1840 / 126 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

j S evdelmann dem Publifum seinen Dank zus

Ba mes U E ne Ne niyeren ape ves e b \ Ausstellungen dar

erfes wohl manche Au s g S gr g

ï i Verfassers, viel He Aufführung beïimmte Arbeit des Berfo , e De chuung der Charaftere, wie in

mai!chen

dürften, so wird erste für die scenif Gelunaenes euthält, in pex Herbeisübrung wirkungévolle

íen,

mau doch anerfennen uu

sowohl in der Zei e r Momente der Handlu

sagznannten romantischen un? Zeit uns gebracht hat

cung der Conception nic ¡ische Dichter hat uns beim Br é u zeigen, daß er auf festem Boden steht und eine klare, Anschauung gewonnen hat. Erdebt er \sch daun Basis aus in die Sphären der

bt iu jeder Hinsicht befriedigend

waden seine Schöpfungen nicht bloß aus Nebel und Duust, fond l der seine Dich-

aus der substantielleren Kraft der Mutter Erde, in ter- Ader wnurzelt, ihre belebende Nahrung faugen. Grunde ist uns auch der Gebrauch der Prosa, Lambus, als ein Doreng des Guyfowschen Tranuerspiels

Sprache darin ift edel und einfach, gleich fern von Floskeln und P!atti- i vielleicht bioß dem e namentlich 11 der Scene

iden: nur etwas mebr Wärme möchte druck hier und da zu wünschen sevn, und oruck, sondern auh dem Gefühl selbst: ntl ¡zwischen Richard und feinem Freunde Steeie iu (Gefän kerungen des Letzteren, wie der Vergleich zwischen dem j Verurtheilten und dem Wein, der erst die Linie pajfir zu seéner rehten Kraft zu gelangen, nebst auderen à worten, und die ironishe Aumerfuna zu der Vegnadig sich pspehologisch {wer rechtfertigen lassen. Dieser Man tast fu allen Charafteren des Stücks, hat zum Theil w lage der ganzen Handlung seinen Grund, und bier w uni em Punkte gelangt, wo es nothig scheint,

fi rze Andeutungen zu motivircn, was wir

nicht

lich auszusezen haben, und-was demselben, unserer Anficht nach, an ciner durchgehenden und tief eindringenden tragischen Wirkung bin- | derlich i. Erstens wünschten wir die Bezichungen der Hauptpersonen | u einander innerlicher gehalten, durch motivirtere Sypmpatdieeu oder |

Abneigungen bestimmt ; dadur würden daun zweitens der Handlung enger und fester in einander verschlunge!

tens endlich möchte die ethishe Grundlage des Stücks, die zivar auch

jeut hon auf dem tragishen Konflikt sittlich - socialer Verhältnisse be

seyn, wenn die beiden fämpfenden Par-

teien sclb# persónlich von gleicher Sittlichfeit erfüllt und aiso mehr iu

Gleichgewicht geaen cinander wären; hätten dann beide, von Leiden- )

rudt, noch erhebender geworden

schaft oder S

den, aber dadurch waren wir daun auch volifommen : ihnen, dieobnehin unsere Achtung und Sympathie n ten. So hâtte, wie uns scheint, die Tragödie ein rein

sittlich erbebendes Ende genommen. Der Dichter aber bat sich anfangs,

wie es scheint, möglichst, der Ueberlieferung von Richard S anschmiegen wollen ; später ist er wenigstens am Schluß da den er für die hiesige Darstellung verändert hat; aber durch ist nun ein mit der anfängliczen Zeichnung der Lady M wohl vereinbares plöyliches Umschlageu dieses Charaï

War derselbe gleich von Anfang anders gehalten, so brauchte dieser ge- waltsame Sprung nicht gethan zu werden, und das Verhältniß zwischen ; und Mutter würde mehr Theilnahme in uns erweckt haben. ! Referent denft sih den Plan etwa so: Lady Macclesfield, eine Dame |

Sobn

von Herz, Geist und Bildung, nicht, wie sie in dem falt, shnöde und frivol, glaubt einen jugendlichen

frenge, edle Sittlichfeit in einem später aus wahrer Achtung eingegan: genen Ehebüudniß völlig geslibnt zu haben; angeborener Frobsiun hat ihr die s{hmerzlihe Vergangenheit aus dem Gedächtniß gebracht, und sie giebt sich wieder mit aller Unbefangenbeit dem Genuß des Lebens } sie ihre frühere Liebe | verschwiegen , lebt nochz; hierdurch wäre der Konslift, wie uns dünlt, weit interessanter und lebhafter geworden, als wenn statt des Gatteu

nur ein Schwager der Lady vorhauden ist; Richard fonnte nun, wäh-

rend er mit den Nachforshungen na sciner Muiter beschäftigt ist, }

bin; ihr Gemahl, Lord Macclesfield, dem

ais ein allgemein geehrter Dichter schon die Bekanut gemacht und sein poetisches Gemlith mit einer schwä

gung für se erfüllt haben; so wurde die geringe Erwiederung, die cr | der Liebe Miß Ellen's schenkt, noch mehr motivirt, und zwischen ihm

und der Ladv, in welcher er später seine Mutter finde:

reits ein geistiges Verhältniß eingeleitet ; irgend ein Merfmai, von dem |

er Kunde erbalten, aber noch nicht durch Dokumente

um dem Zweifel noch Raum zu lassen, damit das BVerleugnen und Quriicfstoßen des todt geglaubten Sohues von Seiten der Mutter ge- | rechtfertigter erschienen und auch der Zuschauer in Ungewißheit geblie: ben wäre, dringt ihm nun, durch sein inneres Gefühl unterstügt, | plöulich die fesie Ueberzeugung auf, daß Ladv Maccleéfield die fo lange ; gesnchte Mutter sey, und von der lebhaftesten Empfindung zu thr ; bingezogen, vergißt er, was er ihrer Stellung in der Weit und ais Gattin | schuldig ist, wirft sich zu ibren Füßen, nennt sie seine Mutter und beschwört | i sie, ihn, den Einsamen, Verlafsenen , als ihren Sohn zu erkennen und | Welche Gelegenheit bot c hier, den inneren Kampf |

aufzunehmen. der wiedererwachenden Mutterliede mit dem Zweifel,

vor einem schreckdlichheu Betruge, denn ihre cigene Mutter hat thr ja den Tod ihres Kindes gemeldet, und mit der Scheu vor der Ent- | blung der Wahrheit, ihrem Gatten und der Gesellschaft gegenüber, Da tritt Lord Macclesfield mit einem Freund ins Zim- Das Schwanken der Lady wird durch den Anblick des, wenn auch nicht leidenschaftlich geliebten, doch verehrten Gatten entschieden ;

zu schildern. Tuer.

