1840 / 202 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hafrein Wandel, wie die Männer, dur gewissenhafte Plichter- fung und musterhaftcs Betragen, sich rühmlih ausgezeichnet.

Die Fdnigl. Louisen-Stiftung hatte die Freude, aus ihren Mit- | } j

(¿sn cinem jeden diescr 6 Brautpaare eîn AuLstattungsgeschenk vou 190 Rethir. überreichen zu können, und hegt die Hoffnung, daß solche Wohlrhat, geknúvft an einen unvergeßlichen Namen, ¿ur Beförderung ehelicher Glückjeligkeit, von Gott oeseanet seyn ¡verde. Der 19. Juli wird von nun an, als ein Doppelgestirn am vaterländischen Himmel glänzen, und Erinnerungen nähren, welche reiche Früchte tragen. Der Familien-Rath für Louisens Denkmal.

_ Kônigsberg, 16. Juli. (Königsb. Z.) Se. Königliche Hoheit der Prinz August is vorgestern hierselbst eingetroffen, um

oie hier zusammengezogene erste Artillerie- Brigade zu inspiziren. | deu Geislern zweiten uud dritten Ranges fast ausschließlich verfallen

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Se. Königl. Hoheit hat gestern in Karschau die Spezial-Revue | *dzenommen, heute auf dem Exerzier -Plaße vor dem Königs- j

Thore die Brigade exerzieren lassen und wird morgen den Schieß: ifebungen in Karschau beiwohnen.

___ Breslau. Die hiesige Spar-Kasse macht bekannt, daß fie, in Folge der fast allgemeinen Zinsfuß- Reductionen, den Zinsfuß der bei ihr angelegten Kapitalien auf drei Prozent herabseße.

Salzbrunn, 16. Juli. Wenn Salzbrunn bisher

von scinem Grundherrn auf das stattlichste ausgeshmüctt wurde, }

so fehlte ihm doch immer noch für den geselligen Verkehr seiner Kurgäste ein Vereinigungspunkt , welcher unmittelbar an den Promenaden gelegen und kein Privat -Eigenthum war, Diesem Bedürfnisse ist nun auf das erfreulichste abgeholfen. Wir be- siben jet einen Kur-Saal, welcher lediglich der Gesellschafc und deren Unterhaltung gewidmet ist. An diesen Kur-Saal reiht sich

cin Speise-Saal, und diesen beiden zur Seite dffnen sich zwei | bekämpf

schr große Zimmer, welche, so wie das ganze Partecre des Gräf: lich Hochbergschen Hauses, an welches \sich der neue Bau an-

schließt, zur Aufnahme der Gesellschaft eingerichtet sind. Der |

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| zu erneuen. Dlle. Karoline Müller hat, in Folge einer Heirath, zum | Mars vergleichen, die Bretter für immer verlassen.

| in alt hergebrachter Weife.

} aber hauptsächlich des Notizen-Blättes halber, welches kurzweilige Nach- j z

| reichste und talentvollste unsérer belletristischen RYourualisten.

: 806 Florenz, wo sie ein Haus besit, bis zu völliger Herstellung der Ruhe

pflegen.

Das Burg-Theater if, wie gewöhnlich, im Monat Juli geschlossen. Ueber die Leistungen diefer Bühne in der leßteren gei ijt nichts zu berichten, indem sie, so wie die Anforderungen des Publikums, statio-

nair geblieben sind. Als eine lieblihe Erscheinung wuß Dlle. Auschüg,

enanut werden, welche man leider nit engagirte, obgleich es wün- |

henswerth wäre, diese etwas alternde Bühne durch jugendliche Kräfte

cidwesen ibrer vielen Verehrer, die sie, etwas emphatisch, mit Mlle. Unsere belletristische Xournalistif verfolgt ibren breitgetretenen Weg

A Wer in ihr den Maßstab zur Beurtheilung unserer ästhetischen Bildungsstufe suchte, würde sich gewaltig irren. Nicht Eiuer unserer Dichter und Schriftsteller ersten Ranges reibt, vöchsi seltene Ausnahmen abgerechnet, eiue Zeile in diese Blätter, welche

Meteorologische Beobachtungen. h Morgens | Nathmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr, 10 Uhr. Beobachtung,

Cuftdrut........| 334,91‘Par.| 335,02 Par. |33541‘’‘Par.] Quellwärme 7,99 R. Luftwärme —+13,2% R./4-2039 R.|[4-16,5®% R. Flußwärme 164% R. Thaupunki „.... ! -+- 8,2% R.| 412,1 °% R.|-4+-10,1% R. [Bodenwärme 13,29 R. F unshätigung| 20 vEt, 49 vEt. 74 v@Œt. [Ausdünstung 0,033“ Rh. 2Metter crúte. ¡ halbheiter. trübe. Niederschlag 0,012“ Rh. SW. SW. S&W. Zgüärmewedsel 422,3 9 WWotkenzug -- G&W, 0 14,49 Tagesmittel: 335,11‘ Par, +4 16,7 Ÿ R... —+- 10,1% R... 68 pEt. C€W.

1840. 19. Juli.

