1840 / 99 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

r. ein Geheimeraths- Befehl zur Regulirung Lowen var Qx S ein anderer zur Errichtung eines Bri- rischen Gerichtshofes in und ein dritter zur Erhebung vot SH Ca Abgaben, ans Dre E R Seceanden wu i beigefügt. e le B ) 2 P X ebt, daß zwei Drittel 4 j / p, T io. vebinseblagt waren, von der Britischen Regie- rung- und ein Drittel von der. Ostindischen Compagnie getragen werden sollten. Es waren nämlich bei der Kommission angestellt: ein Ober-Intendant mit 6000 Pfd. Gehalt, ein zweiter Jntendant mit 3000, ein dritter mit 2000, ein Secretair und Sthaßmeister mic 1500; ein C Secretair und ein Kaplan mit 800, ein Schiffsmeister mit 800 und ein Registrator mit 300 Pfd. Sehalr. Die Stelle des Schiffsmeister wurde später abge- schafft, und der Herzog von Wellington \{chlug- in seiner Denk- schrift auch uoch die Abschaffung des dritten Intendanten und des Hülfs-Arztes, so wie die Redu E des Gehaltes des zweis ten Întendanten von 3000 auf Pfd. vor, um im Ganzen die Kosten der Kommission auf 13,600 Pfd. zu vermindern. Fer: ner machte der Herzog den Vorschlag, daß der zweite Intendant stéts ein Rechtsgelehrter seyn sollte, damit er zugleich den Des in dem in China zu errichtenden Tribunal führen könne; im Fa einer Vakanz in dér Stelle des Ober - Jntendanten sollte dann nicht dêr zweite Intendant, sondern der Secretair der Kom- mission in die erledigte Stelle einrücken. Außer den allgemeinen Instructionen, welhe die Kommission E ten hatte, fügte Lord Palmerston in einer Depesche Lord Napier noch besondere Verhaltungs-Maßregeln für ihn hinzu. Hiernach sollte dieser seine Ankunft in Conton dem dorti- gen Vice-König sehriftlih anzeigen ; er sollte ermitteln, ob si der Britische Handel nicht auch auf andere Theile des Chinesischen Reiches ausdehnen ließe; er sollte jede günstige Gelegenheit be- ußen, üm eine bei den Chinesischen Behörden sich etwa zeigende Neigung zur Anknüpfung von Handels - Verbindungen mit der Britischen Regierung benußen und besonders zusehen, auf welche Weise wohl ‘am besten ein direkter Verkehr mit dem Hofe zu Metng einzuleiten seyn möchte, dabei aber sters mit der größten ehutsamfkeit zu Werke gehen, um nicht Furcht bei der Chinesi- schen Régierung zu erwecken oder ihre Vorurtheile zu ver- lehen, damit nicht durch einen vorschnellen chritt auch der jet bestehende Verkehr in Gefahr gebraht würde. n keinem Fall sollte Lord Napier {h irgend wie in Unter- ndlungen zur Anknüpfung neuer Verhältnissé einlassen, Q vorher Sanürucelonen in England darüber einzuholen; unterdessen sollte er sih darauf beschränken, die Chinesischen Behörden zu überzeugen, daß es der ufig Wunsch des Königs von Eng- land sey, die freundschaftlichsten Beziehungen zu dem Kaiser von China zu unterhalten und mit ihm gemeinschaftliche Maßregeln zur Beförderung dés Wohls der beiderseitigen Unterthanen zu Cn Auch sollte Lord Napier Canton nicht - verlassen, um Pe ing oder andere Theile von China zu verlassen, ohne vorher die Erlaubniß der glishen Regierung dazu erhalten zu haben. Es wurde ihm ferner anempfohlen, Erkundigungen darüber einzuziehen, ob sich niht mit Japan oder an- deren benachbarten Ländern Handels-Verbindungen anknüpfen liéßen; ¿n welhe Weise sich am besten eine der Chinesischen Küste würde bewerkstelligen lassen; wie viel ein solches Unternehmen wohl kosten könnte, und an welhen Orten die Schiffe fúr den P von Feindseligkeiten in den Chinesischen Meeren den besten Schub finden dürften; aber in allert diesén Beziehungen sollte erni vornehmen e vorher von der Britischen Regierung um Verhaltungs? Endlich wurde ihm einges{ärft, sih nicht in die Unternehmungen vón Ausforschungs-Expeditionen an der Chinesischen Küste entlan zu Handelszwecken einzumischen, weder dazu. aufzumuntern, noch fie zu hindern, und streng darauf zu halten, daß kein Britisches Kriegsschiff im Canton - Flusse die Gränze der Forts der Bocca- Tigris überschréite, wenn nicht ein außerordentlihes Ereig- niß es erheishe; er sollte daher auch selbs nicht auf der Fregätie „„ Audkomache ‘‘/ die ihn aach China brachte, in den Hafen von Canton einlaufen und diese Fregatte über- haupt” niht länger als nôthig im Canten - Flusse ver- wéilen lassen. Mit diesen Jnstructioñen versehen, ging Lord Na- pierunter Segel und landete am 15. Juli in Macao. Lu stellte er dié Kommission zusammen; da Herr Plowden abwesend war, so trat Herr Davis ‘als zweiter Intendant in dessen Stelle, zum dritten Intendanten wurde. Sir G. Robinson, zum Secre- tair Herr Astell, Fn Dolmetscher Dr. Morrison, zum Schiffs- meister Capitain Elliot, zum N Herr Eeledse und zum Hülfs- Arzt Hérr Anderson gewählt. Lord Napier kaufte einen Kutter von der Ostindischen Compagnie und begab sich auf demselben am 24sten- von dem Ankerplab Eshuen-Pi unterhalb der Forts der Bocca-Tigris, bis wohin er auf der Fregatte fuhr, nach Can- Kommission am Morgen des 2Isten rintraf. Wie cs der Kommission - hier erging, is bekannt. Die Chine- fischen Behörden weigerten sich hartnäckig, den Brief an deu Gouverneur. von Canton zu überbringen, welchen Lord Napier absandte. Die Hong- Kaufleute, welche sets als Han- dels-Vermittler zwischen den fremden Kaufleuten und den Chine- se fungirt haben, kamen zu Lord Napier und wollten auch hier die Mittelspersonen spielen. Der Gouverneur Lu, als ex von der Ankuft Lord Napier's unterrichtet wurde, erließ eine Reihe voñ. Edikten, wokin er die Anmaßung der Fremden schildette, die sich herausnähmen, ohne vorherige Anzeige in den Hafen von Canton einzulaufen und direkt mit den Chinesischen Behörden verkeh- rel zu wollen. Die Hong-Kauflcute verlangten, Lord Napier solle den Brief in eine Petition verwandeln, da nür unter dieser Bedingung der Gouverneur anhören würde, zu welchem Zweck die Kommission hierher gekommen sey. Jn diese Forderung wollte indeß Lord Napier in. feinem Fall willigen. Er berief sich auf ein Edikt des frühe- ren, Gouvecieurs Li vom Jahre 1831, worin dieser selbst gesagt hatte, baß, wenn, die Oftindische Compagnie aufgeldsstt werden sollte, die Britische Regierung einen Beamten nach China \chiccken msse, der, . wie bisher der Präsident des Comités jener Com- págnie in China, den Händel der Engländer zu béaufsichtigen átte. an erwiederte, dies sey allerdings angemessen, aber ein olcher Beamter dürfe in keiner anderen Eigenschaft als în der eines Superkargo's auftreten und habe sich nur mir den Hong- Käusleuten in Verbindung zu seben; die Chinesischen Behörden

