1840 / 153 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zbrahim Pascha, der vor einiger Zeit die Mutualis des Li- banon bewaffnete, weil er glatibte, ste seyen den Drusen feindlich gesinnt, will ihnen jelst, wo sie ihm Anlaß zu Besorgnissen geben, die Waffen wieder nehmen, stößt aber überall auf den heftigsten Miderstañnd. Die Mutualis machen jeßt gemeinschaftliche Sache nie den Drusen, und ohne gerade sih gegen. die Aegypter zu empdren, haben sie doch eine drohende Stellung gegen dieselben eingenommen. Die Gährung unter dem Volke nimmt überhaupt | immer mehr zu, und die Behandlung, welche die Stadt- und Landbewohner täglich erfahren, ist auch nicht von der Art, um sie zu mildern. j

Das Schicksal der Syrischen Juden is seit dem Verschwin- den des Paters Thomas wahrhaft beklagenswerth. Sie werden úberall, namentlich aber in Damaskus, aufs heftigste verfolgt. ‘Auf Verlangen der Juden \elbst wird diese Angelegenheit în Alexandrien untersucht werden. :

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

New-York, 9. Mai. Die bevorstehende Präsidenten-Wahl beschäftigt alle Gemüther, und wie es scheint, hat General Har- risson, ein Gegner des Herrn van Buren, ziemlich viele Aussicht, sein Nachfolger zu werden.

Die Gränzfrage ruht, jedoch erwartet man zum Uten d. M. mit der „British Queen“ die Rück- Antwort der Britischen Re- gierung auf Gegenentwurf der Vereinigten Staaten mit der ¿British Queen“. Der Philadelphia-Jnquirer meldet nur, daß eine Botschaft von Frankreich angelangt sey, welche. die Ver- mittelung Ludwig Philipp's in der Gränzfrage anbiete.

Vor dem Distrikt-Gerichtshofe zu Philadelphia ist der Pro-

wegen der vor einigen Monaten konfiszirten Tücher aus Yorkshire, nachdem derselbe 56 Tage gedauert, zu Gunsten der Regierung entschieden worden, so. daß die Confiscation bestätigt ist. Der Werth der konfiszirten Waare beträgt 40,000 Dollars, von deaen eine Hälfte den Vereinigten Staaten, ein Viertheil den Zoll-Beamten und ein Vierthecil dem Angeber zufällt. Eine

Appellation von dem Urtheil findet nicht statt.

Am hiesigen Geld-Markte haben betrügerische Actien :- Ge- schäfte viel Schrefen und Mißtrauen verbreitet, welches so weit ging, daß die Banken drohten, den Anweisungen der Wechsel- Agenten die Zahlung zu verweigern, wenn sie nicht dafür gedeckt wären. Bei den Banken, welche ihre Zahlungen eingestellt ha- ben, dauern die Verlegenheiten fort; die eine sucht sich auf Kosten der anderen zu halten , doch scheint es unvermeidlich, daß viele am Ende ganz zusammenbrechen werden. Jin Innern erwartet man sowohl in Getraide als in Baumwolle ausgezeichnete Aerndten.

In Michigan ist das Dorf Pontiac abgebrannt, der Scha- den soll sehr bedeutend eyn.

Auf dem Missouri is wieder ein Dampfboot untergegangen, wobei neun Menschen das Leben verloren haben.

M-e x.

Die Zeitungen von New-Orleans enthalten Berichte aus Bejar vom d. April, wonach die Mexikanischen Regierungs- Truppen, 2000 Mann stark und mit § Geschüßen, unter Arista in Texas eingefallen sind und den Mexikanischen Föderalisten- Anführer, Generat Canales, bei Moreton, etwa 15 Stunden von dem Presidio des Rio Grande, von neuem geschlagen haben, der nun mit 150 Mann auf der Flucht nach Bejar begriffen war. Der Mexikanische General Ampudia soll darauf mit 5 bis 600 Mann Kavallerie den Nio Grande, etwa 30 Engli\che Met- len unterhalb Loreno, überschritten haben, und man fürchtete in Bejar, daß die Mexikaner es auf diese Stadt abgesehen hätten. Viele Tschirokis sollen sich bei den Mexikanischen Truppen befinden. Jn Mexiko selbst scheint mittlerweile nach Berichten aus Vera- Cruz, welche die „Bee“ von New-Orleans in ihrer Nummer vom 28. April mittheilt, der Föderalismus sich immer weiter zu verbreiten, und man erwartete, daß er binnen kurzem durch die Einnahme von Campeche, das zu Lande von 4000 Mann Föde- ralisten belagert und von der Seescite durch 3 Kriegsschiffe blokirt wird, einen glänzenden Sieg feiern werde. Jn der Pro- vinz Tobasco hatte eine Jnsurrection stattgefunden, in welche man die benachbarten Staaten, namentlich Yucatan, mit hinein- pen gedachte. Ueberhaupt soll in den südlichen Provinzen Mexiko's der Widerwille gegen die Central-Regierung tief gewur- zelt seyn, und man glaubte, daß, wenn in Yucatan die Jnsur- rection zum Ausbruch käme, viele andere Provinzen diesem Bei- spiele folgen und dig fôderalistische Fahne aufstecken würden. Jn Vera-Cruz lag Hañdel und Wandel darnieder, und im Junern des Landes sind Ackerbau und Jndustrie durch die bürgerlichen Kriege zerstört und überall Armuth und Elend verbreitet worden.

Argentinishe Republik.

