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leute, sondern einen von seinem Vater einerseits und der Briti: schen Reue andererseits eingegangenen Traktat bricht. Es if freilich oft rheurer, das Gescß geltend zu machen, als fich berauben zu lassen; was würde aber am Ende daraus werden, wenn mah deshalb auf die Geseke verzichten wollte. Das genannte Tory-Blatt zeigt überhaupt in dieser Sache die árgste Unwissenheit. Herr Temple soll reizbar und unhöflich seyn. Alle, die ihn kennen, wissen gerade das Gegentheil von ihm. Dann spricht der „Standard“ von einer Englischen und einer Franzósishen Compagnie, als ob es sich um einen Streit zwischen zweierlei Monopolisten handelte. Es giebt aber gar keine Englische Compagnie in dieser Sache. Der Streit liegt zwischen einer Franzdsishen Compagnie, die einem Traktat zuwider begründet worden, und den Britischen Kaufleuten, die auf Treu und Glauben jenes Traktats ihre Kapitalien im Schwefelhande! angelegt haben.“ Weiß der „Standard“ nicht, daß der König von
pagnie, die von der Herzogin von Berry und Herrn Laffittte, — gewiß eine seltsame Vereinigung! —- patronisirt wurde, cin Monopol auf den Sicilianischew Schwefel verlich, und daß er hierzu nicht durch die Remonstrationen des Britischen Gesandten gegen die Maßregel, sondern dur cine Anzahl von Dukaten be: wogen wurde, welche die besagte Französische Gesellschaft für die Maßregel bezahlte? Dem „Standard“* zufolge, hätte wohl dem Schwefel-Monopol in Sicilien durch ein Monopol auf die Aus-
beutung der Sthwefel-Minen in England begegnet und auf diese
Weise Vergeltung dafür geübt werden sollen? Und dann die Vergleichung mit der Vixen-Sache! Als Rußland den „Vixen““ wegnahm, verleßte es keinen Traktat, sondern übte nur das ihm zustehende Recht gegen einen Schleichhändler aus, . wogegen der König von Neapel, als er sein Monopol be- gründete, einen Traktat brach und unseren rechtlichen Handels-
leuten cin Unrecht zufügte.“/ Der Courier enthält in einem sjsei- |
ner leßten Blätter Folgendes in Bezug auf diese Angelegenheir : „„Man wird si{ch erinnern, daß wir bei einer früheren Gelegen heit sagten, es handle sich bei dieser Frage nicht um die Aufhe: bung des Monopols, denn diese Aufhebung sey dem Neapolita: nischen Hofe ganz gleichgüstig, sondern es sey dies vielmehr cine Geid“ Angelegenheit; denn wenn der Schwefel- Kontrakt annullirt würde, so müßten dic Agenten, welche auf Bestechung spekulir- ten, entschädigt werden, und dics würde keine kleine Summe
seyn: Daß die Schaar von Hofleuten, die den König und das |
Land wohl tausendmal für eine solche Bestehungssumme verkau-
fen môchten, das Geld zurückzahlen würden, davon fann !
gar nicht die Rede seyn. Das Geld if fort, wie es mit {jo schlecht erworbenem Gelde gewöhnlih zu geshchen pflegt. Es wird also das Volk für den Hof zahlen müssen. Beiläusia wollen wir bemerken, daß der Prinz von Capua jeit dem Beginn
der Neapolitanischen Streitigkeit sehr häufig im auswärtigen |
Amte Zusammenkünste mir Lord Palmerston gehabt hat. Man behauptet, der Prinz mache Ansprüche auf Sicilien geltend, und Lord Palmerston, dem gewöhnlichen Geiste seines breiten und liberalen politischen Systems folgend, sey im Begriff gewesen,
uns in cine elende Jntrigue zu verflechten, die den Zweck hatte, |
für jenen Prinzen ein neues Königreich Sicilien zu schaffen, hät:
ten- nicht - einige der großen Mächte Gegen - Vorstellungen
gemacht. Der Prinz, in seinen Hoffnungen getäuscht, ist nach Brighton abgereist, um die Ereignisse abzuwarten. ““ Die Times theilt cine Proclamation mit, die wáhrend der zwei leßten Monate auf Sicilien zirêulirt haben soll. Sie ist nicht gezeichnet, ader angeblich an die Bevölkerung von eiuer indirck- ter Weise im Junteresse des Herzogs von Capua handelnden Par tei gerichtet worden. Sie fordert dée Sicilianer zur Empdrung ind zur Nachahmung der Belgier in Abwerfung eines fremden Joches auf, droht den Neapolitanetn mit einer zweiten Sicilia- nischen Vesper- und, ijt sehr freigebig mit Versprechungen, daß
¿capel den |! Traktat von 1816 verleßt hat, indem er ciner Französischen Com- |
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tung?‘ “Jch antworte, daß man cinen Ausweg lasse, nämlich Gewährung schneller Gerecbrigkeit, Wollen sie - diesen Ausweg annehmen, so is dies ihre Sache; doch wenn sie zdgern, so wird die Zeit kommen, wo wir feinen Ausweg mehr stattfinden lassen. Aber ich frage noch einmal, giebt es denn cine Aussicht, von einem Englischen Parlamente Gerechtigkeit zu erlangen? _ Irland sollte zuvörderst dieselbe Gewissensfreiheit haben, die die Englän- der und“ Schottländer genießen. Die kirchlichen Einkünfte in England und Schottland werden den Geistlihen der Mehrheit des Volkes zugewendet; in Irland aber erhält sie die Minderzahl, und jo lange dies nicht geändert wird, kdn- nen wir keine Gerechtigkeit haben. Wer erwartet dies von einem Reichs-Parlamente? Plumptre hat den Antrag angekündigt, der Lehranstalt iîn Maynooth die armseligen 9000 Pfd. St. Zu neh- men. Glaubt nicht, daß mir dies mißfalle; ich habe ja erflárt, daß ih, wenn i zur Zeit, wo der Antrag gemacht werden soll, zugegen wäre, denselben unterstüben würde. J halte das- Sy- stem freiwilliger Beiträge für so richtig und bin allen gezwunge- nen Zahlungen so abgeneigt, daß ih für den äntrag sprechen werde, doch gewiß nicht aus den Gründen, die der Urheber desselben dafür angeben wird. Eben so wenig ist Hoffnung vor- handen, eine Ausdehnung des Wahlrechts zu erhalten; die neue Munizipal.- Verfassung is noch eine schwebende Frage, und was die Vermehrung der Jrländischen Repräsentanten auf wenigstens 150 betrifft, so läßt sich nit daran denken, daß das Parlament diese bewilligen werde. Mein Plan is daher, die Forderungen Irlands in Bittschriften an das Parlament darlegen zu lassen.