fie suht Schus bei ihm gegen cin s{chmachvolles Ansfi

j je Darste cher Konflikte des d S 5 des Ganzen, die Darstellung tragischer Konflif e

an dia De T cdis nach ail’ dem hoblen Pathos und Bombast der S j d bistoriscien Tragödien, welche die leute schr willfommen fcpn, wäre anu:

ginn seiner Laufbahn ver allen Dingen

Nomantik und der Weltgeschichte. so

statt des hochtönenden crshicuen. Die }

¡ivenigstens durch einige | an diesem Werk bauptsäch- !

wäche zu Verirrungen getrieben, gleiches Unrecht degan- gen, so mußte zwar ihre Schukd durch tragische Sühne gebüßt wer- ;

J00

Lord, ohne in der Verwirrung des Augenblicks zu erfahren, wovou es sih eigentli bandest, fordert Genugthuung, ichard zögert , Zt du die Waffen nicht gegén den Gatten seiner Mutter ergreifen, Freund

beschimpfendes Wort bringt ihn außer sich, er entreißt dem ifampf

des Lords seinen Degen und tödtet den Beleidiger n, Zus Gi S

Hiermit war das tragische Geschick über Mutter und Sohn Her bele, | brochen. Richard wird gefangen genommen und E sein | Um ihn vor der öffentlihen Meinung zu rechtfertigen, Wah beit | Freund Steele in den Zeitungen dem Publikum die ganze a e A des Sachverhältnisses dar. Das Volk wird erbittert gegen die harther- “| zige Meoatter, es eigt sich allgemeine Theilnahme für den Gefangenen. |

adv Macclessield wird besiürmt, deu Sobn Anga ern, und ns Königin um Gnade für ibu anzuflehen. Aber wenn auO ne 024 u | Stimme bei ibr für Richard foricit, jeyt glaubt sie es den Manen s O s G dieser Stimme fein Gehör | Bank-Actien —. res Gatten um so mehr schuldig zu seyn, dieie i + n U A : u geben; sie bleibt unerschütterlih. Da faßt ZUh Ellen, die L reundin Nichard Savage’s, die 1n dem Stück die anziehendfie und | gemüthlichste Erscheinung ist, den Entschluß, cinen Fußfall bei der K°?- niginu zu wagen. Um uun auc dem Lerd Fprconuelil etne wesentliczerc | pes Bedeutung 1u dem Gange der Handlung zu geben und zugleich den E S! weiteren Verlauf derselben schon cinzuleiteu, fonte dicfer als ein ein: | Se Ecimid-Sch. 14 j werden, der das Guadengesüch | p uui 012. 30.4) | Miß Ellen's unterstütte, weil ibm Richard Savage zur R R 1 Sook, führung cines Racbeplanes geaen Lady Macclesfieid, e frü- l L L Bokaldr ber sciue Bewerdungen stolz zurückgewtesen, bebülftih spn foll- |

Sch. 73/4. do. Anl. 95 9" /.

Ufer 615 Br.

Köin-Aarhen 97!/

ng. Und schon

j fu §9! Rente fi ch die Ausfüh- 0 . Der drama-

sichere Lebens-

pon solcher

sondern i : fmtlichk

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Aus demfeiden

| flußreiher Staatämann dargestellt Aus- Aus-

dem

Dauer Ubgang

von M L

Loose zu 500 FI. 146?/,. 1365/7. à°/g Anl. i03*/,. 2!/2% Holl. 52'/;. 52!/, Kisenbabn-Aectien. do. linkes Ufer 390 Br.

Bordeaux-Teste —.

Bank-Actien 1822.

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Loose zu 100 Fl. —. Preuas. Prim, Poln. Loose 70!/,. 70. 5°/o Span,

fs Br. Vérsailles rechtes Strassburg - Basel 215 Br. München-Augsb. 94 Br. Leipzig-Dresden 100 G: Comp.-Ceutrale —. Hamburg, 2. Mai.

Engl. Russ. 1088/,.

Paris, 29. Aprif. n cour. 113. 70. 3%, fin cour. 84. x.

St. Germain

6.

5%, Neapl.

fin cour. 103, 70. 5%/, Span. Reute 29! ‘». Passive 73/z. S“/o Port. 24!/..

Wien, 29. April. : 49 101. 39% 823/.. 21/26 t Aut. de 1835 732/24. de 1839 349?/5«

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F Den 4. Mai 1840. er Nonds- und Geld-Cuurs-Zettet, Pr, Cour, [E br, Cour Brief. ; GelA, \ S rief. | Geld, 1042 | 1039/4 [Coop. and Zius-| } j 5 „102! 7A G i v4

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Eisenbahn-Fahrten am 3. Mal.

| Zeitdauer Ubagang Zeitdauer

von n. | St. | M. Botsdam. St | M.

