1840 / 128 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

t 49“, fuhr er fort, „ist Allen, die bei dem Handel mi R e ind ede wohi bekannt, und sie wünschen sehnlichst, das er ratifizirt werden möge, da es sehr wahrscheinlich if, daß, wenn die Ratifizirung bereits erfolgt wäre, die jedigen Ereignisse nicht ftatt- efunden dätten. Fch will bei dieser Gelegenbeit ein Mißverständniß erichtigen, welches sich in Bezug auf das verbreitet hat was ih im März, bei Ueberreichung einer Petition über die Schwefel-Frage , ges sagt dabe. Die damals von mir n Thatsachen wurden von dem. edlen Viscount bestätigt. Derselbe sagte nämlich, der zwischen der Britischen und der Neapolitanischen A bestehende Vertrag sep pérlegt worden, man habe sich deshalb bei der leyteren Regierung be- chwert, aber feine Genugthuung erhalten fönnen. Der edle Viscount ügte noch binzu, die Neapolitanische Regierung wolle nur, daß das onopol noch sechs Monate länger dauere. Jch beklagte mich damäls über die stattgehabte S EN die den Jnteressen der an jenem andel Theil nehmenden Kaufleuten höchst nachtheilig sey, und ih chlug vor, einige Kriegsschiffe von Malta nach Sicilien zu senden, indem eine solche Demonstration die Frage bald auf befriedigende Weise entscheiden würde. Dies ist im Wesentlichen, was ih damals sagte. Fch hatte niemals die Absicht, das gut zu beißen, was die Minister in dieser Beztehung gethau haben, auch will ich jeyt feine Meinung darüber aussprechen.“ L Lord Melbourne erwiederte hierauf, daß alle auf den Vertrag zwischen Großbritanien und Neapel bezügliche Papiere beiden Parlamentshäusern vorgelegt werden sollten. Der edle Lord habe allerdings sehr genau wiederholt, was er bei einer früheren Gelegenheit gesagt, ob aber der daraus zu ziehende Schluß derselbe sey, wie ihn der edle Lord jeßt angebe, jey eine andere Frage. Lord Lyndhurst bemerkte, er habe nur gemeint, daß die Absendung einiger Schiffe von Malta nah Sicilien den Unterhandlungen größeres Gewicht gegeben haben würden.

Unterhaus. Sigung vom 1. Mai. Herr Villiers shob seine neue Motion gegen die Korngeseße bis zum 14. Mai auf. Herr Hume zeigte an, er wolle nächsten Montag darauf antragen, daß eine Kommission ernannt werde, um die verschie- denen Britischen Einfuhr/Zölle zu prüfen, und daß man die Kd- nigin in einer Adresse ersuche, dem Hause die von Dr. Bowring angefertigten Berichte über die Handels - Verhältnisse Aegyptens und Syriens vorlegen w lassen; ferner wollte er am Montage einige Eagit an- den Minister der auswärtigen Angelegenheiten richten, um zu erfahren, ob die Britische Regierung den Sultan an der Ausgleihung seines Streits mit Mehmed Ali

indern wolle, ob dieselbe Réptessalien gegen Mehmed Ali angeordnet hâbe, ob zwei Schiffe, wie das Ge- rücht gehe, festgehalten worden, weil sie mit Albanesischen Freiwilligen angefüllt gewesen, und ob Oberst Hodges inftruirt sey, denjenigen Unterthanen der Pforte, die sh aus Aegypten entfernen wollten, Pässe zu verschaffen. Lord Mahon fragte hierauf, ob der Regierung eine offizielle Nachricht Über die gegen Neapel angeordneten Ats ugekommen sey. Lord Pal- merston antwortete: „Gestern erhielt ih Depeschen von dem Britischen Gesandten zu Neapel bis zum U7ten v. M., worin derselbe meldet, daß die Repressalien begonnen hätten, Und daß die „Hydra“ sich im Meerbusen von Neapei befinde. Herr Hume wiederholte seine Frage in Betreff des Standes der Un- terhandlungen mit den Vereinigten Staaten über die Gränz- Streitigkeit, worauf Lord J. Russell sich im Wesentlichen fol- gendermaßen vernehmen ließ:

„Jch hatte einige Bedenfen, in wie weit es sih mit meiner Pflicht

vertrage, die Frage des ehrenwerthen Herrn zu beantwörten; da aber weifel große Unruhe in dieser Us vorherrs{ht, und da J taaten veröffentlicht worden .