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Berliner Börse. -

Den 20, Juli 1840. 4mtlicher fands- und Geld-Cours-Zetltel.

sind, aber auch von Niemanden als Autorität anerkannt, sondern mehr aus Gewohnheit uud des Jeitvertreibes wegen gelesen werden. Wenn ; die Tbeatier-Zeitung 500 Exemplare absett, so folgt hieraus nicht, daß | sie irgend einen Eiifluß auf den Geschmack, das Urtheil oder den Kuust- j finn ihrer 5000 Abonnenten ausübe, was deun am Ende auch gauz úber- flüssig wäre. Mit löblichem Ernste verfolgt die Zeitschrift für Kunst, Literatur und Mode die eheuialige Mode-Zeitung ihr Ziel. FJhr Publifum gelört einer höheren Sphäre* an, uud ist nummerish be- | schränfter, als jeues der Theater-Zeitung. Die Abonnenten halten es |

richten aus allen Weit- und Himmels - Gegenden enthäit, und Üüber-

schlagen die Novellen und die immer sehr forreft gehaltenen, aver etwas ;

farbiosen und monotoneu Rezensionen. Unstreitig ist MTapgr Der, DOE- Ju feinen

| dumeriftischeu Aufsäzeu läuft, neben oft geschmactlosen uud leeren Wort-

| |

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| Meister zurü), der einzige, der sich ein

spielen, eine gesunde, lebensfräftige Ansicht durch, die fich nicht scheuct, franfhafte Seutimentglität zu verlegen, und überbaupt die falschen Richtungen des Tages, wie sie auf hiesigem Boden vorfomnen, mit Kühnhcit uud Taleut und mit den Waffen einer beißenden Satyre zu | en. Saphir is der cinzige, ns e fangenen An | ine Schul iftet hat (die Jünger stehen übrigens weit hinter threm eine Schule gestiftet hat (die Fu Publifum \{uf, welches an laubt, seizze Urtheile annimmt, und auf dessen Bildung er einen | und ohne Frage gedeiblichen Einflyß ausübt. Bei vielen ;

ihn

twirfsamen,

Neubau wurde nach der Zeichnung des S Maler Raabe des | gyserec literarischen Notabilitäten zweiten Ranges ist Saphir, der, ein

Aelteren in Breslau, so wie unter dessen

‘Am 12. Juli geschah durch ein festlihes Mittagsmahl, an } welchem beinahz 250 Personen, und unter diesen Jhre Königl. Rat die Frau Großherzogin von Mecklenburg - Streliß nebst Höchstdero Prinzessinnen Töchtern Antheil nahmen, die Eröffnung der Gemächer. |

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Düsseldorf, 16. Zuli. Se. Königliche Hoheit der Prinz |

Friedrih der Niederlande is gestern Abend auf der Dampfjacht | halbe Preis!

„de Leeuw“/, von Ems kommend, an hiesiger Stadt vorbei nach | Rotterdam gefahren. -

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Wisßenschaft, Kunst und Literatur.

Lnerezia Borgia, zum Schlusse der Ftaliänischen Opern - Saison, die elegante Welt Wiens, ungeachtet der chwoülen Sommerhize, zum leß: | tenmale versammelt. Diese Schluß-Vorstellung war überaus gelungen | und segte den Leistungen der Gesellschaft, der vorzüglichsten Ftaliens, | die Krone auf. Wir haben {hon einmal auf den relativen Werth hingedeutet, welhen wir der modernen Jtaliänischen Musik beilegen. Gewiß is die Composition niht mehr die Hauptsache, und während ur Zeit Rossini's alles auf die Musik anfam, und der Text, das Libretto, so wie der dramatische Theil der Aufführung von ‘den Künsi- lern sowohl als von dem Publifum gänzlich außer Acht gelassen wurde, so hat si gegenwärtig das Verhältniß umgekehrt, und der musikalische Theil der Oper, die mebr lyrische Tragödie geworden, wurde von der Handlung und der De des Sujets in den Hintergrund ge- drängt. Niemand wird die beliebtesten der heutigen „„Maestri““, wie Donizetti, Ricci und selbst Bellini auch nur von Ferue Rossini an die Seite zu fayon versuchen. Dagegein vergleiche man die Textbücher die- ser älteren Opern mit denen der neuesten, namentlich mit denen des Piemontesischen Dichters Felice Romani, so wird man im Gegentheile legtere vorzüglicher finden. Romani erhebt sich weit über die gewöhn- lichen Librettenschreider, eine poetische Ader pulsirt in diesem Maunue, und selbst, wo er Französischen Vorbildern folgt, weiß er seiner Ueberira- gung eine eigenthümliche Färbung, feiner Diction musifalischen Wobhl- laut zu verleihen. Felice Romani ist von Geburt ein Genuese und lebt in Turin, we er in der Verwaliung- angestellt ist. Scine Frucit- varfeit erinnert an die der großen Komödien- Dichter Spaniens, an Lopez de Vega, an Calderon und Moreto.- Er hat bereits die bun- dert Melodramen geschrieben, welche er gegenwärtig gesammelt heraus- giebt. n gleicher Weise haben Mimik und Geberdenspieli der Dar- stellenden gewonnen. Die Sänger, welche sonst die Schauspielkunst ganz vernachlässigten, verwenden jeßt gerade hierauf große Sorgfalt. Die Unger , Moriani, Badiali, Rouconi sind vollendete Schauspieler. Leider wird Signora Unger auf den Rath der Aerzte für längere Zeit fich der Ausübung der Kunst eutzieben müssen, indem fie, in Felge

| die meisten von ihuen.

| werde, möge fölgende Annonce des „Adlers“

| Plattitüden! Sehr

übermäßiger Ansirengungen von einem Herz ¡bel bedroht if. Sie hat sich unmittelbar, nah dem Schlusse der Vorstellungen , “uach Ischl ins | Bad begeben, und wird nach vollendeter Kux in ihrer ¿weiten Heimath |

Bectanntmachungen.

Avertissement.

der Einsegung des Wilhelm Heinrich

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Allgemeiner Anzeig K

iten. Da nun seitdem längere Zeit fruchtios versirichen

it, so werden die betreffenden Juteressenten hierdurch

i | benachrèchtigt, daß y : |

Die Generalin v. Treskow, geb. v. Lepel, hatte in|sen bei ferner unterbleibender Erlediguigder Caution

ihrem Tesiamente de pubi. den 9. Oktober 1770 bet resp. Abforderung aus : l erdinand Carl|gemeineu Rustiz - Offizianten -Witwen-Kaffe abgelie-

Grafen v. Lepel zu ihrem Universal: Erben bestimmt, |fert werden jollen.

daß, wenn derselbe ohne eheliche Leibeserben verstürbe, sodann aus ihrem Naclasse 6000 Thir. an igre Schwester, | die Generalin v. Kleist, Dorothea Margaretha geb. | v. Lepel, oder deren Leibeserben fällen solite. Zu den

Desceudenten der versiorbenen Generalin v. Kleist gei Die Kaiserlich Nussische Gesandtschckt zu Berlin

hörten nun unter anderen auc die Kinder einer gleiü)-

‘alls verstorbenen Tochter derselben , ver li î v. (vringt hiecuit die srüher von l au 7 « G G î erehelichíien ¡machungen in Erinnerung, deen zufoge alle direfi entrichtet werden muß, ecsucht fie alle Theilnehmer, | Literarische Anzeigen.