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auch die Fäden 1 werden ; drit-

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F b 4 | Nenm. Behu!de, 13): aniß, wo Aeu- 4 te. Die Begnadigung crfolgt, und Lord Tyrcennell führt den | Beri. Bat chUbl.j4 ur Deportation | Befreiten im Triumph in sein Haus ein. Er hält deuselven wie seinen | guingor do. [39 ‘en inüfse, um | Sohu, um bei günstiger Gelegenheit durch ibn der Lady eine empfir d- | Dann. do. fu Thi hnlichen Trest- * liche Kränkfung zuzufügen. Eine jolche Gelegenheit bietet sich bald VAT | Wasrp. Pfandbr. [38 ung Nichard's, ! die Lady wird zu einer Freundin eingeiaden, deren Haus zufälll f ns l BeetiL :Baás de 1A gei an Wärme, | dem des Lord Tyrconnell von außen und innen eine täuschende Uehus | gupr. Péanbr. [21 obl iu der An- | lichfcit bat. Dies benutt der Legttere, indem er es durch einen Mettis | pam, - do, 10h] 5ren wir denn | dahin zu bringen weiß, daß Ladv Macclesficid in fein Haus ge{übrt |- ira Menddo pz | wird, wo er eine gläuzeude Geseilschaft versammeit hat, in welcher T | Schiosiache do. j! die Lady nit ibrem Sobn zusammendringen will, um ibr cinen cffent: | E | lichen Schimpf zu bereiten, wie cs auch in dem Stücke wirklich ge: | schiebt und cine effeftooUle dramatische Scene veranlaßt. Aber auch | bier wieder schcint es uns, als hätte der Dichter eine noch tragischere | Kollision bervorrufen fönnen, wenn er Richard Savage zum Thei | nebmer an der Täuschung seiner Multer gemacht bätte, wobei dieser } | natürlich von der cingeladenen (esellschaft nichts wiffsen, sondern nur | » & glauben mußte, daß Lord Tyrcounell bei dem Betruge die gute Absicht | „11 \ habe, nochmals einen Versuch zu machen, ob das Mutterherz bei einem } - unvermutheten Zusammentreffen mit dem Sohne nicht zu erweihen! » 3 ¡ sev. Daunu iräfe der Fluch der Mutter wenigstens einen Halbschuldi- a S

I E p-a

| nicht länger zu tragen vermöchte, gequält von dem Bewußtfevn, zu der | T Demütbigung der innig geliebten Mutter, weun auch wider Billen, | mitgewirkt zu haben. er fünfte Akt hâile dann auch eine audere ! Wendung nehmen fönnen, und es wäre uns das peinigende Bild cines ; langsam dabiusiechenden Dichlers erspart fo wie die Unwabhrfcheinlicz- | | feit vermieden worden, daß die Lady Macclesfield, wie sie der Ver- fasser des Stücks geschildert, plöylih ihren Stun ändert uvd selbst nach der Echtheit ibres Sohnes forst. Der wadcere Steele fonnte unterdessen Dokumente aufgefunden haben, die Richard 1 a acclesfield nit | Savage unzweifelhaft als den Sohn der Lady und des S L G ters entsianden. | beglaubigten. Er bringt diefe triumphirend seiuem Freunde, der fie Di teien

| auch scheinbar freudig entgegennimmt, aber bei fi schon fest beschlossen ' 10 S hat, die tédtliche Kränfung der Mutter durch eigenen freiwilligen Tod zu | i büßen, Nurdie einzigeGeuugthuung will derlluglücdtliche sich noch gewähren, j die Mutter zu überzeugen, daß er sie und sich nicht getäuscht ; das trôsiende | Stück erscheint, | Gefühl will er mit hinüber nehmen, daß fie dem Todten ihre Liebe | spiel Fehltritt durch | und Achtung nicht versagen wird; er übersendet ihr daher die Maptere, | flárt sie auf über die Scene im Hause- Tyrconnell's und bitlet } um ibre Vergebung; wenn sie diese Zeilen empfangen hat, | ift er schon nicht mebr unter den Lebenden: er uimmt Gift. Die müt- | terliche Hülfe und Liebe fommt ju spät. -So ungefähr hätte die Hand- | lung sich vielleicht gestalten fönuen, wenn der Verfaffer uicht ursprüng- | lich davon ausgegangen wäre, der 181?

| Wesentlichen, wcbei freiticy immer uoch dah el die Ueberlieferung eine durchaus richtige it. Eu bedeutendes und |

geistvolles- Werk hat der Verfasser anch in dieser Fern: geliefert, | er möge eben darin, daß wir uns zu einer so ausführlichen Rechtfertigung | derjenigen Punkte gedrungen fühlten, die wir anders wünschten, den Beweis | finden, daß wir in seiner Arbeit nicht eines der gewöhnlichen tragischen Pro- |

dufteneuerecZcit crblitten, die meist eutweder nach alteuM"stern zugeschnit- | | ten waren oder sich ins Absurde verirrten. Was die Darstellung des Stüctes | betrifft , fo besanden sich die vier Haupirollen in den Händeu der Da- | beglaubigt, | men Crelinger (Lady Macclesfield) und Bertha Stich (Miß Ellen), | t i und der Herren Devrient (Richard) und Sevdelmauu (Steele), waren | also aufs besie repräsentirt; sollten wir Einzeines hervorheben, was } i besonders große Wirkung machte, so wäre es die Schluß - Scene des | ersten Akts, wo die Mutier Len Sohn von sich foßt, die Scene zwi- | schen der Lady und der Schauspielerin im zweiten Aft und der Schluß | des vierten Aftes, der Fluch der Mutter über den Sohn auf dem

von Lord FTyrconnell gegebenen Feste. 10. w A107 m

A us Amsterdam, 30, April, mit der Furcht | Niedert. wirkl. Schuld 523/,. 5°%/, do 100 Kanz-Bill. 23157, . | 5% Span. 25. Passive —. Ansg. Sch. —. Zinal. —. Preass. Prim.-Seh. —. Poln. 1243/,. Oesterr. Mot. 105/,. ¡ Antwerpen, 29, Apri!. \ 7.mal, S. Neue Anl. 25'/,. : j | Fruvkfurt a. M., 1. Mai. |

E 1840, j ausgesébhnt mit 3. Mai. | ce verloren bats

befriedigendes, Lufiwärme „... | -+

Fhaupunki.eue|

avage’s Geschick | Dunflöitigung

von abgewichen, | diese Aenderung

Dienstag, : in 1 Akc.

