1840 / 150 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

I96

Preise der vier Haupt - Getraide - Arten in ten für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktsiädten im Monat April 1840, nach einem monatlichen Durch- schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben. /

h 2 F Namen der Städte. | eizen | Noggen | Gerste | Hafer

Namen der Städte. | Beien | Roggen Hafer

[289/24 ? 2611/12 ch0

«D j 21€ [13

Königsberg = =. + « » » E e s «R G wib E E

Insterburg dh Wp

Rastenburg -: . ..

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7711/,2|334/,2 ) J gr

S /12 ¡94°

3 Kulm , Zorn

Den. » « Bromberg R. + ck» ¿6 A e A T O

Berlin

Brandenburg E A Srantsurt a: d. O. 5. Landsberg a. d. W. R N Stralsund E L pt ck

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Magdeburg 672/55 Stendal 80 Pad 65/2 Nordhausen 633/, 2 Mühlhausen 6719/2 69%, 2 Hall: 00/12 ; 66/5,

2 N) C C71 p G4 TY bu Fee P A

Mänster Minden Paderborn Dortmund

d. So m G7 Tad s S S

Elberfeld Düsseldorf Krefeld

Achen Malmedy Trier Saarbräâck Kreuznach Simmern Koblenz Weblar

D Et in ga 10

Durchschnitts - Preise der 12 Preußischen Städte 172?/, 2 [302/,2 | » 5 Posenschen Städte |65#/, 2 |34? 2 » 9 Brandenb. u. Pom- - merschen Städte . . 11 Schlesischen Städte 59®/ K Sächsischen Städte 168! /\, 2 4 Westfäl. Städte . . Y Ii

E 10°/1 2

13 Rheinischen Städte [88

972 2/2

Dauer der Eisenbahn - Fahrten am 27. Mai.

Abgang | Zeitdauer |

e. T aa von St. | M. Potsdam. St. | M.

Ubgaugçg | von V er 11: ft |

Zeitdauer

P, E

| Um §8 Ubr Morgens ui | 45 Um 62 Uhr Morgens. | » 11 Vormitt M 90» 2 Nachmitt .… 13 } » 121 2 G A 45 f » 41 » 6 Abends A V 7A » 10 » 0/0 58 » 10

Bei der Fahrt um 2 Uhr von Berlin mußte die zugführende Ma- schine abgelëst werdcn, weil sih das Sieb im_Schornsiein so verstopft

7p Mittags. Nachmitt . Abends

» ..

hatte, daß es an Zug kangelle. Hierdurch ist die lange Dauer der einen Fahrt entstanden.

D 6.x

Amsterdam, 24. Mai. Sehula 537/56. 5% do.

A aw Pet g d 6 i

Niederl. wirkl.

Neue Anl. 26/,. Tinsl. 73/,. Neue Anl. 26?/; G. \ Frankfurt a. DL., 25. Mai. Oesterr. 5/6 Met. 107?/g G. 49/9 101!/, G. 21/2%, 59/4 G. 1% 23, G. Bank - Aéüen 2230. 2228. Partial-0blL 161 G. Loouse zu 500 Fl, 1455/,, 145!/,. Loose zu 100 FI. —. Preuss. Präm.

Kanz - Bill. —.

Antwerpen. 23. Mai.

Allg

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j j j j | j j j j

| extraordinaire au hénéfice de Mr. Baron. | sera de; 1) La première représentation de: Le Mari à la ville et La | femme - à la campagne, vairdeville nouveau en 2 acte, par Mr.

Sch. 73%. da.*4%, Anl. 103!/,. Poln. Loose 703/,. 70'/,. 59%, Span Anl. 95/ 9!/,. 2! 22% Holl. 521) e. 52! e. 5 la lo 7 Eisenbabhn-Aectien. St. Germain 760 Br. Versailles rechtes Ufer 575 Br. do, linkes User 385 Br. Strassburg - Basel 420 Br, Bordeaux-Teste —. München-Augsb. 93'/, G.} Leipzig-Dresden 101!/, G. Köln-Aachen 86 G. Comp.-Centrale —. j Hamburg, 26, Mai. Engl. Russ. 1099, Paris, 23. Mai. 5%, Rente lin cour. 116. 35. 3%/, fin cour. 85. 15. 5°%/, Neapl. fin cour, 106. 15. 59/, Span. Rente 29!/,. Passive 7/,. 3%/, Port. —. Wien, 23. Mai. 59% Met. 109!/,. 4% Sd 3% 62. 2!/2%/6 P Bank-Actien 1880. Anl de 1834 de 731'/,. 1839 342'/,.

4 ——

Königliche Schauspiele.

Freitag, 29. Mai. Jm Opernhause: Die Familien Capu- leèti und Montechi, Oper in 4 Abth., Musik von Bellini. (Dlle. Schlegel: Giulietta, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Abonnement suspendu, Représentation Le spectacle se compo-

Bank-Actien [837.

