1840 / 98 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

-Haus-S ißung vom 31. März. Auf eine Frage

Sir B. ‘Sall's be, der Handels-Minister, Herr Labou- chece, cs scy nicht wahr, daß die Unterhandlungen mit Neapel in Bezug auf den Schwefelhandel, plöslich und ohne Aussicht au? ein günstiges Resultat abgebrochen wordeu jeyen; auf cine we rere Erklärung hinsichtlich dieser Angélegrnheît wollte sich je- doch der Minister nicht einlassen. Herr Horsman wäuschte cine Frage an den Oberst Percival zu richten in Bezug auf das, was: derselbe bei der Debatte über das Jahrgehast des Königs von Hannover gesagt hatte. Es sey das Gerücht verbreitet ge- wen, daj man den König von Hannover aufgefordert, den Theil des Se. James-Palastes, den er vor seiner Thronbestei- aug inne gehabt, abzutreten, und daß er dies verweigert hae. Er wünsche zu wissen, ob dies wahr sey. Der Oberst Percival erwiederte: „Jh habe bei der erwähnten Gelegenheit nicht geleugnet , daß cine solche Aufforderung an den Kdnig von Hannover erlassen worden sey. Jch sagte nur, daß ein solches Gesuch nicht von der Herzogin von Kent ausgegangen sey, und as der Kolonial-Minister erklárte, daß er nichts davon wisse, theilte ich dem Hause die Autorität mit, worauf sich meine Aus- sage gründete. Diese Autorität habe ich bei mix, und mit Er- laubniß des Hauses werde ich cine Stelle aus einem Schreiben des Sir F. Watson vorlesen, das ich am lebten Freitag erhi.it. Die - Stelle lautet: „„„Es is irrthúmlih behauptet worden, die Herzogin von Kent habe die im St. James - Pa- laste befindlichen Zimmer des Königs von Hannover ver- langt. Jhre Könial. Hoheit hat nicht nur keinen Wunsch dieser Urt ausgesprochen, sondern auch erklärt, daß ihr dics nicht an oenchm sevn würde; auch it ihr die Art und- Weise, wie ihr Mante bei diefer Angelegenheit genannt worden ist, sehr mißfäl- lig, Jch erlaube mir zu bemeerken, daß. ich nicht- gesagt habe, es sey keine Aufforderung an den König. von Hannover gerichtet rvorden, sondern nur, daß sle nicht: von der Herzogin von Keut aîtégegangen fey. Aus dem Briefe geht hervor, daß eine Auf- so-derung an den Kdnig von Hannover erlassen worden ist, sonst “wrde Jhre Königl. Hoheit nicht ihr Mißfallen darüber zu er- kennen gegeben haben. Das ehrenwerthe Mitglied scheint zu 'clauben, daß ich seit dem Freitage neue Nachrichten hierüber erhal- ren habe. Jch hörte allerdings von einem Mitgliede des Ministeriums daß der Ober - Kommissar der Wälder und Forsten ein Gesuch m die Benußung der Zimmer im St. James-:Palast für Jhre ‘Majestät an den Kdnig von Hannover gerichtet habe, und daß, da’ es abgeschlagen worden, Lord Melbourne dasselbe wiederholt, aber ein gleihes Geschické gehabt habe. Zech habe uur gesagt, daß fein Gesuch dieser Are von der Herzogin von Kent- ausge: gangen - sey. (Jronisch: Hört, hört! und-Oh, oh!) Jch ver- e den trivumphirenden Ton der chrenwerthen Herren uicht. Der rief giebt zu verstchen, daß-cine Aufforderung stattgesunden hat,

- Und dader kann das Fattum weder bezweifelt noch geleugnet werden.““ Miet Hinsicht auf die schon früher dem Hause gemachte Anzeige, da der O ei: Beamte des Haujes;, Sir W. Gosßsett, eine ge- richtliche vcladGas erhalten habe, weil Herr Howard, der An- walt Stockdale’'s, gegen ihn klagbar geworden, trug der Gene- ral-Prokurator in dieser Sikzung darauf an daß das Haus *einem-Beamten erlauben solle, fich gegen diese Klage vor Gericht zu vertheidigen, da dieselbe niht die Privilegien des Hauses becinträchtige, sondern sich nur auf Sir W. Gossec persdnlich be- ziehe, indem sie’ darauf begründet sey, daß dieser bei dec Ausführung der Mandate des Unterhauses seine Befug- nisse überschritten habe, indem exr gewaltsam. in- Howard's - Haus eingedrungen scy und mehrere Stunden dort-geblieben sey, Lord Howick und Herr O'Conne1l widerseßten sich zwar dic- sem Antrage, weil sie in jener Klage ebenfalls cinen Angriff aus die Privilegien des Hauses finden wollten, -da es sich um die Ausübung der amtiliäen Functionen von Dienern desselben handle ind man die Lebteren hierin eben so {hüben músse wie die Druk-

eines Traktats zwischen dem Britischen Kabinet und dern Russi i darauf zurückgekommen,

„um England gan ì „rere bedeutende Zugeständnisse“ zu Gunsten Englands machen.

„Schon in dem bloßen Umstande, daß ein Türkischer Gesandter in der zwischen den Großmächten Europas über die Anzelegen-

, heiten der Túrkei zu haltenden“ Konferenz zugegen seyn soll, will | 1 | 2 | so viel gekürzt werden kdnnen?

fer in der Ausúbung des Publications:-Rechts, aber die Mehr: zaht der Redner |präach sich zu Gunsten des ministeriellen Autra- ges aus, und derselbe wurde schließlich. mit 142 gegen 51. . Simmeu angenommen. Nachdem {sodann Herr Hume bei der Berichterstattung úber die Resolucion, wonach Lord Sea- fon und seine beiden náchsten mánnilichen Erben eine National: Belehnung von 2000 Pfd. erhalten follen, angezèigt hatte, er Werde auf einem späteren Säiadium dieser Maßregel die Be- frinfing der Pension auf Lebzeiten Lord Seaton's selbst bean- | ¿raacn ging man zur Berathung der Pakingtonschen Bill über, dic den Bierschank ciuigen Beschränkungen unkerwerfen sell, - und es Vurde- die zweite Lesung derselben mit 110 gegen 30 Säm- mer genehmigt.