\shlechter Ton,

schaft der Lad: Mittwoch,

rmerischen Nei- ter, Trauerspiel

1 soll, war be-

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Stadt: T

lange Israel. Donnersta in 3 Akten,

Oesterr. 5*/, Met. 1081/, G. 49/4 101'/, G. 21/49/00 595/g G. |

nnen, uud der Ls Hank - Ácuien 2196. 2194, Partial - Obl, 161'/, Br. |

tre 7 uwe -yd E

Bekanntmachungen.

Nordseebad der Ynsel Helgoland.

Das hiesige Seebad wird auch in diesem Jahre am 15. Juní eröffnet werden, und dient einem geehrten

ublifum zur Nachricht, daß auf die Erweiterung und

ervollfommnung aller Einrichtungen, vorzüglich aber der Wohnungen, in dem Grade Bedacht genommen worden ist, als die außerordentliche Zunahme des Be- suchs in den legten Jahren es erforderlich machte. Die Verbindung mit dem Festlande wird, wie im vo- rigeu Jahre, dur drei große, s{chón und bequem ein- gerichtete Dampfschiffe und durch sichere Pafketböte re- gelmäßig unterhalten und zwar zu mehreren Malen in der Woehe, so daß die resp. Reisenden in zehn Stunden vou Hamburg, in vier kleinen Stunden von Cürhaven und auf der Rückreise noch s{neller beför- dert werden.

Ueber die festgeseßten Tage und über die Stunden der Abfahrt wird in öffentlichen Blättern berichtet wer- den, und übernehmen die Besorgung von Logis u. \. w, mit Vergnügen der dortige Badearzt, Herr Dr. v. Aschen, und

Helgoland, Mai 1840. die Direction des Seebades.

Dee Er uts Tor kauf Ein mit zwei Lehnen versehenes, in der schönsten und fruchtbarstenPflege derSächs.Oberlausitzzwischen Löbau und Ler von jedem dieser Orte eine, von Görlitz und BautzeS vier, von Zittau sechs Stun- den entferntes Rittergut soll wegen Familien - Yer-

hältnisse verkauft werden.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Dazselbe enthält ungefähr 330 Schffl. à 150 CIRu- (sichtigung des Käusers die Hälfie der Kaufsumme| then pfluggängig Lad von vorzüglicher Güte, wor- [darauf stehen bleiben, ohne dals, Lei richtiger Zins-j aus ohne Ausnahme Weizen, Klee nd Raps üppig[zabtung, eine Kündigung leicht zu erwarten steht.

wächst, 120 Sch. ganz gute Wiesen und Grasgärten,| Verkäufer wünxcht ohne Unterhandter zu verkan-} 90 Sch. sehr gewüchsiches Laubholz unl 25—30 Sch. fen und wird unter üer Adressc HDE in Dresden! Lehe und Schaafnutung. Die Viebbeständle siudjaufAufragennäbereAuskunft auf frankirte Briefe geben. 500 Siück hochseine Schaafe über Winter, 34 St.i Kühe, incl. 10 Sr. Jungvieh, sämutlich grosxe Bam-| E A R S j berger Raçe, S St. Zugochzeyu und A4 St, Ackerpserde.! Wegen Futrerüiberfluss kaun der Yiehstand beileutend| verstärkt werden und war noch kürzlich siärker. ¡24. Februar d. J. hier verstorbenen Banquiers Herrn

Die Wirthschzfts- und Wohngebände nit Kellern, M. Friedländer werden etwanuige Nachlafigikäubiger wovon lie Hôlñe nen umd massiv erbaut is!, hefin- aufgefordert, ihre Forderungen in dem Comtoir Ober- den sich in g rem banliclion Zustande, Das gur! wailstraße Nr. 3 parierre innerdalb der gesetlichen eingerichtete Wohovhaus enthält 13 Zimmer, 6 Kana- [Fristen (§. 137 «eq. A. L. R. Theil 1. Tit. 17) den un- mern, einige Gewölbe, Keller und Küchen, mit daran iterzeihneten Testameuts-Erelnteren anzumelden. liegenden Küchen- und Blumengärten and bedeuten-| Berlin, den 2. Mai 1840, ¡den Obstalleea, Ferner eine Brennerei mit D umpf-|Moriß Robert Tornow. J. D. Friedländer. * Apparac, um täglich 12 Seh. Säcus. Kartoffeln zu brennen, und mit ütberflüssig laufendein VWYasser versehei,

Sämmiliches Inventarium und Ackergeräthe ist im|Verfauf des Nittergutes und Eisenhütten- ¡vesten Zustande. Arbeiter sind zu billigen Löhnen werkes Bernsdorf. [hinlänglich vorhanden. Der Betrag der Mühlen und! Das Allodial - Rittergut Bernsdorf nebst dem dazu ¡trockenen Ziusen ist jährlich 140 Thlr, uod sämmrt-gebörenden Eisenhütteuwerke, in der Königl, Preußi- [liche Abgaben belaufen sich auf 99 Thir. 16 gr.,! hen Ober-Laufis gelegen und an Königreich Sachsen welche sich aber erniedrigen werden, 'gränzend, ist mit allem Zubehör sofort zu verkaufen. e Verkaufs. Suuine wird s0 gestelle, dass der] Genaue Beschreibung dieser Besizung so wie Ver- ¡ Käuser sein Kapital, auch nur bei mittleren Getreide-|faufs-Bedingung derselben liegeu im Könlgl. Intelligenz- | preisen, mit mindestens 5 Procent reinem Ertzag an-{&Comtoir zu Berlin zur Ansicht bereit. gear tnpot sieht, wovon demselben die Ueberzeugung nachgewiesen werden kam. Auch kanu mit Becück-/

Bei bevorsichender Tbeilung des Nachlasses des am!

Ï

ilm 65 ilhr Wtorgens - j

Vormitt. Nachmitt .

1 Abends G gen und fönnte so vernicztend auf diesen wirken, daß er das Leben | = 40 D s |

Morgens 6_ Uhr,

} Cuitdrut........ | A0 36 Par, 340,08

63 ret.

und musikalisches Jutermezzo in 2 Abtheilungen und 4 den, von Colombey und P. Taglioni. ! (Die neuen Decorationen sind entworfen und ausgeführt von dem Königl. Decorationsmaler Gerst.)

