1840 / 96 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rchtén zu ihrem Scha- Ne ienigoit Kaufleute, wurden von den

Britischen Kaufleute Canton selbst durch sie hatten die in hschriften geschen Volke Opium-Pfcifen ver- daß die Mohnpflanze in mehreren und daß noch jeßt lebende ánner den Anbau dieser Pflanze und das Opium- Handels verthei uf dem Canton -

ischen Geseße und geho Chinesischen

Handel E

Proskribirung- Vice - König von andel Theil genommen, äuser geklebre dffentlih un Sie wußten, a kultivirt werde,

ficht auf. die Engl den dem neuen

welche den no Behörden pro unterstüßte

Sohn an dem hierauf an und beimer fauft wurden. \ Distrikten von Chin Chinesische S Gesebliche des ten sich oft

Wettfahrten mit die Opium unter

mit denen sie über diesen daß sie sámmtlich dar chen Kaufleute si en Geseke und erboten sich, um de die schriftliche Erklärung auszustellen, daß sie, Verbannung, nicht nur den den Chinesischen Be-

Sie amüúsir- Flusse in Londoner Bôten Chinesischen Böôten anzu- iserliher Flagge einführten. Handel sprachen, erwiederten Dennoch unterwar- ch den Chinesischen Behörden und n geseslichen

digt hatten.

um wüßten.

fen die Britis dern Chinesisch Handel zu retten bei Strafe der d Opium : Handel au hôrden bei sen Handel kluge Verfahren Folge der anempfohlen. Napier im Jahre Depeschen erläutert, Der Zweck der und Ausbreitung des ge! langung einer direkten, au vollen Verbindung mit der himmlischen Reichs. zur Erreichung dieser Zwecke anemp dutsamkeit in der Verwaltung Vorsicht und Versödhnlichkeit Chinesen. Es wurde ihnen vor achten, wenn die Chinesischen Behörden gen uns Handel zu treiben sicht und Umsicht zu

Ober- Intendanten, Lord Napier, binson und Capitain gegenwärtigen Verkehr suche zur Erweiterung desselben

Er forderte sie auf, sich, außer in sehr d denen Fällen, in keine neue Verbindun mit den Chinesen einzulassen. Wenn si chen Unterhandlungen darbdôte , aterung davon in men, als bis sie von dem richtet worden seyen. das Einziehen von werden, das Eine als wünschenswe dere als etwas, wozu sie zugsweise wird ihnen eingeschärft, rrefff der Schiffe zu beobachten,

Handelszweccken erforsch Kriegsschiffe die Chinesischen Vero Geist diejer Juftructionen zeigt

Lord Paimerston's, einen der früheren Ober - Intendanten , lezung derselben. China in der Theorie un nun China unrecht? Da Bedingungen, unter denen sie ben wollen, vorzuschreiben und den dies nun aus Liebe zur ilber geschehen, das nur durch

onfiszirung und eben, sondern duch ntdeckung und Proskribirun treibenden Personen behülflih zu wurde ihnen von dem Capitain Elliot in Palmerston's und der Regierung Palmerston's an Lord | durch \pätere

Jnstcuctionen Lord Die Justructionen Lord 1834 enthalten, wenu man sie die ganze Politik der Regierung gegen Britischen Politik ist die Beschübung elichen Handels und außerdem die Er- f Gegenseitigkeit begründeten und ehren- Regierung und den Behörden des |

ittel, welche den Ober- Juntendanten | fohlen wurden, waren B eigenen Angelegenheiten und bei allen Verhandlungen mit den geschrieben, sorgfältig darauf zu eigt seyn sollten, mit Gesinnung mit Vor- ; Lord Palmerston warnte die Herrn Davies, Si Einen nach dem Anderen,

durch üÜbereilte in Gefahr zu bringen. ; ringenden und unvorhergese- en und Unter eine Gelegen so sollten sie unverweilt die ch nichts eher unternch- Willen des auswärtigen Amtes unter- schen Küste und

und diese günstige egünstigen.

andlungen | eit zu ol

Kenntniß schen, jedo

Eine Aufnahme der Chinesi Nachrichten über den Stand des Handels rth und nothwendig, das An- verpflichtet seyen, erwähnt; eine besondere Vorsicht in Be- welche die Chinesische Küste ten und dafür zu sorgen, daß Britis rdnungen nicht verleßten. D sich in allen diesen Depeschen tließ Sir G. B. Robinson,

wegen einer Britische Politik d Praxis recht hat, worin hat denn sie unzweifelhaft das Recht haben, die mit den Ausländern Handel trei- Opium - Handel zu unter- Moralität oder aus Liebe welches Unrecht haben sie denn den Krieg und Blut wieder gut ge- Wir wollen es mit wenigen Worten auf- welche bei dem Beginn des Handels eines Beamten verlangten, der ritischen Souverain reprásentire, Lord Napier, diejenige

ß, wenn die

brücken, ma zum Sycee- Briten zugefügt, macht werden kann? Die Chinesen , durh ein Edikt die Ernennung den Handel regulire und hatten Unrecht, in Communication m Supercargo’s einer Handels- sie verlangten, der anfündiate, in eine als ein Geringerer darstellte. dem sie von dem Britischen Ob Kaufleuten demüthi die Fortseßung des Briten ohne Unterschied für wortlih machten und büßen Opium zum Belauf von 2 bi ten; daß sie treulos die eingegangene Uebereinkun daß sie Britische Unterthanen nach Chinesischen seßen wollten.“

Es sind neue Versuche gemacht worden, das Drurylane- Theater gus seinem Verfalle Beade bot für dieses Jahr 3700 Pfd. St. als Beihülfe an, doch konnte dieses Anerbieten nicht angenommen werden, da 5000 Pfd. St. erforderlich sind, wenn die Actien - Inhaber nach Divid-nde von d Pence an jedem Abend sind na ciner vor einigen Jahren abge- i Shill. 3 Pence an jedem Abend a Ausfall gegen die frühere Divi- Áls der Schauspieler Ellistou diese Bühne gegen einen Pfd. St. übernommen hatte, erhielten

dem sie diesem Beamten, z it ihren Behörden verweigerten ,- die selbst den Gesellschaft gestattet war, -und indem rin. er sich als ein Gleichstehen-

daß sein Brief, wo worin er sich

Petition verwandelt werde, Die Chinesen hatten Unrecht, in- er-Jntendanten und vonden Britischen ende Bedingungen forderten, unter denen allein andels ihnen gestattet werden sollte; daß si die Handlungen Einzelner verant- ließen; daß sie die Auslieferung von s 3 Millionen Pfd. St. verlang- t brachen, und eschen bestraft

Der Musikhändler

Abzug aller Kosten die erhalten sollen. {Hlossenen Uebereinkunft zu Dies is sio ct

Pachtzins von 10,009 die Actionairs jeden Avend 2!/, Shill.

