1840 / 140 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

hen und die Communication shwierig machen, sind die alleinige

der V erung, welche in dem Eintreffen der Depeschen N E REA p versi ern jedoch, daß alle bis jeßt erhaltenen

Details vollflommen beruhigend sind und daß Alles einen glän- zeáden und glücklichen Feldzug ankündigt.“

Großbritanien ünd Zrland.

, London, 13. Mai. Die: Mintster hatt geen im Ober- hause die Genugthuung, daß der Herzog von Wellington, wenn er ih auch nicht positiv billigend über ihre gegen China befolgte Politik aussprechen wollte, doch negativ, durch die ámpfung des Stanhopeschen Antrages durch die glänzende Nechtfertigung des Capitain Elliot, dur die Vertheidigung des Opiumhandels und durch die entrústungsvollen Aeuß en über das Verfa

dez Chinesischen , den von der Regierung gegen China ergriffenen Maßrcege!n gewissermaßen die Sanction seiner hohen trilitairischen und stäatómännischen Autorität ertheilte. Wenn nün auch die chrenhafte Redlichkeit, welche der Herzog in diesem wichtigen Falle wiederum zeigte, der konservativen Partei fast noch mehr nüßenmuß, als den Ministern, da jene Rede gewiß im Lande einen bedeutenden Eindruck machen und denhochherzigen Führer jener Partei im Oberhause, mit ißm also auch seine Anhänger in der dentlichen Meinung sehr heben wird, so ist doch für den Augen- blik dem Kabinet damit ebenfalls nicht wenig gedient, denn der Schild, den der Herzog shübend übér dasselbe gehalten, sichert es wohl fúrs erste vor weiteren Angriffen in Bezug auf die ge- en China beschlossene Expedition. Schwerlich wird nach dem

‘chicésal, welchen die Motion des Grafen Stanhope im Ober- hause gehabt, Herr Palmer nun im Unterhause die seinige noch vordringen, und dér Aufschub derselben dürfte als ein Vor- {äufer A gänzlicher Verzichtleistung darauf zu betrachten seyn. Nicht h erfreulih waren“ die beiden leßten Unter- haus-Sißungen für das Ministerium. Nur durch ein Ver-

nämlich durch fortwährend E Anträgè auf Verta- gung des Hauses; waren hier die Anhänger des Kabinets im Strande, die Erlassung eines neuen Wahl-Ausschreibens für Lud- low nah hinzuhalten, um dem ministeriellen Führer des Unter- hauses, Lord John Russell, der in den lebten Tagen wegen dés 4 Unglücksfalls in -seinèer Familie den legilativen Verhandlungen I nicht beiwohnen fonnte, Gelegenheit zur Theilnahtne an der Dis- N kussion über die Genehmigung jenes Wahl-Auss{rèibens zu geben. fl Es wurde on errbähnr, daß diese Sathe zu einer wichtigen Par- f teifrag? geworden ist, weil es ih einerseits dabei um den Gewinn oder Verlust zweier Stimmen handelt, die bei dem jeßigen balan- cirenden Verdälmniß der Parteien niht aleihgültig seyn können, andererseits um die ÜUngestraftheit oder Züchtigung arger Bestéchüngen bei den Parlaments-Wahlen.' Die Wählérschaft der Stadt Lüdlow, weiche zwei Repräsentanten ins Parlament sendèt, ist nämlich durch j einen Ausschuß dès Unterhauses solcher Corruption im hôchsten Grade überwiesen und ißre Wahl deshalb für ungültig exklärt warden. Die liberale Partei will daher, daß das Wahlrecht die- ses Orts wenigstens eine Zeit lang suspendirt werden soll, bi von einer besonderen Kommission die ganze Saché noch einm genau untersucht wäre; aber bei allen ihren hierauf gericht Anträgen, ja jelbsst bei denen, die nur eine einstweilige Vertägun: des Wahl-Ausschreibens bezweckten, bis Lord J. Russell wieder im Unterhause erschienen wäre, blieben die Liberalen in dex Minori- tät, Und nur durch beständige Erneuêèrung ihrer Verta- gungs - Motionen gelang es ihnen an beiden Abenden die Debatten so Lehr in die Länge zu ziehen, da das Haus am Ende ermüdet wurde und in die einfache Scaugune willigte. eute wird indeß der Antrag auf rlassung des Wahl-Ausschreibens vermuthlich gleich bei Beginn der Sißung von neuem gestellt werden. Besonders empfitdlih muß es für die Minister eyn, daß sogar die von dem Schaßamts- Secretair, Herrn E. Stanley, an beiden Abenden dent Antrage Lord Darlington's auf Erlassung des Wahl - Ausschreibens entge- gengesesten Amendements, die bloß auf dreitägigen Aufschub ge cichtet waren, mit respektive 226 gegen 215 und 216 gegen 180, aiso mit Majoritäten von li und 36 Stimmen verworfen wurt- den. Durch diese günstige Stimmung des Hauses für den der Bestechlichfeit überführten Wahlort Ludloro, die sich nocch entschie- dener zeigte, als Herr Horsman die Aussekung des Wahl- Aus- Tchreibens bis zu nochmaliger Be lebten Wahl-Um- triebe zu Ludlow beantragte, und dieses Amendemént sogar mit einer Majorität von 57, nämlich von 148 gegen 91 Stimmen verworfen wurde, ließ s Charles Buller S zu solcher Er? bitterung fortreißen, daß er den höhnischen Antrag stellte, der Sprecher solle durch- die Zeitungen bekannt machen, daß der er: ledigte Parlamentsfiß für Ludlow zu verkaufen sey, und daß alle Personen, die darauf dieten wollten, ihre Gébote bis zum näch- sten Montag einreichen möchten, daß aber die Zahlung in Géld oder Staats-Papieren, nicht in Bier oder Spirituosen, geschehen müsse, damit die Wähler doh wenigstens wie Menschen Und nichk wie Vieh beharidelt und, wenn auch bestochen, döch nicht betrun- fen gemacht würden. Der Sprecher gab indeß dem Antrag- steller zu bedenken, welchen Eindruck einé solche tion héxvot- bringen müßte, wenn sie in die Protofolle des Hauses! eingetra- en würde, und Herr Buller nahm darauf sein Amendément ohne Weiteres zurück: Fürst Alckander Lieven, der bei einem Stürz vom Pferde 4 eine starke Gehirn-Erschütterung erlitten hatte, befindet sich jeßt außer Gefahr. :

