1840 / 203 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

‘¿bune, die 300 Musiker faßt, sind ín derselben errichtet. Am E 10 Uhr beginnt der Trauer Gottesdienst, eine Salve von 13 Kanonenschüssen zeigt den Beginn der Ceremonie an; den Katafalk umgiebt eine Ehren-Wache von Juli-Dekorirten. Eine zweite Kanonensalve zeigt das Ende der Messe an, und dann werden sämmtliche Särge auf cinen großen Leichenwagen nach der Juli-Säule geführt. Auf dem Bastille-Plake erhebt sich eine Trauer-Kapelle, um die Geistlichkeit und die Behörden aufzunch- mea und die Särge dort unterzubringen. Zu der fekerlichen Ein- weihung werden 4000 Einladungen ausgegeben werden. Wenn die Särge in der Kapelle angelangt sind, nehmen die Geistlichen sie in Empfang. Das Orchester spielt einen Trauer- und cinen Triumph-Marsch, und während diefer Musik weihen die Priester die Gräber ein. Die Särge werden dann Unter Artille ric:Sal- ven hinabgcsenkt.“/ i

Am lten d. M. wurde zu Brives das Zeugen-Verhdr in dem Laffargeschen Prozeß beendee. Am folgenden Tage. wollte das Gericht das Urtheil sprechen. Aus -dem weiteren Verlaufe des Verhdrs verdient zunächst bemerkt zu werden, was Frau von Nicolai über ihre Unterredung mit dem zweiten Advoka- ten der Angeklagten, Herrn Lachaud anführte. Dieser habe ihr Miüleid fr seine Klientin angerufen, und gesagt, allerdings schen ihre Anführungen einem Romane ähnlich, aber nur durch einen Roman kdônne sie gerettet werden. Darauf habe sie geant- wortet, es wäre einer der übesst erfundenen und zusam- men geflicktesten Romane. Jhre Tochter sey majorenn ge- w:sen, als sie sich verheirathet und habe über eigene Geldmittel zu verfügen gehabt. Seit ihrer Verheirathung hätte sie 3000 Fr. 1zhrlih für ihre Toilette. Die Angeklagte, habe Jr Lachaud hierauf gesagt, sey dem Ertrinken nahe und strecke die Hand nah ihr aus, worauf sie geantwortet, dicse Hand sey ein glühen-. des Eisen. Frau von otaud berührte die Briefe, die sie von Marie Capelle seit dem Diamanten - Diebstahl erhalten und hob hervor, daß sich in einem die Worte befänden: „Haben Sie Nachrichten von Jhren unglükseligen Diamanten?" welcher durchaus im Widerspruche mit dem von ihr gewählten cth digungs - Systeme ständen. Auch sie berichtete über ihre Zu- sammenkunft mit Herrn Bach und führte an, daß derselbe gc- äußert, es scy unmögli, Madame Laffarge zu vertheidigen und cr walle nur ‘suchen, es dahin zu bringen, daß die Vergiftungs - Geschichte zuerst verhandelt werde. Ueber ihr Verhältniß zu Choet berichtete sie, sie habe ihn mehreremale beim Ausgehen gesehen, ohne daß er je mit ihr gesprochen Sci- nen Namen habe sie von Marie Capelle erfahren; Beide hätten sich den Scherz erlaubt, ihm cinen anonymen Brief zu \chrciben, und dann noch cinen, worin sle ihn deshalb um Entschuldigung gèbeten. Nur einmal habe sie ihn in Tivoli gesehen, bei einem Feste zum Besten der Pensionaire der früheren Civil-Liste, dort habe er cinen Contretanz mit ihr getanzt, und er vielleicht zwan- zig Worte mit ihr gesprochen, sie ihm kaum zehn geantwortet: das sey Alles. Hierauf wurden der Marquis von Nicolai, der Vicomte von Léotoud und Marianne Delvaux, früher Gouvernante des Fräuleins von Nicolai vernommen, deren Aus- sagen mit denen der früheren Zeugen übereinstinmten. Herr de la Peyrière, Freund des Herrn Clavet, der mit die- sem in fortwährender Korrespondenz geblieben, bestätigt, daß die- ser úie wieder ‘des Fräuleins von Nicolai und seiner Neigung zu ihr Erwähnung gethan und sie nach seiner Abreise aus Frank- reich woh! ganz vergessen habe. Jean Denis, Commis in der Schmiede des Herrn Laffarge, erzählte, wie Madame Laffarge aus einem Nadelkissen eine Menge Diamanten hervorgehole, als

ihr Mann den Wunsch geäußert, einen solchen zu haben, um

eine Glass\heibe zu zershneiden. Ferner erzählte er, wie Herr Laffargêè, als cer cinst verreisen woilen, ihm einen Schein von 500 Fr. gezeiat, mit den Worten: „Marie hat doch ein gutes Ah: dieje 500 Fr. hatte sie sich gespart, und sie mir für die.

cise gegeben. Herr Coraly, Advokat der Gräfin von Léo- taud, beshwerte sh über die Unrichtigkeiten, welche die meisten Sournale úber die in diesem Prozeß vorkommenden Thatsachen berichtet hätten. Der Advokat des Königs machte sodann auf die Widersprüche in dem von Madame Laffarge gewählten Ver- theidigungs- Systeme aufmerksam, und trug auf das Maximum der Strafe an.

Die Advokaten der Madame Laffarge haben cine Preoteska- tien gegen die Zeugen - Auesagen der Familie von Nicolai den Zeitunge1 cingesen*et. Sie beschweren sich, daß Alles, was sie gethan, entstellt, was sie gesprochen, verfälscht worden, und daß man ihnen Worte in. den Mund gelegt, die sie nie gesagt hätten.

Im ersten Semester d. J. betrug die Einnahme -auf der Eisenbahn nach Versailles 759,770 Fr. von 629,523 Neisenden. Auf der Eisenbahn von St. Germain gewährten in derselben Zeit 527,677 Reisende eine Ciinahme von 536,466 Fr.

Jn einem ministeriellen Blartteliést man: „Cabrera wird nah Ham gebracht und dort als Staats- Gefangener bis zur Pacification Spaniens in Haft gehalten werden.“ Ein anderes ministerielles Journal, der „Messager“, theilt mit, daß Cabrera selbst darum nachgesucht habe, nicht nach Lille geschickt zu wer- den, damit er niht mit dem Balmaseda beisammen sey, für den er die gróÿte Verachtunz zeige. Cabrera hat unter der Eskorte von zwei Gandarikerte-Dssizieren seine Réise nach Ham bereits angetreten.