Die Morning Chronicle sagt in Beziehung auf die von O'Connell' angekündigten Absichten: „Was die Union betrifft, so | kann nur Ungerechtigkeit den Jrländern den Wunsch nach einer Trenuung einfldÿen. Beide Länder haben Vortheile ‘von der Union, und die Aufhebung derselben würde Drangsale aller Art herbeiführen. Sollte die Trennung vollständig seyn und Jrland | cin ganz unabhängiges Parlament erhalten, wer könnte das gute | Einverständniß zwischen beiden Parlamenten verbürgen? Gesest, | der Kdnig würde in Krieg verwielt, so könnte das Britische | Parlament denselben billigen und Bewilligungen gewähren, das | Jrländische dagegen sie verweigern. Ein Zwiespalt zwischen bei-
| den Parlamenten würde zu Streitigkeiten, vielleicht zu Feindse- | | h | ligfeiten führen, und der Erfolg würde scyn, daß beide Länder | mit einem Verluste von | thre Hülfsmittel in dicsem Zwiste vergeudeten und England ge- | brachte der Januar nôthigr wäre, noch einmal die Erobèxung Jrlauds zu versuchen | 800 Fl. Verlust, der
oder zu einer Macht dritter Größe herabzusinken.“
| Mit dem in Falmouth angekommenen Schiffe „Two Friends“ | hat man Briefe aus Montevideo vom 9, und aus Buenos | Ayres vom 2. Februar empfangen. Aus leßterem - Orte
|
| schreibt man, daß die Diktatur des General Rosas am 15. Fe: #
Lys Y T A j esse ! g ¿r A0 Er sollte an diesem Tage mit einer Adresse | er ihnen mit nur drei Schiffen eatgegen.
| bruar zu Ende gehe.
| es war eine Kommission von 12 Miktgliedern ernannt, um einc | Antroort auf ‘diese Adresse zu redigiren und zur Ernennung se!
nes Nachfolgers die nôthigen Vorkehrungen zu B: General
T. Guido und General Pachio hatten die meiste Aussicht seine Nachfolger zu werden. Beide sind von gemäßigten Grund säßen, und man scheint fest zu glauben, daß einer von Beiden wenigikens eine Zeit lang, den Präsidentenstuhl einnehmen würde. Jn diesem Falle erwartet man „ daß die Mißverständnisse mit Frankreich leiht aus dem Wege geräumt werden dürften, meinte aber, daß Rosas später die Regierung wieder übernehmen werde, es sey denn „ daß die Franzosen es zur Bédingung machen wür; den, daß derselbe för immer von der Herrschaft ausgeschlossen werde.- : j ‘Aus New-York sind Nachrichten bis zum Tten d. M.
an die geschgebende Versammlung seinen Abschied nehmen, und | | bis vier Uhr Abends. Der eingeborene Häuptling verlor
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¡ tigtèn Fahrzeugen zugänglich isk.
|
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später als die lebten, mit der „British Queen““ angelangten rei- |
chen. Die Erörterung der Gränzfrage war in den Vereinigten verwüsten Alles wit Feuer und Schwert, wo sich thnen die Ge-
die Britische Flotte die Uaternehmung unterstüßen würde. Sic # Staaten fortwährend an der Tagesordnung. Jn den Handels-
Constitution, fúr Kdnig Kari (den Prinzen von. Capua) und für Engiand. Die ¡„Times‘‘ bemerkt in Bezug hierauf: „Wir wis: sen nieht, in wiefern auf die Sicilianer auf diese Weise gewirkt | it, do erschen wir aus den uns jugegangenen Briefen, daß die | Neapolitanische Regierung alle möglichen Anstalten getroffen hatte, | die Rebellions-Versuche zu unterdrücken. Es waren in Sich- | nicht weniger als 70,900 Mann wohl bewaffneter Truppen.“ | Die Times macht die Bemerkuna, man könne Herrn Gui- |
ot, ïo sehr man ihn nah Verdienst achte, doch cinen Vorwurf rtbec machen, daß er Gelegenheit gesucht habe, O'Connell ken-
aeáupert, der Französische Gesandte hätte zufällig mit O'Connell zusammentreffen können, nicht aber den ausdrücklichen Wunsch aussprechen sollen, mit dem großen Agitator- bekannt zu werden. O'Connell hat durch die Gründung des Jrländischen Natio- nal» Vereins zur Erlangung vollständiger Gerechtigkeit oder Auf id;ung der Union wieder einmal die Repeal- Frage in den Vor- derarund gestelle und droht ernstlich mit einer Agitation zur Durchsebung derielben. Jndeß har er - dies bekanntiüch schon bfter zethan, wenn irgend eine Maßregel {hwebte, die seinen Einfluß und die Macht 4einer Partei in Jrland zu s{wächen dder zu vernichten drohte, wie jeßt die Stanleysche Registriruags- Bill. Bis jet ist es jedoch immer bei der leeren Drohung ge- blieven, und so hat man denn auch jeßt wohl die Sache nicht jo bedenklich zu nehmen, als sie nah O'Connell’'s Acußerungen unnd Plänen erscheint. Ex erklärt zwar, daß von dem Britischen Parlamente nimmermehr Gerechtigkeit für Jriand zu erwar: ten scy, und daß man fich niche länger von demjelben lollc täu- schen lassen; aber mit alicedem will er doch offenbar nur die Tories einschÜchterr, und gelingt es ihrn nur fürs erste, dic Bill Lord Srauley's rúckgängig zu machen, so wird er ohne Zweifel gleich wieder gelindere Saiten ausziehen. Einstweilen aber jut er sein Cin/chüchterungs-System freilich so energisch als möglich zu detrei- bén. Jeder, der dem Verein beitritt, muß sich für cinen aufrich- tigen Repcealen erklären; wer die Auflôsung der Union nicht un- bedingt büligr, soll gar’ nit in die Association aufaenommeu Wers: den. Jedes Mitglied har jährlich cinen Schilling Beitrag zu der sogenannten Repeai-Rente zu zahlen, io daß aus der Pa mentommenden- Summe die Zah! der Anhänger der 2
Vice
dex legten
Zusei ausbreiten: werde. hebung der Union icyn,
Lt MiiCcE,
éugiaad in Hinsicht auf Staats-Einrichtungen und Volks-Vertre-
