1840 / 211 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ithrli rien zu sevn te, während der Dauer (2dr eln E aue dret Bus inde stattgefunden haben ; die Britische Regierung würde sich daher jedenfalls läfa gezeigt haben, wenn jene Aufstände wirklich von ibr ausgegangen wären. Viscount Jnagestrie legte Zeugniß ab für die Härte, mit »lcher Mehmed Ali seine Herrschaft in seinen Besißungen aut- ábe; er bezeichnete sie als die erdrüendste Despotie, welche es auf dem Erdboden gede. Von ihm befragt, zu we chem-Zwecke die Admiralitit die 2000 Matrojen zu verwenden gedenke, und 05 noch mehr Schisfe ausgerüstet werden sollte, antwortet: Lord John Russell, das zu Anfange des Jahres mehr Schiffe auë- Jerüstet gewesen seyen, als die Zahl der im Dienste befindlichen Matrosen erlaubt hätte, daß die Regierung daher damals den Eátschluß gefaßi habe, einige Schisfe abtakeln zu lassen, und au die Zah! der Matcosen noch mehr zu verringern , falls nicht Ec- ciznisse einwrâten, welche eine Verme! derselben nothwendig machten. Diese Ereiznisse seyen jeht eingetreten, und die Mini: ser machten daher den jeßigen Antrag, um in den Stand geseßzt zu werden, dieselbe Anzahl von Schiffen, welche bis. jet ausge- rástet gewesen, zu erhalten.“ Nach einigen Bemerkunzén über die veihitaißmßige Stätké der“ Franzdfischen ‘und def Englischen F'otte i1 dec Levanté, wobei unter Andérem Sir Charles Adam, einer der Lords der Admiralität, erklärte, daß die Eng- [schen Schiffe zvär nicht so groß wie ‘die Fanzdsischén, aber voll: fommen so gur bemannt seyen, und daß sie mehr Geschüße zum Bombenverfen am Bord hätten, als jené, würden die 2900 Mann ohne Weiteres bewilligt, so wie auch die für den Unter: hale dersel ‘en erforderl:hen 101,718 Pfd. St. “Das Haus be- willigte darauf eine Reihe verméíschter usgaben, unter Anderem 2530 Pfd. zum Ankauf von Gemälden für die National-Gallerie und 355,716 Pfd. zur Bestreitung bésonderer ‘Ausgaben in Ka- nade. Nach einigen Bemerkungéèn über die Art der Ver- wendunz wurden demnäh| “17342 Pfd. für die Ausga- ben der Expedition nah China zugestanden. Ebenfalls ohne Abstimmunz wurden 30,000 Pfd. für den Volks-Unkterricht in Großbritanien während des laufenden Jahres bewilligt, doch ließen es sich die Tories nicht nehren, einige Bemerkungen über diesen Gegenstand zu machen, der bekanntlih wiederholt Anfech- tunzen von ihnen erfahren hat, weil“ der aus Mitgliedern des Géheimenrathes bestehenden Unterrichts - Kommission, mit Aus- schluß der Bischófe, die Disposition über die “Verwendung der Summe sbertranen ist. neuerdings is bekanntiih in dieser Beziehung cine Uebereinkunft zwischen dem Erzbischof von Car- tetbury und dem Präsidenten des Gehéimenrathes, dém Marquis von Lansdowne, getroffen worden, welche den Bischöfen besonders in Betreff der Schul - Jnspection eîñtíge, wenn auch “nicht gerade wesentliche, Konzessionen zugesteße Bere Goulburn, von der Tory -Partei, erklátte bei der Diskusston über den Ber willigungs-Antrag, daß er, ungeachtet dieser Konzessionen sich doch nicht damit zufrieden geben könne, eine aus Laïén bestehende Kom- mission an die Spike des Unterrichtswesens gestellt ju schen. Herr Langdale, ein Reformer, benubte die eten it, um darauf aufmerksam zu machen, wie ‘nothwendig es sey, daß et- was für den Unterricht der fkätholishen Jrländer in London ge- s{hche, deren Zahl tr auf 100,000 angab. Ette der leßten De: willigunzen war die von 5418 Pfd. für die Londoner Universität. Eine wenig -interessante lange Diskuüssión veraniaßte dér Antrag des Herrn Duncombe auf eine Adresse an die Königin wegen Frei gebung des John Thorogood, eines Dissenters, der wegen Nicht zahlung von 5 Pfd. 6 Pence. Kircbensteuern (die Dissenters ha- ben bekanntlih schon lange Widerstand gegen diese Abgabe sür die herrschende Kirche erhoben)“ seit dem 16, Januar 1839 ‘im Grafschafts-Gefängnisse zu Essex gefangen ibt. Lord John Ruf: sell widerseßte sh dem Antrage schon aus dem Grunde, weil der Krone die Machtbefugniß fehle, den Gefängenen freizulassen; er erkflárte indeß zuglei, däß, seiner Ansicht nah, diejenigen Kirchspiels-Behdrden, welHe befugt seyen, die Freilassung anzu- ordnen, sehr weise handeln. würden, wenn sie cine solche Verss- gunz tráfen, da, so wenig Sympathie dieser Versuch, die Auf- hebung der Kirchensteuer zu veraulassen, bis-jeße gesunden habe, doch endlich das Mitleid mit’ einem ehrenwerthen Manne, wie dieser Thorogood sey, leicht zu energishèn Demonstrationen Ver- anlassung geben könnte. Sir Robert Peel sprach sich ebenfalls dafúr aus, daß man den Mann freilassen müsse, j-doch nur, weil cr wirklih aus gewissenhafter Ueberzeugung von der Unrechtmä- ßigkeit der Abgabe dieselbe verweigert hake Und. jedenfalls dur die lange Hast genugsam gestrafr scy; nichtédestoweniger sprach er die Ansiht aus, daß wegen ähnlicher Auflehnunaen nah wie vor auf diefelve Weise eerfahren werden müsse. Am Schlusse der Diskussion nahm Herr Duncombe scinen Antrag zurück.

London, 25. Juli. Ihre Majestät und Prinz Albrecht sind mit dein Herzoge und der Herzogin von Nemours gestern Nachmittags ron Windsor wieder nah London zurúckgekchrt. Es heißt, daß die Königin und ihr Gemahl am 14." August sich nach Brighton begeben werden, so daß cs scheint, als glaube man bis dahin mit den Pärlaments: Geschäston sertig seyn zu können.