Niederlande.

Aus dem Haag, 30. März. Der Gouverneur der Pro- Friesland, Baron J. A. van Zuylen van Nyevelt, ist gestern euwaarden Mit Tode abgegangen.

Belgien.

Bräássel, 30. März. Der Ausgang der Debatte über die nds in Paris wird, wie man hier glaubt, nicht ohne unseres Ministeriums bleiben.

Fallisolle bei Charleroy in Belgien giebt es einen kleinen ren Jahren brennt und von Zeit zu Dieser kleine Berg enthält ein Kohlenlager,. von 50 bis 70 Niederländischen Zoll hat. Anklage- Kammer des Appelhofes von den Verfasser des früher im Mes: Orangistischen Aufcufes, vor die

geheimen Fo

Einfiuß auf die Bildun

Berg, der bereits seit mehreren

Zeit Feuer das eine Tiefe j

Vorgestern hat die Bröüssel, Herrn von Her ager de Gand erschienenen

Assisen von Brabant verwiesen.

382

Jn einer Kohlengrube von Jvoz ist gestern der Strick zer- rissen, an welchem der Korb heraufgezogen wird; neun Arbeiter saßen darin, die in die Tiefe hinabstürzten und alle getddtet wurden.

Dánemarfk.

Kopenhagen, 30. März. Die Berlingsche Zeitung widerspricht der Angabe der „„Kjdbenhavnpost“, nach welcher die Amtsführung des General - Majors Scholten in Anleitung ciner ausführlichen, von Major Magens an den Kdnig direkt einge- reichten Klageschrift einer durchgreifenden Untersuchung unter- worfen werden sollte. „Wir können mit Bestimmtheit. versichern““, äußert se, daß die Eingabe einer derartigen Schrist an den Kd- nig nicht stattgefunden hat, und daß daher von ciner durchgrei fenden Untersuchung der Amtsführung des General-Majors nicht die Rede seyn kann.“

Deutsche Bundesstaaten.

Kassel, 1. April. (Kass. Ztg.) Versammlung der Stände. In der Sibung vom 24. Mart erstattete Hr. Abg. Rom- mel den Bericht des Ausschusses für Prüfung des Rechenschaftsbe- richts des lebten bleibenden Ausschusses über Pos. 11. bis V. und V, bis X1. Zunächst kam es zur Diskussion bei Pos. IV. betreffend die von den Kommissarien des permanenten Ausschusses gemein- schaftlich mit denen der Ministerien des Innern und der Finan- zen bewirkte Abhdrung der Landeskreditkassen - Rechnungen von

§34 bis 1837 incl. Hier war die súr das Geschäft der Rech- | nungsabhdrung bestimmte Frist nicht eingehalten worden. Der Aus\huß selbst hält diese Frist nicht für geräumig genug, und beantragt einen Antrag zur Erweiterung der Frist. Dieses wurde genehmigt. Weiter wird erwähnt, daß dem von der Abhdrungs Kommission gemeinschaftlich gestellten Monitum zur Rechnung von 1833, daß gewisse Obligationen bei nächster Rechnungsablage vorgelegt werden sollten, nicht nur- nicht genügt worden, sondern | au die zur Rechnungsprüfung von 1854 von den Aus- {uß- Bevollmächtigten als nothwendig begehrte Vorlage sámmt- | sicher Obligationen über die im Jahre 1834 ausgelichenen Kapi- talien von den Ministerial- Kommissarien als unstatthaft erklärt worden, und keine Vereinbarung zu Stande gekommen sey. Der Auéschuß glaubt, daß der Inhalt des §. 36. des Gesebcs vom 23. Juni 1832 darauf hinweise, daß die Rechnungs - Abhdrung nicht etwa sich nur auf die Prüfung der in die Rechnung ein-

| getragenen Zahlen beschränke, sondern auf die Rechnungs- Abhd-- |

| rung in allen ihren Theilen sich dns solle, glaubt jedoch in

Verbindung mit §. 3 des gedachten Geseßes in dem Wortlaute des §. 36 eine Widerlegung der in dieser Beziehung von der ! Regierung aufgestellten Grundsäße nicht finden zu fônnen, welche

dahin in daß nur die Kassenbeamten der andesfassen Rech- nung abzulegen hätten, die Abhdrung also nicht gegenüber der Direction zu bewirken sey; demnach werde auch von ersteren nur eine Vorlage derjenigen Belege verlangt werden können, wie sie von den Kassen-Beamten zu beschaffen sey. Als solche müßten aber hinsichtlich der bewirkten Ausgaben die von der Direction ertheilten Zahlungs - Befehle angesehen werden. Der Aus\{uß jedoch hâlt diese Bestimmung dem landständischen Mitwirkungs- Recht bei Abhdrung jener Rechnung nicht für angemessen, da er sich in der That nur auf eine Prufung in calculo vreduzire. Es scheine auch, daß man sich bei der Berathung des Landeskredit- Kassen: Gesetzes von der Rechnungs- Abhdrung cinen unrichtigen | Begriff gemacht habe. Um die Ünzweckmäßigkeit zu beseitigen, wird vorgeschlagen, die Regierung um Vorlaae eines neuen Ge- se6- Entwurfs zu ersuchen, wodurch das Mitaufsichts - Recht der Stände bei Abhödrung dieser Rechnung auf eine dem Zweck ent- sprehende Weise angeordnet werde. Herr Abg, Wippermann: Beabsichtige man hierbei, daß neue Rechte der Stände festge- set würden, dann fönne er sih nur gegen den Antrag aus- sprechen, weil er nicht für eine solche Erweiterung sey; sey aber der Zweck, eine Erläuterung des gegebenen Geseßes zu veranlassen, dann sey er damit einverstanden. Uebrigens sey er nicht der Ansicht, daß man sih bei Berathung des Gesebes un- richtige Begriffe von der Rechnungs - Abhörung gemacht habe ; erst später sey vielmehr dem Geseße eine andere Deutung gege- ben worden. Wenn auch die Rehnung von den Kassen-Becam- ten gestellt werden solle, so sey es doch nicht zweifelhaft, daß eine Rechnungs-Abhörung nicht bloß die Zahlen, sondern deren Prü- fung nah andern Richtungen hin erfordere, und dabei stehe es denn frei, Auflagen zur Erläuterung der Posten zu machen, und solche auch von andern Behörden zu begehren. Das Ministerium des Jnnern habe die Abhdrung zu bewerkstelligen und könne asso Erläuterung begehren; diese Besugniß werde nicht geän- wenn Stände - Mitglieder an diesen Geschäften Theil