epeal- Frage am besten zu erjehen icyn wird, Dann fell in jeder der _Grafichaften Jriando “n Metition Ans Parldgzent mi Aut: | ¿blung aüer Beschwerden Jrlands votbereitet worden, do | Dae Sr j el j d Canel diese Sai mt eher úberceichen, bis sie zusammen Föderalisten behauptere. Das. Britische Sch uicht wenigstens 2 Millionen Unterschriften aufzuweisen haben. Jn Rede, welche O'Couneli vor einer 2 oltéversamms{un» in Dublin hielt, sagte er mit Hinsicht auf diesen Vercin: ,ZO hoffe, daßdie ‘Association sich über den ganzen Umfang diejer i Der Zweeck des Vereins muß. die Auf- Sin Engláuder oder ofs ever Be cûge!n: Marum jc{aags 15x icht einen Ausweg vor | ees vunaBs ihr als Rechtgewähruna verlangt, Gleichheit mir
ciugenommen, und es schien gewiß, daß, welche Wendung diese
Frage auch nehmen mdchte, die Regierung im Fall eines Krieges |
feine Unterstüßung von Seiten der Handels-Klassen zu erwarten habe. Dagegen soll dèr Senator Williams von Maine kürzlich durch Boston passirt seyn, und nur Krieg und am sag geath- met haben. Der Präsident hatte eine Votschaft an den Kongreß gerichtet, worin er mit Berufung auf General Scott die Stärke der Britischen Truppen in. Kanada auf 20,000 Mann angiebt. Der Konareß sollte am 18, Mai vertagt werden. Es waren in-
I h | deß, der Gränz-Streitigkeit wegen, im Kongresse darüber Zweisel zu lernen. Herr Thiers habe mit seinem aewdhnlichen Takte | entstanden, ob die übliche Vertagung desselben bis zum Novem- |
ber vorgenommen werden dürfe. Jm. Senate wurde aber mit 23 gegen 7 Stimmen beschlossen, den Vertagungs- Antrag in Erwägung zu ziehen. Die Amerikanischen Blätter enthal- ten auh wieder voluminóse Dokumente über die Miili- tairmacht und die Schiffe, welche Großbritanien auf den „Ame- rikanischen Landseen unterhält. Der Brigade - General Eustris war beordet worden, die Truppen der Vereinigten Staacen zu Houlton in Maine zu fommandiren, die zwar nur aus 590 Manu regelmäßiger Soldaten bestehen, doch hofst man, daß sie unter dem Sommando eines so verständigen Offiziers hinlänglich seyn wérden, dort die Ordnung zu erhalten.
eingebracht. Die Legislatur von Pennsylvanien hatte eine Bill
H Häuser abgebranne.
00 Mam aus Veracruz dorthin gebtatht.
da sie kein schweres Geschüß bei sich führten.
dic Hände aefallen.
gerkrica»s.
Herr Webster hatte im Kongresse seine Bill wegen Regulirung der Bankerotc-Seseße
mmen, welche den Gouverneur ermächtigte, durch Verkauf
| da ! bin Scaate gehörenden Bank - Stocks Geld aufzubringen, und man erwartete die Annahme anderer Bills, welche die Ban- | ken ermáchtigten würden, Noten von | bis s Dollars für ein | Jahr auszugeben, die aber den Belauf von 1 Million Dollars | nicht übersteigen sollten. Es hieß, daß die Bank der Vereinig- ten Staaten fch in Folge der von der Regierung fortwährend
| beobachteten feindseligen Stellung gegen die Banken geweigert habe, ihre Noten gegen Münze einzulösen. Sonst war in den Banken baares Geld sehr häufig. In Louisville im Staate Ken- tucky fand am 27. März eine große Feuersbrunst stati, die ganze ¡ Straßen in Asche leatc. Auch in New-York waren am 6. April
Nach Berichten aus Campeche in Mexiko bis zum 22. März stand die Armée der Föderalisten aus Meridà, 5006 Mann stark, nur zwei Leguas von jener Stadt ‘entfernt. Uebrigens war Cam- peche der einzige Plat der Halbinsel Yücatan, der sich gegen die | „„Tynwwald“/ hatte ie Föderalisten be: absichtigten, wie man ciaubte, diesen festen Plaß auszuhungern, | Laguna war den
Föderalisten am 10. März, in Folge eines Völks-Aufskändes, in
Central-Amerika ist noch imnier dér Schauplaß des Bür- Im Januar haben mehrere Gefechte stattgefunden, in ck20 indeß die RegierungETruppen die Oberhand behielten.
“neval Toërico soli sich in Arequipa gegen den Präsidenten
|-nen Bericht über cinen K | ling und den
von Peru, General Gamarra, empört und an die Spihe eines Es von 5000 Mann gestellt haben. Am gestrigen Getraidemarkte schien eg lebhafter werden zu wollen. Weizen hielt sch in der ganzen vorigen Woche schr fest, und da die Zufuhren gestern aus dem Inlande nur gering wa- ren; so wurde zu einer Preiserhöhung von 1 bis 2 Sh. viel darin umgeseßt. Auch fremder rother Weizen war begehrter, vornehmlich neuer Ostseeweizen, worauf der Zoll nächsten Don- nerstag muthmaßlih 13'Sh. 8 Pence seyn wird. i Gestern wurde hier auf dem Prinzen-Theater, wie das St. James- Theater jekt heißt, die Deutsche Oper mit dem „Frel- {üß““ eröffnet. Wenn aus dem Beginn auf den weiteren Er- folg dieses Unternehmens zu schließen wäre, so müßte derselbe sehr gänstig ausfallen, denn das Haus war gedrängt voll. Die Sänger sowohl wie das Orchester bestchen aus lauter Deutschen. Unter den Ersteren befinden sich- die Damen Fischer-Schwarzbdck und Schumann und die Herren Schmeßer und Pôck, die sámmt- lich in ihren gestrigen Parteien sehr gefallen zu haben scheinen.
Niederla de
Aus dem Haag, 29. April. Sehr wichtig ist eine Denk- schrift, welche die Regierung den Generalstaaten als Antwort auf die von den Sectionen geäußerten Bedenken über die P schlagenen Modificationen des Grundgesehzes übersandt hat. Jn dieser Denkschrift erklärt die Regierung, daß sie die Nothwendig- keit nicht erkenne, für feßt in den Veränderungen der Verfassung weiter zu gchen, als sie früher vorgeschlagen; auch. beskreitet sie die von einigen Mitgliedern der Kammer geäußerten Ansichten über die Beschränkung der Königl. Macht, Verträge abzuschlie- ßen, Konflikte zu beseitigen und Dispensationen zu erthetlen, DL besondere auch hinsichtlich der Kolonial-Finanz-Verwaltung- c e Regierung sagt, sie habe nach genauer Erwägung der von den Sectionen fräher ausgesprochenen Wünsche Alles bewilligt, Ie, ihrer Ansicht nach, sür den gegenwärtigen Augenblick als zweck- mäßig und angemessen sich darstelle.