Dirser Tage hat Pater Mathew in Jrland wieder einen Aufzug von 4900 Thcetotalisten veranstaltet. Sogar Lahme und Blinde waren hingest-ême , indem sie hofften, daß der Pa:er sie von ihren Uebeln heilen könne. Die Feierlichkeit begann mit ciner Messe, zu welcher hohe Einteittsgelder bezahlt wurden. Die Truppen waren nicht im Srande, dié Haufen in Ordnung zu halten, und Abtheilungen derselben zogen tro der neuen Pro- clamation mit Musik und Fahnen, ja sogar in Uniformen, in die Stadt Castletown ein. i der angebliche Mäßigkeits:- Verein \heint einen drohenden polttischen Charakter anzunehmen.

Uebèr die murhmaßlichen Wirkungen der Uebereinkunft, auf welche Lord T Merscon s Taf P eN T heiten, der Morning Post zufolge, - cingegangen teyn joll, äußert (h dieses Blatt (liénvécauiic Se Erfolg der ‘beab- sichtigten Maßregeln i| nur von der Znsurrettion in Syrien zu erwarten. Dorthin is die Englische Flotte unter Segel gegan- gen, dort werden aber zu gleicher Zeit die Franz ehide und díe Aegyptische Flotte, mit Landungs- Truppen am Bord, eintreffen. Der Avzug diesec Truppen hat die in der Nähe von Alexandrien versammelte, zum Einfall in des Sul.ans Gebiet disponible Streitmacht vermindert, andererseits aber hat der Pascha auch, wie sich zeigt, klar begriffen, wo der Entscheidungskampf um fein Reich ausgefoch:en werden muß, und er hat demnach alle seine

Truppen aus Arabien Und seinen úbrizen Erobérungen an sich gezogen. Das Söoiel, welches Frankreich" jet zu“ spielen hat, fiegt flar vor Augen. Es hat nur ten Pascha zu entschiedenem Mideritande zu ermuthigen. Dann tömmt es zu den Zwangté- Maßzregela, bei d nen England nichts thun kann, als ne Flotte zum Bombardement der Seestädte Aegyptens und zur ugs der A?gypti hen Flotte zu verwenden, wenn anders die Franzd- si che F'otte sih dazu hergiebt, den theilnahmlosen Zuschauer k a- bei zu ipielen; wir hdrea aber, daß i de1 Repräsentanten der Großmächte auf das bestimmteste erklärt hat, man würde niemals in grôßerem Zerthum seyn - als

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wenn man die Meinung hegte, Frankreich werde seine physischen Kräfte ruhen lassen und nur moralische Mittel zur Anwendung

bringen, wie sich die Dinge auch gestalten möchten. Doch dem sey wie ihn wolle, wirkjamc Zwangéemittel befinden sich nur in Rußlands Händen. Die Truppen des Pascha's mögen vielleicht

beim ersten Angriffe abermals cine Ninbi-Schlacht liefern und ewinnen, dann aber wird die in Bereitschaft aehaltene Russische lotte den eroberten Kanal hinab nach Konstantinopel agleiten. ie Thorheit unsereë auswärtigen Politik wird dann ihren höch- sten Gipfel und ihr Endziel erreicht haben, und besißt die êffent- liche Meinung in England noch einige Krast, so werden Lord Palmerstons und seine Kollegen sinken, um nie wieder bervor- zutauchen. Aber sie werden eine Erbschaft unverbesserlichen Un- heils hinterlassen.“ i : Der ministerielle Globe sagt in cinem Artikel über den Auf stand in Syrien unter Anderem: „Es ist oft vorgekommen, daß Männer von niedriger Geburt und chne Erziehung durch ihre natürlichen Anlagen, durch die Kraft ihres Geistes, durch cinen Verein glücklicher Umstände, durch Aufruhr, Trug, Ränke und Gewalt sich zur Macht -emporgeschwungen haben. Da solchen Männern aber die. Ansichten und Gefühle, welche sie allein zu der hohen Stellung: befähigen konnten, zu der sie sich erhoben hatten, nicht —_—__ ‘ihre feühere Erzichung eingeflößr waren, so mißbrauchten sie-fast- imer die Gewalt, welche sie erlangt hat- ten. Und gerade durch dieselben Cigenscl aften und Anlagen des Geistes, welche sie zu-Empdrern gegen ihre rechtmäßigen Herr- scher machten ,- wurden? sie auch Tyrannen und Unterdrücker des Volks, das sie zu regieren hatcen. “Am Ende aber brach der Bogen, der zu \{harf anaespannt wurde. - Verzweif ung gab den Unterdrückten einen Muth, welchen die Tyrannei schon gebrochen u haben glaubte, und der Bau der Ungerechtigkeit, welcher cin Wert von Jahren war, stürzte in wenigen Monaten in Trüm- mer. Wir sind geneigt, zu glauben, daß Mehmed Ali jelzt cin solches Loos erwartet, wenn er nicht Klugheit genug besilt, durch | zeitige Unterwerfung unter seinen Herrn die Gefahr zu vermeiden. In der Morning Chronicle liest man in derselben Dns La „Die Französischen Journale bezüchtigen die Englän- * der der Veranlassung und Nährunz des Aufstandes in Syrien. Sie sind alle darin einstimmig, Jbraham Pa‘cha's Regiment so

Herr Thiers vor einiger Zeit -

milde und die Bergbewohner des Libanon so gedul: ig zu finden, daß ein Aufstand der Lebteren gegen den Ersteren nux durch Be- treiben Lovd Palmerston's denkbar sey. ‘Unser Minister der Aus- wärtigen Angelegeaheiten ist dem Französischem Journaliómus in deu Tod dirbaRE Kein widriger Unfall kann im Orient sich begeben, den man ihm nicht Schuld gäbe. Und dech lesen wir in einem achtbaren Französischen Blatte, daß Frankreich steis cin Patron der Maroniten und der chrisilichen Bexölkerurtg in den Syrischen Bergen gewesen sey. Wenn dies wahr ist, #6 erklärt sich, weshalb der Französische Konsul in Damaskus so streng ge- en die armen Juden war. Unsere Nachbarn sollten aber in der That uns mit solchen widersinnigen Anklazen verschonen. Sie sollten wahrheitsgemäß eingestehen, daß der Aufitand in Syrien durch die Härte und Verhaßtheit der Aegyptischen Beherrschung entstanden is, und. daß die Englische und Französische Flotte nach Syriens Kästen ‘abgesegelt seyen, nicht um den Aufstand zu näh- ren: oder zu s{hüßen, fondern: um zu erfahren, wie die Sachen stehen, und um die Tüxkèn und Aegyz ter zu verhindern, diesen Anlaß zu einem Friedeßsbrüthe zu benußen.“ :

