1840 / 148 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Mi aCON O. a E: AMERENDNN si T ir “A B D

i tnifsen in Verbindung sebende Angele enheiten er- ledi a E Zustand des Landes bietet n! cht dieselben Besorgnisse dar; dennoch wäre es höchst unflua, eine Verminderung d ju vorigen Jahre, in Folge des damaligen Zustandes des Landes, t, Tairmacht anzuraihen. Jn einem Theile des vereinig-

verutebrten Militat è i reini Einiagreichs if ein Vulkan, der jezt sich zwar im Zusiaude der un E dier er bedarf nur des Signals+— und Gott weiß;

: «4 «eoecben werde mag -— uu fich zu eutzünden und jenen wie icllichen Theil des Reichs zu verwüsten und allen S (reden jenes hblli- iben S psjemsder Agitation bloßzustelleu, das seît langer Zeit dort geherrfch" bat. Außerdem haben wir noch die Feiudfeligfeiten wit China, über die wir-tems-völtig-tm Dunfeln-befinden-—Hier- ist-mindeftens-die-Wahr- scheinlichfeit vorhanden, daß die Unterhaudlungen zu Feindseligkeiten zwischen Ländern fübren werden. Niemand kann sagen, waim"Dikse Feindfeligkciten enden werden, Niemand fann den Betrag der dadurch veranlaßten Kosien-bestimmen. Wenn die Schwierigleiten iu Kanada und China n:cht in diescm Jahre überwunden werden; #6 wird“ tht Qustand der Dinge in jeneu Ländern forkdäuern , der für das uächstè Fabr eine ähnliche Ausgabe und in diesem Falle eine ueue Anleibe othwendig machen würde. So würde das Laud vou Jahr zu Jab! enôtbiagt sevn, Anleiben zu erheben, Geld zu borgen, um-deu Uedher- {uß der Ausgaben lider die Elsnnahmen zu decéu. “Jch betrachté dies nt! nurafs béi unaugeincsseu fondern “añch als hècst fte fäbrlich. Je fürchte, da dét Abfluß bes Finanz- Jahres 1847 ein Deffzit von micht weniger a!s 850,000 Pfd. ergeben vird, das uur “det Anuteibon zu deckcn sevn’ ‘dürfte ‘wodur die “Ansgaben des Landes, da man fein Geld ohue Zinsecu borgeu kann, immer ‘grê- ßer werden müssen. Die Regierung scheint nach dem Prinzip ciner übericaten Verwerfung jedes sostemati]sczen Planes zur igung ei: ues beiändigen Ueberschusses den Efifnghiuen gehandelt zu haben. Dies Prin;id muß ic diikchauis mißbillizent, détin ich bil derts k; daß die Finanzen des Landes nicurals' af eine fichere Bs gegrlindet werden fêriteñ, wenn nicht in Friedehszeiteri ein beständlgek Uebtrf{vß: verbanden} Wäre in diesem Ang tubtitke ei Uebers{nß von 2 Millionen Pfd. da, fobrauchte man nictzu borgen um diefürEbitig andKanada nöthi- gen Ausgaben zudecken, und wenn andere Länder säben, daßwir imStaúde icven, plouliche Anstrengungen zu wachen, ohne die Lasten des Volks za veriuchren, so- würden sie weniger geneigt schn, unsexe Gre zu: be- ledigen oder Eilgriffe în unsere Rechte utachén, als wenn ben, daß wirtrichts unternebwen fênnen, vbue Geld ‘zit botgei. Es il vft wüufchenswerth, eine Ermäßtgun4 t ‘der Stern * Vorzutebuien, ses af die Gefahr hin, die'Einkütifte dadlikch bebtittend zu veritlin- dern; Aber chie einea Ucbèers{uß ubchte&@€E geßührlith sen, diesen Versu zu wagen. Die Wobithat der *PortoMeduetien ‘wtrdetur dur) die Sadsltuirung andexer Abgaben orfalift- und die Weisheit, eiue B6gabe durch eine andere zu: ersezen, halte ih für scbx pxc- biemaiisck. i

Loxd Melbourne wünschte sich Glück dazu, daß sein edler Freund doch [elbst einráume, es seyen Viele Schwierigkeiten iu

deu auéwärtigen Verhältnissen jet ihrer Lösung nähe, und auc der innere Zustand des Landes ev b

die Finanzen betreffe, da stimme das Mir Ansicht des cdleu Grafen überein , daß zucht mehr ausgegeben werden dürfe, als man einnehme; eben deshalb habe es diz Maßregel vorgeschlagen, welche vom Unterhause gebilligt worden; es hoffe aver, daß das Defizit für däs laufende Zahr nicht cinmal so star? seyn werde, als inan cs angénómmen, und wenn die jekigen Mehrausgaben wieder aufgehört hätten, würde man auch die temporáve Last wieder von den Schultérn des Volkes nehmen. Die Steuern zu erhdhèn,“ um einen bedeutetiden Ueberschuß in

den Einnahmen zu erhalten, schièn dem Premier-Minister sehr!

bedenklich, und wenn es auch Herrn Husfisson's Poktik gewesen, daß man jährli einen Ueberschuß don 5 Millionen herauszubrin- gen suchen müsse, so sey doch von diesem damals auch vom Un- terhguje sanctionirten Grundfaß später allmälig abgegangen wor- den, nicht sowohl aus Prinzipien der Staats:-Orkonomie âls we- gen politischer Äufreeung. Unter den jebigen Umständen holte er deún ach eine Rückkehr zu jenein Grundsaß nicht’ für angemessen Die-Beoríegung der gewünsch{ten Finanzz Dokumente wurde dann ohe Abfimniung genehmigt.