“Die Eisenbahn n Amsterdam nach Haarlem hat, dem so eben erschienenen Rechnungs-Abschlusse zufolge, 1,684,631 Fl. ge- koste. Jm vorigen Jahre (wo sie noch niht ganz befahren wurde) brachte diese Bahn 22,809 Fl. cin, und das Jahr {loß i ; 13,923 Fl. ab. Jm gegenwärtigen Jahre 3000, der Februar 1300 und der März April aber bares Boos Fl Wem. i: s Die Zei en aus Java vont 24, Dezember entha e E Ses ‘ampf zwichen cinem eingebornen Häupt- Seeräubern von Dayak. Als ner dger pem Mampava, Sjarief Muhammed, am 3. August erfuhr, daß die Seecluber ih neun Fahrzeugen, deren jedes-30—40 Mann am Bord hatte, an der Mündung des Flusses erschienen seyen, ging
Der Kawmpf wurde
mit der größten Erbitterung geführe und währte von Mittag
;7 Mann, worunter 4 von seinen Verwandten, ‘die See- ráuber ‘hatten dagegen an 80 Todte. Auf die Nachrichr
| hiervon machten sich der Unter-Resident und der Sustän von
Pontianak mic 24 Fahrzeugen auf, um die Seeräuber zu ver- folgen, die in der Richtung von Sambas geflohen waren, um sich, wie man glaubt, mit einem andern Seeräuber-Geschwader von 33 Fahrzeugen zu vereinigen. Die Secräuber von Dayak
stammen aus Saribas, einer Neger: Kolonie im Norden des
Distrikts Sambas, die nur ihren leichten, aus Bambus verfer- Sie entfernen sich niemals weit von der Küste und suchen immer Schuß auf den Untiefen, wohin die Kreuzer ihnen“ nicht folgen können. Sie-sind völlig
mit dem Schiffe „Roscius“ hier angekommen, die also © Tage | Unabhängig und gehorchen nur einem selbstgewählten Anführer. } #1 T ‘ D j
Im Juli und August und selbst im September, wenn der Wind nicht zu heftg ist, gehen sie mit 30—40 Schiffen in See und
legenheit dazu darbietet; sie rauben Alles, was sie finden und nehmen die Schädel ihrer Schlachropfer als Trophäen mit in ihre Höhlen. Sie besiven keine Feuerwaffen, sondern Keulen und Spieße aus Bambusrohr. Se Belgien. Brässel, 27. April. Dte Kammer hat in ihrer heutigen
| Si6ung von dem Bricfe des Herrn van der Smissen Kenntniß
genommen und darauf über Hçerabscßung des Tarifs für die Bin- nenschissfahrt debattirt. Morgen wird sich{ die Kommtffton ver- fammeln, welche das Amnestie Gescb untersuchen soll. Der Se- nat hat zunächst mehrere Naturalisations-Anträge geprüft einige angenommen, dagegen die des Generals Mellinet mit 22 Stim- men gegen ò verworfen. Darauf wurde über das neue Semi- nar von St. Tront debattirt, welches bekanntlich die Stelle dessen von Klosterrath vertreten soll. Herr von Stassart sprach sich da- gegen aus. Der Marq. Rodes erklärte, es sey eine Maßregel, die man einer Provinx schuldig sey, welche das Opfer des Frie- dens- Traktates geworden ist. Der Minister des Jnnern er- flärte, das neue Ministerium scy für die Annahme des Projek- tes; jeder müsse wünschen, daß der Kultus geachtet wérde und es scy billig, alle Opfer der Eretgnisse von 1830 auf gleiche Weise zu entschädigen. Die Annahme der Artikel ist ‘auf mor- gen verschoben worden.
Herr van der Smissen soll Befehl erhalten haben, sich nit mehr General zu nennen, wenn er gerichtliche Verfolgungen ver- meiden wolle.
Das vorgestern erwähnte Schreiben des Generals van der Smissen an dic Kammern lautet vollständig wie folgt:
„Jrelles, den 25, April 18ä0. Meine Herren! Jch habe muthig, aber nicht ohne s{hmerzlich darunter zu leiden, die Dibtusfión ertragen, welche in der Repräsentàänten - Kammer bei Gelegenheit des Kriegs- Budgets fich über mich eröffnet hatte. Jch habe nicht neue Keime zu Streitigfeiten zwischen Kammer und Ministerium in diese Diskussion freuen mögen, ih habe geschwiegen ; die Vernliuftigen werden -die Gründe meines Schweigens gewürdigt, das Land wird mir für meiue Zurückhaltung Dank gewußt haben. Aber jeyt, wo eine neue Diskus- sion im Begriff ist, sich meinetwegen zu erhebett, mußte ih, wie größ auch meine Abneigung davor ift, mit Xhnen, meine Herken, von mir sprechen, weil ih bochgestellten Personen die Betrübniß ersparen will, daß sie im Angeficht des Landes sich ungerehte und unbegründete Be- leidigungen erlaubten. Allerdings tf die Zeit noch nicht gcfommen, wo man über die Ereignisse, deren Schauplag unser Vaterland war, die volle Wahr- beit sagen fam; aber was mich betrifft, um den es sich jezt allein handelt, so darf ich sagen, was man 1831 wollte, und was die damalige Diplo- matie selbsi genehunigte. Fm März 1831 hatte Belgien, das aufge- stauden war, nicht um eue vollstäúdige Revolution zu machen, von der es selbs überrascht wurde, soudery um eine adiminisirative Tren- nung von Holland zu erlangen, daînals hatte Belgien ih als unab: bängigen Staat erfiärt. Diese Unabhängigkeit war eine zu große Last für feine Schwäche, und angesehene Perfonen suchten es derselben durch eine Verschmelzung mit dem Frankreich von 1830 zu entledigen ; aber Franfreich, das zu ‘schwach, oder zu furchtsam, oder vielleicht zu flug war, um in die Wünsche der Anhänger dieser Verbindung einzugehen, lehnte diese Ercffnungèên ab. Belgien, das sich eine Ste süchèn mußte, wandte sich an Deutschland, wo es abgewiesen wurde; es ging