ohne Dokumente darüber in den Vereinigten find, so. halte ih es für angemessen, in allgemeinen Umrissen anzuge- ben, wie es mit der Streitfrage zwischen Englaud und den Vereinigt. 1 Staaten jeyt steht. Es handelt 7A hierbei um zwei sehr verschiedene Fragen z die eine ist die allgemeiñe aus dem Traktat von 1783 und aus dem Traftat vou Geutj berrllhrende Gränzfrage; die andere die Auslegung der Anordnungeu, Über die män im Jahre 1839 in Bezug auf das streitige. Gebiet übereingefommen. Was die erftere betrifft, fo würde im vorigen Jahre von meinem edlen Freunde, dem Staats-Se- cretair für die auswärtigen FSIREEn, im Namen der Regierung ein Vorschlag gemacht, den die Regierung der Vereinigteu Staaten mit einem Gegenvorschlag von ganz anderer Art beantwortete. Unterdessen hatten die Kommissarien, welche von der Britischen Regierung ernannt waren, um das streitige Gebiet aufzunehmen, ihre Arbeit beendigt und kehrten im Jañuar dieses Jahres nach England E Le vor wenigen Tagen haben fie ihren Béricht exstaltet. ieser enthält sehr wichtige Angaben, er liegt L der Regierung zur Erwägung vor, und es wird baldigst eine Antwort auf den legten Vorschlag ‘der Regierung der Vereinigten Staaten abgefertigt werden, um bx zu eröffnen, inwieweit wir im Staude find, in ihren legten Vorschlag u willigen. Was die «lgemeilie Frage betrifft, so fann ih in dieser Beziehung nur sagen, daß wir große Hoffüung haben, den Qrânzstreit mit Maine zu einer befriedigenden Erledigung zu bringen. as aber die Frage hinsihtlich der provisorischen Uebereinfunft von vorigem Fahre betrifft, so sind die gegenwärtigen Schwierigkeiten aus ibr und fast allein aus ihr entsprungen, und es ift sebr zu bedauern, daß diefe Frage solche Folgen gebabt, und daß die Ueberein unft, welche von Sir Fohn Harvey einerseits und dem General Scott andercrseits mit vollfommèner Aufrichtigkeit eingegangen wurde, zu Differenzen zwischen den Regierungea der beiden Länder geführt hat. gu Bezug hierauf halte ich es für nôthig, das Haus davon zu unterrichten, daß in einem óder zwei Punkten dêr Gouverneur vou Neu-Braunfchweig und neuer? li au dér Generäl: Gouverneur und der Befehlshäber der Truppen von Kanada den Sinn jener Uebereinkunft von Séiten der Amerifa- nischen Regierung nicht eingehalten geglaubt haben. Die von deu General Scott vorgeschlagene und vom Gouverneur des Staats Maüie gutgebeißeñe Uebereiukunft euthielt (olgende orte: „Und ‘daß er eiù: willigt, einstweilen die Fragen in. Betreff des Besiges und der Gerichts- barfeit so zu lasen, wie sie E schen, nämli das Großbritanien fak- tisch einen Theil des besagten Gebietes besegt hält und die Regierung pon Maine sein Recht auf desen Besiß leugnet, und daß'der Staat Maine faktisch einen anderen Theil des besagten Gebiets beseyt hält, worauf ihm das Besigreht von Seiten Großbritaniens bestrit- ten wird.“ Dadurch war bestimmt, daß- die Frage über den „Besiy und die Gerichtsbarkeit so bleiben sollte, wie sie damals stand; leider jedoch wurde die Lage, in der sich diese Frage damals befand, in der Uebereinkunft nicht genau angegebeu. e Uebereinfunft wurde vom General Scott am 21. März vorge- agen ; aw 23. stimmte Sir John Harvey und âm 25. der Gouvex- E Patnels ihr bei. Sir F: Harvév sagt în einer Depesche an die i e Diefe Ueberein nft besagt f viel, daß Maine für jeßt er burch eine Civil - Macht behaupteten Besekung des Aroostook- Thales gelássen werdén soll, öbne däß wit ihm dadur ein Recht auf sig einräumen; Neu-Braunschweig dagegen bleibt in dem Bex- i hn - Thales, ohne daß Maíne uns deshalb unser Recht ‘‘“; und daß dies, wenn au uicht dem Buchstaben, D) der Uebereinkun gufolge. richtig war, geht aus „Worten in einem vóm General Scott an den Göuverüeur 4 Ref riet Brief hervor, wo er, von Sir John Harvey eid, sagt : („Wenngleich er dbr Stellung nichts liber diese L fann, so bit ich do Éberzeugt, daß er feinen Thäl ‘Eibil - Macht über die Gewässer des Aroostoof - Flusses hinüber- _ léabsihtigt., Und - daß er Willens ist, seine Leute der Hütung des Bauholzes so zu verwenden, daß sie nur wenig eft werden und, wo möglich, 4 féhner Erdgterun Anlaß gebau.'

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g y ir hn vey "14 olferun ] e er 5 is darf wobl Frei L N der Géneral Scott, wir A m4 deu die Uebereinkunft so, daß in den Bewegtngen auf beiden Seitén ein völliger Stillsiand eintreten und daß die Dinge so bleiben sollten,

4 K®niglichen Akademie.

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wie sie waren, indem die bewaffnete Civil - Macht von Maine den Aroostook beseut behielte, wir aber ihr Recht auf diesen Gebietstheil bestritten, wogegen wir das Thal des oberen Stk. John beseyt behielten, und Maine uns das Recht darauf streitig machte. Daß dies det wahre Sinn der Uebereinkunft war, will ich meinerseits ohne chwierigfeit zu vollfommener eng und Ueberzeugung jeder unparteiischen e

son darthun.“ Da ir John Harvev die Uebereinkunft versiaud und in ehn dem Kolonial - Minister Lord

diesem : ; s Glenelg vorstellte , f die diesseitige Regierung dieselbe.

so billigte

Civil-Posten in Maine gehörten, in das Thal des obereu St. John» lu}ses vorgedrungen waren und sich da niedergelassen hatten, wo der isch-Fluß sich in den St. John-Fluß ergießt. Für das, was die Be-

wobuer von Maine gethau j

die g wee des Gouverneurs von Maine. Es | rin :

den Arbeiten, die erforderlich waren, unm erträgliche Befestigungswerke mit zwei Blocfhäusern am Aroostook- und am Fisch-Flusse zu errichten, haben sie noch - Wege von mehr als 100 Englische Meilen

Länge mitten durch die Wildniß gebahnt.““ Jn einem diejer

Blockhäuser befanden sich 20 30 Mann, die Morgeus und

Abeuds eine Flinte abfeuerten, um anzuzeigen, _daß sie vou je»

nem Theile des Gebietes Besiy genommen. HYerr 50x machte

deshalb Vorstellungen bei der Regierung der Vereinigien Staaten, ‘und da es nicht wahrscheinli schien, daß dies von Erfolg seyn werde, fo sandte der Gouverueur des Britischen Nord - Amerika's zwei Com- pagnieen Yufanterie nah einem Orte, der gewiß innerhalb des sirciti- gen Gebictes lag, nämlich nach dem Temiscauata.See. Der Gouver- neur von Maine und der Staats-Secretair der Vereinigten Staaten müssen diese vou mir verlescie Stelle übersehen baben. Sie sagten, „daß sie nichts gethan hätten, um die Madawaska- Niederlassung zu beuuru- bigen“, da es doch ein Theil ihrer Uebereinkunft war, dies nichi zu thun. Der unbestimmte Ausdrucck -„Madawaska- Niederlassung“ fonute leicht einen Zwiespalt zwischen dem Gouverneur von Neu-Braunschweig und dem Gouverneur von Maine herbeiführen. Aus den legten Nach- richteu geht indeß nicht hervor, daß Maine die Absicht habe, etwas mebr zu tbun, als es biéher gethan hat, uud man glaubte allge: mein, daß die beiden Parteieu in ihrer gegenwärtigen Stellung verharren würden, und daß eine Kotlision zwischen den feindlichen Par- teien, wenn auch nicht unmöglich, doch unwahrscheinlich sey. Dies ift der Staud der Gränzfrage, und es hat mir daher sehr wünschenswerth eschienen, daß, wenn in der Abfassung des Dokuments, wodurch die

arteien si für gebunden halten, irgend eine Unbestimmtheit vorhau-

den ist, zur Vermeidung jeder Kollision, die geograpbischen Gränzen beider Parteien dur eine neue Uebereinkunft genau festgestellt würden. Der Gouverneur hat mir angezeigt, daß er mit dieser Ansicht vollfcem- men übereinstimme, und er hat den Vorschlag gemacht, daß von beiden Seiten Kommissarien ernannt werden sollten, um darauf zu seheu, daß die neue Uebereinkunft genau ausgeführt werde. Dies ist der gegen- wärtige Zustand der Angelegenheit. Es sind allerdings hö‘hst uuan- genehme Differenzen zwischen beiden Parteien entstanden. Beide Län- der wüuschen die ETHaEan des Friedens, und jede Regierung fühlt sih verantwortlich für die ufrechthaltung ihrer Rechte ; ih hoffe und glaube jedo, daß dieser Zwiespalt auf eine freundschaftliche Weise wird _beigelegt werden.““