ton, wo die

könnten sich auf solche Dinge nicht einlassen, am allerwenigsten

aber. gestätten, daß ein Fremder in China auf \cinen Rang poche und darauf bestehe, auf gleicher Linie mit den Behörden des himm-. lischen Reichs unterhandeln zu wollen. Da Lörd Napier nicht weichen wollte, so wurde von dein Gouverneur Lu der Handel wit den Engländern - ganz suspendirt, die Wohnung des Ober- Intendanten völlig blokirt und alle Verabreichung von Lebens- witeln an die Engländer verboten. Lord Napier rief nun die beiden Fregatten „AÄndromache“/ und „Jmogen““ zu seinem Schub

000, ein Arzt mit 1500, ein Arzt mit

Aufnahme

aßregeln nachzusuchen. *

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herbei; diese passirten die Forts-der Bocca - , wo sle einige Schüsse mie pen Chikesen orctselten/ und leer ch bei Wham- poa vor Anker. Aber am Enèe schien Lord Napier es doch für räthlicher zu halten, von weiteren Zwangs-Maßregeln abzustehen ; wohl besorgen, daß eine l gere Unterbrehung des

große ufriedenheit unter den Englischen Kaufleuten

en würde, und so entschloß er sich, nachdem er noch einige vergeb- liche Unterhandlungen versucht hatte, am 14. September, nach Macao ge ren und dort das Weitere abzuwarten. Die beiden riegsschiffe wurden nach- Lintin zurückbeordert, und Lord Na- pier mußte die Tiinesen fr seine Rückfahrt ‘nach Macao sorgen lassen. Unter allerlei Plackereien und Zdgerungen brachte ihn Esforte von Chinesischen Böten und Mandarinen dorthin.

eine ' “Er kam am 2. September in Macao an, und am 11.- Oktober

wurde er ein Opfer der erduldeten Strapazen; die Einsperrung in Canton und das heiße Klima hatten ihm ein ieber zugezo- gen, welches seinem Leber ein Ende machte. Die tnoralische

emüthigung, die er erfuhr, mag auch wohl mít seinem Tode beigetragen haben, Er fühlte sich, wie man aus seinen Depeschen ersieht, durch die ihm mitgegebenen Jnstructionen schr behindert, und wenn es nach“ seiner Meinung gegangen wäre, Hätte die Englische Regierung, der Chinesischen gegenüber , gan anders auftreten und derselben gleich mit einer bewaffneten Macht im- poniren müssen. Diese Ansichten fanden indeß daheim wenig Anklang; der Herzog von Wellington antwortet in einer vom 2. Februar 1835 datirten Depesche auf dessen Vorstellung sehr kurz: „Jh empfehle Jhnen aufs ernstlichste die Jnstructionen, welche Jhnen ertheilt worden. Nicht durch Gewalt will der König einen Handels - Verkehr zwischen seinen Unterthanen und China begründen, sondern dur die andeten versöhnlichen Maß- regeln, die Jhnen in allen Jhren Instructionen cingeschärft sind.“ Und in seiner vom 24. März 1835 datirten Denkschrift sagt der Herzog: „Es if klar, daß der Versuch, den Chinesischen Behör- den zu Canton eine ungewohnte Art von Communication mit einer Autorität aufzuzwingen, von deren Befugnissen und Beschaffen- heit sle feine Kenntniß hatten, und die ihre Schritte mit einer bisher nie zugestandenen Machtancignung begann, durchaus fehlgeschlagen ist; und da es eben so flar is, daß ein solcher Versuch stéts fehl- shlagen und- nur zu neuer Shmach für die Britische Nation führen würde, da ferner, sobald Lord Napier sich von Canton nach Macao zurúckgezogen hatte, der Gee wieder eröffnet (diese Wiedereröffnung erfolgte am 29. September 1834) und den Lootsen wieder erlaubt wurde, Britishe Schiffe den Fluß hinauf nah Whampoa zu führen, worauf der Handel gleich wie- der die frühere Lebhaftigkeit gewann, so scheint die Zeit gekom- men, wo das Kabinet die Mittel zur künftigen Regulirung die- ser Angelegenheit in Erwägung zu ziehen hat. Es leuchtet ein, daß die Chinesen fär ihre Eifersucht aufLord Napier und seine Kommission aus dessen hochklingenden Titeln einen bloßen Vorwand hernahmen ; der eigentliche Grund war seine Absicht, sich ohne vorherige Erlaubniß ja ohne alle Mittheilung in Canton festseben und direkt mit dem Vice-Ködnig Uünterhandeln zu wollen. Wie wir unseren Beamten in unserer Sprache nennen, daran liegt den amten sehr wenig; er soll nur niht ohne ihre Erlaubniß nah Canton komtnen; er soll nicht von der géwohtiten Unterhandlungs - Weise abweichen. Für unsere Zwecke und um des Handels willen muß es allèr- dings ein Mann von nautischem, militairischen dder sonstigem amtlichen Range+ und Ansehen seyn; ein Mann, auf dessen Fe- stigkeit und Besonnenheit wir uns verlassen können, er muß auch