-- Bei der diesjährigen Zusammenkunft -des Königlichen land- wirthschaftlichen Vereins „die zu- Cambridge stat fand, und an welcher gegen drittehalbr«@ufond Menschen Theil nahmen, sprach Sir R. Peel’ besonders. über die Untrent:barkeit der Aurikustur- und Fabrik-Jnteressen- und ‘äußerte seine Freude darüber, daß die nächste Verjammlung dieses Vereins gerade ax deim - Haupt- Mändungsort der Britischen Manufakturen, nämlich in Liver: pool, gehalten werden solle, so daß das Handels : Juteresse und das landwirthschaftliche einander Auge in Auge gegenübertreten würden; „„denn“/, sagte. ce „die Fabriken können nichr blühen, ohue einen gedeihlichen, Einfluß über den Ackerbau auszugießen, und der Ackerbau kann nidt abnehmen, ohne die Fabriken mir in seinen Verfall zu verwickeln. Zugleich wird das Aufiichten unserer“ landwirrhschaftlihen Fahne an jener Küste, Schotiland so nahe und Jrland gegenüber, auch diejen beiden Ländern cin er- freuliches Schauspiel darbieten; fe wird Schott'and verkündi en, mit welchem Erfolg England dessen Beispiel nachgeahmt hat, und wird Jr- {and auffordern, auf gleiche Weise das unjere naczuahnicn.*“ Auch der Gesandte der Vereinigten- Staaten, Herr S keventon, wohnte dieser Versamm!ung bet. Er - berührte in seiner Rede besonders die- zwischen England und Amerita obshwebende Granz- frage und drúckte seine Hoffnung aus, dies:lbe sriedlich beigelegt zu sehen. „Unser Jahrhundert“, sagte cer, „ist zum Glück die Menschheit kein kricacrisches mehr. Lange vorüber sind die Zeiten, wo Feindseligkeit der natürliche Zustand des Menschen uad Friede nur eia schwieriges und gefähruches Experiment war. Heute sind, Gott sey Dank, der Soldat und sein Schwert nicht mehr die einzige Sicherheit der Völker. Der Lehrer, nicht der Krieger steht im Felde. Sittliche Macht ist az die Stelle der physischen getreten, und die Herrscher der Weit werden bald be- greifen müssen, daß sie sich zum Schuß süx ihre Throne weniger nach Heeren und Gencralen, als nach tugendhaften, aufzetlärten Mannern umzusehen haven.“ :

Die Ostindische Regierung hat beschlossen, daß alle Briese der Offiziere und Gemeinen, welche: an der Expedition gegen China Theil nehmen, portrofrei besorgt werden sollten.

Die Spanischen Effekten haben -sich, tros der Nachricit von der Cnilassunz Eépartero's/ besser gehalten, als man erwar- ten fonnte. ; 11455

Nach dem Globe besorgt man ian der City, daß in Fo!ge der Entlassung Espartero's" die südlichen Provinzen Spauiens in Bewegung gerathen würdenz die Einwohner derselben folien ganz zu Gunsten der exaltirien- Partei gestimmt und der Regierung der Moderados abgeneigt segn.

Ein Pcrovinzial-Blatt ‘behauptet, Don Carlos und Dem Mi- guel würden zu Grantham auf dem Landsiße des Marquis von Granbvy erwartet.

Dlle. Taglioni wurde hier noch zu: einigen Vorstellungen er- war.et; allein ihr Vater schreibt aus Paris, sle werde durch Ver- háttnisse, von denen die Zukunft sciner Tochter abhänge , länzere Zeit dasclbst aufgehalten werden. : L

Die verschiedenen Kirchspiele Dublins veranstalten Versamm- lungen, um D'Connells Plan, die Aufhebun1 der Union betref- fend, zu unterstüßen; bis, jeßt er jedoch bei noch keiner Per- son von einiger Bedeutun z in dieser Hinsicht UnterstÜßung gefunden.

Berichte aus Neu-Seeland vom 26. März lauten nicht ganz aûnstia. Die Bu\chklepper machten das Land unsicher, und die Tabacks-Aerndte war úberall mißrather. ' :

Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Juli. Der Kdnig hat kärzlih von dem

Kaiser von Rußland cin Paar große außerordentl; s{chdöne und

| zen bei sciner Ankunsc an der S chiffbrüke.

werthvolle Vasen von grünem Malachit mit Ornamenten ren rei vergoldeter Bronze zum Geschenk enhal-en. Auch der Kb- nig der Franzosen sandte unserm Monarchen ein ähnlictes Ge- schenk, nämlich zwei große, prachtvoll gearbeitete Vazch von Se- vres-Porzellan, die besonders auch dur ihre Malercien von he- hem Kunslwerthe sind. Als Sinnbilder der Tapferkcit und der Krafr sînd darauf die Genien des Mars und de: Bellona dar- gestelll. Sämmtliche Vasen sind jeßt in dem sogenannten Ro- then Salon in den Zimern Jhrer Majestät der Königin auf dem Schlosse aufgestellt.

Der Minister der auêwäürtigen Angclegenheiten, Freiherr Stjerneld, gab am Listen zu Ehren des hier aawescnden Königl. Preußischen Generals der Kavalleriz, von Borstell 7 cin großes Diner, zu welchem die meisten Mitglieder des diplomatischen Corps, so wie die G af:n Brahe und Löôwenhielm und der Ge- neral Freiherr Cederstrdm eingeladen waren. Am 22fen war cin ähnliches Diner bei dem Reichs - Marschall Grafen Brahe. An demselben Tage Vormittags hatt: Se. Königl. Heheit rer Kron- prinz mit dem General von Borskell die Ka'crnen und Ctablisse- ments der Garde-Regimenter zu Fuß und zu Pferd und der Ar- tillerie besucht. Heute hat der Kronprinz vor dem General ‘von Borsiell cin großes MaußLver auf tem Ladugärdegárd ausfähren lassen und dann mir demelben die im hiesigen Hafen befindliche Station der Königlichen Flotte besuct. Mittags war bei ZJhren Majestäten auf dem Schlosse Ro*endahl ein großes Diner, zu weleeu außer dem genannten Preußischen Gcneral auch der Graf Wedel-Gêdens aus Hannover cingeladen war, welcher im

ra's von Borstel und unter dem Ober - Befehl unseres Königs gedicnt hatte.

Der seit lingerer Zeit auf Urlaub von hier entfernt gewescne Kaiserl. Oesterreichische Gejandte am hiesi-en Hofe, Graf Woyna, ist am 2isten d. M. hicx wieder cingetreffen.