O E D SRCMENERE

‘:Löndon, 1. April. Die Hof-Zeitung euthälé bereits- die offizielle Anzeige von der Erhebung der Gemahlin des Herzoas von Sussex, Lady Cäcilia Underwood, zur Herzoain von Jn: verneß, mit dem Zusaß, daß dieser Titel auf ihre rechtmäßigen männlichen Leibeserben übergehen solle.

Der ‘außerordentliche Türkische Botschafter, Nuri Efendi, ist am: Sonntage von Paris hier eingetroffen. -

Nach den Berichten öffentlicher Blätcer hätie Lord Mel- bourne: die Deputation der Abgeorduetn des gegen die Kornge- sebe gerichteten Vereins am Sonnabend sehr höflich cmpfangen Und sle gesragt, was sie cigentlich bezweckten, eine gänzliche Ab- schaffung oder cine Veränderung des bestehenden Systems. Auf ihre Antwort, daß sie Ersteres bezweckcen, hätte Lord Melbourne sehr entschieden erwiedert, er fönne_ dies niemals genehmigen, weil dadur cine große Verwirrung ín den Interessen des Lan- des entspringen würde. Der Premier - Minister soll si unter Andèrem auf die sieven fetten und die sieben mageren Kühe Pharao's berufen haben, um zu zeigen, daß die Preije troß der Freigebunz des Setraidehandels dennoch s{chwanken könuten; daß aber dur diese Freigebung die: Märkte des Kontinents für die . Britischen Manufaktur-Waaren würden geöffnet werden, habe er tros der Versicherungen des Hr. Bowring nicht glau ben "wollen, da die Regierungen im Allgemeinen dem freien Handel abgeneigt wären. Ein Abgeordneter berief sich auf die Autorität des lr, Bowring, daß Rußland zu. Konzessionen „gegen Konzessionen geneigt sey. Ohne sih darauf einlassen zu «woilen, oll Lord Meldourne entgeguet- haben, daß man von Seiten Preußens dergleichen nicht zu erwartew hätte. Jedenfalls würde Cnaland durch Aufhebung der e seine Waffen aus den Händen geben. Auf die Frage, ob der Minister in Be- ziehung auf die Unmöglichkeit, die Britischen Manufakturen nach dem Koûtinent einzuführen, die Ansicht der Regierung ausspreche, pes er êntgegnet, dies scy nur seine eigene; offi iclle Nachrichten

abe-er darüber nicht. Allerdings - sey es ‘das Jnuteresse anderer

Mationen, die Britischen Waaren zu nehmen, aber die Nationen fáhen nicht imwer ihren eignen Vortheil ein. Auch jey er der Meinung gewesen, daß Englands Handel nach dem Kontinent noch immer sehr groß und schon deshalb an eine Reduction der. Kon-

Se C d L D

eine ernsilice Erkaltung zwischeu beiden Regierungen könnte doch

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das liege an den Fortschritten der Nationen, niht an den Korn-Gesezen. Uebrigens wolle er Vorstellungen der Deputation nach Kräften in Erwägung ziehen, bedaure aber, seine Ansichten in dieser Hinsicht nicht ändern zu können, wenu man thn auch noch so schr auf dié bedenklichen Folgen einer neuen Agitation aufmerksam mache. Dieselbe Deputation hatte später auch eine ; Unterredung mit Sir R. Peel und Sir J. Graham, bei denen sie mit ihren Vorstellungen noch weniger Anklaug fand. Diese Staats: | männer sagten ihr, es würde dur) eine Aenderung der Korngesete |! dem Akerbau viel Land eutzogen und Englaud dann ganz vom } Auslande abhängig werden, jo daß nur dieses, nicht das Engli 7; {he Volk von einer solchen Maßregel Nußen ziehen würde. Ge: stern machte die Deputation auch, noch den Ministern Hern * Baring und Herrn Labouchere ihre Aufwartung. Der Kanztker j der Schaßkammer erklärte, daß er sich auf keine Auseinander- sckungen über das einlassen könne, was in dieser Sace am an- gemesensten seyn möchte; nur so viel wolle er sagen, dap, weun die ; Minister nicht guten Grund hätten, von dem Parlamente die kcäftigste | Unterstübung bei einer ctwa von ihnen vorzuilagenden Beaßregelzu | erwarten, es unflug und unnüß jeyn würde, ihrer eits sich Über die | Sache zuerklären; seine persönliche Meinüng sey inde? allerdings, daß | die Korngeseße im Allgemeinen nit heilsam gewirkt hätten, und | wenngleih er die Angaben úber die daraus entjprungene Noth für etwas übertrieben halie, so glaube er doch, daß die Kornge- sebe- zu dicser Bedräángniß beigetragen, und fühle sich zu einem festen Zolle geneigt; cine gänzliche Abschaffung des Zolles aber würde, seiner Anficht nach, uuter den jeßigen Verhältnissen nicht ohne cinen großen Kampf möglich seyn. Der Handels-Minister sprach ch in ähnlicher Weise aus. Die Abgeordneten , bemerkte er außerdem noch, hätten sich beceit erklärt, auf alle Schubzélle zu Gunsten der Fabriken verzichten zu wollen, wenn dev Ge- ¡raidehandel freigegeben würde; aber eine plöbliche Aufhebung diescs Schubes würde sich weder mit den Juteressen des Landes vertragen, noch glaube er, daß die Fabrikanten selbst allgemein bereit seyn würden, auf diesen Schuß Verzicht zu leisten.

Ju Portswouth herrscht auf den Werften die größte Thä- tigkeit, und im Juli sollen zwei neue Dreidecer von 120 Kano- nen, der „St. George“ und. der „Trafalgar'’, vom Stapel ge- lassen werden. Die Ausrüstung des „Cambridge““ von 78 Ka- nonen macht zu Sheerneß rasche Fortschritte, und das Schiff wird bis zum 20. April segelfertig seyn. Der „Jnconstant“/ von 36 Kanonen, welcher den neuen Ober-Befehlshaber der Jndischen | Truppen, General Whittingham, nach Madras bringen soll, wird |

in Plymouth ausgebessert. |

Mach .cinem Befehle der Admiralität follen außer den jeKkt | bereits auf den Königlichen Werften beschäftigten Schiffszimmer- leuten 8X0 neue angestelkt werden. Jn allen Zweigen des See- | wescas herrscht vermehrte Thätigkeit. Mehrere neue Kriege- | schiffe werden gebaut und ausgerüstet. Man giebt sich auch große Müdhe , Freiwillige für den Seedienst zu werben. E

