1840 / 145 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

brachten Fall an. Ein Schornsteinfeger, der es über- En Oas 42 Rauhsänae von Mörtel und es é B i inigen, gebrauchte dazu an einem sehr nassen un E D e Ua, rigen aben, der von dem Ge-

falten Januartage cinen achtjá 1 Ge; jellen durch Drohungen und Schläge“ gezwungen wurde, in 37 Raucfänge zu steigen, bis er in dem 3d8sten vor Er-

reaea Kälte und Hunger umkam. Der Gesell ward als des Todtschlags schuldig zu 18 Monaten Gefängniß verurtheilt. Es wird in Glasgow cine Bittschcift vorbereitet, um von dem Par- lamente zu erlangen, daß der neuerlich von dem Unter -/Staats- jecretair For Maule vorgelegte Geseß- Entwurf auf Schottland ausgedehnt werde.

Herr William Russell ist der cinzige noch lebende Sohn des ermordeten Lord W. Nussell; das schreckliche Ereigniß har ihn so ergriffen, daß er persdnlih an den Nacßhforshungen nach dem Tháter nicht theilzunehmen vermag; er mußte aus dem Hause seines Vaters, wohin er am Morgen “nah dem Morde sogleich geeilt war, bald entfernt werden, weil die gewaltige Aufreguna, in welcher er sich dort befänd, seinem Leben hätte gefährlich wer- den fönnen. Am Freitag wurde auf Veranstaltung eines Agenten des Herzogs von Bedford ein Grundriß von Lord W. Russell's Hause aufgenommen, um bei dem Verhdre Courvoisier's den Gerichten vorgelegt zu werden. Daß sich eine Westé und ein Hemd Courvoisier'ss vorgefunden hätten , die mir. Blut befleckt wären, hat sich niht bestätigt; nur auf einem Paar Handschuh dieses Bedienten sollen sih Blut- flecke gezeigt haben. Ein Mord - Jnstrument, an welchem sich Blutspuren gezeigt hätten, ist im Hause des Lords nicht entdet worden, auch überhaupt fein Rasirmesser in Courvoisier's Kam- mer, und die vier Rasirmesser des Lords waren gänz” blank und rein; indeß konnte der Thäter, der noch so viel Zeit hatte, meh- rere der entwendeten Artikel zu verstecken , ‘wohl auch noch zur Reinigung eines dieser Messer die nöthige Zeit finden. ie Dogge des Lords, die man einige Tage vermißt, hat sich wieder vorgefunden und ist auch mit Courvoisier zufammengebracht wor- den, hat aber feine Spur von Widerwillen gegèn denselbe gezeigt. Die neuesten aus Lissabon hier eingegangenen Nachrichten vom 11. Mat werden als. befriedigender angesehen, und man hat nun wieder mehr Vertrauen auf die Erhaltung des Friedens zwi- schen England und Portugal. Für die Bezahlung der zum De- zember oder Januar versprochenen Dividenden. sind indeß die Aus- lichten nicht besonders günstig, da Portugal schon eine sehr große Geldsumme wird aufbringen müssen, um die von der Britischen an die dortige Regierung gestellten Forderungen zu befriedigen.

London, 19. Mai. *) Die Abstimmung über Lord Stan- ley's Bill ist gestern noch nicht erfolgt. Six W. Somerville be. antragte einen sechsmonatlihen Aufshub der Ausschuß-Verhand- lungen über die Maßregel, d. h. also, mit anderen Worten, die Verwerfung derselben, und nachdem fich mehrere Mitglieder, worunter auch Lord J. Russell, gegen die Bill hatten vernehmen lassen, während sie von Lord Stanley selbst und Andc- ren vertheidigt wurde, wollte man de „Abstimmung s\hrei- ten, da trug ein Mitglied auf Vertagung der “Debatte an; Lord J. Russell hielt dies für unnöthig, da über das Prinzip der Bill schon bei der zweiten Lesung hinreichend debattirt wor- den; Lord Howick schien indeß gern noch über die Maßregcl sprechen zu wollen, ein Gerächt sagt, er wolle für dieselbe stimmen, und so hâtte denn Lord Stanley gegen die Verta- gung nichts einzuwenden, falls man atn anderen Abend die Fort- seGung diefer Debatte allem Anderem vorangehèn zu lassen sich verpflichte: da aber O’Connell einen Antrag zum folgenden Abend angekündigt und diesen nicht zu Gunsten der Stanley schen Bill zurüstellen wollte, so widerseßte sih nun Lord Stanley selbst der Vertagung, und dexr Antrag darauf wurde mit 281 gegen 262, also mit einer Majoritär von 14 Stim- men verworfen. Lord J. Russell hatte gegen die Vertagung ge- immt; als indeß der Antrag erneuert wurde, so schien es auch dem Minister wünschenswerth, daß dem Lord Howick, seinem früheren Kollegen, Gelegenheit gegeben würde, sein etwaniges Votum ín dieser Sache zu motiviren, und da O’Connell sich am Ende bereit finden ließ, keine Debatte über seinen Antrag zu ver- anlassen, so wurde von allen Seiten in die Verragung der Dis. fussion úber Lord Stanley's Bill gewilligr.

Mi edri ande.

Aus dem Haag, 20. Mai. Gestern - haben sich die Sec- tionen der zweiten Kammer mit Prüfung des Gesecbßvorschlages in Bezug auf die Verancwortlichkeir der Minister beschäftigt. Die Ansichten der“ Mitglieder über diesen Gegenstand sind sehr verschiedener Arr. Ein Theil findet die Aufnahme eines solchen Prinzips in unser Grundgeseß für ganz überflässig; ein anderer dagegen hält die Art der Verantwortlichkeit, wie sie die Regierung in Vorschlag bringt, für zu unbedeutend und verlangt vielmehr cin verantworelihes Ministerium, wie es in anderen constitutio- nellen Ländern besteht, mit der damit verbundenen Berechtigung des Königs, die zweite Kamnier auflösen zu können, vor allem ader auch unter Einführung eines direkten LRahl-Systems. Wie- der andere betrachten die Abfassung des Gesehes für unzweck- mäßig und nur Einige haben sih mit dem Gegenstande, ganz ‘so wie er vorliegt, einverstanden erklärt. /