Buenos-Ayres, 21, März. Der General Rosas ist am S5ten d. M. mit 39 Stimmen gegen eine wieder auf fünf Jahre zum Präsidenten der Republik erwählt worden. Er hat zwar noch nicht in die Annahme dieser Wahl gewilligt ünd sich drei Tage lang nah derselben eingeschlossen, ohne Jemand vorzulassen, doch zweifeln Wenige daran, daß er am Ende doch einwilligen werde. Um ihn zur Annahme bereitwilliger zu machen, haben die Repräsentanten eine neue Emittirung von 18 Misllionen in Staats-Obligationen genehmigt. Das Rrsultat der vierstündigen Konferenz zwishen dem Admiral Dupotet und dem Minister Arana am Bord des Britischen Schiffes „„Actaeon““ is in Bue- nos - Ayres nicht bekannt; die Blokade dauert aber nach wie vor in gleicher Strenge fort. Mehrere Einfuhr - Artikel \ind Fehr theuer geworden, unter Anderem das Papier in solchem Maße,

608

daß das „British .Packet‘/ auf zusammengeklebten Papierstreifen gedruckt wird.

Cisplatinishe Republik.

_— Montevideo, 13. März. (Brem. Zeit.) Vom Ge- néral Lavalle hat man Nachrichten bis zum 22. Februar. Seine Armee ist im besten Zustande, und er sagt, daß er spätestens am 1. d. M. seinen Feldzug: eröffnen wollte, Ein Französisches Geschwader, bestehend aus 4 gropen und 16 kleinen Fahrzeugen, befindet sih zu seiner Verfügung in Parana. Vor einigen Ta- gen gingen wieder mehrere Emigrirte von hier ab, um sich mit Lavalle zu vereinigen; sie bringen der Armee eine tüchtige Ver- stárkung, denn die Franzosen übersenden mit diesem Transport ein s{dnes Geschenk an Lavalle, bestchend aús 1000 Lanzen, 300 Karabinern, 500 Paar Pistolèn, 4 Kanonen, 59,000 Pa- tronen und §0,000 harten Dollars, woraus hervorgeht, daß die Franzosen ein großes Vertrauen in Lavalle's Unternehmung seben. Es gehen Gerüchte, daß die Avantgarde desselben am 26. v. M. marschirt is,

Montevideo, 19. März. (Engl. Blät.) Lavalle, der Widersacher des General Rosas, is, nah den leßten Depeschen desselben, mit seiner Armee in Concordia, einem kleinen Plake an der Salta, angekommen, wo er sich nur aufhalten wollte, um von dem Franzdsishen Schoner „Vigilante‘“ Waffen und Munition in Empfang zu nehmen, welche die Französischen Agen- ten abgeschickt hatten.

D et W Lima, 13 Februar. Man, ist hier. damit beschäftigt, Trup- pen nach dem Süden einzuschiffen, die, wie verlautet, dazu be- stimmt seyn sollen, in Bolivien einzurücken, obschon noch keine Kriegserklärung erfolgt ist.

Neu-Granada.

Bogota, §8. April. Jn den südlichen Provinzen von Meu- Granada, namentlih in Patia und Pasto, ist eine Revolution ausgebrochen, an deren Spike sich Noguerra, España und der Genexal Obando gestellt, weicher Lebtere indeß, bei einem An- griffe auf. Popayan mit 400 Mann von 600 Vertheidigern die- ses Platzes zurückgeschlagen, sich der Regierung bereits wieder un- terworfen hat, wodurch der Aufstand gedämpft worden zu seyn cheint:

: Der Kongreß von Neu-Granada wurde am 1. März er- ôffnet, und der Präsident \eßte in seiner Eröffnungsrede die dringende Nothwendigkeit auseinander, für die nöthigen Fonds zur Erfüllung der Uebereinkunft zu sorgen, welche der Agent der

egierung den fremden Staatsgläubigern in England hinsichtlich der Zahlung der rückständigen und demnächst fälligen Dividenden der Columbischen Schuld für den- Antheil von Neu - Granada vorzuschlagen beauftragt worden.

Herr Alfonso Morel, Agent des Hauses Solomon und Com- pagnie, ist von Guadaloupe in Panama angekommen, um einen Landweg zwischen Chagres und Panama anzulegen und dadurch beide Oceane mit einander in Verbindung zu seben.

China.

New-Yorker Blätter vom 6. Mai theilen die vom 8. anuar d. J. datirte Notification mit, durch welche Capitain Smith, im Auftrage des Capitain Elliot, den Fluß und Hafen von Canton, wegen Gefangenhaltung eines Britischen Unterthans, des Herrn Grizzle, dur die Chinesischen Behörden, vom 15. Januar an in Blokade-Zustand erklärt. Zugleich enthält derselbe den Abdrucck einer Proclamation des Commissair Lin vom 5. Januar, in welcher, e Kunde für alle Ausländer, auf ausdrücklichen Befehl des Kaisers die Verbrechen, welche Capitain Elliot sich habe zu Schulden kommen lassen, aufgezählt werden. Es wirò in derselben erklärt, daß die Engländer sich durch ihr Verfahren

selbst außer dem Bereich der Geseße gestellt hätten.