Im Schauspielhause : flichen Geschichte, wenigsiens im | actes par Seribe. 2) dahingestellt bleiben muß, eb | In Potsdam:

R i U Verstorbene, Posse in 1 Akt, von Tenelli.

Donnerstag, 7. Mai. Î Lustspiel in 1Akt. Hierauf: Der Majoratserbe, Lustspiel in/4 Avth.

Musik vom Kapellmeister J. Drechsler. (

Um 64 lhr Morgens . | 9 . 21

43 et 43 26

- -. j Mittags à Nachnuitt. Abends ck » “l » 10 » ée. 58

eteorologishe Beobachtungen. Na. mittozs | Avendé | Nach einmaliger

2h. }| 10 Ubr, Beebahitung,

Fett

‘Par, 340,47 ‘Par. Quellwärme 7,09 R. 22% H. |Fluéwärme 10,59 R, 2,00 N. | Bodenwärme 6,9" N, ! Auédünistung 0,461“ Rh. | Mederscviag 0,

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lbherter, NO. ad NO-.

mittel: 340,30‘ Tar. 4-5 1VR... 1 L°R... IRyCt. NO.

——_—_T nta Oe U PITLS 5. Malt.

Jm Opernhause: Der Verräther, Lust- Die Hamadryaden, choregraphisches GBemäls Musik von A. Adam.

Hierauf:

1) Une fan!e, drame-vandeville en 2 e Cousin Frédérie, vaudeville en 1 acte. Erziehungs - Resultate, oder: Guter und Lustspiel in 2 Abth, von C. Blum. Hierauf: Der

Mai. Zum ersten-

e

Im Schauspielhause :

nale wiederholt: Richard Savage, oder: Der Sohn einer Mut-

in 5 Adbth., von K. Gußkow. Im Schauspielhause: Der Eßestifter,

nigsstädtishes Theater.

. Dienstag, 5. Mai. Das Mädchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Míllionair. | ber-Mährchen mit Gesang, in 3 Akten, von Ferd. Raimund.

Großes romantisches Original:Zau- “Herr Weiß, vom Fortunatus Wurzel, als lebte

6. Mai. Das bemooste Haupt, oder: Der

Original-Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix. Komische Ope“

Mai. Die weifie Dame. (Herr Discant, vora Köônia..

,

usik von Boieldieu.

ändischen Theater zu Peh, neu engagirtes Mitglied dieser ahne: Dikson, als Debüt.) G

Beraniwortlicher Redacteur Arnold. t T E mnt nage Gedrudt bei A. W. Havon.

E E E S ——— e a

Literarische Anzeigen.

| Bei Weise & Stoppani in Stuttgart ift so eben

erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin und Potsdam in der Stuhrschen, auch durch Creug

[in Magdeburg unddurchGa u in Orarieaburg, zu habeu :

Allgemeiner Schlüssel zur einfachen und doppelten B-1-chPck 0&1 4 4 oder die Kunsi, in auffallend furzer Zeit die faufmän- nische Buchführung in allen ihren Lheilen gründlich zu erlernen. Von Professor Carl Courtín. 10te vermehrte Aufl. &vo. brosch. 111 sgr. Dieses Werkchen erlebte in 6 Yahren 10 Aufla» gen; ein Beweis seitier vorzüglichen Brauchbarkeit.

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Bericht über Rossetti's Ideen zu einer neuen Erläuterung des Dante und der Dichter seiner Zeit. gr. 8x0. geb. j Thir.

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_Preußi

n .

Ferne Nachr, I b als

Frankr. Dep. K. Annahme des Salzgeseßes. Interesse beim Schwefel-Monopol. 1 u Nachr. vou Cabrera's Fod. Algierische Angel.

Großbr, u, Irl. Lond. Eiuführ. der Porto-Stempel. Neue Auleihe. Schwefel-Einfuhr. Flottenbeweg. in Malta und Zu- fiand Siciliens. Stärke der Expedit. gegen China. Perkussions-

gz Gewehre. Brit. Gelehrten-Vers. Volkszahl und Sterblichkeit.

Niederl. de Ruvter's Standbild in Vließingen.

Des. Post-Berbindung mit England. adt Bundesît. München. Graf v. Seinsheim Finanz-Mi-

n Berditnst: Order Ly g Skände - Verh. Darwstadt. Großh. è ¿ e f ¿ c 4 ¿ ch0

J orresvonden, ipps des Großmüthígen. Frankfurt. esterr. iebenbürgen. Gesundheits-Zustand ia den benachbar- ten Provinzen. Preßburg. Reichstäg. a dn

Schweiz. Bafel. Buchdrucker - Jubiläum. 9,

Italicn. Neapel (Nachrichten über Toulon). Rom. Die Gesand- teu in Nedpel machen dem Könige neue Vorschläge zur Ausgleichung der Differen mit England. Die Blokade hat begonnen. h

as Zulal ung Seer rers Kriegs-Schauplau.

A Urte, Das neue Medizinal-Kollegium. Ko D

Als und beate Pasdha's ( Korrespondenz Mehmed ord-Am. New-York. Marine - Rüstung. ( “eis Beabfichtigte Auswanderung freier Farbigen, Î e

Julaud. Berlin. _Prämien-Vertheilung des Gesinde-Belohnungs-

onds. Königsberg. Sturm. Stettin. Frauen - Verein.

Nekrolog des Geuerals der Jufanterie v. Krafft.

