - Vorsteher sollten das Recht haben, Unterstüßung zu geben oder zu verweigern, je nachdem sie es für nothwendig hielten. Jch muß bekenneu, daß ih mit der Art, wie die Armen-Gesetbe in Jrland ausgeführt werden, nicht zufrieden bin: das Jrlándl sche Volk sollte daher die vorgeschlagene Bill jehr aufmerfsarû prúfen, denn wenn sie angenommen wird, so werden wir besteuert und gendthigt werden, jeden Menschen zu unterstüben, “des in Jrland sh in Noth befindet.“ i;
Es sind bereits mehrere Bevollmächtigte der großen Manu- faktur- und Handelsstädte, welche bei dem im Parlaménte bevor- stehenden Kampf über die Getraidegeseze in London sih versam- meln wollen, hier eingetroffen. Morgen wird die erske Versamm- lung stattfinden. /
“ Voin 16. Januar bis zum 13. März - d. I. find ;detn Un- terhause 2339 PDetittonen überreicht worden; davon bezogen sich 289 auf die Ausdchnung des Wahlrechts in Jrland, 989- auf die Vermehrung der Kirchen in England, ck48 auf eine Aenderung in dem Patronat der Schottischen Kirche, 42 auf die Freilassung der Sheriffs von Middlesex, ?69 auf die Abschafsung der Kir- chensteuer, 106 waren gegen die ferneren Geldbewilligungen für das Kollegium in Mapnooth, 257 für die Abschaf{ung der Korn- Geseke, 5 für eine Aenderung der Korngeseße, 18 gegen die Bill in Bezug auf. die Mchl-Einfuhr in Jrland, 8 bezogen sich auf die Ausgleichung der Differenzen mit China, 1 auf Untersuchung der Sache, 3 gegen dez Opium-Handel, 2 für und 7 gegen das Nachdrucks-Gesek, 47 für Und 3 gegen das Gesek wegen Nach- bildung -von Mustern, 117 bezogen sih auf die Unruhen in
auf die Unterdrückung des Sozialiémus und 1 auf die Untersy- chung dicser Angelegenheit, i2 waren für das Geseh über gé meinfschaftliche Ärbeitshäuser und diè übrigen bezogen sch “auf minder wichtige Gegenstände. |
Am Sonnabend wurde eine große Versammlung der l gen Katholiken gehalten und in derselben eine Adresse an die Kd-
nigin, den Prinzen Albrecht und die Herzogin von Kent bechloss | sen. Die Adresse wurde von Herrn Morgan John O’Conñell
terdrückuny des Volks zu ver: |
unterstüßt, der unter Anderem darauf hinwies, daß kein Katholik an den chartistishen Unruhen Theil genommen, obgleich diese Konfession in Wales und Monmuth sehr zahlreich sey.
Das Packetschiff „„Tyrian// hat aus Westindien Golòstaub ¡um Werthe von 40,600 Dollars überbracht.