Unterhaus. Sibungvom 20, Mai. Lord Teignmouth âberreicite cine Petition vom getvissen Bewohnern des Fleckens Ma- rosebone, worin diesclden sicydarúber beftägen, daßLord John Ruffeil die Infitutionen des Läudes dutc die Einführung des-rcrfafungäibi- drigen Syf2ms der Genzarmerie zi untergraben suche, und das Haus bitten, eine Anklage Lord John: Russell's zu. peraulgsscz. Diese Petition sey denx Kolonial-Secretail mitgetheilt worden, Und der General-Prokurator habe gesagt, der Inhalt derselbén sey \o

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ver‘alunasmàßia, daß er, wenn sie ihm wäre übergeben worden, cs selo? für leine Pllicht würde gehaltez haben, fi dein Haute verzulegen. Hierauf zeigte der General?Profkuratdor att, daß er im Ausschusse úber/ die Bill zur ‘Amendixutiz des Armén- Geseßes darauf antragen wolle, das im Handel atigeicgte Kapital von der Bestcuerung-zum Besten des Armenwcfens auszunceh- mnen. Die vertagte Debatte über Lord Stanley's Biil wurde sodann von Herry HUme wicder- aufgenommeu, der damit be- gann, die Grüade anzugeben, weshalb er am vorhergehenden Abend ene ¿sotimmang über die -Hauptfrage zu verhinderu"zesuchr habe. Ex beklagte fich ber den Widerwillen, det man häve, Jrländ redlich zu behandeln, und schloß mit det- Bemerkung, daßdie aure Verwaltung Frlands nicht bloß eine Jrländische Fragé sey, sondern auch dav Englische Volk sey sehr dabei interessirt, daß Zrlond gut verwaicet- werde. «Ss sey kîne Englische Frage, daß Är!and Gerechtigkeix "widersahre, und däß Gleichheit der Privile ien im ganzen Reicoe"herriche, damic das- Euglische Volk des Fri , der Rude un Zufriedenheit im größtmöglichen Maße Sir C. Grey vertheidigte die: Vertaguug der- Debatte cruehenden Abvend.- Diejenigen; meinte er, die sich -dêr a wWiderscit batten, febienen êeinen Unterschied zu zien dem Beinen, dureh wiederholte Vertagungen die

eidunz einer Fragefinauszuschicben; Undzwischea den Antrage Zeriagyng, um dedurc volle Gelegenbeit zur Diekussion {u cen, Se widexsebte 1H d-r Dilt im Sanzen, ‘und nachdem r eine Geschichte des Gejetwes Úber die Bestimmung der Fxéi- Tassen: Qualification in ZJriand gegeben, behagudtete er, daß die Entscheidung der zehn Richter über das, was zum Wahsrecht be-

fähige, entschieden falsch icy, und daß die votliegende Bill nux

af

dazu dienci werde, diese falsche Egtscheidung zu verewigen. “Herr | OD’'Toaneil bemerkte, daß deë edle Lord (Stanley), ‘Unter dessen |

Patronat die. Bill eingebracht worden, am vorhergehenden Abend cine: großÿenu Theil seines Grolls“ gegen ihn (D'Coineil) ausge- lassen Habe. Bel dem Zustande des Hauses, bei der offenen Seindseligkeit der Geguer Zelands und bei der Lauheit jeincr Freude gzalte er es für geratzener, jede etwa von ihm béahsichtigte (Erwiederittg auf den Angriss des edlen Lords auf eiùe andçre Gelegenheit zu verschieben, die ih gewiß noch oft genug darbie- ¿en erde, ehe die vierzig Klauseln der Bill im Auéshuß wür- den berathen worden seyu. Er: suchte sodann sehr ausführlich den Caglijchena Mitgliedern darzuthun, auf welche Weise Zrland durch di:se Bill seinzs Wablrechts würde beräubt werden. Sir Robert Peel wiederholte die: Aufzählung dex jebigen angebli- chen Mißbräuche bei der Reaistrirung und hielt den Gemäßigten das Beispiel des Lord Howick's und Hexrn Wood's vor, welche

slc über Partei- Jnteressen erhoben und si für den Auéschuüs,

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ey wieder beruhigender. Was FouR gaaz mit der ni

dem dann noch Lord Morpeth, der Secretair für „Jrland, in sehr ironishem Ton guf die. Rede Sir R. Peel’ geantwortet hatte, indem ex demselben vorrückte, daß er offenbar mit Wider- willen noch das Wort in dieser Sache ergriffen und es gewiß lieber gesehen hätte, wenn die Debatte schon am ersten Abend geschlossen worden wäre, damit seine Freunde in ihrer Leidenschast- lichkeit nicht unangénthmé Blößen gäben, wurde zuk Abstimmung geichtieten, die das bereits Femeldete Rejultat, eine Masoritt von Stimmen zu Gunsten der Maßregel, bei cinem Hause von 599 Mitgliedern, lieferte. Gend

Unterhaus. Sisung vom 21. Mai. Lord Powers- court legte eine Petition aus Bath vor, welche datauf anträgt, inige von 0 rländischen Agitatoren gerichtlich verfolgt werden möchte. iff darin namentlich von den Ausdrücken die Rede, deren O'Connell sch auf der Kornbdrse zu Dublin. bedient hat. Die Petition trägt 200 Unterschriften, worunter sich auch die des Oberst ‘Napier befindet. Sie klagt darüber, daß D'Con- ñell ünF Afidere zur Repeal: Association - gehörige Bei! ob- aleih sie rinë Sprache gesühct, die auf die Zerstückelung des Reichs abzwecke, doch straflos davon kämen, während in England Männer um weir harmloser Aeußerungen willen mit der höchsten Strenge des Ge!ebes- verfolgt worden seyen; wenn also gegen jene Jrländer ein Gleiches geschehe, so möchte man auch den vekürtheiltea Engländern ihre Strafe erlassen. OD'Con- nell bemerkte, r hab? nichts Anderes" gegen die Petition ein- zuwenden, äls Taß die gegen ißn darin enthalienen Beschuldi- gutgen falsch seyet. Lord J. Russel zeigte darauf an, daß er am fölgénden Abend auf Vertagung des Hauses bis Diensiag, den 2sten, wegen des Geburtstags der Königin, antragen werde. Herr Pafkington kündigte en, daß er, sobald- die Bill über die Regierung von Kanada wieder vorkäme, darauf antragen werde, sle sechs Monat auszuseßen. Auch wurde in dieser Sibung ein rièucs Waßhlaüss{reiben für Cockenmouth erlassen, da Herr Horsmän, der Repräsentant dieses Orts, die durch Herrn Steu- arts Resi nation ‘erledigte Stelle eines Lords des Schatamites änigenomniey hat. ;