nochmals Franfkreih darum an, das ihm nicht’ einmal einen König geben wollte. Es, war damals noch feine Rede davon, diesen von England zu verlangen, wie später gethan wurde, um so weniger, als das Protokoll vom 1. Januar 1831 wenig Hoffnuug von dieser Scite ließ, denu es hieß in demselben: „„Kein zur Familie der fünf Mächte gehör1ges Mitglied wird Beigien zugestanden, falls ibin die Krone angeboten würde.“ Belgien stieß die fremden haltlosen Prätendenten, es stieß eben so die eingeborenen Könige zurlick; Belgieu fonute sich nit mit seinem damaligen Zustande begnügen, es mußte eine Regierung haben, mit eine Worte, es mußte sevn, denn es war noch nichts. Damals begrisfen viele Gutdenkende, von der ersten Auf- regung geheilt, welche immer die greßen politishen Ereignisse begleitet, welchen Nugen Belgien aus seiner Revolution ziehen könnte, indem es wieder einen der Fäden anfnüpfte, welche es früher mit Holland ver- banden. Adminifrative Trennung, fömmerzielle Einheit, das war es, was damals die Männer wollten, welche Proben ihres Patriotismus ab- gelegt hatten ; das war es, wasBelgien verlangen fonnte, wenn es einenPrin- zen vom Hause Naffau zum Oberhauptewählte. Die ehrenwerthen Männer zu nennen, welche damals diesen Plan aufgefaßt oder getheilt hatten, wäre jeyt * ganz unnütz, aber was ich sagen darf, und was überdies jeut Jeder- mann weiß, ist, daß der provisorische Chef des provisorischen Staates damaliger Zeit, das der ehrwürdige Regent selbst diese Combination nit zurückwies. Das Ziel, was sie sich wünschten, war, im Junern eine Regierung, Geseze, Fnstitutionen, die mit den Wünschen und Sit- ten des Landes übereinstimmten, religióse Freiheit, absolute Freiheit der Rede für die, welche unter der Niederländischen Regierung sich nicht für frei genug hielten, Debouchés für alle Theile der Jndustrie und es Handels, ein leíchterer Abfluß nach Holland für alle unsere Pro- dukte, für den Kalk und die Steine von Tournai, den Marmor und (6ra- nit von Namur und den Brüchen von Ecaussines, die Kohlen von Mons und Charleroi, Eisen und Waffen von Lüttich, die Tücher von Verviers, die Leinen von Flandern, Baumwollen- und Druckwaaren von Gent und Brüssel 2c. Nach außen: Kraft und Würde den fremden Mächten gegen- über, wirksamer Schuß unsereéHandels und unsererMarine aufdenMeeren, Achtung des Belgischen Namens. Das waren ihre Wünsche, ihre Hoff- nungen, das war etwa der Traum, der mich verblenden founte. F} dies Sache eines Verräthers, cines ehrlosèén Mannes? Wenn man die Dinge unter dem jezigen Gesichtspunkte betrachtet, so ist mLglichy, meine Herren, daß Sie die gauze Vortrefflichkeit des 1831 gescheiterten Planes nicht zugeben, aber wenn Sie Sich in jene Epoche zurüc{ver- egen, so werden Sie ohue Zweifel gestehen, daß nur ein gutgesfinnter ann, ein wahrhafter Freund seines Landes, der nur ¡um Schluß des anarchischen Abgrundes beitragen wollte, welcher uns Alle zu ver- [Singen drohte, also träumen konnte; Sie werden vor Allem zugeste- en, daß die Verwirklichung diejes Pianes für Belgien nicht díe tra1- rige Bedingung der Neutralität, noch die grausame Trennang zur Folge gehabt hätte, welche wir für den Theil Limburgs und Lurcent- burgs babén eingehen müssen, den wir den abgetretenen neunen, dex aber seinerseits sich den verrathenen nennt. Jch habe Jhnen gesagt, was jeßt nüg- lih und möglich zu sagen war; ich werde mi nit berablasse, dic Beleidigungen zu widerlegen, die gegen-mich ausgestoßen wurden ; es ehôrte mindestens Leichtfertigkeit dazu, einen Mann für sc{uldig zu alten, der sich en vor den Richterftubl stellt, es gehörte aber Saa als das dazu, feine Handlungen niedriger und gemeiner Gesinnung, einer Käuflichkeit beizumessen, deren Verdacht eben fo ungerect als verleßend wäre, und von dem man vergebens die Beibringung des ge- ringsten Beweises verlangen würde. Jch beschränke mich darauf, meiue Herren, bei der Würdigung der Dinge, welche noch Jhrer Berathung vorgelegt werden dürften, bei der Würdigung der Angriffe, denen ich von Neuem vor Jhnen ausgesezt werden möchte, von Jhnen denselben Geist der Gerechtigfeik und Unparteilichkeit, dieselbe Mäßigung zu ver- langen, welche ih in die Vertheidigung und die Auseinandersezung der Thatsachen gelegt habe. Jch habe die Ehre :c. 2c. General van der Smissen.“
Das Journal de Liège bemeckt zu dem gegen General Mellinet gefaßten Beschlusse: „Dies ist ein Akr empdrender Par- teilichkeit, eine Maßregel, welche dèn Stempel der Ungerechtig- keit und Uhdankbärkeit an sich trágt. General Mellinet stand an der Spike der Septemberstreiter, er hat Muth und Uner- \{rockenheit gezeigt und Niemand kann die großen Dienste leug- nen, welche er der Sache der Revolution geleistet hat. Wie können also ‘Männer, welche das Land Kraft dieser Revolution E so begründete Ansprüche verwerfen? Es handelt sich dler cas Ao, ob die Meinungen des Generals mehr oder Sei e Gar Me ratisch sind, sondern um die Gerechtigkeit. Der
enat hat fich selbst geshändet, das Votum wird ihn nicht in der öffentlichen Meinun erheben.“ uf dem großen Theater giebt jezt eine Jtaltänische Sesell- schaft Opern Vorstellungen.
Lüttich, 28. April. n Seraing, dessen Verkauf, man weiß nicht, aus welchen Gri E auf unbestimmte Zeit verscho- ben ist, haben gestern die Arbeiten wieder begonnen.
Der Minister der dentlichen Arbeiten hat allen bei dem Bau der Eisenbahn von Lüttich nach der Preußischen Gränze an- gestellten Beamten einen um einen Grad hdheren Gehalt bewil- ligt, um sis zur Beschleunigung der Arbeit zu ermuntern.
Deutsche Bundesstaaten.