Der Courier versichert wieder einmal, daß der Abschluß |

heu Gesandten sehr nahe sey. Ruß'and wolle, sagt dieses Blatt, aus Frankreichs Sphäre zu entfernen, meh-

das. genannte B'att cin Zeichen von einer Aenderung in den Ge- sinnunzen Rußlands in Bezug auf diese wichtige Frage crblicken, indem es hinzufügt: „Bis. vok kurzem. weigerte sich Rußland, irgend ciner anderen Macht eine Dazwischenkunft zu gestatten ; cs wollte Niemand zwi{én Rußland und die Türkei tre-

ten lassen, Andèm cs vot? dieser Politik abgeht, giebt

cs eigentlich deu Trakcat von Chunkíiar - Skelessl auf. | Es folie uns iudcÿ doc) leid thun, wenn Lord Palmerskon ncch | zu rasch auf die neue Bahn fortreißen ließe, welche Rußland

ihm. vorzcichner. Wenn seitte Erbitterung gegen den Pascha ihn | veransast, auf deit Vorschlag einer gemeinschaftlichen Demonstra- | cio vou Seiten Englands und Rußlands gegen Mehmed Ali | cinzugehen, so ist die Allianz mit Franfreich reín vernichtet. | Franfrei{ch wird zwar nicht einschreiten, um den Pascha zu rets | ten, aber es wird sich vermuthlich anderswo nach Allianzen um- | seßen. Wir billigen zwar keinesweges die Usurparionen, welche sh Frankreich hin und wieder herausnimmt, und die Neigung, die ês zeigt, hiec und da auf den Schwachen loszufahren, aber

ungelegeue. Folgen haben. Kühl kann die Französische Nation nicht lange bleiben. Sobald fle ch erst systematisch von England mit &eringshäßung behandelt glaubt, wird sie ihre Regierung zu feindlichen Schriiten zwingen, und die Französische Regieruna, das dürfea wir nicht vergessen, vermag der Stimme des Volks nicht zu widerstehen.“ i E L Herr Bell, bekaunt dur scine Umtriebe in Tscherkessien, war am .9. März in Athen angelangt und wollte binnen kurzem nah England zurückkehren; seine Gesundheit soll durch die vielen Strapazen, denen er sich unterzogen hat, fehr gelitten haben. Eine von 260 hier lebenden Polnischen Flüchtlingen abge: fcicé.e Deputation, aus dem General Dwernicki, dem Major Mizicwski und dem Grafen Dunin bestehend, machte neulich dem Lord Dudley Stuart ihre Aufwartung und überreichte ihm, als Anerkennung seinec Bemühungen zu Günsten ihrer Sache, einen aoldencn Ring mit dem Polnischen Wappen und einer ZJujschrist. An Tiverton ‘sind seic kurzem mehrere Feuersbrüuste VOLs gekommen, die durch Braudbriefe vorher angekündigt worden waren. Am vorigcn Sonnabend standen dajelbst des Nachts zu gleicher Zeit § Häuser in Flamiten und brannten bis auf den Boden uieder; in der folgenden Nächt würdet ebenfalls Grattre Häuser angezündet, das Feuer jedoch noch zeitig gelöscht. Meh- reve dieser Brandstiftungen verdächtige Personen fißen im Ge- fángnisse. ne Der Timcs zufolge, wärea die Minister wegen des zum 7. April von Sir J. Graßam angezcigten Antrags in Betreff der Chinesischen Angelegenheiten in der größten Angst. Lord Z. Rusßell hôtte cin schr nachdrückliches Cirkular an sämmiliche Ministeriellen ertassen, um ihnen ihr Erscheinen einzuschärfen. Im Kabinet solle man uneiniz und von ciner Seite fogar vor-

lage vorzubeugen. Andere Minister dagegen hätten gemeint, man müsse das Resultat abwarten Und sich im Falle einer Niederlage purdepehen. ; ;

er Standard berichtet nach einem Privatbriefe , der um 16 Tage neuer seyn soll, als die lezten hier eingegangenen Nach- richten, welche bis zum 13, Dezember reichten, Capitain Elliot habe. wieder bessere Hoffnung und halte eine gütliche Ausglei- chuag des Streits mit dem Nachfolger des Kommissar Lin für mögli. In Lintin sollen drei Britische Schisse Thee geladen haben, der von Amerikanischen Schiffen dorthin gebracht worden war, und die beiden Bkitischen Kricgösschiffe „Volage“/ und

| gen 174,250 und Drenthe 71,155.

geschlagen worden seyn, das Haus aufzulösen, um einer Nieder- |

Nach demselben Briefe wurden in Bombay die Rüstungen ge- gen China aufs thärigste fortgeseßt.

Ueber Malta hat man hier Briefe ‘aus Alexan drien vom Tten d. erhalten, welche die dortigen Rüstungen nicht allein als sehr bedeutend schildern, sondern auch, im Widerspruch mit an- deren Meldungen, berichten, daß der Kriegsdienst sehr beliebt sev, indem ‘sogar Weiber mit Zuckerröhren exerzirten, während ihre Arabischen Liebhaber kommandirten. Sir Moses Montefioré hatte sich erboten, auf seiner leßten Reise nah Palästina die Ab-

| gabe für júdishe Pilger nah Jerusalem, zum Belauf von

64,000 Beuteln, aus seiner Tasche zu bezahlen, wenn er dageget

| autorisirt würde, die heiligen Oerter mit Juden zu- k olonisiren.

Der Vice-König war damit zufrieden, unter der Bedinguug, daß die Kolonie als national angesehen würde und nicht unter Euro- pâischem Schube stehen solle. Nach Berichten aus Sennar von

| der Mitte Dezembers, waren die Wege durh Araber unsicher * gemacht, die in der Wüste von Karnapa Alles tôdteten, was ih-

nen in die Hände fiel.

Das in Texas erscheinende Blatt, der „Morgenstern“, meldet, Lord Palmerston habe sich geweigert, die Unabhängigkeit dieser Republik anzuerkennen, und zwar aus dem Grunde, weil fie die Sklaverei als einen integrirenden Bestandtheil des Staats angesehen habe. Dies wird von dem „Morgenstern“ dem Ein- flusse O'Connell's zugeschricben und als eine Jutervention in die cinheimischen Angelegenheiten der Republik verschrieen.“ „„Texas“/, sagt jenes Blatt, „ist nun einmal ein Sklaven-Staat und wird es auch mit Gottes Hülfe und der unseres rechten Armes blei- ben!!!‘/ Der Texianische Agent, General Henderson, is näch seiner Heimath zurückgekehrt und Herr Mackingtosh als G& chäftsträger in Paris geblieben.