dert nehmen. Der Herr Landtags - Kommissar vertheidigte die Ansicht der Regierung. Das Beste sey, wenn jeder in

seinem geseßlichen Wirkungskreise bleibe, die Stände also nicht mitzuregieren suchten. Wie das Geseß bestimme, so weit reiche die Mitwirkung der Stände, weiter nicht. Es gebe zwei Arten, ständische Rechte zu erweitern: die eine bestehe darin, die be- zúüglichen Geseße in erweiterndem Geiste auszulegen, und die an- dere darin, erweiternde Geseßze zu begehren. Den lebkteren Weg betrete der Ausschuß, weil er die Ansicht der Regierung dem hes stehenden Geseße für entsprechend halten müsse. Ob der Antrag angemessen sey, werde die Regierung prúfen. Herr Abg. v- Baumbach Ul: Alles, was Herr Wippermann vorgebracht, be. weise nur, wie wünschenswerth eine Abänderung des Gescbes sey Seine Auslegung gehe aber über den Wortsinn hinaus. Herr Everßardt theilte die Ansicht des Hexrn Wippermann, und wünschte den Antrag des Ausschusses noch dahin abgeán- dert, die hohe Regierung um eine Gesebzes - Vorlage zu bitten, wodurch dite über das Mitaufsichtsrecht der Stände erhobenen Zweifel beseitigt würden. Fär diese Ansicht sprach sich au Herr von Eschwege 1. aus: hier habe die Regierung dasselbe Juteresse, wie die Stände in der Garantie für die Fort- dauer des Justituts. Der Herr Landtags - Kommissar sagte, man müsse aber nicht davon auegehen, wie hier geschehe, daß die Ansicht der Regierung über den Sinn des Geseßes eine un- richtige scy. Er suchte die Nichtigkeit der Regierungs - Ansicht, der auch der Ausschuß beigetreten, durch die wörtlichen Bestim- mungen des Gesches und dessen Entstehungs - Geschichte weiter darzuthun, und bemerkte, daß das Bestehende. jede Garantie aus- reichend gebe, in der Ausdehnung ständischer Rechte liege eine solche keinesweges. Der Einfluß der Stände jolle hauptsächlich in einem moralischen bestehen, und den mmdge man erstreben. Der Antrag des Herrn Eberhard ward genehmigt.

gen n 2 h eus hat am 10: pu erbsiuet weiden zen Castel und Hattersheim hat am , April erdfsu sollen, ein unerwartetes San aber verzögert die Eröffnung

in e tr us Peblfon ver Sea de e behal dem ‘Publi | stattet wird. iese E e: Fürsorge fár die öffentliche Sicher-

eit ist auf ten verschiedenen nach und nach fertig gewordenen

treckéen der Taunus- Eisenbahn in der Art. geübt worden, daß das Comité von der Bauausführung den betheiligten Regierun- gen Anzeige erstattete, und jede derselben einen Techniker als Kommissarius ernannte, welche dann vereint die Bahnstrecke be- fuhren und nah entsprechendem Befund die Freigebung zum öffentlichen Gebrauche bei ihren Regierungen in Antra brach- ten. Bei der Bahnstrecke zwischen Castel und Hattersheim ist der Gang der Sache insofern ganz derselbe gewesen, als das Comité die Anzeige von der Bauausführung erstattet hat, auch von den Regierungen die Kommissarien benannt sind. Der Großherzoglich Hessische hat jedoch sich außer Stand erklärt, in den ersten acht Tagen des April die Revision mit vor uneh- men, und da von dem Resultate derselben alles Weitere ab ängt, so muß die Eröffnung nun natürlich noch weiter hinausgescho- ben werden, als beabsichtigt war. Schon der Termin vom 10, April, welcher jeßt niht mehr eingehalten werden kann, war ein später, da an jenem Tage das Zustrdmen von Fremden nach Frankfurt a. M. wegen der Ostermesse bereits begonnen hat. Durch die weitere Verlegung verliert die Gesellschaft ohne Zwei- fel cine reihliche Einnahme, die ihr außerdem aus der gedachten Veranlassung gewiß zugeslossen wäre. Gestern is eine Schaar von Auswanderern, 244 an der Zahl, aus der Gegend von Stuttgart, Heilbronn und andern Gegenden Schwabens kom- mend, hier angelangt, und hat heute die Wasserreise fortgeseßt. Nicht allein Männer und Weiber von rüstigem Alter und ganz junge Leute erblickt man unter diesen Anierika-Lustigen , sondern auch Personen, welche die Mitte des Lebens weit überschritten haben. Ein söjähriger Mann soll bereits auf der Hierherreise gestorben seyn.

Jtalien.

Neapel, 21. März. (A. Z.) Die Noten, welche n Bes tref der Schwefel-Frage von Sciten Englands an unsere Regtee rung ergangen sind, haben eine große Thätigkeit veranlaßt. In einem gestern gehaltenen außerordentlichen Staats - Rath soll bes {lossen worden seyn, daß cine Kommission nah England geschickt werden solle, um dîiese Angelegenheit zu betreiben, und Mittel zu einer gegenseitigen Verständigung zu suchen.

Fürst Cassaro, Minister der auswärtigen Angelegenheiten,

hat gestern als solcher seine Entlassung eingereicht; diese wurde vin Sr. Majestät nur ungern angenommen. Fürst Scilla-Ruffo ist mie der Leitung des auswärtigen Departements beauftragt worden. Kraft eines gestern erschienenen Tags, Befehls werden die früher bei Capua beabsichtigten Frúühjahrs-Mandver nunmehr in der Nähe von Messina stattfinden; alle Linien-Regimen- ter, so wie die Schweizer, haben Befehl erhalten, sich marschfer- tig zu halten. Mittlerweile herrscht noch eine allgemeine Span- nung, die den Geschäften sehr hinderlich ist, wenn gleich die Rente wieder auf 104'/, gestiegen. Der Oesterreichische Gesandte hat eine lange Unterredung mit Sr. Majestät dem König gehabt, um ihn zu bewegen, die Sache mit England in Güte abzu- machen. Fúrst Castelcicala und einer unserer ersten Advokaten, Herr C. Cacace, werden morgen, mit Vollmachten verschen, nach London abreisen.