London, 2. Mai. Die Kievgin und Prinz Albrecht gaben am Mittwoch den Herzogen von Carnbridge und von Welling- ton, welcher Lebtere- gestern sein 71stes Jahr vollendet hat, so wie den übrigen Direktoren. der Gesellschaft für alte Musik im Buk- kingham-Palaste ein großes O Gestern Nachmittags be- suchten die Königin und ihr Gemahl die Kunst - Ausstellung der

er Französische Bötschafter hat géstern das Namensfest alle Kabinets-Minister, alle.Gesandten der auswärtigen Hdfe und

viele andere angesehene Personen eingeladen. O'Connell ‘hat ein Schreiben an den zu Manchester beste- henden Arbeiter-Verein gegen die Korngeseße gerichtet, worin er

demselben besonders einleuhtend zu machen sucht, daß an eine Aenderung der Korngeseße nicht zu denken sey, ehe nicht eine nochmalige durchgreifendere Neform in der Volks - Repräsentation vor sich gehe; hierauf müsse daher, so meint er, vor allen Din- den, bie Agitation gerichtet seyn, denn so lange noch die großen Grundbefißer das Uebergewicht im Unterhause hätten, die Masse des Volks aber nur in einem ganz unbedeutenden Verhältnisse reprásentirt wäre, so lange werde man mit allen Versammlungen, Associationen und Bittschriften gegen die Korngeseße nichts aus- richten. Ausdehnung des Wahlrechts, geheime Abstimmung bei den Wahlen und kürzere Parlamente müßten daher die ersten Forderungen des Volks seyn; wenn diese Reformen erst erlangt wären, dann würden die Korngeselze von selbst in sich zusammen- sinken. Von diesem Grundsaß ausgehend , sollten die Mittel- Klasse und die arbeitende Bevölkerung sich mit einander verbün- den und dem Parlamente jene Reformen abdringen.

Als vorgestern Abend im hiesigen Opernhause, wo das Ballet : „Eine Ballnacht“’, gegeben werden sollte, der Vorhang aufgezo- gen wurde und das sehr zahlreich versammelte Ballet - Personal eben den Tanz beginnen wollte, entstand plôblih cin heftiger Lärm in mehreren Logen, besonders in denen, in welchen sich der e Georg von Cambridge, der Herzog von Beaufort, Lord

astlereagh, Lord Gardiner und andere vornehme Herren befan- den. Man rief die Namen: Tamburini und Laporte und fand sauten Wiederhall, sowohl in den oberen Logenreihen als in der Gallerie. Laporte, der Direktor, erschien, um auseinanderzuseßen, weshalb er Tamburini, um dessen Engagement der Lärm entstan- den war, nicht habe engagiren können; aber man ließ ihn nicht zu Worte kommen. Er zog sih zurück, das Orchester versuchte zu spielen, aber der uf : amburini! úübertônte Alles, und das Ballet - Personal, da es seins Anstrengun- gen, -das Bállet in Gang zu bringen, vergeblich fand, seßte sih ruhig nieder und ‘fing eine lebhafte Unterhal- tung an. Nochmals versuchte darauf der Direktor zu sprechen, aber vergebens, jedes seiner Worte wurde durch einige Kern-Ausdrüe unterbrochen. Furchtbar wurde der Lärm, als der Direktor erklärte, er werde sih nit einshüchtern lassen, und als er zuleßt davon sprach, das Engagement bedingungsweise einleiten zu wollen, rief man ihm zu, Bedingungen habe er nicht zu stellen, sondern nur Ja oder Nein zu sagen, worauf dann ein Wortwechsel unter den Zuschauern selbst entstand, von denen viele {hon früher sih des Direktors angenommen hatten und ihm jeßt zusprachen, Nein zu sagen, während die Tamburinisten darauf bestanden, daß er Ja sage. achdem der Lärm von 11 bis 12!/, Uhr gedauert hatte, entschlossen sich endlich die Leb- teren der Sache dadurch ein Ende zu machen, daß sie aus den Logen auf die Bühne stiegen und von derselben, unter dem Schwenken ihrer Hüte Besiß nahmen. Als diesé Absicht ausge- führt wurde, entschwaud der weibliche Theil des Ballet Corps in shleunigster Flucht und der Vorhang fiel. Hinter dem Vor- hang soll indeß ein dort aufgestellter Polizeidiener twohimeinend gerathen haben, \ich zu entfernen, und auch dafür gesorgt haben, daß der Rath hrt würde. Tamburini hat eine in die hiesigen Blätter einrücéen lassen, in welcher er er, Laporte habe ihn auf seine Anfrage wegen eines Engagement ganz óhnè Antwort gelassen. -

Die ‘Politik des jetzigen Ministeriums wird von der Morning Chr onicle gegen die fortwährenden Angriffe der