m Handelsblad liest man: „Die Annahme des Bud- gets dur) die zweite Kammer ist lediglih dem Umstande zuzu- \{chreibea, daß im Namen des Königs eine so bestimmte Értik- rung abgegeben worden, inekünftige noch größere Ersparnisse ma- den zu wollen, und daß näcchstdem auch in Bezug auf die wich- tige Z7age der ministeriellen Verantwortlichkeit eine so große Be- reitwilligfeie von Seiten der Regierung gezeigt worden. Wenn S Blick auf dasjenige wirft, was die Kammer durch

reMetn 9nd bveharrliches Streben seit dem Dezewber v. J. er Gilde Betres muß man anerkennen, daß ihre eifrigen vaterländi- That bng Cs bne Früchte getragen und daÿ wir in der weiter vorgerüe e aubt haben, binnen fünf Monaten so vie! zófin Db L ingen Tagen zwei Engländer und eine Fran- sone, sind, die ia B: weiches, wie man glaubt, dieselben Per- Betrügereien verübt ei N om Rhein mehrere bedeutende ihre Effekten abgeichict i, Mah Rotterdam hatten sie bercits JEOMAt, um sie dort einzuschiffen, doch auch diese hat man noch zur rechten Zeit mit Beschlag beleot.

Belgien,

Brässel, 19. Mai. Bei der R “Kbni Tubise wurde er auf dem Bahnhofe der Eiche dens dan hie: fizcn Stadtrath empfangen, an dessen Spitze Herr von Volxem

*) Die Englische Póst liber Hamburg geht ung ifi f Sus unseres Blattes zu, so daß ns nur Jeít _fürz vor dein (u g bleíot, 28 49 s9iger Mitthei-

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eine Anrede an Se. Majestät hielt. Er sagte darin: „Die Ei senbahnen werden unbezweifelt in der spätesten Zukunft als das wunderbarste Produkt des l9ten Jahrhunderts betrachtet werden, das so reih an wunderbarcn Dingen is. Sie haben nicht bloß die verschiedenen Provinzen desselben Staates, sondern auch die verschiedenen Länder Europa's in einem Augenblicke mit einan- der verbunden, in welchem Alle ihre gemeinsame Verpflichtung, an dem Wirken der Humanität Theil zu nehmen, zu degreifen anfangen. Wenn Belgien niht den Ruhm dieser großen Erfin- dung hat, so kann es do wenigstens das Verdienst sür sich in "Anspruch nehmen, auf dem Kontinent die Juitiative ergrisfen zu haben. Belgiens Eisenbahnen breiten sich jetzt \chou nach allen Richtun- gen aus; vvn der einen Seite berühren sie den Ozean und verbinden uns demnách mit England, und von der anderen erreichen sîe die Grätzen Deutschlands und Frankreichs, und bestinimen diese Länder, unserem Bei!piele zu folgen und uns die Hand zu rei- chen. Jndem diese Eisenbahnen alle in Brüssel ihren Mittel- punkt haben, is dadurch von Ew. Majestät das von allen Jntel- ligenzen ausgesprochene Prinzip anerkannt worden, daß bei dem aegenwärtigen Zustande der Europäischen Civilisation jcde Nation sich án ihrer Hauptstadt vereinigt darstellt. Jn der Hauptstadt müssen alle allgemeinen Jnteressen sich konzentriren ; Alles, was dazu beiträgt, den Einfluß der Hauptstadt zu vermehren, trägt ree dazu dbêi, die Bande der Nationalität fesker zu nüpfen, die Elementè der Homogenität und mithin aUch die Existenz des Staates. zu konsolidiren. Mit Einem Worte, die auptstadt_ ist den Provinzen, was das Herz dem organischen ystem: des- Menschen is: ein Centrum, das durch seine Bewe- gung- den ganzen Körper belebr.“/ p In Nivelles/ ist der Finanz-Minister, Herr Mercier, von 479 unter 507 Stiminen wieder zum Mitglied der Nepräsentan- ten-Kammer erwählk worden.

‘Ostsee durch das

Brüssel, 19. Mai. (Hannov. Ztg.) Der Gegenstand, welcher seit mehreren. Tagen in unseren politischen Salons am * meisten besprochen wird, ist eine Mißhelligkeit, welche zwischen dem diplomatischen Corps und dem neuen Ministerium entstan- den seyn soll, und wovon die Pariser Blätter die erste ausführ- liche Nachricht gegeben haben. Wie es da heißt, hätte ein hiesi ger Gesandter dem neuen Ministerium in einem Zirkel den Béi- namen Pillard Plünderer) gegeben, weil die Plünderungen dèr Orangisten im Jahre 1834 gerade stattfanden, als Herr Lebeau

DMinister des Jnnern war, und Hert Rogier an der Spike ei

‘nes anderen Departements stand. Herr Lebeau soll sich deshalb bei dem Könige, und Se. Majestät, da der Gesandte zu wider- rufen sich weigerte, Jhrerseits Sich bei dessen Hofe beschwert haben. Ob sich die Sache genau so verhälc, wie die Franzdsi schen Zeitungen sie darstellen, ist nicht gewiß, denn noch vor we- nigen

ey, um Handelsverbindungen 2c. anzuknüpfen, sondern noch Kom-

mentare und Folgerungen hinzugefügt haben, während dies nichts | - Andcres als eine Mystification und einer von den gewdöhnlichen |

Späßen war, die der „Courrier Belge“/ seinen Lefern auftischt. Jhrerseits bleiben auch die Belgischen Zeitungen nicht zurück, Alles ohne Unterschied ‘aus den Pariser Orakeln aufzunehmen, und nicht selten derbe Ausfälle gegen Belgien selbst. tárlicher war es daher, daß seit einigen Tagen-unsere Blätter mit der Nachricht angefülle sind, betreffend die Zurückfforderung und Bestattung der Asche Napoleons; es heift sogar, daß cin Verein ehemaliger Kriegsgenossen des Kaisers, „freres l'armes de Pem- pire“ genannt, der sih hier gebildet hat, ungefähr .290 Miktglie- der zählt, und den Baron Stassart an seiner Spiße hat, zu dem projektirten Zuge nah St. Helena, und nachher zur Bestattung der Asche cine Deputation senden wolle.