Die Morning Chronicle will die bestimmte Nachricht haben, daß cin reiches Londoner Banquierhaus, mit Genehmi-

gung des von ‘den Jnhabern Spanischer Staatspapiere nieder acseóten Ausschusses, der Spanischen Negierung die nöthigen Mittel zur Beendigung des Bürgerkrieges unter sehr günstigen Bedingungen angeboten habe. '

p Frland haben nun auch Versammlungen zu Gunsten von Lord Stanley's Bill stattgefunden, doch sind nätürlich, die Tories in jenem Lande an Zahl - gegen die Whigs und Radikalen oder Repealen sehr zurückstehen, die desfallsigen Birt- schriften bei weitem nit so zahlreih unterschrieben, als die, welche gegen diese Maßregel veranstaltet worden. Von den Jr- ländischen Unterhaus -Mitgliedern, welche man zu O'Connell's Anhang rechnet, weigert sich nur ein einziges, Sir John Bourke, dex Maßregel Lord Stanley's entgegenzuarbeiten.

Was den Bedienten des ermordeten Lord W. Russell ganz besonders verdächrigt, ist der Umstand, daß die Polizei in seinem

ÎA Koffer einen Hammer, auf ciner Bank in seiner Speisekammer f ein Brechéisen und einen Schraubenzieher -gefünden hät, Und E f das das Brecheisen und der Schraubenzieher genau’ in die Ein- M / drücke paßte, welche an einem bei dem Raubmorde erbrochenen j

Schrank zurügeblieben waren; ferner die Entdeckung eines gol- denen Schlößchen, welches Lord W. Russell längst vermißt hatte und das er in cinem Gasthofe zu a Sa zurückgelassen zu ha- ben giaubte, weshalb er auc) dorthin schrieb, aber zur Antwort

fahren, welches Sir N. Peel als höchst unwürdig bezeichnete,

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schon ein Flecken auf das frühere Leben Courvoisier's, der seine bisherige 1 aen nit wenig zu seinen Gunsten geltend emacht hat. Zu erwähnen is auch noch, däß ein chemaliger dienter des Ermordeten, Namens John Ellis, der jekt bei Lord Manéfield in Diensten steht, große Cifersucht bei Cour- voisier erregt zu haben scheint, weil sein Herr jenen öfter zu g fommen ließ, da Ellis eine alte Anhänglichkeit an ord W. Russell bewahrt hatte, weshalb dieser ihm sehr zuge- than war und ihm manchmal ein kleines Geschenk machte; noch vor er Zeit hatte der Lord seinen ehemaligen Diener durch Courvoisier zu sh bescheiden lassen, die Bestellung war aber von diesem nicht ausgerichter worden. Jener Ellis nun hat: jeßt ei nen Brief an cinem mit ihm bekannten Kellermeister des der g Lord W. Russell's gegenüberliegenden Hauses geschrie-

ben, worin er seine Freude darüber ausspriht, daß er zur Zeit des Mordes gerade nicht in London gewesen, weil sonst am Ende auf ihn ein Verdacht des gräßlichsten Undanks hätte fallen kön- nen. Man will auch wissen, daß der besagte Kellermeister die Polizei benachrichtigt hätte, er habe ihr einige wichtige Eröffnun- gen zu machen; doch ist dieses ein bloßes Gerücht. Henry Carr, ourvoisier's Freund, der bekanntlich wegen anfänglichen Ver- dachts hinsichtlich der Wahrheit seiner Aussagen über den Ort, wo er die Nacht von Dienstag zu Mittwoch zugebracht, ebenfalls verhaftet war, is jebr wieder freigelassen worden; auch die beiden aúsmágde, deren Unschuld durch das mit ihnen angestellte Ver-

eit erhaltén. acch den Aussagen des Polizei-Jnspektors Pierce at derselbe, außer den oben hon erwähnten verdächtigen Jn- strumenten, in Courvoisier's Speisekammer eine Börse mit fünf Goldmünzen und ses goldenen Ringen, worunter ein Trauring, in einem Loch zwischèn Wand und Fußboden, ferner eine Zehn- pfundnote, eine Waterloo: Medaille und noch einen Ring hinter einer Wasserrdhre versteckt und cin goldenes Schldßchen, so wie ein Bund Schlüssel und 6 oder 7 Shilling in Silbermünzen in Courvoisiers Tasche gefunden. Die Antwort des Gefangenen, als man ihm dies vorzeigte, war: „Was Sie in meiner Tasche gefunden, gehdrt mir; von dem Anderen weiß ich nichts; ih bin unschuldig und habe ein reines Gewissen.“/ Das Schlößchen soll aber von Ellis, dem früheren Bedienten des ermordeten Lords, für dessen Eigenthum erkannt worden seyn. Die Ringe und die Medaille waxen nicht gleich nach dem Morde vermißt worden, daher stehen sie niht auf dem Verzeichniß der entwendeten Kost- barkeiten, welches man den Londoner Pfandleihern zur Warnung

an den Besuch Georg's

gegen einzureichen.

behauptete, das einzige

anae hat; Lord W. Russell soll aber jene Ringe bis zu der acht seiner Ermordung sters an den Fingern getragen Cine

Der Sun hält es bei Gelegenheit des gräßlihhen Mordes, er än Lord W. Russell verúbt worden, für zweckmäßig, das Pu- blikum dáran zu erinnern, daß hinsichtlich dieses Verbrechens die Kriminal-Geseßgebung keine Veränderung erfahren hat, soñdern j daß die Todesstrafe für dasselbe noch feststeht. „Möge man also“, fügt dies Seen An „die Wiederkehr solcher Verbrechen nicht etwa der Verbe rug unseres Straf-Kodex zuschreiben und des- halb vielleicht jene glückli abgeschafften barbarischen Gewohnhei- ten wieder zurückwünschen ; diejenigen Verbrechen im' Gegentheil, für welche die Todesstrafe abgeschafft worden ist, haben sich seit dieser Abschaffung an Anzahl entschieden vermindert.“

Die nachtheiligen Folgen, welche die Chartisten-Unruhen auf den Verkehr in Wales, besonders in der Gegend von Newport, gehabt haben, verlieren sich allmälig. Die Geld-Verlegenheit ist vorüber, die Aussicht für die Aerndte sehr günstig, und in den Bergwerks - Bezirken fehlt es nur noch- an Vertrduen, um den gedeihlichen Zustand wiederherzustellen, der vor zwei bis drei Jab- ren stattfand.