Gestern hat die Bank einen bedeutenden Belauf an Göld abgesandt, der als Rimesse nach Paris zur völligen Liquidirung der dort von diesem Institut vor einigen Monaten fontrahirtén Anleihe dienen soll. : S
Än Folge der hier stattfindenden Konjunktur in Thee fangen die Amerikaner an, Verschiffungen von diejem Artikel aus News York auf den hiesigen Ort zu machen; der „Garrick“/ hat bereits ¿780 Kisten mitgebracht. | u
m gestrigen Getraidemarkte war die Zufuhr von aae aus den Provinzen nur mäßig, und zu etner Preis - Reduction von 1 bis 2 Sh. gegen gestern vor # Tagen war schnellor“Ab- sas. Auch nah’ fremden Waizen war mehr Begehr, ünd “es ging zu den Preisén des leßten Markttages viel um. :
""" Ser Oberst Stoddart soll von dêin Beherrscher von Büchä auf feicn Fuß geselßt worden sehn, unte? dex Bedingung, daß er. ein Artillerie-Corps gegen dic Russen errichte. y “ “Privatbriefen aus Bombay zufolge, haben, auf die Nach- richt, daß die Britische Regierung die Forderungen für das un- tex Garantic des Capitain Elliot ausgelieferte Opium nicht aner- fennen wolle, zwei Persische Kaufleute daselbst sich das Leben genommen. „Beide“, sagt dié Mokning Chronicle, „wut den in der Präsidentschaft schr bedauert und würden ihren Fä milien noch erhalten worden seyn, wenn sie den seitdem. von dek Regierung gefaßten Beschluß, von China Entschädigung zu ver- langen, gekannt hätten.“ is t S E : ; “An der Kanadischen Gränze scheint die Englische Regierung noch immer auf Verstärkung ihrer dortigen Stationen. bedadz ¿u seyn. Auch wird aus Neu-Braunschweig gemelder, daß das dortige Versammlungshaus mir großer Majorität eine Bill angenommen hat, wodurch der Gouverneur ermächtigt wird, ein Corps von 1200 Mann für den Schuß der nordöstlichen Gränze zu werben. , : V0 eiae
Aus dem Haag, 26. März. Die zweite Kammer der Generalstaaten hat gestern einen Geselß-Entwurf zur Besteuerung des Schlachtviehs zum Besten eines landwirthschaftlichen Fonds mit 31 gegen 16 Stimmen angenommen.
Aus Batavia sind neuere Nachrichten eingegangen. Die Be- richte über die Aerndte, namentlich die Kaffce- Aerndte, lauten höchst günstig und die verschiedenen Kulturen breiten sich mehr und mehr aus. Mit dem Nelkenbau will ‘es in Java. noch nicht recht glücken, auch die Seiden-Kultur hat troß aller Bemühun- gen der Regierung bis jebt noch wenig Resultate geliefert; dage
- wähnt - wurde.
gen ‘scheint es mit der Cochenille besser zu géhen, und die Nepal- Pflanzungen dehnen sich immer weiter aus. Auch die Thee-Kul- tue macht große Fortschritte. Aus Mäcassar gehen die Nachrich- cen bis zum 18. Oktober, lauten aber ungünstig; einer der ein- heimischen Fürsten, Namens Daing Pulagu, natürliher Sohn des Königs von Tenette, hatte sich in cinem Dorf befestigt und rústete sich zum Widerstand. Auf die Vorstéllungen der Nieder- ländischen Behörden an den König von Janette, seinen Sohn zur Pflicht zurückzubringen, antwortete dieser mit Forderungen, daß man ihm mehrere frühere entrissene Distrikte zurückgeben und sein Land als vdllig unabhängig erkennen solle. Auf diese ‘Antwort marschirten Truppen gegen ihn, und man hoffte, daß die Sache bald entschieden seyn wird. Auf der Insel Bali is durch die Faktorei der Niederländischen Handels - Maatschappy eine Agentschafr errichtet worden, welche für den Handel seh
günstige Resultate zu liefern scheint.
Bél (tk G , Brüssel, 26. März. Der Senat hielt gestern eine Si6ung in der jedoch die schwebende Ministerialkrisis durchaus nicht er-
Es wird immer wahrscheinlicher, daß das Ministerium nur einé Modification erleiden werde. Die Herren de Theux, Rai- fem, Nothomb und Desmaisiéres, heißt es, würden Minister bleiven und nur Graf von Muelenaere als. Minister des Aus- wärkigen und General Goblet, als Kriegs-Minister, neu eintreten. Dem bisherigen Kriegs-Minister, General Willmar, soll der Ge- jartdtschaftsposten in Berlin zugedacht seyn.
Schweden und Norwegen.