Herr von Srassart soll wieder ins dffentliche Leben treten, und (wie bereits erwähnt) zum Gouverneur der Provinz Namur, wie er es chedem. war, ernannt seyn; dahingegen glaubt man, daß Herr van Volxem, der unter dem abgetretenen Ministerium auf gutem Wege war, wirklich zum Bürgermeister von Brüssel ernannt zu werden, diese Stelle einem Glücklicheren werde ein- cáumen müssen; er hat sh in leßterer Zeit der Geistlichkeit zu sehr in den Arm geworfen, und dies empfiehlt nicht bei demn je6igen Kabinet. An die Stelle des erzkatholisch gesinnten Herrn Duagniolle is als Secretair des Innern Herr Soudain von Nie- derwerth, ein liberaler tüchtiger Mann von gutem Rufe, ernannt, und Herr Dugnioile erhält eine Stelle, die alle dffentlichen Wohlthätigkeits- Anstalten unter ihn, d. h. also unter die hohe Geistlichkeit, stellen.

Dánemarf. -

Kopenhagen, 16. Mai. Der Staats- und Justiz-Minister von Stemannñ ist mehrere Wochen sehr krank gewejen, so daß man für sein Leben fürchtete. Gegenwärtig befindet er sich jedoch in erwünschter Besserung. i: f

Jn Nyfkidbing auf Falster ist ein Plan, diese Insel von hier aus mit Lolland durch eine-Brúcke zu verbinden, Gegenstand der Tagesverhandlung. Die Entfernung beider Juseln beträgt circa §0 Ellen. 3

Was man schon seit längerer Zeit als bevorstehend hat be- zeichnen wollen, ist jeßt wirklich erfolgr. Durch eine so eben er- \chienene Kdnigl. Refolution ‘ist im“ Herzogthum Schleswig in Uebereinstimmung mit dem - degfäsligen Majoriräts- Votum der

. Schleswigschen Stände-Versamnz{ung die Einführung der Däni-

schen Sprache, als offiziellen Sprache -in allen gerichtlichen privat-, oder kriminalrechtlichen -—, sowie in allen administrativen Geschäften, insoweit dieselbe bereits die Kirchen- und Schulsprache ist, geboten worden. i

Es heißt hier, die Regierung habe beschlossen, für jede Wr vón ihr genehmigten Eisenbahn-Ljinien den vierten - Pei Ler S s tien zu zeichnen. Die Berlingsche Zeitung vom 10 a enthält die von der betreffenden Kommission unter dem Boris

V V i 31 { ne

Personen oder Privat - Gesellschaften erwa una von Eienba nen zur Verbindung der Nordsee und det : S ecteilbüni Schleswig und das Herzogthum Holstein werden zugestanden werden.“

Deutsche Bundesstaaten. e

over, 22. Mai. (Hann. Z:) Allgemeine Stände- Der R iURE Erste e: 42ste Sibung vom 18, Mai. Zum §. 111, die Befugniß des Königs zur Erlassung von Ver- ordnungen Behufs Voll wet und Handhabung der Geseke 2c., so wie das Königliche Recht, in Fällen der Noth auch ohne vor- herige Mitwirkung der Stände eilige geseßliche Verfügungen zu erlassen, betreffend, wurde von- cinem Mitgliede die Aufnahme

des lelzten Absabes im §. §7 des Staatsgrundgesekzes dahin bean- tragt: „Auch sind solche (d. h. eilige geseßliche Verfügungen, welche vom Könige ohne Mirwirkung der Stände erlassen wor- den) den Ständen zur Mitwirkung bei ihrer nächsten Zusam- menkunft vorzulegen, und falls während derselben die verfassungs- máßige Zustimmung nicht erfolgt, wieder aufzuheben.“ Als indessen êin anderes Mitglied darauf aufmerksam machte, daß, wenn man auch einen Zusaß diefer Art für ndrhig halte, dennoch die Fassung eine andere werde seyn müssen, indim einestheils nach §. 106 nicht alle Geseke der ständischen Zustimmung be- dürfen, anderntheils der Stände-Versammlung das vielleicht aus guten Gründen benußte Recht, ihre nachträgliche Einwilligung stillschweigend zu erthcilen, oder vorerst gar keine Erklärung ab- zugeben, fäglih niht entzogen werden fênne, auch die Bestim- mung etner Zeitsrist überhaupt unndihig, und unter Umständen durchaus unpassend sey, so erklárte sich der Herr Proponent mit der nachstehenden Fassung des leßten Sakes -xinverstanden: „Und falls die Zustimmung, tnsofern es deren verfassungsmäßig bedür- fen würde, verweigert wird, wieder auszuheben.‘““ Der solcher- gestalt modifizirte Antrag wurde etnstimmig angenommen.

Zum s. 156, den Staats-Rath betéeffend, stellte cin Mitglied den Antrag, im Begleitungsschreiben die Regierung um Erlassung einer Verfügung dahin zu ersuchen, daß bei der dem Staats-Rathe zustehenden Euticheidung von Kompetenz-Streitigkeiten zwischen dén Gerichten und Verwaltungs-Behdörden die Hälfte der theilneh- menden Mitglieder aus dem Richterstande, die andere Hälfte aus dem Personale der Verwaltungs-Behörden entnommen werden solle. Der Antrag ward genchmiar, wiewohl darauf aufmerksam ges macht ward, daß es ein nunbestreitbares Recht des Königs stets gewesen sey und bleiben müsse, Kompetenz-Streitigkeiten zwischen den Justiz- und Verwaltungs - Behörden, welche bcide ihre Be- fugnisse nur vom Könige ableiten können, zU entscheiden, mithin auch zu bestimmen, auf welchem Wege die Entscheidung erfolgen solle, und daß die Voraussebung, als ob bei solchen Kompeten Streitigkeiten die Mitglieder aus dem Verwaltungs - Personale allemal den Mitgliedern aus dem Richterstande in ihren Ansich, ten entgegenträten, nur eine einseitige genannt werden fönne. Die übrigen Paragraphen dieses Kapitels wurden mir den bei der ersten Berachung beschlossenen Abänderungen angenommen, und keine weitere Anträge gestellt; worauf das ganze Kapitel ein- stimmig genehmigt ward.