1%

Varin, 2) La première représentation de: Recelte pour marier sa ille, ou: Une afaire d'honneur, vaudeville nouveau en 1 acte, par Mr. Mélesville. 3) La première représentátion de: La dame da second, vaudeville nouveau ‘en 1 acte, par MML Amédée de

| Beauplan et Vanderburch,

| tags 2 | straße Nf. | zu haben:

j f

Billets zu dieser Vorstellung sind Morgéèns von 9 bis Mit- Uhr, in der Wohnung des Herrn Baron, Mohren 56 und Abends an der Kasse zu folgenden Preisen Ein Plak in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Sonnabend, 30. Mai. Jm Schauspielhause: Cromwell's

| Ende, Trauerspiel in d Abth., von E. Raupach. (Mlle. Berg:

Lady Elisabeth, als leßte Gastrolle; Herr Seydelmann: Olivier

| Cromwell.)

|

Sonntag, 31. Mai. Jm Opernhause: Auf Begehren: Fernand Cortez, große Oper in 3 Abth., mit Ballecrs, Musik von pontini. :

Im Schauspielhause: Deutsche Jmprovisation, nach cinem

| zu bestimmenden (yrischen Thema, vorgetragen von dem Jmpro-

| visator M. Volkert. r " und Locke, Spiel in- Versen in 1 Akt.

Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Ring Dann: Schriftliche Jms-

| provisation, oder gleichzeitiges Diktiren vier verschiedener Gedichte, | deren Themata zu bestimmen sind, ausgeführt von M. Voölkert.

j

| | | | |

emeiner Anzeiger für die. Preußischen

|siúde, von welchen das erstere zu 7827 Thlr., das ley-

| Und: Die Schwäbin, Lustspiel in 1 Akt.

4

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 29. Mai. Das bemooste Haupt, oder: Der lange Jsrael. Original -Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix.

Sonnabend, 30. Mai. \ Die Puritaner, Oper in 3 Akten, nah dem Italiänischen, von Friderike Elmenreich. “Mus si von Belliai. (Herr Nissen, vom Theater zu Frankfurt a. M.: Lord Arthur Talbot, als leßte Gastrolle. Lebte Opern- Vorstellung vor dem Abgang der Opern-Mitglieder auf Urlaub )

Sonntag, 31. Mai. Doctor Faust's Zauberkäppchen, oder: Die Herberge im Walde. Posse mit Gesang in 3 Akcen.

Verantwortlicher Redacteur Urnold.

Gedrudt bei A. W. Havn.

Staaten.

—_— a. r ————

i e e eet e

nerie macht den Actien-Inhabern, welche in der am phabetishe Sachregister uud dessen drei Nachträge

Befanntmachungen.

A4 S M Alle diejenigen, welche an die Verlassenschast des unlängst mit Tode abgegangenen Oberst-Lieutenants von Schmidt, insbesondere an fas dazu gehörige, bei Bergen auf Rügen belegene Gehöft Krakow e. p. Forderungen und Ansprüche machen zu können glau- ben, werden auf Antrag der für die von. Schmidt- sehen Minorennen verordneten Vormundschaft zu ‘eren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, als: i: am 27. Mai, 17. oder 30. Juni d. J., Morgens ‘10 Ubr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Vermeidung der Präöklusion, womit am 21. Juli c verfahren welden wird, hierturch aufgefordert. Darm Gréifswald, den 27. April 1840. Königl. Preuss. Hofgericht von Pommern und Rügen. (Li 2) v. Möller, Praeses.

Nachdem auf den Antrag der Benefizial-Erben des hier verstorbenen Kaufmanus Johann Heinrich Bariels über seinen Nachlaß der erbschaftliche Liquidations-Preo- zeß eröffnet worden ist, so werden sämmtliche Gläubi-

. ger desselben bierdurch aufgefordert, binnen 3 Mona- ten, spätestens aber in dem am 13. Juli c., Lormittags um 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine ihre An- fprüche an die Mafe anzumelden und nachzuweisen, widrigeñßfails fie aller ihrer etwanigen Vorzugsrechte für verlustig erflärt und mit ihren Forderungen nur a7 dasjenige, was nach Befriedigung der si melden- Len Giäubiger von der Mae librig blejbt, verwiesen werden sollen. S Deu hier unbekannten G!

É nt: ann Try Ei A

¿bigern wird der Herr

fdjfag gebrad) Perlebera, den 6. März

tadtgericht.

1340.

Gs Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Januar 184.