London, 22. Mai. Prinz Albrecht hat gestern dem Ober- cfehlshaber der Armee, Lord Hill, einé Audienz ertheilt. ie ministeriellen Blätter geben als Ursache der vorgestrigen iederlage der Minister’? Partei a, daß von dei ministeriellen itgliedern des i eit mft Gegnern ‘àbzupaaren, während von den Tories nur- éin inziger sich in gleichém Falle befunden habe. Ueberhaupt geht u. diesen Blättern Hervor, daß die Minister selbst die Majori- &t als zu unbedeucend betrachien, um ihr die Macht zuzuerken- en, sie von ihren Aemtern zu vertreiben, und auch an der Bdrfe at das Ereigniß kcinen nachtheiligen Einfluß ‘geäußert. Da brigens die Tory Blätter selbst als Zweck diéser Bill angeben, én Einfluß, welch{en D'Connell auf die unkeren Klassen des olfs in Irland ausübt, zu erschüttern, und da Lord Ho- ick, der Sohn, und Herr Wood, der Schwiegersohn des Grafen Grey, wegen dex feindseligen Stellung, in wel- cher O’Connell zu “diesem Leßteren während dessen Mini- sterium géstanden hat, stets entschiedenen Widerwillen gegen den Agitätor geäußert haben, so erklärt man sich ihre Abstimmung bet dieser Gelegenheit Hauptsächlich dadurch, daß sie nicht ungern ihren Beiträg einer Shmälerung seines Einflusses darbieten wöllten." “Die Mörüuing FIrguiele fagt: „Das Unterhaus hat mit eine? Majorität von- 3 Stimmen entschieden, über diese gehäsige Maßregel den, MUO übèrzugehen, und Lord Ho: wié und sein Schwager Ch. Wood werden das Vergnügen ha- ben, allcin sagen zu können: Wir haben durch unser Votum gethan. Sie können versichert seyn, daß ihre Dienste, die sie in diesenr kritischén Augenblicke den Torics leisteten, um die durch die Reform-Bill verlorene Gewalt în Zrland wieder zu erhalten rid dadur äu in Eugland wieder zu erlangen, was sie durch Graf Greÿ's Maßregel verloren hatten, lange in Erinnerung blei ben weiden. Wix könnea nicht in Lord Howick's Herz sehen, wir müssen aber beklagen, daß der Streich, den er den Ministern versebte, am härtesten auf sein eigenes Haup zuräckfallen wird.“ Uebrigens-tadeln nicht nur Tory-, sondera aùch liberale Blätrer die ministeriellen wegen der Art und Weise, wie sie an den lekten Abenden mehreremal die Abscimmung über die Stanleysche Bill durch /An- rráge auf Vertagung der Diékussion oder des Hauses hinhielten. Es ry dies, meinen sie, ein Mittel der Chikänè, was auch gegen jede andere Maßregel augcwandt werden könne. Der More ning Advertiser sagt in dieser Hinsicht: „Obgleich es dhne Zweifel für jedes Mitglied des Unterhauses, das wirklich Jrland vertritt, eine schmähliche Pflichtverlebung wäre, irgend ein Mitte! zur Hintertreibüng der Jrländischen Registrirungs-Bill zu ver- sáumen, so kéanen wix es doch keinésweges billigen, die Entschei- ding der Frage durch wiederholte Anträge der Vertagung hîin- ausjuschieben, troß dér überwiegenden Majorität des Hauscs, dic mehr als zwei Drittheile desselben enthielt.“ s Bei der Debatte über die Deportations - Strafe machte der Minister des Junern im Oberhause bemerklich, daß die meisten Uebel, welche die Deportation mir sich führe, den Nathschlägen der? Auswahderungs- Konimission gemäß, bereits aLgestellt seyen, und daß jébr feine verführerishe Schilderungen mehr von dem Leben der Deportirten Verbreher nach England kämen. Die Hauptschierigkeit bleibe immer die Einführung einer zwecmäßi- gen Strafe an der Stelle dér Deportation, wenn dieje abgeschafst werden solle, und diese Schwierigkeit werde desto größer, je mehi man sich“ der gänzlichen Abjchafung der Todeéstrafe nähere. Man msse auf die in der Nation verbreiteten Gefinnungen Rücksicht nehmen und unter Anderem bedenken, daß cs den Ge- fühlen des Englischen Voltes widerstreben würde, Gefängnißstrafe auf Lebenszeit dder die auf dem Köntinent übliche Verwendung der Verbrecher zu bdffemlihen Arbeiten in Ketten einge- führt zu sehen; wo cine Strafe auf. Lebenszeit noihwen- dig werde, bleibe unter solchen Umständen nichts als dic Deportation übrig, wenn die Todesstrafe nicht eiatreten solle. Was die größerr Wohlfeilhcit des Gefänguiß- Systems betreffe, so sey man im Irrthum, denn es würde der Bau der nôthigen Gefänguisse, nach einer vor furzem gemachten DBerech- nung, wenn die Deportation ganz aushèrte, 23,000,000 Pfd.

fordern. Ueberdies sey wenigstens die unverzügliche Aufhebung der Deportation ganz unausführbar, denn man würde nah den bisherigen Verhältnissen, da während der lehten zehn Jahre in England und Schotitand allein 41,300 Individuen zur Depor- tation verurtheiir und 35,937 wirklich deportirt worden, alljähr- lich 2320 Verbrecher haben, für welche in den jeßt vorhandenen Gefängnissen kein Raum. zu- finden wäre. Der Präsident des Geheimen Raths fügte nocch hinzu, daß durch die große Zunahme der Auswanderung nach Australien, welche das jeßt eingeführte

eprráudie unfersucen solle, entschieden hätten. ads

zu diesem Zwecte anzuwenden für die Zukunft verspreche, gewiß

aúseés 16 abwesend gewesen, ohne ihre Stim- L end “von di | Dienstag 70 Shilling 11 Pence.

und danz die jährlichen Unterhaltungskosten 1,500,000 Pfd, er- | e j | stalten getroffen hat.

System, den Ertrag von dem Verkauf der Kolonia! -Läudereien |

auch díe Uebel des Deportations-Systems bedeutend würden ver® mindert werden.