Stvckholm, 20. März. , Das gestern erwähnte Schreiben des Königs an die Reichsstände lautet also:
„Demnach die Reichsstände nunmehr ihrerseits eine Veränderung des Gründgeseyzes angenommen, wonach die jeßige Organisation dres
Stzxats-Raths aufhören und eine andere an deren Stelle treten soll, F È ordnuügen und administrativen Maßregeln ins Werk zu seten, die sich
glaubt Se. Königl. Majestät Hand an dieses wichtige Werk legen zu müssen. Gleich wie die Reichsstände, glauben Se. Königl. Majestäf, 5 daß diese Organisation zu einer einfacheren, shleunigeren und zweck- Z inäßigeren Behandlungen der öffentlichen Angelegenheiten führen müsse, d gedenken daber derx erwähnten Verfafsungs-Aenderung ihre gnädigste Bétftimmung zu ertheilen, und selbige berkémmlichermaßen im Neichs- F
Saale’ den Reichsständen mitzutheilen. Da gber diese Ver} énmdering, welche, sobald sie von Seiner Königlihen Maje-
Mt angenommen wärc, laut §. 82 der Regierungsform glei-F &e Kraft mit dem Grund - Gescße erhalten würde, gleichzei-FY dq mehrere Anorduungen wegen der Saläre erfordert, sowohl sür deu? Staats-Räth, dessen Personal dadur vermehrt würde, so wie für eint: Mitglied des höchsten Gerichts zunächst dem Justiz-Staats-Minister F} und für die permanenten Erpeditions-Chefs in sechs der neuen Staats" Departements, haben Se. Königl. Majestät auf diesen Umstand die Aufinerkfamfeit der Reichsstände lenken woilen. Die Stände siud so gut! wie Se. Majestät im Stande, die Wichtigfeit der Beweggründe einzufeben, die Allerhöstdieselben hierzu veranlassen, und Se. Königl. Mäjesktát sind der Ansicht, daß die veränderte Stellung, in weiche die Perfonen eintreten, welche die obgenannten Aemter bekleiden sollen, es etfarderlich macht, ibnen solche Beseidüngen Sue iRiegen: daß ihrc Wirk- samfeit und Eifer niht durch die Sorge flir ibr Ausfommen in G8- máßheit einer der Wücde ihrer Aemter entsprechenden Lebensweise ge- l hmt werde. — (Dem Vernehmen nach, sollen 10,000 Thlr. Bco. zu Mesem Behufe gefordert werden.)
Der Finanz-Aus\chuß der Reichsstände hat am 10t:n d. über ese Frage von höchster Wichtigkeit votirt, nämlich inwiefern die Reichsstände berechtigt seyen, den Belauf nicht nur der außeror- dentlichen, sondern auch der ordentlihen Einnahmen zu bestim: raen, und somit die Grundsteuer, wenn sie es fúr gur finden, entweder zu vermindern öder gang abzuschaffen. Diese Frage wurde mit 19 Stimmen gegen 1: dahin entschieden, daß die Reichsstände als berechtigt angesehen werden, über alle Einkünfte des Staats allein zu bestimmen. Mehrere unter den Mitaglie- dern der Opposition, und selbst der Wortführer des Ausschusses, Graf Horn, stimmte für die entgegengeseßte Meinung; aber die Bauern und die Mehrheit der Bürger entschieden die Frage. Wahrscheinlic) wird der Vorschlag do nicht durchgeseßt werden fônnen, denn der Adel und der Priesterstand werden ihm gewiß nicht beipflihten, und er is gefallen, so wie er nur von einem einzigen Stande verworfen wird.
Deutsche Bundesstaaten.