Die berühmte Sängerin Francilla Pixis erhielt am Abend ihrer Benefiz-Vorstellung in Palermo eine massivgoldene Lorbeer- frone mit Edelsteinen besekt und der Aufschrift: „Dem Ver- dienste, die Stadt Palermo.“ Auch wurde ihr gestattet , solche in der Rolle der Norma am gleichen Abend aufzuseßen. Nach der Vorstellung wurde sie im Triumph von mehr als tausend Personen mit Sor nah Hause begleitet.

Ein Schreiben des Sémaphore aus Malta vom 16. März meldet, -daß zwischen Tunis und Neapel ein naher Bruch drohe. Der Bey habe den Neapolitanischen Konsul aufy gefordert, seine Flagge von scinem Landhaus abzunehmen, und auf dessen Weigerung einige Janitscharen abgeschicktt, um die Flagge gewaltsam herabzureißen. Es werde wohl ein Neapolita- nisches Geschader nah Tunis gehen, um für diese Jnsulte Ge- nugthuung zu fordern.

Livorno, 22. März. (A. Z.) Die mit dem lesten Dampfs boot von Neapel gekommenen Berichte schildern den Zustand dies ser Hauptstadt als ziemlich aufgeregt. Der Grund liegt in dem Verhältnisse mit England und der durch das unglückliche Schwe- fel- Monopol hervorgerufenen Spannung. Die Truppen waren in Bewegung, um zum Theil nach Sizilien A u wer? den; die Forts wurden mit Kanonen versehen. Es scheint, daß es in Sicilien nur wenig Impuls von außen bedürfte, um dies ses Land in Aufregung ju bringen. England würde durch das nahe gelegene Malta ohne Schwierigkeit auf dasselbe einwirken fónnen, falls ein wirkliches Zerwürfniß ausbräche. An cinen solchen Ausbruch glauben indeß besonnene Personen nicht. Es wird sch wohl ein Ausweg finden, das Monopol zu beseitigen. Dies wäre wohl bereits geschehen, wenn nicht die onopolisten, wie natürlich, aus der Lage der Sache möglichst SuRS Vortheil zu ziehen suchten, und ihre Forderungen hoch spannten. Die Hauptschwierigkeit liegt in dem von denselben hon aufgehäuften großen Vorrath von rohem Schwefel, den die Monopolisten nun zu dem hinaufgetriebenen Preise realisiren möchten.

Griechenland.

Athen, 15. März. (L. A. Z.) Der außerordentliche Abs gesandte der hiesigen Regierung in Konstantinopel, Herr Zogra- phos, is vorgestern im Piráus eingetroffen, wo er seine Quarans- taine hält. Man sagt, daß die Unterhandlungen über den Abs {luß eines Schifffahrts - und Handels - Vertrags, die anfangs fein Resultat versprachen, unerwartet einen so günstigen Erfolg Pans daß deren Ratification in kurzem erwartet wird. Die Zasis des Vertrags zwischen der Türkischen und Englischen Res gierung soll auch dem Griechisch- Türkischen zum Grunde gelegt

eyn. (0 Zwischen der- IJntendanz und dem Direktorium der Finanzen ist eine ernste Spannung eingetreten. Während nämlich das lelz- tere deim König in einem Bericht eine äußerst niederschlagende rspektive des Finanz- Zustandes für 184%/,, gab, bewies die Res durch den von ihr vorgelegten Etat für 1840 und die ihm zu Hülfe kommenden “Reste der orjahre, daß das Gleiche E zwischen Einnahmen und Ausgaben bereits hergestellt ist. er Fehler des Direktoriums war so arg, daß er sich nicht kors rigiren ließ, und so mußte der Beamte des Finanz-Ministeriums, welcher den Bericht entworfen hatte, seine Stelle mit einer an- deren am Rechnungshofe vertauschen. Der Prinz Friedrich Heinrich der Niederlande ist auf der Fregatte „de Ryn“/ vor einigen Tagen im Piräus eingetroffen.

Fonische Inseln. m Oesterr. Beobachter liest man: ¿Bereits vor einb ger Zeit waren der Regiecung der Jonischen Inseln und den