S

Die drei zur erdsczaftiichen Liquidations-Prozeß:- Masse

des Rentiers Georg Meri Ebers gehörigen Grund- stücfe fn der Laúdwehrstraße Nr. 13 und 14 und in

dèr Liegmannsga}se Nr. 10 belegen und znsamuen | j j G 7 z11- 5522 Thlr. 2 sgr. 9 pf., sollen als ein Gan- e"! Actionaire geziemend ersuchbt, an dieser General-

tarirt

1's Mandatariús in Bors- |

tere zu 6695 Thlr. 21 sgr. 3 pf. tarirt ist, sollen

am 30. Oftober 1840, Vormittags !1 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden: Tare und Hypothekenschein sind' in der Registratur einzusehen.

Bekanntmachung, j den Frühjahrs Wollmarkt zu Posen betreffend.

Der dieéjáhrige Frühjahrs: Wollmarft wird an den Mes vom 7 10. Juni stattfinden.

Anzeige des Haupt - Bank - Direktorii Herr Geheime Kommerzien-Rath Robert während des Marktes hier anwesend sevn, und zur Förderung des Markftverfehrs werden unsererseits nicht nur die bisher beifällig auf- genommenen Einrichtungen wieder- ge!rofen , sondern “Ura noch weiter ausgedehnt werden.

osen, den 16. Mai 1840.

Der Magisirat.

Sechste General-Versammlung * der

Düsseldorf-Elberfelder Eisenhabn-

Gesellschast.

Sämmtliche Actionaire der Düsseldorf- Elberfelder Eisenbabu-Ges:llschaft werden zu einer ausserordent- lichen General - Versammulung auf Dienstag den 23. Juni J. J. Vormittags 10 Uhr, bei dem Wirthe Herrn Knx am Bahnhofe, eingeladen.

Hanptgegenstände der Berathung sind: | 1) Die Negotiirung des Anlehbns von 862,000 Tha- \ lern, welche die verehrliche General - Versamm- lung am 28. Dezember v. J. beschlossen hat, durch Kmittirung von Prioritäts-Actien; | 2) eige in Antrag gebrachte Abühderong des §. 11 | des Gesellschasts-Statuts, auf Beschränkung der

Zahl der Vollmachter in derselben Hand.

Da diese beiden Propositionen eine Ergänzung und béziehungsweise eine Abänderung des Statuts vom 23. September 1837 betreffen, folglich darüber nach §. 32€. des Statuts nur mit Zustimmung der Inhaber von wenigstens drei Viertel sämmtlicher Actien be: schlossen werden kann: so werden sümmtliche Her-

es wit Einschläß der vorhandenen, zum Betriebe | Versammlung persönlich. oder durch gehörig bevoll- zj nscchlätz © 1 Betriebe einer|\_ HAAS n. Q SPorzeltali-Fabrif dieneuden, auf 79i¡ Thir. 10 sgr. ab-|Möchtigte Áctionaire, Theil nehmen zun wollen.

geshigten Formen, Modelle und Geräthschaften an 23. Oktober 1840, Vormittagé 11 Uhr, an der Gerichtsstelle sabhastirt werden. j

Hypothefkeuschein find in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Realprätendenten werden unter dec

Warnung’ der Präflusion vorgeladen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. Februar 1840.

iu der Waßmannsfiraße Nr. 9 a. und in der

L cthfirasle Nr.

| Vie Fintritts - Karten können am Tage vor der ¡ General-Versammlung bei der Direction in Emgfang

Tare und | ommen werilén,

Düsseldorf, den 9.,Mai 1840.

t t Der Verwaltungsrath :

|F asbender, Friderichs. Baum. vonFuchsius. [J, F Wilhelmi. Schimmelbuseh. von Sybel. von Voss. Lácombiet. Eller. Hoffmann. | Schmitz. Nüurmann. Aug. v. d. Heydt.

Bekanntmachung

64 belegenen Tappeschen Grund-] Die Direction der Nieder-Schlesischen Zuckerrasfi-

ur Erleichterung des Geldverkehrs wird nach einer

21sten d. M. abgebaltenen General - Versammlung nicht erschienen sind, bekannt, dass die nach dein! getroffenen Beschluss abzureichenle Dividende vom 1. Juli d. J. ab, im Comtoir dei Zuckerrastinerie hier- selbst, nur gegeh Production der Originäl-Actie ge- zahlt werden wird, und bringt zugleich den Inhat les Statuts in Erinnerung, dass Dividenden und Zinsen, ‘welche innerhalb vier hinter einander fol-| gender Jahre_ nicht erhobèn werden, dem Gesammt-| Vermögen der Gesellscha't verfallen, Glogau, am 25, Mai 1840. Direction der Nieler-Schlesischen Zuckerrafünerie.|

Die Tare und die Kaufbedingungen der im Groß» herzogthum Posen belegenen Güter Pleschen können jeyt im Königl. Jntelligenz:Comtoir eingesehen werden.

Literarische Anzeigen.

Fm Verlage von G. P. Aderholz in Breslau ist so eben erschienen und in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen und Bromberg bei E. S. Mittler zu haben:

Vollständiges Repertorium über die in den von Kampß'’scheu Jahrbüchern

E A L E S B B Q R S D 7a: Cd E L C N

erreicht.