n

An D

Br eslau, 27. Mai. Die Rennen fanden heute in folgen- der Art statt: 1. Rennen um das von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl von Preußen "verliehene silberne Pferd und den Vereins - Preis von 500 Nthlr. Pferde aller Länder. Einsaß 20 Frd’or, 10 Frd'or Reugeld. Des Amtsraths Heller brau- ner Hengst „Stif“ war Sieger. 11. Offizier - Reiten auf der Bahn mit Hindernissen um das sür die Einsäße einzukaufende | Ehren-Geschenk und einen vom Verein aus eseßten Sattel. Des Lieutenants von Hirschfeld braune Stute ,, era‘“’ nahm die Hin- dernisse mit entschiedener Sicherheit. 3 Min. 10!/, Sek. l, Rennen um den Vereins - Preis von 200 Rthlr. Zweijährige | Pferde. 20 Frd'or Einsa6; 10 Frd'or Reugeld. Freie Bahn, 200 Ruthen. Des Grafen Henckel-Siemianowiß Fuchshengst „„Kudajas“/ ging über die Bahn. U. Rennen um den Staats- Preis von 300 Rthlr. Pferde im Preußischen Staate geboren und im Besiße von Actionairs. Einsaß 6 Frd’or; halb Reu- geld. Doppelter Sieg. Des Grafen Henckel-Siemianowiß brau: ner Hengst „Little-John““ siegte. V. Unterschrifts-Rennen. Her- * ren reiten. Freie Vahn. 2 Frd'or Einsaß; ganz Reugeld. Vollblut ausgeschlossen. Die Theilnehtner geben dem Sieger ein Diner. Für diejenigen Herren zur Unterschrift ofen, denen die Proposition von einem der Unterzeichneten oder vom Direktorium vorgelegt wird. Dreißig Unterschriften zahlten Reugeld. Des Lieut. von Lieres brauner Wallach „Hidalgo‘“ wär Sieger. V1. Das von dem Grafen Gustav Saurma von und zu der Jeltsch proponirte Verkaufs - Rennen. Pferde aller

2 Aften, von ober:

von L. Angely.

die Einsáße und einen Becher, Das siegende Pferd kann von jedem zum Rennen oder Becher unterschriebenen Actionair binnen -24 Stunden nach dem Rennen von dem Direktorium für den Preis von 500 Rthlrn. gefordert werden , und is der Eigenthümer des siegenden Pferdes verpflichtet, solches für diese Summe dem Di- reftorium zu überlassen: Fordern Mehrere das Pferd, so entschei: det das Loos. Des Grafen von Henkel - Siemianiowiß braune Stute „„Harmonie““. siegte über 7 andere Pferde.

Oppeln, 25. Mai. Nach einer Privatmittheilung der Breslauer Zeitu nag brach am 2sen d. M. Morgens um 7'/, Uhr ju Rarser (Leobschüßer Kreises) in einer Scheune des städtischen Gebietes Feuer aus, das durch den ‘Sturm in die zwei ‘anstoßenden Dörfer Langenau und Kroktfeld gétragen und \chnell verbreitet wurde. 107 Besißungen, die städtische Begräb: nißkirche und mehrere einzelne Scheunen standen fast uu gleicher Zeit in Flammen. Außer dem anderweiten . großen Unglücke ist vorzüglich der Verlust von 16 Menschenleben zu beklagen, welcher nah 48 Stunden festgestellt war und die Besorgniß noch nicht gehoben ist, daß die Zahl noch größer seyn könne.

Telegraphische Nachrichten. /

Köln, 31. Mai. Der Commerce vom 28. Mai enthält nachstehende telegraphische Depeschen aus Toulon vom 27sten d. M.: „„Medeah, 18. Mai. Der Marschall Valée an den Kriegs-Minister. Das Expeditions- Corps is gestern in Medeah eingerückt. Abdel Kader, welcher eine Stellung auf den Gebir- gen, die den Ort umgeben, inne hatte, zog sich nah den ersten Kanonenschüssen zurück und nahm die Einwohner der Stadt mit sich fort. Jch habe Duvivier zum Kommandanten der Provinz Titeri crnanne. Ich befestige und bewaffne Medeah. Sobald die Arbeit hinlänglich vorgerückt seyn wird, werde ih die Priw zen nach Algier zurückgeleiten. Sie befinden sich in erwünschtem Wohlseyn.“ „Algier, 24. Mai. Der Marschall Valée an den Kriegs-Minister. Die Prinzen sind gestern in erwünschtem Wohl- seyn hier angekommen. Sobald sie sich von’ den Anstrengungen des Feldzuges erholt haben werden, wollen sie sich nach Marseille einschiffen.“

a —————— l L: an E

Dauer der Eisenbahn - Fahrten am 30. Mai. Abgang Abgang | eitdauer

von von Boe t til. Potóô dam. St. | M.

| Zeitdauer

| St. | M.

j j Um 8 Uhr Morgens. A e] 4 lun 61 Ubr Sidi A » 11 Vormitt... | | 42 91 » E E 2 Nachmitt .… | | 44 Mittags... Nachmitt . 40

» 3 Ls Ed 41 » 6 Abends .…. | | 44 Abends Al - » » ... Lags 59 1 » .. 58

| 1 40 40

L EE E

10

Der am 31sien d. stattgefundene Militair-Transport, bestehend gus den Deputationen der ersten Garde-Fnfanterie-Brigade, wird Montag den isten Nachmittag 6 Uhr wieder nah Potsdam auf der Eisenbahn zurückbefördert.

A E E X00 Amsterdam, 27. Mai.

Niederl. wirkl. Schuld 53!/2. 5% do 1009, Kansz-Rill. 245/, z. 5%, Span. 2615/, 5. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsk. 77/z. Fceuss. Präm.- Sch. —. Polin. —. UVesaterr. Mei. 1043/

Antwerpen, 26. Mai.

Neue Anl. 27 G.

Hamburg, 29. Mai. Engl. Russ. 109%. London. 6. Mai.

Cons. 3%/, 925/,. Belg. 103'/,. Neue Anl. 28'/,. Passive 7! (usg. Sch. 13%/,. 2/20, Holl. 54/4. 59, 1045/5. 59/4 Port. 35/2, do. 389/, 253/.. Engl. Russ. 1143/4, Bras. 76. Columb. 26/4 Mex. 317/z. Peru 16. -Clili 39, L

Paris, 26. Mai.