Kaiser von Rußland gesand-|die Nachtraaszablungen leisten, streug nah den sa! Purch alle Buchhandlangen des In- und Auslan

Ottersiedt, die vier minorennen Geschwister v. Otter-

stedt, in Bezug auf deren fünftige Ansprüche auf das an Seine 2 tajestät den

Franffurt a. d. O., den 7. Juli 1840. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht.

resL ; eitung aufgeführt, und | Feind des Kamaraderien - Geistes, ihnen einigemale „übel mitspielte, | zeigt den großartigsten Styl wie die geschmackvolle Einrichtung. | shlecht angeschrieben.

Er wird von ihnen, als eine Art Hanswurst, |

bemitleidet, besigt aber mchr Geist und poetisches Talent, als

voruehm übrigens die Lesesucht der Wiener ausgebeutet zeigen. Dieses Blalt ent- ) stand vor wenigen Jahren, erfreute sich jedoch feiner schr günstigen Aufnahme, was denn die Redaction zu folgenden iu Fraftur-Buchsta- ben gedructen Verheißungen ansporntie: „Beispiellos wohlfeil! dreimal | so viel Tert als die größten anderen Journale! Und doch faum der | Um das halbe Geld dreifache Leistung! Vom 1. Juli. an Kunstblätter von hohem Kunstwerth! Keine Pfennigbilder! Keine |

fhdnes Papieè! Allen Störungen vorgebeugt! ;

Alles urufassender Jnhbalt! Politik, Weitbegebenheiten , Novellen, Ge- |

Yu welcher Weise

| dichte, Landwirthschaftliches, Gemeinuüßziges, Handels- und Judustrie- | | Nachrichten, gemeinn ! der ganzen eee de N y | L ige K onden Bien, im Juli. Uw legten Nuni-Abende hatte Donizetti's | A A: mr 41) vg diy

| testen Schriftstellern Englands, Frankreichs, Ftaliens und Deutschlands,

ügige Nachrichten, Verzeichniß der Verstorbenen | gründliches Kunst-Urtheil, unparteiische Theater-

aus allen Weltgegenden, Episoden | eschichte, Novellen von den berühm- |

Vollständigkeit, Jnteresse, Gehalt, Nugen, Unterhaltung!“ Der Redac- | teur seut dieser descheidenen Ueberschrift seiner „vorläufigen Anfün- digung des „Adlers“, welchen er das unstreitig vollständigste Blatt Deutschlands nennt, unter Anderem {gs Erläuterung bei. „Der Straßenlärm in der heutigen Journal - Welt mache es dem Verdienste wie der Schwoachheit nöthig, sich mit starker Stimme zu vertüni igen. Keiner dürfe er sed noch so großen Werthes sich bewußt —— die | Künste der großen Lärmglocke vershmähen“ u. s. f Wer je die Straßen Londons durchwandert hat, wird si der fo- | misch prunfhaften Aunoncen erinnern, weiche von Männern auf Stan- darten, gleichsam in Prozession getragen, die Aufmerksawfkeit der Vor- übergehenden auf sih zu ziehen bestimmt sind, und in der Regel für Muster marftschreierischer Beredsamkeit gelten fönnen. Neben der eben, der Kuriosität halber, gegebeneu Anzeige des „Adlers“ erbleichen jedoch | jene Ausgeburten eiuer erhizten Kr mer-Phautasie, Man würde sich | übrigens sehr irren, wenn man daraus chle, es sev dies der in un- | serer Xournalistik vorherrschende Ton. Jun Gegentheile steht der „Ad- | ser“ allein, und hat insefern wenigstens den Reiz der Neuheit für sich. |

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 19. Juli. | Beitdauer] Abgang |Beitdauer |

von | St. YVotsdam. St

Un: 61 Vhr Morgens. 0L e é L

Mittag3.. | Nachmitt. Abonds

Abgang von Berlin. Um 62 Ubr Morgens . | —- » * . e. ein 1i Vaormitt S Nachmitt. 3 W (40 6 Abends

«9 4: 6-5

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Pen AuD-neiFe ran R ———-— ——

Am 15. Juli 1840’ ist der Stand sellschaft dagegen gewesen :

| Kurnk. Sehuldv.!34

| Davz. do, in Th.|— E | Wextp. Pfaudbr.|2}| 1023/4

| 1% 255/% G. | Loose zu 50 F. 1455/4.

| Ufer 525 Br. 93/2 Ae. | Strassburg-Basel 415 Br. MERE Ls 103!/, G, Kön - Aachen

| von Holtei.

| auch 2 Rtblr. 1 Ntblr. 16 Sgr. 3 Pf. ; kleine Gerste 1 Rtbir. 5 Sgr. ; Hafer 1 Rihlr.

5 Sgr.

er fúr dic Preußischen Staaten.

ls Pr. Cour. l r. Cour. i] Briet. | Geld.

Brief. | Geld, St.-Schuld-Sceh.| 4 504 /, | 1033/4 {Conp. und Zin«e- Pr. Encl. Obl. 30.1 4| 1032/4 } 103'/s } Seb. d. K. u. N.|— Präm.Sch.d.Seeb|— S 77 A SE: 1053! /s 1025/, Actien. Neumk. Schuldv.i3} 1038/4 1025 8 Brl. Pisd.Eiseub. pterl. Stadt-Obl! 4] 104 103!/2 fo. do.Prior.Aect. |33 100/, s Magd.Lpz.Eizeub.