_ Jm Verlage von E. Pbnicke & Sohn in Leipzig ist erschienen und in afteu Buchhandlungen, zu Berlin und Potsdam in der Stuhrschen, zu haben (M1gde- burg: Creuß, Oranienburg: Gau):

Handlungsbriefe als falsligraphitche Vorlegedlätter

für angehende Kaufleute, Preis ‘1 Thlr.

_Vodige Briefe babeu den zweifacheu Nuxen, d f sie einmal bei sorgfältiger und aufmerfsamer Nachbi 9, eine gute Haudschrift, die vorzüglichste Empfehlung jür den angehenden Kaufmann, und andererseits einen

[fließenden und gefälligeu Briessty! lehren, und sie dürf-

ten deshalb allcu jungen Leuten, die sich dem Handels- stande bereiks widmeten oder noch zu widmen geden=- fen, eine willkommene und belehrende Gabe seyn.

Illustrirte Ausgabe. In unserem Verlage erscheinen in kurzem : i Dr. Martin Luther's - werstltéthe Ted s nebst den während seines Lebêns dazu gebräuchli- chen Singweisen und einigen mehrstimmigen Toúsärzen über diesclben von Meisiern. des sechzehnten Jahrhunderts. Herausgegeben j

für diePreußischeGeseggebung, Rechtswis- senschaft und Rechtsverwaltungenthalteuen) Verordnungen. Reskripie, Publifanda)ckund| Abhandlungen mit gleichzeitiger Hinweisung auf die Gráäffshe Sammlung, der Verorduungen. |

Umfassend: A

1) ein ‘alphabetisches Sachregister,

2) ein thronologisches Register,

3) eine Zusammenstellung nach der Folgeordnung der Gesegbücher.' E

Herausgegeben von H. Gräff, Justizrath. gr. 8x0. | geb. 1 Thir. 25 sgr. i:

Nachdem das im Jahre 1835 erschienene „Voll- ständige alphabetishe Sachregister über die von Kampyschen A rer u. die Gräffsche Sammlung vergrisfen ist, hat der- Herausgeber des-| selben eine neue Bearbeitung dieses Werkes nach einem erweiterten Plane für zweckmäßig erachtet. Dem alphabetischen Sachregister ist 1) ein vollständiges chronologis\ches Register, 2) eine Zusammenstellung sämmtlicher Verordnungen und Abhandluugen nah der Legal-Folgeordnung beigegeben, so daß jedeta | Bedürfnisse bei dem,praktischen Gebrauche der beiden vorgedachten Werke und ihrer Benußung bei dem Studium der Gesezbücher begegnet ist. Das Reper- torium umfaßt die zwei und fünfzig Bände der von Kampyschen Jahrbücher und die dreizehn Bände der Gräffschen Sammlung, ist sonach gleich brauchbar für die Besißer des einen wie andern dieser Werke.

Ungeachtet der stättgefundenen Vermehrung.den' Materials um das Doppelte. und der bessers äußern Ausftattung is der Preis des Werkes so ge- stellt, daß er nicht die Höhe des Preises für das al-

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Allgemeine

Vreußische Staats-Zeitung.

Berlin, Sonnabend den 30 Mai

In halt. Amtl. Nachr.

Rußsl. u. Pol. St. Petersburg. :

Frankr. Dep. K. t bed: nach Rouen. Bericht wegen der sierb- lichen Ueberreste Napoleons. Paris. Die Blätter über die Verh. in der Pairs-K. wegen der Reuten-Konvers. und über die Amerikan. Angelegenheiten. E

Großbr. u. Ârl. London. Die Agitation in Jrlaud. Oriental. Angel. Geid- und Handels-Verhältuisse.

Belig. Aufstand im Zuchthause von Gent. j

Schw. u. Nori, Das Ministerium. Duarantaine- Verordnung.

Besterr. Elenentar - Ereignisse in den Karpathenr. Aus Serbien.

Spau. Vecmischtes. i E

‘4ürkei. Verordnung, das neue Handels-Tribunal betreffend.

Inland. Breslau. Pferderennen.

Versuch eier übersichtl. Darstellung der außerdeutschen Sprachverhält- nisse im Volfóleben des Preußischen Staats. (Schluß.)

——————_——— -— S L E E ——————————- ———

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben die auf dem Kommunal- Landtage der Neumark erfolgte Wahl des Ritterschafts-Raths von Zychlinsky auf Treppeln, im Krossener Kreise, zum Ge- neral-Direktor der Neumärkischen Land-Feuer-Societät zu bestä- tigen und die fur denselben ausgefertigte Bestallung Allerhdchst zu vollziehen geruhte.