Die Tory-Blätter weisen, dem diesjährigen Budget gegen- über, ddrauf hin, wie unter der Regierung ihrer Partei, anstatt des jeßigen Defizits, immer ein Ueberschuß vorhanden gewesen Fey. Der Globe erwiedert darauf: „Das Budget der lebten vier Jahre untex den Tories betrug 267,097,940, das der vier lesten Jahre unter den Whigs 190,739,895 Pfd.; die Whigs haben also dém Volke 15,358,945 Pfd. gespart. Die Tories ha- ben außerdem einen Ueberschuß von 9,705,392 Pfd, gehabt, auch diese haben die Whigs dem Volke gespart. Von i831 35 wur- den für 8 Millionen Steuern abgeschafft. Seitdem siud noch drückendere Abgaben weggeräumt worden. Die Reduction des Zeitungs-Stempels und des Brief-Porto's kann allein auf 4 Mil- lionen angeschlagen werden, und dics Alles, nachdem der Herzog von Wellington erklärt hatte, die Abgaben ließen sich nit mehr reduziren. Daß die Ausgaben in diesem Jahre steigen, liegt in zufälligen Verhältnissen, ir den Verwickelungen im Orient,“ in China und Kánada. Und troßdem wird keine Anleihe gemacht, feine neue Steuer erhoben, ein kleiner Zusa zu den bestehenden

{bgaben deckt Alles. Die lce6ten 4 Aahre unseres Krieges mit Frankretch kosteten dagegen dem Lande jährli} 100 Millionen.“

Courvoisier erschien heute wieder voï dem Polizei - Gerichte in Bow - Street, und es wurde zu ‘cinem neuen Zeugen- Verhör aeschritten. Die Aussagen der vernommenen Zeugen, der beiden Dienstmädchen des Ermordeten, zweier männlichen Dienstboten aus benachbarten Häusern und eines Polizei-Sergeanten, lauteten alle schr zum Nachtheil Courvoisler's. Sein Benchmen nach dem Morde und der gänzliche Mangel an Spuret, die einen feialte samen Einbruch von außen muihmaßen ließen zeugen gegen ihn. Neuer- dings sind indeß keine neue Indicien gegen Courvoisier aufgefunden ; das Haus in Norfolé-Street wird fortwährend von Personen besucht, die das Zimmer sehen. wollen, wo die That begangen würde. Courvoisier soll übrigens immer noch beiter und bei guter Laune seyn. Er ist nahe an 24 Jahre alt und der Sohn eines Päch- ters; er war dem Ermordeten von Lady Julia Lockwood empfoh- len worden, und ein Herr Fector hatte ihm das beste Zeugniß hinsichtlich seines Betragens und seiner Gewandtheit ertheilt. Sein Gehalt war vorläufig zu 45 Pfd. bestimmt worden, er hatte aber, da er erst 5 Wochen bei Lord William gewesen und dieser seinen Leuten alle Vierteljahr ihren Lohn auszahlte, noch nichts von diesem Gehalte erhoben.

Der wöchentliche Durschnittspreis für Weizen war am

Der Geschmack, welchen das hiesige Publikum bei den ersten Vorstellungen an der Deutschen Oper zu fden schien, ist schon schr im Abnehmen, und es möchte wohl diesem Unternehmen diesmal nicht besser gehen, als în früheren Jahren. Spöht's Faust‘, der gestern aufgeführt wurde, hat gar nicht gefallen.

Lord Broughaw hat seiner Familie gemeldet, daß ér am nächsten Dienstage von seinem Schlosse zu Cannes hier eintreffen wérde. Er har eine Rundreise durch Frankreih gemácht und wird sich, wie man glaubt, im Herbst wieder nah dem Kontl- nent begeben. j

Das Zoll-Amt hat einem Deutschen, Namens Meiers, der sich Srallmeister des Prinzen Albrecht netint, seine Sachen în Beschlag genommen, weil er Waaren bet sich hatte, für die 100 Pfd. an Zoll zu entrichten waren. Er berief sich darauf, daß“ èr in Diensten des Prinzen scy; der Kanzler der Schakß - Katnmer Al jedoch entschieden, er müßte die 109 Pfd. zahlen, da die Artikel weder für die Königin, noch für den Prinzen selbst be- stimmt wsren.

“Die Kathedrale von York, deren bstlicher Theil (nr Jahre 1829 ‘durch cine von einem Brandstifter, Matnens Martin, at gelegte Feuersbrunst fask gänzlich zerstdrt wurde, hat in der Nacht vom 2Wsten auf den 2isten d. M. abermals durch Feuer gelitten, und zwar dieses Mal im westlichen Theile des Gebäudes. Man entdete das Feuer bald nah 9 Uhr Abends in dem südwestlich gelegenen Thurme, und obgleich alsbald alle Anstalten zur Löschung gemacht wurden, io griff es doch mit außerordentlicher Schnelligs feit um sich und konnte erst gegen 3 Uhr Morgens unterdrückt werden. Der Thurm, in welchem das Feuer zuerst gesehen wurde, is ganz ausgebrannt, und auch das Dach der Kirche ist vernichtet. Ueber die Enistehung des Feuers is noch nichts Ge- wisses bekannt; man glaubt indeß, daß Unvorsichtigkeit der in der Kirche beschäftigten Arbeiter die Veranlassung gewel[en.

Aus Ober-Kanäáda wird berichtigt, daß die Stadt King- sion am 18. April zum großen Theil durch Feuer zerstdrt -wor- den ist, welches dadurch entstand, daß die Funken aus dem Schorn- steine eines abfahrenden Dampfschiffes. in den am Ufer gelezenên Werften und hölzernen Magazinen zündeten. Das Unglück wurde dadur vermehrt, daß ein sörmlicher Orkan wüthete und 70 Pfd. Pulver von dem Feuer ergriffen wurden. Das Pulver flog-in- deß in die Luft, ohne Jemand zu tddten, wiewohl mehrere Jn- dividuen verleßt wurden.

Das Paketboot „Portsmouth“ hat Nachrichten aus New- York bis zum isten d. M. überbracht, die hinsichtlih der Han- delsgeshäfte niht sehr günstig lauten. An Geld war Ueberfluß uud der Diskonto niedrig, man scheute sich aber noch immer, Kapitalien in Actien anzulegen. j

Aus Texas sind Nachrichten von ciner Niederlage eingegan- gen, welche die Mexikanischen Förderalisten bei Nice am Rio- Grande erlitten hatten; sie hatten sich mit großem Verlust nach San Antonio in Texas zurückgezogen und wurden von 1500 Cen- traälisten verfolgt, die nur noch einen Tageëmarsch von San An- tonio entfernt waren. Es is noch nicht ausgemacht, ob die Cen- tralisten unter Arista cine Juvasion in Texas beabsichtigen. Man glaubt, die verfolgende Armee werde in einiger Entsernung von San Antonio Halt machen und dann die Födcralisten unter Ca- nales zur Uebergabe auffordern; die geringe Zaßl der eindringen- den Feinde, spricht gegen die Meinung, daß sie cinen Einfall ins Texianische Gebiet beabsichtigen sollten; auch ist die Rede vön einer Uebereinkunft zwischen der Mexikanischen und der Texiäni- scheu Regierung, die eine derartige Bewegung verhindern würde. Dennoch hat die Nachricht von dem Anmarsch der Centralisten nicht wenig Unruhe in Texas zu Wege gebracht, und die Bevöl- kerung bewaffnete sich gegen ihre Invasion. Die Texianisché R& gierung scheint auf die plöbliche Erscheinung der Mexikanêr nicht vorbereitet gewesen zu seyn, indem sie keine Vertheidigungs-An-