München, 23. März. (A. Z.) Briefe aus der Umgebung Sr. Kaiserl. Hoheit des Herzogs Max von Leuchtenberg, datirt áus Sr. Petersburg vom 11. März, zeugen von dem Wohlseyn und dem häuslichen Glück dieses Fürsten, und geben zugleich die Versicherung, daß der Herzog mit seiner hohen Gemahlin im Laufe dieses Sommers zum Besuche ihrer duchlauchtigsten Mut- tér und Schwiegermutter nah München kommen werden. Wann jedoch der Herzog hier einzutressen gedenkt, ist nicht betannt, da dies jedenfalls davon abhängt, wann die hohe Frau, die gegen Mai: ihre Nlederkunft erwartet, im Stande seyn wird, die Reise anzutrecen. Von einer Reise Ihrer Majestät der Kaiserin nach Deutschland ist in diesen Briefen nichts erwähnt. :
Die Augsburger Alígemeine Zeitung berichtigt die in ihè (und demnächst auch in Nr. §6 der. St.. Ztg.) aus einem anderen Bayerischen Blatte mitgetheilte Nachricht, „„daß die bis- her in Bayern verbotene Leipziger Allgemeine Zeitung - wieder durch die Königl. Bayerischen Post - Aemter versendet werden dúrse‘‘, dahin, daß die Leipziger Allgemeine Zeitung in Bayern bisher nit verboten, sondern nur die Spedition und der Debit dertelben durch die Königl. Post-Behdrden nicht zugelassen wor- den ‘var.
Stuttgart, 26. März. “ Der König hat ‘aus Anlaß der Veémählung der Prinzessin Marie der Central-Leitung des Wohl- châtigkeits- Vereins zu näher bestimmten wohlthätigen Zwecken die Summe von Viertausend Gulden aus seinen Privatgeldern anweisen lassen.
4
Oefterr Wiew, 25, März. Se. Majestät der Kaiser haben dem General-Major von Tursfy provisorisch die Oberleitung des Gu- bérniums und General-Kommando's von Dalmatien übertragen.
S h. weiz.
Bern, 21. März. Einige Mitglieder der Standes:Behörden in Graubünden neigten seit längerer Zeit, eines möglichen finanziellen Vortheils willen, zu einer Verpachtung der Posten, namentlich an den Fürsten von Thurn und Taxis. Der hierauf gestellte Antrag wurde- dieser Tage verhandelt, aber von der Standes - Kommission verworfen, damik man auch ferner noch freie Hand habe, „nah den Umständen das Postwesen selbst ein- zurichten, und damit man sich von allen dabei möglichen politi- schen Fnkonvenienzen und fremden Cinflüssen fern halte.“
363
! Jonische Inseln.
Jtaliánishe Blätter enthalten (ohne Angabe des Da- tums) neuere Nachrichten aus Korfu, wonach dort die Wieder- erdffnung des Jonischen Parlamentes stattgefunden. Jn der Rede, die der Lord-Ober-Commissair bei dieser Gelegenheit hielt, | sagte er unter Anderem: „Die Versammlung wird natürlich von | mir Nachrichten übèr die gefährliche Vershwörung erwarten, die | im benachbarten Königreiche Griechenland enrdeckt worden. Da | ih jedoch nicht wünsche, die Griechische Regierung durch eine | vorzeitige Darlegung oder durch Beträchtungen über den Gegen- |
stand der Verschwörung selbs, während die vom Könige Otto |
angeördneten Untersuchungen noh {chwebend sind, in Verlegenheit
zu seben, so halre ih es für angemessen, meine gegenwärtigen | Bemerkungen auf die einfache Mittheilung“ der Thatsache zu be- |
schränken, daß die Verschwdrer nicht das Königreich Griechenland allein, sondern auch dié benachbarten Osmanischen Gebiete, bei ihren Plánen im Auge und dabei diz unmittelbare Tendenz hat-
ten, die in den diesseitigen Staaten herrschende Ruhe zu stören. |