Der Bibliothekar der Universität Upsala, Professor Schröder, hat sih nach Hesingfors begeben, um die Glückwünsche der Schwe- dischen Universität zu der zweiten Säkular- Feier der Finnländischen Hochschule zu überbringen. Auch Bischef Franzen, der im Jahre 1789 zu bo promovirte, is nach Finnland abgereist. t

Ain nächsten Sonntage wird hier das alljährliche „Bellmant- Fest‘/ mir besonderer Selennität gefeiert werden, weil es zugleich das Sáäkular- Fest des berühmten Schwedischen Dichters Kail Michacl Bellman ist.

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Kiel, 25. Juli. Der Großfärst Konstantin kam gestern Abend auf der Rückreise aus Deutschland hier an, und begab sich sogleich an Bord der Fregatte „Aurora“. Eine Ehrenwache des Lauenburgischen Jäger: Corps mit Musik empfing den Prin- Nachdem derfelbe am Schleswig- Holikeinschen Kanal die Schl use und Brücke zu Holtenau in Augenschein genommen hatte, sind heute Nad m'ttag die Fregatte „Aurora“’, die Korvette „Fürst von Warschau“ und die Brigg „„Nestor““ unter Segcl gegangen.

Jbchoe, 27. Juli. Jn der sccsen Sikung der Holjtei- nischer Stände: Versammlung wurde der rektifizirte Entwurf der Adresse von dem Berichterstatter, Obergericht Adrokar von Prat:s gen, vei! lesen. Sie lautet folgendermaßen :

„„Allerdurcblauchtigster, Greßmächtigster, Allergnädiger Kênig und Herr! Die Stände-Versammlung des Herzogthums Holstein, zuw ex jienmale auf Ew. Kêenigl. Majenät Besfebl zufammenderusen, um Tie Rechte anszuliben, welche das allgemeine Gesey vem 2W. Mai 1831 dem Lande ertheilt, genügt nur dem Drange des Herzens, weun sie als geseuliches Organ des Laudcs die Geslhle der Ebrfurc;t und, uuwar- delbaren Treue ausspricht, mit deueu die Versammlung Ew. Köéuigl. Majesiät, dem anugestawmten Fürslen idre Huldizung darbringt. Mit Ew. KLnigl. Mojestät bat das Laud im vorigen Jabre den Ver: "u cines Fürsten tief empsttudeu, den Biederkcit und Herzenegüte, so ¿vie väterliche Liebe z1 scinem Volke und die de.nselbeu gezebeneu Woebltbaten cinen unvergänglicen Namen in den Tafein der (éeschichte sichern. War cs dem verewizien Küuige vorbehal! ‘ten, durch die zufêrter eingefübrten Prorinzial « Stäude sein ¡Volk für die pelitise Müändlgkeit ver,utercitcn: so linen wir es als eia Werk der allzuútigen Vorsehung betrachten, daß zur Serge für die Enutwicelung und Ausbildung der dem Laute vers Kiebeucn Justitutionen in Ew. Kinigl. Majestät ein Herischer auf deu

#Tbron berufen ward, dessen allbefannle hebe Einsichten und erbabeue Wesiunungeu, wie desseu rast!ofe Thätigkeit und unermüdlicher Eifer Für das efecutliche Wobi uns eine Viraschaït darbietey, daß dem wah- "ren Jateiesse des Landes und deu A:.forderunzgen der Zit die erfors derlicze Vecücts chtigun 1 nitt feblen werde. Schen die Köuigl. Ur- tunde tem 3. Tezeuber v. J. spricht die No bwai di;keit ciner Vers besseruva der Berwa!tiung aus, un hoffen wir zurersichtlich, daß es Ew. ini l. Majesiät gelingen werde, baldigst die Aenderungen“ cin- ireten zn! lasscu, welcke unumadrg!ih retbwentiz siud, um die Berwa!s iung zu verciusachen, den Geschäftsgang zu beschleunigen und dic Erfüllung der Königlichen Absicht zu sichern. Danibar anerkenncud die vielfache Bes clctsichtigung, weiche unser Rath kei der Erlassung der Gescte, die tm Jabre 1534 von der Negierung vorgelezt worden, gefunden, anerkenncud gieichfalis, daß die Geseue nicht gezebven worden, deren Erlassung die Be. sammnilung hat widerrathen müssen, sprechen wir insbesondere unsc- ren Dauk dafür aus, daß au sen während uuferer jegigen Sigung durch den Kommissarius Ew. Kénigl. Majestit eif'Ärt worden, wie die in Folge der neuen Zollokduung vermebrieu Zoll-Jutraden zum Besicu der Herzogthümer verivandt werden souen, Be irTauensvoll bezen wir zugle:ch die Hoffnung, daß die fríiberen Auträge der Versammlung, teren Sewflligulig Alergitädiust zugesichert werden, nach Beendiguug der bereits anzeordneten Voerarbeiten,-baldigsi gewäbit werden. Tach den uns gewordenen Mitheilunzen wird eiu vollständiges und zufrie: denfiellendes Budget für das nächstfommende Jahr verfaßt werden kin- neu, und hegt das Land die Erwartung, däß die ven Ew. Könial. Majestät befoblencn Maßregeln zur Orduung der Fiuanz: Verwaltung namentlich die Ausarbeitung des Entwurfs cizics Penfions - Geseyes, die Befchräikung der Gratificati-ncu 1nd die angeerd:.cien Erivarun- do in den verschiedenen Zweigen der Verwa!tungo, av eine wirkliche Verminderung der Ausgaben, welche allein eine wesentlize Verbesse: run 1 des &lmanz-Züjt indes begründet, berbeifübren werden und daß diese schon durch den nächsien Recyenfchafts - Bericht der Finanz -Ver« waltung zur Kunde des Laudcs gelange. Die Anerlennung, weiche die dringenden Verslellungen der früheren Stände-Versamm!ungen, in Bee treff des SFlitanzwesens gefunden, giebt uns kie Ueberzeugung, daß Ew, Kénigliche Majestät in der Begutachtung des u cutiwpcrfendeu Buds gels und der damit verbundenen g. sezlihen Aucrdnunçcen dur die Stände, cius der wesentlichen Mittel finden werden, um cine sortschrei tende Verbesserung der Finauz- Verwaltung zu untecsilitcen und ver der Wiederkebr cincs Zustandes zu sicern, wie solch.x in den Anrtägen der frübercn Stände-Versammlungen daracleat worden is. C w. Kenig- liche Majestät baben, nachdem die Directicn der National Bouk es ats gelehnt, die von der Versammlüng beautragie Nevisien der Verbältuisse des Banf-Jusiituls zur Nalicnal - Bank eintreten zu lassen, befoblcy daß zur Einsicht der Versaumlunz die Nach: ichten und Aufllirungen vergelegt werden, welche auf die angebrachten Beschwerden dcr Siän“e sich bezieben, und werdcn ir deu Mittheilungen herüber, wie lder Ei Ne der Herzo thümer an die Natienal-Bank überbanpt, und d O auf ele Zahlungen, welche die Finanzen der Naticnal- i avre 1838 geleistet und zugesichert baben, entgegensehen ;

ciner folgenden Versammlung vorbebaltend, fernerc Anträge zur Gel tewdmachung der Red 1e der Herzogtbl;mer Ew. Königl. Majesict allere