59/, Rente fin cour. 115. 90. 3%, fün cour. 84. 95. 5%, Neapl.

lin cour. 105. d0. 59, Span, Rente 29/,. Passi ve —. 8°/, Port, 249, Wien, 26. Mai. Y

169 /. A E M Ne a, AOI a Anl. de 1834 dle 732!/,. 1839 342!/,.

Zinsl. 77/4.

Bank-Actien 1868.

ì Met.

Königl D Aut (0405

Montag, 1. Juni. Jm Opernhause: Fragé und Antwort, dramatischer Scherz in 1 Akt. uro : Die Hamadryaden, chore- graphisches und musikalisches Jntermezzo in 2 Abth. und 4 Ge- málden, von Colombey und P. Taglioni. Musik von A. Adam.

Im Schauspielhause: 1) Une faute, drame-vaudeville en 2 actes, par Scribe. -2) Un pont neuf, vaudevil'e en 1 aecle,

Dienstag, 2. Juni. Jm Schauspielhause: Correggio, Trauer- '

spiel in 5 Abth., von Oehlenschläger. (Herr Hendrichs: Anto- nio Allegro, als dritte Debüt-Rolle.)

Mittwoch, 3. Juni. Jm Opernhause: Robert, der Teufel,

Oper in 5 Abth., mit Ballet, Musik von J- Meyerbeer, (Dlle. Schlegel, vom Stadttheater zu Leipzig:

Alice, als Gastrolle.) Ím Schauspielhause: Französüc e Vorstellung.

- Königsstädtisches Theater. Montag, 1. Juni. Die Wiener in- Paris, Schauspiel in K. v. Holtei. Hierauf: Der hunder!jährige Greis, Die Familie Rüstig.- Komisches Léederspiel in 1 Aft,

Dienstag, 2. Juni. Der Glöckner von Notre:-Dame. Ro-

mantisches Drama ín 6 Tableaux, nach dem Roman des Vic-

cor Hugo, fer, vom Stadttheater zu Augsburg ¡: Claude-Frollo, als Gast.)

frei bearbeitet von. Ch. Birch-Pfeiffer. (Herr Serstor-

Verantwortlicher Redacteur Arneld.

Lánder. ® Frd’or Einsaß; halb Reugeld. Der Sieger erhält

Gedrudckt bei A. W. Hapn.

OMOr E R D:

Allgemeiner

Bekfanntmachungen. : Dampf - Packetfahrt

zwischen St. Petersburg und Lübe.

Die Fahrt der drei privilegirten {buen und aroßen | Dampssife: „Alexandra“, Cub & S. Shlitt| „Nicolai 1.“, Capt. G. B. Bos, und „Naslednik““,| Capt. C. N. Heitmann, beginut in diesem Yahre

- am Sonnabend den 9. Mai von Lübeck und am Sonnabend den 16. Mai von St. Petersburg. Fcden Sonnabend geht ein Schiff von jedem der bei- dea Pläne ab: zulegt am 24. Oktober von Lübeck und am 31. Oftober von St. Petersburg, und demnächst noch am 7. November von Lübeck nah- Reval und Theodor am 14. November von da urück. Die Breslauer

Die Preise der Passage sind die nämlichen, wie im|vorstehendes Werk vorigen Jahre; die Ein- und Auéschiffung geschieht m Der hochgeehrte

Nachmitiags statt.

ildung.

. Travemünde und Kronstadt.

Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Vaterlande geweiht, um für die allge-; u der das ablaufende Jahrhundert seit dem Regierungsantritte Friedrichs des Großen (31. Mai) aterlandsfreunde aufruft, eine Festgabe

Die Abfahrt von Travemünde findet um 3 Uhr

Anmeldungen geschehen in Lübe im Comtoir der Dampfschifffahrts-

Lübe, im März 1840, a ; : u Geschlecht die Meinung verbreitet

Literarishe Anzeigen.

_In Berlin (Stechbahn Nr. 3) bei E. S. Mittler ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Friedrich der Zweite und sein Jahrhundert in Be- jua auf Sprache, Literatur, Schule und Volfs- Eine vaterländische Säfularschrift von

Hein s ius.

aftiven Gymnafial - Lehrer Berlins,

Schrift dem meine Feier, ÿ

alle B darzubringen.

Gesellschaft. 4 i sellschaf st ein Jahrhundert hindurch is

Friedri) Deutsche Art und Sprache

det habe.

lehrten behauptete,

gr. 8vo. aje 25

eitung Nr. 42 äußert \ich t: Bs e err Verfasser, jeut Senior

2 V at diese kleine

x. [allgemein flar ber

der vaterländischen Bildung durch unbedingte Vorliebe für Französische Literatur in ihrem Fortgange gescha-

Was die beleidigte Würde, verleßte Eitelkeit gleichzeitiger Schriftste ward als unumstößliche angesehen, und obwohl, auch ohye nähere Untersuchung, aus den Folgen das Gegentheil jeßt ¿ geworden, wo wir mit vorurthei Blicke den Geist des großen Königs aus seinem Wir- fen erfennen : so ist denno diese Rechtfertigung aus k dem Geiste und der Feder eines allgemein geachteten,! Jede Lieserung einzeln 15 sgr. um die Deutsche Sprache und Literatur selbs hocy-]

verdienten Gelehrten vöslig"an der Zeit, um die va- terländische Ste des Ron vor den Augen der Menge zu retten und die von ihm angewandten Mittel zur Verbesserung der Sprache und Literatur seiner Zeit nah ihrem Werthe und ihren Folgen zu würdigen. Mit wahrer Freude begrüßen wir daher diese Jubelfestgabe, und „glauben wir obige Zeilen den Verehrern des großen Königs als eine genügende Em- pfehlung derselben gegeben zu haben.

von Geschlecht gewesen, daß verachtet und

selbst die er und Ge- Wahrheit

Heute ist von der in meinem Verlage erscheinen- den Partitur-Ausgabe von oseph Haydn’s

Violin-OQuartetten

die sechste Lieferung (0. 77 L. 19 g dur) fertig ge- worden. Subser.- Pr. für 12 Lieferungen 4 Pfr. Berlin, 1. Juni 1840. T. Trautwein, Breite Str. No. 8,

hon ares sfreiem

Preuß

ü

i n alt.