Herr von Rumigny, bisher Botschafter-Frankreichhs am Spa-

nischen Hof, traf auf seiner Reise nah Paris am 13ten d. in ayonne ein. Am Tage zuvor kam der Herzog de l’Jnfantado, welcher sich Madrid begiett, dur diese Stadt.

Noch nie haben die dffentlichen Bauten eine \o große Aus- dehnung erhaiten, wie in der leßten Zeit. Das Budget der Brücken und Chausseen, welches unter der Restauration nur 40 Millionen betrug, is bis auf 55 Milliotten erhôht. Außerdem belaufen sich die fär dfentliche Bauten seit 1830 bewilligten An- weisungen auf 699 Millionen, und von 1837 an gerechnet, wo der außerordentlihe Fonds für &fentliche Bauten gegründet wurde, belaufen sich die Kredit-Bewilligungen auf 400 Millionen.

_Der Admiral Baudin hat nichts gethan, um sich gegen die Vorwürfe der ministeriellen Blätter zu rechtfertigen. Judeß scheint er dem Journal du Hâvre Ertläcungen haben zu- fommen lassen, welche er nicht unter scinem eigenen Namen ge- ben wollte. Das genannte Blatt \aat: Als i en Ta-

\ h sagt: „Als in den ersten “Ta gen des Zuni das Kommando der Expedition nah Buenos-Ayres Heren Baudin angeboten wurde, stellte ex seine Bedingungen, unter denen si auch die von den Journalen angeführte befand. (Die Zurückberufung des General: Koisuls Mollien.) Der Prà- sident des Conseils willigte darin, und verspräch dem Admiral, seinen Wunsch zu befriedigen. Die Befriedigühng dieses Wun- ses bestand aber in gewissen offiziellen Anordnungen, welche in den „Moniteur“ aufgenorinen werden sollten. Hierauf rechnend machte der Admiral Baudin seine Vorberritungen. Endlich kam der Tag der Abreise heran, ohne daß der „„Moniteur““ gesprochen hatte. Die widrige Winde die Abfahrt verzödgerten, so konute der Admiral dem Minister an die getroffene Uebereinkunft ‘çrin-

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ern, und ihn auffordern, ihr binnen 3 Tagen nachzukommen, wen sich nicht cbenfalls seinèr Verpflichtungen ledig halten ollte. Es scheint sich zu bestätigen, daß der Marschall Greucby den Prozeß gegen den General Berthezène aufgegeben hat.

Das lebte telegraphishe Bülletin, welches der Marschall Valée eingesandt hatte , war vom 2. Juli datirt. Seitdem sind feine neueren Machrichten aus Afrika cingegangen. In dem sehr lafonischen Bülletin von Blidah wurde die bevorstchende Rück- kunft des Marschalls und der Expeditions - Armee angekündigt. Der Marschall war indeß am ÄAten noch nicht angekommen, und dcin „Moniteur Algerien“! zufolze, fuhren die Araber fort, in der Ebene Alles zu verwüsten und zu verbrennen. Nur dem „Messager“ scheinen Mittheilungen zugegangen zu seyn, welche ziemlich beruhigend lauten. „Privat - Briefe aus AÄlaier vom 4. Juli“, schreibt dieser, „melden, daß cin Theil der Expeditioné- Armee zurückgekehrt war. Der Marschall wurde am Abehd des ten erwartet. Der Marschall war noch nah Fonduc marschirt, und dics hatte scine Ankunft um einige Tage verzdgert. Die Offi ziere, welche an der leßten Expedition Theil genommen , versi- chern, der Feind hätte bedeutende Verluste erlitten, welche in kei- nem Verhältniß zu den unsrigen ständen. Der S:!amm der Muzaja's, ciner der uns feindlicl sten, is fast ganz aufgericben. Unter den Axabern soll eine vollständige Demoralisation herrschen. Die Desertion soll nicht bloß unter den unregelmäßigen, sondern auch unter den regelmäßigen Truppen Abdel Kader's überhand nehmen.‘/ ß:

Großbritanien und Jrland.

London, 17. Juli. Der !Herzog von Wellington bcfindet )

sich seit vorgestern wieder etwas unwohl; cr hat cinen ähnlichen Anfall von Schwäche gehabt, wie vor einiger Zeit, und es sind einize der am eschensten Aerzte zu ihm berufen worden, die indeß seinen Zustand nicht für bedenklih erklären. Der Herzog soll si diesen neuen R Zufall dadurch zugezogen haben, daß er während starker Sennenhiße zu lange im Freien blieb. Die Priggenn Auguste ijt von ihrer Krankheit noch niclt anz wiederhergeslelut. G * Des t Georg von Cambridge hat am Dienstag Cam- bridge: House verlassen, um sich nach Liverpool zu seinem Regi- ment zu begeben und mit dicsem nach Dublin überzuschifen. Die je6ige Negentschafis- Bill wcidt insofern von der des Jahres 1850 ab, als damals fúr gewisse Fälle die Autorität \e- genannter Lords- Richter dcr Regentin zur Seite gestellt war, während diesmal der Regent allein die Königliche Gewalt aus-

olf. Dem Globe zufolge, haben die Herzoge von Sussex | e Y avg BIcS i: | zutheilen, mit welcher Konferenzrath Orsted als Königl. Coms

und von Cambridge ihre Zusriedenhcit mit dieser Bill auf schr herzlihe Weise kundgegeben.

Nicht die Klausel der Kellyschen Bill, wodurch die Todeë- |

strafe unter Anderem auch sür Brandstiftung auf Königlichen

Schiffen und Vernichtung derselben Und des darauf befindlichen“

Eigenthums abgeschafft werden soll, ist vom Unterhause verwor-

ohnehin erfolgen würde, die Statuirung dieser Ausnahme daher unnöthig sey. Stimmen angenommen. ) Todesstrafe in vierzehn verschiedenen Fällen, theils Attentate ge- gen das Eigenthum, theils gegen Personen betresfend, aufgehoben werden soll, ist daher unverändert durch den Ausschuß gegangen, und diese Strafe würde, wenn die Bill auch auf. den folgenden Stadien und im Oberhause passirt, dann nur noch für Hochver- rath und geflissentlih unternommenen und wirklich aufgeführten

Mord bestehen bleiben.