Es ergab si nachher, daß spät im Herbsî Personen, die zu diesem |

aben, giebt es feine bessere Autorität, als | Es heißt darin: „,„Außer |

seines Kdnigs durch ein großes Bankett gefeiert; es waren dazu

Tory-Blätter in folgender Weise vertheidigt: ¡Die Minister has ben ihr Versprechen, daß sie den Frieden zu erhalten aufs cifrigste bemüht seyn wollten, bis jeßt durchaus erfüllt; es ist ihnen bis auf den gegenwärtigen Augenblick gelungen, die Ehre und dié Interessen Englands unverleßt zu bewahren und zugleich das heil eines allgemeinen, verderblichen Krieges zu vermeiden. es | trachten wir einen Augenbli, was unter diesem berühmten Frie- dens- Versprechungen des Whig - Ministeriums gemeint war. war darunter nicht etwa eine quäkerhafte Verzichtleistung auf das | Recht der Waffen verstanden, nicht der Entschluß, sich unbedingt jeder Schmach oder Beleidigung zu unterwerfen. Die Regies rung meinte und die Nation verstand darunter ganz cinfach " ein Versprechen, leichtsinnig angeregte Feindseligkeiten zu ver- meiden, ein Versprehen, so weit als thunlich eine Politik | des Friedens zu verfolgen, deren Grundzüge Ehrenhaftig- keit, Offenheit und Versdhnlichkeit seyn sollten und einen Tribut, dargebracht dem moralischen Gefühl, einem der edelsten Erzeugs- nisse der neueren Civilisation, welches endlich die Menschheit ge- lehrt hat, den Krieg in seinem wahren Lichte zu betrachten, als cin Verbrechen und einen Fluch, wêcktin er ungerecht ist, und, selbst wenn er gerecht, nothwendig und erfolgreich is, als ein \{weres Unheil. Das Land hat das Verfahren der Tories nicht vergessen, welche das furchtbare Jnstrument des Krieges zu cinem bloßen Werkzeuge in der Kunst ihrer jämmerlichen Partei-Jntré guen machten. Es hat nicht vergessen, daß unter der unmorali- \chen Herrschaft der alten Tory - Regierungen National - Antipa- thieen und Vorurheile geflissentlich wach erhalten wurden, als Mittel zur Konsolidirung der Macht einer bloßen Partei, az unter dem Vorwande einer National-Feindschaft zwischen Frankrei und England, Menschenleben aufgeopfert, Schäßze vergeUdet, morsche Mißbräuche aufgestúßr und die hdôchsten Hoffnungen des Menschen- geschlechts auf unbestimmte Zeit hinaus verschoben wurden, zum Vortheile von Niemand als einer Partei, welche sich dadurch ein Monopol für Aemterbeseßung und Plünderung der Staats- gelder sicherte. Die Whigs hatten vou jeher gegen diese Politik protestirt, und ihr erster Aft, als die Nation sie einlud, die Re- gierung zu übernehmen, bestand darin, daß sle ein feierliches und heiliges Versprechen ablegten, die Aufrechthaitung des Friedens zu einem ihrer Hauptzwedte machen zu wollen. Die Geschichte der lebten zehn chen erfülle, R und wie wunderbar, in Betracht der Um- stände, in welche sie sich versclt sahen, es ihnen gelungen ist, dies sen großen Zweck zu erreichen und von England und dem civi- lisirten Europa die Schrenisse eines allgemeinen Krieges fern zu halten. Es ist jelzt historisch erwiesen, daß -nur die feste aber gemäßigte Stellung, welche England zur Juli - Revolution einnahm, die Unglücksfälle eines eben so allgemeinen und zerstörenden Krieges, wie der Krieg zur Zeit der ersten Französischen Revolution es war, zu hindern vermochte. Die Tories spotteten Lord Palmerston's und seiner Protokolle und suchten die Meinung zu erregen, als würde England von allen Mächten des Kontinents hinters Licht geführt ? Was sagen sie jeßt zu den Protofollen? Können sie leugnen, daß diese so sehr verleumdeten Werkzeuge ihrem Zwecke doch wirksamer ent- sprochen haben, als die Känonenkugeln der Tories. Namentlich aber wurde der Einfluß Englands auf die Orientalischen Verhält- nisse durch die Whigs viel besser. gesichert, als dies unter den Tories der Fall war. [Man wirft zwar den Whigs jebt den Traktat von Chunkiar-Skelessie vor; diejer war aber nur die Folge der Dinge, zu denen die unglücliche Verwaltung des Herzogs von Wellington es hatte kommen lassen. Das Unglück war geschehen, als man Rußland gestattete, dem Geiste der Jn- structionen Canning's und den Bestimmungen des Londoner Trak- tats zuwider, die Türkei auf eigene Hand anzugreifen und sie in die Lage einer abhängigen Provinz zu verseßen, nicht aber als ein Vertrag abgeschlossen wurde, der nur zu ‘Protokoll nahm, was bereits der ganzen Welt längst offenbar war. Dieser Art war das Erbtheil, welches die Whigs von der Verwaltung des Herzogs von Wellington erhielten. Das Gleichgewicht: der Macht war zerstsrt und die Türkei zu einer solchen Lage herabgebracht, daß , allen menschlichen egriffen nah , keine Alternative mehr übrig blieb, als s{weigend die Beseßung der Dars- danellen durch Rußland geschehen zu lassen, oder, ohne Freund noch Bundesgenossen in der ganzen weiten Welt, einen schwierb- gen Kampf zu untevnehmen, um den Feind von den vortheilhaf- ten Stellungen zurückzutreiben, die man ihm einzunehmen ge- stattet hatte. Wie ver chieden zeigt sich die Lage der Dinge nach zehn Jahren einer „unfähigen‘“ Whig-Regierung. Die Stellung, die Canning eingenommen und der Herzog von Wellington aufs gegeben hatte, ist ohne einen Schuß wieder beseßt worden, und in diesem Augenblicke sind friedlihe Unterhandlungen im Sange, durch welche das so überwiegend wichtige Prinzip, auf dem der Friede von Europa beruht, anerkannt wird, daß es nämlich kei ner Macht gestattet sey, allein in den Angelegenheiten der Türkei zu interveniren, und daß, im Falle cine Intervention absolut nothwendig wird, dieselbe von den großen Mächten gemeinschafts lich, in übereinstimmender Handlungsweise, vorgenommen wérden soll. Das is die cinfache Lage der Dinge, die weder entstellt noch geleugnet werden kann.“

Mehrere Tory-Blätter enthalten Nachrichten, welche darthun sollen, daß Französische Schiffe an der Westküste von Afrika Skla- venhandel trieben. Die Sklaven, heißt es, würden von dort nah Cayenne gebracht und daselbst in Pionir-Compagnicen orgauisirt, indem sie angeblich zu vierzehvjährigem Dienste geworben wür- den, was jedoch nur ein Vorwand sey, um den eigentlichen Cha- rakter dieses Handels zu bemänteln. Man glaubt, daß die Sache im Parlament zur Sprache kommen wird.