Zweite Kammer. Sikung vom 21. Mai. Der Herr General-Syndikus referirte über die Beschlüsse erster Kammer zu dem Könialichen Schreiben vom 31. März d. J., das Bud- get pro 18%%/,, und den Hausehalt der Königlichen General

Um jo na-

Kasse le 18%/,, betreffend. Nach Erwägung der flmzelven Abs weichungen beschloß die zweite Kammer, sämmtiliche abweichende

| Beschlüsse erster Kammer, mit Ausnahme eines dort auch be- Tagen hat man den Beweis gehabt, wie leicht diese Blär- | schlossenen Antrags an Königliches Kabinet, die Ermäßigung der ter alle Gerüchte aufnehnien, vhne nah dem Grunde, oder auch | Porto: Taxe für Akten betreffend, wenigstens für heute abzulehnen, nur nach der Wahrscheinlichkeit dersclben zu fragen, indem sle | nicht nur im ganzen Ernst die Nachricht gegeben, daß cine Ge- |

tir g von dem Kaijer von ‘China in Holland angekommen |

und auf eine Konferenz von drei Mirgliedern excl. der Herren Genéral-Syndici anzütragen. Bei der Fortseßung der Berg- thung der Verfassungs-Urkunde, wurde der bei der ersten Be-

| rathung gefaßte Beschluß, im Begleitungsschreiben darauf anzu-

tragen, daß die Bundes-Versammlung um Uebernahme der Ga- rantie der Verfassungs-Urkunde ersucht werde, ohne Widerspruch wiederholt, und hiernächst das aanze ache Kapitel, wie auch der Schluß- Paragraph 170, einstimmig angenommen.

Karlsruhe. Die beim Bohren nach Steinkohlen im vo- rigen Jahre auf dem Gute Rothenfels im Murzthale, das dem Markgrafen Wilhelm von Baden gehört, entdeckte warme Mine- ralquelle soll eine Temperatur von fast 16° R. enthalten und nah den chemischen Untersuchungen große Achnlichkeit mit den -Kissin- ger Wassern haben. Es sind bereits Einrichtungen getroffen wor- den, um hier schon in der nächsten Badezeit Trink- und Bade- kuren beginnen zu kdnnen.

D asterr els.

Wien, 18. Moi. Jn Mährisch- Trübau verzehrte ‘in der- selben Sturmesnacht vom 30, April auf den 1. Mai, in welcher Baja abbxannte, eine wie man vermuthet durch Brandstiftun entstandene Feucrsbrunst von 522 Häusern deren 186, wodur cin Schaden von 250,090 Fl. erwuchs und súnf Personen das Leben verloren. Bei Preßburg ist der Ort Rabersdorf mit-40 Häusern, und bet Ofen der Ort Hidegkut, ebenfalls mit 40 Häu- sern, cin Raub der Flammen geworden. Jn Baja, von welchem blos 200 Häuser stehen blieben, während neueren Nachrichten zufolge 2414 verbrannt jeyn sollen, verloren bei diesem Ereignisse isS Menschen das’ Leben. Dieser große, cinen bedeutenden Dos naU-Handel mit Kornfrucht und Schweinen unterhaltende Ort, hat ämmtliche Kornvorräthe, die auf 60,090 Preßburger Mekbèn angegeben werden, bei dicsem Unfailè verloren. Jn der Stadt Judenburg wird der Brandschaden auf 300,000 Fl., und in Gänserndorf auf 120,000 Fl. geschäßt. Unsere Brand - Versiche-

rungs-Anstalten sind in Folge so vieler fast gleichzeitigen Unglüks-

fälle dieses Jahr bedeurend - benachtheiligt. So eben bringt die Preßburger Zeitung von gestern die Nachricht, daß bei einer gegen Cnde April im Markte Holics ausgebrochenen nächtlichen Feuersbrunst 82 Häuser abbrannten und zwei Personen umka- men; irn Dorfe Bogaltsch bei Mediasch hat es ebenfalls gebrannt und -die Flamèinen 23 Häuser eingeäschert.

-— Wien, 19. Mai. Das Maifest in den Hofgärten wischen den Wällen finder heute bei heiterem- Himmel und lauen düfcen statt, eine seltene Gunst, welche zur Anmuth und Pracht - dieses Kaiserlichen Festes wesentlich beiträgt. Der herannahende Sommer macht bereits auf das hiefïge Leben seinen gewöhnlichen Einfluß geltend, viele Familien schicen- sich an, Wien zu ver- lassen; manche sind nach den ver'chiedenen Provinzen, denen sie angehören, abgereist. In etwa véerzehn Tagen ist für die ele- gante Wett die Saison geschlossen, und noch zwei Wochen später sind die Straßen Wiens verhältnißmäßig leer und verôdet. Der Staats- rath bei der Geheimen Hof: und Staatskanzlei, Freiherr von Ot- tenfels, wird Gesundheits halber eine Badereise nah “Karlsruhe antreten, und erst anfangs Juli zurückkéhren, um während der Abwesenheit des Fürsten Metternich, die Leitung der Staatskan lei zu Úbernchmen. Se. Durchlaucht gedenkt die Monate Juli und August auf den Fürstlichen Gütern in Böhmen zuzubringen. Ein Besuch am Johannisberg ist für dieses Jahr aufgegeben worden.

Auch in den diplomatischen Salons macht sich, inmitten so vieler noh s{chwebenden Fragen, cine auffallende Ruhe bemerkbar. Man hofft ernstlich cine baldige Beilegung des Schwefelstreites. Diese Hoffnungen haben durch die legte Neapolitanische Post neue Begründung erhalten, indem aus Malta gemeldet wird, Admiral Stopford habe sämmtliche Neapolitanische Prisen frei aegeben. Der Herzog von Montebello hatte Toulon in solcher Eile verlassen, daß er ohne Credentialien in Neapel eintraf, und daher bis zu Ankunft seiner Beglaubigungsschreiben nur als Pri- vatmann auftreten kann.