Deli em

Brüssel, 22. Mai. Der Finanz-Minister, Herr Mercier, legte einen Geseß-Entwurf zur Veräußerung verschiedener: kleinen Domainen vor, die in Vergleich mit ihrem Kapitalwerth nur wenig einbringen, und verlangte dagegen die Ermächtigung, von deren Erlös eine Summe bis zum Belauf von 660,000 Fr. für den Ankauf gewisser Ländereien, die an den Palast von Laeken stoßen, zu verwenden. Die meisten der fraglichen Ländereien ge- hôren dem Könige der Niederlande; es sind dieselben-Ländereien,

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die den Gegenstand der durch die Bevollmächtigten Belgiens und En s der“ Ratification des Vertrags vom #9. April beigefüg-

a44ide haben. al van der Smissen hat allen Senatoren eine Petition ‘téichen lassen, worin ex fe bittet, das thnen vorgelegte Am- pestie eses nicht zu genehmigen, oder wenigstens ein Amende- f inzu dgen mit der Erklärung, daß das gegenwärtige Ge- i t auf ihn anzuwenden sey, und daß ex außer dem Bereich desselben bleiben solle.

Dàdáemarf.

Kopenhagen, 22, Mai. Mit dem ersten Theil einer Kan- tate, die vom Sänger- und Orchester: Personal ausgeführt wurde, ward um 10'/, Uhr auf dem Schlosse Sorgenfrei die Feier der silbernen Hochzeit des Königs und der Königin eingeleitet, welche alle Anwesenden rührte und die herzlichsten Wünsche für die Zu- kunft Jhrex Majestäten heroorriefk. Nach der Rede ward der

eite Theil der Kantate abgesungen, worauf Jhre Majestäten ch gegen 12 Uhr nach Kopenhagen begaben, wo sie um 2 Uhr auf Nyholm gegenwärtig waren, als das Linienschiff „Christian der Achte‘/ von Stapel lief Alle Würdenträger in vollem Or- ate waren zugegen, Kanonendonner verkündete die Ankunft des ónigs und bald nachher den Augenblick, wo das Prachtgebäude so grandios sich in die Fluthen hinabsenkte. : Nach der Zurücfkunft von diesem Schauspiel fuhr die Ge- sellschaft nach der Christianéburg zur Tafel, wo um 7!/, Uhr die Cour und demnächst der Ball im Nittersaal beginnt. Dieser bietet, wie „„Dageu““ bemerkt, einen prachtvollen und außerordent- lich \chdnen Anblick dar. Die Wände und die Säulen, auf denen die Galerie ruht, sind so blank polirt, daß der Effekt bei Licht am Abénd, in Verbindung mit dem Neflex von den ungemein großen Spiegeln, welche an jedem Ende des Saals und tinter den Konsols angebracht: sind, äußerst imponirend scyn muß. Unter den Zimmern, die an den Saal stoßen, zeichnet sich besonders

eins aus, dessen Wände: mit einem äußerst kostöaren rothen Stoffe -

dekorirt ist und wo wie man hört die Königl. Herkrschaf- ten beim Wall paxé speisen werden.

Bei Gelegenheit des heutigen Festes haben Zahlreiche Or- dens-Verleihungen stattgefunden. Unter Anderen hat der Prinz Gn von Hesjen-Philipsthal-Barchfeld den Elephanten -Orden erhalten. Zu Großkreuzen vom Dannebrog wurden der Prinz Emil von Augustenburg, Prinz Friedrich zu Gläücksbura, Gehei- mer Konferenzrath Döring, Vice-Admiral Johannsen, Geheimer Konferenzrath und Hof- Jägermeister von Krogh, Kammerherr Graf Knuth und Konferenzrath Collin ernannt. Das Comman- deurkreuz des Dannébrog-Ordens hat unter Anderen der Geheime Rath und Professor von Leonhardt in Heidelberg exhalten.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 19, Mai. Die Leipziger Allgemeine Zei- tung enthält einen Auszug aus dem Protokolle der diesjährigen Schlußstgung der Reichsräthe vom 10. April, in welcher die vom