‘ausgedehnte Vollmacht häben, damit ex die Unterthanen des Kd-

nigs zu beaufsichtigen und in Ordnung zu “halten ‘im "Stande ‘ist. Ju den Jnstructionen müssen einige Vérändérungen vorgenom- men werden. Díe Ober-JFntendartiten sind angewiësen, sich näch dem Hafen von Canton zu begeben und dort ihren Aufénthalezu nehmen. Der Hafen- von Canton aber liegt, dêr Beschreibung näch, inner- halb der Bocca- Tigris, über ‘welchen Punkt hinaus, tbîe gesagt wird, keine Kriegsschiffe gehen dürfen. Die Ober - Intendanten sollen sich also an einen Ort begeben und an' einen Ort aufhal- ten, wohin ihnen die Chinesischen Behörden zu kommen nicht er- lauben und wo sie dieselben niht wohnen lassen werden. Dies und Anderes muß geändert werden. Späterhin wird die Regie- rung immer noch darüber entscheiden können, ob zu Peking oder anderswo ein Versuch gemacht werden soll; unsere Verhältnisse mit China, die politischen sowdhl wie die kommerziellen, zu ver- bessern. Jebt kommt es darauf an, nicht den Genuß von dem

zu verlieren, was wir schon haben.“

Belgien.

Brüssel, 2. April. (Köln. Z.) Der Antrag des Grafen Felix von Merode an die Kammer lautet dahin, den General van der Smissen zu pensioniren: Hiermit soll zweierlei bezweckt werden: Erstens würde dieser hierdurch davon abgehalten, vor den Gerichten die Zahlung seines Gehalts“ nachzusuchen, das ihm die Kammer durch eine Ärt- von Machtspruh nehmen gewollt, auf das er indessen, da man ihm seinen Grad nicht hat nehmen können, nicht gutwillig verzichtet haben würde; zweitens würde diese Entscheidung ihn der Armee noch mehr entrücken , da er alsdann selbst die Uniform nicht méhr zu tragen berechtigt wäre. Schon vor Eröffnung der Sis6ung bildeten sich * Grup- pen von Repräfentanten, je nah ihrer "Farbe; es of fenbarte sih viel Widerspruch, viel Schwanken und Ungewißheit. Gleich nach der zur Erdffnung der Sißung anberaumten Stunde vertheilte sich die Kammer în Sectionen zur vorläufigen ‘Ent- scheidung der Frage, ob das Lesen des Antrages in dffentlicher Sibung gestattet werden solle. Da sämmtliche“ Sectionen sich dafür entschieden, so wird die Motion öffentli vorgetragen wer- den, und ihr Urheber sie mit einer“ Entwickelung der Gründe, die ihn dazu veranlaßt, begleiten. Auf-keinen Fall wird schon S etwas Entscheidendes in Beziehung auf “Annähine oder

erwerfung der Motion vorfallen. Sie nuß vorher noch' in den Sectionen ‘einér náheren Prúfung unterworfen werden. |

Die Hetren Lebeau Und Rogier haben dem Könige ihre Demission als’ Gouverneure der Provinzen Antwerpen“ und Na- mür Ae, : in der Sibung vom 14. März gegen das O gestimmt hatten. Man dürfte ihnét vielmehr ‘einen Vorwurf daraus machen, daß sie es nicht hon vôr der ‘Abstimmung gethan.

ebt stehen sie nur in dem Lichte von ‘Männern da, denen ihr treich gegen“ das Ministerium, welchem sie ihre Anstellung ver- dankten, nicht gelungen, und die sich zutücziehen müssen, weil sie sich in ihren Berechnungen geirrt haven. Uebrigens ist nun ihre Oppositionsstellung um so entschiedener, die Stellung des

inisteriums daher auch um so schwieriger. Es spielt wirklich

ein gefährliches Spiel,- welches sich nur durch die Betrachtung rechtfertigen läßt, daß es hier darauf anfommt, die Königliche Prärogative in Schuß zu nehmen. Vielleicht wird auch diese Betrachtung ihm die Huiticeceung?der Mehrzahl in der Kammer

verschaffen. Brüssel, 3. April. Nachdem die Repräsentanten-Kammer

gestern in den Sectionen entschieden hatte (\. oben), daß sié den

Sie konnten nicht anders handeln, “nachdem sie

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Antrag des Grafen von Merode, den jedoch, statt des Lehteren, Herr Zoude zur Vorlesung brachte und als seinen Antrag adop- tirte, in nähere Erwägung ziehen wolle, nahm der Minister des Innern.und des Auswärtigen, Herr de Theux, das Wort und

äußerte sich Fran: E Ministeriu at am lt d. M Vek Sönige schriftlich # aas «dee D und ais darauf Se. Majestät uns die u

re einer Audienz erwiesen, wie- derholten wir unser Gesuch mündlich, mit der Bitte, unsere Nach: folger zu bestimmen. Der König hat Heren Lebeau rufen lassen, und in Folge der mit diesem ehrenwerthen Mitgliede gepflogenen Unterhaltung erklärten Se. Majestät sich über den Umfang und