Deutschen Kriege von i815—14 unter dem Beschl des Gene- -

unterthänig]t vorzulegen, da die für die diesjährige Diït beivilligte Zeit nicht ausreichen dirfte, jene füe die Pér: eitdämer so G E gen Ansprüche zum Gezcnstande unserer Verbaud!unz ¡u machen. Mtt dem Stra ledud, dessen Ausarbeitung Ew. Königl. Majestät befohlea haben, steht in der engjiten Verbindung die nothwendige, in Folge des stattgebabten Brandes unverzüglich vorzunehmende Einrich- iung der Straf - Anstalten, und dürfen wir mit Ziversicht erwarten, daß vor einer definitiven Beschlußnahme die verschiedenen Vorschläge wegen der nothwendigen Aendervngen und Verbesserungen der Straf- Anstalten nebt vellstäudigem Kosten-Anshlaze dec Stlnde-Vernm- lung zur Prüfung vorgelegt werden. Ew. Königl. Majestät baben der mit dec Ausarbeitung des Straf - Gesenbuches beauftragten Kom- mission den Anflcag ertheilt, darauf binziiw'rfen, daß die Kriminal: Geseyaebung für die Herjogthümer nud das Kévigreich möglichst über- cinitimme. So wenig wir das Wüuschensperthe einer möglich} glei- chen Straf-(esezzevung verkennen, so wird doch nur cin ‘den neueren Deutschen Straf - Gesez1ebungen ich ansch!ießentes S traf - Geseßbuch valtnifsen und dem Kultur: Tus ; Xioathum Doißei dent Verhäl / enm Küiltur: Zustande des Herzogthum Heistein angemessen sevn sônnen. -= Mit Bedauern baben wic vecnommen, das die Pcüfang der Ecörternnzen, welche der Erlassung des allgemeinen Geseyes vou W, Mai i831 vorangegangen sind, Ew. Kéuigl. Majestät 41 der Ereffuung bewogen hat, welche über den ven uns zur Äler- böôchslen Genchmizung vorgelegten Entwurf einec Städte-Ordnung füc das Herzogtbum Holstzin uus wmiigelbeili ijt Wir werden uns beeilen, die ‘ttheilnnz E.o. Königl. Majesiät zum Ge-cnstande der forgf4l- tigsten Ecoägung zu machen, zu dec unsere Plicht gezen unseren Lan- desberrn und gezen das Land, weiches wir vertreten, uns um #0 mebr veranassen muß, als bei einer Änst:tuticn, weiche bestimmt it, das Band des V ‘rtrauens zwischen Füist und Voik immer fester zu knüpfen, tie-Vecsammlung es nur für ihre beiliaste P licht balien fann, bei Deu: lungeu der 1.funde, welche die Proviniia!-Stände einfübrte, ibre An- sichten effen und frei ihrem wahrheitsliebcnden Fürsten verzulegen. Die Versaunulunz wird desbha!b auch über die Rechte der Provin- zial - Stände zur Beschlußnahme über die Kommünal : Angelegenbet- ten ín jedem - E reien das Nesultat ibrer avermaligen Erwägung Ew. Könizl. Majestät demnächst alleruntertbänigst vorzutragen sich er- laube. - Ew. Köuigl. Majestät haben gerubt, mebrere (Geseke cut- werfen und uns vorlegen zu lassen, die eben so umfassend als wichtig und darauf berechnet sind, Verbefferungen einzuführen und tief gefüh!- len Uebe!släuden abzubeifen. Dies daufkbar ancr!ennend, werden wir uns bemüben, möglichst dem Zweck zu genüzen, zu dem Ew. Majestät erhavener Vorgänger in der Rezierunug die Provinzialstände ins Leben rief, um die-Konig!. Gesez-Entwürfe der sorgfälttgsten Erwägung zu unterziehen, so wie Bitten und Wünsche, die das W-hl des Herzog: thams betreffffeu, zu deu Stufen des Thrones Ev. Königl. Majejiät riederzulegen. Goft erhalte lange König Chrijiian den Achten dem Lande und seinen getreuen Umertbanen. Jyebce, den 23. Jüli 1840, Ew, Königl. M 1yestät allerunterthÄnigste, treugehorsamsße Versammluna der Provinzialstände des Herjegthums Holstein. G. L, Ba!emann, Prxásident. L. P. W. von Praugeu, Berichterstalter des Ausschusses.“

Deutsche Bundesstaaten.