Anordnung der Feierlichkeiten bei der Grundsteinle- ung des auf A RO Befehl zum Andenken des egierungs - Antritts Sr. Hochseligen Majestät Köd-

nigs Friedrich’s 1l, zu errihtenden Denkmals.

Am Vormittage des 1. Juni *) stehen die Truppen zu bei- den Seiten des Plaßes im Spalier und schließen ungefähr in der Mitte des Opernplabes ab. An der Seite der Linden-Allee, und zwar innerhalb derselben, werden Deputationen sämmtlicher Gewerke mir ihren Insignien aufgestellt.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und die Prinzen des Kd- niglihen Hauses, die Generalität und die eingeladenen Offiziere versammeln sih in dem Palais Sr. Königl. Hoheit des Prin- zen Wilhelm, die Staats-Minister, die höchsten S :aats-Beamten und die Deputationen der Behörden und städtischen Corporatio- nen/ versammeln sich in dem rechten Flügel des Universitäts - Ge- báldes.

/ Drei Kanonenschüsse vom Lustgarten aus verkünden den Be- gúin der Feierlichkeit. Jhre Königl Hoheiten die Prinzen des Königl. Hauses mit Jhrem Gefolge begeben sich nach der Mitte des Carre’s, die Generalität stellt sich zur Seite des Palais Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm, die Staats-Minister und Wirklichen Geheimen Räthe stellen sich zur Seite des Universi- táts-Gebäudes auf. Die Hofstaaten nehmen Plaß hinter den Kdnigl. Prinzen, die Deputirten der Stände der Provinz Bran- denburg hinter dem Steine, vor den Gewerken. Die Mislitair- und Civil-Deputationen ordnen si, cinen Halbkreis bildend, hin- ter den Königl. Prinzen, den Generalen Und Ministern. Wenn Sich Ihre Königl. Hoheiten und die an der Feierlichkeit theil nehmenden Personen auf ihren Pläßen befinden, machen die Try'ven die Honneurs mit einem dreimaligen Hurrah.

Nachdem geschultert worden, begeben sich der Gouverneur

der Königlichen Residenz, General der Infanterie Freiherr von dáffling, die Staats-Minister von Rochow und Graf von Al- vensleben an den Ort des Denkmals. Der Staats-Minister von Rochow verkündet die wegen Errichtung des Monuments von Sr. Königl. Majestät huldreichst erlass.nen Befehle. Der Gou- verneur, Präsident des Staats-Rathes, spricht über die Bedeu- tung des Festes. j E Auf seine Aufforderung begeben Sich Jhre Königliche Ho- eiten der Kronprinz und die Prinzen des Königlichen Hauyjes, gefolgt von den Militairs und Civil-Beamten, welche unter der glorreichen Regierung Sr. Majestät des hochseligen Königs Friedrichs 11. bereits in Königlichen Diensten gestanden, nach der Stelle des Denkmals, wojelbst der Staats - Minister Graf von Alvensleben, an der Spiße des ausführenden Bau-Personals, Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Hammer und Kelle überreicht. Se. Königliche Hoheit und nah Höchstdenenselben die übrigen Königlichen Prinzen und die vorgedachten Personen berúhren hierauf mit dem Hammer den Stein und werfen von dem bereit gehaltenen Mörtel auf die für den Stein bestimmte Stelle. Jn die Vertiefung des Steins wird das über die Feier der Grundsteinlegung von den Ministern des Junern und der e aufgenommene Protokoll, nebst mehreren Gold- und ilbermünzen, gelegt. s In dem Moment, wo sich der Zug dem Orte des Denkmals nähert, machen sämmtliche Truppen die Honneurs. Während der Dauer der Ceremonie blasen die Musik - Chôre den Marsch König Friedrich's 11. Jm Lustgarten wird eine Geschüß-Salve von Einhundert Schüssen abgefeuert. Wenn der Stein gesenkt ist, verfügen Sich Jhre Königliche Adeen und die vorgedachten ‘Personen auf ihre Pläße zurück. er evangelische Bischof Eylert begiebt sich an der Spike der Geistlichkeit an die Stelle des Denkmals, und unter dem Geläut der Glocken des Doms und sämmtlicher Kirchen der Stadt ver- richtet derselbe hier das Gebet und spricht den Segen. Berlin, den 30. Mai 1840. Auf Allerhöchsten Befehl. Der Minister des Jnnern und der Polizei von Rochow.

u Die Stunde der Feierlichkeit wird nah dem noch zu erwarten- den Befehle Sr. Majestät des Königs durch die Montags - Zeitungen bekannt gemacht werden. Die am Feste Yilnedmenden Personen, welche sich im Universitäts- Gebäude versammeln, legitimiren sich zum Eintritt daselbsi durch die mit diesem Programm ausgegebenen Karten.

p É

Abgereist: Der Kaiserl. Russische General - Major und Genera!-Adjutant, von Weymarn, nach Dresden.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

S t. Petersburg, 23. Mai. Der Erzbischof von Mohi- lew, Smaragd, ist zum Erzbischof von Charkoff und Achtyr und der Bischof von Polotsk, Îsidor, zum Erzbischof von Mohileff und Mstislaff ernannt worden.