Jn einer reizenden Gegend unweit Dublin, Killiney genannt, soll eine neue Stadr anzen werden, und wie zum Andenken

V. die Seestadt Dunleary, einige Mei len von Dublin, Kingstown genannt wurde, so soll die neu Stadt Queenstown heißen. : y

Die Auswanderungslust in Jrland hat jebt auch die Advo- E ergriffen, deren mehrere in Neu-Süd-Wales sich anfiedeln wollen. err Hume hat im Unterhause den Antrag gemacht, das Britische Museum auch an Sonntägen zu dffnen; mehrere reli: gidse Vereine in London aber haben bes{chlossen, Bürschriften da-

Niederlande.

Aus dem Haag, 14. Mai. Am nächsten Möntage wird, wié man’ vernimmt, der zweiten Kammex der Geseß-Entwurf in Bezug äuf Einführung der ministeriellen Verantwortlichkeit in unser Grundgeseß vorgelegt werden. Nach Prüfung dieses Ge- seßes wird die Kammer dann die weitere Berathschlagung über das Budaet fortselen. E

__ Dem Handelsblad zufolge, hät der König entschieden, daß der Schifffahrt die Durchfuhr über Kampen und Amsterdam gegen. das feste Rhein - Öctroi, und zwar in der Arr gestattet werde, daß die Umladung oder der Umschlag im Entrepot zu Kampen nicht hindern soll, daß die nah dem Rhein bestimmten oder von dort kommenden Güter ihren Weg über die Zuidersee nehmen, wenn die Schiffe für die ganze Strecke mir gchdrigen Rhein- Schifffahrts - Patenten vetsehen sind.

sagt dás „Handelsblad“/ ist für Amsterdam vorzüglich des- halb von Interesse, weil sie ihm den Nachtheil so viel möglich zu érseßben bezwectt, der ihm hinsichtlih der anveren Freihäfen des Rheins durch seine größere Entfernung von diesem Strome erwächst, da nun dic Wahl der verschiedenen Kanäle frei ist, auf welchen es seine Rheingütex beziehen oder versenden kann.

Belgi en.-- i

Brüssel, 14. Mai. Jn der heutigen Sißung der Repr& sentanten-Kammer wurde die Debatte über den Antrag des Herrn de Foere fortgeselt. Zunächst nahm Herr Smits das Woct, um darzuthun, daß der Antragsteller von einem rihtigen Han- dels-System gar keinen Begriff habe, indem er ein. besonderes- Resultat von Differenz - Zöllen sich“ verspreche, die {h jedo im- mer als nachtheilig für ein Land erwiesen hätten. Der Redner

System, das für Belgien angemessen, sey eben das von diesem Staat befolgte, wodurch es sih Ab- zugs-Kanäle von der Nordsee bis zu den Mündungen der Do- nau ün Schwarzen Meere verschafft habe, wozu in Gemäßheit ferner abzuschließender Verträge noch immer neue Debouche's fommen dürften. Nachdem noch mehrere Redner über die Frage gesprochen, entschied die Kammer mit 43 gegen 28 Stimmen, daß die beantragte Untersuchung stattfinden soli. Die Anzahl der Mietglièder der Üntersuchungs - Kommission wurde auf neun fest- gee Herr F. von Merode trug darauf an, daß die durch die

ntersuhung entstehenden Kosten der Bewilligung aller drei le-

islativen Gewalten unterliegen sollen. Diese Frage erschien der

j r un E M erhellen dien, haben wieder ihre volle Frei- |

Diese Bestimmung :

ersaminlung so wichtig, daß man si darüber erst in der nächs

erhielt, daß dasselbe sich nit aufgefunden habe. Hierdurch fällt

ch

sten Sibung berathen wird.

wg

Die Belgischen Veteranen der Napoleonischen Armee wollen eine Deputation wählen, die der in Paris u erwartenden Feier bei der dortigen Beisebung der irdischen Ueberreste Napoleon's als Repräsentanten Belgiens beiwohnen sollen.

Der Bischof von rge hat vor einigen Tagen die neue ebtissin des Klosters der Jrländischen Benediktincrinnen , eine lle. Jarrest aus London, geweiht.

Zu Diegen bet Brüssel will man das antediluvianische Ge- ippe eines Kindes aufgefunden und somit das ganze geologische ystem Cuvier's umgestoßen haben. - “Eine Zeichnung von dem

Sade und ein umständlicher Bericht sind dem Herrn Geoffroy Sr. Hilaire in Paris übersandt worden.

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 16. Mai. (L. A. Z.)- Jn der zweitèn Nach- míttagsstunde starb heute nach kurzem Krankenlager der General- Lieutenant und Minister des Königlichen Hauses, von Wabdorf, in schon sehr vorgerücktem Alter.

Ein Meßbericht aus Leipzig enthält folgende Mitthel- lung, die in unserer Zeit, in der schon so manche Schab-Kammer, geleert wurde, allerdings leicht erklärlih ist. „Großer Umsaß. hat in Juwelen und. Edelsteinen stattgefunden. In dem unbe- deutenden Artikel Türkisse allein wurde cin Posten von 18,000 Nthlr. gekauft. Der Tauschhandel in Juwelen war hier während der Messe so groß, daß einzelne Geschäfte Millionen betragen, und man wahrhaft in Staunen darüber geräth.““

Hannover, 16. Mai. (Hannov. Z.) Jm Jahre 1839 sind im Königreiche Hannover 54,882 Kinder lebendig geboren (1289 weniger als im Jahre 1838) und 39,218 Menschen ge-

storbèn (973 mehr als im Jahre 1828), Konfirmirt wurden 37,929 Kinder (581 en als im Jahre 1838) und kopulirt wurden 13,074 Paare (414 weniger als im Jahre 1838). Un-

ter den Gestorbenèn waren 166 Selbstmörder, 253 im Wasser Verunglückte, T bei Feuersbrünsten und 365 durch sonftige Un- glücksfälle Umgekomméene.