Tod des Ober- Richters im Jrländischen Schaßkainmergerichte, Herrn Woulfe, und die dadurch erfolgten Beförderungen , crle-

erflárt diese Gerüchte sür ungegründet und spricht die Ueberzeu- gung aus, daß O'Connell die Sache des Volks uicht verlassen werde. i j i

Die in Birmingham verhafteten Fabrikanten falscher Bank- noten sind nach einem polizeilichen Verhör vor die nächsten Assi- sen von Warwick verwiesen worden. Es heißt, daß cine Anzahl der falschen Noten in Umlauf ist, und daß die Verhafteten in London ‘und anderen Städten Mitschuldige haben. Die Noten sind gut gearbeitet, das Papier aber schlecht. Bei cinem der Verhafteten fand man cinen Auftrag auf mehrere Tausend Pfund falscher Noten. -

Der Eubischof von Canterbury erklärte gestern im Obcthause, es gereiche ihm zu aroßem Vergnügen, anzeigen zu fôunncu, daß die Differenzen, welche zwischen der kirchlichen Untexrichts- Kom- mission und dem Mugere (O BWONE des Geheimen Raths statt-

efunden, jeßt beseitigt jezen. 2 /

ge! Nach (o Vorschlage des Kanzlers dex Schaßkammer sollen die Anleihen, welche das Land bei der Jrländischen Bank gemacht hat, bestehend aus 1 Million Pfd., die beim Ablauf ‘des Frei bricfs jener Bank zahlbar ist, und aus 1,650,900 Pfo. ohne Zah- lungé-Termin, foniolidirt und ihre Zahlbarkeit auf jehömonailid:e Kündigung gestellt werden. j E

Die Haupttheilnehmer anu den Unruhen, die vor einiger Zeit wegen Theuerung der“ Lebeaënirittel zu Limerick in Jrland vorfielen, sind mit Gefängnißstrafen vou zwei Monatcn bis zur Deportation auf 7 Jahre bestraft worden. Unter ihnen befinden sich mehrere Frauen. : E he ke sind mit dem „Great Western!" Nachrich- ten bis zum sten d. N, cingegangen, die mit Hinsicht auf die Gränzstreitigkeit schr befriedigend lauten, indem fie zeigen, daß . die Regierung det Vereinigten Staaten jetzt in diejer Sache mit der Britischen Regierung fast ganz Übereintimmt, und daß die Differenz daher auf dem besten Wege zu einer friedlichen Aus- gleichung ist. Die Handels-Nachrichten sind vou den lesten we- nig verschieden; es ist kaum irgend eiwas zue Liquidirung der alten Schulden geschehen, und Kredit und Vertrauen find also au noch nicht zurüctgekchrt. Die Bankerott - Bill war im Senat passirt, es schien aber lehr zweifelhaft, ob sie auch im Reprásentanten- Hause noch in dieser Session durchgehen werde.

Die Times giebt in ihrem heutigen Bdrsen-Berichte Nach- richten aus Jamaika vom 7. Juni, welche den Neger- Tumult auf jener Jajsel als viel bedeutender darstellen. Ein Baptislen- Prediger , Namens Ward, soll nämlich etwa 109 Afrikaner, die

tagea - Besißer in dem Gebirge von Jamaika in Dieust gegeben worden, zu effenem Ausstand- verleitet haven, welcher 10 weite Ausdehnung genommen hätte, daß das erste gegen die Meuterer

ausgesandte Teuppen¿Detpschement, nachdem dex kommandi:eate

| Etatéraihß Hvid mic 40 Stiminen | die Wahl der Secretaire sicl auf Justizrath Skibsted und Justiz-

Die Kläufel wurde demnächst mit 48 gegen 30 | Die ‘Kellysche Bill , *durch welche die |!

digt werden würde. Der Dublin Pilot, O'Connell’s Organ, |

iri ine. j nominen und bei cinem Plan=| L crazen | fürzlich_auf cinem Sklavenschisfe ge auffallend leer, und besonders wenig Equipagen sichtbar.

Oberst und 19 Mann verwundet worden, sich Hätte zurückziehen mússen, und daß erst, nachdem cin ganzes Bataillon nebst meh- reren fleinerèên Detaschements aufgeboten und in einem zweiten Gefecht den Schwarzen cin Verlust von fast 1060 Mann an Toè- ten und Verwundeten beigebracht worden, der Aufstand hätte unterdrúckt werden können. Mehrere Baptisten-Prediger jollen darauf von der Jnsel verbannt worden seyn. Der ministerielle Globe aver erklärt diese Nachrichten für übertcicben und giebt von dem Vorfall eine wcit mildere Dat stellung. (S. das gcstr. Blatt der St- Z.). Es war in Jamaika cine Französische Kricc s- Brigg angckommen, üm über den Erfolg des ncuen S ystems freier Arbeit Erkundigungen einzuzichen; sie hatte vorher die übrigen Westindischen ZJufeln in dersclben Abscht befuht. Die Bewohner von Barbadoes beklazen sich darüber, daz Emissaire von den andern Inseln dorthin kämen, um - die Arbeiter durch Anerbietung hdhecn Lohnes zum Auswandern zu reizen.

Nach Berichten aus Havana ist die Stadt und die nächste Umacbung am 29. und 20. Mai von cinem surchtbaren Sturra heimgesucht worden, der vicle Plantagen zerstörte. Die Behdr- den von Havana haben durch den Spanischen Konsul in Ver a- Cruz die Anzeige von der Schließung mehrerer Mexikanischen Häfen durch Reaterungé-Erlaß crhalten

Aus Rio Janeiro wird vom 16, Mai gemeldet, daß în Rio:Grande cin schr blutiges Und, wie es scheint, un?entschiedenes Treffen zwischen den Regierungs: Truppeu und den Jusurgenten stattgefunden hab-.

Dätiemarlki

Kopenhagen, 17. Juli. Ihre Majestäten sind am Mitt- weh Moraecu um 2 Uhr im besten Wohlscyn in Odense ange- fommen. Privat-Miftheilungen aus mehreren Orten beschreiben den enthusiajtischen Empfang, welchen das Königliche Paar überall gefunden hat. Jn Sord, wo JJ. MM. Montag Abend um 8'/, Uhr anfamen, war Tafcl auf der Afademie, bei welcher Gelegenhcit Jngemanns [Krönungs - Gesang abgesungen wurde. Dienstag Morgen besuchten IJ. MM. die Schule der Akad :- mie und der König hielt cine herzlich ausmunternde Rede an ktie ZFglinge.