Wiís., K. e Ra 6 O E i, Ma abrburs De ELAL ry nba E eiGaf:

? L . E S zd irt f; f i1alZStind

der Provinz Sachsen“. samkeit der Provinzial-Stäude

Paris. Franz. upont v. d. Eure. Laity.

de A Dee A e E etc Ktn D A n" Ewe Mp" TR A Ü etDRAT T

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Salarien- Kassen - Ren- Dp, Ee Nath Dn bei dem hiesigen Vormund- Gericht, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse ‘lei E Klasse zu verlei Des Kdnigs Majestät haben den Ritterguts ? igs N ät ho ! gutsbesiker von Wal- dow auf Steinhöfel zum Landrath des Saabiger Kreises, im Regierungs-Bezirk Stettin, Allergnädigst zu ernennen geruht. Angekommen: Der Kaiserl. O ‘reichis Anger! 1: . Oesterreichische Kämmerer außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Groß- herzogl Badischen Hofe, Graf von Ugarte, und er BEELINEREE Gesandte und bevollmächtigte Minister der Vereinigten Staaten von Nord- Amerika am hiesigen Hofe Peer is s Hamburg. t Ey Abgereisi: Der Bischof der evangelischen Kirche und Ge- neral-Superintendent der Provinz Westphalen und der Rhein- Provinz, Þr. N oß, nach Westphalen.

E e R A R T E E A L E E TI I E ER

Zeitungs-Nachrichten. A us [ a fl d.

Rußland und Polen. Warschau, !. Mai. Der OeFerreichische Botschafter am Russischen Hofe, Graf Ficquelmont, ist auf sciner Rückreise von Wien nach St. Petersburg vorgestern Abend hier angekommen.

Frankrei

Deputirten - Kammer. Sißung vom 29. April. In der heutigen Sißung ward der Salz-Geseß-Entwurf mit 205 gegen 56 Stimmen angenommen, und die Kammer begann darauf die Erörterung des Geselz - Entwurfes über die Verthei- lung der Summen, welche die Haytische Regierung, zufolge des Traktats vom 12. Februar 1838, bezahlt hat.

Paris, 30. April. Die Compagnie Paix, Aychard und Com- pagnie, welche das Schwefel: Mgnopol in Sicilien ausbeutet, nennt sich gern die Fran zösische Compagnie und hat dadurch oft zu der Vermuthung Anlaß gegeben, daß die Interessen Frankreschs mit bei jenem Geschäfte betheiligt wären. Der Constitutionnel sagt heure in dieser Bezichung : ver Name Franzdsi\che Com- pagnie darf nicht zu der Muthmaßung Anlaß geben, daß es sih in dem Konflikt zwischen London und Neapel um ein Fran- zösisches Jnteresse handle. Jm Gegentheil, Frankreich hat ein direktes und dringendes Interesse dabei, daß die Frage im aué- gedehntesten Sinne der Handels - Freiheit gelö| werde. Einige Zahlen werden dies zur Genüge darthun. Frankreich zieht jähr- lich aus Sicilien ungefähr 30 Mill. Kilogrammen Schwefel. Vor der Errichtung des Monopols standen die Preise höchstens auf 12 Fr. pro 160 Kilogrammen, was einen Totalwerth ven 3,600,009 Fr. ergab. Seit der Errichtung jener Gesellschaft ist der Preis des Schwefels bis auf 27 Fr. 30 Cent. gestiegen und cs war der Plan der Compagnie, denselben mindestens bis auf 30 Fr. zu fteigern. Zu diesem Preise würde Frankreich also seinen Verbrauch mit 9 Millionen Fr. bezahlen müssen. Es ist daher augénscheinlih, daß die Französische Industrie keine Art von Interesse dabei hat, cinen Zustand aufrecht zu erhalten, der sie zwingt, dasjenige mit 9 Millionen Fr. zu bezahlen, wofür sie früher nux 3,600,000 Fr. zahlte. Keine dkonomische Spibfindig- keit fann gegen diese so einfache und so deutliche Thatsache gel- tend gemacht werden. Man hat, um das Monopol bis auf einen

gewissen Punkt zu rechtfertigen, gesagt, daß es wenigstens einige

Negelmäßigkeit in den Preisen herstellt und die Industrie gegen die Schwankungen der freien Konkurrenz vertheidigte. Dieses Argument hält keine Prüfung aus; es gehört einer S, an,

Allgemeine

sche Staats

Berlin, Mittwoch den gte

welche von der Einführung einer Diktatur in dem Handels-Ver- fehr, d. h. von einem Meer ohne Stürme Hom Wenn ein solches System einzuführen wäre, so müßte man es nicht bloß fux elne cinzige, sondern auf alle Waaren anwenden; man müßte z. B. die Wolle verhindern, in cinem Zeitraum von 15 Monaten von 120 Fr. auf 80 Fr. zu fallen. Der Handelsstand mit seinen gesunden en Ideen läßt sich durch dergletchen Theorieen nicht täuschen. Das Schwefel-Monopol is von seiner Seite der Gegenstand leb- hafter und beharrlicher Reclamationen gewesen. Er hat eingese- hen, daß die Vertheuerung eines rohen Pröoduktes, wenn sie auch noch so feststehend würde, ein bedeutender Nachtheil, eine Kala- mität für ihn is. An dem Tage, wo das Schwefel - Monopol aufhdren wird, werden die von demselben berührten Indukricen eine wahrhafte Eroberung gemacht zu haben glauben. Allerdings haben Französische Banquiers in dieser Sache- bedeutende Kapi- talien aufs Spiel gesckt, und man kann nicht vergessen, was man ihrer Nationalität und ihren Rechten \{uldig ist. Dieser Umstand verdient Berücksichtigung, aber man braucht deshalb nicht die dffentliche Meinung irre zu leiten, indem man die Na- tional-Chre und das National-Jnteresse anruft, die bei dieser Sache nicht betheiligt sind. Die Französischen Spekulanten, welche bei dem Schwefel-Monopol interessiren, haben auf guten Glauben und auf redliche und aufrichtige Weise fontrahirt ; sie haben ih- ren Kontrakt nux durch große Opfer erlangt. Bei dem Ar- rangement , welches stattfinden wird, müssen ißre Rechte berücksichtigt werden, aber sié dürfen die Bedeutung derselben nicht übertreiben und eine Privatstellung nicht mit allgemeinen Interessen zu vermischen suhen. Schon verbreiret sich das Ge- rücht, daß die Compagnie freiwillig auf ihr Monopol verzichtet hat, und daß nur die Entschädigungéfrage noch zu erdrtern ist Man fügt hinzu, daß der Ausgangs-Zoll auf 15 Carlin herabge- scht werden joll. Uebrigens wird in diesem Augenblicke die Speculation durch die Wissenschaft bedroht und dic Chemie glaubt sich im Stande, das zu lôsen, was die Politik durchhauen wollte. Es is die Rede von einer Entdeckung, die die Art der Soda- Fabrication vollfommen ändern und vereinfachen soll. Wenn sich dies verwirklicht, so würde der Streit entschieden seyn; Sicilien fônnte dann seinen Schwefel behalten.“ :

Der bevollmächtigte Minister und außerordentliche Gesandte Zam Berliner Hofe, Graf Bresson, ist zum Groß - Offizier der Ehren-Legion ernannt worden. Gleichzeitig mit ihm haben diese Würde erlangt, die Herren Thiers, Karl Dupin, Calmon und Ganneron.