die Fc des von der Kammer abgegebenen Votums ‘noch mehr

/ schaffen wollen, ten jedo daß. . on jest S E Z me "Siebe tbe Me

jorität , verpflichtet hielten, die Mission zur Bildung eines neuen Ministeriums zu übernehmen. Demnächst beriefen Se. Majestät noch andere Mitglieder diéser Kammer, um zu erfahren, ob eine Veränderung des Systems der Regieküng: in" den Wünschen der Kamméö liege; da es vor allen Dingen ‘der Wille des Königs- ist, ein Ministerium zu haben, welches die Majorität fär sich besißt. Der redräsentativen Regierungs - Systeme volle Anerkennung zu Theil werden lassen. Wir haben bisher nicht geglaubt, unsere Demis- an zurücknehmen zu können; inzwischen ät erklärt, und wir wiederholen es hier vor der Kammer, daß wenn der Jhnen vorgelegte Geseß-Entwurf angenommen wird, wir feinen Grund hätten, bei unserem Entlassungsgesuche zu beharren. Es is zu bemerken, daß das Votum ‘vom 14. März unvollständig sey, indem in Folge- desselben irgend eine Maßregel angeordnet werden muß. Eine solche wird nun in dem vorliegenden Antrage vorgeschlagen und das Ministerium hat gegen dieselbe nichts U erinnern. Sollte jedoch ein politischer Prozeß die Folge des Votums vom 4. März seyn, so müßte das Ministerium bei seinem C Gésuche beharren.“ Herr Lebeau fand sich durch die Er- wähnung seiner Unterredung mit dem Könige veranlaßt, darauf näher zurückzukommen, was er, wie er sagte, ohne die Bemer- kungen des Ministers fár unschicklih gehalten haben würde. Al- lerdings hätten Se. Majestät angedeutet, daß, wer Er Nieder- reißen beitrage, damit auch die Verpflichtung übernehme, es mit dem Wiederaufbau zu versuchen. Er (Herr Lebeau) hätte fei- nesweges geschwankt, einen solchen Srantonen Auftrag zu über- nehmen , besonders in jenem ‘Augenblicke, wo er noch nicht ge- wußt, daß die Majoritát dieser Kammer einer besonderen Meinung und gewissen Menschen allein sich überlassen wolle, ohne unpar- teiisch erst prüfenzu wollen, wie es wohl mit einem anderenSysten gehe,

besonders wenn dieses System die Bürgschaft gemäßigter An-

sichten für sich habe. Jnzwischen habe er doch gleichzeitig auch dem Könige nicht verhehlen dürfen, daß er, Alles wohlüberlegt, in diesem Augenblicke sich noch nicht befugt sche, ein neues Kabinet zu bilden: wiewohl er jederzeit bereit seyn würde, dié náheren Befehle Sr. Majestät entgegen zu nehmen; welche leß- tere er bis jeßt vergebens erwartet habe. Herr von Mues- lenaere fand sih ebenfalls bewogen, zu erklären, daß er keinen Auftrag Sr. Majestät gehabt, ein neues Kabinet zu bilden. Nachdem Herr. Zoude seinen Antrag näher entwickelt und mo- tivirt hatte, beschloß die Kammer, am Montag, 6. April, dars über zu entscheiden. i

en Mitgliedern der Kammer is der umfangreiche. Bericht des Herrn Nothomb über die Schifsfahrts-Verbindung Belgtens mit Paris gedruckt übergeben worden. Der Zweck des Berichtes ist, die Ansprüche der revalisirenden Städte Mons und Charleroë gleihmäßig zu befriedigen; Die Verbindung der Fr G(Len Ka: nále mit denen Frankreichs ist von großer Wichtigkeit. as uns noch fehlt, ist etwas ähnliches nah Deutschland zu. Dies war der Zweck des Nord - Kanals, der Belgien mit dem Rheine vers binden sollte, wie dies jeßt mit der Seine der Fall ist.

Deutsche Bundesstaaten. i |

Frankfurt, ‘4. April. Die neuesten Briefe aus dem Haag sprechen sih mit Vertrauen dahin aus, daß die der Beraiduas der Generalstaaten unterliegenden Gegenstände keine Veranlassung zu ernsten Mißverständnissen zuen der Negîie- rung und der zweiten Kammer der Generalstaaten mehr geben werde; man erwarte vielmehr eine gütliche Verständigung, na- mentlich da die Regierung durch die That bewiesen, daß es ihr ge ist die möglichste Einschränkung im Staatshaushalt einzu- alten. Die Bundes - Versammlung hielt in dieser Woche heute Sibung und es dürften nur die gewöhnlichen kurzen Cet B eintreten. Ueber die Rückkunft des Bundes-Präsidial-Gesandten, Herrn Grafen von Münch-Bellinghausen, aus Wien, if noch nichts Bestimmtes bekannt, und derselbe dürfte vielleicht erst im Maé hier eintreffen. Auch der Bundestags-Gesandte der freien Städte, Herr Syndikus Dr. Curtius, wird erst im nächsten Monat aus Lübeck erwartet.

Es erregt einige Spannung, daß das schon so oft besprochene

rogramm der hier stattzufindenden Säkularfeier der: Erfindung der chdruerkunst noch nicht der Veröffentlichung übergeben worden, obgleich dasselbelängst vom großen Comité festgestelltwurde.-Wieman hôrt, hat aber der Senat noch keine genehmigende Resolution be- züglich des Fest-Programms zu erkennen gegeben, wiewohl eine brionderv Senats-Kommission wegen der mit dèm Fest-Comité nothwendigen Verhandlungen schon im Monat Februar ernannt wurde. Die Vorbereitungen zur Säkular-Feier gehen unterdessen doch ihren Gang fort und. müssen um so mehr beschleunigt wer- den, da die Messe vor ‘der! Thúr’ ist, während welcher wenig für das Fest wird: gethan werden können.

. Wie sich unsere Oster-Messe gestalten werde, läßt sich im Vor-- aus nicht mit Sicherheit sagen, wiewohl man auch diesmal, wie gewöhnlich bei den Frühjahrs - Messen, keine sanguinischen Hosf- nungen davon hegt. Eine Masse Waaren ist aber auf dem 4 angekommen und noch viel wird erwartet. Auch“ unsere Woll- Lager füllen sich durch Zufuhren äus Oesterreich wieder mehr, doch ist für den Wollhandel unseres Plabes von der Messe nicht viel zu erwarten. d 1:74

nsere Frühjahrs-Blumen- und Pflanzen - Ausstellung be- ginnt diesmal am lten und endigt am 13ten d. M. Nach Al- lem, was man hört, wird sie auc diesmal ausgezeichnet werden und! sich also würdig den früheren Ausstellungen anreihen.