47/2 Zes

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¡31 104! 1073/,

Gold al marco 210! /, | 29! /, Neue Dukaten 18 | 24 Friedrichsd'or 13/2! 12/15 Aud. Goldmüg- 8!!/1 2; 3

130 * 1063,

Elbiuger do.

1/ 1021, 10 102!/4 103/, 1035/4 103 (4

Großh. Pos. do.| 4 E Östpr. Psaudbr. 3! 1023), Pomu. do. 4: 104

Kur.-u.Neum.do.|35/ 104!/4

Sehlesisehch- do. 132

zeù à 5 Thl. Dixcouto —Ì

Auswürtige Börsen, imsterdain, 16. Juli. Tef Niederl. wirkl. Schuld 53'!/, g. 5%, do 101!/,. Kanz-Bill. 24/16. 59/4 Span. 25!/,. Passive —. Ausg. Seh. . ZinsI. 7/4. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Vesterr. Met. 1053, ° Ántwerpeu, 15. Juli. Neue Aul. B, G. Frankfurt a. M., 17. Jali. Vesterr. 9% Met. 108!/, G. 4%, 142! s G. 2!/,%/% 595/, li. Bauk - Actien 2237. 2235. Partial - Oblt. 160%, G. 1453/,. Loose zu 100 Fl. —. Preuss Pröm. Sch. 75!/, G. do 4%/9 Aul. 1033/, G. Poln. Loose 71/2. 07

Zinsl. 7!/,.

| 59/, Span. Anl. 8. 7?/g. 2!/2%, Holi. 5213/1. 523

# EKisenbahn-Actien. St. Germain 729 Br. Vecrzailles rechtes do linkes Ufer 346 Br, München - Augsb,

Bordeau-Teste —. Comp. Centrale —. Hamburg, 18. Juli. : Bank-Act. 1835. Engl. Russ. 109!/,. L Paris, 15. Juli. 59%/, Rente fin ‘cour. 118. 80. 3"/, Rente fin cour. 86. 10. 59% Neap. au compt. 105 40. 3v%/y Spau. Rente 283/,. Passive 6?/g. 3% Port. 23!/4. at

94 G.

-

Königliche Schauspiele. h Dienstag, 21. Juli. Jm Schauspielhause: Die Lebenömi- Lustspiel in 5 Abth., von E. Raupach. j Mittwoch, 22. Juli. Jm Opernhause: Die beiden Schüken, komische Oper in 3 Abth., Musik von A. e GT Ne Bercht, vom Theater zu Düsseldorf: Wilhelm, als , rolle.

Donnerstag, 23. Juli. Im Schauspielhause: Tasso, Schauspiel in ® Abth., von Göthe.

den,

Torquato

Königsstädtisches Thearer. Dienstag, 21. Juli. Der Glöckner von Notre-Dame. Ro- mantishes Drama in ® Tableaux, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Mittwoch, 22. Juli. Zum erstenmale: Shakespeare în der Heimath, oder: Die Freunde. Schauspiel in 4 Akten, von K.

Donnerstaa, 23. Juli. Das Nachtlager in Granada. Oper in 2 Akten. Musik von Konradin Kreuter.

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 18. Juli 1840. Zu Lande: Roggen (neuer) 1 Rthlr. 22 Sar. 6 Pf., an 1 Nidtr. 15 Sgr. ; große Gerste 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. ; Hafer 1 Rtbir.

| 10 Sgr., auch 1 Rihir. 5 Sgr.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Nthlr. und 2 Rthlr. 25 Sgr, 13 Sar. 9 Pf.: Roggen 1 Riblr. 20 Sgr., auch

Sonnabend ; den 18. Juli 1840. Das Schock Stroh 8 Rthir. 17 Sgr. 6 Pf., auch 7 Rthlr. Der

| Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Berantwortlicher Redacteur Uruold. Gedrut bei A. W. Havn.

—— d u «erar E S C C LRA g E ——

der jeßigen Ge- ren Agenten sowohl, als in der Anstalt selbst, zur vorgeschriebenen Zeit abfordern zu lassen, indem eins-

die retinirten 500 Th.r. nebsi Ziu- "T TIT.TiT1.] V.1 Vi.

der Depositen-Kasse zur all: [2182 820/190 333[136] 45

Sumu:à

E E En nit mit dem Geschäft vertragen würde,

zelne, aus der irrthümlichen Vorauésezung, daß die Dokumente zugesendet werden, was fich E seit dem

vorigen Fahre unabgehoben liegen geblieben sind,

Es spricht si) hierin eine nicht ¡l höhte Theilnahme und nicht mindec fenntniß der gebotenen Vortheile aus Xudem die Direction zugleich, mi? M e der Statuten, daran erinnert,

Í Rot V September c. abläust und bci später ihr gemayten Betannt-| (s) Aufgeld von sechs Pfennigen f

schnitt der diesjährigen Sammelpe-iode mit .dem 2,

1 cerfennende er: was allerdings ein chreades Vertraneu beweist, aber eine richtige Er- doch für die Folge zu Weiterungen Veraiilassung : ¡werden föunte.

Bezug auf §. 10; Berlin, den 16. Juli 1840.

daß der erste Ab- Direction der Preuß. Renten - Versicherungs - Anstalt.

Blesson. en Cinjah ugen mre C E R E L T

ür jeden Thaler;

Legat der 6900 Thlr. von dem Grafen v. Lepel cine ten literarischen undKunst-Werke uaberückichtigtleiben. tutarischen Bestimmungen (§. 9) darauf zu haltien,| 6,7 isr zu beziehen:

Caution von 1590 Thlr. ad deposirum des unterzeichy- neten Ober-Landesgerichts gezahlt wurde. Nachdem der Graf v. Lepel am 29. Januar 1826 ohne Hinterlassung von Leibeserben mit Tode abgegangen ist, haben die Erden deffelben die Befriedigung von dreien Ge cwistern edi wegen ihres Antheils au dem Legat der

Berlin, den 19. Juli 1840.