Der Maler Diez aus Meiningen hat hier die Ehre gehabt, die Bildnisse Jhrer Kaiserl. Majestäten zu malen, die für die Sammlung des Herzogs von Sachsen-Meiningen bestinunt sind. Der Kaiser hat dem Künstler, der von hier in ähnlicher Absicht nah Stockholm und Kopenhagen reist, als Zeichen seiner Zufrie- denheit einen Brillantring verliehen.

Dem Arzte, Dr. Margulies, is verstattet worden, hier auf seine eigene Kosten ein Hospital zu errichten, welches er unter die Protection des Herzogs von Leuchtenberg gestellt hat.

Frankreicdch.

Deputirten - Kammer. Séibung vom 23. Mai. In der heutigen Sißung legte der Graf Jaubert, Minister der dentlichen Bauten , einen Geséb - Entwurf wegen Anlegung einer Eisenbahn von Paris nah Rouen vor. Die wesent- lichen Bestimmungen dieses Geseß-Entwurfes lauten dahin, daß den Herren Karl Laffitte und Eduard Blount und Comp. erlaubt wird, auf ihre Kosten und Gefahr die vorbenannte Eisenbahn anzulegen ; ‘die Regierung wird ermächtigt, sich bei diesem Unter- nehmen bis zum claule von 7 Millionen Fr. zu betheiligen ; dies fann sie indeß erst, wenn die Compagnie cin Kapital von mindestens 18 Millionen als zusammengebracht nachweisen kann ; der Staat erhält erst eine Dividende, wenn die Actionaire volle 4 pCt. von ihrem eingeschossenen Kapital erhalten haben; außerdem wird die Regierung ermächtigt, der Compagnie cin Darlehn von 7 Mill. Fr. zu bewilligen, welche Summe ausschließlich für die Arbeiten an der Eisenbahn und für die Auschaffung des nöthigen Materials ver- wendet werden sollen; dieses Darlehn kann indeß erst gemacht werden, wenn die Compagnie cin Kapital von 43 Millionen nachweist. Nachdem die Kammer sich hier auf eine kurze Zeit mit der Erdrterung des Gesetz-Entwurfes wegen Organisation des Pariser Tribunals erster Jnstanz besa; äftigt hatte, verlangte der Marschall Clauzel das Wort, um im Namen der Kommission Bericht über den Geseß - Entwurf wegen Translation der sterbli- chen Ueberreste Napoleon's zu erstatten. Er äußerte sich in fol- gender Weise: i

„Meine Herren! Mit einer bei einem alten Soldaten leicht be- greiflihen* Rührung erstatte ih Jhnen Bericht über die Arbcit Jhrer Kommission. Sie wissen, welche übereinstimmende Erschütterung der Freude und Danfbarkeit diese Versammlung bei den ersten Worten je» nes edlen Gedanfens der Regierung ergriff. Es fonnte daher aüch über den imposanten und nationalen Aft selbst feine Meinuugs - Ver- schiedenheit zwischen Jhren Kommissarien herrschen. Wie Sie, m. H., gesellten wir uns all den Gesinnungen zu, welche die Regierung Jhrer Großbritanischen Majestät bei dieser feierlichen Gelegenheit ausdrücft. In der Schnelligkeit ihrer Antwort haben -Sie einen Beweis ihres Wunsches erfaunt: die früheren Vational-Feindseligkeiten bis auf die legte Spur zu verwischen. Aber über die Art, wie jcner große Aft ausgeführt werden, und über die Wahl des Ortes, wo die Gebeine Na- poleon's ruhen soliten, fand nicht so schnell eine Uebereinstimmung statt. Mit lebhafter Erkenntlichkeit nahmen wir es auf, daß der K0o- nig einem seiner Söhne die hohe und heilige Mission übertragen hat, den Sarg des Kaisers nah Frankreich zu bringen. Aber wir glaubs ten, daß es vielleicht eine unzureichende Huldigung wäre, wenn eiu ein- zelnes Schiff sich nah St. Helena begäbe, und wir konferirten deshalb mit dem Conseils-Präsidenten. Seine Autwort war fo, wie wir sie wünschten, und es ward beschlessen, daß noch andere Schisfe die Fre- gatte des Prinzen von Joinville begleiten sollten. Wir gaben ferner den Wunsch zu erkennen, daß ein Geschwader dem Leichen - Kondukte entgegensegelte und ihn begleitete, bis die sterblichen Ueberreste Napo- leon's den Boden des Vaterlandes erreichen. Auch in diefer Beziehung, meine Herren, fanden wir bei den Ministern die bereitwilliofte Zustius mung. Aber als wir uns mit der Wahi des Ortes beschäftigten, wo der Kaiser ruhen soll, da gaben sich die maunigfachsten Meinungen fund. Wir haben lange Fu geshwanft, aus Besorgniß, daß unsere Wahl nicht mit dem National - Wunsche übereinstimmen möchte, aber

endlich haben wir uns-dem Gedanfen der Regierung zu Gunsten des | Juvalidenhauses angeschlossen. Die Stille des Ortes, die Majestät des |