Oesterreichischen Gränz-Behdrden über eine von Mehmed Ali be- absichtigte Truppen-Werbung in Türkisch-Albanien sichere Anzei- 9 zugekommen, welche die Aufmerksamkeit beider der Gier Pforte befreundeten Mächte auf sich zogen. Den neuesten Nach- richten aus Korfu vom 16. März zufolge, hat dieser Werbungés- Versuch von Seiten Mehmed Ali's wirklich stattgefunden. Der Lord Ober-Commissair der onischen Inseln, Sir Howard Douglas, ließ dié beiden hierzu gemietheteten Schisse, die nah Syra ihre Expedition genommen hatten, sammt dem Aegyptischen Emissair ungehindert am ten d. M. von Corfu abreisen; als sie jedoch fort waren, wurde ihnen die Englische Fregatte „Talbot‘/, Capi- tain Codrington, nachgesendet, welche sie in dem Hafen von Porto Palermo, oberhalb Korfu, an der gegenüber lie- gen Albanesischen Küste, mithin in gerade entgegengescbter ichtung von den nah Syra genommenen Expeditionen, einholte. Wirklich befanden sich dort viele Albaneser schon bereit, sich ein- zuichiffen, der größere Theil war jedoch wegen Mangel an Le- ensmitteln, da Porto Palermo ein ganz verlassener Ort ist, wie- der auseinander gegangen, in der Absicht, bei der Erscheinung der Schiffe gleich wieder sich zu sammeln; die beiden Fahrzeuge und der Aegyptische Emissair wurden hierauf von der Éngliichen Fre- gatte nah Corfu gebracht, wo eine genauere und förmsichere Un- tersuchung eingeleitet werden wird, wenn gleich das Faktum, außer allen Zweifel geseßt, keines weiteren Beweises mehr bedarf.“ Ueber diesen Vorfall is in der Jonischen Regierungs Zeitung nachstehende offizielle Bekanntmachung erschtenen: „Vor einiger Zeit war zur Kenntniß Sr. Excellenz des Lord - Ober- Commissairs gelangt, daß Agenten Mehmed Ali's abgeschickt wor: den seyen, um in Albanien einen Aufstand zu erregen, und für den Dienst des Pascha's von Aegypten Rekruten anzuwerben. Beträchtliche Horden Albaneser, für gedachten Dienst bestimmt, streiften seit geraumer Zeit, Mittel für ihren Transport erwar- tend, an den Küsten des gegenüberliegenden Fes:landes, und dies sind jene Horden, die vor kurzem die Junseln Korfu und Paxo durch die Besorgniß vor einer Landung diejer Näuber in \o roe Angst versehten. Die Jonische Negierung wachte aufs orgfältigste, um diesem aufrührerischen Vorhaben zuvorzukom- men und dasselbe zu vereiteln. Vor cinigen Tagen entdeckte man auf dieser Insel, daß einer der obenerwähnten Agenten cine Griechische Brigantine und einen Jonischen Trabakel gemicthet hatte, um damit nach Albanien zu gehen, so vicle Mannschaft als diese Fahrzeuge aufnehmen könnten, einzuschiffen und nach Kandien zu transportiren. Zu diejem Ende segelten diese Schiffe am 6ten d. M. von Korfu ab und Tags darauf folgte ib- nen die Fregatte Zhrer Majestät „„Talbot‘/, vom Capitain Co- drington befehligt, welcher ersuht worden war, ihnen nachzuse- geln und sie,- falls er sle auf der That ertappen sollte, anzuhalten und nach diesem Hafen zurückzuführen, was auch vollzogen wurde. Die Regierung Jhrer Majestät gab so*chergestalt, durch die Sr. Excellenz dem Lord-Obercommissair ertheilten Jnstruc- tionen, einen freiwilligen und wirksamen Beweis vvn ihrem Ent- schlusse, die Jntegrität der Türkischen Staaten aufrecht zu erhal- ten, indem sie direkte Maßregeln ergriff, daß die zunächstliegen- den Ottomanischen Provinzen nicht in Rekrutirungsöbezirke zu aufrührerisher Anwerbung Türkischer Unterthanen für den Dienst gegen die hohe Pforte verwandelt werden.“

Aegypten.

Alexandrien, 6. März. (Allg. Ztg.) Aus Syrien sind mehrere Generale hier eingetroffen, die bei der Vertheidigung Aegyptens verwendet werden sollen. Durch sie weiß man, “daß die Distrikte von Jaffa, Jerusalem und Naplus bis über den Jordan hinaus stark mit Truppen besebt sind. Ein dem Pascha feindlich gennter Konsul hatte den Mißgriff begangen, in cinem etwas heftigen Gespräch mit ihm sich zu äußern, daß eine Tren- nung Aegyptens von Syrien durch eine geschickte Landung wohl zu bewerkstelligen wäre, und daß ein solcher Plan wohl chon verabredet seyn möchte. Aber der Pascha wußte das auch, und Aen schon Befehl gegeben, dort Truppen aufzustellen; auf diese

eußerung hin ließ er die Besaßung bedeutend verstärken. Vor einigen Tagen ist ein Courier aus Konstantinopel hier angekom- men, der dem Pascha wichtige Nachrichten überbracht haben muß, denn gleih darauf sind die kriegerischen Rüstungen mit erneuter Thätigkeit betrieben worden.

Es werden immer noch einige Pestfálle signalisire. Man sprach davon, die Marine in Quarantaine seßen zu wollen, was jedoch unterblieben ist.

Die so bestimmt berichtete Vermischung beider Flotten hat bis heute noch nicht stattgefunden. Mehmed Ali war Willens es zu thun, änderte aber in Folge dringender Vorstellungen diese Absicht. Dagegen ist die ganze Türkische Flotte -Aegyptisch ge- kleidet, und wird mit Aegyptischem Gelde bezahlt, zudem ist sie schon so fanatisirt, daß mehrere Europäer, die bei ihrem Exercierplaß vorüberritten, insultirt und unter unzähligen „Giaurs !““ und an- dern gebräuchlichen Türkischen Politessen von den Soldaten mit Steinen geworfen wurden. Bei einem etwanigen Ausbruch wür- den diese Kerle den meisten Lärm machen, ob sie sich aber am besten gegen den Feind schlagen würden, ist eine andere Frage, welche die am besten beantworten können, welche die Türkische Bravour bei Nisib kennen lernten.

A Wissenschaft, Lunst und Literacur. erlin. Die Staats-Zeitung bringt unter den Wissenschaftli Nachrichten in Nr. 93 vom 2. April die Nachricht au Set, Peters: burg, daß daselbst der mineralische Magnetismus von dem Dr. Barth mit günstigem Erfolge bei verschiedenen Leiden angewendet werde. Auch hier in Berlin wird bereits seit 1835 in der von dem Herrn of e Mehanans Amuel ins Leben gerufene Austalt zur Anwendung es mineralischen Magnetismus, der mineralische Magnetismus von einem hiesigen praftischen Arzte, mit dem glüctlichslen Erfolge, nament- lich bei uervösen Leiden, angewendet. Obzwar die Keilsche Methode Magnete von Fen Kraft herzustellen, eine der vorzüglichsten ifi so dürfte sich, nah mehrfachen Erfahrungen, die von Friedrich Fischer in E ihr wohl an die Seite stellen fönnen, indem durch sie agnete von der größten Kraft, mit nicht bedeutendem Kosten - Auf- wande, sich herstellen lassen. Ueberhaupt bedarf es zu Heilungen fei- nesweges immer allzu großer Magnetie, indem diese, je nach der Indi- vidualitát der Kranfeu, entweder zu aufregend oder in anderen Fällen auch zu abspannend einwirken, Dr. S.