Es thut mir ungemein leid, hinzufügen zu müssen, daß Jonische Unterthanen in diese Verschwörung verwickelt waren. Jch kann
jedoch der Versammlung die Versichorung, ertheilen, daß ih im | Verein mit dem Senate, alle diejêrigen Vorsichtsmaßregeln ge-
troffen, die ein so beunruhigender_ Zustand der Dinge er- heischte.““ TFLCTE
Konstantinopel, 19. März. (O est. B.) Das Türkische neue Zahr 1256 hat am öten d. M. begonnen. — In der-am ten bei der Pforte gehalténen großen Raths-Versammlung erschien Se. Ho- heit der Sultan und es wurde in “seiner Gegenwart vom WMei- nister der auswärtigen Angelegenheiten, Rèéschid Pascha, nach- stehendes, an die Mitglieder des Pforten- Conseils gerichtetes
Hatti-Sccherif verlesen:
hr waret béauftragt worden, jene das Jnuere betreffenden Ver-
ur Sicherstellung der Rechte uud Privilegien, welche Jh durch Mein Hatti-Scherif von Gülhane allen Meinen Unterthanen zugesichert habe, als uothwendig darstellten. Jn der That, seit der neuen Organisation dieses Conseils wurden in deurfelben alle Angelegenheiten unparteiiscch) und mit vélifommenster Freiheit verhandelt. Man zog diesciben sowohl vem gesezlichen Standpunkte als von dem der schlichten Vernunft in Erwägung, und die vom Conseil gefaßten Beschlüsse waren deu Grund- säßen des Rechtes und der Gerechtigkeit so angemessen, daf Jch mit wahrhaftem Vergnügen Ech hierüber Meine Großherrliche Zufrieden- heit zu erkennen gebe. Euer Eifer und die Eintracht, die Euch ver- bindet, haben ‘erfreuliche Folgen - gchabt und, Dank sey dafür dem Höchjten, es ist in wenig Zeit viel-Gutes geleistet worden. — Be- reits sind die Conseils. zusammengeseßt , denen es obliegen wird, die Finauz-Verwakltung- zu leitén und zu. regeln, so wie alle darauf bezügs lichen Angelegenbeiten ‘in dex Provinzen: #ud Distrikten, wo die be: schloßenen Verbesserungen shou in diesem Fahre in Ausführung ge-
bracht werden. — Es wurden den Nichtern anständige Besoldungen “|
fesigeseut, sie erhielten gehörige Justcuctionen und man- war- bedacht,
für das Richter-Amt rechtliche und fähige Leute: auézuwühlen. — So | J
sind auch zweckdienliche Verhandlungen über Civil - und Polizei - Ver- waltung gepflogen, und die-in Folge dersclben nothwendig befundenen Maßregeln mit dem glücflichsten Erfolge ins Werk geseßt worden. — Die gegenwärtigen und künftigen Vortheile . dieser Maßrègeln werden von allen Volks - Klassen aufs lebhafteste empfunden und gewürdigt, auch geben dieselben hierüber allenthalben ibre Freude zu erfennen. — Jch selbst hege die aufrichtiaste Freuds über alle jene - Maßregeln, welche das Emporblühen des Landes, dewmagcregelten- Gang der Regtes rungs-Angelegenheiten, so wie die Ruhe:umd!: das Wohl der Unterthas- nen verbürgen. — Nichtsdestoweniger „bleibt noch eine Menge von Angelegenheiten übrig, die sich als “nothwendige Begleiter der erwähnten Verbesserungen darstellen. Jch habe gleichfalls an Euren Eifer und Eure Loyalität appellirt, damit Jhr dieselben, nach gründlicher Erörterung und forgfältiger Prüfung regelt. — Die Freundschafts-Versicherungen, die Jch von den Meiner hoben Pforte vefreuindeten und verbündeten Mächten fortwährend erhalte, la}en Mich auf eine baldige und E Schlichtung gewisser, gegenwärtig in Frage ftebender Angelegenheiten hoffen. — Das Ziel aller Meiner Wünsche ist gänzliche Abschaffung aller von Gesey und Vernunft ver-