Der Tag der Eröffnung der Fahrt auf der ganzen Taunus- -

Eisenbahn ist zwar noch nicht bestimmt, doch wird, nach allen Nachrichten, die nächste Woche schwerlich vorübergehen, ohne: daß die ganze Bahn dem öffentlichen Dienste übergeben ist.- Der ‘Cours der Taunus-Eisenbahn-Actien hatte sich in der leßten Zeit stark gehoben, so daß mehr als 90 Fl. Agio bezahlt wurden. Das kam aber besonders auch daher, weil sich schon beim lebten Ultimo großer Mangel an Stücken zeigte. Nachdem aber gestern

und heute Verkaufs-Aufträge in Taunus-Eisenbahn-Actien--an die Börse kamen, gingen sie wieder zurück und blieben heute.337'/, Fl,

dnig hat auf diese Weise dem.

aben wir Sr: Maje- -

In den Oésterreichischen Effekten wurde in der lebtern Zeit hier wenig gethan und sie unterlagen auch keiner wesentlichen Verän- derung, da ‘die Wiener Bdrse keine Variationen brachte. Die Holländischen Fonds folgen täglich dem Amsterdamer Jm- pulse und waren heute zu höhern ten gesucht. Der Géld- stand unsers Plabes- ist fortdauernd genügend, so daß der Dis- konto nur 3 pCt. eze nfangs dieser Woche erhielt das Haus Rothschild aus der Gar ju Darmstadt auch eine bedeutende Summe 3 Fl. 30 Kr.-Thaler, denen man hier den Namen Champagner - Thaler beigelegt hat, weil die Flasche dieses Weins 3 Fl. 30 Kr. kostet. »

Der Titane unter den Klavier-Virtuosen, Liszt, wird in den nächsten Tagen ‘hier erwartet; und der Königlich Württembergische Hof-Sehauspieler und Regisseur Moriß während der Messe hier

_gastiren.

O estèrreicdc.

Wien, k. ‘April. (L. A: Z) Am 5. April tritt der Hér- zog Ferdinand von Sachsen-Koburg die Reise zur Vermählung jeiner Tochter, der Prénzessin Victoria, nah Brüússel und Paris an. Sein Sohn, Prinz August (geboren am 13. Juni 1818), begleitet ihn diesmal, und es verbreitet sich das Gerücht einer bevorstehenden Verlobung desselben mit der in Brüssel residiren- Fen irsn Sidonie von Arenberg (geboren am 18. Dezember

Wien, 28. März. (A. Z.) Se. Kaiserl. Hoheit der Erz- hetzog Johann begab“ sich dieser Tage nach Olmüß; um, wie verlautet, die Festungsbauten daselbst in Augenschein zu nehmen. Mit Vergnügen bemerkt man „. wie angemessen die Friedenszeit benüßt- wird, um Oesterreich im Innern uud an seinen Gränzen u befestigen. Angefangen im Westen bei derz Lagerbau um inz Und vorschreitend gégen Süden zu den neuen Werken in

Tyrol und Verona, dann im Often zur Festungs-Erweiterung

‘von Comorn und endlich im Norden zu jener von Olmübß, er- scheint das Stammland mit der Hauptstadt in einem Rundkreise von Fortificationsbauten des neuesten Systems dergestalt in die Mitte genommen, daß es in der Folge feindlihem Andrange, von welcher Seite er erfolge, s{hwer halten dürfte, je wieder bis ins. Herz von Oesterreich durhzubrehen.. Faßt man dasjenige, was hier zu Lande diesfalls in aller Stille geschieht, mit dem usammen, was im Nachbarstant durch den großen Jngolstädter c A beabsichtigt, was in Rheinpreußen dur Ehrenbreit- mächtigen Werke bei Mainz seit langer Zeit verwirklicht is, so ergiebt sih eine Fortificationslinie vom Deutschen Westland bis

zum äußersten Südosten, welche für Deutschlands Schirm inner- |

halb ‘seiner Marken wahrlich vielversprechend sich darstellt.

—— Wien, 1. April. Jn diesem Augenblick wird Joseph Plet, | Doktor der Theologie, Hof: und Burgpfarrer, Vorsteher der hô- | heren Bildungs-Anstalt, Referent der Studien-Hof-Kommission, | Regierungs-Rath Direktor der theologischen Fakultär der Wiener Uni- | Ur Erde bestattet. Ein Schlagfluß, der ihn, eben als er | nach geschlossener Raths-Sibung einen Freund Ca befiel, |

versität,

machte seinen thätigen Leben - viel zu früh ein Ende. Jn ihm verliert die Geistlichkeit eine ihrer hervorragendsten Zierden, der Staat einen durch ‘rastlose Thätigkeit und seltene Geschäftsge- wandtheit ausgezeichneten Diener, das gute Recht und die christ- liche Toleranz einen stets bereiten Vertreter, Armuth und Unglück cinen Leser und beredten S Va, ein weiter Kreis von einen warmen und bewährten Freund. Auch der Lokar, Pt D acttowes Bd gen. heide, Kaiserinnen und | dge, vzherzog «Franz Karl (Pleb leitete fühle heil des Unterrichts der Sdhne Sr. Fail, R Ee tief einen Verlust, den sie fas mit allen Klassen der Be- L erung dieser Stadt theilen, —— Wie schon die Titel des Ver- [torbenen anzeigen, war seine Wirksamkeit eine sehr mannigfaltige und „ausgedehnte. „Durch persönliche Beziehungen, durch seine amtliche Stellung war Pleb seit einer Reihe von- Jahren zu einer wichtigen und einflußreichen Thätigkeit berufen; aber in allen Verhältnissen bewahrte er die Tugenden, welche ‘ihn vor- züglich zierten: milden und frommen Sinn, ein strenges (Berech- tigkeitsgefühl und ächt christliche Liebe. Die Gemahlin des ehemaligen Jndex Curise, Grafen Czi- At geborne Gräfin ‘Zichy, is gestern nach langen Leiden ver- ieden. :

- V6 weiz. Zürich, 31. März. (A. Z.) So wenig erwünscht es die ganze Schweiz seyn mag, so ist nun doch die Dev eber aas

der nur vertagten Tagsaßung nothwendig geworden. Die Wal- liser Parteiungen nämlich haben sich auf einen Grad erhißbt, daß wir nicht wissen, ob sie nicht zum offenen Bürgerkriege ausschla- gen werden. :