Allgemeine Stände-Versammlung. Zweite Kam- mer. Sibßung vora 15. Mai. Den Jnhalt der Darstellung des Landes:Schuldenwesens ließ die Versammlung nah dem trage der Finanz-Komission sich zur Nachricht dienen, und wurde aus dem erläuternden Vortrage des Herrn Referenten gern ent- nommen, welche schnelle Fortschritte in der Abtragung der Lan- desschulden seit 1837 gemacht worden sind. Es wurde nämlid) angezeigt, daß während der drei Jahre von 183?/,4 bezahlt wor- den und resp. noch bezahlt werden:

a. durch die. Tilgungs-Kasse. . 919,475 Rthlr. 14 Gr. §8 Pf. b. auf die 5proc. Anleihe vom E

340,090 “0

A R 1,260,000 »

Jahre 1831 aus den Budgets c. aus den Ueberschüssen von 1827/19 ° überhaupt . 2,519,475 Rthlr. 14 Gr. 8 Pf. Es sind daher in diesen 3 Jahren durchschnittlich alljährlich nahe an §40,000 Rthir. abgetragen, ohne Berücksichtigung dess sen, was etwa aus den Ueberschüssen tes Jahres 18%°/,4 zur Schulden-Tilgung noch verwandt werden kann. s Ueber den jebigen Bestand der Landes-Schulden ergab fich aus dem Vortrage das Nachstchende: Am 1. Jauuar 1849 betrugen 7 die Schulden noch 19;216,7§97 Rthlr. 11 Gr. 1 Pf. Darunter waren an bereits ge- fándiaten und nur noch nicht in Empfang genommenen Be- trägen

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aas 4 Wirkliche Schuld . 19,082,364 Rthlr. 14 Gr. 11 Pf. Hierauf sind seitdem gekändigt:. aa. auf den 1. März die áus den Mittein der Schulden - Tilgungs - Kasse zu bezahlende Summe von 314,0X9 Nthlr. 15 Gr. 8 Pf.; bh. auf den 1. Zuni eíne aus dem weiteren Ueberschuß für 182/,, zu: deende Summe von 473,000 Rthlr. Bleibt also der Bestand am 1. Julé 1840 18,295,274 Rehlr. 23 Gr. 3 Pf. Hiervon sind jedoch noch abzuseken: 1) die vou selbs erléschende Forderung der ausster- benden Kalenbergschen Wirtwen- Kasse: 287,409 Rthir. % Gr, 2 Pfz 2) der Betrag, um welchen Münstersche Schulden höher, als jet sich herausgesteilt haben, angenommen worden, mit etwa T Be Wirklich bleibende Schuid 17,787,865 Nthlr. L. e Der Erfolg der von der Regierung ünd den Ständen Be hufs Verminderung der Landes - Schulden genommenen Maßres- geln kann diesém nach nur als ein höchst günstiger betrachtet und die Hof}nung gehegt werden, daß bei deren fernerer ungehinder- tex Fortseßung, in Verbindung .mit ‘der beschasften Herabseßung des Zinsfußes auf 3'/, pCt., einé wesentliche Erleichterung der Behufs Verzinsung Und Abtragung der Landes: Schulden bisher getragenen Lasten möglich seyn wird. i

Karlsruhe, 14. Mai. Se. Königl, Hoheit der Großher zog ist von der Reise nah Stuttgart und München diesen Mits tag in dem erwünschtesten Wohlseyn hier wieder eingetroffen.

Oesterreich.

Wien, 13, Mai (Schles. Z.) Berichten aus Preßbur zufolge. sind Jhre Majeskäten der Kaiser und die Kai wh dee mit großen Freudenbezeugungen empfangen worden. Der Drang ex Geschäfte erlaubte nicht, den Schluß des Landtages, wie es estimmt war, gestern vorzunehmen ; derselbe -erfolgt erst heute. an erwartet dessenungeachtet Jhre Majestäten im Laufe dieses Tages noch hier zurü. Jn den lebten Tagen folgten die Si zungen der Magnaten und der Stände, Cir ular:-Sétuvhen und Concertationen in fast ununterbrochener Eile und mit eben so überraschender Schnelligkeit erfolgten besonders in leßter Zeit die Königl. Resolutionen. Es lauten diese fast durchaus günstig und es herrscht darum auch die freudigste Begeisterung in Preßbur in welcher Beziehung wohl kaum ein früherer Landtggsschlu sich mit dem diesjährigen wird messen können, welche Behaups

Frung auch hinsichtlich der. Wichtigkeit der Arbeiten auf den ge- “genwäxtigen Landta

ihre richtige Anwendung finden wird.

Hier is das Gerücht verbreitet, ‘daß der Fürst. Michael von Serbien oder sein Vater Milosch binnen kurzem Wien besuchen werde. j

'In der am vorigen Sonntag gehaltenen Sibung des Un- garischen Reichstags wurde diz Königliche Resolution auf den von der Magnatentafel bekanntlich modifizirten Geseßz- Entwurf,

- die Emancipation der Jsraeliten n Ungarn betreffend, verlesen;z

es enthält dieselbe weitere Modificationen und ist folgenden wes sentlichen Jnhalts: „Daß es den Juden eriaubt seyn solle, auch in den Königlichen Freistädten sd wie an anderen Orten im nigreiche zu domiciliren; nur die Königlichen Bergstädte bleiben ausgenommen; daß ferner die Jsraeliten in Ungarn in die Ge- werbs-Jnnungen aufgenommen werden und diese Gewerbe gesehßzs.

wohl, als über Moralität und entsprechendes Vermögen auszu-

lich ausáben dârfen, wobei sie sich aber úber die Erlernung so-

weisen haben; Grundbesiß in Pacht zu nehmen, soll ihnen aller Orts in Ungarn unverwehrt bleiben; was jedoch den Ankauf von Häusern und Gütern betrie, so behält die Regierung einer späteren Resolution die diesfällige Entscheidung vor, indem sie die betreffenden Ungarischen Landesstellen vorerst darüber einzu- wn und deren Gutachten einzuholen erachtet.‘# ie General- Majoxe, Graf Hojos- Springenstein , Oberst- Pügermeister, und Freiherr von Reinisch, Direktor der Militair- kademie zu 'Wiener-Neustadt, sind zu Feldmarschall-Lieutenants

befördert worden.