pönten Mißbräuche und Bedrücfungen,- :-Sichernng der Ruhe und |
Wohlfahrt aller Meiner Unterthanen und Beförderung des Gedeihens und der Kraft des Reiches. Wir haben vor Angen die wohlthätigen Folgen der Maßregeln, über welche in einem organfsirten Conscil freie Verhandlungen gépflogen wurden. — Es ift somit Mein Wille, daß mat, mit Hülfe des Allmächtigen, auf dem eingeschlagenen Wege: be: harre, und sich angelegen sepn lasse, diejenigen zu bestrafen, die dadurch,
daß sie den bestehenden Verordnungen zuwider handeln, der Strenge |
der Geseze verfallen. — Möge Uns Allen der Allerhöchste immer mit seiner himmlischen Gnade und feinem Segen beisteven!“
„Am folgenden Tage war große Aufwartung im Serail, wobei die obersten Würdenträger dem Sultan ihre Glückwünsche
aus Anlaß des Jahreëwechsels darbrachten. — Ciner unlängst er: | lassenen Verördnung zufolge, werden die Raths - Versanunlungen |
bei der Pforte nun regelmäßig am Sonntag und Mittwoch statt- finden. Gestern wurden mehrere Türkische. Ehrenzeichen an den
-Muhßhurdar Reschid Pascha’s, Nedim Efendi, welcher den Fürsten
von Serbien auf -der Hierherreise- sowoh als auf der. Rückreise
begleitete, nah Belgrad abgeschickt, uin von: ißn an verschiédéne
Serbische Beamte vertheilt zu werdên.--°
Am heutigen Tage hatte “ det Königl. Niederländische Ge-|
schäfsträger, Chevalier Gaspard“ Testa, . scine Audienz beim Groß-Wesir und beim Minister der auswärtigen Angelegenheiten, um seine neuen Beglaubigungs-Schreiben zu, überreichen.
Heute brach abermals .im Viertel von Topchana , unweit vom Oesterreichischen- Jnternuntiätuts&Hotel, Fewér aus, Glück- licherroeise geschah dies bei Tage, so daß auf der Stelle die nd- thige Hülfe geleistet werden konnte; deznungeachtet gelang es er nach zroei Stunden, Meister. der Flanîmen zu werden, welche ungefähr zehn Häuser und Kaufmanns Buden verzehrten. *
Der diesjährige Winter , der anfangs so mild war, hat sich späterhin strenger, als in den verflossenen Jahren gezeigt. Seit Anfanz Februars schneit es beinahe täglich, und hierzu gesellen sich äußerst heftige Nordstürme, welche abermals lebhafte Besorg- nisse wegen möglicher Schiffbrüche im S{warzen Meere und im Archipel erregen. Das am “ten d. M. erwartete Französische Dampfboot ist noch immer nicht angelanat, “nnd man ist. ohne alle Nachricht über déssen Schicksal. Die Königl. Französische Botschaft sowohl, als der Französische Handelsstand haben sich hierdurch gendthigt geschen, ihre Krrrespondenzen diesmal über Wien nach Frankreich gelangen zu lassen.
Konstantinopel, 11. März. Die Türkische Zeitung ent- hält eine Verordnung, kraft deren die Gesebgebungs-Kommission, welche bisher Donnerstag, Frcitag und Sonnabend Ferien hatte, sich in Zukunft mit dem bei der hohen Pforte als Ferientag an- genommenen Donnerstage beguügen soll; außerdem wird be- stimmt, daß zweimal in der Woche, nämlich am Sonneag und Mittwoch, auch diejenigen höhern Beamten, welche nicht ordent- liche Beisißer genannter Kommission sind, den Berathungen der-
selben beiwohnen sollen, um die gehäuften Geschäfte aufzuärbei- ten und darüber den förmlihèn Beschluß zu fassen.