Berlin. Die Sing-Akademie hat am Donnerstag dc ihrer Winter - Konzerte gegeben, und es wäre fürs vonn "Seiten

dieses Justituts nur noch die öffentliche Aufführung des G „Tod Jesu“ am Charfreitage zu erwarten, K, Mitt, wie Me E

früheren Fahren manchmal zu geschehen pflegte, irgend eine Veranlassung eintritt, die uns auch außer der gewöhnlichen Yeit den Genuß eines solchen Konzertes verschafft; namentlich dürfte wohl auch in diesem Jahre wieder eine möglichst vollständige Aufführung der Musik des verewigten Ghrsten Radziwill zu Goethe's Faust dem hiesi- ger Publikum sehr erwünscht sevn. _ Die in dem leuten Konzert der ing - Afademie ausgeführten Musifstücke von Sebastian Bach und Jovan Abraham Saul bildeten einen ziemlich ftarken Kontrast zn einander: dort die männlichste Strenge und Kraft, hier eine weibliche

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Milde und Weichheit; aber auf beiden Seiten fast das äußerste Er- trem, denn so wie dem alten Meister Vach die Schönheit der musifalishen Gedanfen beinahe zur Nebensahe wird gegen die gewaltige Techuik des Sayes , gegen die tiefe Gelehrsam- feit der Harmonie, so zeigt #ffch bei Schulz ein allzugroßés Streben nach Lieblichkeit der Melodie, wenn auch die Würde und der Ernst des Ganzen darunter leidet. Es ist faum möglich, daß eine Musik, wie die zu dem Oratorium „Maria und Johannes“, wozu überdies das Gedicht ein sehr shwacyes, fränfliches Produft ist zit religiöser Andacht stimmen faun, was sie doch soll. Gab es eine Zeit, wo sie diese Wirkung hervorbrachte, fo fann das religidse Gefühl damals selb nux ein franfhaftes gewesen sevn. Schon in Graun's „Tod Yesu‘“ muß uns jezt Manches als weichliche Sentimentalität er-

scheinen, und die Recitative und Arien des Schulzschen Oratoriums | find hiervon ein noch matterer Abglanz. Kräftigeren Schwung haben |

ein paar Chöre dieses Werkes, besonders der Schluß - Chor, doch errei-

chen sie bei weitem nicht díe Erhabenheit der Chöôre in der Graunschen | Passions - Musik, welche, in Verbindung mit einigen Recitativen, legs- |

terem Werke, ungeachtet mancher Schwächen, immer noch eine so hohe Stellung unter den religiösen Ton - Dichtungen geben. Uebrigens soll hierdurch den Verdiensten des in vieler Hinsicht ausgezeichneten Kom-

ponisten X. A. Schulz, der von 1740 bis 1800 lebte, feinesweges zu |

nabe getrêten werden; er bewährt sich auch in diefem Oratorium, wie in seinen Liedern und Cantaten, als ein trefflicher Melodiker , der beson- ders für den Gesang meisterhaft zu schreiben verstand; in harmonischer Hinsicht und in der Justrumentation zeigt er ebenfalls einfache, flare Schéuheit: nur wenn man den Geist des Ganzen betrachtet, so will derselbe den Anforderungen, welche man jegt an eine geisiliche Musik macht, nicht mehr entsprechen, und am wenigen neben einem Meister wie Sebastian Bach. Dankenswerth ist es indeß jedenfalls, daß uns die Sing-Akademie auch Werke zweiten Ranges zu Gehör bringt; man lernt durch die Vergleichung das Hkchste in der Kunst uur um so mehr {gen und würdigen ; vielleicht werden wir Gelegenheit haben, in der näch- sten Zeit auch eine andere Composition von Schulz obffentlichh ausführen zu bbren, die dem Autor den meisten Ruf erworben, seine Chêre zu Racine's „Athalía““, da, dem Vernehmen na, “auf der Kentglichen Bübne die Aufführung dieser Tragödie vorbereitet wird. Die beiden Werke von Seb. Bach, welche, wie Herr Musik-Direcktor Rungenhagen in einem Vorworte zu dem Textbuche des legten Konzerts der Sing- Afademíe sagt, „gleichsam einen breiten, gediegenen, mit charafterve {len Gestalten ausgestatteten Rabmen zu dem wehmütbig- lieblichen Bilde María und FJobannes bildeten“, das Crelo aus der großen [I-moil- Messe und dîe Motette „Gottes Zeit ij die allerbesie Zeit“, sind gleich {chwierig für die Auffassung wie für die Ausführung, das erstere noch mebr als das legte; doch werden einzelne Stücke daraus auc) auf den Laien ihre ag nicht versehlen. Yn dem Konzert, welches die Herrcn Gebrüder Ganz in der vorigen Weche veranstaltet batten wurde die Ouverture zu Halevy's neuester Oper, „der Sheriff“, hier

zum ersienmale gevêrt ; sollie man aber aus dieser Einleitung auf das |

ganze Werk schließen dürfen, fo häite man wenig Ursach, darauf be- gierig zu seyn, denn ein abgeschmackteres musikalisches Geflimper und Gefklingel, wie in jener Ouvertüre, ist faum denfbar. Nach diesem ba- roten Mifchmasch gewährte das darauf folgende Duo für zwei Pianos von Mescheles, im edelsien Konzert - Styl geschrieben und ven Dlle. Wieck und Herrn Taubert mit héchter Vollendung vorgetragen, einen desto erhebenderen Genuß. Auch die lbrizen Mufifstücte des Konzerts waren größtentheils gut gewählt und wurden befriedigend ausgeführt ; besonders erwarb sih Herr Moriz Ganz durch den Vortrag Schwedi- scher Veolksmelodieen, für das Violoncell von C. Romberg arrangirt den lebhaftesten Beifall. Die gediegene Declamation der Mad. Cre- linger erregte den Wunsch, daß unsere ersten dramatishen Künstle- uns ster solche Meistergedichte vortragen möchten, wie die Gêthesche Elegie „Aleris Dora“, statt daß wir bei ähnlichen Gelegenheiten meist werthlose Bagatellen zu bören bekommen. Nächstens haben wir auch ein Konzert von dem früher in Berlin angestellten, jesigen Hannover- schen Hof-Konzertmeister und Violinisten, Herru A. Bohrer, zu er- warten, der mit seiner eilfjährigen Tochter, die bereits eine bedeutende

Virtucsität auf dem Piano erreicht haben soll, kürzlich hier eingetrcf- |

fen if. 10.

JFtalía. Herausgegeben von Alfred Reumonkt. L Jahrgang. Berlin, 1840; bei Aler. Duncker.