Nach dem ce Berichte der Marine-Liste bestand die Englische Flotte am Anfange dieses Jahres aus 655 Kriegsschiffen verschiedener Gattungen. Von dieser Anzahl liegen in ver- schiedenen Theilen der Welt, meistentheils unbewassnet, aber zu verschiedenen Zwecken gebraucht, 21 Linien schisse, 26 Ee gatten und 35 kleinere Fahrzeuge. _ Jm aktiven Dienste sind 308 Schisfe, Und die übrigen sind in Englischen Seehäfen in einem solchen Zustande, daß jedes Schiff in einem Monate segelfertig werden kann. Jn der obigen Zahl ist die bedeutende Marine der Ostindischen Compagnie nicht mitbegrisfen, wie eben- falls die Extra - Flotte, ‘die während dieses Jahres aus verschie- denen Weltgegenden nach China geschickt worden ist. Jm Eng-

‘lischen Seedienste giebt cs 34 Admirale, 50 Vice - Admirale, 117 Contre - Admirale, 692 Capitaine, 462 Masters oder Segel- Capitaine, 1085 Commandeurs oder zweite Capitaine, 2813 Lieu- tenants, 557 Pahimeister, 443 Wundärzte, 400 Húlfswundärzte, 11 Aerzte und 69 Geistliche. Die Anzahl der Kadetten Und unbeförderten Offiziere wird nicht angegeben, úbersteigt abèr die der Lieutenants. An See - Soldaten zählt England 92 Com- pagnieen außer der Marine- Artillerie. i

Einer der ausgezeichnetsten Schiffsbaumeister der Khaiglden Marine, Sir Robert Seppings, ist am 2östen v. M. zu Taun-

ton in einem Alter von 72 Jahren gestorben.

Jahre bezeugt, wie getreulich sie dieses Verspres .

Zeit der .

Auch gegen den Todtenbeschauer derselben Jrländischen Graf- schaft Leitrim, in welcher der Gutsbesißer West ermordet wor, den, Herrn Moreton, hat man einen Mordversuh gemacht, doch war die Verwundung nicht tödtlich. Die Tory-Blätter nehmen aus diesen beiden Attentaten neuen Anlaß her, dem Ministerium vorzuwerfen, daß die dfsentliche Sicherheit in Jrland durch seine Nachsicht aufs höchste gefährder sey. j

Die Auswanderungen aus Jrland nach Amerika scheinen in diesem Jahre sehr bedeutend werden zu wollen; man glaubt, daß wenigstens 5 Personen ihre Heimat verlassen werden.

Die über Marseille eingegangenen Depeschen aus Alexan- drien vom Tten v. M. bestätigen die Angabe, daß Oberst Hodges

e schr scharfe Unterredung mit dem Vice-Könige gehabt. Die

imes befürchtet die nachtheiligsten Folgen für die Britischen

teressen von dieser Spannung, die leicht in einen Bruch aus- arten könne, und schildert die Macht des Vice - Königs als 200,000 Mann stark. Wie es scheine, sagt dies E bestche Lord Palmerston auf der Herausgabe Syriens und Kandiens. Ein Schuß von der Sardinischen Korvette „„Aquila“ soll beide Flotten, die Aegyptische und die Türkische, in große Bestürzung verseßt haben, es. ging das Gerücht, daß Europäische Kriegs: schiffe sich hätten schen lassen, und die Mannschaften beider Flot- ten waren beständig unter Waffen. « : i

Hyder Chan, zweiter Sohn Dost Mohammed's, der bei Ghisni gefangen genommen wurde, ist in Bombay angekommen und befindet sich dort unter der Aufsicht des Gouverneurs. Au- ßer einem Haushalt, Bedienten und Equipagen erhält er 1000

Rupien monatlich. Niederlande.

Aus dem Haag, 3. Mai. Die Regierung hat heute der Central- Section der zweiten Kammer die bestimmte Zusicherung ertheilen lassen, daß im Jahre 1841 eine genaue Darlegung des Finanz-Zustandes und zwar ohne irgend eine Ausnahme zu ma- chen, mittheilen werde. Es ist dies hauptsächlih geschehen, weil die Besorgniß herrscht, daß die Kammer abermals das Budget verwerfen werde.

Amsterdam, 2. Mai. Am hiesigen Fonds - Markte siel | diese W2che wenig von besonderer Wichtigkeit vor, der Umsay blieb sehr mäßig und die Schwankungen in den Coursen waren nicht erbeb- lich. Es \chien anfänglich, daß die etwas günstige.e Stimmung. die f am verwichenen Sonnabend zeigte, diese Woche anhalten würde, a man Moutag Zprozentige und alte Svyudifat-Obligationen nech bvber

| Farbe Plaß machen müssen. Und doch sind dieie beiden Extreme,

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heiten bedienen muß, um zu seinem Ziele zu gelangen. Wird

diese dubitative Phrase wirklih in das Geseß aufgenommen, so

wird sie ein bleibender Zeuge der {wankenden Stellung des

Ministeriums, ein unauslöschlicher Charakterzug der gegenwärtigen

Situation seyn. Was vorherzusehen war, trifft ein: die Mini-

ster haben feine sichere Majoritát ‘in der Kammer. So wie sie

das Produkt einer zufälligen Coalition heterogener Bestandtheile

sind, so müssen sie auch, um si zu halten, bald hier, bald dort ihre Stübe suchen, was die Staats - Gewalt nur schwächen fann. Schon ist es in den Blättern, die als die Haupt-Organe der verschiedenen Parteien gelten, zu interessanten Erörterun- gen gekommen; der „Independant“, dessen Redacteur, Herr Faure, ein persönlicher Freund der jeßigen Minister is, und der dazu die Aufgabe hat, jedes Ministerium zu unterstüßen, erklärt, das neue Kabinet werde in der innern Politik dasselbe System der Mäßigung befolgen, wie das frühere, auch in Beziehung auf Handel und Gewerbe, und auf die Verhältnisse zum Auslande sey jede Aenderung abzurathen, sie würde nur nachtheilig seyn. Darüber wundert sich höchlich der „Observateur“/, das Organ der antifkatholischen Opposition, dem es um eine pseudoliberale Umschmelzung des ganzen Regierungssystems zu thun ist, und crflärt, wenn es so gemeint sey, so möchten auch eben so gut die alten Minister am Ruder geblieben seyn; der Artikel des ¡¿Îndependant“/ sey sehr unpolitish, män hoffe, ev dúrfe nichf als das Mauifest des neuen Ministeriums anzujehen seyn. Der ¡„„Independant““ lenkt dann auch ein, und erwiedert, allerdings habe das Ministerinm mit jenem Artikel nichts zu thun gehabt, es sey auss{ließlich das Werk der Redaction gewesen. Seitdem aber will doch der frúhere Jubel des liberalen Blattes über den Sturz des de Theux'schen Ministeriums niht mehr fo laur werden; man observirt sich gegenseitig Blätter, welche die geheimen Gesinnungen der extremen Katholiken, die mit dem Herrn Dumortier an der Spike gegen Herrn de Theux gestimmt, E O Gelegenheit haben, verhehlen es niht, das neue Ministerium sey nur ein transitorisches. So wie nämlich die antikatholischen Blätter sich {hmeicheln, es werde nun bald zu einem ultraliberalen Ministerium kommen, rechnen jene darauf, daß die Herren Lebeau u. \. w. in kurzem den Mänuern ihrer