In ‘der Rocskilder Stände: Versammsung, wo der Kammer- Rath Rasmusssen, als ältestes Mitglied, die Präfidenten-Wakt[l leis fete, wurde Professor Schouw mit 62 zum Präsidenten, und um Vice-Präsidenten gewähtt ;

rath Povflsen und die der Mitglieder des Redactioné-Comité auf Assessor Algreca:Ussing und Kanzlei-Rath Deichmann. i Der Raum gestattet nicht, heute die interessante Rede mít-

missair die Stände-Versammlung cerdffnete. Er berührte in der- selben auch mit gewohntem Freimuth die von Einzcluen als allgemeizcs Bedürfniß täzlih ausgesprochenen Wünsche nach neuèên, das Wesen der bestehenden Staats-Verfassung aufhebenden Formen, wodurch die Königliche Macht bearänze werde, so wie

fen worden, sondern das von Lord J. Russell vorgeschlagene | die Gründe, aus welchen der Kdnig dicsen Wünschen zu willfah-

Amendement, wonach diese Klausel gestrichen werden sollte, weil | jenes Vergehen unter die Kategorie des Hochverraths gehöre. | Hiergegen machte Herr Talfourd bemerklih, daß, wenn în cinem | solchen Falle hochverrätherische Absicht vorliege, die Todesstrafe ja |

ren, sich nicht entschließen känne. Dabei machte auch er auf die Schwic- rigkeiten aufmerksam, welche das Verhältniß der verschiedenen Thetle des- Reichs bei einer solchen Veränderung der Verfassung darbieten würde, und sagre bei dieser Gelegenheit: „Diese Schwierigkeiten haben sie (diejenigen, welche ihre Mitbürger täglich in dem er- wähnten Sinne bearbeiten) noch in einem hohen Grade dadurch vermehrt, daß sie sh über dieses Verhältniß quf cine Weise aut- gesprochen, welche cinen beklagenswerthen Einfluß auf das gute Vernehmen zwischen den verschiedenen Staatötheilen gehabt hat, und es müßte zu der verderblichsten Spannung führen, wenn dem Gedanken Naum gegeben würde, daß die Regierung diese Vorstellungen theilte.“

Die Kriegs-Fregatte „Eurydice“/, welche auf hiesiger Rhede

| gelegen, ist vorgestern Nachmittag nach Stockholm abgesegelc.

Mehrere Blätter haben davon gesprochen, daß D'Connell

ih Ausficht mache zu einem hohen Justiz-Amte, das durch den | i l K E | i i / | Thronfolger von Rußland hat sich heute hier auf dem „Bogatyr‘“

Kiel, 13. Juli. Se. Kaiserlihe Hoheit der Großsürst

nah St. Petersburg cingeschift.

Deutsche Bundesstaaten. Leipzig, 20. Juli. Unter den neuesten literarischen

| Erscheinungen bemerken wir, als durch die Zeit-Ercignisse hervors

gerufen, das sogenannte Weimarsche Album zur Säkutar - Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst, als vorzüglich und vielfach an die klassische Zeit Weimars crinnernd.

Die diesjährige Getraide-Acrndte hat in der Umgegend nun- nehx begonnen und scheint cin ergiebiges Resultat zu versprechen. Der Gesundheits - Zustand is, des abwêchselnden Wetters „unges- achtet, sehr gut, und die Zahl der Geburten gegen die dec Vers-

orbenen auch in júnaster Zeit überwiegend.

Ser Bei der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie sind in der Woche vom 12. bis 18, Juli in Ganzem 2001 Rithle, 19 Gr. eingenommen worden; 8794 Personcn = 6759. Rihlr. 6 Gr., und Güter - Transport 2242 Rrhlr. 13 Gr. Die Actien dieser Gesellschaft stchen zu 1023/, pCt. notirt. Noch verlautet nichts Bestimmtes über die Bahn von hier über Altenburg bis an die Bayerische Gränze, obschon die Vorarbeiten dazu seit mehreren JFzhren im Gange sind.

Hechingen, 10. Juli. (Schw. M.) Mit höchster Gencohs- migung wird in Beziehung auf den bci Verheirathungen zu er- thcilenden obrigfkeitfichen Konsens verordnet, daß fir die: Folge obrigkeitliche Heirathe- Konsense nur dann ertheile werden sollen, wenn mit den Heira hs-Gesuchen zugleich auch genügende Schul- und Sitten-Zeugnisse von den Pfarr- Aemtern und Orts-Vorstäw den auf legale Weise beigebracht werden.

Oesterr el Wien, 17. Juli. Morgen wird der Fürst Staatt- Kanzler die Reise na seinen Besißungen in Böhmen antreten. Graf Mal6ahn, Kduigl. Preußischer Gesandter an hiesigen Hofe, begiebt sich. mit Urlaub nach Berlin, und wird [päter, einer Ein- ladung des Fürsten von Metternich A (aan Besuch ín Köuigswart abstatten. G-stein Abends traf Sraf Valentin Ester- hazy, zweiter Secretair der Oesterreichischen Botschaft in London, init Depeschen der Herren von Hummelauer und Neumann io pt i: n Mes Sc. Kênigl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand von Este und Gouverneur voa Galizien ist nah Lemberg zurückgekchrt. Sein Durchlauchtigster Bruder, Erzherzog Maximilian, wird gleichfalls Wien verlassen, um die Kommanderien des Deutschen Ordens in Schlesien zu«besuchen. : Wien is ganz verdd-t, die Straßen der inneren Made ind om diplomatischen Corps befinden sich nur die Gesandten Sardiniens, Bayerns und Belgiens in der Stadt; alle úbrigen Repräsentan-

ten hat der Sommer auf näher oder ferner gelegene Landsiße

funden haben und zum Theil noch von

oder in die Bider entfährt; und dennoch bchaupten Wohlunter- richtete, daß die Diplomatie, der Großmächte wcnigstens, nie zu ernsterer und entscheidenderer Thätigkeit berusen wa..