Außerdem enthält dieses Blatt noch folgenden Artikel: „Be- fanntermaßen bemühen sich alle Beamten der hohen Pforte dic ihnen aufgetragenen Geschäfte mit größter Gena!igkeit und ohne den mindesten. Aufschub zu versehen; auch an freten Tagen den- ken sie zu Hause über die wihtigen Verbesserungen nach, welche unter der gegenwärtigen Regierung ins Werk geseßt werden sol- len. Gerade an solchen Tagen aber werden sie in ihren Woh- nungen von einer Unzahl von Besuchen belästigt, von Leuten, die ihnen gewdhnlich Ptivat-Arliegen vortragen. Aus solchen Anzeigen kdnnen daher einerseits die Beamten, während ihres Nachdenkens über die ihnen obliegenden Geschäfte keinen Nuben \ch{dpfen, andererseits sind ja eben die Büreaus dazu bestimmt, daß diejenigen, welhe Geschäfte haben, sich dahin verfügen, um ihre Anzeige zu mahen. Da nun die | Gedanken der Minister Tag und Nacht in ihren Büreaus | und in ihren Häusern auf die für Volk und Staat nüsblichen Neuerungen gerichtet sind, so ist es klar, daß diejenigen, welche | sle hierin nur im Mindesten stdren, auch moralisch genommen, | die Erfôllung ihrer Wünsche vereiteln, und da ohnehin alle red- lih dienenden Beamten unter der Regierung unsers gnädiagsten | Kaisers in ihren Hoffnungen nicht. getäuscht, und die Angelegen- | heiten aller Menschen auf das Beste besorgt werden, so is gar | kein Grund vorhanden, die Minister so zu úberlaufen. Damit | aljo weder das Wesen der Geschäfte leide, noch die Minister sich | mit derlei. gerin-fügigen Dingen beschäftigen müsscn, so is es der Wille des Kaisers, daß "in Zukunft Niemand an freien Ta- gen, ohne bestellt zu seyn, die Minister in ihren WoHnungtn aufsuche, narúrlih mit Ausnahme der ihnen zugetheilten unteren Beamten.“ a s
Vereinigte Staaten- von Nord - Amerika.
New-York, 2. Febr. Die hiesigen Blätter behaupten, daß die Banken von Pennsylvanien und insbesondere die Bank der Vereinigten Staaten niemals im Stande seyn würden, ihre Baarzahlungen wieder aufzunehmen. Leßtere hat inzwischen cinen Bericht über ihren Status am 1. Januar d. J. bekannt ge- macht, demzufolge ihre Passiva sich seit dem leßten Berichte im Oftober v. J. um 5 Millionen Dollars vermindert haben. Man zieht aber die Genauigkeit dieses Berichts in Zweifel. Es heißt, von der Vereinigten Staaten-Bank seyen noch für sechs Millio- | nen Dollars an Postnoten in Amerika uneingelôst, und außerdem | habe ‘sie eine sehr shwierige Circulation, von welcher Vieles mit | einem Aufwande von /0 pCt. jährlih aufrecht erhalten werde. |_Jn den Preisen der Actien der Manhattan-:Bank finden viele | Fluctuationen statt, aber im Ganzen steigen sie, obschon die Di- | rection der Gescháfte dieser Bauk hartnäckig von Herrn White ' behauptet wird, dessen \hlechter Leitung man die Verlegenheiten
zuschreiben will, unter welchen fie leidet.
| Die St. Louis-Bdrse in New-Orleans, deren Bau, 1,790,000 | Dollars gekostet hat, und welche mit 1,400,909 Dollars beschwert ist, wurde am 11. Februar ein Raub der Flammen. war
Ste War E genthum der JImprovement-Bank, welche für 900,000 Dollars Wechsel in Umlauf geseßt hat, aber fast gar kein baar2s Geld besikt. Neben mehreren Amerikanischen Assekuranz- Compagnieen Un O die Phdnix-Compagnie in London einen kleinen Schaden erleiden.