Bekanntmachung.

D pp ian aaren Tia gerei! es zum Ver-|ten v. 1 'gnligen, hiermit zur öffentlichen Kemtuiß bringen |anertennt, 6000 ‘Thir. nachgewiesen , hinsichts des vierten aber, zu können, daß die in diesem Jahre anisamunentee-

der Dorothea Ottonetta Wilhelmine Ecnestine, gebo- ¡ende Gesellschaft noch günstigere Aucichten zu ge-|wogenen

daß der Betrag der Nachtragszahlun

Einlagen

Geschäftsganges wachen

ren den 2. Dezember 1770 und im Jahre 1793 an c Uen scheint, als die vorjährige zur seln Zeit darbot. | Herren Ageuteu gleichzeiti iter e

nen Barou v: Korff, Major in Kaiserlich Russischen

Diensten, verheirathet, angezeigt, daß ihuen der Aufent- machten, der Staud der Gesellschaft p 1839:

m 15. Juli 1839 war, wie wir dungals befkaurt|einer nur zu lobenden l 3 dlifum doch nicht sich veranlaßt zu fühlen, von der vorgeschriebenen Dienstform abzuweichen. |

älligkeit

lt die Erben der Letzteren nicht bekannt seyen, S S auch die Caution der 1500 Thlr. nur| 1.

Hi JILV.E V.

L Summa ndlich ersucht

bis auf die Summe von 500 Thtr., nebst 5 pCt. Zin-| 6», 252]194[120) 64] 21

sen seit dem 29. Januar 1826, ausgeantworteter hal- :

mit 52,234 |essenten, die für

1405 Einlagu Thlr. Eiula(e-Kap.

-

terims - Scheinen, diese mögen dadurch zu ganzen ergänzt werden oder nicht, So daufend die Direction ein folches in ihre Agen- ; 1 He eseutes uud von diesen wohl verdientes Zutrauen Zweite durch eine Karte verinehrte Ausgabe. 12wmo. so muß fie doch anf die Erfüllung des, um jeder Unregelmäßigkeit vorzubeugen,

die Direction auch noch die Juter- sie erpedirten Dokumente (Renten- gr. - : Verschreibungeu und Fnterims- Scheine) bei den Her- Stuhrsche Buchhaudlung in Potsdam und Berlin

gen in den Jn-) Taschenbuch

quittirt werde. | für Reisende nach Helgoland von Heinrich Smide.

¿ broch. Preis 2 Thir. Verlag der V oss'schea Bucbhandlung.

aufmerfsam, bei] Bei uns unddurch Gau in Oranienburg ift zu haben: gegen das Pu- Leyter Wille Sr. Hochseligen Majestät, Kös- nigs von Preußen, Friedr ich Wilhelm Ul, in der Form des Eisernen Kreuzes, in farbigem Drucf mit dem Brusibilde, auf einem großen Blatte, Preis 5 sgr

genau ec- und macht die

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

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.M 202.

ai S 16532 1 L L U r P T Ee Pee

Amtl. Nar. Inhalt.

Frankr. Paris. Budget. Vertheidigung des Marschalls Bour- mont nud Sch:eiben seines Sohnes an den Hustiz-Minister. Der

M z1ouhp-Berthezénische Prozeß. - rosbr. u. Jri, Oberh. Regentschafts-Bill. Unterh. Ver- váltn. zu Krafan. Beschränk. der Fodecésirase. Jrländ. Bank. Loud. Zukunft des Ministeriums. Unpäßl. Wellington's. Streit der Parteien über Ocford's Attentat. Uusfsässige Neger iu Fomaifa.

Die neue Anleihe. Diözesen-Verhältniß Luxemburgs. Deatsche Butroesst. Hannover. _Staats-Anlehn. Frankfurt. Korrespondenz.

“Fiterr, Schreiben aus Wien. I fei. Die Pforte erklärt, an den Maßregeln gegen Mehmed Ali

Uicht mehr Theii nehmen zu wollen. —— Befestigungen in Syrien. t Prozeß Nafiz Pascya's. e ck06» Truppen-Bewegu1ge1n.

JualanD. Kottbus. Wollmarkt. Magdeburg.

Halle. Trauer-Feiern. Königsberg. Revoüe. Woijs., Ke 1, L, Wissenscz-ft!, Kunst - Verein.

Eisenb hu,

D Amtliche 0

Nachrichten. Kronik des Tages.

__ Berlin, den 21. Juli 1840. 2910 Se. Majestät der König haben heute im hiesigen Schlosse

“dem vei Ailerhdchstdenenselben beglaubigten Kaiser!. Russischen | ven / Wee.

‘Außerordéntlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Freiherrn von Meyen dorff, i nnächst dem Königl. Sardinischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, General - Lieutenant Grafcn S t. Martin d’Aglie,

und

- dem Minister- Residenten mehrerer Deutscher Hèse, Oberst- Lieutenant von Roeder, tvat-Audlenz n zu ertheilen und aus den Hänten derselben die

ur sie ausgefertigten Beglaubigunge-Schreiben 1hrcr Souveraine

entgegenzunehmen geruht.

Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist von hier nah Schleñen abgereist.

Mit Bezugnahme auf die Bckanntmachung vom 20, Mai d. J. bringt die unterzeichnete General-Ordens - Kommission zur Beseitigung der über die Zurücksendung der Orden und Ehren- zeichen nah dem Tode ihrer Besißer entstandenen Zweifel hier- durch zur öffentlichen Kenntniß, daß Ordens-Decorationen in Bril- lanten, imgleichen Duplika:e von Jnsignien, welche die Besißer sich aus eigenen Mitteln angeschaffc haben, Königl. Französische Orden und fremde Verdiensi Medaillen nicht zurückzugeben sind.

Berlin, den 21. Juli 1840.