Wien, 17. Juli. Am 15. Juli fuhr das. Dampfboot „Maria Auna‘ Morgens um 5 Uhr von- Wien mic 123 Nei- senden nach Pesth ab, landete gläcklih um 8 Uhr Vormittags in Preßburg, seßte seine Reise nah einem Aufen halt von 25 Minuten fort, und erlitt um 9 Uhr in der Nähe von Karlburg in der Mitte des besten Faßhrwassers einen furchtbaren Stoß, indem cs guf einen unter dem Wasser verborgenen Baumstoct aufiuhr. Da es nicht mdzlich war, des eindrinzenden Wassers schnell Meister zu werden, fo wurde das Schiff aus dem Fahr- wasser au das Ufer gebracht, während die Reisenden ausgeschist, und mic dem von Pesth zu gleicher Zit eintreffenden Dampfboot „Arpad’“ nach Preßburg zurü kgeführe wurden, ohne daß selbst das Rei egepáck den geringsten Schaden erlitten Hax.

Man schreibt aus Tyrol: „Ein neuerlihes hartes Mißge-

(chick traf heute die noch von den wiederholt ersk kürzlich erlitte- |

Elementar - Unfällen niedergebeugte Stadt Brixen und ihre nächste Umgebunz. Nachmittags gegen 3 Uhr oz ein heftiges Ungewitter heran, welchem ein surmartiger

ordwind voranging. Anfänglich entleerte sich dieses mit star- kem Regen, aber alsobald verwandelte sich derselbe in einen bei- l4ufig 15 Minuten anhaltenden verheerenden Hagel, welcher alle Frächte der Felder und Gärten vernichtete, die Ziegeldächer be- deutend beschädigte, und nicht weniger Fenster gänzlich einschlug. Welcher bedeutende Schaden bei der langen Andauer dieses Ungewit- ters, das leider gänzlich die allershdnsten Aussichten versprechenden Aerndten vernichtete, herbeigesührt worden, mag leicht zu begret- fen seyn, zuwäl nur der geringere Theil des Roggens der Ebene eingebracht war, und die Hagelschlossen grdßtentheils wie Nüsse fielen. Alles bietet den gräulichsten Anblick der Verwüstung dar, denn Biume und Reben stehen entlaubt da, und das Gras und Getreide liegt wie mit Walzey zerdrückt am Boden.“

I táäl ien.

Rom, 1!. Juli. (A. Z) Mit der Gesundheit des Papstes geht cs entschieden besser; der hohe Kranke fühle sich schon wic- der so gestärkt, daß er, ohne Nachtheil zu befürchten, räglich kleine Spazierfahrten vornchmen kann. Jun diesen Tagen werden wei Schisse von Civitavecchia auslaufen, welche unter dem Be- ehl von Päpstlichen Marine: Offizieren bestimmt sind, nach Aegyp- ten zu segeln, um dort die von dem Vice-Kdnig geschenkten Ala- bastersäulen für die Paulsfirche abzuholen und hierher zu brin- gen. Das Staatshandbuch (Uracas) is heute endli h erschie- nen. Jedermann suchte zuer]? nach, ob der Botschafter Dom Miéguels, der Marquis di Lavradio, noch darin verzeichnet sey. Man hat seinen Namen gelassen. Er scheint der Stein des An- stoßes gewesen zu seyn, daher die Verspätung. Manche Bera- thungen wurden deshalb gehalten, indem man dem von der Kö- nigin - von Portugal hergeschickten Vicomte de Carreira keinen Anstoß geben wollte. Wie bei so manchen anderen Affairen un- serer Tage hat man auch darin einen Ausw-g gefunden, der Alles in staius quo erhált. Der Bischof Laurent wird uns in dic- sen Tagen verlassen und fürs erste nah Neapel gchen.

nen empfindlichen

S panien.

Spanische Gränze. Das Mémorial Bordclais vom 15. Juli meldet nach Briefen aus Barcelona, daß die Königin Regentin auf den Rath des Herzogs von Vitoria beschlos- sen habe, sogleich nach dein Schlusse der gegenwärtigen Session die Cortes aufzuldsen. Die Minister werden daher ihre Porte- feuilles behalten, obwohl sie fürcbtcn, daß der Karlistische Cinfluß sich bei den Wahlen geltend machen dürfte.

S erbien.

: Belgrad, 7. Juli. Musa Efendi, der Großherrl. Com- missair, ist bereits in Belgrad angekommen, wird jedoch kaum viel ausrichten können, da er nicht nah Kragujevas6, die Regie- rung aber von da nicht nach Belgrad kommen will. Fürst Michael hat indessen zu seiner Begrüßung den Minister Protitsch und den Herrn Najevitsch nach Belgrad abgesandt.

Zwischen demi Französischen Konsulat und dem Serbischen Gouvernement ist cin Zerwürfniz dadurch entstanden, daß der Konsulats-Dollmetsch Constantinides, welcher in Dienst-AnsÄegen- heiten in die Türkische Citadelle geschict worden war, öffentlich verhaftet wurde, indem seit der Zeit ‘als Petronicwitsch und Wucsitsch dort ein Asyl gesucht und gesunden haben, sich Nie- mand ohne besondere Erlaubniß des Serbischen Stadt Gouver- neurs in die Citadelle begeben darf. Zwar hat Lesbterer einige versöhnende Schritte gemacht, allein diese sind vom Konsulate als ungenügend erklärt worden. ;

TALEEA

Konstantinopel, 1. Juli. (A. Z.) Es is cin Glü daß Sami Bey sih noch immer in Quarantaíine befindet, und Le s sich Weigert, mit irgend cinem Anderen als mit dem Mi- Ee ; er MEStigen Angelegenheiten, Reschid Pascha, zu kom-

R s cine Depeschen hat Sami Bey noch immer in pv A Gen durch die freundschaftliche Vermittelung des Áli zu S ist die Pforte in Kenntniß der von Mehmed dirit natketia Be ropositionen gelaugt. Dadurch gewinnt nun binsic.lih Ls E Ur reifen Erwägung der Schritte, die sie trat a A E di Is in der nächsten Zukunft machen soll. theils die neuesten V eser Woche dex Divan verjammelt, um über das von Lord lige des Vice-Königs zu prôfen, thrils Dieses Begehren bestaponsenby gestellte Begehren zu berathen. det, darin, daß die Pi Wie ih Jhnen mit leßter ‘Post gemel- acm ag gie its ihre Seemacht mit der Englischen (en A va E *evorstehenden Operationen der Engli- Hierüber A M Und Aegypten Theil zu nehmen. schen Conseils, und ätte gr oe E Ds des Türki- ¿2 t U, Lese allein zu Rathe gezogen