Mad: 2. Gol. A E i nah N ußl. u. Pol. Abreise des Großfürsten Michael na arwa. Zur Fabriken-Statistik. Ms N

Fraatc. Dep. K. Fdtef. der Verhandl. nahme des ursprüngl. Ges. Entw. Paris. Wirkung des Vo- tums der Kammer.

Grovor. u. Jr1. Oberh. Liturgik der Anglik. Kirche. Uaterh: Debatten über die Korngeseße. Ministerial-Registrirungs-Bill für Jrlaud. Lond. Ankunft Schekib Efendi's.

egen Korngesetze.

Niederl. Annahme des Syndikat - Geseyes. Ueber die Gerüchte von einer Ministerial:Veränderung.

Schw. u. Norw. Ordensfest.

Dän. Kopenb. Der legte Straßen - Unfug. Studenten-Verein.

Deutsche Bundesst, München. Benediktiner. Dresd, Erste

* Kammer. (Hannov. Verfass. Angel.) Darmstadt. Kammer- Verhandl. Frankf. von Gerstner +.

talien. - Die Neapolit. Angelegenheit.

pan. Reise der Königin. Bericht Über Cantavieja.

Inland. Berlin. Grundsteinlegung zum Denkmal Friedrich 11. - ie in den Schulen. Schweidniy. Wollmarkt. Posen.

orsten.

Demonstration

Amtliche Nachrichten. Kronif des- Täg

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger von Rußland is von Darmstadt hier eingetroffen und Hödchstdenselben in Bereitschaft gehaltenen Zimmern lichen Schlosse abgetreten,

im König-

Bekanntmachung. ") t Nachdem von Sr. Majestät der Anfang der Feierlichkeit der Grundsteinlegung: zum Denkmal König Friedrich's ll. am

morgenden Vormittage um 11'/, Uhr bestimmt worden ist, wer- f den diejenigen Herren, welche zur Theilnahme an der Feierlich- keit eingeladen sind und sich im Universitäts-Gebäude versammeln, ersuhr, spätestens Punkt 11 Uhr sich daselbst einzufinden. Der Zug vom Universitäts-Gebäude nah der Mitte des Carrés wird

in folgender“ Ordnung stattfinden :

diejenigen Beamten, welche bereits unter der Regierung Sr. Hochseligen Majestät Königs Friedrich's 11. in Königlichen

iensten gestanden haben ; die Minister und Wirklichen Geheimen Räthe ; die Deputation des Staats-Raths ; die Deputation des Geheimen Kabinets;

die Direktoren der Ministerien und der in gleichem Range

stehenden Beamten; die Deputationen der Ministerien ;

die Deputationen des Geheimen Ober - Tribunals, des Revi-

sionshofes, der Ober- Rechnungs- Kammer, des General- Pot?-Amts, der Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden, der Ober-Bau- Deputation; :

die Deputation der Stände der- Kur- und Neumark Branden- burg, welcher sich die anwesenden Landtagé-Deputirten aus den anderen Provinzen anschließen ; Ó

die Deputationen der Akademie der mie der Künste, der Universität, Konsil Provinzial-Schu\- und Medizinal-Kollegiums;

die Deputationen des Kammergerichts, der Regierung zu Pots- dam, des Polizei-Präsidiums hierselbst, der General- Kom-

mission, der Ministerial-Bau-Kommission z

die Deputationen ‘des Stadtgerichts hiesiger Residenz, der Ma- Ra und Span- erlin und Potsdam,

gisträte von Berlin, Brandenburg , dau-, der Stadt - Verordneten von der- Börsen-Corporation.

Die an der Festlichkeit Theil nehmenden Personen werden er- sucht, sh nah der vorstehenden Folge-Ordnung bei dem Zuge den Standpläkßen innerhalb des Von den Veteranen werden diejenigen an der Ceremonie der Festlegung des Grundsteins in der Bree Dienste

vom Universitäts-Gebäude nach Carrés zu rangiren.

Theil nehmen, welche sich gegenwärtig noch im aktiven befinden, oder die Armee-Uniform tragen. hinter Jhren Königl.

Ministern fortgehend, an das westliche Ende der Grube. E gt Bew Mai C er Minister des Innern und der Polizei. (gez.) von Rochow. ô

——_——

Jm Bezirke der Königl. Regierung

zu Liegniß is der Kandidat des Predigtamts, Götsch- zum Pastor an der evangelischen Kirche in Fischbach er-

1z ist der bisherige katholische Geistliche an der eis- Anstalt zu Siegburg, Paul Joseph Krautwig,

mann, nannt worden ;

zu Koblenz Jrren- zum Pfarrer in Ergel ernannt worden;

_zu Aachen ist der bisherige Pfarrer in Büttgen, Nöthlichs, zum Pfarrer in Weiden, der bisherige Merkstein, A herige Pfarrer rer in Heppenbach, der j Heinrich Houben, zum Pfarrer in Plarrer in Stetternichh, Andreas

in Macfenbach, Leonard W

Hennes,

ans, zum Pfarrer in Calmuth, der bisherige

fie uns dazu nicht zeitig genug zugegangen war.