Königliche General-Ordens- Kommission. (Gez.) von Thile.

(Au T)

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Ge- . neral- Adjutant Sr. Majestät des Königs, Graf von Nostib, nah Bunzlau.

Der Kaiserl. Russische Geheime Rath und Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hie- sigen Hofe, Freiherr von Meyendorff, nach Neu-Strelib.

Zeitungs-Nachrichten. m Tan d.

Frankreidq.

Paris, 16. Juli, Es heißt, der Kdnig sey seit einigen Tagen sehr leidend, und die Aerzte hätten ihm die größte Ruhe anempfohlen; doch begab si derselbe vorgestern nach Versailles und kehrte geftern wieder nah den Tuilerieen zurück.

Folgendes is der Belauf der Ausgaben, wie er im lcbten Ausgabe-Budget festgeseßt worden :

Zur Verzinsung der 5 proc. Rente 147,112,481 Fr.

» » » 4'/2proc. » 1,026,600 »

» » » 4 proc. » 11,978,766 »

v v » 3 proc. » 35,793,290 » Oa T ett DNASEME E L ck 1 m A - D E: S E 195,911,137 Fr.

Tilgungé-Fonds 44,616,463 Fr. B

Meu entstandene R. 31,146,000 » 75,756,463 Fr.

Für die dfentliche Schuld überhaupt also 240,507,600 Fr. ierzu kommen noch an anderen Staats: Ausgaben §8,409,300 Fr. n Dotationen (Civil - Liste 14,000,000 Fr., Pairs - Kammer

720,000 Fr., Deputirten-Kammer 701,109 Fr., Ehren-Legion

1,057,500 Fr.) 16,478,600 Fr. Ferner: Allgemeine Ausgaben :

Für die Ministerien 657,730,982 Fr., Staats-Verwaltungs-Kosten

128,832,582 Fr., Rückzahlungen und Verluste 59,976,270 Fr. ;

also belief sich die Gejammt - Ausgabe auf 1,187 /§8412,234 Fr.

Dieses Zar überstieg die früheren um 16,477,119, Fr. Das

Einuahme:Budget beträat 1,211,5885,666 Fry, -

_ Folgendes trägt der National zu den Berichten über den Krieg in Afrika nach: „Sechs Tage lang dauernde Märsche, Rückmärsche und andere Strapazen, bei ciner Hiße von 38 Grad Réaumur im Schatten, haben die Blüthe unserer Armce

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Stände-Verh. Karlsruhe.

| nur seine Zustimmung versagt,

| später in Afrika

Berlin, Mictwoch den 22 Fuli

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in einen traurigen Zustand verseßt. Die Armee ist, keinen cin- jigen Mann ausgenommen, 30 Stunden ohne cinen Wasser- ropfen, und 4 Tage ohne einen Bissen Mundvorrath gewesen. Die Pferde konnten sogar diese Entbehrungen nicht mehr ertra- en. Ueberall griffen zu eben dieser Zeit die Araber auf das

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ebhafteste an; man kam sich zu Zeiten so nahe, daß man Mann !

aegen Mann focht.

von Bini- Salah (eine Operation, die den Marschall und das

ht. Ungeachtet aller dieser Ercignisse waren | | Folgendes die Resultate des Feldzuges: Besibnahme und Ver- | | previautirung von Miliana und

\ edeahz; Eröffnung des Weges | Belg: Gerüchte über Veränderungen im Gesandtsch2\ts-Personal. | h s D E

ros der Armee bis zum Tten oder Ken d. M. zuräckhielt); | Zegnahme von ungefähr 30,000 Stück Schlachtvieh, das zum | Vortheil der Armee in Blidah aufbewahrt wird, und eine grofe |

Anzazl von gefanzenen Kindern und Frauen,““ Der Tagesbefehl, wodurch der Admiral Hugon an die Stclle des Adiniral Lalande zum Kommandanten des Geschwaders in

worden. Die France enthält einen von Charles von Bourmont im

" der Levante ernannt wird, ist am L1öten d. M. unterzeichnet |

Fahre i8352- geschriebenen Brief, in welchen derselbe das Betra- |

gen seines Vaters bci Waterloo zu rechtfertigen sucht. Er erklärt, sein Vater habe dem Additional - Artikel zu der Constitution des Reichs, der der Armee zur Billigung vorgelegt worden scy, nicht i sondern diese Weigerung sogar {rifilich und mit seiner Namens-Unterschrift abgegeben. Befchl über die ihm anvertrauten Truppen habe er so lange zu behalten beabsichtigt, scin Nach-folger angekommen seyn wärde. Dieser bei dem Befehl zum Marsch, noch nicht angekommen ge- Da aber Marschall Bourmont nunmehr seine reije nicht länger habe aufschieben fönnen, so habe er dieselbe

wie bis

zugestellt. Er habe sich nicht am Tage der Schlacht von Water-

Den

sey, | Ah: | | dem General Hurel, dem ältesten Brigade-General unter seinen |

| Befehlen, angezeigt, und die'em den Ober-Befehl und zugleich alle | Befehle und Papiere, die auf die aboegebene Division bezüglich, |

los, oder am Tage vor der Schlacht von Waterloo entfernt, son- |

dern 4 Tage vorher.

d Der Tagesbefehl des Marschalls Gcrard | | sey vom läten, und derselbe melde bereits, daß der Marschall |