To A e bis zu diesem Augenbli schwerlich N Ae cie eim Beschlüsse gediehen scyn. Reschid Pascha seste sich indcs- sen mit den Repräsentanten der anderen vicr Mächte ins Ein- vernehmen, und einstimmig wurds von Wen d Pf d Ie f dertathen, sich in Unternehmungen FT A: Def

die Türkei dic übe : einzulassen, die leiht für Pascha ga E vaitggtór Folgen nach sich ziehen könnten. Reschid o

e M TEPe h Vie vor einiger Seit auf die Zumuthung des zu lassen, ‘so auch vi eile oR rischen Gränzen vorrücken Sinn diese abschlägige Antwort zu s Antwort. Jn welchem

entscheiden. Denn troß der schein i nehmen sey, is {wer zu

ersten von Lord Ponsonby ausgegangenzg Sen Aufnahme des

die Bemerkung gemacht, daß sowohl über tgchrens hat man

ber den Boepor Trupp (n - Ucbersgfeneen, dn Bellepone als

Man glaubt daher, daß die Pforte sich ey E

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tiren, aber doch auf Alles gefaßt seyn wolle, Im Arsena

man auch mehr Thätigkeit als zcither bemerkt Qu Ls was allgemein bchauptet wird, die Bewegungen in Syrien cin Werk der Enalánder sind, so muß wan gestehen, daß zur -Be- nußung derselben noch wenig geschehen ist. Denn noch ist die Nachricht der Ankunft der Englischen Flotte in den Levantischen Gewässern nicht eingclaufen, und wenn etwas zu Lande wirklich unternommen werden soll, so wird cs auch zu spät geschehen,

strecken fann. Mithin hat das Ganze wenig Zu'ainmenhang und die Unentschlossenheit, die übecall vorherrscht, bedroht jedes Unternchmen mit einem s{lechten Ende.

Agen.

Alexandrien, 26. Juni. Abends. (A. Z.) So eben ge ( Pascha auf der Dampf» Fregatte Nil nach Syrien E Berichten aus Aradien zieht der Pascha scine Truppen gänzlich aus diesem Lande ‘zurück; er soll selbst dem Englichen Konsul anzezeigt habcn, daß er es verlassen werde. Man glaubt, daß er nur Mekka und Medina bescbt haltcn werde. Mokka ist bereits verlassen; der dortige Englische Konsular - Agent hat in Aden um Schuß gegen die Araber nachgesucht, uchrere Eng- lische Kriegsschiffe sollen daselbst angekommen scyr.

Vereinigte Staaten von Nord- Amerika.

New - York, 1. Juli. Der Prásidc 27 «; ZUUli, nt hat unterm 27sen v. M. folgende, die Gränz - Strcitigkeit betreffend s - u, l ressende Dot'c) ! den Kongreß gorichtet : y h DUGAPAE

läßt es zweckmäßig erscheinen, daß ih dem Scuate und ifen- tanlenhause nachträglih zu der Ausfuust, welche ich la Kuctaer L ibren Bescßluß vom 17, Jauuar d. J. criheilt habe, die Abschrift ei- nes so eben cingegangcucn Schreibens des Herrn For mittbeile, in welchem der Entschluß der Britischen Regierung angezeigt wird, dem Prinzipe unseres legten Vorschlages wegen Regulirung der Frage in Betreff der Nord : West - Gränze beizutreicn, so wie auch die Abschrift der darauf von dem Staats-Secrctair etheilten Antwort. Jch kann bci der aufrichtigen, beide Re-ierungen besceleuden Neigung , jede all- dere als eine gütliche Beilegung des Streites zu verhindern, feinen Zweifel darüber hegen, daß cs ausführbar wird befunden werden, die Details einer „Vereinbarung auf der erwähnten Basis so zu ordnen, daß jener Zweck crreicht wird. Die Britischen Commumis- saire äußern in ihrem, von Herrn For mitgetheilten Bericht die Auflcht, daß die wahre Gränzlinie des Traktats ven 1783 wesent- lich verschieden sey von der so lange vou Sciten Großbritaniens für die wahre crflärte. Der Bericht geht seinem Wesen nach durchaus von parteischer Ansicht aus und ist überdies, so weit wir unterrichtet sind von der Britischen Regierung noch nicht gutgehcißen worde. Judeß ist er dech der Form nach hinreichend authentisch und bedeutend; um zu dem Glauben zu berechtigen, daß er späterhin von der Britischen Regierung bei der Disfussion der Gránz- Frage benutt werden wird und da er wesentlich vou der durch die Vereinigten Staaten ín An- spruch genoumencu Gränzlinie abweicht, so würde, meiner Ansicht nach, ele tnverzügliche vorbereitende Untersuchung und Aufnahme der in demselben besonders berücfsichtigten Gebiets-Theile durch dieserhalb von unserer Seite ernannté-Comuréssaire- pasfend sevn. Wenn ‘der Kongreß in dieser Ansicht von dem Gegenslande mit mir übereinstimmt, so wird ae are TURUTS von p desselben nöthig sevn, um die Erefutiv:

( en Staud zu seven, sie zur Ausfüh »ringen. O wid U en, sie z lusführung zu bringen. (Un-