* vorzügliche Berücksichtigung und Nachahmung. Zweck desselben

zöhit und bereits sehr - erfreuliche Früchte seiner eifrigen Thätig-

.

Prag, 18. Mai. (L. A. Z.) Unter den vielen Wohlth& tigkeits- Anstalten, deren sich unsere Stadr erfreut, verdjent die iúngste derselben, der Verein zum Wohl entlassener Züchtlinge,

ist, dahin zu wirken, daß Personen, welche aus den Straf- und Zwangsarbeits- Anstalten Böhmens entlassen! werden, denselben niht dutch wiederholte Vergehungen anheimfallen, sondern ein sittliheres, arbeitsames Leben führen lernen. Diesen Zweck sucht der Verein durch Unterbringung seiner Pfleglinge bei Gewerben, in landwirthschaftlichen oder häuelichen Diensten, durch Unter- weisung derselben in der Religion, in andern Kenntnissen und den nöthigen Fertigkeiten, durch persönliche Ueberwachung und Leitung der einzelnen Pfleglinge, endlich durch Darreichung der nôthigen Unterstüßung an Geld, Kleidung oder Lebensmitteln zu erreichen. Die Mittel hierzu gewähren dem Vereine seine, durch ihre persdnliche Thätigkeit wirkenden oder eine jährliche Geld- leistung von wenigstens 10 Fl. C. M. beitragenden Mitglieder, deren er von beiden Arten bereits über 120 aus allen Stánden

eit liefert. Zu wünschen wäre nur, daß diese nicht zu sehr în Anspruch genommen werden möge durch die auf eine besorgliche

fallenden Zunahme des Branntweingenusses und der außer allem

jener, deren die untern Volksklassen am dringendsten bedürfen, zu suchen ist.

Die Aussicht auf das Zustandekommen der vom Grafen Seraincourt projectixrten Pilfen-Budweiser Eisenbahn hat in un- seren westlichen Landesgegenden, besonders in der Umgebung Pil- sen's, die Baulust auf den bereits gedffneten Kohlenwerken nicht nur zu erneuerter Thätigkeit angeregt, sondern auch zahlreiche Gesellschaften und Unternehmungen für neue Schöpfungen her- vorgerufen, so daß in jener Gegend die Tageldhne wegen Mangel! an hinreichenden Arbeitern bereits gestiegen sind. Gewiß is es, daß jenen Gegenden neue und große Einnahme-Quellen aus der durh Führung jener Eisenbahn in Aussicht gestellten lohnenden Ausbeute der dortigen Steinkohlenwerke erwachsen müssen.

Ara en.

Mailand, 13. Mai. Die Lombardei zählte gegen Ende des Jahres 1839; 2,497,895 Einwohner, 23,154 mehr als im Jahre 1838. Die Bevölkerung der Hauptstädte war: Mailand 147,191 (72,812 mánnl., 74,379 weibl.), Brescia 39,920 (14,315 mánnl., 15,505 weibl. ), Cremona 27,681 (12,890 männl., 14,791 weibl. ), Mantua 26,680 (13,309 männl., 13,371 weibl.), Ber- gamo 30,288 (14,897 männl., 15,391 weibl.), Como 16,523 (8122 männl. , ‘§01 weibl.), Pavia 23,797 (11,679 männl., | 12,118 weibl.), Lodi 16,759 (8002 ‘männ!., §757 weibl.), Son- drio 4202 (2091 mánn{., 2111 weibl.)

Spanien.

Madrid, 12. Mai. einen Antrag des Herrn Sancho in Bezug auf das Munizipa- litáts - Gese disfkutiren. Die Entscheidung darüber will die Minorität als Maßstab dafür betrachten, ob sie sich zurückziehen oder bleiben soll. (Vergl. den gestrigen Art. Spanien.)

Briefe aus Valencia melden, daß bei der Ankunft gefange-

lumbine“/ und „Fair Rosamond

¡Gülhane zuwider, gegen seine Untergebencn willkürliche und drüf-

Weise sich mehrenden Verbrechen, deren Quelle meist in der auf: kende Maßregeln erlaubt und außerdem, unter dem Vorwande, zeine Empörung der Griechischen Bevölkerung unterdrücken zu

Verhältnisse stehenden hohen Preise der Lebensmittel, besonders hade, 1 einen Theil der muselmännischen Bevölkerung bewaffnet

Die Deputirten-Kammer wird heute |

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waren am bten zu einem Kreuzzuge von dort abgesegelc.

Ertel.

Konstantinopel, 27. April. (Journ. de Smyrne.) Am 22sten versammelten sih die hohen Staats-Beamten in der Wohnung des Groß-Wesirs, um sih über die Türkisch - Aegypti- sche Angelegenheit zu berathen. Den über diese Angelegenheit verbreiteten Gerüchten zufolge, befindet sich dieselbe fast noch auf

mselben Punkte, wie bei der Ankunft der lesten Nachrichten us Europa. Es wird jedo heute behäuptet, daß die Unter- andlungen in London nunmehr mit größerer Thätigkeit betrieben erden sollten, um die Differenzen zwischen der Pforte und tehmed Ali sobald wie möglich auf eine definitive Weise zur ntscheidung zu bringen. Auch empfängt die Pforte, was auch | ewisse Journale, so wie die Anhänger des Vice-Königs" sagen | dgen, täglih die zufriedenstellendsten Versicherungen von den vermittelnden Mächten. *

Auf die Nachricht, daß der Gouverneur der Provinz Adria- nopel, Nafiz Pascha, sich, dem Inhalte des Hattischerif's von

habe, beeilten sich die Minister, ihre Beschwerden gegen diesen

F Muschir dem Sultan vorzulegen, der sofort die Abseßung dessel- | ben aussprah und den ehemaligen Gouverneur von Erzerum, Osman Nuri Pascha, zum Gouverneur von Adrianopel ernannte. | Wenige “Tage vorher war Akif Pascha, Gouveïkleur von Niko- | dem gelehrten Symposion im Palaste, wo die höchsten Beamten Mmedien, aus ähnlichen Ursachen abgeseßt und nach Adrianopel

‘exilirt worden.