. Gebäudes,

die Großartigfeit seiner Erinueruugen, der weite Raum der Kirche, wo das Grabmal errichtet werdeu foll, und wo uur, auf Be- fehl Napoleon's, die Gebeine Vauban's und Turenue's ruhen, recht- fertigen hinlänglich eine solche Wahl. Dort wird dem Kaiser eine ruhmvolle Wache alter Soldaten, an deren Spiye ein Marschall von Franfreich steht, gesichert. Allerdings, ift er für uns nicht bloß der große Feldherr; wir erblicken auch in ibm den Souverain und den Geseßgeber. Aber je mehr wir ihn als Monarchen ehren, um so mehr wünschen wir auch, daß sein Grab nicht unbewacht bleibe; und welche andere Wache köunen wir für ihn wünschen, als jene militairische

amilie, die sich stets aus den Reihen unserer Armeen rekru- tiren wird, um das Andenken an die tapferen Verstümmelten aus der Kaiserzeit aufrecht zu erhalten. Wir haben ferner den Wunsch ausgedrücft, daß auf einem unserer öffentlichen Pläye cine Reiter- Statue des Kaisers errichtet werde; diese Ehre, die den gekrönten Zäuptern gebührt, fehlte dem Kaiser bis jeut noch. Eine reifliche Prü- L sämmtlicher Kosten hat uns einschen lassen, s die von der Re- gierung verlangte Summe nicht ausreichend ist. ir {lagen daher der Kammer vor, eine Million mehr zu bewilligen. Alles, was ín dieser Angelegenheit geschehen soll, muß Napoleons und Frankreichs

würdig seyn.“ 4 Die Kammer beschloß , den Gesel - Entwurf am künftigen Dienstag zu erdrtern, und vernahm hierauf noch den Bericht des errn Chapuis von Montlaville über das von den Herren Tei Girardin und Bosredon eingereichte Gesuch wegen gericht-

licher Belangung des Herrn TaschereaW Den Anträgen der

Kammission gemäß und ohne weitere Erdrterung ward die Er- laubniß verweigert.

Paris, 24, Mai. Wenn man bedenkt, daß bei den leßten allgemeinen Wahlen fast jeder Deputirte seinen Kommittenten versprechen mußte, für die Renten-Konversion zu stimmen; wenn man sich ferner erinnert, wie lebhaft und dringend dieser angeb- liche National-Wunsch von der Opposition angeregt und verthei- digt wurde, zu wie vielen für die Konversionisten siegreichen par- lamentarischen Kämpfen dieser Gegenstand Anlaß gab, so kann man si nicht genug darüber wundern, wenn man heute die frü- heren Oppositions - Journale über den Bericht des Grafen Roy in der Pairs - Kammer mit einer Gleichgültigkeit hinweggehen sieht, als ob von der allerunnüßesten und unbedeutendsten Maßs regel die Rede gewesen sey. Der Courrier français, der früher die Pairs - Kammer mit der Feder zerrissen haben würde, unterläßt es sogar, die gewdhnliche Analyse von der ge- strigen Sißung zu geben. Der Constitutionnel weiß nichts Anderes zu sazen, als daß nun in dieser Session niht mehr an die Renten - Konversion zu denken sey. Das Brogliesche Mini- sterium lôste sich auf, weil die Deputirten- Kammer die NRenten- Konversion verlangte; seitdem sind 4 Jahre verstrichen, man hat die Maßregel von einem Jahre zum anderen verschoben, und jekt scheint man dieselbe in der Stille begraben zu wollen. „Es ist‘, ruft ein hiesiges Blatt aus, „ein gar chdnes Díng um eine parlamentarische Regierung !‘‘ ;