Ein dieser Botschaft beigelegtes Schreiben des Herrn Fox, das vom 22. Juni datirt is und den Bericht der Englischen Commissaire, des Herrn Featherston-Laugh und des Oberst Mudge nebst der von denselben aufgenommene Karte begleitet, rekapitu- lirt kurz die Hauptmomente des diplomatischen Verkehrs über diese Angelegenheit während der lebten Zeit. Man ersieht dar- aus, daß die Britische Regierung im April v. J. dem Präsiden- ten der Vereinigten Staaten den Entwurf einer Convention über die Sache übersendet hat; daß dieser indeß von dem Präsidenten nicht genehmigt worden ijt, weil seiner Ansicht nach das Resultat

der Convention nur auf Einse6ung einer gemeinschafrlichen Kom- mission zur Untersuchung und Aufnahme des streitigen Ge- bietes hinauslief, er aber die definitive Regulirung der Sache als das nothwendige Resultat, oas bei einem solchen Conven- tions-Entwurfe im Auge behalten werden müsse, betrachtete, daß darauf Herr van Buren einen Gegenvorschlag in seinem Sinne dem Britischen Kabinette übermacht hat, und daß von dicsem nun die Basis dicses Gegenprojekts. angenominen worden. Diese Basis wird am Schlusse des Schreibens genau angegeben: „Der Unterzeichnete“, heißt es dort, „ist angewiescn, Herrn Forsyth amtlich zu erklären, daß die Regierung Jhrer Majestät den bei den Prinzipien ihre Zustimmung giebt, welche die Haupt-Grund- lage des Amerikanischen Gegen-Entwurfes bilden; nämlich erstens, daß die zu ernennende gemeinschaftlihe Kommission so geord- neè seyn soll, daß sie nothwendigerweise zu ciner definiti- ven Regulirung der zwischen den beiden Ländern streitigen Gränzfragen sühren muß; und zweitens, daß, um ein solches Resultat zu sichern, die Ucbereinkunft, durch welche die Kommission eingeseßt wird, eine Bestimmung über cinen Schieds- spruch in Betreff der Punkte cuthalten soll, über welche die Bri- tischen und Amerikanischen Commissaire sich zu einigen nicht im Stande scyn möchten.“ Zuleßt bemerkt Herr Fox noch ausdrück- lich, daß, bei aller Uebereinstimmung in der Grundlage, die Bri- tische Regierung doch keincsweges in den Details des Gegen- Projekts mit der Amerikanischen übereinstimme. Die vom 260. Juni datirte Antwort des Herrn Forsyth is von keiner Be- deutung. Auf den Antrag des Herrn Buchanan wurde üm Senate die Bo!schaft des Präsidenten an den Ausschuß für die auëwärtigen Angelegenheiten verwiesen und zum Drucke beordert.

Alle einzelnen Staaten haben jeßt Vorkehrungen getreffen, um die am |. Juli fälligen Zinsen ihrer Schulden in baaren Gelde zu zahlen. Dies hat die Preise der fentlichen Papiere bedeutend gehoben. Fast alle Rimessen, welche das Dampfboot ¿Great Western‘ nach England mitnimmt, sind auch dazu be- stimmt, Zinsen von Gemeinde- und Staats-Schulden abzutragen.

Am 17ten v. M. wurde in Washington eine große A lung zum Behufe der Civilisirung von Afrika gehalten, worin Herr Gurley, Secretair der Amerikanischen Kolonisirungs:Gcsell- schaft, die dort aus cigenen Mitteln den Freistaat Liberia gestif- tet hat, auseinanderscßte, taß die Civilisation jenes Welttheils das cinzige Mittel sey, die Unterdrickung des Sklaven- Handels zu Per Pi der demselben gegenwärtig 500,000 Einwohner jähr- ich cntzdge.

Die New-Orleans Bee meldet, daß am 3. oder 4. Juni die Mexikanischen Centralisten in Campeche die Stadt an die die- selben belagernden Föderalisten Übergeben hätten, wie es scheint, unter sehr billigen Bedingungen. Der Hafen von Tabago war durch sdderalistische Schiffe blokirt.

Aus Texas wird gemeldct, daß der Präsident eine Procla- mation erlassen k.abe, welche befchle, daß alle farbigen Leute bis un 1. Januar 1842 das Gebict des Freistaates verlassen haben müßten. i

weil der Widerstand der Syrier s{werlich si auf Monate er-

„Die Wichiigkeit des Gegenstandes für die Rube uuseres Landes |

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Koblenz, 18, Juli. (Rh. u. M. Z.) Die Hoffnungen die wir für das Aufkommen des E L Su Mette ae | gesprochen haben, scheinen in jeder Beziehung in Erfüllung zu gehen. W nn vor zwei Jahren auf dem ersten Markte nicht viel | mehr ass 400 Cer. angebracht waren, so wurde dieses Jahr schon das doppelce Quantum zu Markte gebracht und bis auf weniges | verkauft. Obgleich auf den größeren Deutschen Märkten die | Wollen im Allgemeinen gedrückt waren, so hat sich dieses hicr nur s:hr wenig f'hlbar gemacht, indem die Preije hier gegen die vortgjzhrigen kaum heruntergegangen sind. Für ganz geringe Wolke wurde 10 à 10!/, Sgr., füc gewöhnliche Mittelwolle 13 Sgr., fár ganz feine Wolle 16 à 17 Sgr. pro Pfund ge- zahle; nur wenig feinere Wolle ist unverkaufc geblieben. Mittel- wolle würde bei der Konkurrenz der Käufer aus den verschiede- nen Fabrik:Orten der Provinz noch mehr verkauft worden .scyn, wenn deren mchr am ‘Plaße gewesen wäre. Die mittlere rund ordinaire Woile is sámmilich abgegangen. Alles spricht für das Cmporblühen dieses neuen Jrstituts, was sich sowohl für den Verkäufer als den Käufer höchst vor:heilhaft gestalte .

Zu Ahrweiler, Kreises gleichen Namens, hat sich ein Verein von Frauen und Jungfrauen gebildet, der die Unterstüßung ars mer Wöchnerinnen und armer Mütter zahlreicher Familien zum Zweck hat. Die Gebrüder Schäfer zu Remagen, im nâm- lichen Kreise, beabsichtigen cin Haus zur Wohnung für Arme zu bauen, und dasselbe der dortigen Armen-Kommission zur Dis- position zu übergeben. Der Bau ist schon ziemlich vorgeschritten und wird wahrscheinlih noch im Laufe dieses Jahres zur Vollen- dung komnien.

Düsseldorf, 12, Juli. Die im Kreise Duis- burg befindlichen Eisenhütten, Gießereicen und mechani‘c;en Wrrkstätten sind ununterbrochen vollauf beschäftigt und haben so beträhtlihe Bestellungen , daß sie nicht alle zu be- friedigen vermdgen und deshalb genöthigt gewesen sind, meh- rere zurückzuweisen. Der für die Eisen- und Stahlwaaren-Fabri- ken im Kreise Solingen eingetretene lebhaste Verkehr mit Spa- nien dauert noc fort und hat zur Folge, daß die Arbei- ter vollauf zu thun haben. Man will diesen günstigen Aufschwung theilweise dem Vorzuge zuschreiben, den die diesseitigen Waaren in Spanicn vor den Englischen gefunden haben.