úiber Napoleon und An-

in den für

Wissenschaften, der Akade- des Konsistoriums, des

ur diese stellen sich gl. Hoheiten den Prinzen des Königl. Hauses auf. Die Geistlichkeit nimmt ihren Plaß hinter den Ministern. Die ständische Deputation begiebt sich aus dem Zuge, hinter den

Lens p ifar in | verfeinden will. Bevor ih daber nton Kessels, zum Pfarrer in Horbach, der bis-

| ' ongen, zum Pfar- bisherige Vikar zu Liehhoven, Johann arienberg, der bisherige

Î / zum Kantonal- farrer in Jülich, der bisherige Pfarrer in Berg, Cornelius Pfarrer in Cal-' muth, Johann Fr. Keuven, zum Pfarrer in Wallersheim

*) Wir haben diese Bekanntmachung unseren auswärtigen Lesern nicht mehr in dem gestrigen Blatte der Zeitung mittheilen können, da

Allgemeine

Staats-Zeitung.

de

Berlin, Dienstag den 2m Juni

und der bisherige Vikar in Ringsdorf, Dionys August Von- denhoff, zum Pfarrer in Loverihh ernannt worden.

Am heutigen Tage wird das 9e Stück der Gesez-Samm- lung ausgegeben, welches enthält: die Allerhöchsten Kabinets- Ordres unter

Nr. 2087. vom 4. April d. J., die Einreichung der Nichtig- feits:-Beschwerden durch solche Vertreter der Parteien, die nicht Justiz-Kommissarien sind, betreffend; und vom 4. Maíî , betreffend die Ausdehnung der in der Allerhöchsten Ordre vom 17. März v. J. enthaltenen Bestimmungen wegen Wiedereinziehung des Porto für unfrankirt eingehende Vorstellungen an Gerichts- Behörden. auf die zurückgehenden Adressen, auch auf die an Verwaltungs-Behörden unfrankirt eingehenden Vorstellungen ; ferner :

. die Erklärung vom M d. J., die Aufhebung des §. 108. Nr. 6 der Prozeßordnung für die Unter- gerichte der Fürstenthümer Waldeck und Pyrmont vom 4. Juli 1836 in seiner Anwendung auf Preu- gische Unterthanen betreffend;

. die Allerhöchste Kabinets - Ordre vom Tten- v. M., betreffend die Abgränzung der Notarien in den Land- gerichté-Bezirken Düsseldorf und Elberfeld; und

. die Erklärung wegen Aufhebung des Abschosses und Abfahrtsgeldes zwischen den nicht zum Deutschen Bunde gehörigen Königl. Preußischen Provinzen und der freien Stadt Frankfure. Vom F L d. J:

Berlin, den 1. Juni 1840.

Debits-Comtoir der Geses-Sammlung.

2088.

# iei C R G

(j

j Angekommen : Der Kdnigl. Dänische Kammerherr, außer-

rdentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister bei der Deut-

FWschen P O Freiherr von Pechlin, von Frank- a

Zeitungs-Nachrichten. U,

Rußland und Polen.

S t. Petersburg, 26. Mai. l Großfürst Michael ist am 21sten d. nah Narwa abgereist.

Dem Journal des Ministeriums des Innern zufolge, zählte im Jahre 1838 das Gouvernement St. Petersburg ohne die Hauptstadt 150 Manufakturen, Fabrifen und Hüttenwerke, deren jährlicher Vertrieb sich auf 16,783,539 Rubel belief. Im Jahre 1839 befanden sich im Gouvernement Witebsk 709 Ma- nufakcuren und Fabriken und im Gouvernement Nischney-Now- gorod, mit Einschluß der Hüttenwerke, 990.

Jrantrets.

Deputirten-Kammer. Sibung vom 26. Mai. (‘Nach- trag.) - Herr Glais-Bizoin, der bei den Worten, daß der Sturz der Kaiserlichen Regierung das glücklichste Ereigniß für Frankreich gewesen sey, durch Murren unterbrochen worden war, uhr in folgender Weise fort: |

„Sie würden, T, nicht die Genugthuung haben, mich zu mnterbrechen , wenn jene Regierung noch existirte. (Gelächter.) Jch age, daß heutzutage der eifrigste Wunsch jedes Mannes, der den Pa- riotismus versteht, wie ihn unsere Väter im Jahre 1789 verstanden

aben, darin besteht, daß unser Land auf ewige Zeiten vor der Wie- erkehr einer solchen Regierung geschügt werden möge. i Wünsche, und wenu fie auf dieser Rednerbühne auch nur meine schwache ‘Stimme zum Organe haben, L überzeugt, nichtsdestoweniger in den Herzen einer großen Menge mei- 1er Kollegen und in der Majorität der Nation. Mögen meine Geg- r, möge der ehrenwerthe Herr Gauguier, der mir auf der Neduer- ühne folgen wird, mir nur nicht als Erwiederung zurufen: pee De

* wundere! Bewundere!““ Jch êrfläre Jhnen im Voraus, daß tch eben so sehr als Sie alle die Wunderwerke des Kaiserreiches, alle seine gro- ßen und prachtvollen Schöpfungen bewundere. Und ich sage Jhuen, daß mein Herz wie das Jhrige von unendlicher Freude erfüllt wurde, ‘als-man die Statue Napoleon's wieder auf die Säule stellte, von wo die Hand eines Vandalen sie herabgerifsen hgtte. Die Restauration hatte das schönste Denfmal, welches dem Ruhme unserer Waffen errichtet worden war, entweiht ; die Revolution nahm die heiligste aller Nestau- rationen vor, als sie die Bildsäule des" Helden wieder aufrichtete. Dennoch kann ich mich den uns gemachten Vorschlägen nicht zugesellen ; sie beabsichtigen, uns in eine neue Ordnung von Ideen einzuführen ; sie beabsichtigen, vermuthlich ohne Wissen der Kemmission, den Näpoleo- nischen Kultus wiederherzustellen. Man verlangt von Ihnen , meine Herren, eine Statue, eine Reiter-StatUuc. Und warum? Weil, wie die