In Massachusetts hat das Haus der Repräsentanten durch
ein Gescb die Gefängnißstrafe wegen Schulden nach dem #4. Juli, dem Bahtettäde der Amerikanischen Unabhängigkeit, in allen Fäl- len, wo nicht Betrug damit verbunden ist, abgeschafft. - Die Ausfuhr von Baumwolle aus den Vereinigten Staaten hat seit dem 1. Oktober 526,230 Ballen betragen; în dem näm- lichen Zeitraum der vorhergehenden Jahre hatte dicselbe sich nur auf 282,246 Ballen belaufen.
Der General Arista soll in Mexiko eine Nicderlage durch die Föôderalisten erlitten haben.
M R. La U. d,
Danzig, 27. März. (Danz. Ztg.) Gestern lief hier der ¡„Diamant“‘, eine Brigg von circa 160 Last, vom Stapel. Es ist das erste Schiff, dessen Boden in unserem Orte mit Kupfer- platten beschlagen worden. Nur von hiesigen Schiffszimmerleu- ten unter der Leitung des Schiffs -Baumeisters Klawitter gefer | tigt, ist auch der Umstand bemerkenswerth, daß nicht allein die | Blatten in einer vatcrländischen Anstalt gewalzt, sondern auch die | éupfernen Nägel und Ruderscheeren, welche bisher nur von Eng land bezogen werden konnten, hier am Orte von einem jüdischen Metall-Arbeiter, den Englischen an Güre durchaus nicht weichend, bereitet worden sind. Das Schiff soll für Reisen nah Rio Ja- | neiro bestimmt seyn; dics wurde auch dur die neben der Preu- ßischen Flagge wehende Brasilianische angedeutet. k
| Telegraphische Nachrichten.
Paris, 27. März. Die Diskussion über die geheimen Fonds ist gestern Abend beendigt worden. . Ein Amendement ist- mit ciner- Majoricát von 103 Stimmen verworfen. Hierauf wurde der Gese6-Vorschlag mit 246 gegen 160 Stimmen, also mit eincr Majorität“ von 8 Stimmen, angenommen.
g ——————_ A _— E N
— A —————————————
Wissenschaft, Kunst und Liceracuür.
München. Ju der Sigung der Königlichen Afademie der Wis senshaften am 1äten d. theilte Professor von Kobell Bemerkungen mit Über eine neue von ihm gemachte Anwendung der galvanischen Kupfer-Prä-, cipitation. Sie besteht in dem Verfahren, Gemälde in Tuschmanier durch den Kupferdruck ohne Aegen, Radiren oder dergleichen vervie! fältigen zu fönnen, und wurde durch die Beobachtung veranlaßt, daß auch nicht leitende Substanzen von geringer Masse bei der ga!vani schen Zersezung von Kupfer-Vitriol fich mit Kupfer belegen, wenn fie ven leitenden unterbrochen und umgeben find. Das Malen geschicht mil Spickol in einer Porzellanfarbe auf Silber in der Art, daß die blan fen Stellen die hechsten Lichter, die mehr oder weniger gedeckten dic Schatten geben. Die bemalte Platte wird in ein Gefäß mit ebenem Boden gelegt, welches eine Auflösung von Kupfer-Vitriol und Kroystalte desselben Salzes enthält, und darüber auf einige Linien Abstand ein mit Pergament überspannter Holzrahmen befestigt, in welchen cine Zink- xlatte und verdünnte Schwefelsäure gebracht wird. Die Verbindung wird mit einem an der Silberplatte befestigten Kupferstreifen hergestellt welcher in den Rahmen zur Berührung der Zinkplatte eingebogen wird. Jun drei bis vier Tagen is eine hinlänglich dicke Kupferplatte gebildet, um durch Abfeilen des Randes von der Silberplatte getrennt und zum Drucke gebraucht werden zu fönnen. Die Abdrücke geben die enautéste Kopie des Originals und sehen wie getuscht aus. Die vor
ndenen Proben zeigea, daß diese Methode alle Aufmerksamkeit der Künstler verdtene. (A. Z.)
— — lan. —_——