Die Tuch-Manufakturen in den Kreisen Lenncp und Duie-

burg erfreuen sich nunmehr wieder cines lebhaften Betriebes und cs wird gehofft, da dic Woll-Einkäufe um 20 bis 30 pCt. billiger gemacht wörden sind, als im vorigen Jahre, daß dieser exsreuliche Zustand von Dauer sey. Die Seiden - Manufakturen sind augenblicklich für den Ke. tinent ziemlih beschäftigt, ein regelmäßiger und dauernder Ver- kehr ist jedoh nicht zu hoffen, weil die Geschäfte mit Amerika fortwährend stocken und sobald auch keine günstige Wendung er- fahren werden. Die großen Waarenlager daselb| sind noch nicht verwerthet und die Fabrikanten, welche darin bedeutende Kapita- lien fest liegen haben, erleiden durch Zinsen - Verlust eine stets wachsende Einbuße.

Während des Monats Juni sind hier im Ganzen 310 Schiffe, worunter 195 Dampfschiffe, mit Gütern angekommen und abg: gangen, und haben zusammen 127,832 Ctr. Güter cin- und 12,501 Ctr. Güter ausgeführt. Auf dem Markte zu Neuß wur- den 822 Scheffel Weizen, 1363 Scheffel Roggen, 81 Scheffel Gerste, 2008 Scheffel Hafer und 305 Scheffel Buchweizen zum Werthe von 18,980 Rtolr. umgeschlagen; die Oel- Mühlen zu Neuß erhielten eine Zufuhr von 12,978 Scheffel Rúbsaamen.

Am 2. Juni wurde in der Kreisstadt Kempen das neu er- réchtete katholische Schullehrer-Seminar feierlich cröffnet und bci dieser Gelegenhèit mit den Gefühlen des innigsten Dankes Sr. Majestät des Hochseligen Königs gedacht. Desjen gnädigste Fürs sorge sür alle Interessen der Provinz auch diese Anftalt zur Be- ing ets cines wcsentlihen Bedüärfnisscs in das Leben geru- en hat.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

__ Berlin. Die am 27. Juni, als dcm Tage der Trauerfeier Sr. d i ie Majestät, von dem Herrn Gcheimen Regierungs : Ra1h Prof. Dr. Boeckh in der Aula der hiesigen Universität gehaltene La- teinische Rede ist nunmebr in ciner Deutschen Uebersezung von tzr. F: A. Märcfer im Druck erschienen bci W. Besser ; während der La- leinische Tert zwar auch gedruckt und ausgegeben wordeu, aber nicht in den Buchbandel gelangt is. Wie der vortreffliche Jubalt und die meisicrhafte rednerische Form es verdieucn, wird nun “die Rede nech allgemeiner ansprechen, als es in dem immer noch beshräuften Raum der Aula und in der alten Sprache geschchen founte. Ueber deu Plan der Rede ist im Alígemeinen - seiner Zeit schon in diesen Bläitern gemeldet worden, statt eiuer näheren Charaftcrisirung glauben wir aber am meisten im Juteresse unserer Leser zu verfahren, wenn wir gera- dezu eine von den vielen schönen Stellen hier mittheilen, welche nicht bloß das Wesen des hohen Verewigten, sendern auch seine Stellung zum Volk mit treffender Auffassung schildern, und es wird wohl auch an diesem Ort erlaubt sevn, die Gefühle der innigsten Verehrung reden zu la}en. nachdem im Auslande selbst von Andersmeineuden der ein-

fachen GrLéße des Dahingeschiedenen der Tribut der Auerfennung uicht hat versagt werden fönnen.

„Niemals hat er sein Herz verschlossen - irgend einem Leidenden ; miiten unter den Sorgen der Negierung, welche die Brust mit drei- fachem Erze zu waff}nen gebieten, bewahrte cr das menschliche Mitleid. Und nichts that er um es zur Schau zu tragen oder damit zu prun- fen, er unter allen Fürsten, von denen wir je gebêrt, der anspruchlo- seste;, war er gegen en Ruhm auch nicht unempfindlich, so hat er ibn doch sicher nicht ebrgeizig ersirebt, ja er wollte selb} nicht, daß die Hoch- herzigfeit, welche ihn auszeichuete, irgend ans Licht träte. Er war fei- neu Parteisireden hingegeben, begünstigte feineu Stand seiner Unter- thanen vor den anderen; er ließ sich nicht gefangen nehwen dur Werte der Diener, wie die Römischen Jmperateren von ihren Freige- lassenen, oder Verirauter, wenn anders" ein Fürst Vertraute hat, noch durch Einflüsterungen und Anreizungen von Horchern, Spähbern und Anugebern ; dem Markus Antonius gleich, bielt er sicts fest an seiner eigenen Sinuesart. Dies Alles sieht in der innigsten Verbindung mit jeuer Selbsibeherrschhung und Mäßigung, die ich als das Eigenthüm- ichste des Hochseligen Königs bezeichnet habe : der dic Zügel der Herr- schaft cines fo großen Reiches in Händen bielt, achtete es für das böchsîe, mit bewußtem Sinn sich selbs zu beherrschen, indem er Haß Zorn, Begierden und Jtiide Leidenschaft, die das Gemüth zu sehr er- regt, von fich fern hielt. Jj es daher zu verwundern, wenn er auch dem Staate den gemessenen Lauf mittheilte und die Besonnenheit, ivelche die Richtschnur seines ganzen Lebens bildete? Denn in alle Ziveige der Staats -Verwaltung, in die Eesiunung der Minister des Kouigs, der Beamten, Krieger und aller Unterthanen ist vom Thren aus jene Mäßigung verbreitet, welche allein dem Volke cine dauernde Wohlfahrt verheißt ; sie ist der Quell der öffentlichen Ruhe; der gleich- mäßigen Haltung des Reiches, der stetigen Entwickelung und des Feort- schrittes der Dinge, obne Uebereilung und ohne Schlaffheit. Judem sich hiermit jene hohe Güte Hegen alle Untergebene, das innigste Weh!»

wollen und eine der Majestät gepaarte Herablassung und Frêéundlich- feit -verdandz indem der K nig bei der tung des Reiches uicht