1840 / 147 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

derruflih dem Richterspruche Frankreichs unterwerfe, so daß e Kie Erneuerung der Feindseligkeiten zu befürchten ist. Ge- stern é mit dem Französischen Kriegsdamnpfschiffe „le Ramier““ ein außerordentlicher Abgesandter vom hiesigen Ministerium mit Depeschen an den Herzog Serra Capriola nach Paris abgegan- gen. Diese Nachricht wurde allenthalben, namentlich an der Börse, sehr gut aufgenommen, so daß die Rente auf 105!/, stieg.

Am Sonntag ging das Sram ite Admirals\chiff} „„l'Ocean““ von 120 Kanonen, mit Admiral Rosamel an Bord, auf hiesiger Rhede vor Anker; am gleichen Tage segelten die beiden Franzd- sischen Linienschiffe le Généreur und le Victorieux nach der Lo- vante ab:

Die Vorbereitungen zur Gasbeleuchtung sind nun beendigt, und vom 30. Mai an werden die Hauptstraßen Neapels so wie das Königliche Schloß und die Theater San Carlo und Fondo auf diese Weise erleuchtet werden. Auch wird nächsten Sonntag die Eisenbahn von Portici bis nah Refsiîna erdffnet.

E ALEEL

__ Konstantinopel, 6. Mai. (Oest. B.) Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Friedrich ist am Äten d. M. auf der von ckôchchstdemselben kommandirten Fregatte „Guerriera““ in dieser Dauptstadt angekommen. Auf Befehl Sr. Hoheit des Sultans begab sich heute der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, in Begleitung des Musteschars, Rifat- Bey, an Bord der Fregatte, um Se. Kaiserl. Hoheit zu bewillklommnen. Auch erließ der Großherr sogleich die nöthigen Befehle, damit der Erzherzog alle Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt in Augen- schein nehmen kdnne, und zu diesem Ende wurde der General der Artillerie, Mehmed Emin Pascha Sr. Kaiserl. Hoheit [für die Dauer seines Aufenthalts hier zugetheilt.

Die neueste Nummer der Takwimi Wakaji vom 1. Re- biul-ewwel 1256 (3. Mai 1840) enthält einen Artikel über die Abseßung Akif Pascha’'s, worin ein sehr strenges Urtheil über sein Benehmen als Statthalter von Kodscha-Zli gefällt, und seine einstweilige Verweisung nah Adrianopel, mit Verlust der Wesirs- Würde, bekannt gemacht wird. Außerdem is in gedachtem , Blatte die wegen Schlichtung der Handelsprozesse vor einem eigenen beim Handels-Ministerium errichteten Tribunale erlassene

Verordnung enthalten.

__ Während der Griechischen Oster- Feiertage hat allenthalben in der Hauptstadt die größte Ordnung und Ruhe geherrscht, \o daß die Polizei, die übrigens auf musterhäfte Weise gehandhabt wird, nicht ein einziges Mal einzuschreiten gendthigt war.

L U d.

T 22. Mai. Die durch das plôbliche Stei-

born,

gen der Weichsel bei Krakau für die unteren Strom-Gegenden |

hervorgegangenen Befürchtungen“ werdeu sich hoffentlih nicht verwirklichen, da hier die Weichsel seit dem 2Wsten d. M. von 10’ wiederum auf 8 9 gefallen ist.

Posen, 21. Mai. Der 19. Mai d. J. war für die

Bêewohner des Adelnauer Kreiscs in unserem Großherzogthume |

- Und für die Umgegend ein wahres Volksfest, indem dicht bei der Kreisstadt Ostrowo zum erstenmale in hiesiger Gegend ein all- gemeines Pferderennen nebst Thierschau stattfand, und wobei nur folche Thiere zugelassen wurden, welche von Ackerbürgeru, Erb zins-Besibern, Eigenthümern oder regulirungsfähigen Bauern schon eine bestimmte Zeit besessen werden oder selbst gezogen sind. Die Veranlassung hierzu gab der von dem Vereine zur Verbes- serung der Pferde- und Viehzucht für das Großherzogthum Po- jen ausgeseßte Preis von 5 Rehlr. fär die beste Zucht-Stute im Rennen. Um indeß die Konkurrenz zu vergrößern und eine regere Theilnahme zu erwecken, überhaupt das ganze Fest mehr zu ver- herrlichen, mußten zur Vertheilung mehrerer und höherer Prà- mien noch die erforderlichen Geldmittel auf andere Weise zusam- mengebracht werden, was denn auch zunächst durch die Bemühungen des Herrn Landraths von Tischowiß und des Guts - Besißers Herrn von Lipski auf Lewkow gelang. Es wurden über- haupt noch 110 Rthlr. zu Prämien aufgebracht, wozu die Stadt Ostrowo 20 Rthlr., die Kasüno - Gesellschaft zu Raszkow 20 Rthlr. und die Kreis - Stände den Rest beigetragen haben. Es sind überhaupt zum Rennen ge- stellt % Pferde, aber nur 8 haben wirklich Theil genommen. 5 Rennen fanden statt, und die Bahn betrug *"/z Meile, die durchschnittlih in 1 Min. 50 Sek. durchlaufen wurde. Der Hauptsieger hat die Verpflichtung, den 3. Juli d. J. in Posen u erscheinen, um dort bei dem allgemeinen Provinzial - Bauer- Pferderennen um den ausgeseßten Preis von 100 Rtblr. Theil u nehmen. Bei der Thierschau sind mehrere Prämien, im Detrage von 20 Rthlr., für die beste Zucht-Stute, beste Kuh, besten Zucht - Ochsen und das beste Mutter - Schwein ausgetheilt worden. Die erschienenen Thiere waren der Zahl nach nicht un- bedeutend und beim Rindvieh gute Häupter vorhanden. - Außer den Geld - Prämien sind zur Aufmunterung der Viehzucht noch 16 Prämien durch rothen Klee-Saamen mit der Bedingung aus- getheilt worden, solchen noch in diesem Jahre auszusäen.