Das Land, das dem Deutschen vorzugsweise sein Süden if, das mit der Deutschen Geschichte so vielfach verbunden erscheint, das durch sein doppeltes Alterthum in Kunst und Wissenschaft ein nie versicgendes Interesse darbietet, und durch die Schönheit seiner Natur wie durch das Leben seiner Bewohner immer von neuem die Geister anzieht Italien ist der Titel und Gegenstand eines Werkes, welches der wchl- befannte Herausgeber vor zwei Jahren eréffnete, und jest , nachdem es ein Jahr lang geruht, mit neuen Kräften und neuen Bundesgenossen fortzusezen unternimmt. Wie scheu in dem ersten Jahrgange, so hat der Herausgeber auch in diesem zweiten, und nur noch in héherem Grade, den ganzen Umfang seines überreichen Gegenstandes ins Auge gefaßt: Geschichte und Kunst, heidnisches und cchristlihes Alterthum Natur und BVolksleben. Unter den Künsten wurde besonders Malerei, BVildnerei und Poefie berlicfsichtigt die Musik fommt vielleicht später einmal an die Reihe. Wie die Vorrede sich ausspricht, so geht Wunsch und Streben dahin, diese Yahresschrift zu einem bleibenden Sammel- deln Sorten Jae Jtalien zu machen, und namentlich alles asjenic ih zu ziehen, was nicht glei fündiges Wer as TN gleich als größeres und selbst- : er Freiherr von Rumohr, welcher den ersten ° i einer Schilderung der Jnsel Capri unter Tiberius a uns diesmal nach As}sisi und Perugia, und stellt uns den jungen Raphael in seinen Lehr- und Wanderjahren vor: ein Feld, auf welchem dem geschäßten Forscher gewiß die gespannteste Aufmerksamkeit der Leser entgegenfommt. Es if eine fleine Künstler - Novelle von nicht viel anderer Art, als uns Ludwig Tieck den Shakespeare unter seinen Zeitgenossen dargestellt. Diese neuere Gattung der Künstler- Novelle unterscheidet sich von dem Künstler - Roman der jüngsivergangenen Literatur - Epoche wohl besonders dadurch, daß das fentimentale Element in den Hintergrund tritt, und daß man deu Enu- thusiasmus nicht mehr für das wesentlichsie Jugrediens hält. Dafür wird jeßt mehr historisches Detail und ruhige charaftervolle Darstellung nebs einer den Gegenstand beherrschenden Reflerion gefordert, welche bald nur aus der Anordnung und Composition hervorblit, bald aber auch als Rede den Personen selbs in den Mund gelegt wird. Jn beiden Rücksichten erscheint nun der Verfasser besonders ausgerüstet,

Zweiter

und sein bewährtes Talent der Darstellung fam ibm dabei nicht wenig |

zu statien. Wir sehen den jungen Raphael (und dies stellt uns das Titelfupfer dar, nach einer Jeichnung von Hopfgarten , gestochen von Eichens), wie er wandernd so ebet zu dem Meister Andrea von Ai, genannt Fngegno, auf das Gerüst die Leiter emporsteigt, und sh mit Staunen dessen Fresfen ansieht; wir folgen dem bescheidenen Jüngling in das Haus des Altmeisters, dessen fräftige und freie Art zu evn dem [Lagen Genius gegeuüber mit leichten und bequemen Strichen meister- aft gezeichnet ist. Beide begegnen sich in einer vielseitigeren und le- beudigeren Auffassung der Natur, als sie damals gewöhnlich war, doch sucht Audrea den Ausdru der Formen und Gesichter mehr nach

Seiten der Fülle und Derbheit hin, Raphael mit Junigkeit und Tiefe. |

Auch sein Verhältniß in der Schule des Pietro Perugino, wo sich die- ses Naturell durch den Gegensaß des S Hume stärker 4 vorhebt , ist sehr anziehend geschildert, namentlich durch die Kontrast: Figur des rüstigen Pinturicchio, welcher, mit schnellerem Pinsel ent- iverfend , die Launen der Greßen rasch befriedigt, dabei seine eigene Rechnung findet, zugleih aber auch einem böberen Aufschwung der Kunst zu umfangreicheren Werken den Weg bahnte. ] i dieser Novelle, welche wir für eine wahre Bereicherung der Literatur halten, iff nur der Dialog vielleicht etwas zu reflektirend gebakten, so an die Personen bier mebr als Träger der Gedanken des Autors er: einen.

Unter den zablreichen und mannigfaltig gewählten Stücken heben wir besenders noch den Beitrag des Franz Freiberrn Gaudy hervor, zus gleich in der Abscht, um dem schönen Talent des Dahdingeschiedenen

noch mehr Freunde zu erwerben, als es schon besizt. Gaudy's Eigen- thümlichfeit, nämlich die geistreih nach dem Leben studirte Genre-Ma- lerei, die ihn niht mit dem breiten Strome der Tages - Literatur wird vorübergehen lassen, offenbart sich auch hier, und stellenweis sehr glänzend. Sinnreich eingeleitet, führt die Novelle uns von der Berliner Königsstraße plötzlich tief in die Scenen des Jtaliänischen Lebens, um auf dem Hintergrunde der heitersten Natur eine mcederne Tragödie zu malen. Gaudbv verdient, wo er am meisten er selb if, vielleicht der Teniers der Deutschen Literatur zu heißen, wenigstens dürfte er an fleißiger und lebendiger, wahrer und origineller Auffas- sung diesem großen Kleinmeister der Malerei in nichts nachstehen; auch hat er mit ihm den gefälliaen Vertrag und die pifanten, fpielend hín- geseyten Lichter gemein. Wir erlauben uns deshalb, die Leser auf Gaudy's in Jtalien wandernden Berliner Schneider - Gesellen, dessen Titel keine feine Hand abschrecken mége, und auf seinen Kagen-Raphael zu verweisen.

Eine Beisteuer soliden Xrhalts is die von Barthold: „Geschichte des Templers von Brindisi, Roger's von Flor“. Für neuere Jtaliä- nische Literatur - Geschichte bringt der Aufsay von H. W. SchUlz in

| dem Leden des Grafen Leopardi, der sich als elegish-patriotischen Ly-

rifer rühmlichst befanut gemacht und auch bereits einen Deutschen Ue- berseuer gefunden hat, einen hübschen Baustein. Demnächst Nachrich- ten von deu berühmten Bronze-Thüren des Lorenzo Chiberti, vou Dr. G aye. Den Eingang macht ein Gedicht der Gräfin Hahn-Hahn, das wir eine Novelle in Versen nennen möchten; cs hat Kraft und Farbe und einen Charafter, der uns s{werlich auf eine weibliche Hand würde raihen lassen. Den Beschluß machen Toskanische Volkslieder, von dem Herausgeber mitgetheilt und eingeleitet. Die Form der Rispetti dürfte den zahlreihen Freunden der Volké- Poesie Jntéressan- tes und Neues bringen. So empfehlen wir denn dies Unternehmen der Gunst des Deutschen Publikums, damit es ohne Unterbrehung noch fernere Jahrgänge erleben möge. Gr.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 3. April.