Der Univers meldet, daß der König morgen, an seinem Namenstage, auch die General - Vikarien der Pariser Diözese empfangen werde, und fügt hinzu: „Dies wird nah 10 Jahren wieder das erstemal sevn, daß die Religion ihre Stimme in den Tuilerieen erhebt. Diese glückliche Veränderung wird alle wah- ren Freunde der Religion und des Landes mit großer Freude er- füllen, und wir wissen mit Bestimmtheit, daß dies eine Erfüllung der wiederholten Wünsche des heiligen Vaters ist ‘/ i :

Die Gazette des Tribunaux sagt in Bezug auf das Gerücht, daß Herr Dupont von der Eure die Rathsstelle am

Cassationshofe erhalten werde: „Wir halten diese Nachricht für ungegründet, und den Gerüchten zufelge, die heute im Justiz- Palaste zirkulireen, würde die erledigte Rathéstelle durch einen Präsidenten des Königlichen Gerichtshofes beseßkt werden, der seit mehreren Jahren von der Regierung übergangen worden it. Der Courrier français enthält dagegen heute noch über denselben Gegenstand Folgendes: „Die „Presse“ bchauptet, daß die Ernennung des Herrn Dupont von der Eure eine der Be- dingungen sey, die die linke Seite für ihre Mitwir- kung festgestellt habe. Die linke Seite hat dem Mini: sterium feine Bedingungen gestellt, und hat dem Mini- sterium feine gestattet. Die Verbindung zwischen ihr und dem Kabinette ist eben deshalb moralisch, weil sie frei von beiden Sct- ten ist. Die Ernennung des Herrn Dupont von der Eure is eine Maßregel, die schon lange vor dem |. März - angeregt wor- den war, Jn dem Programme, welches vor dem Abfall des 12, Mai- von den vorzüglichsten Mitgliedern des linfen Centrums entworfen wurde, hatte Herr Thiers die Nothwendigkeit dicser Genugthuung angedeutet, und Niemand hatte ihm widersprochen. Der ganze Unterschied zwischen dem Ministerium vom |2. Mai und dem vom l.-März besteht in dieser Sache darin, daß dieses eine Verpflichtung erfüllen wird, die von jenem unbea-btet blieb.“

Im Courrier français liest man: „Mehrere Journale

drúcken ihr Bedauern darüber aus, daß sich unter den politischen Verurtheilten, auf welche die Amnestie angewendet wird, nicht auch der Name des Herrn Laity befindet, der wegen cines Preß- Vergehens von der Pairs-Kamwer verurtheilt worden ist. Dieïe Auslassung ist um so beklagenswerthev, als Herr Laity das erste Opfer einer der Pairie durch die September-Geseße anvertrau- ten Gewalt, deren Mißbrauch alle Welt anerkennt, geworden ist. Ohne die schlechte Definition, welche jene Geseke von dem Ar- tentat gemacht haben, würde der junge Offizier vor die Jury ge- stellt worden seyn; und welches auch ihr Ausspruch gewesen wäre, so würde er doh wenigstens nicht der Bütgschaften beraubt ge- wesen seyn, die die gewöhnliche Justiz des Landes jedem Angeklag- teu gewährt. Herr Laity hat nicht konsvirirt, er hat seine Mei nung unter ciner mehr oder minder verdammlichen Form publi zirt und diesen Jrrthum schon schwer genug gebüßt. Man kann ihn nicht härter behandeln, als die Verschwdrer. Wenn die Ne- gierung stark genug ist, um sich gegen die Republikaner und die Legitimisten gnädig zu erweisen, so muß sie auch nicht glauben lassen, daß sie sich durch die Anhänger des Prinzen Ludwig Na- poleon für ernstlih bedroht hält.‘

Die Emancipation de Toulouse vom 27. April enthält olgendes: „Wir erfahren, daß Herr Lobo, Spanischer Vice- onsul in Foix, eine Depesche von de!1n Gouverneur von Seu Urgel erhalten hat, worin gemeldet wird, daß Cabrera am | 2sten d. in Mora de Ebro gestorben sey.“ |

Gestern ward auf dem Théâtre français das vielbesprochene rama von Georg Sand unter dem Titel „Cosima“/ zum ersten- |