Saarlouis, 15. Mai. (Rh. u. Mos. Z.) In B i ti „Mai. (Rh. u. A eaummais fand gestern Mittag die feierliche Grundsteinlegung zu einer neuen Srtehe statt, zu deren Aufbau Se. Majestät der Kdnig ein naden - Geschenk von 3742 Rthlr. zu bewilligen geruht haben,

R G É et

aus M V Kunst und Literatur. n. Zn der Versammlung der Gesellschaft Naturfor- fchender Freunde am 19, Mai wurde zuerst wit tiefer Betrübniß

| von Humboldt im centraten Asien nachgewiesen hat.

584

des großeu Verlustes gedacht, den dieselbe durch das Ableben ihres äl- testen ordentlichen Mitgliedes, des Herrn Staats-Ministers 2c. Freiherrn von Altenstein, erlitten hat. Hierauf machte Herr Erichson einige Bemerkungen über die Verwandlung der Lepaden, und zeigte namentlich, daß die Vorderbeine oder sogenannten Fühler nicht, wie man beobachtet zu haben glaubte, bei der leßten Metamorphose abgeworfen, sondern in deu Stiel umgewandelt wurden, mit welchem das Thier an- eheftet bleibt, und wies ferner nah, daß die äußere Schale der Ba- anen dem Stiel der Lepaden, die vier Decfelstücke der ersteren den vier seitlichen Schalstücken der leßteren entsprächen, so daß die Balanen nicht als Cirripedes Lam. ohne Stiel, sondern als solche zu betrach- ten wären, welche sich mit dem ganzen übrigen Körper in diesen Theil eingesenft hätten. Herr Poggendorf spra dann über das gal- vanische Verhalten einiger amalgamirten Metalle, um das Ungeuü ende der ín neuerer Zeit aufgesiellten Erklärungen von der großen Positivität des amalgalgamirten Zinks darzuthun. Als Resul- tat von ihm angestellter Versuche führte er zunächst an, daß die leicht ory- dirbaren Metalle, im amalgamirten und nicht-amalgamirten Zustande, nachstehende Reihe vom Positiven zum“ Negativen befolgen: amalga- mirtes Zink, Zink, Cadmium, amalgamirtes Cadmium, amalgamirtes Zinn, amalgamirtes Blei, Blei, Zinn, Eisen, amalgamirtes Eisen, so daß von diesen fünf Metallen dreî, nämlich Zink, Zinn, Blei (leuteres nur äußerst schwach) im amalgamirten Zustand positiver, zwei da- gegen: nämtich Cadmium und Eísen in diesem Zustand negativer sindals im nicht-amalgamirten. Er hob dann hervor, wie diese beide leßten Metalle im amalgamirten Zustand glänzender und schwieriger löslich seyen, als ím nicht-amalgamírten, mithin das Verhalten derselben ganz dem des Zinks analog sevn müßte, wenn die für leuteres gegebenen Erflärungen richtig wären. Er seute hinzu, daß überhaupt nur Un- fenntniß der vorhandenen Erfahrungen zu diesen Erklärungen hätte Aulaß geben können, da ältere Thatsachen genugsam bewiesen, daß Le- girungen in der êteftromotorischen Reibe eben so oft über und unter als zwischen ihren Bestaudtheilen steben. Endlich bemerkte er noch, daß das amalgamirte Zink, obwohl es positiver sey als das nicht-amal- gamirte, doch, kombinirt mit einem negativen Metall und verdünnter Säure, bei gleicher Größe und Entfernung der Piatten- uud eineui mäßigea Widerstand, cinen nur wenig stärkeren Strom als das nicht- amalgamirte liefert, ja nach furzer Zeit fogar einen schwächeren eine Erscheinung, die gleichfalls zeigt, wie wenig jene Erklärungen in den Grund der Sache cindringen. Herr Barenutin zeigte an, daß er einen Blutegel nun schon aht Jahre lang am Leben erhalten habe, der ausgesireckt zehn Zoll lang sev, mit der Zusage, denselben in der nächsten Versammlung in natura vorzuzeigen. Herr Ehrenberg legte mehrere Eremplare der fleinen rothblühenden Anogallis arvenz«is mit gefüllten Blumen vor, welche er auf den Feldern bei Kiel im vo- rigen Jahr gegen Ende Septembers beobachtet und gesammelt hatte. Hierauf erläuterte derselbe von neuem die thierische und feineswegs pflauzliche Natur der durch ihre fossilen Massen einflußreichen Bacil- ilarien und zeigte wiederholt Eremplare von zwei der größten Arten

welche Judigo in ihrem inuern Körper anfgenommen hatten und den- seldeu bei Veränderung der Körperlage niemals äußerlich, sondern stets im Junnern erkennen ließen, :

Paris. Ju der Sigung der Akademie der Wisseuschaften am 18. Mai erstattete. Herr Boussingault Bericht über eine von Herrn Biot dem Jüngeren eiugesandte Abhandlung, die wahrschein- liche Ursache der von Chinesischen Schriftstellern erwähnten alten Ueberschwemmungen betreffend, so wie über ein aus derselben Quelle entlehntes Verzeichniß von Erdbeben, Erhebungen und Einseukungen des Bodens in China. Die Chinesen erwähnen namentlich zwei große Ueberschwemmungen, von denen sie die ältesie bis ins 23ste Jahrhun- dert vor unserer Zeitrechnung verseßen. Da dieselbe nirgends heftigen Regengüssen zugeschrieben wird, so glaubt Herr Biot, daß sie Folge einer Erhebung des Bodeus gewesen sey, dereu Spuren bereits Herr Herr Viot macht zugleich aufmerksam auf die Uebereinstimmung im Streichen der Kor- dilleren Amcrifa's und der Gat Orrs üge China?s, und dies, fo wie die Aebnlichkeit und Häufigkeit der Bewegungen des Bodens ín beiden Ländern, führt ibn zu dem Schlusse, daß die Erdrücfen in der ganzen Ausdehnuug-dieses großen Kreises wahrscheinli noch wenig

erhärtet sev und daß die Cordilleras de los Andes und die Chinesischen !