Bern, 31. März. derietMacrlchten ufolge, soll am Sonntag (28sten) alle waffenfähige “ratien mi grahog M nee bie zum DERe der Haupestadt in Sitten eingerückt eyn, angeblih wegen eines von Seiten des is b

seyt È Ueberfall Oberwallis befürch- ; ur reisshreiben vom 30. März meldet der y sämmtlichen Ständen, daß er in Folge dez neuesten M i e Kanton Wallis und der von Seiten beider Theile beborstehen- den Bewaffnung, an ‘die Kantone Bern, Freiburg, Waadt und Genf die CINTEORA zum eidgenössischen Aufsehen, so wie die Anweisung, die am 21. Dezember verlangten Truppen wieder auf das E zu stellen, erlassen habe; dem Obers K. Bontems ist der Ober-Befehl anvertraut, und eidgenössische Repräsentanten werden angewiesen, um jeden Preis den Landfrieden im Kan- t wn d Da EE d werden eingeladen, sich dazu vorzubereiten, daß die Tagsaßung im des M

April wieder zusammentreten ta N use f Tours

Sitten, 28. März. Die Straße. unterhalb S j melt von Bewaffneten; auch Waadtländer Offigiene S dn die: ihre Dienste anbieten. Viele Einwohner von Sitteu flüchten ihre- Habe hach dem unteren Landestheile, da sie einen Angriff von Ober-Wallis befürchten. Die Streitkräfte der Ober-Walliser mehren sich fast stündlich auf dem linken Rhone-Ufer. Der Bi-

(of und sein Hof haben Sitten verla j i ‘gezogen, f h ssen und sind nach Raron

Jtalien Florenz, W. März. Am 25sten d. M. is hie : . ( y . ° r , eut de Kansulta kyd gie Cassationshofes von Tbir Med - ein eben so thätiger als geachteter S j ams Mis Moriy g geach taatsmann, mit

Rom, 25. März. (A. Z.) Das Gerücht von D „Ro D) D om Mi- guel's Entsagung auf den Portugiesischen Thron“ gewinnt fürtiet

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errliche Veste und in Rheinhessen durch die ausgedehnten |

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mehr Glauben; man will sogar wissen , welche Summe ihm als jährliche, Einnahme zugesichert sey. Nur gewisse Anhänger seiner Partei sind nicht damit einverstanden und wenden Alles an, um eine Versöhnung zu hintertreiben. Die in Modena erscheinende Zeitung „La voce della verità“ liefert mehrere Aufsäße, welche man aus der Feder eines bedeutenden Mannes in dieser Ange- egenen geflossen glaubt.

inige Arrestationen haben hier und in Viterbo stattgefun- den, das Gerücht sagt, wegen politischer Umtriebe.

Overbeck hat sein großes Bild für Frankfurt a. M. „den göttlichen Einfluß auf ‘die Kunst“ vollendet. Alle Kennér be- wundern gegenwärtig in seinem Atelier dieses Meisterwerk der neueren Malerei.

Heute früh hatten wir das seltene Schauspiel, ganz Rom und die Campagna, so weit das Auge reicht, mit Schnee bedect zu sehen. Ein solcher Schneefall, der mehrere Stunden anhielt, und einen 2e L hohen Schnee zur Erde brachte, hat man seit vielen Jahren hier nicht gesehen. Jeßt ist der Himmel wie- der heiter, und dié warm scheinende Sonne wird uns den An- blick des Kontrastes Schnee zwischen Palmen, Orangen, Ci- tronen und anderen Südfrüchten nicht lange gestatten.

Portugal.

Lissabon, 23. März. (Morn. Chronicle.) Das un- befriedigende Benehmen der Minister in Bezug auf die Engli- schen Angelegenheiten is durch mancherlei Ursachen veranlaßt wor- den. Das Kabinet besteht jeßt aus vier Chartisten und zwei frühern Anhängern der September - Revolution, dem Grafen Bomfim und Herrn Costa Cabral. Seit langer Zeit mit der Ultra- Partei überworfen, sind sie, ihres Ursprungs wegen , auch vielen Chartisten und den nah Aemter Stnrebenden verhaßt, zu welchen ein nicht geringer Theil der männlichen Bevölkerung Portu- gals gehört. Ich habe bereits früher aufmerksam darauf ge- macht, daß namentlih die“ Ultra - Chartisten die Erseßung des gegenwärtig aus Chartisten und Ordeiros bestehenden Ministeriums durch ein rein Chartistisches erwarten. Die R Aguiar und Scabra gehdren zu den einflußreihsten Mitgliedern der Partei, die diesen Zweck im Auge hat. Dem Ministerium hat diese Partei wiederholt Schwierigkeiten in den Weg gelegt, und jeßr, wo die Wahlen beginnen und die vereinigte Macht der Anhänger des Ministeriums nothwendig is, um der gegen das- selbe gebildeten Coalition Widerstand zu leisten, hat man an den wenigen. “Ördeiro's auf der ministeriellen Liste der Kandidaten und an anderen von Herrn Aguiar und seinen Vor- PTI Wenn Anstoß genommen. Die Folge hiervon wird eyn, daß die Miguelistische Ultra-Coalition den Sieg davon trägt. Dieser Umstand s{chwächt die Regierung, und die Unter- stüßung der Septembristen durch die zum erstenmal an den Wah- len Theil nehmenden Miguelisten macht den Wahlkampf und so- mit die künftige Stellung des Ministeriums sehr zweifelhaft. Werden sie im ganzen Lande geschlagen, so müssen sie sich natür- lih zurücfzichen; wenn aber auch eine große Majorität von Chartisten gewählt wird, so is bei der jekt unter den Ultra- Chartisten herrschenden Gesinnung doch eine Todifizirung des Ka- binets zu erwarten. Diese Betrachtungen haben unstreitig die Unent- s{lossenheit der Mitglieder des Kabinets in ihrer Politik gegenEngland und ihre Abgeneigtheit , diese Sache zu einem die Britische Re- gierung befriedigende Schlusse zu bringen, veranlaßt. Ein Ka- binet, welches nur einigermaßen Aussicht auf Fortdauer hätte, würde für den Beistand und die Freundschaft Englands sich gern dem Hasse seiner Landsleute ausseben; da aber seine eigene Stel- lung ungewiß is, so ist kein Mitglied des Kabinets geneigt, an der Unpopularität eines Verfahrens Theil zu nehmen, das ihn, zum Besten seines Nachfolgers, verhaßt machen würde. Ob ein reines Chartisten-Ministerium sich wird halten können , ist zu be- zweifeln; dies ist auch die Meinung der gemäßigten Chartisten, und der Kampf für dasselbe wird wahrscheinlich mit dem Siege der Gegenpartei endigen. „Man scheint allgemein der Ansicht zu seyn, daß der Beistand der Miguelisten in den Bezirken von Lissabon den Ustra-Kandidaten den Sieg verschafft habe, daß aber in den zur Hauptstadt gehörenden Land - Diftrikten , troß der nicht geringen Zahl der Miguelisten, der Vortheil entschieden auf der Seite der Regierung jey.” Einige Personen scheinen zu glauben, daß der Regierung an einem Siege in den Bezirken der Hauptstadt nicht viel gelegen sey, und daß sie sich nicht so darum bemüht habe, wie sie wohl gekonnt hätte. Der ¿¿Nacional‘“/ sagt in- deß, daß die Soldaten, die sämmtlich stimmfähig sind, ihre Stimmen in Masse für das Ministerium abgäben, und daß dieses dadurch den Sieg davontragen würde. Zu Al-