Wien, 14. Mai. Jhre Kaiserl. Majestäten sind gestern von der Reise nah Preßburg, wo Se. Majestät den Ungarischen Reichstag in Allerhdchsteigener Person feierli geschlossen haben, im erwünschtesten Wohlseyn wieder in der Haupt- und Nesidenz- stadt eingetroffen.

Schweiz.

Zärtch, 11. Mai. Heute is hier Herr Ferdinand Meyer, Mitglied des NRegierungs- und Kirchen: Raths, Präsident des Erziehungs - Raths, an den Folgen des Typhus mit Tode abge- gangen.

Mit dem Tten d. M. ist, das Ausshdpfen des Schnees auf der Straße über den Splügen in so weit vollendet , daß die - Uebéêrfahrt mit Post- nnd Reisewagen jeder Art ohne Beschwerde stattfindet. Auf gleiche Weise wird im Laufe der nächsten Woche die Straße über den St. Bernhardin mit dem Postwagen be- fahren werden können.

Der am ten von Luvini erdffaete Große Rath von Tessin hat„Gio-Mariotti zum Präsidenten gewählt. Herr Franscini konnte in der ersten Sibßung von einer eben angekommenen Bot? chaft des Vororts mit beiliegèndem Schreiben „des Oekferreichi- v qu Gesandten berichten, der sich im Namen seiner Regierung durch die Erläuterungen Tessins vollständig befriedigt erklärt und mit Vergnúgen die alten Verhältnisse wieder aufnimmt.

Die Schweizer Allgem. Zeit. schreibt aus Zürich: „Der bei dem Frankfurter Attentat kompromittirte r. Wagner, welcher als politischer Flüchtling nah Zürich gekommen, hat sich, er im Staats;Examen durchgefallen, Tags darauf vergiftet.“

A L i

Rom, 7. Mai. (A. Z.) Die Unterhandlungen wegen Vermehrung des Postenlaufs zwischen Neapel und hier auf der

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ten Weg einschlagen und sich . erbièten , ein Ministerium u bilden, welhes durch Nachgeben einen Bruch mit England vermeidet. Jedenfalls is es jeßt zu einer Krisis gedie- hen, die in wenigen Tagen zur Entscheidung kommen muß. Von den Septembristen is jeßt nicht die Rede, und sie trösten- sich über ihre leßte große Niederlage bei den Wahlen mit der Ver- legenheit, in welche jener Franzdsishe Pärtei würde gern sehen, und auch der Secretair des Königs, Herr Diek, soll feindlih gegen England gesinnt seyn. Der Herzog von Pal- | g mella hat, wie es heisit, nicht wenig dazu beigetragen , daß die Minister bisher nicht nachgegeben haben. Dies Benehmen ist um so auffallender a‘s er fúr die Verwaltung des Vermd- gens des verstorbenen Grafen von Povoa \o eben erst

hete Männer, zum Theil von Ansehen um den Wünschen und Klagen des V [ fen. Der Fürst selbst, begleitet von dem Metropoliten, dem Rus- sischen Konsul und dem Kiaja des Türkischen Pascha's, cilte auf die erste Kunde dem Volke bis zu dem eine Stunde von Belgrad eut- fernten Toptschidere entgegen, wo er die ernstlihsten Ermahnun-

mentlich nit i C Dagegen verlangen sie Abseßäung der Räthe, Auslieferung dersel- ben, so wie die des Vice-Präsidenten des Senats, Stojan Si- | mitich, dém man die Vergeudung des Staatsschaßes zur Last legt

vor Belgrad erschietten, olfes Gehör zu verschaf-

en an dasselbe richtete, sich ruhig nah Hause zu begeben Und

Umstand ihre Due verseßt. Die leihfalls einen Bruch mit England af Wünsche auf legalem Wege durch die Behörden an ihn _g& langen zu lassen, sich jedoch ‘am Ende mit der Zusage der JFhsur-

vorrücken und -8a4-

nicht weiter eindringen zu wollen.

enten begnügen mußte, Belgrad

in die Stadt

etwa 100,000 Pfd. von der Britischen Regierung erhal | undsodann Verleguna des Regierungssißes von Belgrad nach Kraguje-

ten hat.

Der Graf von Villareal steht bekanntlich ganz | wat. Mehrere Stimmen ließen sich dahin vernehmen: „wenn Fürst Mi-

unter dem Einflusse des Herzogs, der sowohl in- diesem | ael cinen Rathgeber braucht, wer kann hierzu geeigneter seyn, als sein

Falle , ‘als bei der Sklavenfrage, für den Aufshub war, weil er dadurch die Geduld der Britischen Regierung zu erschöpfen und sie zu bewegen hoffte, eine Flotte nah Portugal zu senden, der dann die Minister, ohne sich unpopulair zu machen, nachgeben fönnten. Jm vorigen Jahre hoffte man, es werde eine Engli- sche Flotte hierher kommen; statt deren erschien jedoch die „Bill‘/, Man scheint indeß noch immer diese Hoffnung zu hegen, und das Benehmen des gegenwärtigen Ministeriums, welches die bei seiner Ernennung gegebenen Versprechungen nicht gehalten hat, erklärt sich hauptsächlih dadurch. Cine | andere Táuschüng, der man sich hingiebt, is die Vermittelung | O während man vor einigen Wochen hoffte, daß eine