tinistertische der Abgeordneten-Kammer gegen den Fürsten Lud- wig von Oettingen Wallerstein ausgegangenen bekannten Ankla- gen zur Sprache kamen. Wir entnehmen von dort Nachstehen- des. Der Fürst äußerte unter Anderem: „Sehe man den Aeu ßerungen des Herrn Ministers scharf ins Auge, so zerfielen die- selben offenbar ín einen Angriff auf den gesammten Reichs-Nath und ín einen Angriff auf ein Mitglied dieser hohen Kammer. Der Angriff auf die Gesammt-Corporation liege in jenen ministe- riellen Worten, welche die aus diesem Saal ausgegangene, in Beziehung auf die Erübrigungeh stehende Usustheorie als „fluch- wärdig“/ bezeichnen. Der Angriff auf die Person bestehe in der Anschuldigun ; Spione gchatren und aus Furcht vor einer schmach- vollen Veröffentlichung Manuskripte mit öffentlichen Geldern zu- aetous zu haben, dann in der Behauptung, Jeder errathe die Person, da in Batern Gott Lob! nur cin Individuum tief genug stehe, um solcher Schandthaten fähig zu seyn. Der An- griff auf seine Person theile sich abermals in cinen politischen und einen persönlichen. Jener komme hier allein in Betracht, da durch ihn das dienstliche Vetfahren cines Königlichen Mini- sters angegriffen sey, in öffentlicher Sißung ciner ständischen Kam- mer, vor überfällten Galerieen, durch offizielle Erklärungen des offiziellen Regierungs-Organes. Kein Staatsmann der Welt werde die ministeriellen Worte ‘lesen, ohne si zu fragen, was unbe- reiflicher sey, das Berühren der Thatsachen an sich, deren vages Kndeuten, oder das ihnen beigelegte Prädikat „Schandthat““. Viele der größeren Länder Europa's hätten das Halten unsicht- barer Agenten und das Unterdrücken verlebender Schriften zu den regiminalen Lebensbedingungen gerechnet. Hätte daher Bayern in den Jahren 1832—1837 eine gehcime Polizei wirklich gehabt, und wäre dies in den Augen des Herrn von Abel ein Schand- fleck, so befände sih der betheiligte Minister jedenfalls in guter Gesellschaft. Herr von Abel habe ministerielle Akten zur Ein- sicht dargeboten. Man möge dieses Anerbieten im vollsten Sinne benußen, wiewohl er Zweifel darüber hege, ob der Minister ge- neigt dder instruirt seyn werde, alle zur genau‘esten Kenntniß- nahme nöthigen Papiere zur dentlichen Einsicht vorzulegen. Jn diésem Falle würde man die ganze Unwürdigkeit eines Verfah- rens erkennen, welches die furchtbarste und beispielloseste aller Feindseligkeiten, welches eine Verdächtigung der grellsten Art erst am leßten Tage der Session, nicht im Angesichte des Verdächtig- ten, sondern dort ausfpreche, wo in der nächsten halben Stunde Mitglieder und Zuhörer für den langen Zeitraum von drei Jah- ren verschwunden seyn werdeu.““ Der Antrag des Redners an die Kammer, sich sämmtliche auf die streitigen Fragen bezüglichen Papiere vorlegen zu lassen, wude beseitigt, dagegen aber einstim- mig von ihr beschlossen, den „„Ausdruc ihrer größten Entrú- stung über die unwürdige Weise, mit welcher eins ihrer Mitglie- der von Seiten des Ministers dès Jnnern in der öffentlichen Sibung der Kammer der Abgeordneten vom 10. April ange- griffen worden, in das Protokoll niederzulegen.‘/ 7

Leipzig, 25. Mai. Die nunmehr auch nah dem Kalender beendigte hiesige Ostermesse ist auch nah den Klagen Einzelner, woran es in der merkantilen Welt niemals fehlt, den besseren P Ie beizuzählen. Die eigentlichen Lebens- Bedürfnisse, wie Tuche, Leder, wollene Waaren, Leinewand, sind sehr gut gegangen; auch in einzelnen Luxus-Artikeln ist mancher Absah gewesen, wie in Juwelen, Sommerzeugen, Teppichen u. dal.,

und wenn kleinere Händler mit Unzufriedenheit den diesjährigen |

Markt verlassen haben, \o überschen sie eben so die Konkurrenz im-Geschäft, wie das Uebermaß der hierher gebrachten Waare. Sind: doch allein Tuche zu dem Betrage von nahe 5 Millionen Rhlr. diesmal abgeseßt worden!

Mit heutigem Tage beginnen die Vorlosungen an unserer Universität, und sind, ungeachtet die Witterung nicht eben der

eise zu uns förderlich scheint, sehr besucht. Mehrere bisher un- beseßt gebliebenen Lehrstühle werden im Laufe dieses Sommers

e Eide dde Ai

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dur die Umsicht und Energie unseres Ministers von Lindenau, dev ‘ail intern das Kulttts-Ministerium verwaltet, beseßt werden.

Unter den kürzlich hier heimis{ gewordenen Gelehrten, be: merken wir mit Vergnügen den seit Jahren als tüchtigen Schrift- stellèè im Fathé des Kirchen- und Staats-Rechts bewährt gefun- denén, dur seinen „Känonischen Wächter“ besonders 18:6 bekann- ter gewordenen Negieruugs-Rath Alexander Müller, dessen legislatives Streben im Jnterxesse des gesammten Deut\chlands,

trob mancher Anfechtungen mystisher Kritiker, von den einzelnen | Regierungen und Ministerien anerkannt und befsrdert wird. |

Sein „allgemeiner Telegraph für die Deu!sche Geseskunde“/, eine

neue Folge des Archivs für die neueste Geseßgebung aller Deut- |

schen Staaten, das mit dem Ben Bande geschlossen wurde, ver- dient von allen Theoretikern und. Prafktikern des Rechts und der Gesebe beachtet, studirt und verbreitet zu werden.

Der hiesige Literatur-Verein, hier zum beabsichtigten Buch: druckerfeste zusammengetreten, hat sih neuerdings in Folge der

somit seine Anträge auf Reden, Vorträge, Volesunzen, Toaste zurückgenommen.

Die Einnahme der hiesigen Eisenbahn - Compagnie beträat, |

da die Persone - Frequenz nur auf 8780 sich belief (= 7716 Rthlír.), und durch Güter? Tranéport 2282 Rthlr. 18 Gr. ge- wonnen wurde, vom 18. bis 24. Mai ‘9898 Rthlr. 18 Gr., und-stehen die Actien der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn mit 101 pCt. notirt.

Aus Sachsen, 23. Mai. Seit Anfang dieses Monats is

nun die in Hubertusburg, dem durch den Friedens\{{uß im Jahre | 1763 berühmten Königl. Schlosse, im vorigen Jahre errichtete |

Landes- Kranken- und Versorgungs-Anstalt in ihrem ganzen Um- fang in Wirksamkeit getreten.

Hannover, 25. Mai. Se. Majestät der König sind vor; gestern Abend im eéwünschtesten Wohlseyn von Notenkirchen in hiesiger Residenz wieder cingeiroffen.