die schon auf die Verlassenschaft, des noch keinen Monat alten Kabinets spekuliren, ihm nöthig, wenn es sich in der Kammer zu halten wünscht; daher es sich denn in der Nothwendigkeit sehen wird, nach beiden Seiten hin den Hof zu machen, wie sich

bezahlte; doch s{chon am folgenden Tage mangelte es an Käufern, wo- dur der Markt wiede- flauer wurde; der demnächst cintretende Res- | contro - Termin veranlaßte zwar einige Lebhaftigkeit im Umsaße, die | Course wurden dadurch aber nur wenig berührt. Jutegralec blieben Monutag 52!3/, 5 pCt. und nach unbedeuteuden Schwankungen zuleßt 5211/, g pCt.; Kanzbillets gingen von 24/16 Fl. zurück auf 23?/, Fl. ; | Sproc. wirflihe Schuld behanptete sich nahe genug auf pari und Ost: |! «indische auf 98 pCt. ; den größten Preiswechsel erfuhren Actien der Handels - Gesellschaft, indem Montag bis 181?/, pCt. dafür angelegt wurde und gestern nur 181!/, pCt. zu bedingen war. Auch die Course von Oesterreichischen und Rusfischen Fonds fonnten sih faum erhalten : für Preußische Prämien-Scheine hat man dagegen, wegen anhaltender Frage, 130'/, Fl. bedingen fönnuen. Mit Spanische Ardoin-Obligatio- uen ey es gestern etwas besser und wurde dafür ex divident 1273/z pCt. bewilligt. Die Course der Eisenbahn - Actien sind dieser Tage, bei der durch das Gouvernement gewährten Konzession zur Fortsezung der Bahn vou Harlem bis Rotterdam in Schwanken gekommen ; Harlemer Actien standen anfangs 111 pCt., doch fielen sïe allmälig und waren estern zu 108 pCt. zu haben; Rotterdamer wurden erst zu 10 und

hiervon schon Beispiele anführen ließen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 1. Mai. Se. Majestät der König ertheilten vor einigen Tagen dem bisherigen Kaiserlich Oesterreichischen Geschäftsträger, Grafen von Ugarte, welcher als Gesandter nach

ohne Aufschub dem Eindrucke entgegenwirken zu können, den das Gerücht von jener Klageschrift gemacht zu Cifen scheint, um die Erlaubniß gebeten hat, den Major Magens getichtlih zu belan- gen, und die Klageschrist durch den Druck zur öffentlihen Kunde zu bringen. Nachdem diese Erklärung nebst dem Bedenken des Kammer - Direktors über die Sache Sr. Majestät allerunterthä- nigst vorgelegt worden, haben Allerhöchstdieselben unter dem 29. April geruht, folgendergestalt an den Kammerherrn Lowzow zu reskribiren: „Nachdem Wir die durch Dich ca ERs allerunterthänigste vorläufige Erklärung des General - Gou- verneurs Unserer Westindischen Inseln, General- Majors Schol- ten, über die vom Landvogt auf St. Jan, Major Sis: al- lerunterthänigst eingereichte Klage, nebst Deinen in dieser Anlei- tung allerunterthänigst gethanenen Aeußerungen in Allerhöchste Erwägung gezogen haben, finden Wir auch, daß kein hinreich en- der Grund vorhanden is , eine solche Untersuchungs- Kommission anzuordnen, wie der General-Major Scholten sie nahgesuht hat, wogegen wir der von allen nothwendigen Erläuterungen begleites- ten vollständigen Erklärung entgegensehen wollen, die er nach sei- ner Ankunst in der Kolonie, baldmöglihs| über die Sache abzu geben hat. Wir haben jedoch nichts dagegen, daß er, in Ueber- einstimmung mit seinem beshalb geäußerten Wunsche, und in Analogie mit der Verordnung vom 27. September 1799, gegen Major Magens, wegen der von demselben gegen ihn vorgebrachs ten Beschuldigungen, flagbar wird; so wie, daß er die Klage- {rift des Major Magens durch den Druck zur öffentlichen Kunde bringe. Endlich gestatten wir, daß diese Unsre Allerhöchste Resolution in der Kollegial-Zeitung bekannt gemacht werde.“

Von hier auf Kiel werden aller Wahrscheinlichkeit nach diesen Sommer drei Dampfschiffe gehen: der früher allein berechtigte /, Frederik VI.“/, ein neues Franzésisches (von Eisen, wie es heißt), speditirt vom hiesigen Grossirer Fiedler, und das Donner-Schmidtsche, welches den Namen „„Vulcan““- führt, in England gekauft ist, 180 Pferdekraft hat Und 150 Kommerzlasten trägt. Von leßterem heißt es, daß es die Tour in 14 bis 16 Stunden machen werde, und man keine Nacht unterwegs zu seyn brauche. Es soll im Juni -Monat seine wdchentliche Fahrt beginnen, höchst elegant eingerichtet seyn, und sehr viel Plaß für Transitgut haben. Das Töônninger Dampfschiff von 120 Pferdekraft, das auf Altona gehen und zur Bugfirfahrt gebraucht werden soll, wird seine Fahrten Mitte dieses Monats beginnen. Es führt den Namen „„Scotia“/. Husum wird wahrscheinlich auch ein Dampfschiff} erhalten, welches 10 Englische Fuß tief geht; und es wird sih nun zeigen, ob es sich auf der Eider und Hever gebrauchen läßt. Jhchoe will nicht zurúckbleiben; sein Dampfschiff soll mit Passagieren und Frachtgut zwischen Hamburg und Ibehoe gehen und also die Stór befahren, und, wie es heißt, wird noch ein anderes Dampfschiff auf Glückstadt gehen.

Karlsruhe und Darmstadt geht, die Abschieds - Audienz und empfingen demnächst den Grafen von Esterhazy, der bis zur

| Rückkehr des Gesandten, Grafen Woyna, die Functionen eines

Kaiserlichen Geschäftsträgers bekleidet.

Der Adel, Priester und Bauernstand haben beschlossen, den Anfang des nächsten Reichstages auf den 14. Januar 1845 zu bestimmen. Der Bürgerstand hat zu dem Ende eine Motion an den Staats- Ausschuß geschickt, und beschlossen, die Entscheidung abzuwarten. ;

Der Entwurf des General-Budgets-iskt*jeßt von dem Comité den Reichsständen vorgelegt. Der erste Haupttitel oder die Ci-

anit zu 8 pCt. Agio vergeben. Der Geld-Cours ist bei lebhafter Frage | yil-Liste ist unverändert. Der zweite Haupttitel oder der Staats-

im Steigen ; Leih: Geschäfte wurden zulegt zu 3'/, pCt. und Prolon- gationen zu 4 pCt. Feu geschlossen.