Hannover, 30. April. (Hannov. Z.) Veranschlagung der Ausgaben und Einnahmen des Königreichs Hannover für das bevorstehende Rechnungsjahr vom 1. Juli 1829/, ," (Nach ständischen Aktenstücken.) Die Verbindung, in welcher die Kd- nigl. General- Kasse und die Landes- Kasse mit einander stehen, soll nah den Allerhöchsten Absichten Sr. Majestät des Königs aufgelóst, und jede dieser Kassen für si allein hergestellt werden. Die Ausführung des hierzu entworfenen Planes soll geschehen, sobald die dazu erforderlichen Vorarbeiten vollendet seyn können.
iernach sind denn von der allgemeinen Stände-Versammlung für das bevorstehende Rechnungsjahr| nur die auf die abgeson- derte Landes- Kasse zu legenden Ausgaben zu bewilligen, und es is ihr daher ein Verzeichniß derselben vorgelegt worden. Gleichwohl ist es mögli, daß die Ausführung dieser Kassen-Trennung nicht vom 1. Juli dieses Jahres an wird geshehen können, viel- mehr die gemeinschaftliche Kasse vorläufig auf die bisherige Weise beizubehalten ist. Deshalb is der allgemeinen Stände- Versammlung noch ein zweites Verzeichniß aller Ausgaben vorgelegt worden, die im bevorstehenden Rechnungsjahre, so lange die Gemeinschaft der Kassen dauert, aus der jet bestehenden Königlichen General-Kasse zu bestreiten seyn werden. In Bezie- hung hierauf ist Folgendes zu bemerken. Die BáecawKoltan der Ministerien sind um 4000 Rthlr. höher angeschlagen, als bisher. ies ist veranlaßt, theils dur die Nothwendigkeit , in
Beziehung auf die vorkommenden Entwürfe zur Anlegung von
isenbahnen im Königreiche, die an ustellenden Unter und Prüfungen in einem ausgedehnteren Umfange e fortzusegen, und theils um die Vollendung der von dem Jnge- nteur-Lieutenant Papen et einer Reihe von Jahren bearbeiteten Karte des Königreichs \chneller zu befördern. Die Kosten der Kavallerie-Verpflegung sind mit dem Steigen der ourage-Preise gewachsen. Während die Ration Anfangs zu 4 L . 8 Pf. be-
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einigen Landestheilen mit jährlich 2500 bis 3000 Rthlr. bisher aus der Chatull-Kasse tragen lassen, Nachdem aber die Einkünfte dieser Kasse für andere Bedürfnisse haben bestimmt werden müs- sen, haben des Königs Majestät beschlossen, die zur Vollendung des ganzen Werkes noch auf eine Reihe voz 10 bis 12 Jahren erforderlich werdenden Ausgaben dieser Art auf die General: Kasse zu verweisen. Aus dieser Rücksicht ist es erforderlich geworden, den Anschlag für die Kommissions- Kosten des Ministeriums des Innern von 14,000 Rthlr. auf 17,000 Rthlr. zu erhdhen. Zur planmäßigen Vollendung der verschiedenen Neubaue in den Straf- Anstalten werden im hevarFehanden Rechnungsjahre noch 32,500 Rthlr. nôthig. Es ist daher siatt der im vorigen Jahre dafür bewillig- ten Summe von 35,000 Rthlr. diesmal nur der angegebene Be- trag unter den für die Straf - Anstalten überhaupt angeseßten Summen begriffen. Die unmittelbaren Einnahmen der Wegbau- Kassen sind zu 224,950 Rthlr. augesebt: Die Ausgaben für das Landgestút sind im Ganzen um 10,000 Rthir. hdher angesebt, als früher. Hiervon fallen 2000 Rthlr. auf die bereits im vorigen Jahre beabsichtigte Trainir - Anstalt und die Renn- Breise, worüber ein Königl. Reskript vom 15. Februar 1839 den tänden bereits die geeignete Eröffnung gemacht hat. Die übri- go. Rthlr. aber sind durch die Vermehrung der Zahl der Deschäler im Land-Gestüte veranlaßt. Jn das Ausgabè-Verzeich- niß der General-Steuer- Kasse is, wie im vorigen Jahre, eine Summe für das Scha6-Kollegium aufgenommen. So lange die Trennung der Kassen nicht tharsächlich eingeführt ist, wird ein Theil dieser Surame bei derx vereinigten Kasse nicht verwandt werden, und ist daher in deren Auégabe - Verzeichniß nicht be- rechnet. Die Ausgabe für die Schulden-Tilgungs-Kasse i von 231,000 Rthlr. auf 160,000 Rth{r. herabgeseßt. Die Mitthei lung über das Landes-Schuldenwesen enthält darüber die nôthige Erläuterung. Sollte aber die Bewilligung der unter der neuen Anschlags-Summe begriffenen Zushuß-Erhdhung von 30,000 Rthlr. für die bisher niht auf der Tilgungs- Kasse ruhenden Schulden Anstand finden, so wÜrde deram 1. Öfktober 1 840 fällig werdendeAbtrag auf die im Jahre 1831 gemachte, 5pCt. Schulden tragende Schuld zu dem Betrage von 100,000 Rthlr. Gold oder | 13,333 Rthlr. Cour. nicht aus der Schulden-Tilgungs- Kasse geleistet werden dürfen, sondern aus der Jahres-Einnahme der General - Kasse zu bestreiten seyn, und daher die Ausgabe des Jahres 1§84°/,, um den Betrag von 83,333 Rthlr. sich erhdhen. Für den Schloßbau ist, wie in den vorhergehenden Jahren, eine Surume von §80,000 Rthir. ange- seßt, welche nah den Anträgen Sr. Majestät des Königs bei der Trennung der Kassen auf die General-Steuer-Kasse zu verweisen seyn wird. So lange aber die Kassen-Trennung nicht eintritt, wird jene Schloßbau-Summe wie die übrigen Ausgaben für das Königliche Haus und den Hosstaat, so wie bisher, von den Ueber- shüssen der Königlichen Domainen zunächst zu entnehmen seyn, so daß nur der bleibende Rest in die General: Kasse fließt. Ein bei der, Trennung der Kassen etwa erforderlih werdender außer- ordentlicher Zuschuß der Landes-Kasse zu den auf die Königliche Kassezu übernehmenden Regierungs-Ausgaben ist fürjeßt nicht ange- set, wird jedoch bei der Ausführung der Kassen-Trennung noch zu be- rücksichtigen seyn. Zur Bestreitung sämmtlicher Ausgaben der noch zur Zeit vereinigten General-Kasse werden, wie bisher, die Ueberschüsse von den Domainen, Bergwerken, Salinen, Zöllen, Posten, Lottericen, und die übrigen Einnahmen der Königlichen Kasse, dann aber auch die Steuer - Einnahmen und dasjenige, was sonst der Lan- des-Kasse gebührt, zu verwenden seyn. Ueber den muthmaßlihen Ertrag sämmtlicher Einnahmen der Landes-Kasse ist den Ständen ebenfalls ein Anschlag vorgelegt’ worden, bei welchem darauf ge- rechnet ist, daß im bevorstehenden Rechnungs: Jahre, wie bisher, ein anderthalbmonatlichcr Erlaß an der Personen: und Gewerbe- Steuer in den unteren Klassen werde bewilligt werden. Nach den den Ständen mitgetheilten Uebersichten sind die Ausgaben in dem Rechnungs - Jahre 18%°/,, für die Königliche und die Landes - Kásse zusammen angeschlagen zu der Summe von 5,704,253 Rthlr.; fir die General - Steuer - Kasse allein auf
rechnet werden konnte, mußte schon seit 1839 1 Gr. mehr be-
rechnet werden, und gegenwärtig is der Preis zu 6 Gr. ange- 4
nommen. Danach is die ganze Summe der ü ies 4 A er ci Abgaben um, 000 E Va E orhergehenden Jahre, nämlih zu 280 000 R G Des Königs Majestät haben die Kos Are Augeschlagen | Vermessung des i
‘Aufmerksamkeit. Schon die
* einen gewissen
3,522,533 Rthlr. ie muthmaßlich zu erwartenden Einnahmen der leßteren aber belaufen sich auf 3,671,187 Thlr.