_ Karlsruhe, 20. Mai. (Schwáb. M.) Jn der 9isten Sikung der zweiten Kammer gelangte sie bei der Berothung des Strafgeseßes zu §. 654.: Beeinträchtigung der Wahlrechte durch dffentliche Diener, welche dazu ihr Ame mißbrauchen: Geldstrafe nicht unter 25 Fl. bis zu 200 Fl. und im Wiederho- lungsfall, nah vorhergagangener Verkündung des verurtheilenden Erkentnisses, Dienst-Entlassung. St. R. Jolly {ellt den Antrag, den Regierungs- Entwurf wiederherzuftellen (Beeinträchtigung der Wahlrechte durch dffentliche Diener mitteèls? rechtswidriger Amts- „handlungen). Die Regierung wolle nicht, daß die S:aaté-Beamten „durch rechtswidrige Handlungen auf die Wahlen einwirken ; allein die Kommission habe diese Worte gestricien und dafür gesekzt, daß schon die bloße Einwirkung der Staats-Beamten auf die Wahlen ein Amts - Mißbrauch sey. Die Regierung fdnne den Saß, daß nämlich die bloße Einwirkung der Staats- beamten auf die Wahlen ein Amts - Mißbrauch sey , nicht aner- kennen, sondern betrachte bloß als Verbrechen, wenn der Beamte rechtswidrige Handlungen bei der Einwirkung sich zu Schulden kommen lasse. Rotteck verläßt den Präsidentenstuh{ und spricht von seinem Abgeordneten-Sike aus gegen den Antrag von St.R. Jolly. Der Staatsdiener könne in der Eigenschafc als Staats- bürger auf die Wahlen einwirken, allein cx dürfe dies nicht in Eigenschaft als Staatsdiener -und Mittelst des Staatsdienstes. Hier erscheine die bloße Einwirkung in leßterer Beziehung schon als Amts-Mißbrauch, und wolle man ¿die Sache, wie die Regie- rung wolle, nur von rehtswidrigen Handlungen abhängig machen, so sey es um alle WahlfreiheX geschehen, denn - dabei bleibe jede mögliche Einwirkung bestehen, alle möglichen Aufträge von oben, alle Versprechungen für den Wahlbe- zirk, alle gestéllten Aussichten auf das Wohl und Wehé der ganzen Gegend und was der Dinge mehr, die man den Waßhlbezitken vorzuhalten pflege. Eine Einwirkung der Staate- Beamten auf die ählfreiheit gefährde und zerstdre die ganze Verfassung, und er erkläre sich daher aus allen Kräften gegen den Entwurf der Regierung, und erkläre unumwunden, daß der Artifel ‘in der Fassung der Regierung keine taube Nuß werth sey. Schaaf: Er sey Staatsdiener, allein er lasse sich das Recht nicht nehmen, auf die Wahlen einzuwirken, und nicht nur in der Eigenschaft als Staatsbürger, sondern auch in jener als Staats- diener vindizire er sich das Recht der Einwirkung au? alle und jede Wahlen. Nur Eine Bedingung lege er sich selbst auf und wolle dieselbe - allen Staatsdienern auferlegt wissen, nämlich die, daß die Einwirkung keine rg#htewidrige sey. spricht in ganz gleichem Sinne Und fügt noch hinzu, cine Unterscheidung zwischen Staatsdienern und Staatsbürgern sey un- möglich, da beide Eigenschafren bei Staatsdienern durcheinander laufen. Wie wolle man auch die Einwirkung eines reichen, eines mächtigen, eines großen, berühmten Mannes, der sein ganzes

Volks- Ansehen in die Wagschale lege, zugeben, ohne jene eines |

Staatsdieners zu erlauben, wenn man feine Inkonsequenz bege- t wolle. Endlich wurde bei der namentlichen Abstimmung der

Antrag des Herrn Staatsraths Jolly verworfen, mit alten Stim- | | listen. erhandlungen über den Strafgesckbuch-Entwurf schloß, der |

N 12. Bis §. 665 wUrde sodann fortgefahren, womit sich die mit Ausnahme der an dice Kommission noch zurückgewiesenen

Artikel im Ganzen 42 Sibungen in Anspruch g. nommen hatte. | ( : | London über Paris nach Neapel kam, trafen neue Jnstructionen

Hamburg, 25. Mai. (Hämb. Börsenh.) Abseiten des Raths sind der hetite versammelt gewesenen Erbgescssenen

Bürgerschaft folgende Gegenstände zur Mitgenchmigung vorgelegt |

worden: 1. Die Anwendung des Expropriations-Gesckes auf eine Sttrecke von Hamburg bis zur Hamödurgischen Gränze von Bill- wärder, nach Maßgabe eines vorgelegten Risses und Verzeich»

nisses, und zivar Behufs der von einer hiesigen Gesellschaft beab- | sichtigten- Anlage einer Eisenbahn von Hamburg über Bergedorf | | unterhandeln. | aller ibm von Don Carlos \ biets; jo wie die dieser Gesellschaft der Actionisten der Hamburags- | 2

Bergedorfer Eisenbahn deshalb zu ertheilende Konzession. il. Die |

bis an die Elbe, oder bis zu cinem sonstigen zur weiteren Fort- führung—der- Bahn“ geeigneten Punkt des beide: städtischen Ge-

successive Erweiterung der, zum Zwecke des Hafenbaues durch Rath- und Bürgerschluß vom 26. Oktober 1837 bewilligten An leihe, um 400,000 Mk. Banko, oder, falls das Bedürfniß es erfor- dern sollte, selbs um 500,000 Mk. Banko, unter den bisherigen Bedin

die hiesigen Aemter Und Brüderschaften nebst anlicgenden zwei |

gemäße Modifizirung des 6. 1 der Notariáts - Ordnung vom 18, Dezember 1815, V. Die Abänderung der Schluß- Bestim- mung des §. 67. der revidirten Consumtions- Accise- Verordnung vom 23. Dezemb-cr 1839 dahin: daß ersk bei einer Siárke unter 46 pCt. Tralles keine Erstattung der Rück- Accise von hierselbst fabrizirten Kornbranntwein stattfinde.

S h weiz.

Schaffhausen, 20. Mai. (Schweizer Bl.) Es wird uns gemeldet, daß Herk Antistes Hurter außer seiner Dekanaté- stelle auch dicjenige eines Vice - Präsidenten des Schul - Naths, eines Ephorus am Gymnasium und cines Präsidenten der Hülfs- Gesellschaft niedergelegt habe. k

Fat ett

Rom, 16. Mai. (A. Z.) Aus Neapel erfahren wir, daß

TLGSL F GN L E f | man dort mit Sehnsucht Nachrichten aus Pari icht. abschläglichen Antwort des Comité's zum leßteren aufgelö, und | ( ) èachrichten aus Paris entgegen sich

Der Prinz Leopold, Graf von Syrakus, Bruder des Königs,

| wird in einigen Tagen eine Reise durch die Schweiz und Deutsch- | land nach Berlin antreten, Und seinen Rückweg über München

und Wien nehmen. Von dem Prinzen Karl von- Capua hat

| ma! Briefe erhalten, worin er die in jeinem Namen in Umlauf | geseßte Proclamation ‘desavouirt. Von seiner bevorstchenden Ab-

| reise nah Jtalien, von der Englische Blätter sagen, wciß man nichts Zuverlässiges. i

Hier \priht man viel von Kreirung mehrerer Kardinäle zu dem Feste von St. Peter und Paul, und nennt, wie immer, die Namen der Kandidaten zu dieser Würde, ohne daß etwas Offizielles darüber bekannt geworden wäre.