Ein Schreiben aus Adelaide vom 20. September erklárt die ganze Kolonie Súüd- Australien für eine Windbeutelei Und schildert die Gegend als sandig und die Theurung als unerhört. Viele Kolonisten sollen aus Verzweiflung nah Neuseeland ge- gangen seyn.

N UECLARO E

Aus dem Haag, !. April. Amtlichen Mittheilungen zu- folge, betrug die Bevölkerung Niederlands (mit Aus\{ch{uß Lim- burgs) zu Anfang des vorigen Jahres 2,615,029 Seelen, und zivar zählte man in Nord-Brabant 370/228, Geldern 311,641, MNord-Holland 427,158, Súd-Holland 517,876, Seeland 147,081, Utrecht 142,004, Friesland 239,026, Oberyssel 193,610, Grönín- Geboren wurden im Jahre 18:8: 161/312 Kinder (worunter 5227 uneheliche); es starben 69,668 Personen, Ehen wurden 21,019 geschlossen.

Die Scctionen der zweiten Kammer haben nunmehr auch die sieben neuen Gese -Entwürfe, Modificationen des Grundge- seßes enthastend, geprüft und bei diejev Gelegenheit von-neuem zu erkennen gegeben, die Regierung möôge dem allgemeinen Wunsche nach einer Reform des Grundgesebßes mehr entsprechen, als bisher gèschehen. Namentlich ist man n allen Sectionén : daß es nothwendig sey, die Verantwort- lichkeit der Minister als Prinzip auszusprechen. Jn Bezug auf das Budget von 1810 haben die Sectionen unter Anderem die Anfrage an die Regierung gerichtet, ob denn die von Belgien für 18.9 gezahlten Summen nicht als Einnahme für das Jahr 1846 aufgebracht und mithin die anderweitigen Bedürfnisse um j Man erwartet jeßt die Antwor- ten der Regierung auf diese Aeußerungen der Sectionen.

Bela e

Brüssel, 31. März. (Hannov. Z.) Man kann jeßt mít etwas mehr Wahrscheinlichkeit sagen, daß unsere ministerielle Krisis ihrem Ende nahe ist, und day die Frage bis zum nách- sten Donnerstage, auf welchen Tag die Repräsentanten - Kammer ciaberufen is, entschieden seyn wird. Ueber das Wie ist man noch weñiger in Zweifel, denn so, wie man es vorhersehen konnte, mußten Herr de Theux und die anderen Minister meistentheils am Ruder bleiben. Unbeschreiblih sind überdies die zahllosen Intriguen, welche stattgesunden, um die Herren de Theux und Nothomb im Ministerium zu behalten. Diese werden auch ohne allen Zweifel darin bleiben, so wie Herr Desmaisieres bei den Finanzen. Mur wegen der Nachfolger des bestimmt austreten- den Kriegs-Ministers Willmar und des nach Ruhe sich sehnen- den Justiz- Ministers Raikem scheint man noch nicht ganz im Reinen zu seyn. Die Hauptschwierigkeit besteht noch darin, den eigentlichen Zankapfel, die causa movous, wegzuräumen, nämlich die Besolduag und Reintegrirung des Generals van der Smissen. Da hieß es Anfangs die Kammer sollte erklären, ihre Meinung sey nicht gewesen, ihr Mißtrauen gegen das Ministe- rium zu erkennen zu geben, und sie wolle daher ihre Abstimmung zurücknehmen ; dies fand aber zu viel Opposition. Man is end- lich darin übereingekommen, auch hier das juste - milieu- Mittel zu versuchen, und Herr von Merode, der bei der Aristokratie wie beim Klerus hoh angeschrieben steht, als Staats-Minister ohne Portefeuille nichrs- zu gewinnen braucht, und an Populari- tät nichts verlieren kann, wird der Kammer vorschlagen, dem Herrn van der Smissen zwar seinen Gehalt als Pension anzu- erkennen, aber ihn von der Stammliste der Armee zu streichen. Herr Dubus, dessen Meinung großen Einfluß ‘hat, joll seine Beistimmung bereits zugesichert haben, und um vollends den noch einflußreicheren Namur'schen Deputirten, Herrn Brabant, zu ge- winnen, ist Herr Fallon, Präsident der Kammer, dorthin gereist. Lebterer hat durch sein júngstes Benehmen zu Gunsten des Mi nisteriums viel von seiner Popularität verloren.

Von dem Liquidations-Ausschusse in Utrecht. sind vor einigen Tageu, wie es scheint, wichtige Depeschen hier angelangt. Herr de Caill*, eins der Belgischen Mitglieder, der aber bisher noch nicht in Utrecht war, wird nächstens dahin abreisen, und man glaubt, daß es bald zu einem völligen Abschluß, was wenigstens die scwierigsten Punkte betrifft, kommen werde. y

Der Niederländische Minister, Herr Fal, leidet seit mehre- ren Wochen fast beständig am Podagra.

Brüssel, 1. April. Se. Majestät haben den Secketair des Französischen Jnstituts, Herrn Arago, zum Offizier des Léopold- Ordens ernannt. Herr Arago, so wie die Herren Bouvard und Gawbie, welche das Ritterkreuz erhielten, sind der Belgischen Kommission zur Feststellung des Normal-Maßes und Gewichtes

sehr hülfreich gewesen.

DAünem ak L l 02

Kopenhagen, 1. April. (Dän. Bl.) Heute Abend hatte

sich die Akademie der s{dnen Künste unter dem Vorsiß des Kronprinzen versammelt, um ihren Stiftungstag zu feiern. Nachdem Se. Kdnigl. Hoheit die ausgestellten Arbeiten besehen und die Versammlung in dem Aréhen igurensaal Piaß genom-

tinental-Tarife nicht zu denken scy. Auf die Bemerkuna, daß England von allen Märkten vertrieben wrde, habe er erwiedert,

¡„Hyacinth“/ sollen zu'eßt in der Urmsions - Bai gelegen habeu.

men hatte, ward ein Königl. Reskript über das Geldwesen der Gesellichart verlesen.“ Sodann sprach der Dircktor den Dank der

„tister jeßt bereit erklärte.