Das Commerce sagt in Bezug auf die Angelegenheiten von Buenos-Ayres: „„Díe Nachrichten, welche wjr gestern über den Zustand der dortigen Angelegenheiten publizirten, haben einen tiefen Eindruck hervorgebracht. Der größte Theil der Journale, sclbst die „Débats“ stimmen darin überein, daß jene von dem Admiral Dupotet entgegen genommene Vorschläge s{machvoll für Frankreih seyen. Nur zwei Blätter sprachen sich in einem anderen Sinne aus, und es sind dies zwei Blätter der vormali- gen Opposition, die seit dem 1. März ministeriell geworden sind, der „Constitutionnel‘/ und der „Courrier francais“. Das erstgc- nannte Blatt zieht die Richtigkeit unserer Nachrichten in Zwei- fel; dies beweist nur, daß es schlecht unterrichtet ist, oder seyn will. Wir haben nicht einen Brief, sondern wenigstens 20 erhal- ten und alle sprechen sich in derselben Weise, oder in noch leb- hafteren Ausdrücken als wir über das Benehmen des Admiral Dupotet aus. Der „Courrier français‘/ geht noch weiter als der „Constitutionnel“; er giebt die Thatsachen als richtig zu, und versucht, die Vorschläge zu rechtfertigen. Er findet cs ganz naturlich, daß wir die Feindseligkeiten einstellen, daß wir die Blokade aufheben, daß wir auf alle Vortheile einer mühsam erlangten Stellung verzichten, ohne irgend eine andere Genugthuung erlangt zu haben, als das Versprechen des Rosas, cinen bevollmächtigten Minister nah Paris zu senden. Aber dies ist noch nicht Alles; der „Courrier“/ treibt die Einfalt und Unwissenheit so weit, daß er die nachfolgende Phrase nieder- schreibt: „„„„Die Franzosen werden nicht allein, wie man es ver- langte, auf dem Fuß der begünstigtsten Nationen behandelt wer- den, sondern man bewilligt uns auch noch die Reciprocität, und die Franzosen werden in Buenos-Ayres dieselben Vortheile genie- ßen, wie die Ausländer in Frankreich.‘/// Es sind in jenem Saße eben so viel Jrrthümer wie Worte. Der „Courrier“/ scheint gar nicht zu wissen, daß, als man verlangte, daß die Franzosen gleich den Unterthanen der begünstigtsten Nationen behandelt würden, man hauptsächlich die Befreiung von den Diensten der Miliz verlangte. Wenn Rosas uns daher vorschlägt, unser Natio- nal - Garden - Geseß, insoweit es die Ausländer betrifft, bei sich anzuwenden, \so bewilligt er uns weit weni- ger, als der begünstigtsten Nation; und übrigens ist der Miliz - Dienst, in einem Lande, wo ewiger Bürgerkrieg herrscht, gar nicht mit dem Dienste in unserer National-Garde

u vergleichen. Jn seiner unglücklichen Sucht, Alles zu billigen, findet der „Courrier‘“/ auch, daß wir das Recht haben, die Ver- bündeten aufzugeben, die wir selbst bewaffnet und angefeucrt ha- ben; aber vielleiht meint er, müßten wir stipuliren, daß sie fernerhin vor jeder Beeinträchtigung gesichert werden; dieses vielleicht ist in der That höchst moralisch. Wir für unser Theil sagen, daß, wenn die Französische Regierung diejenigen nicht sicher stellt, die sle selbst zum Kampfe ermuntert hat, sie gegen Ehre und Rechtlichkeit handeln würde. Wenn alle jene Jnfinuationen von Herrn Thiers ausgehen, \o bilden sie einen traurigen Kon- trast mit-der Sprache, die er früher, als er einen außerordent- lichen Kredit fär jene Angelegenheiten verlangte, auf der Redner: bühne führte. Der Conseils Präsident ist dem ganzen Handels- stande, der in Besorgniß s{hwebt, Aufschlüsse schuldig, und cs ist seine Pflicht, die Thatsachen zur dffentlichen Kenntniß zu brin- gen und sich über seine Absichten zu erklären.“

Der Kdnig hat gestern die Sommer-Residenz in Neuilly be- zogen. Der Herzog von Sachsen - Koburg - Kohary und scin Sohn haben die Rückreise nach Deutschland angetreten. Die dem Herzoge géstohlene Summe von 15,000 Fr. hat sich in einem Schranke neben dem Zimmer des Herzogs wiedergefun- den, und die beiden Personen, die dieses Diebstahls wegen ver- haftet wurden, sind in Freiheit geseßkt worden.

Gestern Abend war hier allgemein das Gerücht verbreitet, daß der älteste Sohn des Don Carlos in Bourges verstorben sey. Die heute von dort angekommenen Journale erwähnen aber nichts davon; sie sprechen nicht cintinal mehr von seiner Krank- heit, und jenes Gerücht erscheint daher ganz ungegründet. i

Man liest im Journal général: „Man spricht seit eini- gen Tagen in der diplomatischen Welt von einer strafbaren Angelegen- heit, welche unsere auswärtigen politischen Beziehungen berührt. Alles, was wir für den Augenbli sagen dürfen, ist, daß diese Angelegenheit an die erinnert, bei welcher vor zwei Jahren Herr von Fabricius vorkam, und an die, welche unter dem Kaiserreiche mit der Verurtheilung Michel's endete.““

Das Ministerium hat einen Agenten nach Brest gesendet, der sich daselbst an Bord der „Magicenne“, die nah China be- stimmt ist und an St. Helena anlegen wird, eingeschifft hat.