Stuttgart, 28. April. (Schwäb. M.) Gestern Abend sind Jhre Königlichen Hoheiten der Erbprinz uñd die Frau Erb- prinzessin von Oranien zum Besuche bei der Königlichen Familie hier eingetroffen. 5
Darmftadt, 30. April. (Gr. Hess. Z.) Am gestrigen hohen Geburtsfeste Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten S brantoteeeo von Rußland brachten die Allerhdchsten und ôchsten Heerschaf- ten Morgens Sr. Kaiserl. Hoheit ZJhre Blückwünsche dar. Mittags war eine große Parade der hiesigen Garnison. Seine Kaiserl. Hoheit, begleitet von Sr. Hoheit dem Erbgroßherzoge, den Prinzen des Großherzoglichen Hauses und einem zahlreichen und glänzenden Generalstabe, er|chienen zu Pferde auf dem Pa- radeplaße, wo nah der Musterung die “ ruppen, besteheud aus der isten Jnfanterie- Brigade, dem Garde- Regiment Chevaux- legers und der Großh. Artillerie, in s{öner altung vor des Groß- fürsten Kaiserl. Hoheit defilirten. Seine Fac Prinz Alexan- der von Hessen waren als Hauptmann im lsten Sre Ae giment eingetreten. Jhre Königl. Hoheiten die Erbgroßher ogin und Prinzessinnen des Großherzogl. Hauses sahen vom Walle des Schlosses dem kriegerischen Schauspiele zu, weiches das herrlihste Wetter begünstigte, und das zahlreiche Zuschauer her- beigezogen hatte. — Jm Großherzoglichen Residenzschlose fand große Mittagstafel von 80 Gedecken statt. — Se. Kdnigl. Hoh. der Großherzog brachten die Gesundheit Jhres Durchlauchtiasten Gastes, unter Trompeten- und Paukenschall und dem Donner einer im nahen Großh. Bosquet aufgestellten 12 Pfünder-Bat- terie, aus. — Abends war großer Hofball im Kaiser-Saale des Residenzschlosses, welchem außer den anwesenden Fremden, sämmtliche hoffähigen Militair: und Civil - Staatsdiener zuge- jogen zu werden die Ehre hatten. Se. Kaiserl. Hoheit der
roßfürst Thronfolger wohnten dem Feste in erfreulichster Hei terfeit bei und nahmen mehrmals selbst at Tanze Theil. — et sindet im Großherzoglichen Schlosse Gesellschafts - Theater att.
Oesterreich.
Wien, 28. April. (Wiener Ztg.) Se. Majestät der Kai- ser haben den Dienst - Kämmerer bei Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Maat Karl, Feldmarschall-Lieutenant Franz Grafen | von Coudenhoven, zum Oberst- Hofmeister bei Sr. Kaiserl. Ho- | heit dem Erzherzoge Ludwig zu ernennen und demselben zugleich die Geheime-Raths-Wärde taxfrei zu verleihen geruhet.