Gesellschaft dafür aus und der Secretair las den Bericht úber die Arbeiten der Akademie im verslossenen Jahre. Schließlich erfölgté die Prämienvertheilung: Nach dem erwähnten Königl. Reskript wird der Gehalts-Etat für die Zukunft auf 7640 Rbthlr. bestimmt, f welcher festen Ausgabe die Finanzen 6300 Rbthlr. hergeben. Für den Stipendien - Fonds der Akademie werden füustig jährlih, statt 1690 Rbthlr., 5100 Rbthlr. aus- bezahlt, (18 mit der Verpflichtung für dieselbe,

alle Reise-Unterstükungen an Künstler zu bestreiten, welche bisher entweder von den Finanzen oder von dem Fonds ad us0s8 puhli- cos hergegeben wurden. Ueber die Anwendung dieses Stipendien- Fonds hat die Akademie jährlich eine Vorstellung einzugeben. Es wird übrigens der Akademie bis auf Weiteres gestattet, eine Summe von 750 Rbthlr. vom Stipendien - Fonds anzuwenden, um damit das etwa an dem Gehalts-Etat fehlende zu ergänzen, welches jedoch aufhdrt, sobald audere Ressourcen vorhanden find. Jährlich sollen ferner die Finanzen 3090 Röbthly. zur Disposition des Präses stellen, zum Ankauf von Kunstsachen, die bei der Akademie ausgestellt werden , besonders zum Behuf der Aufmun- ierung junger Künstler. Doch muß jährlich eine Approbation we- gen der Anwendung eingeholt werden. Endlich hac die Akademie sich darüber auszusprechen, ob sie wünschen möchte, die Unterhal-

tung Charlottenburgs in Dach und Fach zu übernehmen, in wel- | asse der Akademie an- |

chem Falle diese Summe gleichfalls der gewiesen werden soli. Deutsche Bundesstaaten.

Mänchen, 1. April. (A. Z.) Jun der heutigen Sibung der zweiten Kammer wurde unter Anderem über den Geießb-Ent- S „die Beendigung des Bibliothek- und Archiv-Gebäudes“/ betressend berathen; die Verhandlung dauerte kurz, denn die Kammer, mit sich einig, begehrte den Schluß, worauf der Ent- wurf, wie zu erwarten stand, angenommen ward, und zwar mit einer Mehrheit von 96 Stimmen. Die Galericen waren überfällt.

_ Nürnberg, 2. April. Das Programm der Feierlichkeiten bei Enthüllung des Albrecht-Dürer- Denkmals ist nunmehr er- schienen ; welche sehr glänzend seyn werden. Am Vorabend, den 20. Mai, wird eine Aufführung des Oratoriums „die Schöpfung von Haydn“/ unter Mitwirkung aller Gesangs-Vereine stattfinden

Dresden, 2. April. (Leipz. Z.) Se. Kaiserl. Hoheit der Groß- fürst Thronfolger von Rußland geruhte vorgestern Vormittags 11 Uhr, in Begleitung Sr. Majestät des Königs, das Gardereiter- Regi ment, eine Batterie reirender Artillerie und cine Batterie Fuß- Arillerie, die Jnfanterie-Garde-Division, 4 Bataillone der beiden hier garnisonirenden Linien- Jnfanterie-Regimenter und cin kom- binirtes Schüken-Bataillon auf hiesigem Neumarkt defiliren zu sehèn. Mittags war bei ZJhren Königl. Majestäten Tafel, zu welcher auch die Gesandten, die Staats-Minister, imgleichen die anwesenden Generale und Corps- Chefs eingeladen waren. Abends wohnten die Höchsten Herrschaften einer Vorstellung der Huge- notten in dem festlih erleuchteten Königlichen Schauspielhause bei. Am gestrigen Tage besuchten Se. Kaiserl. Hoheit das grüne Gewölbe, die Gémälde-Gallerie und das historische Museum und \peisten sodann mit der Königl. Familie. Abends fand Hofkon- zert mit Souper statt. Nach dem Souper nahmen Se. Kaiserl. Hoheit Abschied von Jhren Majestäten dem Kdnig und der Kd- mgin, so wie von den übrigen Höchsten Herrschafren und siud heute früß 6 Uhr nah Berlin abgereist.

Dresden, 2. April: (L. A. Z.) - Bei “dem - Beginne: der heutigen Sibung der zweiten Kammer kam ein Königl. Dekret idi Vortrage, nah welhem von den drei von der Kainmer vórgeschlagenen Kandidaten, von Hartmann, Reithe-Eisenstuck und Cijenstuck, der mittelste zum Vice-Präsidenten ernannt worden ist, Heute ist von dev zweiten Kammer ein Beschluß gefaßt worden, der den Staagrsdienern nicht ser angenehm seyn wird. Dieselbe ist nämlich von ihrer früheren Änsicht, di: einmonatli- chen Gehales-Abzüge bei Anstellung der Staatsdiener abzuschaffen, wieder! abgegangen ünd .asso der ersten Kammer in dieter Bezie- hung beigetreten,

kussion gar nicht stattfand. Regierung, wie seither. Es fam heute der seltene Fall vor, daß eine bei der Stände-Versammlung eingebrachte Beschwerde

(eines NachtwäcHters bei dem Holzhof in Meißen, den man nicht | hafte für cinen Staatsdiener gelten lassen und ihm die Pension |

verweigerte) für begründet erachtet wurde. Der Männ bekommt nuninehr sein Geld, d. h. Wartegeld, wozu sich der Finanz-Mi- r Jn der ersten Kammer (f der Vice- Seen von Carlowiß wegen des Todes seines Vaters, des frzlih verstorbenen Kult-Ministers, aus der ersten Deputation áusgetreten und dafür der nene Bürgermeister aus Leipzig, Ge- heinièr Justizrath Groß; als Stellveëtreter gewählt worden.