Am Getraide - Markte crhielten sich die Weizeupreise sehr gut, je- doch der Umsaß beschränfte sich auf das gewöhnliche Bedürsniß. Ju Roggen giug der Handel aber lebbafter von Statten, da sowohl getrock- neter als Preußischer particenweise zur Versendung abgenommen wur den. Folgende Preise sind bezahlt: für 126pfünd. bunten Polnischen

Anschlag für die Civil-Aemter ist zu 2,033,917 Rthlv. vorgeschla- gen, oder circa 100,000 Rthlr. weniger als das vorige Budget. Diese Verminderung is hauptsächlih dadurch entstanden, daß das Comité Ersparungen in den diplomatischen Ausgaben vorge- schlagen hat. Der Staats- Anschlag für die Armee is nur mit 43,000 Rehlr. heruntergeseßt, doch hat, das Comit- angedeutet,

Weizen 375 . 380 . 385 Fl. nach Güte; 127pfünd. 350 Fl.; 126pfünd. ährigen Rheinischen 330 Fl. ; 126pfünd. N und eten dies 328 Fl. ; ür 129pfünd. ubanfa 305 Fl. ; für 119. 120pfünd. Preußischen Rog- gen 170.175 Fl.; 117pfünd. dîto 168. 169 Fl.; 1/7pfünd. alten dito 175 Fl.; 1i8pfünd. fris angefommenen dito unterm Schloß 168 Fl. ; 116. 118. 119pfünd. Rigaer Roggen 172. !80- 183 Fl.; 118pflind. dito in Eutrepot 172 Fl. ; 118pfünd. Ärchangeler in Konsumpt 180 Fl. Der Getraide-Zoll für den Monat. Mai ist, wie folgt, festgeseßt : Von Weizen eingehend 7!/, Fl., ausgehend 15 Fl. pro Last. Roggen » D frei. Buchweizen .. . - hl/, Ss Gerste 3 71/2, Ì- a frei.

Belle n

Brüssel, 1. Mai. Jn der Kammer hat heute Herr von Bun úber das Amnestie-Projekt berichtet. Alle Sectionen sind einstimmig für eine allgemeine Amnestie gewesen; es herrscht nur einige Meinungs-Verschiedenheit über die Ausdehnung des Arti- kels 20 des Friedens-Traktats. Die Central-Section \{lägt vor, daß dem Projekt zugefügt werde, daß dieses Geseß, in Betreff der Miederschlagung politischer Prozesse, nur in sofern es nd- thig ist, Gültigkeit habe.

Ein Lütticher Blatt schreibt: „Die Eisenbahn-Arbeiten an der Maas-Section hatten auf einem einzigen Punkte im Dezem- ber begonnen, seitdem haben sie jedoh sich so ausgedehnt, daß man sieht, die Direction will die verlorene Zeit wieder einbrin- gen. Die Erdarbeiten sind jeßt auf 25 Punkten in Gang. Alle

unnels sind begonnen. Man beschäftigt sich auch mit dem Zu- auen und Backen der Steine für die vielen aufzuführenden

erke. Seit dem 1. Februar geschehen die Transporte mit l aggons. Am 1. März waren 60,000 Kubik-Metre Erde be- wet.

Brüssel, 2. Mai. (K. Z.) Unsere Blätter Bericht der Central-Section an die Kammer über E pan neuen Ministerium vorgeschlagene Amnestie-Geseß. (S. oben.) Es war natürlich, daß sich die Meinungen über die Frage, ob überhaupt ein solches s nôthig sey, eben so theilten, wie sie sich früher über die van der Smissensche Frage getheilt hatten. (Von den 40 Mitgliedern der Sectionen haben sich 14 gegen den Entwurf erklärt und 3 ihr Votum vorbehalten.) Die damals mit

dem Ministerium gestimmt, beharren bei der Behauptung, der |

20. Art. des Friedens-Traktats enthalte schon di i

ès bedürfe keines besonderen Gesehes. Du Ge, rage e p Ministeriums dagegen behaupten, ein spezielles Geses sey nôthig. Da nun die Kammer leicht wieder in zwei große Theile zerfal- len könnte, und es auh den neuen Ministern darum zu thun is, einer “an 1d aas dffentlichen E auszuweichen, so i man auf den seltsamen Mittelweg gerathen, in das Amnestie-G seß die Phrase „in so fern es ndôthig‘/ einzuschieben. Die Ka

._ mer erklärt also, sie wisse selb jt recht, wie sie es mit dieseŒ j rklärung, die ihr eb f re machen dürfte, als dem Ministerium, dai sich fter Bald

che zu halten habe, eine

auf welche Art Mens rößere Ersparungen für die Zukunft zu bewirken wären. er Anschlaz für die Marine ist mit 14,000 Rthlr. erhdht, und das Comit: hat proponirt, daß’ der Bau von neuen Linienschiffen nicht cher vorgenommen werde, als ein voll- ständiger Plan für das künftige Vertheidigungswesen, was die Marine betrift ,- festgestellt werden könne. Für alle übrigen Haupttitel sind mäßige Erhöhungen vorgeschlagen. Das ganze Budget ist um 14,551 Rthlr. niedriger, als das vorjähriae.

Die hiesigen Zeitungen führen ein neues Beispiel an von - der unrechtmäßigen Gewalt, welche das Dänische Sundzoll-Amt in Helsingôr seit einer geraumen Zeit gegen die Seefahre: aus- übt, und gegen welche schon von mehreren Seiten ernsthafte Re- monstrationen erhoben worden. Eine Schwedische Brigg, „„Obe- ron‘’, von Rio - Janeiro kommend, hatte am !bten v. M. den Sund passirt mit einer Ladung von 3764 Ballen Kaffee, deren Werth nach der Faktur sich auf 140,414 Rthlr. Schwed. Banco belief. Nach dem bestehenden Traktat sollte davon für das Rech- in die Ostsee einzulaufen ein pCt. oder 1404 Rthlr. an Zoll ge- zahlt werden. s Dänische Zoll-Amt hat dagegen, aller Pro- teste des Schiffers ungeachtet, eine Summe genommen, welche nach Cours an 8406 Rthlr. Schwed. Banco beträgt. Es wäre demnach nur diese cine Ladung, welche ungefähr einen Fünftheil des jährlichen Bedarfs Schwedens an Kaffee enthielt, ungehöri- gerweise mit 7000 Rthlr. zu hoch taxirc worden.