Gebirgs-Ketten, welche dasselbe Streichen zeigen, gleichzeitig gehoben worden. Das erwähute Verzeichniß enthält eine Aufzählung von Erd- beben, Schlamm-Auswürfen, Entstehei ticfer Spalten, Erhebungen mitten in Ebeñen, Einstürzungen oder Einsinkungen von Bergen. Das Erdbeben-Verzeichniß findet sich im 301 sten Burche der großen im 13ten Jahrhundert begonnenen Compilation Ma tuan lin und if bis ins 17ts Jahrhundert fortgeseßt worden, Herr Biot ist im Verein mit Herr Stanislaus Julien im Staude gewesen, dies -Verzeichniß bis auf die jeßige Zeit fortzuführen. „Bei dem Durchlesen dieses Verzeich- nisses‘, sagt der Berichterstatter, „ist man erstaunt über die Aehulich- keit dieser Phänouene mit denen, die sich so oft in der Neuen Welt wiederholen. Jun Asien, wie in Amerika findet nah langer Ruhe höchst selten uur ein einzelnes Erdbeben statt ; es is vielmehr eine Reihe von Bebungen, die sich in ziemlich furzen Juterwallen wiederholen. Was die physischen Erscheinungen betrifft, welche dieses Phänomen zu be- gleiten pflegen, so findet auch in dieser Beziehung eine solche Aehulich- feit zwischen beiden Ländern statt, daß mau glauben sollte, die Chine- sischen Schriftsteller schilderten die Erddeben Süd - Amerika?s.“_ Die Akademie beschloß, diese Abhandlung des Herrn Biot in die Samm- lung der Schriften auswärtiger Gelehrten aufzunehmen. Herr An- douin theilte die Beobachtungen des Herrn Milue Edwards über die Reproductioné-Organe der Cephalopoden, die Struftur der Carina- rien u. st. w. Herr Borv de Saint Vincent gab eine Uebersicht der Arbeiten der wisscnschaftlichen Kommission in Aigier. Der Prä- sident der Akademie zeigte derselben an, daß sie abermals eines ihrer Mitglieder, Herrn Brochant de Villiers, durch den Tod verloren habe.

Le P b B Amsterdam, 21. Mai. : : Niederl. wirkl Schuld 535/,;. 5/9 do 100'/, Kanz-Bill. 245/46 59, Span. 27 Passivé —. Ausg. Sch. —. Zinsl. —.,

Präm.-Sch. —. Poln. 125. Oesterr. Met. 1047/g.

Antwerpen, 20. Mai. Neue Anl. 265/14 G.

Frank furt a. fl., 22. Mai. Vesterr. S Net. 1073/, G, 49/5 101!/, G. 21/29/ 1% 25%, G. Bank - Actien 2217. 2215. Partial - Obl.

A U

Ziùsl. 8.

593/, G, 161 G.

Allgemeiner Bekanntmachungen.

an d S e hd LA u a 9 n g.

n dem Hypothekenbuche des adelichen Guts Borus- cin, Pleschner Kreises, stehen Ruhbrica Ul. No 9 ex decreto vom 13. August 1799 und auf Grund des zwischen dem Peter von Kiedrowsfi und der Faustina, gebornen von Kiedrowsfa, verehelichten vonBogustawsfa, am 1. Juli 1799 ge fenen Vergleichs für die leßte 1500 Thaler, uebst Zinsen zu fünf vom Hundert , als der nach erfolgter Löschung einer Summe vou 166 Fblr. 20 sgr. verbliebene Ueberrest eines der erwähnten von Bogustawsfa nach ihrer finderlos verstorbenen Schwe- ster Barbara, vereheliht gewesenen von Swmorowskfa, gebührenden Erbtheils von 1666 Thlr. 20 sgr. einge- tragen. Der gedachte Vergleich nebst beigeheftetem Hypotheken - Recógnitionsschein vom 23. August 1799

gestellte

nachzuweisen,

ist ver dq Ä praggunn gegangen, und es werden alle Ecke der Kleinen Cerfschen Gr

diejenigen, fvelze an diése Posi und das darübex aus-1 dem

Pfand- oder sonstige Arresti-Fnh chen haben, aufgefordert, si 1840, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichts-Lokale! vor dem Dber-Landesgerichts-Referendarius Le W-° S ypothefenschein sind in der Registratur einzusehen. A Die unbefannten Rea1-Prätendeuten werden unter der Verwarnung der Präklusion vorgeladen,

beraumten Termine zu melden und ihre

widrigenfalls sie damit präfludirt wer-

den und ihnen deshalb ein ewiges Sti i

le me L ges Stillschwèëigen auf- Posen, den 12.

Königl. Ober-Landesgericht, 1. Abtheil.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den -21, Mirz 1840. Das in der Elisabethstraße Nr. 13 und 14 an der Sranffurter Straße belegene, von|an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

nsprüche

ebruar 1240.

zu 16,263 T

undstück abgezweigte, dem! Doctor

der Gattung Navicula (N. viridis und phoenicenteron) lebend vor,

Loose zu 500 FI!, 1455/,. 1453/,. Loose zu 100 FI. —. Preuss. Prúm

Sch. 732%. do. 4°, Anl. 103!/4. Poln. Loose 703/.. 70!/,, 50 k;

Anl. 97/4. 93/4 21/29/4 Holl. 825/,° E E E isenbahn-Actien. St. Germain 745 Br. Versailles rechtes

Ge 565 Er do. Laie V 385 Br. Strassburg- Basel 415 Br.

ordeaux-Teste —. München-Augsb. 93!/, G. Leipzig. Ì

G. Köln-Aachen 89 Br. Comp.- tral Oman 1097/4

Hamburg, 23. Mai.

Engl. Russ. 1093/,.

London, 19. Mai.

Cons. 39/,, 92!'/,. Belg. —. Neue Anl. 28... Passive 7!'/.. Ausg. Sch. 135/g. 2'/,%/, Holl. 545/,. 59/, 1013/,. 5%, Port. 35!/,. do. 3%, 24/4. Engl. Russ. —. Bras. 75!/,. Columb. 26/4. Mex. 313/,. Peru —. Chili —,

Paris, 20. Mai.

G 5%/, Rente fin cour. 115. 95. 3%/,, fin cour. 84. 95, 59%, Neapl. fin cour. 105, 30. 5%/, Span. Rente 29'/,. Passive 73/,. 3°v/¡Port. 24. Wien, 20, Mai.