Smyrna, 2. Mai. Die Feier des Ostersestes der Griechen hat in Folge der von den Behörden ergriffenen Maßregeln zu keiner Unordnung Anlaß gegeben. von Feuergewehren hat sich Niemand widersest und es sind da- her auch keine von den sonst gewöhnlichen Unglüctsfällen vorge- fommen.

Die von Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Friedrich von Oesterreich kommandirte Fregatte „Guerriera“/ ist am Sonntag von Syra auf der hiesigen Rhede angekommen.

Briefe aus Tabris vom 29. März

on der Einnahme von Chiwa durch die Russische Armee. Man erwartet mit Ungeduld das Nähere über diese Expedition.

Die Französischen Linienschiffe „Jena“ mit der Flagge des

tre-Admirals de la Susse, „Diaderä“/ und „Santi Petri“, so

angekommen. Tagen wieder dorthin unter Seegel gehen.

Konstantinopel begiebt, ist auf der Reise dorthin hier durchpassirt. Die Nachrichten aus Alexandrien vom W. April enthal-

ten nichts von Bedeutung. Mehmed Ali seßte noch immer seine

Rüstungen fort und schien nicht geneigt, die lebten Vorschläge

der E anzunehmen. Die Pest hatte wieder mehr um sich

gegriffen.

"Das Journal de Smyrne, welches von allen Blättern

ner Karlisten daselbst einige Unruhen stattgefunden haben, von

den Behörden aber sofort unterdrückt worden sind.

Die Deputirten-Kammer hat sich wieder mit den gegen den k

Grafen Toreno vorgebrachten Anklagen beschäftigt. Der Graf vertheidigte den von ihm mit Hinsicht auf die Quecksilber-:-Minen abgeschlossenen Kontrakt, indem er bestritt, daß er den Kontra- henten zum Nachtheil des Staats hätte begünstigen wollen, und die Kammer entschied einstimmig, daß durchaus fein Grund zu jenen Anklagen gegen den Grafen vorhanden sey.

Sir de Lacy Evans läßt es si sehr angelegen seyn, die Be- friedigung der Forderungen der Britischen Hülfs-Legion von der hiesigen Regierung zu erlangen. : T

Spanische Gränze. Alcaniz, 10. Mai. Die Belage- rung von Morella hat bereits begoniten und in Monroyo, dem Hauptquartier der Belagerungs - Armee, befinden sich bedeutende Vorräthe von Lebensmitteln und“ Munition. Es heißt, Cabrera sey zu Anfange dieses Monats in Morella gewesen und habe die Garnison zu einem kräftigen Widerstande “aufgefordert; er soll ihr unter Anderem eine Erhöhung des Soldes und die baldige Ankunft einer fremden Armee von 109/000 Mann versprochen

haben. Portugal

Lissabon, 11. Mai. (Times.) Die Versammlung, welche in Bezug auf die Forderungen Britischer Unterthanen am Dien- stag im Marine-Departement gehalten wurde, ist nach fünsstündi- ger Berathung zu dem Beschlusse gekommen , daß man es den Ministern, welche durch ihr Benehmen das Land in diese Ange- legenheit verwickelt hätten, überlassen müsse, sich aus dieser Klemme dacot c znglepon. Die Minister haben daher, nah wiederholten

erathungen, beschlossen, den Marquis von Saldanha als bevoll- mächtigten Gesandten mit einer speziellen Mission und in Beglei- tung des Obersten Barreiros und des Lieutenants Picaluga nach London zu senden. Bei dem Geheimniß, oder vielmehr dêr Un- entschlossenheit, womit diese Angelegenheit hier betrieben wird, fehlt es nicht an allerlei Vermuthungen über die Art, in der die Zahlung der 400,000 Pfd. geleistet werden folle. Es heißt un- ter Anderem, der Marquis von Saldanha, nehme Wechsel bis zum Belauf von 240,000 Pfd. mit, um damit abzuzahlen, was von den Britischen Forderungen für gültig anerkannt worden ; es sey ihm aber carte blanche gelassen, falls Lord Palmerston auf den vollen Belauf der Forderungen bestehen sollte.

Am 5, Februar ereignete sich zu Santo Paolo de Loando in Nieder Guinea, nachstehender Vorfall. Als die Portugiesische Kriegs-Korvette ¿¿Urania‘/, welche vier nah Benguela bestimmte Schiffe eskortirte, dem Britischen Kriegsschodner „Fair Rosamond““, begegnete, sandte dieser sofort eim Boot ab, um eines der Portugiesischen Schiffe, „Ca- çador‘/, zu durchsuchen, wurde aber mit Flintenschüssen empfan- gen, die indeß nur den Flaggenstock zersplitterten. Es entstand ein Wortwechsel zwischen dem Lieutenant Oliver und dem Por- ruglesischen Commandeur Amaral, welcher Leßtere sih darüber beschwerte, daß der Britische Offizier sich eines Mangels an Hdöf- lichkeit gegen einen älteren Offizier schuldig gemacht habe, indem er ein unter dem Schub desselben stehendes Fahrzeug ohne seine Genehmigung habe durchsuchen wollen. Um zu zeigen, daß der „¡Cacador“/ kein Sklavenschiff sey, schickte er ci U iner / ; inige Leute seiner Mannschaft an Bord desselben, ließ den Commandeur verhaften und sandte das Fahrzeug nach Loanda zurück, wo es dem Be- dane der Korvette „Jsabella“/ gestattet wurde, es zu durch- uUchen. das Schiff doch zurückgehalten und die richterliche Behörde von dem Vorfalle in Kenntniß ge)eßt. Die Britischen Stif, Cor