Kommission sagt, dies das Attribat, das Vorrecht dee ritterlichen Könige

der alten Geschlechter sey. Seltsame Jnkonsequenz. Sie wollen den Helden von der Höhe der Vendome-Säule dera Gn lassen, um ihn auf cinem

öffentlichen Plage auf gleiche Höhe mit fo vielen anderen Reitern zu

stellen. ; 4 x L der Könige der alten Monarchie zU verweigern, sagen Sie, daß Na-

oleon ein Mann für sich sey, der etwas ganz Anderes, als ein Grab Ñ St. Denys N térme! Yber dies is meine Sache nicht. Jch balte inne, da ich mich so wenig als möglich mit den Bonapartisten

die Reduerbühne verlasse, erkläre ich

hnen, das ih mih den Wünschen der C L die sterblichen

Üeberreste Napoleon's nicht nur mit ciner Fregatte, Flottille, oder sogar mit tet M L “gv poleonischen Fdeen , die / serer gesellschaftlichen Ordnung halte, 11 seine f den Auftrag erhielten. Jch sage noch mehr; ih würde mich von ganzem

für eine der asien

des Ministers des Junern, welches im absoluten Sinne wahr is, auch für Franfreich wahr sevn fönnte, daß nämlich das Einzige, was den Vergleich mit dem Ruhme nicht zu scheuen habe, die Wahrheit sev ; aber der Minister möge mir erlauben ihm zu sagen, daß jene Phrase

für däs Theater gemacht worden is; sie ist, wenn ih mich so aus- drücten darf, für das Publikum eines Frei-Theaters, aber nicht für eine ernste gesetgebende Versammlung gemacht worden, die auf die Lene ren der Geschichte und besonders auf unseren National-:Charakter Rüts- sicht nehmen muß.“ n

Hexr Gauguier nahm hierauf zur Vertheidigung der Kom- missions-Vorschläge das Wort und sagte:

„Ich habe die Ehre, dem vorigen Redner zu erwiedern, daß es sich bei der vorliegenden Frage feinesweaes darum handelt, die Epoche des Kaiserreichs mit der jezigen Epoche zu vergleichen. Jch bemerke nur, daß die Aússchweifung der Freiheit Anarchie gebiert. Jnmitten der Anarchie und des Vürger - Krieges wird der Despotismus oft zur Wohlthat. ( Lebh1fte Unterbrechung. ) Jch geselle mich von ganzem. Herzen der Huldigung zu, welche die Kommission unserem Bürger-

óuige und dem jegigen Ministerium für die Anregung des vorliegens den Gegeustandes darbringt. Die National-Geftihle werden durch die Staatsmänner, welche zur Leitung der öffentlichen Angelegenheiten be- rufen sind, nur zu eft unterdrücft oder entstellt, weil sie dadurch ihren Leidenschaften oder ihrem Ehrgeize besser zu dienen glauben ; wenn sie aber Geseye vorlegen, wie dasjenige, womit wir uns eben beschäftigen, so entschädigen die Volks - Sympathieen sie durch eínen patriotischen Enthusiasmus dafür. Eine nügßliche Lehre, die von den Regierenden niemals vergessen werden scllte. Gott schien erstaunt über das übers menschliche Genie des großen Napoleon (Oho! Großes Getächter); denn er hemmte seine wunderbaren Siege und ließ seine Armeen in Ru land durch 33 Grad Kälte untergehen; und dénnoch wrderstand der berühmte Feldherr mit den Trümmern seiner alten Bataillone und mit einigen neuen Soldaten (quelques nouveaux solilats) zwei Jahre lan den gegen ihn verbündeten Europäischen Armeen. r ward endli genöthigt, nachdeur er lange Zeit hindurch die ganze Welt mit Fran- ésischem Ruhme erfüllt hatte, der Mehrzahl zu weichen. Woeblan! Feucr Held und jener Geseggeber, dem die alté und neue Zeit feinen Nebenbuhler an die Seite zu segen hat, ward nicht allein dei Lebzeis ten durch Männer verleumdet, die mit ihrer Feder und ihrem Gewis- sen Handel treiben, sondern auch jeyt noch ist er Angriffen ausge- geseßt, die den Patriotismus cller guten Vürger empören. Mögen jene Verleumder fi selbs fennen lernen, bevor sie es sich unterstehen , das politische und militairische Leben einez solczen Genies zu richten. Ich will mich bier nicht zum Lobredner des Kaisers aufwerfen ; es würde mir dies eben so unmöglich seyn, als genügende Ausdrücke für die