59/) Met. 1089/,. 4%, 102?/,. 39%, 82/2. 21/290 1%, —. Bank-Actien 1866, Anl. de 1834 de 146!/., 1839 138!/.,

Be T Den 25. Mai 1840. : Amtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zetlel. j e Fr. Cour. u: Fr Vour. , |& Brief. Geld. j al Briés. | Geld. St.-Sekluld-Bech. | 103/44 1023/, Pr. Engl0h1.36./4| 103 ss és PrämBech.d.Seeh!—| 733 4 | Kurmk. Schuldv. /34| 102!/4 | 102 Neum, Schulde, 34] 102!/, | 102 Berl. Stadt-0b1./ 4] 103/44 | Elbinger do 3iè| 100/g enn Danz. do. în Th. —| A7!/, tis j Weatp. Pfandbr, {3} 102!/, 1913/, Gâld al marco. 212!/4 211!/, Grossk. Pos. do./4| 1055/, 2'104! /, Neue Dukaten 8 Oxtpr. Pfandbr, 2 {102 [Friedrichsd'or 13/2 13 Pomm. do, 31] 1023/, fAnd. Goldmün- ÿu i 9!/, 3

Bank-Aclien 1854.

Coup. nnû Zius- Beb. d K. u. N. Actien,

Bfl.Ptsd. Kisenb. 129 do. do.Prior.Aet. a Mgd.Lpz. Eisenb, 101 1,

943 E 73/4

128 Af, 99!/2

Kur.-u.Neum.do. 1033/, 1027/4 zen à S Thl. Schlesïsche do.j3è| 103/, | 1023/, Wiskouto |

Dauer der Eisenbahn :- Fahrten am 24. Mai” Abgang Abgang Ee

von von T—— B e-r l i-n. Potsdam |St. |-M. | 40

Ulm 64 Uhr Morgens . | Um 64 Uhr Morgens. | 8 | 41

» » iz » 93 »„ ¿ w ..

» 11 » Vormitt. | / » 125 » Mittags... 40 “A - Nachmitt . j Nachmitt. 40 » Abends 42

D Ns 43 } »

» 6 » Abends .. 38» Ÿ » . 58 B 10 » » É _— | S M " .. 58 __ Vei der Fahrt um 2 Uhr Nachmittags von Berlin wurde die zug-

führende Maschine shadhaft und mußte eine Hülfs - Maschine Senat:

sirt werden, wodurch die lange Dauer der Fahrt herbeigeführt worden.

| Zeitdauer | St. | M. - | Al

Meteorologishe Beobachtungen. Mergens Nachmittags Abends Nh einmaliger 6 lhr, 2 Uhr. 10 Ubr. Beobacdtuna.

1840. |

24. Maí,

| 339,11‘par,|338,04‘Par. 337,51‘Par. | Queitwärme 7,99 R,

|4-11,6°% R.|4-1249 R.|4-10,09 R. |Flufwärme-11,39 K,

| + 8,0% R.14- 829% R.|—4- 8,19 R. [Bodenwärme 9,9% N.

76 pEt. 72 ypCt. | 86 yŒ:. | Ausdünfiung 0,028“ Fb, trübe. trübe, | Niederschlag 0,446“ Rh

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt

Fr uss. |

Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Jusirument als Eigenthümer, Cessionarien,|Georg Leopold Ludwig. Kufahl geh¿rige Grundstück, | Die unbekanú ; soil Verwarnung*d¿ Prätlüs

aber Ausprüche zu ma- taxirt zu 5983 Thlr. 17 sgr. 3 pf., st: ittags 11 Uhr-

in dem auf den 3. Juli'am 24. November 1840, Vormi an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 24, März 1840. Das in der Köpuícker Straße Nr. 87 belegene Grund- [werden unsererseits nicht uur die stücf des Lp Johaun Christian Runge, taxirt | genommenen Eineicbtangen wieder ge!roffen, sondern r. 28 sgr , soll theilungshalber am 24. November 1840, Vormittags 11 Uhr,

ch8

28, W. / Wärmewechsel +4— 12,6 9 Wolkenzug... W. j +-8,1 9, Tageêmittel: 338/22 Par, + 11,0®R... 4+ 8,1%... 78 pCt. W.

Rote wet SGaäaufpCels

Dienstag, 26. Mai. Jm Opernhause: Euryanthe, große romantische Öper in 3 Abth., mit Tanz, Musik von C. M. von We- ber. (Dlle. Schlegel, vom Stadttheater zu Leipzig: Euryanthe, als erste Gastrolle. Herr Beyer, vom Stadttheater zu Breslau: Adolar, als Gastrolle. Dlle. H. Schul6e: Eglantine.)

Jm Schauspielhause: 1) Elle eat folle, drame-vaudeville en 2 actes, par Mr. Melesville, 2) La première ride, vauderille nou- veau en 1 acte, G

Mittwoch, 27. Mai. Jm Schauspielhause: Corona von Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth., von E. Raupach. (Dlle. Berg: Corona, als Gastrolle.)

Donnerstag, 28. Mai. Am Schauspielhause: Zum ersten

Hierauf: Lüge und

male, Ring und Locke, Lustspiel in 1. Att. Wahrheit, Schauspiel in Ae, 2 Königsstädtkcches Thea te r.

Dienstag, 26. Mai. dinko, dêr Stadt\schultheißen-Sohn von Nürnberg. Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vorspiel: Der jüngere Sohn. Mit freier Benußung des Storchiichen Romans, von Charlotte Birch*Pfeiffer. (Herr Börger, vom Königl. stän- dischen Theater zu Pesth: Kdnig Wenzel; s Gerstorfer, vom

Stadttheater zu Augsbura : “gr Derr Vogel, vom Stadt» Komische

theater zu Köln: Jobst, “äiz" Gastrollen.)

Mittwoch, 27. Mai. Das Auge des Teufels. Oper in 2 Akten, Musik vom Kapellmeister Franz Gläser. (Vor- leßte Opern-Vorstellung vor den Abgang der Opern - Mitglieder auf Urlaub.) Hierauf, zuw erstenmale wiederholt: Dreiund- dreißig Minuten in Grüne ‘g, odeu; Der halbe Weg. Possen-

spiel aus K. v. Holtei. onnerstag, 28. Mai. Das bemooste Haupt; - oder: Der lange Israel. Original -Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix. Berantwortlicher Redacteur Arn old. Gedrudckt bei A. W. Hayn.

E

¿ldeiïten iverden unter der ; vorgeladen. 191 Z 3fanntmachung, den B In Ens ¡u Posen L etreffend.

Der diesjâ..rige Frühjahrs - Wollmarkt wird an den Tagen vom 7—10. Juni stattfinden.