eränderung des Miniskeriums in England alle Schwierigkeiten | bescitigen werde. Der Finanz-Minister, Herr Florido, soll sehr | feindselig gegen England gesinnt 'seyn und in Bezug auf die For- derungen gesagt haben: „„„Warum kamen sie überhaupt nach Portugal ?//// Dies gleicht der Naivetät der Franco - Portugie- | ‘sen, die von der „„unheilvollen““ Aktkunft der Englischen Truppen im Jahre 1808 sprechen. Herr Florido hat auch seine Ver- wunderung und Mißbilligung darüber zu erkennen gegeben, | daß Lord Palmerston sich der auswärtigen Jnhaber Portu- giesisher Papiere angenommen hak. Das Schreiben des Herrn Thornton, so wie die Antwort des Herrn Florido auf dasselbe, sind in der „Regierungs - Zeitung‘/ mitgetheilt und mit verschiedenen Kommentaren in- die anderen Jour- nale übergegangen. Die Antwort ist sehr unbestimmt und umgeht alle in dem Schreiben des Herrn Thornton aufgestellten ! Fafta. Die Septembristen stimmen in die Klagen über die Größe

einen, jo wie mit Toscana auf der andern Seite, sind ihrem Abschluß nahe. einkunft ins Leben treten zu sehen nannten Staaten, wie bercits mit D fräßer nur drei, dörthin abgeben „an dieje f f Verbesserung der Post schließt sich ein Vorschlag, nah Florenz eine mehreremale die Woche gehende Diligence, gleich der nach Bologna schon seit vielen Jahren ‘bestehenden, zu errichten, wo- durch eine große Erleichterung für die vielen Reisenden einträte,

so daß wir von beiden ge- eutschland der Fall ist, stätt

welche niht mehr den von den Vetturini willkürlich gestellten | daß von dieier Partei nicht viel zuck hoffen ist, und man muß che nich | erwarten, ob die nächsten Cortes, die Chartistishe seyn werden,

is zu zahlen hätten. 4 é Preis ju Ben Preußische Gesandte am Hofe beider Sicilien,

Geheimer Legations-Rath von Küster, is auf einer Urlaubsreise von Neapel kommend hier eingetroffen.

Die Entdeckung eines Schlupfwinkels, wo gestohlenes Gut, unter diesem selbst silbernes Kirchengeräthe, gefunden wurde, giebt zum allgemeinen Stadtgespräch Aniaß-, indem der Hehler, bei dem man Alles fand, als Pförther bei der Franzdósischen Akade-

mie auf Monte Pincto angestellt war.

Turin, 10. Mai. hát, als

rair des

Man hofft, mit dem 1. Juli schon diese Uèber- |

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fünftig fünfmal die Woche “Briefe erhalten und | können. An diese für den Handel so wichtige |

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f Der General Graf von Saluzzo | keit und schlehte Verwaltung Alles verschlimmere. Jm Norden räsident, und der Professor Gené, als General-Secre- | Portugals herrscht dagegen eine ganz andere Stimmung gegen taliänischen Vereins der Naturforscher, in dentlichen | England.

Blättern eine Bekanntinachung erlassen, wona mit Königl. Ge

nehmigung die diesjährige Versammlung der Naturforscher zu

Turin an den Tagen vom 15. bis zum 30. September stattfin- den, und daß die Anmeldungen dazu vom 10, September an ent- gegengenommen werden. Es sind dieser Versammlung sowoh( alle Îtaliänische , als die ausländischen Naturfor\c;er eingeladen.

Spanien.

‘Madrid, 7. Mai. Durch ein Königliches Dekretc is das Erscheinen des Journals „la Revolucion‘’ verboten worden. Bei Verlesung dieses Dekrets in der Deputirten - Kammer erhob sich auch nicht eine Stimme zur Vertheidigung jenes Blattes, die Kammer ging vielmehr ruhig zur Tagesordnung über und er- mächtigte das Ministerium, die Steuern zu erheben.

Portugal.

__ Lissabon, 4. Mai. (Moxn. Chronicle.) Die Ueber- réihung des Ultimatums der Britischen Regierung hat häufige Versammlungen der Minister und ihrer Freunde zur Folge ge- haßt. Am 1. Mai hatten etwa 50 Senatoren und Deputirte dieserhalb eine Zusammenkunft mit den Ministern im Hotel des Maríne-Ministers. Von den Septembristen war Niemand zuge-

n. ‘Alle, die bei dieser Gelegenheit das Wort nahmen, haben ich gegen die Erfüllung der Englischen Forderungen erklärt. Es befanden si unter diesen der Kardinal - Patriarch, der Herzog von Palmella, die Grafen Villareal und Bomfim, die Herren

Florido und R. da Fonseca Magelhaens. Der“ Lettere, welcher meinte, es sey doch wohl eine Möglichkeit vorhanden , daß man England zufriedenstelle , fand hefti- gen Widerspruch: Zugleich waren jedoch alle E) zefee

gegen einen Bruch mit England, und“ sie tadelten die Regierung, daß sie es bis zu einer solchen Krisis habe kommen und Zeit ant Gelegenheit zu einer Erledigung dieser Angelegenheit habe vor- ' übergehen lassen. Einige Ultra- Chartisten, wie Aguiar , Seabra und J. A. de Magelhaes, weigerten sich, ihre Meinung über diesen Gegenstand auszusprechen, und behielten sich dies für die nächste auf morgen angesebte Versammlung vor. - Die Versamm- lung trennte sich, ohne einen bestimmten“ Beschluß gefaßt zu ha- ben. Gestern fand wieder eine Versammlung der Minister und einiger hoher Staatsbeamten statt, und in gut unterrichteten Zir- feln wollte man wissen, die Minister würden nachgeben. Soll- ten sie indeß bei ihrem bisherigen System beharren, so ist es möglich, daß ein Bruch durch eine Veränderung des Ministe- riums verhindert und der Marquis voù Saldanha beauftragt wird, ein neues Kabinet J bilden, das die Angelegenheit in Ord- nung bringt. Die Wahrheit is, daß diese Angelegenheit, obgleich man sie’ als eine reine National-Sache darstellt, zu einer bloßen Dartei-Sache geworden ist. Geben die jeßigen Minister nach 0 werden sie von den Ultra-Chartisten heftig angegriffen werden, entschließen sie sich jedoch zum Widerstande, so is es keinesweges unwahrscheinlih, daß ihre ‘eifrigsten Gegner den entgegengeseb-