U 96a ng | Zeitdauer A ps 1g | Zeitdauer Verlig |[SCM Potsdam. | St. | M. Um 8 Ubr Morgens. | | 40 sUm 6; Uhr Morgens . | ¿9 S E » Mor... [O1 « E d S T 43 T » Nadmiti..| | #4 1 4 » Mittags | e | 45

e » Adends .….| | 42}. 34 -«- Nachmitt. | | 46 » 10 - » .| | 58 f. 74 » Abends .…. | Z6

B. rie Brn L Den 4. Aptil 1840. Amtlicher Fonds- und (reld-Cours-Zettel.

fin cour. 104. 60. 59/, Span. Rente 283/,.

Bank-Actien 1832.

von G. A. von Maltik. Hierauf: Der reiche ann, 4 Abth., von Pr. C. Töpfer.

in 2 Akten, nach einem Französtschen Original des Scribe. Mus sif vom Kapellmeister Franz Gläser. Das binet. Komische Lokal - Scene mit Gesang, von L- Lenz-

Gegen den Schluß |

oder: Der lange Jiîrael. Benedix.

-_ "r. Co j - » l j | Brief Geld. j [8 Ge s: St.-Schuld-Be h | 4j 104 ' 4 | 103%, j onp. nud Zius-i | | Pr. Eugl. Obi. 30.14) 103!/, | 103 Sik d Ka Nt M inn PräinßSch d SeebiT _— i760 8 fnaicaidirain | Kurmk. Schuldv. 3 102! /, | 102 Actien. | Neum. Schu'ds 31 102!/, | 12 Bri Pixd. Eiseub.! 5| 124! f, Berl. Stadt-061.4| 104 i do. do.Prior.Act. 4j 1034 EllLioger do Iz 100, —— ——— j | j Danz. do. io Th.|—| AT j, Gold al mares. | 214 | 213 Weatp. Pfandhr.'3è| 1023/4 | 102'/4 Neue Dukaten \_| 18 | Grossh. Pos. do.|4| 105!/, | 1043/, |Friedrichsd'or L 18!/,. f 13 O«stpr. Pfandbr, 34) 102*/; | 102'/, jAnd. Goldmüon-|— | Pomm. do. 3i| 103!/, | 1025/s | zen à 5 Thl. 95 | 87/5 Kur.-u.Neum.do d) 1037/21 103!/, ¿[Diskonto lies 3 E Schlesiseche do.i324! 103 | 102!/,» | | Pr. ur Wechsel-Cours. Thl ‘zu 3) Sgr Brief. Geld I T 250 Fi ¡j kurz e | 140° /g A L e 250 Fi { 2 Mt. | | 150° /s E «Pa eo 00 I0 Mk | Kurz | 150! t R e aae aue UNMk [2M | 1495/5 | C a aat pe «L T Wi C obi banaror es O. Fa Fa Tei ae so abe 150 F | 2 Me. | 1013/5, | Aua o Gie. 150 Fi | 2 Me. | 1017/5 _— T 0 Tul. | 2 Mt. E i 99/4 L T 109 Thi. S8 Tage 1 102!/, | D. M WE ....--- 150 F! 2 Me. | 101, | Poti ao o oos 1 SBRbI. 3 Woch. |1 27/1

Ai ge Bors én Amsterdam, 31. März.

Niederl. wirkl. Schuld 52!!/,;. 5"/g do. 98S/z. Kanz-Bill. 23!3/, 59/, Span. 25. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. —. Pceuss, Präm.-Sch. —. Poln. 1°5. Oesterr. Met. 105'/4.

Antwerpen, 30. März. Neue Anl. 25!/s. Frank furt a. M., 1. April.

Oesterr. 5%/, Met. 1085/, G. 4%, 101 G. 2/,9% 1% 2511/,; G. Bank - Actien 2184. 2182. Partial - bl. 162!/, G. Louse zu 500 Fl. 149!/,. 149. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm. Sch. 73!/, G. do. 4%/, Anl. 1023/, G. Poln. Loose 705/;. 70! /. 59/0 Span. Anl. 9?/g. 93/4. 2!/2%% Holl. 52!/,. 523/, g.

Eisenbabhn-Actien. St. Germain 670 Br. Versailles rechtes Ufer 560 Br. do. linkes User 370 Br. Strassburg - Basel 370 Br. Bordeaux-Teste —. Sambre - Meuse —. Leipzig - Dresden 99 Br. Köln-Aachen 87!/, G. Comp.-Centrale —.

Hamburg, 2. April. Engl. Russ. 1087/sg. London, W. März.

ZinsI. 8/4. 593. G.

Bank-Actien 1822.

Cons. 3% 903/,. Belg. —. Neue Anl. 275/,. Passive 7 Ausg. Sch. 14. 2!/2%/9 Holl. 53/4. o 1015/,. 5%. Port. 34 do. 39%/, N. Engl. Russ. —. Bras. 78/4. Columb. 245/, Mex. Ww'/,. Peru 16!/,. Chili —. :

Paris, 30. März. 59/, Rente fin cour. 113. 55. 3%, fin cour. 83. 55. S"/o Neapl. Passive 73/,. 3%/, Port. Wien, 30. März. 5°/, Met. 110. 4% 101!'/ g. 3% 82/2. 2!/2% 1% Anl. de 1834 7523/,;. de 1839 3605/,

Schauspiele.

Luer Bavata v P W549

SontgliGe | Sonntag, 5. April. Jm Opernhause:

Oper mit Tanz in 3 Abth., Musik von Donizetti.

Im Schauspielhause: Die Leibrente, Schank tn 1 Ate

Montag, ®§. April. Im Schauspielhause: Zum ersten-

male wiederholt: Boris Godunow, Zaar von Rußland, Trauer spiel in 5 Abth. und einem Vorspiele, von E. Raupach

Königsstädtisches Theater. Sonntag, d. April. Das Auge des Teufels. Komische Oper

Es

Hierauf: Das Kunft-Ka

Zum erstenmale: Das bemooste Haupf-

Montag, 6. April. OriginabLustspiel in 4 Akten, von R-

Verantwortlicher Nedacteur Arnold. Gedrudt dei A. W. Hap1n.