Zur Erleichterung des Geldverkehrs wird nach einer Anzeige des Haupt - Bank - Direftorii Herr Geheime Kommerzien-Rath Robert während des Marktes hier anwesend seyn, und zur Serum. des Marktverkehrs

isher beifällig aufs

Tare und : B.

[dieselben noch weiter ausgedehnt werden. Posen, den 16. Mai 1840. Der Mats

Taxe und/

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung,

Amtl. Nachr. InHhalé,

Außl, u. Pol. Warschau. Steigen der Weichsel, Bad Busf.

Fra!kr. Dep. K. Rede des Conseils - Präsidenten über das Banf- Pripilégium und Annahme des Gesez-Eutwurfs. Paris. Ueber die Afrikanischen Nachrichten. Neapolitanische Angelegenheit.

Großck+x. u. Zrl. London. Näâcyrichten über Gefechte in der Ar- gentinischen Nepublif. i «13. Gen. v. d. Smissen. Die Anleihe von 909 Mill. und der Velg. Finanz-Zustaud.

Teuiche Bunoesit. Kam: Verh. (Kommnnal-Garde.: Sigmaringen. lung der Medaillen. Frauff. Korrespondenz. 2

Oesterr. Pesth. Rückkehr des Erzherzogs Palatin. Das Feuer in Baja. Pr eßb. Gese über die Nudcu.

Schweiz. Schaffhausen. Fr. Hurter.

Span. Vermischtes.

S“ | Die-Juden in Damaélus.

„alien. Schreib. über die inneren Verhältnisse Brasil. und über _. Zustände in Buenos: Avres. Erkranf. des Kaisers.

Astind. Ansslihr. der Kulies. Zucker: Product. Straßenbau.

«and. Danzig. Statistisches. Swinemünde. Sturm. Aachen. Landwirthschaft und Gewerbe.

Win, 4. n. L. St. Petersb. Bericht des Vicc-Admirals Kru- senstern über die Ecpeditiouen in der Südsee.

Dresden. Entbindung der Prinz. Amalia. Austhei-

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben. dem Major Rogalla von Bieberstein, Chef der 12ten Invaliden-Compagnie, den Rothen Adler: Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dew Stadt-Baurath Thü- men zu Brandenburg den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Bei der am 23sten und 2östen d. M. fortgesckten und be- «igten Ziehung der öten Klasse 8!ster Königl. Klassen-Lotterie sic- lêèn 5 Gewinne zu 5000 Rthlr. auf Nr. 7799, 44,670 und 77,8.0 in Berlin bei Mestag und bei Seeger und nach Eilenbúrg bei Schwerdtfeger; & Gewinne zu 2000 Rihlr. auf Nr. 32,459. 44,467. 53,159. T7,S16. 85,840 und 93,548 in Berlin bei Mestag, nah Breslau bei Leubuscher, Cöln bei Krauß und bei Reimbold, Dôssceldorf bei Spaß und nah Minden bei Wolfers; 30 Ge- winze zu 1000 Rthlr. auf Nr. 3942. 6311, 13,437. 16,011. 19,729. 28,563, 31,743. 33,021. 38,326. 41,757, 42,266. 43,576. 44/235. 53,088. 56,503. 65,238. 66,661. 66,790. T0581. 79/392. 81,367. §4,540. 85,384. 91,123. 93,417, 95,323. 99/550. 104/384, 109,030 und 109,349 in Berlin bei Aron, bei Klage, bei Mestag und 4mal bei Seeger, nach Breslau bei Holschau und ömal bei Schreiber, Cóöln 2mal bei Reimbold, Danzig bei Rotoll, Düssel dorf bei Spab, Elberfeld bei Brüning, Halle 2mal bei Lehmann, Königsberg in Pr.“ bei Friedmann, Landshut bei Naumann, Lieg- ni6 bei Leitgebel, Magdeburg bei Elbthal, Merseburg 2mal bei Kieselbach, Naumburg 2mal bei Kayser, Siegen bei Hees und nah Stralsund bei Claußen; 37 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. B52. 8596. 12,883. 23,016. 23,384. 23,445. 25,092. 28,271. 28,701. 39,899. 44,931. 16,074. 55,803. 56,700. 65,365. 05,607. 66,406. 73,001. 73/096. 73,207. 75,304. 76,868. 79,995. 80,409. 80,781, 85,984, §6,983. 87,349. 89,522. 92,598. 102,479. 103,458. 109,075. 111,195. 111,315. L S in Berlin 3mal bei Burg, bei Grack, 2mal bei Pceusdors, bei Mestag und 4mal bei Seeger, nach Breslau 2mal bei Holschau, bei Jagnsch und “6mal bei Schreiber, Côln 2mal bei Beimbold, Clvérfeld bei Hey- mer, Glogau bei Levy\ohn, Halberstadt bei Sußmann, Halle 2nial bei Lehmann, Königsberg in Pr. bei Friedmann und bei Heyg- ster, Liegniß bei Leitgebel, Magdeburg bei Roch, Naumburg bei Kayser, Neiße bei Jaeckel, Neumarkt bei Wirsieg, Nordhausen bei Schlichteweg, Stettin bei Rolin und nach Trier bei Gall; ‘83 Gewinne zu 200 Rehlr. auf Br. TA3. 2159. 7200. 8045. 8759. 10,852, 12,620. 12/654. 13,495. 16,191. 16,854. 17,586. 17 685. 21,501. 22,305. 27,932. 29,401. 29,541. 29,886. 31/429. 35/117. 40/172. 41,085. 42,079. 42,999. 43,817, 43/857. 43/968. 46/338. 47,072. 47,362. 49,591. . 51,016. 51,051, 51,650. 52 430, 52 T79, 55,652. 96,927. - s 58,319. 59,572. 59/839. 60/806. 61,458. 62,821. 64,991. f . 67,971. 70,310. 70,868, 72/038. T5,S54. T7,102. 77,234. 3. 80,097, 80,839. 82,281. §1 031. §5,449. 87,905. 89,735. 91,442, 92,920. 93,188. 94/892. 98,342. 98,668. 99,516. 101,547. 101,824. 102/983. 103,644. 103,673. 104,144. 105,455. 108,385. 110,282. 111,733 und 111,771. ¿

Schließlich wird noch bemerkt, daß auf die in der Bekannt- machung vom 2sten d. M. ünter dén 200 Rthlr. Gewinnen auf- geführte Nummer 57,998 ein Gewinn von 500 Rthl1. gefallen ist.