cochete, welches auf der anderen Seite des Tajo liegt und zum

Bezirk von Lissabon gehört, sind úber 300 Wähler für die Char- tisten und nur etwa 92 für die Sevwwdrifen e Se Uns erwartet man mit Zuversicht eine Majorität von 700— 800 Stim- men, und der „Correio‘’ sagt, daß man in den Lands Distrikten auf einc Majoritär von 3000 Stimmen für die Minister rechne. Ob dies die in den Lissaboner Kirchspielen zu erwartende feindse- lige Majorität neutralisiren wird, muß die Zeit lehren.

Türke.

Konstantinopel, 15 März. Die D ° gestern erwähnte Ver- orduung des Großherrn in Bezug auf die Abse6ung des Grie- chischen Patriarchen lautet Stay n E „Mein Wesir! Jch habe von dem Berichte Kenútniß genommen,

welchen die von dem ZUstiz-Conseil ernannte Kommission zur reiflichen und gewissenhasten Bes ung der von dem Englischen Botschafter} er- hobenen Kla en mm Bezug auf die Verhältnisse und Communicationen, die der Griechische Patriarch mit den Jonischen Jnseln gepflogen, er- stattet hat. Dem Beispiele Meiner glorreichen Vorfahren gemäß, will ih, daß die verschiedenen in Meinem Reiche bestehenden Religionen fortwährend voller Freiheit und vollen Schutzes genießen, und daß ibre Diener ohne- Hiuderniß alle ihre Pflichten und alle ihnen geseßlich zu- ' stehenden Rechte] ausüben fönnen. Aber diese Freiheit un dieser Schutz dürfen sie andererseits nicht ermuthigen, ihre Autorität auf eine Weise zu gebrauchen, die mit den, den Meiner boben Pforte befreun- deten und verbündeten Mächten schuldigen Rückfichten unvereinbar f Wenn die Klagen des Herrn Botschaftes von England ih bloß auf die zwischen dem. Patriarchen und der Re- gierung der Jonischen Juseln entstandenen religibsen Streitigkeiten be- jögen, so hätte man ibm bemerfen müssen, daß Ersterer, indem er in em Kreise seiner Pflichten handelte, keinen Vorwurf verdiene; allein es gebt aus dem Kommissions - Bericht bervor, daß fich der Patriarch nicht darauf beschränft hat, seine rechtmäßige Autorität auf gedachten Juseln auszuüben, sondern auch gegen die Großbritanische Regierung eiue der dltesten Alllirten Meiner hohen Pforte, eine höchst tadelns- würdige und den zwischen beiden Ländern bestehenden engen Freund- schafts - Verhältnissen uwiderlaufende Sprache geführt hat. Dem- Ph und nachdem Mein ustiz-Conseil anerkannt bat, daß sich der Patriarch eines solheu Mißbranchs der Gewalt schuldig gemacht dat ist es Mein Kaiserlicher Wille, daß derselbe seiner Functionen entsegt und nach dem alten Gebrauche der Griechischen Nation zur Erneunung seines Nachfolgers geschritten werde.“

Konstantinopel, 13. März. (A. Z.) Jn sei ( l 13, . (A. J: nem (gestern erwähnten) Schreiben sagt Mehmed Ali unter Anderem REE er

sey bereit, sich zu verständigen, aber auch bereit, Alles zu wagen und dem Beispiele des großen Washington zu folgen, dessen LEgre Tugenden er- stets bewundert habe und si auch an- zueignen bemühen werde, denn er wolle nur für. sein Volk leben oder mit demselben sterben. Die Anspielung auf Washington war allerdings bei den Haaren herbeige ogen - Mehmed Ali scheint aber geflissentlih vorgeschrieben zu ha en, sie herauszuhe- ben, um Lord Ponsonby, der, wie er weiß, die Pforte am mei- )sten bevormundet und sein größter Widersacher ist, an eine Epoche azu erinnern, die mit der gegenwärtigen einige Aehnlichkeit hat, und ihn ju mahnen, daß sie im äußersten Falle gleiche Resultate haben, eben so folgenreih seyn fönnte als der Ünabhängigkeits- fampf Nord-Amerika’'s hatte, námlih die vóllige Unabhängigkeit Mehmed Ali's und die Entstehung eines vereinigten Arabischen Reiches. Gleichwohl ward auf solche Hinweisungen nicht geach- tet und der Vice-König wird nächstens unterrichtet werden, daß er sich hier vergeblich abmüht.