Bamberg, 23. Juli. (A. Z.) Die Nachrichten von Verei nig'inz der Sachsen-Weimarscifen Regierung mit den Regierun- gen von Meiningen und Gotha-Koburg zum Behuf der Anlegung eines Central-Eisenbahn-Systems, wodurch das dfliche mit dem westlichen und das ndrdlihe mit dem südlichen Deutschland ver- bunden werden soll, bestätigen sich. Man rühmt besonders den Eifer, womit ‘der Herzog von Koburg diese große Angelegenheir unterstägze. Es soll bereits ausgemacht seyn, taß Abgeordnete dec drei Regierunzen in den ersten Tazen des Mönats August in Meiningen zusammentreten. Man versichert, über den Haupt- punkt daß nämli) die drei Regierungen in dieser Sache sich vereinigen, und sich wechselseitig verbindlich- machen, darin nur gemein!chaftlich "zu handeln sey" man bereits so gut als ein- verstanden. Auch hätten sie zuni Voraus ihre Geneigtheit, diese qropar ige Unternehatunz durch die Garantie eines Minimum- Ertraas zu unterstüßen, sh wechelseitig uitgetheile. Es ist kei- nem Z veifel unater vorfen, das bei dem sehr bedeutenden Waag- rena « Transport zvishen Main und Weser und zvishen Werra und Saale diee Eisenbahnen cinen shduen Rein - Ertrag ver: sorechen, uad daß, wenn von Seiten der Staaten nur 5 oder 41/4 pCr. Minimum-E-craz garantirt werden, die dazu erforder- lichen Fonds \ ‘bueil. ch finden wúrden. Für uns und für gan Bayern ij dies ein hch erfreuliches Creigniß. Denn wen auc der Verkehr z vischen Nürnberg nnd dem Main an un fär sich s:hon eine Etsenbahn aust-azen dürfce, so wird ein Baye risches Cisenvahn.Sostem doch erst durch die Verbindung mit den mittleren und ndedlicben Deutschland ermöglicl-t. Diese Verbin dung aber kann durch feine Bahn auf zveckmäßigere Weise rea lifirt werden, als durch die von Bamberg nach dem Jsgrund von da nah dem Werraagrund bis Eisena, wo sie cinerseit mir der Bahn nah Kassel, andererseits mit der nah Halle und Zeipyiz über Gotha, Erfurt, Weimar und Naumburg zufam- menlaufen würde. Mit dieser Route is die über Hof und Altenburg nah Leipzig nicht in Vergleichung zu stellen. Denn wen dig leßtere uns einzig und allein mit dem Clbe- Gebiet in Verbindunz set, fo bringt uns die erstere einer- ses. mit Kassel und dadurch mit dem gauzen Gebiet der Weser und der Nordsee, sodann vermittelst Fortsezung der westdstlichen Bahn von Kassel durch Westphalen mic Köln, dem Niederrhein, Belgien, Holland, ganz Nord - Frankreich und England, anderer- seits aver auch mir ganz Thüringen, Sachsen, dem dsilichen Preu- ßen und der Ofsee in dirckte Cisenbahn - Communication. Von Bayerischer Seite dürfte man den Vorschritten der Herzoglichen Sächsischen Regierungen um \o Lereitwilliger entgegenkommen, als dem Main - Donau - Kanal dadurch schr günstige Aussichten erdffaet werden, Die Realisirung der neu eröffneten Subscriy- tion auf die Bahn von Nürnberg nach der nördlichen Reiche- e aber kann jelzt feinem Zweifel mehr unterliegen. Kemmt das Thüringische Central - Eijs¿nbahm - System in der ange- führten Weise zur angeführten Weise zur Ausführung, so gehört die Bahn von Närnberg nah der nördlichen Reichs- Gränze zu den vorcheilhaftesten in Deutschland, und ihre Actien dürfren noch in diesem Jahre bedeutend steizen. Dazu kommt, däß jeßt eben auch in England und Frankreich alle Eisenbahn: Actien sehr in die Höhe gegangen sind.

Leipzig, 27. Juli. Der als Künstler rühmlich bc- kannte Apelt, Besiker eines geographischen und lithographischen Instituts hier, hat fürzlich das lse Heft des Atlasses sämmitli- cher Eisenbahnen ron ganz Déèutschland incl. Preußens und Oesterreichs veröffentlicht, worin die Karten der Leipzig -Dresde- ner, der Leipzig, Magdeburger und- der Berlin- Anhalt: Cdthener Ei‘enbahn, mir vorzüglichem Fleiße gearbeitet und ausgeführt, cûthasten sind.

M Die Opera:ionen des Schiclens nach der Dieffenbach chen “ethode werden vom 7. Franke hier mit eben so viel Umsicht als N C B Königl, S4

¿r neueste (2e) Bericht der Königl. Sächsischen konzessîo- E G.sellschen Warteschul- und Beschäftigungs-Anstalt se t Bewwete rut von E. Heinrich in Dresden) is ein erfreulicher leich a dem jelzigen S treben, der Armuth aufzuhelfen und Eau at Erziehung und Bildung zu besdrdern: Es is zu wün- ens d:r Plan dieser Anstatt allgemeiner bekannt werde.

Die nasse Witterung in den létin Tagen is der begonne- nen Eetraide-Aerndte sehr hinderlich, wenn hon der Obstceife förderlich gewesen. Dennoch wird b ciniger Soanenhise die Aerndte sehr ‘ergiebig ausfallen.

Nath ‘der neuesten offiziellen B&Fanntmachung beträgt die Einnahme von der Leipzig-Dresdener Eisenbahn bei ciner Perso- nen-Fréquenz von 10,308 7760 Rthlre. 10 Gre. und cinem Gú- ter-Transport von 2116 Rthle. 21 G, im Ganzen 9877 Rethe. 7 Gr. Die Actien sind zu 104 pCr. angeboten und die Mag- deburg-Leipziger zu 111'/, pCt. gesuchl Das Juteresse an den Dampfwagen-Fahrten is nicht im Abnehmen, wovon die neuer- dinzs veranstalteten mehrfachen Ex:ra-Fahrt:n Zeuzniß sind.

Karlsruhe, 24. Juli. (Schwkib. M) Am 29. (ugust soll die Cisenvahn von Mannheim nah Heidelberg cröffner wer- den. Die zu 120,600 Fl. veranschlagk Eienbahn von hier nach Knielingen ist neuerdings wieder auf Hemmnisse gestoßen, indem man sich, dem Vernehmen nah, üle: den Endpunkc bis jet noch) nicht vereinigt hat. Die großm Post-, Wirths -, Bade- und Zoll. Gebäude auf der Maximiliaye-Au werden mit náct; stem Frühjahre begonnen. Die Aerndte hat in hiesiger Gegend mit Gerste und Korn bereits freudiz begotincn, und allgemein lobt man Aualität und Quantität. Auch die Reben schen allen! ha!- ben, wo sie nicht durch Hagel etwas gelitten habcn, schr sd ôn.

Kasíel, 27. Juli. K A! In der Sib er Stände-Versammlung vem Ste e M Tren áne den Geseßz-Entwurf, die authentische Jistetpretation dcs §. 28 ter Gemeinde Ordnung betreffend. Man trat dem Antrage auf An- nahme des Geseßes bei. Herr von B(umbach 1.1. berichtete úber die Einführung der Althessi)chen Grundsteuer in den übrigen Lan- destheilen, mit dem Antrage, die Regierung um andere Vorlage zu ersuchen. Die Landtags: Kommission gab zur sofortigen Be- rathung nicht ihre Einwilligung. Herr Pohl berichtete noch zu dem Gese6-Cutwurf über den Bezug der Feldrügebusen , welches mir einer Redactions : Veränderung g(nchmigt und die Sib6ung hierauf geschlossen wurde. i 3

Oesterrei.