Es fand sich "durchaus nichts Verdächtiges, indeß wurde :

zuerst die greuelvollen Details über Ermordung des Paters Tho-

eine früheren Meldungen zu modifiziren, indem es den (auch von Französischen Blättern gebrachten) Bericht giebt, den der Oesterreichische Konsul Herr Merlato über das Ereigniß abgestat- tet, und von welchem das Journal de Smyrne sagt, daß es der- jenige Bericht sey, den es als offiziell bezeichnen könne. C hín-a. s Der Hamburger Neuen Zeitung sind einige Nummern der „Canton Preß‘ und des „Canton Regisker“/ vom 26. No- vember bis 3. Dezember 1839 zugegangen, die zwar, da die Be- richte aus China über Jndien schon bis zum Februar 1840 rei chen, nichts erheblich Neues bringen könuen, aber doch interessante Details und Auszüge aus der offiziellen Hof-Zeitung von Peking enthalten, wovon jene Zeitung Folgendes mittheilt: „Zwei De- krete von den Behörden in Canton vom 20. Oktober und 18. No- ember v. J. lassen uns einen tiefen Blick in die Chinesischen Zustände thun; die erwähnten Dekrete sind gegen die Straßen- räuber in der Provinz und gegen die Pivaten in den Gewässern von Canton gerichtet; man sieht, wie lose die Autorität der Re- gierung ist, da sie nicht im Stande ist, solchen Unfug anders als durch Dekrete zu steuern, indem die gegen die Räuber abgeschict- iten Soldaten mit ihnen gemeinschaftliche Sache machen. Die POffiziere haben in solchem Falle das Recht, ihre Untergebenen zu “Tode zu prügeln. ) f P Seit dem 29. November if der Ausgangs- Zoll auf Thee ‘um 2 Tael's für das Pekul erhdht worden. i Einzelne Auszüge aus der Pekinger Zeitung enthalten Ver- ¿ordnungen und Berichte über das Opiumrauchen in den Pro- vinzen; man sieht aus dénselben unter Anderem, daß im Durch- schnitt ?/; der Beamten demselben ergeben sind. Die neueren F Edikte des Kaisers seben die shärfste Strafe auf den Genuß desselben, und der Mandarin, der einen Freund vielleicht {üben “will, ist derselben Strafen ausgeseßt; andererseits werden falsche Delatoren mit den Strafen, die sie ihren Feinden verursachen ‘wollten, belegt. Eiñige Mandarinen: in der Provinz Keangse, Fdie früher Opiumraucher waren, aber späterhin „zitternd gehorch- Eten‘/, wurden dennoch abgéseßt. Jn der Provinz Kwangse, die unter des bekannten Tang Jurisdiction steht, wurde der Mohn stark angebaut; wiederholte Befehle zur Ausrottung der Pflanzungen wurden gegeben, aber die, Soldaten waren sehr fachlässig in der Erfüllung dieser Pflicht; in Folge dessen wurden wieder donnernde Edikte erlassen, die pro lorma erfüllt werden. Ein Censor von ‘Hukwang beklagt sich schr über die Ausartung seiner Zeit und schreibt die Ursache dem Mangel an religidsem FUnterrichte zu. „„Früher“/, sagt er, „wurden in den Schulen die Lehren der ‘großen Weisen des Alterthums gelehrt und die F heiligen Edifte gelesen und erklärt. Dieser lobenswürdige Ge- braucht hat aufgehört, und das Volk wächst auf, wie das Vieh auf dem Felde, selbstsüchtig und alles edlen Eindruckes baar.“ _ Die Provinz Schantang, das Land der Meutereien, hat von fder Dürre gelitten, und man {lug vor, die südlichen Schleusen des großen Kanals, der durch diese Provinz get, zu öffnen, um den Korn-Dschunken Wasser zu verschaffen. Der Provinzial-Censor that sogleich Gegenvorstellungen bei Hofe, indem er bemerklich machte, daß durch diese Entzichung des Wassers die südlichen PProviazen Hungersnoth leiden und si also empdren würden. er Kaiser gab aber der Vorstellung kein Gehör. F Um den Geist der Eintracht zu befördern , hatte die Regie- ¡rung Dorffeste angeordnet. Die vornehmsten Einwohner des Di- 7 striktes versammeln si, erklären sh einander Freundschaft,

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| ( | würden. Dem Verbot des Abschiekßens |

enthalten die Nachricht |

wie das Dampfboot ¿Velo:e“‘ sind am Sonntag von Vurla hier | des Vergleiches beigelegt worden. Der Contre-Admiral Lalande wird in den nächsten | gegen 1838 um §699 ge- stiegen.

Herr His de Butenval, welcher sih an die Stelle des Gra- |

as in Damaskus mitgetheilt hatte, findet sh jeßt veranlaßt, |

trinken einige Tassen Thee und gehen dann nach Hause. Ein Regierungsbeamter ist gegenwärtig, um Zeuge zu seyn, wie vergnúgt sie sind. Kürzlich hatte man bei einer jol- chen Gelegenheit in der Provinz Gan-wuey Branntwein statt Thee genommen, nnd sie hatten sih zuleßt geprügelt, wobet einige verwundet wurden. Der Kaiser bedauerte sehr, daß bei bei den feierlihsten Gelegenheiten solche Unordnungen vorfielen,

Das Finanz-System der Chinesischen Negierung ist ungefähr wie das Türkische Pascha-System, d. h. jeder Mandarin ijt für die Einkünfte der Provinz verantwortlich, und Rückstände muß er selbst bezahlen; dagegen hat er das Recht, in solchen Fällen Anleihen zu machen, die er auch in der Regel in wenigen Stun- den beschafft.

Der Ginseng, welcher in den wüsten Distrikten der soge- nannten Mongolei wächst, ist Kaiserliches Monopol, und cs sind

| große Anstalten getroffen, um das Schmuggeln zu verhüten. Da

aber die Soldaten für alle ihre Beschwerden schlecht bezahlt wer-

| den, so sind diese selbst die shlimmsten Contrebandiers, indem sie | den Ginseng in ihre Heimath bringen und zu niedrigen Preisen

verkaufen. . Ein Verbrecher dieser Art wurde kúrzlich ertappt, und der Soldat, der ihn einfing, stattetet darúber Bericht bei Hofe ab. Das Corpus delicti mochte etwa 1 Catti (1 Pfd.) betragen, und der Monarch, erfreut über die Wachsamkeit des Soldaten, schenkte ihm den fünften Theil desselben und licß es in

| die Hofzeitung von Peking einrücken.