Konstantinopel, 18. März. (L. A. 3. Mehrere Tage nahdem der Sultan in der at Tn Raths- Versammlung vom lsten des Monats Muharrem (8. März) den Hattischerif hatte verlesen lassen, versammelten sich alle Minister und hohen Wüúr- denträger des Reichs und beschlossen, eine Antwort auf jenen Hattischerif in Form einer Adresse an den Großherrn gelangen B lassen. Diese Adresse ist dem Sultan durch den Geseßbgebungs-

ath überreicht worden. Jhr Inhalt is eine Umschreibung des besagten Hattischerifs, nur daß darin auf die in diesen angedeu- Leten / noch zu treffenden Reformen näher eingegangen wird. S0 wird z. B. darin erwähnt, daß der zu wünschende Vollzug der erlassenen Geseke besonders für die Provinzen eine fortwährende Ueberwachung und geseßliche Bestimmungen in dieser Hinsicht nothwendig erscheihen lasse; daß der Entwurf eines Strafgeseßbuchs beinahe vollendet in und mit nächstem dem Großherrn vorgelegt werden soll2c. Hinsichtlich der Militair-An- gelegenheiten heißt es am Schlusse dieser Adresse: „Wir fühlen, daß die bereits von Ew. Kaiserl. Hoheit im Hattischerif von Gül- hane verordnete Festseßung der Zeit des wechselnden Militair- dienstes der Truppen von der hôchsten Wichtigkeit erscheint, auch beschäftigt man sich ernstlich und mit der größten Aufmerksam- keit im Militair-Conseil des Seriasfiats damit; und sobald man mit Gottes Hülfe einen Entschluß in dieser Hinsicht gefaßt haben wird, ist kein Zweifel, daß er Erleichterungen und Vortheile sowohl für die Militairs als fúr die Einwohner der verschiedenen Provinzen hervorbringen wird.“ Auf diese Adresse hat der Sultan einen neuen Hattischerif erlassen, worin er dem geseßgebenden Rathe seine Zufriedenheit mit der Thätiag- keit der Miktglieder desselben zu erkennen giebt. Zugleich ertheilt er dem Gesebgebungs - Rathe das Versprechen, daß er sich am Beginnne jedes Jahres in seine Mitte verfügen wolle, um dem- selben seine Zufriedenheit mit den Arbeiten des vergangenen Jah- res auszudrücken und ihm seine Gedanken und seinen Willen über jene wichtigen Gegenstände zu erkennen zu geben, womit sich der Geseßgebungs- Rath im laufenden Jahre zu beschäftigen haben werde. Man sieht aus diesen Dokumenten, daß man für die einzuführenden Reformen überall die Formen constitutio- neller Jnstitutionen des westlichen Europa zu entlehnen gesucht hat.

9-14 U d.

Berlin, 7. April. Auf den gestrigen Tag fiel das funfzigs jährige Dienst-Jubiläum Sr. Excellenz des Kriegs-Ministers und Generals der Infanterie, Herrn von Rauch, eines der gefeiert- sten Männer, die an den großen Weltbegebenheiten dieses Jahr- hunderts thätigen Antheil genommen und ihre Treue und ihren Eifer der Krone und dem Vaterlande glänzend und erfolgreich be- wáhrt haben. So natürlich das Verlangen war, diesen Tag auf eine angemessene feierliche Weise zu begehen, und von vielen Seiten die Veranstaltung eines Festmahls in Anregung gebracht wurde, so mußte do Alles auf den wiederholt und auf das be- stimmteste ausgesprochenen Wunsch des Herrn Jubilars, daß feine dffentlihe Feier irgend welcher Árt stattfinden möge, unterbleiben. Unterdessen waren schon seit mehreren Tagen Beglückwünschungs- Schreiben von den höchsten Personen des In- und Auslandes eingegangen. Am Tage des Jubiläums selbst haben des Königs Majestät in einer gnädigen Kabi- nets:Ordre Allerhôchstihre Theilnahme dem Herrn Jubilar auf eine überaus huldreiche Weise zu bezeigen und ihn durch Ernen- nung zum Chef des lsten eetidevia: Meinert besonders aus- zuzeichnen und zu erfreuen geruht. Dieses ist das älteste Regi- ment in der Armee, dessen Chef der verstorbene Herzog Karl von Melenburg Hoheit gewesen, und welches dem Gere Debtarmägias seiner früheren näheren Beziehungen zu diesem Regiment beson- ders werth geworden war. Sodann überreichte eine Deputation des Staats-Raths, an deren Spise der Herr Staatsraths-Präsi- dent, General der Jnfanterie, von Múüffling, stand, ein Bealück- wúünschungs-Schreiben. Das Königl. Staats-Ministerium hatte Sr. Excellenz, außer dem Gratulations-Schreiben, ein Kunstwerk geweiht, welches leßtere selbst aber dem Schreiben nicht beigefüat war, weil ein Zufall die Vollendung gehindert hatte. Die Her ren Generale, Offiziere und Räthe des Kriegs-Ministeriums Und der General-Militair-Kasse hatten sich versammelt, um ein Weih geschenk, in einem von dem Hof-Goldschmidt Hossauer gear- beiteten silbernen Gefäß bestehend , zu überreichen. Den wiederholt ausgesprochenen bestimmten Willen ihres hohen Chefs ehèend, hatten die übrigen Beamten des Kriegs Ministeriums und der General- Militair - Kasse sich darauf be- schränkt, sich mit einem Gedichte zu nahen, welches kunftvoll ge schrieben und in rothem Sammet prachtvoll eingebunden war. Die früheren Adjutanten des Herrn Jubilars, in dem Verhält nisse als Chef des Ingenieur-Corps, beehrten sich, als ein Anden fen ein silbernes Schreibzeug mit einer goldenen Feder dar ubringen. Von dem hiesigen Magistrat war mit einem chreiben der Ehrenbürgerbrief für Se. Excellenz eingegangen. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und die Prinzen Wilhelm (Sohn Sr. Majestät des Königs), Karl, Albrecht, Adalbert, Waldemar und August beehrten den Jubilar mit ihrem Besuche. Da aber dessen Gesundheits-Zustand es noch nichr gestattete, Be- suche anzunehmen, so wurden die Aeußerungen der Theilnahme, die au noch von einer großen Zahl von anderen Glückwünschen- den, sowohl vom Militair« als Civilstande, dargebracht wurden, nur von seiner Familie entgegengenommen. Unter den Glück wänschenden , die in näheren Beziehungen zu dem Herrn Mini ster stehen, waren der General-Auditeur der Armee, Dr. Friccius, Namens des General - Auditoríats, der Generai - Stabsarzt der Armee, Geheime Ober - Medizinal-Rath Dr. Büttner, mit ei ner Deputation” des hiesigen militairärztlichen Personals, der Wirkliche Geheime Kriegsrath Helm, Yntendant des Garde-

Corps, mit den Mitgliedern der? Intendantur, eine Deputation der medizinisch-chirurgischen Akademie für das Militair u. st.w. U. s. w

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