Hannover, 4. April. (Hann. Z.) Allgemeine Stän de- Versammlung. Zweite Kammer. Sibung vom 3. April. Es wurde zuvörderst der Beschluß vom vorigen Tage, die Sr. Majestät dem Könige zu überreichende Dank - Adresse betreffend, mit einer weiteren geringen Abänderung der Fassung der Adresse wiederholt. Alsdann referirte der Herr General-Syndikus über die abweichenden Beschlüsse erster Kammer zum Expropriations- Gesebe, welche mít geringen Ausnahmen für jeßt abgelehnt wur- den, wiewohl viele derselben nur einstweilen , da es häufig nur mangelnde Kenntniß der Motive oder Abweichungen in det Faß sung waren, welche die Versammlung zur vorläufigen Ablehnung Béhufs weiterer Erwägung und Verständigung in einer Konferenz veranlaßten. Hiernächst wurde zur Verfassungs-Urkunde überge- auge und zum §. 37 ein Verbesserungs- Antrag fúr die zweite

erathung vorläufig angekündigt, indem bei Wichtigkeit und

Schwierigkeit der Sache auf deshalb mehrfach beugfen Wunsch

der Antragsteller von der heutigen Abstimmung darüber abstrahirte Dié §s. 38 bis 41 und. hierauf das ganze weit Spiel! weten ohne Widerspruch angenommen. Nachdem auf Anzeige des Prä- sidiums, daß erste Kammer die baldige Erklärung zweiter Kammer Über den dort gefaßten Beschluß, das 6te die Finanzen betreffende Kapitel der Verfassungs-Urkunde an eine gemeinschaftliche Kom- inission zu verweisen, dringend wünsche, damit die Kommission eventuell ernannt werden und ihre Arbeiten beginnen kônne, wurde beschlossen, das 6te Kapitel gleich in der nächsten Sibung in erste Berathung zu nehmen.

Karlsruhe, 31. März. (K. Z.) Der Nachr geordneten Christ über Thibaut in der Kammer R L ¿¿Meine Herren! Lassen Sie mich, ehe-die Stunde uns zu den ewdhnlichen Tagesgeschäften fährt, lassen Sie uns Alle einen (ft der Pietät ausüben. .Thibaut # nicht mehr, Thibaut wird heuté begraben. Dey Tod dieses Mannes, tief betrauert von

davon |

1 j i 0bgleich der Finanz-Minister von Zeschau jch | Mühe gab, ein anderes Resultat herbeizuführen und eine Dis- Es bleibt also, gegen den Plan der |

, halt habe willfürlich gemindert werden können.

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dem Justitute, von dem er eine der größten Zierden war, tief bedauert von der Stadt, in welcher er seit mehr als einem Menschenalter so wohlthätig und: groß gewirkt hat, beweint von zahllosen Freunden und Verehrern des In- und Auslandes, Thi- baut verdient einen Nachruf in der Mitte der Volks- Kammer. Nichts Großes soll aus der Mitte des Vaterlandes scheiden, ohne Theilnahme seiner Vertreter. Der Verlust eiues großen Staats- bârgers ist ein Verlust für das Volk, und Thibaut, wahrhast groß als Lehrer und Mensch, war seit dem Beginne dieses Jahr- hunderts in seinem schônen Berufe thätig. Die meisten Richter, Verwaltungs - Beamte und Anwälde -sind seine Schüler, alle Rechts - Selehrten dieses Saales seine tiefen - Verehrer. Thibaut war, was er seyn sollte, er lebte und starb seinem Be- rufe. Jn diesem Berufe aber erkannte er auch die Forderungen seiner Zeit, den Fortschritt des Jahrhunderts, das Bedürfniß der Deutschèn Nation. Thibaut war der erste, der ofen und entschieden die Nothwendigkeit eines für ganz Deutschland glei | chen Geseßbuches in Vorschlag brachte, und unsere gegenwärtigen Geschäfte finds, die uns lebhaft an den Tod des großen Mannes erinnern. Er wars, in dem man das Haupt der philosophisch- rechtlichen Schule verehrte, er war's, welcher auf Absci af}ung- des antinationalen fremden Römischen Rechts drang, er war's, der die Abfassung von neuen Geseßbüchern von früher Jugend bis ins spâte Greisenalter für und für vertheidigte. Er entsprach darin den Absichten und Wünschen der Besten unseres Deutschen Vaterlandes, und, meine Hexren, „Wer den Besten seiner Zeit genügt, hat gélebt für alle. Zeiten.“ Die Erde scy ihm leicht. „Ihm bleib Ehre und Name und ewigér Nachruhm.“/

Kassel, 2, April. (Kass, Z.)* Versammlung der Stände. Sibung vom 24. März. (Fortseßung der Dis- fussion über den Rechenschafts - Berihhr des permanenten Aus- {usses.) Zu os. V1l, wird angeführt, daß das Ministerium des Jnnerni das Ersuchen des bleibenden Ausschusses um einstweilige Anweisung - von 100 Rthlr. aus: dem Verlage der unständigen Dienstkosten abgelehnt, demselben: aber überlassen habe, zuvor die dem Herrn Wippermann auf sein angebliches Diäten-Guthaben als Mitglied des bleibenden Auss{chuss-s aus dem Verlage der unständigen Dienstkosten ausbezahlten Beträge von 550 Rthtr. einzuziehen und zu verwenden. Es wurde beantragt, den Bud- get - Ausschuß mir Begutachtung des Ministerial - Beschlusses zu beauftragen. Herr Abgeordnete Wippermann bemerkte zu der früher von ihm in der Versammlung abgegebenen Erklärung, daß er auf Erstattung der ihm zukommenden Tagegelder Klage erhe:

Oeférretck

Wien, 29. März. (A. Z.) Aus Ungarn ging die Nach- richt ein, daß der General der Kavallerie und Capitain der Un- garischen Leibgarde, Jgnaz Freiherr Splenyi v. Miháldy, am 20sten d. M. zu Miskólcz, und der unangestellte Feldzeugmeister und Regiments-Jnhaber, Andreas Freiherr v. Mariassy, zu Ka- schau, gestorben sind. Als Nachfolger des Freiherrn v. Splenyt in der Stelle eines Capitains der Ungarischen Leibgarde wird der General Graf Vescey genannt.

Ein Allerhdchstes Kabinetsschreiben bestimmt, daß das Aus€- spielen von Realitäten mittels dffentlicher Lottoricen, mit Aus- nahme der bereits bewilligten Güter-Lottorieen, für die Zukunft nicht mehr gestattet werden soll.

Wien, 1. April. Jn der vorgestrigen Nacht ist der Direk- tor der theologischen Studien an der Wiener Universität, Hofs und Burg- Pfarrer, Pr. Joseph Pleb, an den Folgen eines Schlagflusses, im 5ssten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.

Itatien.

_ Neapel, 24. März. (A. Z.) Heute wurde allgemein ver- sichert, daß die Angelegenheit wegen des Schwefel - Monopols durch die vermittelnde Thätigkeit des Oesterreichischen Gesandteri, Grafen von Lebzeltern, in Ordnung gekommen sey; wenigstens hat die Deputation, welche nah England geschickt werden sollte, Befehl erhalten, die Abreise bis auf Weiteres zu verschieben.