Von den 4 Kabinets-Ministern hat der eine, Lu-yin-pu,

| sein achtzigstes Jahr erreicht, und auf sein Ansuchen wurde er

mit seinem vollen Gehalte pensionirt, wobei er Erlaubniß erhielt,

| des Reiches erscheinen, beizuwohnen. Lu starb aber nach weni-

j | gen Tagen.

e gen. Der Kaiser gab 1500 Taels (2000 Piaster) zu den Begräbnißkosten her und erhob seine Kinder und Enkel zu Staats-

_ Der Herausgeber des „Canton Register“, John Slade, hofft, daß der König der Franzosen den Kaiser von China, der durch seinen Ober-Commissair den Französiichen Konsul in Can- ton, einsperren ließ, eben so züchtigen würde, wie den König der Sandwich-Inseln.““

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| Berlin, 24. Mai. Der Bekanntmachung des Kammer-

| gerichts zufolge, sind von den im Jahre 1839 bei sämmtlichen | Gerichten seines Departements anhängig gemachten 45,328 ge-

Contre-Admirals Lalande, „Monrebello‘/ mit der Flagge des Con- |

| lin allein 25,016), durch die Schiedsmänner 1848 im- Wege

wöhnliche summarische Jnjurien- und Bagatell-Prozesse (in Ber-

Die Zahl der Prozesse war

Berlin, 24. Mai. Nach der vom Finanz-Ministerium

fen von Lurdes als Französischer Gesandtschafts - Secretair nah | bekannt gemachten „Uebersicht der Productionen des Bergbaues und des Hüttenbetriebes in der Preußischen Monarchie für das Jahr 1838// hat die Production des Bergbaues im Ganzen in 1719 Gruben und durch 35,412 Arbeiter gefördert, einen Geld-

S ay ——

| werth am Ursprungsorte von 6,353,164 Rthlr. ergeben. | Steinbruch-Betrieb trug aus 923 Brüchen, und durch Arbeiter 459,505 Rthlr. Der Hütten-Betrieb belief sich bei 1093 Hütten und 17,317 Arbeitern auf 16,953,387 Rthlr. Geld- |- werth am Ursprungsorte, so wie von den 2 Salinen durch | 1543 Arbeiter für 1,350,286 Rthlr. Salz aller Art hergestellt

ward.

Münster, 16. Mai. Nach dem hiesigen Amts-B latte sind in den Regierungs - Bezirken unserer Provinz im verflossenen Jahre für die Taubstummen- Anstalten in Münster, Soest und Büren im Ganzen durch Kollekte eingekommen 2402 Rtblr., was

einen Mehrbetrag von 71 Rthlr. gegen das Jahr 1838 ergiebt. | Diese Anstalten gedeihen auch in allen anderen Beziehungen auf | das beste. Sie zählen zusammen 51 Königl. Zöglinge, die ganz

aus öffentlichen Fonds erhalten werden, 5 Freischüler, die uncnt- geltlichen Unterricht genießen und 1i Privat-Zöglinge.

Münster, 19. Mai. Seine Kdnigl. Hoheit der Prinz Friedrich hatte die Gnade, das Schiedsrichter-Amt bei dem am 19ten d. M. hier abgehaltenen Pferderennen zu übernehmen, und wurde von dem kommandirenden General von Pfuel und dem Landrathe Grafen von Merveld assistirt. Jn dem Rennen um den von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen gnädigst be willigten Ehrenpreis , bestehend in einem silbernen Pferde, siecagre des Baron von Heekeren Enfkhuysen dunkelbraune Stute „Wet day‘“/ von Priam u. d. Wimsey, 5 Jahr alt. Als eine aufa lende Erscheinung mag hier noch bemerkt werden, daß zwölf Reiter auf bloßen Pferden ritten und mehrere auf diese Arr

siegten. Münster, 22. Mai. (Westf. M.) Vor ungefähr acht

Monaten 'entdeckte zufällig der Bürgermerster Gröninger zu Dar feld, Kreis -Kösfeld (Reg. Bez. Münster), bei genanntem Dorfe in südlicher Richtung Asphalt. Er lagert dort in Adern in den Kalk steinspalten dasiger Umgegend, und findet sich nur wenige Fuß tief unter der Dammerde. Ein gleiches Lager wurde in dem | Stunden entfernten, ebenfalls in südlicher Richtuna d Dorfe Hangenau, zur Standes-Herrschaft von Croy:Dülmen g hörend, entdecktt. Das Erdpech beider Fundorte if darin ve schieden, daß der Asphalt von Darfeld in harten, reinen, zénden Blöcken bricht, dahingegen jener von Hangenau eine mehr weiche, pechartige, zähe, s{hwarzbraune Masse darstellt. De Dr. Voget in Heinsberg ist im Begriff, eine chemische Analyse mit diesem Asphalt anzustellen, von welchem ihm zu diesem Zwect von dem Herrn Ober-Präsidenten von Vincke eine Quantität zu gestellt worden. Nach Berndigung derselben, will er das Resul tat in einer Druckschrift veröffentlichen.

| Elberfeld, 21. Mai. Nach der hiesigen Zeitung ha ben Reisende den Weg von London bis Emmerich in 36 Stu! den zurückgelegt.

Koblenz, 1. Mai. Die Eisen- und Bleihüttenwerke so wie der damit zusammenhängende Bergbau erfreuen sich fort- während eines ziemlich shwunghaften Betriebes, obwohl die Roh- eisen-Preise ziemlich gewichen sind und auch die Preise des Bleies niedrig stehen. Auf der gewerkschaftlichen Eisensteingrube Gul denhardt im Reviere Kirchen is ein nach Angabe des Oberhütten: Bau- Inspektors Aithans zu Sayn erbaute Wasser-Säulen-Ma- schine, zur Wasserhaltung bestimmt, in der dazu angerichreten unterirdischen Kunst-Kammer aufgestellt und durch ein §0 Lach- ter langes Gestänge mit dem Kunstgesenke in Verbindung ge- bracht. Der Gang und die Wirkung derselben bei nur 40 Fuß Gefälle entspricht vollkommen der Erwartung. Der von der Englisch - Deutschen Bergwerks - Gesellschaft im Reviere Kirchen

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