Wien, 23. Juli. (Nürnb. Korr.) Das neue Stcmpel- Patenc ist Allerhöchsten Orts nun sanctionirt, aber nech nicht publizirt worden. Man hat in Betrcff dieer Steuer mchr Rück- sicht auf das Erträgniß der kleinen Stempel genommen , welches auch das bei weitem größere is; und die hohen Stempcl, welclie jezi bis zu 1000 Fi. C. M. hinaufreichren, so weit abgeschafft, daz der tóchste nun 70 Fl. C. M. nichr übersteigt.

seine Armee festlich empfingen. Der Augenblick is çekommcn, wo déx Thron sich durch seine eigene Tugend rettew fann, intcm er sich sür das Volk erklärt.

In der heutigen Nummer desselben Blattes liest man: „Die Zeit is allmächtig im Entlarven. Die Welt wird jekt be- urtheilen können, 0b die heuchlerische und servile Partei, die cine cben o feige als treulose Wuth gegen den unbesiegbaren Herzog von Vitoria cnitfalzet, die wahrhafte Verbünde:e der Karlisten ist, oder nicht, und ob sie jeßt noch die Frechheit haben fann, die liberale Partei wegen des furhtbaren Elends anzuklagen, das auf nn“er unglückliches La7d gehäuft worten ist, auf unser Vater- land, das, durch Verrath und Jnfamie dem Den Carlos zur Beute daroeboten und nur durch Espartero und scine tapfere r- mee vom Untergange gerettet, abermals durch cinen im Finstern schleichenden und dem Feinde der National:Unabhängigkcit ver kauftcn Klub in cine drohende Gefahr gestüßt wurde. Was hät der Herzogcön Vitoria gethan, um diese händlihe Undankbarkcit zu verdiencn, die er erfährt? Wir wellen nicht von den großen Diensten, die er dem Lande geleistet, oder von seinen zahlreichen und ruk,m- vollen Siegen sprechen, sondern nur erwähnen, daß cr vorzu- schlagen hat, die constitutionelle Armee auf ciocm impesanten Fuß zu erhalten, bis das Repräsentativ - Systcm befestigt, ter Friede dauernd gesichert und die Nation dadurch in ten Stand gesclzt isk, den ihr unter den übrigen Mächten gebührenden Rang einzunchmen. War es etwa besser, die tapferen Krieçcer, die mit ihrem Blvte den Triumph der constitutionellen Sache ers kauft haben, dem Hunger, dem Elend und der Verfolgung preiszugeben? Wir wissen in der That nicht, was den chrenwertheu Herzoz mehr s{merzen muß, ob die Herausforderungen ciner in Finstern schleichenden Coterie, oder der Temüthigende Veraleich zwischen einem mit Lorbeern gekrönten Gcncral und cincm Percz de Castro.‘ Weiterhin heißt ee: „Wir erfahren aus sicl; ercr Quelle, daß Se. Cxcellenz der Herzog von Vitoria sich mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln der Sanctionirung des Muni- zipal-Geseßes widersckt hat; allein seine Anstrengungen waren rer- gebens, er wurde besiegt durch Personen, die wcit weniger Bc- we.se ihrer Anhänglichkeit an das conskitutionelle System geçeben haben. Der Herzog hat deshalb seine Entlassung genommen und seine sámmilichen Aemter und Würden niedergelegt und als cins zige Belohnung für olle seine Dienste nur um die Erlaubniß ge- beten, sich in seine Heimath begebcn zu dürfen. Was soll aus Spanien werden, wenn diese Entlassung angenommen wird? Welches Schicksal erwartet die tapfere und trcue Armee? Wir hoffen, den Jnhalt des Entlassungs : Gesuchs unseren Lesern mit- theilen zu fênncn. Es is dies cin zu fostbarcs Dokument, um es der Geschichte vorzuenthaiten. Wir hdren auch, daß dieses

Wien, 25. Juli. Se. Majestäc der Kaiser haben die durch das Ableben des Generals der Kavallerie, Grafen von Crenne- viile, erledigte Capicain-Lieutenante-Srelle bei der ersten Arcieren- Leib-Garde, dem Oder - Lieutenant derselben, Feldmarschall: Lieute- nant Baron Wailet, die dadurch cecledigte Ober - Lieutcnants- Stelle dem Unter- Lieutenant derselben Garde, Feldmarschall-Lieu- tenant Freiherrn von Fürstenwärther , und die dadurch erledigte Unter:Lieutenants-Srelle, dem Feldmarschall: Licutcnant und Mis litair - Kommandan:en zu Troppau, BaronMengen, verlichenu.

S ch wei p :

Schaffhausen. Auch von Wien aus wird in der All- gemeinen Zeitung der Nachricht Widétsprochen, daß die Herrn Jarcke und Philips hierhergetomzmew* je;en;, unk den A- ristes Hurter auf semer Neise zu begleit. n:

Baselland. (Bas. Z.) Nachdem am 9. Juli der Salz-

Prozeß des Herrn Merian dergesta!t vom Bezirks - Gericht zu arl:eheim zu dessen Gunsten entschieden worden, daß der von Seiten der Regierung auf seine Salzquelle aeclegte Arrest aufge- hoben und die Gegenpartei in die Kosten verfäilr wurde, so wird nun dieses Urtheil sowohl in formeller, a's matericller Hinsichr als nicht rechtsfräfcig angegriffen. Einmal soil dem Herrn Be- zirks - Statthalter als Vertreter der Regierung nich: die übliche dreimalige Vorladung zugekommen, fondern gleich beim cisten Nichterschcinen desselbeu abgeurthe:lt woxden seyn; zweitens ey ¡Arrest genannt, was einfaches polizeiliches Verbot jey ; drittens habe cin Untergericht hier Tur) einen Federzug das dem Saate seit Jahrhunderten zustchende Recht des Salz-Regales aufgeho-

ben, nachdem die oberste Behörde zweimal feierlich auêge{prochen,

es dürfe während 70 Jahren von Niemand als von Herrn Glenck Salz gegraben werden.

Ll e it

Mailand, 22. Juli. Am l7ten d. M. um- 7! l, Uhr Morgens wurde hier auf der Sternwarte cine heftige Detona- tion in der Luft wahrgenemmen. Später erfuhr man, daß man in demelben Augenblicke zu Locate am Himmel eine große Feuer- kugel gesehen, die ihre Richtung von Nordost nach Süden nahm und sich hernach ia zwei Hälften theilte, deren jede die Form einer Rakete hatte. An anderen Orten haite man zu derselben Zeit in gleicher Richtung drei leuchtende Körper von weißlicher Farbe wahrgenommen, und zwar waren ‘dieselben nach etwa ciner halben Minute von ci'em ganz ähulichen Tone begleitet, wie man ihn hier gehöre. Man hat solche Nachrichten bereits aus Octen erhalten, die 20 bis 30 Meilen von Mailand entfernt sind, und die Sternwarte erwartet deren noch mehrere zur Auf- flarung des merkwürdigen Phinomens.