__ Se. Majestät hat die zuleßt verabschiedeten Soldaten, circa §9006 bis 8000 Mann, wieder einberufen; eben so halten die Truppen-Bewegungen noch an, und der General Filangieri, Fürst von Sadriano, ist von Sr. Majestät ernannt, mit der Vollmacht eines Alter Ezo das Ober-Kommando in Sicilien zu übernehmen.

Das gestrige Regierungs-Blatt enthält das Königl. Dekret; worin dem Fürsten Cassaro seine Entlassung gewährt und dem Fürsten Scilla-Ruffo das Portefeuille der auswärtigen Angele- genheiten zugetheilt ist.

Nach einem sommerähnlichen Winter stellte sich ein sehr win- terliches Frühjahr ein; außer der Masse von Schnee, welcher auf den Bekgen liegt, hat es auch den ganzen heutigen Tag über in der Stadt geschneit. Der Schnee blieb jedoch aufdem vul- kanischen Pflaster nicht liegen.

T ü: r bei.

ben wolle, es sey ein in rechtlicher Beziehung günstiges Ert kenntniß des Obergerichts erfolgt, ihm zugleih au der Beweis2 seiner vom Staats - Anwalt ‘in Abrede gestellten Anwesen-F heit dahier auferlegt worden. Der Antrag des Aus-2 schusses ward - genehmigt. Unter los. X, stellt der bleibendeŸ Ausschuß in Betresf des zum provisorischen Garnisons- Auditeur | ernamiten Obergerichts-Referendar Cöster die Frage: ob diese Er-

nennung mit der Vorschrift des §. 19.des Staatsdienst- Gesees 2 vom 8. März 1332, wonach die Besezung der Richterstellen stets * definitiv erfolgen solle, in Einklang zu bringen seh, -da-der Audi-* teur in der Militair-Strafgerichts-Orönung vom 21, März 1829

Fd

(§. 22) als ständiger Untersuchungs-Richter bezeichnet werde. Der *

prüfende Ausschuß ist indeß der ‘Ansicht, daß jene Bestimmung F

des Staatsdierist - Geseßes ausdrücklich nur für die Richter des Civilstandes gegeben sey, da sie sich nur in dem ersten von der

Civildienerschaft handelnden Theile besiude, im. zweiten aber, über *

das Militair, wozu nach §. 63 der Auditeur gehöre, nicht vor- fomme. Wenn nun auch die bei Beséküng dêr Richterstellen des Civilstandes bestimmenden Gründe auch bei dém Militair gelten, so liege doch in der „provisorischen“/ Ernennung des Auditeurs keine Verlesung des “Gesebes. Hérr Abgeordneter Wippermann theilte nicht die Ansicht - des Ausschusses. Zu- nächst fomme der §. 56 der Verfassungs - Urkunde in Be- tracht, welcher die Lebenslänglichkeit aller Staatksdienststellen (einen Grundsaß, den auch schon die alten Reichsgerichte anerkannt hät-

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ten) ausgesprochen habe, vorbehaltlich-der im Staatsdienst-Geseß j zu bestimmenden Modificationen. Nah 6. 9 dieses Gescbes soll- |

ten nun die Civildiener überhaupt erst auf |! Jahr provisorisch ernannt werden, §, 19 aber gebiete die definitive Besetzung der Richterstellen. ‘ivil wenn sie auch ber das Militair ausgeûbt werde. Auch die Gem. Ordn., die der Auditeurs erwähnt, beweise, daß die Regie- rung selbst deren Anstellung nach s. §. des Staatsdienst-GBesetes annehme: Wären sie aber wegen des §: 63 des Staatsdienst- Gesetzes fúr Militair - Personen zu halten, dann trete der §. 56 der Verfassungs-Urkunde in Wirksamkeit, wonach Niemand wider seinen Willen ohne Urtheil und Recht entlassen werden 2c. asso nur definitive Anstellung stattfinden fênne, indem gegen- theiligen Falles feine Zeitbeschränkung für das Proviso- rium vorhanden und die Stelle stets provisorisch seyn und jeden Augenblicé widerrufen werden könne; das sey denn aber auch bei

Konstantinopel, 14, März. Der Moniteur Ottoman enthált úber die Abseßung des Griechishen Patriarchen folgende offizielle Mittheilung: „Seit dem vorigen Jahre hatte der Briti- sche Botschafter im Namen seiner Regierung, als der Schub- macht der Jonischen Jnseln, gegen den Griechischen Patriarchen Beschwerde geführt, weil derselbe gewisse Schriften bekannt ge- macht hatte, die sich auf Fragen bezogen, die zwischen ihm und dem Senat der erwähnten Jnseln zur Sprache gekommen waren. Ganz neuerdings wiede-holte der genannte Botschafter seine Be- s{hwerden, indem er der hohen Pforte die Schriften bezeichnete, welche, seiner Aussage nah, Angriffe gegen die Rechte und die Würde seiner egen enthielten.” Die hohe Pforte, treu dem von ihr stets befolgten Grundsas, sich nicht in die Ausübung der geistlichen Rechte der Oberhäupter der verschiedenen ihrer Auto- } rität unterworfenen Glaubensbekenntnisse zu mischen, durfte doc andererseits auch nit gestatten, daß die Religion in den Hän- ï7 den jener Oberhäupter die Ursache oder der Vorwand zu Hand- ¿lungen werde, die mit den freundschaftlichen Beziehungen zu den fremden Mächten im Widerspruch ständen, und indem Mle die Beschwerden des Britischen Botschafters aufmerksam an- hörte, ist sie bei dieser Gelegenheit mit derjenigen reifen Ueber-

gung und Billigkeit verfahren, welche die erwähnten beiden Rücksichten ihr vorschrieben. Sie war es überdies si{ch selbs | {huldig, nach den-Garantieen, die sie vor Kurzem ín einer feiet- | lichen Erklärung zum Besten ihrer Unterthanen proklamirt hat, / dêm Patriarchen alle geseßlich gestatteten Mittel zu sciner Recht- | fertigung zur Disposition zu stellen. Es wurde daher eine von | dem Justiz-Conseil ernannte Kommission, die aus aufgeklärten

H / Maven bestand, mit der Untersuchung dieser Angelegenheit Verwaltung der Juttiz \e ver eine Cini j veauftragt. g der Justiz sey aber eine Civilstelle, | richt hat das Justiz-Conseil die Ueberzeugung gewonnen, daß dee