Graf Rosenblad hat das Jahrespräsidium in der Akademie der Wissenschaften niedergelegt mit einer Rede über das Krimi- nalwesen, und Professor Säfstrôm is als Präses dieser Akademie für das laufende Jahr erwählt.

Das Dampfboot „Swithiod“/ ging tn diesem Jahre zum erstenmale wieder gestern von hier nah Lübeck ab und war ganz mit Passagieren beseßt.

Dânemar?.

Kopenhagen, 2. Mai. Am Mittwoch werden Jhre Ma- täten sich nah Jhrer Sommer-Residenz, dem Lustschlosse Sor- nfrei, begeben.

F Ueber die mehrerwähnte Scholten - Magenssche Sache wird Mun folgendermaßen in der Kollegial-Zeitung berichtet: „Es Kist dem Publikum bekannt, daß der Landvogt auf St. Jan, Ma- Wior Magens, Sr. Majestät eine weitläuftige Klageschrift über den General-Gouverneur der Westindishen Inseln, General: Major von Scholten , eingereicht hat, worin derselbe außerdem, daß er sich über verschiedene Kränkungen beschwert, die ihm von jenem ¡ Beamten widerfahren seyn sollen, in Verbindung damit verschie- ‘dene, dés General-Gouverneurs übrige Amtsverhältnisse betref: fende Anschuldigungen vorgebracht hat. Seine Majestät haben, | mittelst des Direktors des General-Zollkammer- und Kommerz- Kollegiums, Kammerherrn Lowzow, des General-Majors von Scholten's Erklärung über bemeldete Klageschrift eingeholt, worin dieser, außer vorläufig, und so weit er bei seinem Aufenthalt hier in der Stadt dazu im Stande gewesen, der Klage zu begegnen, auf eine Untersuchungs - Kommi sion angetragen, vor welcher er sein Verhalten aufklären könne, und dabei, um noch kräftiger und

Deutsche Bundesstaaten.

Karlsruhe, 1. Mai. Einer Großherzoglichen Verordnung in Betreff der Prúfung katholischer Geistlicher für Kirchenpfrün- den in dem heutigen Staats- und Regierungsblatt entnehmen wir nachstehende Hauptbestimmungen: „Jn Erwägung, daß bisher úber die Prüfung der katholischen rezipirten Geistlichen, welche sich um einé Kirchenpfrúnde bewerben wollen, keine allgemeinen Vor- schriften, sondern nur in einzelnen Landestheilen Partikular-Ver- ordnungen bestanden, haben Wir auf den Vortrag Unseres Mie niferiuums und nach Vernehmung des erzbischdflichen Ordina- riats, zur Befriedigung des Bedürfnisses allgemeiner für alle Landestheile geltender Bestimmungen über die Konkurs-Prüfun- gen, beschlossen und verordnen, wie folgt: s. 1. Jeder katholische noch nichr definitiv angestellte Geistliche, der zu einer Kirchen- pfründe befördert zu werden wünscht, hat sich der unten bezeich- neten Konkurs- oder Dienstprüfung zu unterziehen. §. 3. Um zu dieser Prúfung zugelassen zu werden, wird erfordert: 1) daß der Geistliche die Seelsorge hon wenigstens zwei Aahre lang ausgeûbt habe, und gute Zeugnisse seiner Vorgeseßten über sei- nen Wandel vorlege; 2) daß derselbe wenigstens ® Wochen vor dem bestimmten Prúfungs-Termin , unter Vorlage der erforderli- hen Zeugnisse, bei der katholischen Kirchen-Section Unseres Mi- nisteriums des Innern um Zulassung \chriftlich nachgesucht hat. Ueber die Zulassung entscheidet die genannte Kirchen-Section im Einverständniß mit dem erzbischdflihen Ordinariat. §. 4. Die Prüfungs - Kommission wird von der Staats - und von der Kir- chen-Behörde gemeinschaftlih niedergeseßt, indem nämlich die ka- tholische Kirchen- Section einen landesherrlichen Prüfungs-Com- missair und zwei geistliche Examinatoren und das Ordinaríat ei- nen erzbishöflichen Prúfungs - Commissair und gleichfalls zwei geistliche Examanitoren ernennt, und indem von bei- den Behörden gemeinschaftlih ein landesherrlicher Dekan oder Bezirks - Schul - Visitator dazu berufen wird. Die Leitung und der Vorsiß steht dem landesherrlichen Com- missair zu. §. 10. Geistliche, welche in der Konkurs- Prüfung eine der geringeren Noten erhalten haben, dürfen fich zur Er- langung einer besseren Note einer zweiten und selbs einer dritten Präfung unterziehen. Geistliche, welche in der Konkurs-Prüfung als befähigt nicht erklärt worden sind, können eine zweite, und wenn auch diese mißglücken sollte, noch eine dritte Dienstprüfung bestehen. Eine vierte Prüfung findet nicht statt.

Damrstadt, 3. Mai. Der Herzog von Nassau ist hier eingetroffen und im Gasthause zum Darmstädter Hofe abgestiegen.

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Preßburg, 2. April. Der Reichstag hat, mit Bezug auf den Plan eines zu erbauenden Donau-Theiß-Kanals und die vom Baron Sina herzustellende Ungarische Eisenbahn folgende Repräsentation an Se. Majestät den Kaijer und König cnt- worfen : « :

Ew. Majeftät! 2c. Jndem die Reichsstände einen Gesey - Artikel über den die Donau mit der Theiß verbindenden schiffbaren Kanal beiligend allerunterthänigst vorlegen , bitten sie zugleih, Ew. Majestät wollen denselben Allergnädigst zu bestätigen geruhen, da er hauptsäch- li das Gemeinwohl des Landes betrifft ; nachdem aber der Gemein- nugzen dieses Kanals dadurch bedeutend gesteigert würde, daß de Na» tur - Produkte unseres so gesegneten Vaterlandes aus den frucht - ra Ebenen auf demselben befördert und auf der Eisenbahn au rec L Donau - Ufer dem Westen und Süden zugeführt werden fönnten A bitten wix allerunterthänigst, Ew. Majestät wollen geruhen, gemes N Befehle zu ertheilen, daß Varon Sina, der im Sinne des Geseh um Bau einer Eisenbahn am rechten Donau - Ufer bereits ein höchstes Privilegium erhielt , di gann N agein auf löhere g M ondern dieselbe in Folge feiner N bis Ofen und Pesth baldigst auszuführen sich ße sollez denn von solchen langen Straßen - Linien, und selbs bis zum gferen Theil Meere ausgedehnten Communications - Mitteln ist im gr

des Landes ein blühender Handel zu gewärtigen.““