der Ausgaben ein, aber dies geschieht nur aus Parteï- Absichten,

und sie haben, während sie am Ruder waren, ebenfalls nichts für die Fonds-Juhaber gethan. Sie bewirkten allerdings ecirüge Ersparungen und legten neue Steuern auf; aber die dadurch ge

wonnenen Summen behielten ste- für sch. Sie seßten. die aus- wärtige Schuld zwar mit auf das Budget, abev sie trafen keine Vororge für dieselbe, während sie die Dotation des Köllegiums für den dffentlichen Kredit - bis nahe an 1200 Contos jährkich brach- ten und sowohl dié Zinsen als den Tilgungs: Fonds dek inneren Schuld aus janer Dotation vollständig deckten. Es ist daher klär,

sich besser benehmen, Die Organe der verschiedenen Parteien haben es bis jeßt vermieden, über diese Krisis zu sprechen. Nur der „„Jndepente““ enthält in seiner gestrigen Nummer einen Be- richt über dié erwähnte Versammlung am 1. Mai und spricht zugleich die Hoffnung- aus, daß Alles friedlich und ehrenvoll werde abgemacht werden. Im Publikum is natürlich die Stim- mung gegen England, ‘doch wirft man äàuüuch dem Ministerium. Sabrofa's vor, daß es durch seine Großsprechereien das Uebel herbeigeführt, und dem jeßigen Kabinet, daß es durch Nachlässtg-

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Der General Cordova, welcher am 29. April gestorben ist, | hat während seiner aanzen Krankheit außerordentlich gelitten und | in den lebten vier Tagen keine Nahrungswittel zu fich genom- i men. Er blieb bis zum leßten Augenblicke im vollen Besiße sei | ner Geistesfräfte. Sein Freund, Henry Southern, Secretair | der hiesigen Britischen Gesandtschaft, war ungusges-:be bei ihm. Nachdem er seinen leßten Willen unterzeichnet hatte, machte -er ! eigenhändig noch einen Zusaß, worin er dem Herrn Southern | danfte und ihn zum Testaments-Exrekutor ernannte. Er hat ver: | ordnet, daß sein Körper, nachdem er gelffnet worden, um die Ur- } sache seines Todes fennen zu lernen, einbalsamirt und nach } Osfuña in Andalusien gebracht werden soll, wo man ihm in. sei } nem Unglück zahlreiche Beweise der Freundschafc und der Theil- | nahme gegeben habe. Die Ursache scines Todes war eine starke ! Entzündung der. Eingeweide, doch soll man auch Spuren eines | Magenkrebses gefunden haben. |

Zwei große Portugiesische Charruas, „Princesa Real“ und | „San Joao Maganimo““, von 16 Kanonen und mit 290 Sol- | daten und 35 Verbrechern am Bord, sind nah Mosambique und } Goa bestimmt, werden aber vorher bei Madetra- anlegen. Sie | haben auch für kaufmännische Rechnung eine große Ladung Wein | am Bord. Da der Wind günstig geworden is, so- werden sie j wóohl in diesen Tagen ab!egeln. ;

Serbien.

Von der Türkisch-Oesterr. Gränze, 7. Mai. (Schles. | Z.F Ju Serbien is eine ernste Bewegung gegen die neueste ! Ordnung der Dingë, insbesondere gegen die damit zusammens- | gende Ein“ebung der Fürstlichen Räthe, ausgebrochen. Schon E der bei dem Regierungs-Antritte des Fürsten Michael stattge- ten National: Versammlung sind in mehreren Gegenden des qdes, anfangs geheim, in letzter Zeit aber dffentlich, Volks- sammlungen gehalten worden, und allenthalben hat sich die ntliche Stimme gegen die Räthe und gegen die durch diese leicht zu extrem angenommene Beschränkung des Fürsten, ' so der Wunsch ausgejprochen, daß der Sis der Regierung nach Kkgujewab verlegt und der allgemein geglaubten Verschleuderung Staatsschabes Schranken geseht werden. Man erzählte sich, nur Wucsitsch und Petronievitsch, die beiden Räthe, und

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ge Minister und Senatoren gegen die Verlegung des Wgierungssißes seyen, und daß von den 13 Millionen ster, ‘die sich zur Zeir der Resignation des Fürsten

Milosch in der Staatskasse befunden, nur noch fünf Millionen handen, also 8 Millionen vergeudet worden seyen, ohne daß “über ein genügender Ausweis geliefert werde, wodurch die ntliche Stimmung allerdings gereizt werden mußte. Die Re- rung sah sich deshalb vor kurzem veranlaßt, den Minister des Anern, Protitsch, und den Präsidenten des Appellations-Gerichts, Sdlub, an die am meisten bedrohten Orte abzusenden, um die

Vater, er hat mit uns unsere Freiheit erkämpft, er hat uns gut regiert und. wir haben “‘gläccklich - unter ihm gelebt, warum sollte er jeßt nicht. unserem Fürsten, seinem Sohne, nicht zur Seite stehen können? 2c.“ Michael die Rebellen, wenn sie so genannt zu werden verdienen, und kehrte nah Belgrad zurück, wo Alles in gespannter Unruhe

Unter diesen Aeußerungen verließ Fürst

der Dinge harrt, die da kommen sollen. Man is für die Ruhe der Stadt in hohem Grade besorgt, Patrouillen durchziehen die Straße in allen Richtungen, um die Ordnung aufrecht zu er- halten. Die beiden Räthe Wucsitscch und - Petronievitsch haben sh in die Türkische Citadelle geflüchtet und sich unter den Schuß des Pascha's gestellt; der Metropolit, der sich vermuthlih auh niht sicher glaubt, hat ein « Asyl bei dem Oesterreichischen Konsui gesucht; von Stojan Sét- mitsh, dem Vice-Präsidenten des Senats, weiß man nichts; sein Brudeë, der Finanz- Minister Alex. Simitsch, befindet sich in Ungarn zu Pesth. Der Türkische Pascha hat die ganze Türki- sche Bevölkerung zum Schub ihrer Häuser unter die Waffen gerufen, die regulairen Truppen sind in die Festung konfinirt, er hat gedröht, beim ersten Versuch der Jusurgenten in die Stadt einzudringen, mit Kanonen auf sie zu feuêrn: Gott weiß, wie diese Krisis enden wird. So eben heißt cs, daß! die beiden Räthe Wucsitsh und Petronievitsch (mit Simitsch bekanntlich die Haupturheber des Sturzes Milosch's) von selbst bis auf Weiteres resignirt haben. er Russische Konsul und der Târ- fische Pascha haben Couriere nah Konstantinopel befördert.