Aus dem von dieser Kommission abgestatteten Be-

Patriarch die Gränzen seiner geistlihen Autorität wirklich über- schritten hat, indem er sich den obenerwähnten Schriften einêr feindseligen Sprache gegen die Regierung Jhrer Britischen Ma- jestät bediente, und Se. Hoheit der Sultan beschloß déshalb seine Absekung.“/ Die erste Sibung der vom Sultan ernannten Kommission war nur eine vorbereitende, in welcher der Patriarch mit dem Zwecke seiner Vorladung bekannt gemacht wurde. Das eigentliche Verhör begann in der zweiten Sthung. Dies Verhör, welches von dem „Moniteur Ottoman“/ ausführlich mitgetheilt wird, wurde von der Kommission mit folgenden an den Patriarchen ge-

jedem Militair der Fall, wenn det 6. 56 der Verf. Urk. hi nicht anwendbar sey. Vor der Bo. Urk. Pas Ss e Militair-Beamten ohne Weiteres entlaßbar gewesen und ihr Ge- | i Das sey ebe durch die Verf. Urk. geändert und' ihnen die StatodéeiieoLuge lität beigelegt worden. Die Ansicht des Ausschusses würde aber die Militair - Staatsdiener der betreffenden Vortheile der Verf. Urk. vedlustig machen; es sey dieses von großer Bedeutung, und er wünsche, widerlegt werden zu können. Herr Abg. Rommel vertheidigte die Ansicht des Ausschusses, insoweit sie die Inter- pretation des Staatsdienst-Gesebes betrifft. Jn wie weit der F. 56 der Verf. Urk. hier in Betracht komme, habe man allerdings nicht berücksichtigt ; doch scheine er der Ansicht des Ausschusses nicht im Wege zu stehen; denn es sey ja nicht gesagt, daß der Dienst nicht mit einem Provisorium beginnen kôune. Herr Abgeord- neter von Baumbach lll: Er habe von jeher angenommen, daß der Auditeur zum Mislitairstand gehdre. Auch aus dem Regle- ment der Reise- und Tagegelder für die Militair - Beamten sey dies ersichtlich. Die Entwickelung des Herrn Wippermann habe er noch nicht gehdrig fassen können, und -wönsche er deren Ver- weisung an den Rechtspflege - Ausshuß. Herr Abgeordneter Wipperman: Wenn der §. 56 der Verfassungs-Urkunde nicht die provisorische Anstellung hindere, dann könne man ewig pro- visorisch angestellt bleiben. Herr Abgeördneter vot Ochs glaubte nicht, daß das Bedenken des Herrn Wippermann in Betracht kommen könne. Herr Abgeordneter von Eschwege I. hielt das aufgeworfene Bedenken nicht für unwichtig und wünschte, - daß noch eine Prüfung desselben vorgenommen werde. Dex Ántrag des Herrn von Baumbach ward genehmigt -und hiermit die Siz- zung E - 3 É

Die hiesige Allgemeine Zeitung enthält riht der am 1sten d. M. stattgehabten Feier I Spra Dienst - Jubiläums des Kriegs-Ministers, General-Lieutenants von Loßberg. Der Jubilar empfing das Großkreuz. des Haus- Ordens vom Goldnen Löwen aus den Händen seines Landesherrn,

“antwortlich wäret.

richteten Worten eröffnet :

„Jhr babt in Euren Antworten gesagt, daß sich Ketereien auf dén Jonischen Juseln eingeshlihen und Lehren, die Eurer Religion entae- gen seven, daselbst verbreitet hätten ; da nun Euer Patriarchat die höchße Autorität der Griechischen Gemeinde sev, so habe man Euch aufgefor- dert, jene Neuerungen zu bestätigen. Jhr sagtet ferner, daß Alles, wat Jhr geschrieben, nur den Zweck gehabt habe, die Annahme jener Neue: rungen zu verhindern, da Fhr nichts gutheißen könntet, was von Eu rer Religion verdammt werde. Jhr fagtet auch, daß die Taufe von Christus zeingeseut worden sey und Niemand ohne dieselbe ein Christ werden fönne. Da die Erfüllung dieser Vorschrift aber auf den Foni schen Ynseln vernachlässigt worden sey, so hätten die dortigen Orthodoren Euch um Beistand angefleht und erflärt, daß Ihr vor Gott dafür ver 1 : Unter diesen Umständen hätte Euer Gewissen Euch nicht erlaubt, ein gleihgültiger Zuschauer zu bleiben, und YJhr hättet Euch entschlossen, zu schreiben. Jhr seuztet noch hinzu daß Jhr- lieber sterben, als Eure Zufümmung geben würde dies war-Eure Antwort und wir sagten Euch damals, “daß das Pre tofoll, so wie der an die Jonier gerichtete Brief und die gedruckte Broschüre der hohen Pforte übersandt worden seyen. Das Schreiben ist bereits übersegt, die Broschüre dagegen noch nicht ganz und wir sragen Euch nun, warum beschränktet Ihr Euch nicht darauf, die an Euch gerichteten sFordetüngen mündlich abzuweisen und zu welchen

ivecte mahtet Jhr das Schreiben und die Broschüre bekannt?“ er Patriarch: „Wenn ein Mitglied irgend einer Religion de Gotiesgelehrten, den höchsten Priestern dieser Religion eine Frage vorlegt müssen diese Leßteren nicht darauf antworten?“ Kommission: „Ja, das is unbestreitbar.“ Patriarch: „Wenn ein Mitglied meiner Gemeinde, welcher Regierung es auch unterworfen sevn 48g, mich über Religionssachen befragt, muß ih ihm uicht nah meinen religiösen Prinzipien antworten und darf ih nicht, da meine geistliche Autorität anerkannt ist, gegen das geseuwidrige Benehmen jener Jnsu- laner einschreiten ? enn das Schreiben treu übersegt ist, so werdet hr die von mir ertheilte Antwort kennen.“ Kommission: „Wir haben mit Erstaunen aus der Uebersezung des Schreibens ersehen, daf hr verlangt, es sollen unwissende Priester bevorzugt werden. elhen Nugzen fanu man aus ihrer Unwissenheit ziehen? Muß man nicht stets den Kenntnissen den Vorzug geben?“ Patrtarch: „Wir wünschen auch, daß unterrichtete Männer zu Priestern