S panien. Barcelona, !8. Juli. Der hiesige Constitucional, das

folgenden Artikel: „Der Erhalter des Thrones J abella's und der Regentschaft Christinen's hat sich nicht ciner Handlung beige- sellen wollen, die cin Verbrechen gegen die Nation ist. Der Vertheidiger der dfentlichen Freiheiten hat in den Augen des Volks -nichts von seinem Zauber verloren, und wenn die Kühnheit der Minister so weit gehen sollte, daß sie die Emlassung dieses unbe- siegbaren Heros annchmen, so werden sein Degen und sein Name, so wie die Schwerter der Gefährten seines Ruhmes um die

und seiner Gefahren hinreichend eyn, Freiheit zu schüßen. Die Minister sollten indeß nicht verg-ssen ,

welche Folgen die berüchtigten Ordonnanzen des Herrn von Poligna: îm Jahre 1830 hatien; sie sollten wissen, daß wenn auh in Spanien, ia diesem für. die Vertheidigung der Gesebe bewaffneten Lande, der von der Unschuld eingenom- mene Thron nicht umzestärzt werden kann, dennoch daselbst wichtige Ereignisse eintreten können, die, wenngleich in ihren Re- suítaten heiljam fär die Sache der Freiheit, dennoch nothwendig von Katastrophen begleitet seyn müssen, die uns, bei dem bloßen Gedanken, zittern machen. Was wollen wir? Das Fundamen-

tal-Gesel retten; das is der Ruf von §00,000 Menschen, die den Herzog von Vitoria mit cinem Loorbeerkranze schmückten und

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Organ der cxaltirten Partei, enthält in seinem gestrigen Blatte |

Ereigniß den edlen Herzog ergriffen hat, daß er krank gewor- den ist. In ciner Nachschrift sagt dics Blatt: „In diescm Augenblick, wo der Druck unseres Biatics beginnen joll, wissen wir noch nicht, ob die Entlassung des Herzogs von Vitoria an- genommen is oder niht. Der Juhalt seines Enilassunge:-Gesuchs, dessen Bekanntmachunz das Publikum mit der lebhaftesten Un- geduld erwartet, muß die Königin in mehr als ciner Hinficht zu ernsten Betrach:unzen angeregt haben und es wundert uns daher gar nicht, daß sie noch nichts entschieden har. Es wird behauptet, dies Entlassungsgefuch E-partero’s enmhalte nichts weiter, als den bereits vor längerer Zeit aeäußerten Wunsch, sich nah Beendigung des Bürgerkrieges ins Privatleben zurück- zuziehen, von der Sanctionirunz des Munizipal-Gese6es scy darin gar nicht die Rede. Wir wissen nicht, ob diejenigen, die dçrglci- Gerächte verbreiten, sich über den Herzog lustig machen , oder das Volê täüschcn wollen. Wir können unmöglich glauben , daß de Herzog sein Gesuch um Emlassung niht motivirt haben ollte.“

Griechenland. Athen, 12. Juli. (A. Z) Der nach Konstantinopel bc-

| stimmte Geschäftéträger Christides, bisher Gouverneur auf Syra,

i noch nicht auf seinen Posten abgegangen; cs heißt, daß cine Partei lieber den Staatsrath Trikupis dor:!hin zu senden wünscht. Herr Trikupis hat aber mit seiner Familie cine Reise nach ècn Jüseln augetreten, und scheint daher clbst diesen Bestrebungen ganz frem zu scyn.

Das hier akkreditirte diplomatische Corps hat sich fast ganz zerstreut; die Gesandten von Frankreich, Preußen und Bayern sind auf Urlaub, und der Russische Gesandte wird die heißen Monate auf Aegina zubringen. Für jet ij der Leßtere nach Syra gercist, um mit Herrn von Butcnicf, der auf der Reisz nach Jtalien dort curchpafsiren wird, eine Zusammenkunft zu haben.

In literarischer Bezichung is die interessanteste Neuigkeit die Apolozie des Professors Pharmakides, der kurz vor dcr Ent- deckung der philortherxren Geellschaft von dem gewesenen Minister Glarafkis seines Postcus als Sccretair der heiligen Synode plô6- lich enthoben wurde. Die Schrift deckt die fremden Umtcicbe in den hiesigen kirchlihen Angelegenheiten auf.

Der Griechishe Courier vom 2. Juli meldet, daß die Räuberbanden vernichtet seyen und die öffentliche Ruhe auf allen Punkten zurückehre. Am 20. Juni überreichte der Türk she Minister - Resident, Herr Musurus, dem Könige Otto sein Beglaubigungs-S chreiben; Se. Majestät nahmen ihn schr anädig auf und luden ihn zur Könialichen Tafel cin. Die Verhältniße der Ottomanischen und der Griechischen Regierung gestalten s immer enger und freundschaftlicher. 7

Türkei. Konstantinopel, 7. Juli. (A. Z) Chosrew Pascha, der vor kurzem abgesclßte Groß- Wesir, ist pldblich vershwunden und Niemand weiß die Ursache oder nähercn Umstände anzuachben

Aegypten. Alexandrien, 6*Juli. (Oesterr. Llov d-? aa trafen hier neue Türkische Goldmünzen mit dem Gepräge des Sultans cin; da diesclben jedoch nur cinen inneren Gebaît ren 12 Piastern haben, so hat der Pascha ihren Umlauf zu dem minellen Werthe von 0 Piasern bci Strafe rerboten

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I É, C.

Kahira, 26. Juni. Die fas unerwartet schnelle des als Natursorscher reisenden Herzogs Paul Wildelm Wärtt:mberg in unsere Hauxtstadt hat um jo mehr die hicsigen Europäer freudiz überrascht, als der Herzoa im vollsten Sinne des Wortes seinen ZweX erreicht hat. Mit Jubel sammelten sid um ihn die Gelehrten aller Nationen in Kadira, um ihm Giäüä 5 wänschen zuin räßmlichen Erfolge seines kühnea Unternebmens Außer Mehmed Ali hat Niemand jo schnell un) so rüstig die Robe von Kahira fast bis zum zehnten Grade adrdlicher Breite gcmad" Wer die Entbehrungen, Leiden und Gefahren ciner soichen Rer kenn", der wird um fo mehr crstaunen, wenn wir beifügen, daß der Here ¿9g die reiste Sammlung an naturhistorishen und cthnoarapt schen Gegenständen mit sich führt, die je aus dem Junern ves

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