Berlin, den 26. Mai 1840.

Königl. Preußische GFneral-Lotterie-Direction.

Dem Tischlermeister Fr! «NRheinfeld zu Elberfeld ist

unter dem 22. Mai 1840 ein ck-at auf cine dür Beschreibung und Modell erläuterte Ein- rihtung des Schäkia, ns, ‘um das Reißen der Fäden anzuzeigen und den Fäden bei ihrem Abzug von den ungleih vollen Spulen !#ne möglichst gleiche Anfnane nung zu geben, ohne deu Hebrauch einzelner daran be- sindlizee Theile zu anderen Zwecken dadurch zu be- schränken,

auf Sechs Jahre, von ofigem Tage an gerechnet, und fär den

Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Abgereist: Ihre Durchlaucht der Fürst und die Fürstin Czartorysfi, nah Schloß Ruhberg in Schlesien. d

Berlin, Mittwoch den 27a Mai

Zeitungs-Nachrichten. Ausland,

Rußland und*Polen.

Warschau, 22, Mai. Nachdem das Wasser der Weichsel bis zu solcher Höhe gestiegen war, daß doch, ungeachtet der zei tigen Warnungen, mehrere Ufer: Bewohner wenigstens an fort; geschwemmtem Holz bedeutenden Schäden erlitten haben, fing es am I19ien wieder an zu fallen, stieg aber noch cinmai in der dar- auf folgenden Nacht und sand am Wsten Morgens auf 11 Fuß 11 Zoll; gestern hatte es sogar die Höhe von 12 Fuß 9 Zoll cr. reicht, und heute steht es noch eben jo.”

Es sind bereits wieder eine Anzahl Kranken von hier nach dem Bade Busk abgereist, welches imt. Gouvernement Krakau des Königreichs Polen, 5 Meilen von dex Stadt Kielce an der von Warschau nach Krakau führenderi Chaussce gelegen i| und schon von vielen Leidenden mit Nußen gebraucht wurde. Dieses Bad erweist sich besonders bei Hämorrhoidal- und Gicht-Leiden, bei Skropheln und Haut-Krankheiten sehr wirksam. Es sind da- her dort auch zwei Hospitäler, das eine für den Civilstand, das andere für das Militair, errichtet worden. Für Badegäste sind in zwei an das Badehaus anstoßenden Wohngebäuden 40 geräu- mige und angemessen möblirte Lokale vorhanden; die Stadt Busk, die nur eino Achtel Meile von dex Quelle entfernt ist, bietet auch hinreichende Gelegenheit zum Unterkommen dar.

Franféeidq.

_ Deputirten-Kammer. Sigung vom 20. Mai. Der

Conscils-Präsident hielt zur Vertheidigung des Gescb-Ent-

Es über Verlängerung des Bank - Privilegiums nachstehende ede:

„„Meine Herren. Jch nehme die ganze Geduld und die ganze Aufmerksamkeit der Kammer in Auspruch; denn ich kenne keinen schwie- rigeren Gegen?*and, als den, den wir jeßt zu behandeln haben, und ich fenne auch feinen, der* mehr eine zufriedensiellende Lösung erheischte; denn feine von den Fragen, die wir seit langer Zeit erörtert baben, faßt so viel Gutes und so viel Schlimmes für das Land in si, als die vorliegende. Es handelt sich um nichts Geringeres, als um die Erschütterung, oder die Befestigung des Staats- Kredits. Jch für mein Theil bin so innig von dieser Wahrheit überzeuat, daß ih zu Anfang dieser Session darnach strebte, Mitglied der Kommission zu werden, die mit Prüfung des Gese - Entwurfes beauftragt wurde, und ich trat in dieselbe mit dem Gefühle ein, daß man dem Lande eiueu Fehler ersparen müsse, falls sh eine Kammer finden sollte, die nicht aufgeflärt genug wäre, un! einen solcheu nicht zu begehen. Jch habe thätigen Untbeil an den Arbeiten - jener Kommission genommen, und je gründlfther ih die Frage studirte, mit der ih mich früher schon ziemlich véxirant gemacht hatte, je fester ivurde uieine Ueberzengung. Die Bank vsy Frankreich umfaßt allerdings nicht dên ganzen Kredit Frankreichs ; cs bedarf dieses Justitut der Entwickelung; aber zu dem Ende muß man von dem jeßigen Zustande der Dinge ausgehen, man muß ihn bestätigèn nund befestigen. Wir Franzoseu spreche: zuweilen, man erlaube cs mir zu sagen, sehr vorthesthafi, vièlleiht zu vortheil- haft von uns; aber zuweilen reden wir ins auch mit beispielioser Leicht- fertigfeit Uebles nach. Die Ansläuder, m. H., sind in Bezug auf uns gerechter; wenn sie uns auch nicht immer in demselben Gcade loben, wie wir selbst es thun, so lassen sie uns docch auch in vielen Punlk- ten cine Gerechtigkeit widerfahren, die wir uns selbst verweci- gern. Jn Bezug anf den Kredit namentlich beklagen gegenwärtig alle (?) Länder das, was sie gethan haben, und alle billigen, ja bewundern das, was Frankreich seit 40 Yahren gethan hat. Man werfe mir nicht vor, daß ich ein eigensinnigcr Kopf s. y, der bei dem stehen bleiven wolle, was eciumal existirt. Jch räume ein, daß ich cigensinnig bin, wenn ich eine feste Ueberzeugung von einer Sache gewonnen habe, aber ih verweigere den Fortschritt niht. Wenn eine Sache an \ch gut ist, wenn sie eine 40jährige Erfahrung für sich hat, so sage ih zu den Liebhabern des Sortschrit(s: Euer Fortschiítt gehört der Zukunft an, das Gute, welches eristirt, gehört der Vergangenheit und der Ge- genwart auz suchet den Fortschritt dem Bestehenden anzupassen ; ent- wickelt, aber erschüttert und zerstört nick. Dies sage ih auch in Be- zug auf die Bank von Frantreich. Die Bänk von Fraukreich is sicher- lich das beste Kredit-Justitut der Welt. Jch sage uicht, daß sie ihres Titels einer Bauk vou Frankreich durhaus würdig sev: aber sie wird es mitteist der Bedingungen, welche der Gesez-Entwurf enthält, werden. Es sivd der Bank von Frankreich verschiedene Vorwürfe gemacht worden. Man hat gesagt, daß sie nicht genug für den Privat-Kredit thue, indem sie drei Unterschriften verlange; daß sie auf zu furze Zeit disfontire; daß sie den Fortschritt der Jndustr.e und der Kapit-tien nicht genuz berlisichtige, indem sie ‘einen Zinésuß von 4 pEt. beibc- halte: daß sie der Circulation feine-hinlängliche Dienste leiste, indem sie fast eben so viel Geld in Kasse, als Scheine im Umlauf hätte. Mau schlägt vor, daß sie Scheine von 230 Fr. ansgeben solle. Herr Mauguin verlangt, daß die öffentlichen Kassen gezwungen sevn sollen, die Banischeine anzunehmen ; Herr Garnier Pages will, daß die Bank auf gewisse Actien und auf gewisse Staatspapiere Geld vorschie- ßen soll. Leuterer bat gesagt, daß, welches Genie man auch dem Er- richter der Banf, Napoleon, beilegen wolle, man doch unmöglich be- haupten födnne, daß er im Jahre 1806 mehr gewußt habe, als wir zjegt wissen, und daß er den Fortschritt, den Handel ‘und Judustrie in den Kredit-Jnstituten herbeigeführt hätten, nicht habe voraussehen fönnen. J erwiedere darauf, daß es nichts Aelteres giebt, als die Banf-Wis- senschaft, nichts gebräuchlicher und bekannter , als die wahren Prinzi- pien über jene Jnstitute, nichts Allgemein Anerkaunteres, als die Fehler, die sie begehen können. Sie müssen wissen, daß die Thorheiten , die