Bourmont die Armee verlassen. Vier Tage seyen vier Jahrhun- |

derte, wenn zwei Tage genügten, die Gestalt Europa's zu verän-

| dern. Am Uten seyen die Franzosen Sieger gewesen, am 18ten

bei Waterloo unterlegen. „Nein skießt der Sohn des Mar- |

j schalls æy war fein Verräther, weil er nichts überliefert hat ; | nein,er war keinMeineidiger, roeil er nichts versprochen hat ; nein, erwar

fein Deserteur, denn er hat sein Amt niedergelegt.’ Außerdem ver- dffentlicht die France einen Brief des Marquis von Bartillat, welcher bezeugt, daß der MarschallBourmont sich entschlossen habe, dem Könige nach Gent zu folgen, als er die Verfolgungen erfahren ,- denen seine Verwandten in der Bretagne ausgeseßt gewesen. Herr Bartillat behauptet, vom Marschall Gérard -selbst gehdrt zu ha- ben, daß Herr von Bourmont ihn von seiner Absicht, das Kom- mando zu verlassen, in Kenntniß geseßt, und daß er vor seiner Abreise alle Maßregeln getroffen, daß die Armee nicht darunter leide. Hierzu bemerkt der Courrier français: „Herr von Bourmont ist am 15. Juni zum Feinde übergegangen, einen Tag vor der Schlacht bei Fleurus und vier Tage vor der Schlacht bei Waterloo. Dies is eine Thatsache, welche sich Angesichts der Armee zugetragen hat, und welche durch das Bul- letin der großen Armee, das von Charlesroi aus datirt is, bestätigt wird. Zux Entschuldigung des Generals wird gesagt, seine Weige- rung, die Additional- Akte zu unterzeichnen, käme der Abdankung gleich. Dies is eine elende Ausflucht. Ein General, der mit einem Kommando bekleidet ist, und an der Spibe der Truppen

dem Feinde gegenübersteht, fordert nicht seine Entlassung au *

dem Wege der Jnduction. Eine Entlassung muß von allen üb- lichen Formen begleitet seyn, und hätte er auch eine Entlassung in aller Form erhalten, so war es ihm doch nicht erlaubt, zum Feinde überzugehen. Wer zwang den General Bourmont, während der 100 Tage Dienst zu nehmen, wenn ihm seine Ueber- zeugung andere Pflichten auferlegte? Weit entfernt gezwungen zu seyn, hat er sich vielmehr angeboten. Er hat eine telle in der Armee nachgesucht. Bekannt is, daß der Kaiser kein Ver- trauen zu ihm hatte, daß er ihm fein Kommando geben wollte, und daß der Marschall Ney sich erst persönlich für Herrn. von Bourmont verbürgen mußte. Wenn sich ein unüberwindliches Widerstreben, in der Kaiserlichen Armee zu dienen, pld6lich des Herrn von Vaurmont bemächtigt hatte, wenn er durhaus, An- gesichts des Feindes, und am Tage vor einer Schlacht seine Entlassung haben wollte, so nöthigte ihn doch das gewöhnlichste Gescbß der Pflicht, in Frankreich zu bleiben.“

Herr Charles von Bourmont hat an den Justiz - Minister ein Schreiben gerichtet, in welchem er diesen auffordert, eine Untersuchung der Auftritte in Marseille “u veranlassen, da die Gerichts - Behörden zu Marseille feine Anstalten dazu machten. In diesem Schreiben heißt es: „Es giebt einen Punkt, wo die

Politik aufhôrt, und das Verbrechen ‘anfängt. Möge man Sym- | pathieen oder Antipathieen haben, möge man einen Mann mit hat einen ungemeinen Geist. Jch konnte der Ueberzeugung nicht

Gunst oder mit Ungunst aufnehmen, je nachdem man seine An-

sichten theilt oder verwirft, das ist Politik. Aber man unter- |

nehme nichts gegen sein Leben, man stelle ihm keinen Hinterhalt, man versuche nicht, ihn zu morden. Das ist keine Politik mehr, das is ein Verbrechen, welches das Geseß verurtheilt, und wel- ches die Gerichtéhöfe bestrafen müssen. Dies die Geschichte dessen, was sich zu Marseille zugetragen hat: Ein Wagen, in welchem man den Marschall Bourmont zu finden glaubte, wird von einem Haufen wahnsinniger Menschen mit Steinwürfen angegriffen. Ciner meiner Brüder wird von cinem Steine gefährlich an der Stirn verwundet. Als er in eine Barke gebracht wird, welche ihn nach dem Dainpfboote führen soll, und seine Freunde ihn in Sicherheit glauben, verfolgen ihn 8 Männer in einer Barke, welche mit Steinen gefüllt war. „Diesmal sollst du uns nicht entgehen!“ riefen sie, indem sie mit Steinen nah ihm warfen. Schon waren die Verfolger ganz nahe, als zwei andere- Boote sie zwangen, die Flucht zu ergreifen.“

Die Ordonnanz, welche die Pairs-Kammer zum ‘Pairs-Hof fonstituiren sollte, um über die Streitsache zwischen dem Mar- {al Grouchy und dem Goneral Barthezins zu urtheilen, lag be Unterschrift bereit. Aber nachdem 53 Pairs, den Baron Pasquier an der Spibe, sih in die Tuilerieen begeben und er- klärt hatten, daß ihr Gesundheitszustand ihnen nicht erlaube, diese Sißungen zu halten, ist die Ordonnanz zurückgenommen worden. Im Progrès du Pas- de- Calais liest man in Bes zug hierauf; „Der Prozeß zwischen dem Marschall Grouchy

| und dem General Berthezene wird nicht stattfinden, und zwar

weil beide genannten Personen ihn nicht wünschen, und der Kö- nig die Erlaubniß dazu verweigert. Der General Berthezène wünscht den Prozeß deshalb nicht, weil er weiß, daß die dem