Se. Kaiserl. Hoheit der

tiefe Bewunderung zu finden, die er mir eingeflößt hat. Wenn es übrigens den Soldaten des Kaiserreiches au Beredtsamkeit fehlt, fo wird es ihnen nie an Eifer und Muth fehlen, um die Feinde Franfreihs zu bekämpfen und für das Vaterland zu sterben Fch zweifle nicht, daß die Kommission uns in guter Absicht vorgeschlagen hat, dem Kai- ser auf cinem unserer öffentlichen Pläße eine Reiter-Statue zu errich- ten, aber es scheint mir, daß diese Jdee nicht reiflic) durézdacht wor- den ist. Napoleon hat die Säule auf dem Vendome-Platze zum Pie- destal ; er hat daher den unseren alten Königen errichteten Denfmälern nichts zu beneiden. Der ganze Reichthum der Nation könnte dem großen Feldherren fein würdigeres und ruhmvolieres Denkmal erridh)- ten. Jch glaubte, daß die Kommission bei dieser Gelegenheit an das Elend der von der alten Armee neh übrig gebliebenen Soldaten ge- dacht haben würde: aber meine Hoffnung war eitel. Fener Taub- summe, meine Herren, “der das Gefühl der Dankbarkeit so shón definirt hat, indem er meinte, daß fie das Gedächtniß des Herzens sev, sollte doch wohi von uns, den Erwählten des Landes, nicht Lügen gestraft . werden. Wir sollten doch wohl nicht die dem Vaterlande geleisteten Dienste vergessen, und durch So- phismen zu beweisen suchen, daß wedèr der Staat noch die Ehrenlegion deu Legionairen aus der Zeit der Kaiserlichen Regierung etwas schul- díg wären. (Mehrere Stimmen: „Zur Frage! zur Frage!“ Der Präsident: „Jch fordere den Redner auf, bei der Frage zu blei- ben.“ Herr Emanuel von Lascases: „Jch verlange den Schluß der Erörtecung; ich verlange ihn aus Achtung für das Andenken des Kaisers.) Jch. bin vollfommen in der Frage, denn wenn man die Errichtung einer Reiter-Statue ven uns verlangt, so scheint es mir weit Wichtiger und weit nüßlicher, von, unseren alten Kriegern zu spre-

Dies sind meine

so leben sie, ich bin es fest

(Gelächter nnd Beifall.) Und um ihm ein Grab an der Seite

ondern mit einer einem Geschwader abzubolen, zugeselleu wenn die Abgesandten die Bonapartistischen und Na-

i Plagen un- ruft zu versenfen

erzen allen Vorschlägen der Kommission zugesellen, ih würde ihr die Du ionen und die Reiter-Statue bewilligen, wenn jenes s{chöne Wort

chen, die im Elende schmachten. (Abermalige Lr rena Diese Unterbrechungen sind bei einer so ernsten Frage sehr unschiflih. Jch muß mich wundern, daß man einen so alten Soldaten des Kasser- reichs, der hier eine doppelte Pflicht zu erfüllen hat, auf diese Weise unterbricht. Jch glaube das Recht zu haben, darauf anzutragen, daß in dem vorliegenden Geseze jener Tapfern gedacht wird, die ihr Blut für das Vaterland nada «5 baben, und die man dafür darben läßt. Fch stimme für die von der Kommission verlangten 2-Misl., weil diese Ausgabe durch ihre moralische Wirkung eine ungeheure Ersparniß ist.“

Nachdem Herr Gauguier die Rednerbühne verlassen hatte, ivard von allen Seiten der Schluß der Debatte verlangt; aber Herr von Lamartine eilte der Rednerbühne zu, und bei dem

erscheinen dieses beliebten Redners trat sogleich tiefe Stille ein. Er begann in folgender Weise:

,-M. H. Jch enthalte mich jeder Erwiederung auf die Argumente des vorigen Redners. -Die Gefühle einer persönlichen Hingebnug fannu man, meiner Ansicht nach, niemals der Uebertreibung zeihen. Er hat Ihnen selbst gesagt, daß er ein alter Soldat der Kaiserzeit sey, und ich achte das Gefühl der Dankbarkeit, welches seine Erinnerungen ihm einflöóßen. Was mich betrifft, der ih der Kaiéerzeit fremd war, o werde ich versuchen, mit Unparteilichkeit die Gefühle eines Bürgers auszudrücken, und zwar mit der Achtung, die dem Andenfen Napo- leon's, meinem Lande und der Kammer gebührt. Wenn ich mich als range der frommen Pflicht zugeselle, einem jener Männer, die den Ruhur Frankreichs am weitesten verbreitet haben, ein Grab in seinem Vaterlande zu bereiten, so wage ich es doch als Philosoph, als Mann, der einiges Zorgefühl von der Nachwelt hat, Jhnen zu gestebeu, daß ich nicht ohne ein gewisses Bedauern die sterblichen Ueberreste jenes großen Mannes, vielleicht zu früh, von jenen Felsen inmitten des Oceans entfernt sehe, wo die Bewunderung und das Mitleid der gan- zen Welt ihn umgaben.“ Herr Odilon Barrot: „Jch verlange das Wort.“ (Sensation.) Herr von Lamartine: „Möge der eh- renwerthe Redner, der: mich unterbricht, meinem Gedanken nicht vor- greifen ; derselbe isi eben so national und eben so voll Anerkennung als der seinige. Der Himmel verhüte, daß ich einen Aft der Regierung, der einem edlen Justinfte des Landes gemäß is, angreife, oder daß ih mich der Aufhebung des Exils jener berühmten Leiche wi- derseze. Jch babe mit eigenen Augen das Grab des The- mistocles gesehen; auch ihn rief man aus der Verbannung zurü, um ihn am Ufer des Meeres ruhen zu lassen; ih habe den Ge- uius Athens dafür geseguet; aber dennoch würde ich es nicht als ein Unglück für das Andenken Napoleon's betrachtet haben, wenn sein Ge- chick ihn noch einige Zeit unter der Trauerweide auf St. Helena ge-

lassen hätte. Die Alten ließen einige Zeit zwischen dem Tode der Hels- den und dem Urtheile der Nachwelt verflicßen. Die Richtersprüche der Geschichte sind um so unwiderruflicher, je unpartetischer fie sind. Viels | leicht ist in vielen Beziehungen jene Asche noch nieht kalt geoug, um ' fe zu derben; aber ih räume ein, daß von dem Augenblicfe au, wo