egenwärtig in Belgien, England und sogar in Amerika begangen wor- den sind, vollkommen identisch mit dencn sind, die vor zwei Jahrhunderten in Holland, in Franfreih und in England begangen wurden. Es giebt feine neue Art, sich hinsichtlich der Banken zu täuschen. Ein sehr be- rübmter oder berüchtigter Maun, Law, der der Erfinder jenes famë- en Svstems war, welches zu Anfang des vorigen Jahr zuutderts die Finanzen unseres Landes zerrüttete, hat über die Banken eine Schrift publizirt, die man fklassisch nennen fann. Sie enthält Allcs, was seit- dem bat gesagt werden können. Jch habe seit 10 Jahren viele Werke

über diesen Gegenstand gelesen, und ih fann versichern, daß Law zu Anfang des 18ten Jahrhunderts

eben so. viel davon wußte, als alle dicjenigen, die später darüber geschrieben haben. olgt, und die Zeit wird und fann daran nichts ändern. Durch welche

rundságe hat Napoleon sich leiten lassen? Durch folgende: Eine Bank Dee Tut guite und solide Wechsel annehmen und \sïch nur

auf Operationen mit Gold und Silber einlassen ; sie darf nicht Han-

_ha Napolecn hat bei | Eirichtung der Bank von Frankreich die einzig wahren Prinzipien be- |

del treiben, und sie darf weder auf Waaren, nocch auf Actien Geld vorschießen. Die Bank von Frantreich hat drei verschiedene Pbasen durchlaufen, bevor sie in ihrer jegigen Gestalt organisirt wurde. Man

| versuchte es zuerst im Jahre 1800, eine Bank unter dem Namen einer | Eonto-Couranten- Kasse zu errihten. Napoleon nahm mit seiner gewöhn-

lîchen Großarligfeit feinen Anstand, jener- Bank ein Kapital - von

30 Millionen Fr. zu bewilligen. Diese Bank brachte sogleich ein Sin-

fen des Zinsfußes hervor ; aber nach zwei bis drei Jahren sah Napo-

leon ein, daß die Nebenbuhlerschaft der Jnstitute, die man noch neben

der Bank ‘hatte bestehen lassen, ihr wesentlihen Schaden zufügte.

Durch das Geses vom Germinal des Jahres 8 machte er jenen - Nebén-

buhlerscyaften ein Ende und gab der Bank von Frankreich das aus-

schließliche Privilegium, Scheine au porteur auszugeben ; er erhöbte

gleichzeitig das Kapital der Bank ut 45 Millionen Fr. Jun Jahre

1805, während er in Austerlig war, erfuhr er, daß die Bank von Frauk-

reich ihre Zahlungen eingestellt "hätte. Er fehrte eiligst zurück, und

war hèêcst entrüístet darüber, daß eine Banf von Frankreich im Augen-

blicke seiner Siege die Jablungen einstellen fonnte. Es war von

dem Schaß-Minister, der fich durch einen gewandten , vielleicht zu ge-

wandten Banquier hatte verführen lassen, ein großer Fehler begangen

worden. Man hatte der Bank Obligationen der General-Einnehmer,

im Belaufe von 60 Millionen Fr., gegeben. Gleichzeitig aber war

mit Erlaubniß des Schay - Ministers über die Gelder in den Kassen

der General-Einnehmer verfügt worden, so daß dic Obligationen beim

Verfall nicht realisirt werden fonnten. - Die Bank war daher durch

einen Fehler der Regierung genöthigt, ihre Zahlungen zu suspendiren.