| Marschall Grouchy aufgebürdete Verräthérei bei Waterloo falsch

ist, und er selbst von dem Pairs- Hof verurtheilt werden würde ; der Marschall Grouchy aber wünscht den Prozeß nicht, weil er weiß, daß wenn er von der Verrätherei zu Waterloo freigespro- hen würde, ein anderes fast vergessenes Ereigniß zur Sprache fommen würde, welches gleich nah der Rückkehr von Elba statt- fand, und welches der Marschall und Herr Teste gerne- für immer begraben möchten. Man verweigert dle Erlaubniß zu dem Prozesse, um für die Zukunft einen Präcedenzfall festzustellen, wodur die Herren aus dem Palast Luxemburg vor Verfolgungen aller Art geschüßt werden könnten. Es ist nur eine einzige Person, die durch diesen Prozeß nichr kompromittirt worden wäre, und dies ist Herr Lesnécal, Neffe des Gene"als Lesen‘cal, der im Jahre 1815 Adjutant bei dem General Grouchy war. Er weiß recht gut, von wem sein Onkel in das Hauptquartier Wellington's ge- \chickt wurde, wer den Brief, den er bestellen sollte, geschrieben und wer ihn unterzeichnet hatte. Auch wir sind in dem Besiße dieses Geheimnisses. Der General Lese nécal, der sich auf Befehl des Kriegs-Ministers mit einem Briefe zu Wellington begab, den ein General-Lieutenant unterzeichnet und ein Mann geschrieben hatte, den Napoleon den Tugendhaften nannte, kann nicht das Werkzeug oder der Gefährte eines Verräthers gewesen seyn.“

Herr Crémieux, der sich, wie man weiß, nach Damaékus begiebt, um seine Glaubensgenossen gegen die Anklage des an dem Pater Thomas verübten Mordes zu vertheidigen, ist gestern nach dem Orient abgercist.

Die Emancipation de Toulouse meldet: „Aus sicherer Quelle vernehmen wir, daß die Mitglieder der Junta von Berga, von denen es geheißen hatte, sie wären auf Befehl Cabrera's fü- silirt worden, mit diesem General nach Frankreich herübergekom- men sind. - Orten, der Vice : Präsident, die ‘beiden Ferrer, von denen der eine dem Grafen von Espagna den ersten Dolchstoß beigebracht hatte, waren zwar auf Cabrera's Ordre zu Berga verhaftet worden; doch wußten sie sich, wie es heißt, mit dem Râäâcher des Grafen von Espagna mit Geld abzufinden.““

Am 1l3ten begann zu Brive s das Zeugen-Verhör in dem Prozesse wegen des Diamanten-Diebstahls. Herr Lecointe, Jus- welier, wurde hierauf vernommen. Er erkannte die bei Madame Laffarge gefundenen Diamanten alé diejenigen an, aus denen er zur Zeit der Hochzeit der Gräfin Léotaud einen Schmuck ge- macht. Es ergab sich ferner, daß diese Diatnanten keinem Pa- riser Juwelier zum Verkauf angetragen worden. Hierauf. kam M Allard, Chef der Sicherheits-Polizei in Paris, an die

eihe; dieser sagte zuerst, vor zwei Jahren wären bei der Tante der Madame Laffarge, der Wittwe Garat, bei welcher sie gewohnt, ein Bankschein von 500 Fr., so wie einige Goldstücke ab- händen gekommen, ohne daß man den Urheber des Diebstahls hatte ermitteln können. Sodann berichtete er über die Besprechungen, die er mit dem Grafen- von Léotaud wegen dés Diamanten- Diebstahls gehabt, wo ckBeide indeß überein kamen, die Nachfors- hungen aufzugeben, um Mademoiselle Capelle, auf welche zuleßt der Verdacht gefallen war, nicht zu kompromittiren. Die Frau Baronin von Montbreten berichtete über ihr Verhältniß zur An- geklagten, über die schon gemeldete Magnetisation, die sie mit ihr ünternommen. Dieselbe erzählte, eines Tages sey sie mit Ma- dame Garat und einem Engländer, der eine große Zuneigung für Madame Laffarge gehegt, zusammen gewesen. Madame Garat erzählte, der Engländer hätte einen Brief erhalten, in welchem ein Billet von 500 Fr. befindlich gewesen, der Brief wäre durch die Hände der Madame Laffarge gegangen und das Billet daraus verschwun- den. Frau von Nicolai, Mutter der Gräfin von Léotaud, sagte: die Fa- milie würde Stillschweigen beobachtet haben, um nicht eine jung- Frau zu fkompromittiren, wenn nicht Jemand das beleidigende Gerücht verbrei et hätte, Herr von Léotaud habe seiner Frau die Diamanten weggenommen, um sie dem Juwelier wiederzu- geben, den er nicht bezahlt habe. Da endlich habe Herr von L'otaud sich entschlossen, die Klage einzureichn. Später wäre die Familie von einigen Personen aufgefordert worden, die Dia- manten nicht zuerkennen, wenn sie ihnen vorgelegt würden. Der Antrag sey indeß zurückgewiesen worden. Sie erzählte, Herr Bach, der Vertheidiger der Madame Laffarge- habe, als er er- fahren, daß Herr Clavet längst Frankreich verlassen, gesagt: „Jch gestehe, daß sich meine Jdeen seit meiner Ankunft in Paris sehr geändert haben; aber ich sah alle Tage Madame Laffarge; sîe

widerstehen, welche mir ihre Worte immer geben; ihre erste Er-

| zählung, daß sie die Diamanten von einem Onkel in Toulouse

habe, dessen Namen und Wohnung sie nicht wisse, schien mir gleich Anfangs eine Fabel; auch verheimlichte ih ihr das nicht. ber ihre zweite Erzählung flößte mir mehr Zutrauen ein.“ Eine telegraphische Depesche meldet, daß die Linienschiffe ¡„l’Ocean‘“, an dessen Bord die Flagge des Vice - Admirals von Rosamel weht, „le Trident“/, „le Marengo“/ und „le Genercux“/ am 14. Juli von Toulon abgefahren sind. Es begeben sich diese Schiffe nah Tunis. Das Dampfboot „Sphynx““ ist an cben- dernselben Tage von Toulon nach Neapel abgefahren. Bordeaux, 13. Juli. Der Marschall Bourmont tráf gestern Abend mit seinem Sohne in Bordeaux ein. Ein Postwagen hatte sie von Toulouse nah Agen gebracht, uud von da verfüa- ten sie sich an Bord eines Dampfbootes hierher. Der Marschall

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hat sehr gealtert; seinem Gesichte sind die Spuren riefen Gras

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