M O

Thorn, 16. Mai. Nach einer so eben an den hiesigen Magistrat eingegangenen Mittheilung des Königl. Preußischen NRe- sidenten zu Krakau is dort die Weichsel nach einem 4lûstündigen ununterbrochenen Regen seit dem 12ten d. M. Vormittags mit bedeu- tender Schnelligkeit gestie en, und der Strom, welcher bis zum i2ten Nachmittags um 4*/4 Ühr auf 2 Fuß 6 Zoll über dem gewdhn- lichen Wasserstande gewachsen war, hatte am 13ten Morgens 8 Uhr schon die Hdhe von L Fuß erreicht. Da das Ende des Regen- wetters dort noch nicht abzusehen gewesen, und selbiges sich über die noch mit vielem Schnee bedeckten Galizischen Gebirge aus- dehnt, so dürfte ein noch höherer für die unteren Stromgegenden

efahrdrohender S der Weichsel zu erwarten seyn. Der Pegel zeigt in diesem Augenblick an der hiesigen Weichselbrücke eine Höhe von 4 Fuß 11 Zoll

--- Bromberg, 16. Mai. Der hiesige Ort stellte gestern ein Bild freudiger Erhebung und patriotischer Gesinnung dar. Es war das Erinnerungs - Fest an die vor 25 Jahren erfolgte Wiedervereinigung der Provinz mit der Krone Preußeas, das die Einwohnerschaft der Stadt und des ganzen Kreises bewegte. Am frühen Morgen schon verkündete die von Seiten der Gar-

nison angeordnete Reveille die Feier des Tages. Hiernächst ver-

füate sich eine kreiéständische Deputation zu dem Herrn Comman- deur des Königl. 2ten Bataillons iiten Landwehr - Regiments, um ihm ein zur Verschdnerung des gedachten Bataillons votirtes Ehren - Geschenk zu überreichen und sich dessen Zustimmung zu erbitten, daß am ersten Paradetage bei der bevorstehenden grofßen Revue vor. Sr. Majestät dem Könige den Mannschaften der Tten oder Bromberger Landwehr-Compagnie vom Feldwebel abwärts, die doppelte Löhnung verabreicht werden dürfe; was von demjel- ben mit gerührtem Danke angenommen wurde. Hierauf fand einc-Parade der Garnison statt, an der die Behörden wie die_ Bewohner der Stadt und Umgegend zahlreich Antheil nahmen. Noch größer und lebendiger war die Theilnahme des Publikums an dem nun folgenden, auf Beschluß der Bromberger Kreis- Stände zur Erhdhung der vaterländischen Feier an diejem Tage angeordneten Bauern-Pferde-Rennen, welches auf dem Exerzier- Plaße der Landwehr fsattfand und zunächst von dem Verein zur

eredelung der Pferde- und Rindviehzucht im Großherzogthum Posen, angeregt war. Achtzig bäuerliche Einsassen des Brom- berger Kreises hatten sich mit ihren Pferden dazu eingefunden und. unrer die Sieger der abgehaltenen 5. Rennen wurden die von den Kreis-Ständen ausgsseßten Preise vertheilt, von welchen der höchste einém Einsassen Polnischer Abkunst zufiel. Abends war von den - Kreis - Ständen im Lokal des Erholungs - Vereins ein Ball veranstaltet, der sich durch sehr zahlreichen Besuch und allgemeinen Frohsinn auszeichnete. Die Stadt war festlich er- leuchtet, und. außer einigen sehr hübsch dekorirten Privat-Gebäu- den, zeichnete sich besonders das Rathhaus aus.

Kön, 15. Mai. (Düsseld. Z.) Die General-Versamm- sluñg der Actionaire der Rheinischen Eisenbahn - Gesellschaft hat heute Morgen um 10 Uhr ihre Sibung eröffnet. Herr von Ammon, HÔHerr Hansemann, Herr Appellations-Rath Leist, Herr Springsfetz Herr Oppenheim haben gesprochen. Um 1'/, Uhr hat die Versammlung ihre Sihung unterbrochen, um sie heute Nachmirtag 4 Uhr fortzuseben. Herr Appellations-Rath Leist hat einen Antrag auf Verwerfung des Vertrages mit Belgien wegen Verleßung der Ehre der Gesellschaft gestellt, auf Rechnungslegung vor der General-Versammlung und auf Vorlage der Akten. Herr Springsfeld hat auf einen Tadel der Direction und darauf an- getragen, daß die Gesellschaft von dem Recht auf Conventional-

trafe gegen die Banquiers Gebrauch mache. Schwerlich wird irgend einer dieser Anträge durhgehen. Uebrigens ist denzsrke worden, daß die Direction ihre Sache zugleich von der der Ban- quiers getrennt hat. Herr Hansemann hat geäußert, daß es E, begründete Besorgnisse gewesen seyen, welche die Banquiers. E stimmt hätten, von ihrer Verbindlichkeit zurückzutreten. Auf a e Rede des Herrn Leist haben Herr Hansemann und Herr P penheim ausweichend geantwortet, gar nicht auf die Sache E ehend, sondern eine persdnliche Beleidigung affeftirend un Zis erhalb den Herrn Leist zu Rede stellend. Herr N l u Rib versuchte die Anträge des Herrn Leist ohne Abstimmung,

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Femüther zu beruhigen; allein diese scheinen BE ausgerichtet zWhaben, indem gestern ganz unerwartet einige Tausend bewaff-

beseitigen, da sie feine Unterstüßung fänden, welcher Ver E