Napoleen fam, wie gesagt, entrüstet, vielleicht zu trifiet zurü; er

handelte elwas zu gebieterisch und vernichtete alle Kontrakte, die ge-

schlossen waren. Hierauf ward die Bauk zum dritten Male refonsti-

tuírt, und dieses Mal gab er ihr die Organisation, die sie seitdem im-

mer gehabt hat. Er dotirte sie jezt mit einem Kapital von 90 Millio-

nen Fr.; er gab ihr die Form, die ihm vor allen anderen ge-

fiel, nämlih die monarchishe. Bisher war die Bank un- ter einer republifanishen Form mit berathshlagenden Comite's verwaltet worden. YJett erhielt sie einen Gouverneur, zwei Un- ter-Gonuverneurs, funfzehn Regenten und zwölf Mitglieder des Disfkonti- rungs-Comité’s. Er seßte die Dauer des Privilegiums auf 40 Jahre fest. Die Bauk von Frankreich hat seit jenem Tage nicht aufgehört, Frankreich die ungeheuersten Dienste L leisien. Jch habe fie in den Fahren 1839 und 1831 Dienste der Art leisten sehen, daß, wenn man Juch nicht sagen faun, daß sie Frankreich allein gerettet hat, man doch eingestehen muß, daß fie in jener Zeit mächtig zur Rettung des Lan- des beigetragen hat. Es gab Tage, wo der Schaß seiue gewöhnlichen Zahlungen hätte einstellen müssen, wenn die Bank ihm nicht zu Hülfe gefommen wäre. Sie schoß ihm in der Zeit der höchsten Geldnoth 130 Millionen Fr. ver. J es aber dennoch wahr, daß sie nur un- zureichende Dienste leistet! Man sagt, daß sie nur zum Nutzen einer Handels: Aristofratie organisirt sev, daß sie dem fleineu Handel nicht zu Bute fomme, sondern daß derselbe, um die dritte Unterschrift zu erhal: ten, genöthigt sev, gewissen Banquiers in die Hände zu fallen, die vou ihnen 5 bis 6 pCt. Zinsen nehmen, währeud sie selbst von der Bank Geld zu 4 pCt. erhielten. Jch werde durch Zahlen beweisen, wie we- nig die Bank diesen Vorwurf verdient. Das Personale der Bank be- stebt aus 1 Gouverneur, 2 Unter-Gouverneure, 15 Regenten und 12 Comité-Mitglieder, also im Gauzen aus 30 Personen. Diese 30 Per- soneu wechseln mit einauder ab, um ein Comité voi 10 Mitgliedern ¡u bilden, welches mit der Disfontirung beauftragt ist. Von den 30 Personen dürfen 3, nämlich der Gouverneur und die beiden Unter-Gouverneurs, gar feine Wechsel zum Diskonto einreichen. Die 3 General-Einnebmer, die den Statuten gemäß im Comité sevn müs- fen, fommen natürli nie in den Fall, Disfontirungen zu verlangen. Es bleiben also 24 dem Handel angehörige Personen übrig. Der grö- ßere Theil derselben sind reiche Kaufleute, Fabrikanten oder Banguiers, die auf anderen Wegen leicht zu 3 und 3*'/, pCt. Geld erhalten fön

nen und deshalb fast nie zu der Bank ihre Zuflucht nehmen. Jch habe in der Bank ein Verzeichniß der Summen aufnehmen lasen, welche die Mitglieder Pur Instituts im Jahre 1838 entnommen ha- ben, und es ergiebt sich folgendes Resultat. Die Bank hat im Yabre 1838 dîíe ungeheure Summe von 84 Millionen disfontirt; wieviel glauben Sie wohl, sind jene 24 Personen bei dieser Summe bethei- ligt? Es würde, da es die Sommitäten des Handels und der Yndu- strie find, nicht auffallend \evn, wenn sie den fünften Theil davon ent- nommen hätten. Aber sie sind uur für 46 Millionen , also für weni- ger als ein Sechzebntel, dabei betheiligt. Hinsichtlich der 3 Unterschrif- ten, die man verlangt, is eine fleine Erfiärung über die Art, wie das Dis- fonto-Geschäft betrieben wird, nöthig. Es finden sich et Industrie Bau- quiers vor, die die Verhältnisse aller in derselben betheiligten Häuser genau fennen, und se werden dadurch die geeignetsten Disconteurs für die- selbe. Es gicbt in Paris 30,000 patentirte Kaufleute, welche Wechsel ausftellen und dafür Geld von der Bank verlangen. Sicherlih würde nun aber cin Comité von 30 Personen unzurei hend scyn, um die Ver- hältnisse der 30,000 Häuser genau zu kennen. Dagegen sind sie über die Zahlungs - Fähigkeit der verhältnißmäßig weit geringeren Anzahl von Disconteurs völlig im Klaren. Diese Disconteurs reichen nun der Bank an den Disfonte-Tagen wohl bis zu 11,000 Wechsel ein, die in 2 Stunden geprüft werden müssen. Die 10 Mitglieder des Disfonte- Comiit:'s vertheilen unter sich die präsentirten Wechsel und genehmi- gen jeden derselben, sobald sie nur einen befannten und angesehenen Namen auf demselben erblickten. Sie fommen selten in den Fall, Wech- sel zurückzuweisen , während dies bei 2 Unterschriften nur allzu häufig würde geschehen müssen. Nun findet man es aber sonder: bar, daß, während die Bankf zu 4 pECt. leiht, die Mittels- Personen 4!/,, 5 und 6 pCt. nebmen. Der Grund dazu ift aber ganz einfach. Die Bank fann nicht verschiedene Zinsfüße ba- ben, fie kaun nicht diesen Wechsel mit 4, jenen mit 4'/, und noch ei: nen anderen mit 5-pCt. disfontiren. Alle Wecbsel daden aber nicht g!eichen Werth und gleiche Sicherbeit, und danach richtet ch der Dis- fonto. -Was thun nun die vermittelnden Banquiers? Sie beurtheilen den Wechsel und lassen ibn nach seiner größeren oder geringeren Si- cherheit ein niedrigeres oder beberes Diskonto dezadlen. Wenn Je- mandes Wechsel so gut sud, daß se zu 4 pCt. disfontirt zu werden verdienen, so wird er so gut wie der Disconteur Geld zu 4 pEt. von der Vank erbalten fênnen. Dies Alles liegt in der Natur der Dinge und if nur tadelnswerth für den, der die Geschäfte nicht feunt.“ (Wir behalten uns den Sch!uß dieser Rede auf morgen ver.)

Nach einer kurzen Erwiederung des Herrn Garnier Pa- gès nahm die Kammer den ersten Artikel des Geset-Entwurfes, durch welchen das Privilegium der Bank dis zum 31. Dezember 1867 verlängert wird, mit großer Majorität an, und vertagte sich darauf auf morgen.

Sibung vom 21. Mai. Jn der heutigen Sißung ward der ganze Geseß-Entwurf über das Bank-Privilegium mit 252 gegen òL. Stimmen angenommen.

Paris, 21. Mai. Die hiesigen Blätter beklagen sich bei Gelegenheit der neuesten telegraphischen Depesche aus Afrika