— — Wien, 27. April. Die Mittheilungen der „Allgemei nen Zeitung“ über die hiestgen Zustände erregen dier die verdiente Stellung, welche dieses Blatt ein
Zeitung bei uns eines der geachtetsten und jedenfalls der verbrei- tetsten Organe der Tagespresse ist. Die im Julande erscheinen- den politischen Zeitungen sind durchaus Lokalblätter, mit Aus- nahme der „Wiener Zeitung“, welche in nicht politischen Dingen das amtliche Organ der Behörden is, und des „Oesterreichischen Beobachters“, der als semioffiziell, eigentlih aber durchaus mi- nisteriell, seine eigenthümliche Bedeutung hat, eben deshalb aber auch nach vielen Seiten hin zarte Rücksichten beobachten muß. Es liegt nicht in den Gewiliheiten dieser unserer politischen Pourpaliftik, die inneren g brr hg: ian anders als durch trockene Dekanntmachung gewisser Edikte, Verordnungen, Befdrderungen, Ernennungen u. \. w. zu besprechen, und die belletristishen Blät- ter der Hauptstadt, welchen dies gewiß nicht verwehrt wäre, bes wegen sich entweder ihrer Natur nach in einer anderen Sphäre, oder vermögen nicht, sich zu dem gehörigen Standpunkte zu er- heben, wie dies z. B. vom Adler gilt. Wer dagegen die Pro- vinzialblätter mit kritischem Auge liest, findet in ihnen úber das innere großartige- Leben des Hesterreichischen Staaten - Körpers, nicht selten die interessantesten Aufschlüsse. Dem großen Publi- kum bleibt diese Lektüre, die kein geringes Maß von Geduld, Muße und sonstigen Hülfsmitteln vorausseßt, abgerechnet die Schwierigkeit, si die die Gränzen ihrer Provinz nur in weni- gen Exemplaren überschreitenden lätter zu verschaffen, nun frei- lich mehr oder minder unzugänglich. Um #o mehrfacheres Inter- esse mußten die Mittheilungen -der Allgemeinen Zeitung erregen. Der Anfang ward vor etwa zwei Jahren während der Krönunas- Reise des Kaisers in Jtalien gemacht. Der bald darnach erd nete Landtag von Ungarn gab zu Korrespondenzen über dies wes nig gekannte Land Gelegenheit, wobei es denn an einer lcbhaf- ten, aber von der verständigen Redaction immer in den Grätzen des Anstandes gehaltenen Polemik niht fehlen fonnte. Ueber Ungarn erfuhr das Ausland vieles, das Oesterreichische Publikum manches Neue, und in Ungarn selbst mag man úber mehr als eine Frage neue Gesichtspunkte gefunden haben. Für die gründ- lichsten und reichhaltigsten dieser Artikel werden hie. die „Vía de- sidleria” gehalten, die übrigens bei der Ungarischen Opposition be- greifliher Weise feine gúnstige Aufnahme, und in dem Ublegaten Pulsky einen hisigen Gegner und Bekämpfer fanden. Jn die- sem Streite wurden nun mehrere Stimmen für und gegen laut. Auch der auf seinem Weltgange seit mehreren Monaten hier der Ruhe pflegende Semilasso ließ die seinige vernehmen, freilich, wie er neulih entshuldigend erklärte, „die wichtigen Frägen nur effleurirend““, aber nit unangefochten, und hart angelassen von einem Theile der magyarischen Presse, namentlich dem Jelenkor, der dem Beispiel von Mäßigung und Zurückhaltung der Allge-
meinen Zeitung keinesweges zu folgen gesonnen \{eint. Für Ungarn mag diese noch immer in vollem Zuge begriffene Po- lemik von hoher Bedeutung seyn; hier erregte sie zwar Interesse, man las gern und mit Aufmerksamkeit die, fast immer mit Geist und Verstand geschriebenen, oftmals geharnischten Artikel; doch schien man sich weder von der Sache, noch von dem darüber entítan- denen Kampfe näher berührt zu fühlen, und überließ gern, nach wie vor, den dazu berufenen Staatsmännern die Sorge, jene streitigen Punkte in Preßburg ins Reine zu bringen. Weit grd- ßeres Aufsehen machten die „Wiener Briefe“/, die dem berúhm- ten Verfasser der „Todtenkränze“/ zugeschrieben werden, und vor: ugsweise Kunst, Liceratur und Leben zum Gegenstande haben.
er Angriff auf das bisher für unfehlbar gehaltene Burg-Thea- ter wurde von den in ihrem Urtheile etwas stereotyp aewordenen Habitua's dieser Bühne als Frevel mit Einem Schrei des Un- willens aufgenommen, fand aber anderwärts mehrfachen Anfana. Kühn und geiftreich, streng aber treffend blieben diese Ansprüche nicht ohne Wirkung auf das Urtheil des Publikums, das, an die banalen Lobsprüche unserer Recensenten gewöhnt, eine solche Sprache lange niht mehr gehört hatte, aber immer empfänglith bleibr für die Wahrheit, wo und wie sie ihm geboten werde.
— — Wien, 28. April. Der diesseitige Gesandte am Ki- niglich Griechishen Hofe, Herr von Prokesh, i, nach Ablauf seines mehrmonatlichen Urlaubs, nah Athen abgereist. Herr von Odelga, zweiter Rath bei der Oesterreichischen Botschaft in Lon- don, is mit Depeschen der Staats- Kanzlei nah der Enalischen Hauptstadt abgegangen. Es heißt, daß der dort als Geschäfts: träger fungirende erste Botschafts-Rath, Herr von Hummelauer, seinen Posten in England verlassen und eine entsprechende An- stellung hier im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten erhalten werde. Ueber die Rückkehr des außerordentlichen Be- vollmächtigten für die Orientalische Frage, Baron Neumann, ver- lautet nichts bestimmtes, wie denn überbaupt in diesem Augen- blie das Zerwürfniß Neapels mit England und die Aufmerkam- keit und Thätigkeit der Diplomatie der Großmächte vorzugsweise in Anspruch nimmt.
Nach Briefen aus Neapel vom !7ten waren zwei Englische Kriegsschiffe, der „Bellerophon““ und die „Hpdra““ auf der dor tigen Rhede vor Anker gegangen, ein drittes wurde stündlich ers wartet. Der Befehlshaber des „„Bellerophon““ seite ch sogleich mit Herrn Temple in Verbindung.
Schweiz
F
| gierung überliefert. Medrere
zunehmen wußte, ist ganz geeignet, den Artikeln üder Oesterreich achdruck zu verleihen, wie denn die Allgemeine
Genf. Die Nachrichten, welche hier über die Feuersbrun| in dem Savoyischen Orte Sallanches eingehen, lauten ungemein betrübend. Es sind bereits §0 Leichen von verunglückten Ein wohnern aufgefunden worden; außerdem aber werden no® mebr als 200 Perionen vermißt. Hier in der Stadt i| eine Sud scription zuen Besten der Abgebrannten veranstaltet worden.
Basel-Landshaftr. Sonnadend Morgens wurde in Folge der in Nr. 122 der Sr. Ztg. erwähnten Ereignöse) in Gelter- finden Gemeinderath gehalten und beschleSen , def IJoatdeli (Frei vogel) in Begleitung von Landrath Bader wu Siceal fahre, um verhört zu werden, Bader verpflicdtece L mi Ehrenwort, ihn wieder zurücfzubringen. Um 10 Uhr tam Zogagrk in Liestal an. Die Truppen (600 Mann, 2 Kanenen, Kower und Schüben) näherten sich gegen Abend Gelterkinden. Drure aws Gelterkinden feuerten auf dieselben, worauf auch fc Fezzer gaben und ein Gel terkinder am Arm verwundet wurde. Selteränden unterwarf sich, und die Truppen rückten tin. — imrèch Martin (Bru- dér von Johannes) fund der ehemalige Bezirthchreiber Völlmy
wurden Abends von Sissachern vesangen denommen und der Re- , Þ B. au Boctmin- gen, Binningen und Oderwyl, haden dem Aufgebot der Regie- rung keine Folge geleistet, und es soll nun davon die Rede seyn, ebenfalls Execution in déeselden zu legen. Jn Gelterkinden soll eine Contribution von #000 Fr. erhoden worden seyn.
Jtalien. Neapel. Die Leipz. Allg. Ztg. meldet Nachstehendes in einem Schreiden aus Malta vom 18. April: ga ne n en dat das Interesse, welches sett E r A