male aufgeführt. Das Stück scheint indeß der allgemeinen Er- |

| Hauptstadt

wartung nicht entsproch S L des Mißfallens hervorgeruf.n Mr O D

Im Semaphore é “t ¡Das Toskanische Dampfschi p E 21s d. E E (aufen in den hiesigen Hat Karie Antoinette‘/ hat beim Ein- Hiesigen Hafen die Erklärung abaegeb s am 2lsten wenige Stunden nach seiner nt9, abgegeben, daß e dée Ba er Abfahrt von Neapel von r „Hydra“’ angehalten, und nah dem ? so wie nach der i em Namen des Schiffes, _na er ation, der es angehöre befragt den- s worauf es die Erlaubniß erhalten hätte, (elen Wo) Gai fel ey, Alby, 25. April. Wir erfahren in diesem u e pg der gestern früh von hier abgegangene Zellenwagen vertan ist. Die neuerbaute hángende Brúte über die Dordo ne f: x te ein, als sich der Wagen auf derselben befand. Die Wellen ha- ben Pferde und Wagen verschlungen und Niemand ist gerettet worden. Es befanden sich in dem Wagen vier zur lebenóilas / G, Saa rdele Verurtheilte. i 3 us Toulon schreibt man vom 26sten d.: D überbringt dem See- Präfekten den Dosedl, ein ‘Dampfer reit zu halten, welches mit dringenden Depeschen für den Her- zog von Orleans nah Algier abgehen sol. Der „Sphinx“ hat zu dem Ende Kohlen eingenommen und is bereit, in See zu gehen. Man glaubt, daß dieses Dampfschiff die Prinzen nah Zranfreih zurüführen wird. Wir erhalten so eben durch ein Handelsschif Nachrichten aus Algier. Die Expedition is be- reit, sich in Bewegung zu seben, so wie gutes Wetter eintritt. In diesem Augenblicke sind die Wege durch heftige Regengüsse und durch das Austreten mehrerer Flüsse durchaus nicht prakti fabel. Den in den Provinzen Konstantine, Oran und Bona fommandirenden Generalen ist der T ertheilt worden, ihre Marsch - Kolonnen zu bilden, um in ihren respektiven Rayons militairische Operationen vorzunehmen. Es heißt noch immer, daß die Armce nicht über Medecah hinausgehen werde.“

Großbritanien und Jrland.

London, 29. April. Die Königin und Prinz Albrecht sind am Sonnabend mit dem Prinzen Ernst und zahlreichem- Gefolge aus Windsor wieder im Buckingham-Palaste cingetroffen. Eine Menge Personen waren. zu Fuß, zu Pferde und zu Wagen auf dem Wege nach Windsor versammelt, und insbesondere war Hydepark der Tummelplab der eleganten Welt. Die Königin, welche, wohl von der übermäßigen Hiße, etwas angegriffen ‘aus: sah, wurde überall mit lautem Jubel empfangen, welchen die vom „Globe“/ mitgerheilte Nachricht über ihren Zustand noch herzlicher machte.

Seit dem 24sten d. sind nun in Folge ciner Verordnung des Schakamts die neuen gestempelten Brief - Couverts eingeführt. Das Porto is jebt so niedrig, daß neulich. dreizehn junge Eichen mit der Briefpost von Walis nah Nottingham gesandt wurden, wofür das im Voraus gezahlte Porto nur 19 Pence betrug.

Man zählte zu Ende des Jahres 1838 in London 2660 Sachwalter und 6761 in den übrigen Theilen des Landes.

Nach dem Examiner will Lord John Russell, wenn der von ihm angekündigte Antrag auf eine Veränderung der Wähß- ler-Registrirung in England angenommen wird, einen auf diesel ben Grundsäßbe gebauten Entwurf für Jrland vorlegen.

Die Nachrichten über die neue Anleihe, welche der Kanzler der Schaßkammer bezwecken soll, lauten widersprechend. Man

| shlágt diese Anleihe auf 6, § und 10 Mill. Pfd. St. an.

Der Angabe einiger Blätter, daß Lord Stuart de Decies zur katholischen Kirche dbergetreten sey, wird vom ministeriellen Globe aufs bestimmteste widersprochen.

Vor kurzem ist cin Schiff mit 200 Tonnen Schwefel aus Dominica angekommen. Englische Blätter fügen dieser Nachricht hinzu, jene Insel fey so ungemein reich an diesem Produkte, daß England einer Zufuhr aus fremden Gebieten entbehren könne, und es sey daher sonderbar, daß so viet Lärm wegen des Sicilia- nischen Monopols gemacht werde.

Nach Berichten aus Malta vom I1LSten d. M. wollte der Admiral Stopford sclbst| mit den Linierischiffen „Prinzeß Char- lotte‘/’ und „Benbow““/, der Fregatte „Tyne‘/ und dem Kriegs- Dampfboot „Phönix“ zu den bereirts vor Neapel kreuzenden Schiffen „Bellerophon‘“, „„Jaseur“/ und „Hydra“ stoßen und nur noch Depeschen aus London vom ten d. abwarten, ehe er unter Segel ginge. Die Malta Times meldet: „Als das Kriegs-Dampfboot „Hydra“/ in der Bucht von Palermo die Arv ker auswarf, strômte fast die ganze Bevölkerung nach der Marina herab, und das geringste Signal von Seiten des Capitain Ro- binson würde einen allgemeinen Aufstand erregt haben, \o sehr schienen die Gemüther des Volks dort: fär die Englische Regie- rung eingenommen. Jn Girgenti soll schon ein Volks : Tumult stattgefunden haben. ““

: Die gegen China gerichtete Expedition soll aus wenigstens 20,000 Mann bestehen ; 14 Kriegsschiffe, ungerehnet die Trans- port- und Dampfschiffe, werden daran Theil nehmen. Alle diese Streitkräfte sollen ih den 1. Mai zu Singapore vereinigen und gegen Ende dieses Monats an den Chinesischen Küiden ertheinen.

Dem Vernehmen nach, wird in kurzem die ganze Britische Linien: Jnfanterie mit Perkussions-Flinten dewaffmnet werden. Mit dem 42sen Regiment Hochländer is der Anfang gemache.

Die Britische wissenschaftliche Association wird sich im Sep- tember dicses Jahres in Glasgow versammeln, wo bereits An- stalten zu ihrem Empfange getroffen werden.

Der das verflossene Jahr betreffende Bericht der Registri- rungs - Behörden für Geburten, Todesfälle und Trauungen in England is so eben verdffentlicht worden. Die Sterdlichkeit ist

! in verschiedenen Theilen des Königsreichs sehr verschieden. Im Jahre 1831, bei der letzten allgemeinen Zähluna, betrug die Volks-

menge von London mit Einschluß von Greenwich 1,594,890, und in den fünf Grafschaften Cornwall, Somersetshire, Wiltshire, Dorsetshire und Devonjdire ungefähr eben so viel, nämlich 1,599,024. Die Gesammtzahl der Todesfälle betrug in der 24,859, in den genannten Grafschaften 15,210, Die Zahl der Todesfälle - in 25 Stadt- Bezirken mit Einschluß der Städte Manchester und Liverpool belief fich auf 22,994, und