_„Ín unserer Nähe haben wir cinen durch nichtige Gründe | entstandenen Bauernkrieg zwischen den Bewohnern der beiden | Ortschaften Albano und Castel Gandolfo , wodurch bereits cinige

Mensch n das Leben eingebüßt haben und mehrere verwundet

sind. Die Regierung hat, um diescn Unfug zu steuern und die

Ruhe wiederherzusteilen, gestern eine Abtheilung Dragoner da- hin abgehen lassen.

_ Turin, 15. Mai (A. Z.) Als Herr Thiers, der bei der

Sache der Compagnie Taix mic einer nicht unbedeutenoen Summe | betheiligt ist, d'e Vermitclung in Frankreichs Namen übernahm, erwariete man, daz der Streit bald zu scinem Ende gedeihen würde; allein es schcint, daß die gehegte-Erwartung etwas vor- eilig war ‘und die Gefahr cines Bruchs zwischen Neapel und England ‘uicht gänzlich vorüber is. Nach den Jnstrr étionen, die Herr von Haussonville von Paris erhalten, glaubte dieser vor- läufig über cinen Ausäleichungsplan mit dem Minister Staats: Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, Fürsten von Scilla, einig werden zu sollen: Herr. von Haussonville hatte mehrexe Konferenzen mit dem Fürsten, und als sie endlich sowohl in der Hauptsache als in den Nebendingen übereingekommen waren, legte Herr von Scilla dem König das Ausagleichungs-Projekt vor. Das Projekt ward von Seiner Majestät verwor fen, indem \chon das cinleitende Prinzip mit dem gesunden Ver- stande und dem Rechtsgefühle in Widerspruch stehe. Die Aufs hebung des auf Englische Schiffe verhängten Embargo's und der angeordneten Beschlagnahme Britischen Eigenthums stelle sich nur unter der Bedingung als eine billige Forderung dar, daß zugleich die vom Admiral Stopford aufgebrahten Neapolitanischen Schiffe bis zur getroffenen Uebereinkunft freigegeben werden. Nun wolle man diese Schiffe bis dahin in Englischer Detention bela} Damit könne Se. Majestät so wenig einverstanden seyn, wie mit anderen wesentlichen Bestimmungen der durch Herrn von Hausson- ville und den Fürsten von Scilla versuchten Punctation. Der Staats-Secretair wagte die Bemerkung, daß die Beschlagnahme Englischen Eigenthums nur als Nepressalie in Anwendung kommen, man daher füglich mit dem Beginne friedlicher Unterhandlungen

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| Unterhandlungen bestehen wollte.

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auf dieses Recht verzichten könne. Da eigentlich Neapel keine Forde- rung an England stelle, so scheine die Aufrechthaltung der geschehe- nen Beschlagnahme weiter nicht motivirt zu seyn, während die detinirten Neapolitanischen Schiffe gleich'am als ein Pfand für die von Großbritanien gestellten Entschädigungs-Ansprüche sich darstellen. Auch seyen die von England ergriffenca Zwangsmaßregeln durch die cingetrctene Mediation Franfreihs nur unterbrechen, der Englische Admiral halte sh jeden Augenbli zur Wiederauf- nahme derselben bereit, mithin sey die Freilassung der auf Mata und Korfu detinirten Schiffe \{hwerlich zu erwarten, selbs wenn man dârauf als auf einer Condüitio sine qua non der ferneren Der König soll darauf nichts erwiedert haben. Man ist jedoch für Herrn von Scilla be- sorgt. Der Ausgleichungs - Plan is also in seiner gegenwär- tigen Gestalt abgelehnt und man befürchtet, daß das Experi | ment des Herrn Thiers nicht gläklicher ausfallen dürfte, als | die bisher von anderen Seiten gemachten Versuche. Jch glaube | Jhnen noch, ohne die Richtigkcit der Angabe, die übrigens | aus guter Quelle geshdpft ist, verbürgen zu wollen, cinige | Namen anführen zu müssen, die bei der Unternehmung der Com- pagnie Taix interessirt sind, und direkt oder indirekt auf die Ent- j scheidung des Monopolstreites Einflus nehmen dürften: der Nea-

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| politanische Hof setbff, Herr Thiers, die Herzogin von Berrr

und andere sehr bedeutende Notabilitäten der Französischen Roya-

Nach Briefen aus Frankreich zu urtheilen, war die Com paznie Taix hinsichtlih ihrer eigenen Entschädigung vollkommen beruhigt, was auch immer für ein Endresultat die politische S - der Frage erhalten mdge. Mit dem leßten Courier

sowohl für Herrn Temple als für Stopford ein; man will wi sen, daß der Admiral Befehl erhielt, nach fruchtloser Verstrei chung ‘eines bestimmten Termins *die begonnenen Courcitiv:Nta regeln gegen Neapel wieder aufzunehmen.

Spanien.

Madrid, 153. Mai. Es soll hier ein Cabrera’s angc?ommen \scyn, um wegen Man will wissen s

Im Correo naci theilt in ihrem gestrige Generals O'Donnell mit

dn | de la Selva durd

tigkeit dieses Punkres ergieb

R ( : y | rial ist zwar nicht dedeutend gungen. [1 Den revidirten Entwurf des General-Reglements für |

Gebührenschragen, unter der Bestimmung: daß vor dem Ablaufe | | verbinderte idn, die

von 10 Jahren reine erneuerte Revision des Geseßbes eintreten, dasselbe aber bis zur verfassungsmäßiger Beliebung über etwaige Aufhebung oder Aenderung desselben in fortdäuernder Kraft blei- ben solle. [V. Die Bestimmung, daß in Zukunft ein oder zwei Mitglieder der hiesigen israelitischen Gemeinde, falls sie im Uebrigen dazu qualifizirt, zu Notaren gewählt werden können, die übrigen Miotate dagegen Christen seyn müssen; und die dem-

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den Makßregeln zuseken. Sein Plan : \cher Positionen zu bemächtigen

ärndten. Bei der Lo faum-anzuneßmen V4 nahme von Mora del Ebro v C j nach Catalonien zu gchen, und es ifff daher wahrscheinli, E die Karlisten diejer Provinz sih an die Großmuth der atio! wenden.““

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