1840 / 219 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zu behaupten. 2) Aegypten hat kein

¿{ht die Macht, Syrien Syrien, als das, welches die

dvercs Recht auf den Bejts von ' Macht der Ae lsa Gewale ihm verleiht. 3) Aegypten hat cin

auf Unabhängigkeit, wenn es dieselbe erlangen kann. 4) Died! M An S dêr Türkci verbunden, so ist die Unabhängig- keit von Aegypten betändig bedroht. 5) Gehört Syrien zu eayp- cen, so wird die Existenz der Türkei sehr rnißlih. G) Da Sy- rien ein erobertes Land ist, so hat es das Recht, seine Unabhän- gigteit wiederzugewinnen, sobald es dies vermag. T) Dadurcb, das Syrien als unabhängiger Staat besteht, wird sowohl Aegyp- ten als die Türkei unverleßkt erhalten. §&) Die neutrale Stellung des neuen Staats würde - sowohl Aegypten, als die Türkei im Schah halten und keins von beiden Nei ch:n zu* mächtig werden lassen. Jn diesem Plan will der Korrespondent des „Globe““ die glüctlichste Lösunz der orientali- hen Frage finden, dié sönst, wie er meint, am Ende do zu einem Europäischen Kriege führen könnte, der die unheilvollsten Folgen haben dürfte, denn die kampflustige Französische Nation wiede niht-so leicht zur Unterwerfung-zu -bringen seyn, und un- ter ihren Gegnern möchte die bereits keimende Saät gegenseitiger Abneigung leicht emporschießen. Was nun die Ausführung des Planes betriffe, so glaübt der Korrespondent, daß Mchmed Ali nichts dazegen haben könnte, denn er würde dadur vor dem Sultan geschüßt seyn, und es würde ihm noch immer freistehen, seine Herrschaft nah anderen Richtungen hin auszubreiten. Wie der Sultán abgefunden und zur Einstimmung in den Plan ge- bracht werden soll, is oben schon erwähnt worden. Uever die Konstituirung der projektirten neuen Staats läßt der Korre: spoadent sich dann noch folgendermaßen vernehmen : ¿Die Wie- dereinsebung der Juden in Syrien und Palästina ist "ein Ereig- niß, welches, wenn die bestimmten Ie en der Schrift für wahr zu achten sind, dereinst in Erfüllung ehen muß. Und wenn den Zeichen der Zeit zu trauen ist und der innigen Ueber- zeugung, die unter Juden und Christen herrscht, so ist ein solches Ereiguiß nicht sehr fern. Ob die Rückkehr “in Masse oder all- jhrlih stattfinden soll, diese Frage braucht hier nicht untersucht zu werden. Die Einzelheiten dés Plans würden gewiß leicht aus- zuführen scyn, wenn die fünf Europäischen Mächte nur ersk dar über einig wären, die orientalische Angelegenheit auf Grundlage der Unabhängigkeit Syriens zu erledigen. Einer solchen Uet er- einkunft würde Frankrei ohne Zweifel gern beistimmen. Sie würde also wahrscheinli alle Theile zufriedenstellen. Mehüned Ali wärde der erbliche Souverain Aegyptens werden, Frankreich würde zufrieden, die Juden würden \9 gut als wiedereingeseßt, die Syrier en: lih würden. erfreut seyn, ihr Land unabhängig zu schen, und die Juden würden ihnen dabei helfen, es unabhängig zu machen. Ohne Zweifel würden die Juden aus allèn Theilen der Welt nach Syrien auswandern, die Elemente der Civilijation und den Keim Europäischer Justitutionen mit sich führend ,. um in ihrem cigenen Lande gleiche Bürgerrehteé und gleiche Wahl- fähigkeit zu erlangen. Und unter dem Schuße und den Auspizien der fünf großen Europäischen Mächte könnte die Regierungsform und die Unabhängigkeit des Syrisch-Jüdishen Staates festgestellt und gakantixt werden. Noch ändere Vortheile würden aus cinem solchen Züstande der Dinge hervorgehen. Die Türkei würde von dem Drute, der sie vernichtet, befreit werden. Diè Sunimen, welche sie für ihre Einwilligung erhielte, würden ihre Energie und ihre Stärke wiederherstellen. Sie würde. dadur ‘in den Stand geseßt, ihre Interessen zu konzentriren, ihre Reformen zu befördern und ihre Stellung a!s eine mächtige Nation wieder ‘ein

PPeRimen, Es soll gar nicht geleugnet werden, daß die soziale Srellung Syriens cinige Schwierigkeiten darzubieten scheint, da dasselbe in mehreré fast gar nicht unter einander verbundene Stämme getheilc is. Aber diés beweist in der. That nur die Nothwendigkeit, ein Element hineinzubringen, welches alle Klassen in ein einziges Volk zu vershmelzen im Stande wáre. So groß auch’ der Aberglaube in jenem Lande seyn mad, so ist er doch nicht unübersteiglih; Geld wird ihn versheuchen, und die Juden würden. daher mächtig seyn. . Giebt man einnal die Nothwendigkeit zu, in das soziale Element Syriens ein neues hineinzubringen, so folgt ganz nt lich, daß die Einwanderung der Juden in Syrien hierzu das geeignetste Material darbietet. Außerdem würde die Gründung eines neuen Reiches în der Mitte zwischen Aegypten, Syrien und Persien- unter ‘ihticn - allen eine Schran*“e und cin Gleichgewicht der Machr bilden. Ueberdies wäre die Folze hiervon die Verpflanzung Europäischer Justitu- tionen nah Asen, so weit sie dort anwendbar wären, Und wahr- scheinlich fär England die Erwerbung cines neuen Alliirten, dessen Freundschaft in Bezug aus die orientälischen Angelegenheiten von der hdchsten Wi-btigkeit scyn würde. Griechenland ist cin Bei- spiel von dem, was sich bewirken läßt, und diese Frage war ge- wiß mit größeren Schwierigkeiten verknüpft, als die vorliegende.““

Die Morning Chronicle beschwert {h darüber, daß die

beiden Deputirten, wélche kraft der Füeros Vilbao beherrschen, sich einer großen Ungerechtigkeit gegen Britische Unterthanen und cine Plúnderunz ihres Eigenthums erlaubt hätten, und zwar in cinem Falle, wo es sich feine5weges um die QUNE der Provinz gehan- delt, und wo der Befehl der Madtridér egierung zu Gunjiten der Britischen Kaufleute gelautet habe. „Wir sauben““, sagt dâs genannte Blatt, „daß die Deputirten von Biscaya fein Recht hatten, eia \{chlafendes Geseß zu ihreni Zwecke wieder hervorzu- suchen; aber davon is hier nit die Rede, es handelt sich hier vielmehr darum, ob sie dics wiederauferweckre Gese auf {on fonsignirte und nah Bilbao unterweges befindliche Schisssladungen anwenden durften. Die „Times, welche sich in Bezug auf Sy- rien und Aegypten seit einiger Zeit zu Französischen Jdeen und Jateressen, statt zu Britiichen bekannt hat (in ihrem heutigen Blatte, wie aus dem gestrigen Art. London in der St. Z, hervoraeht, . thut sie dies nicht mehr, woraus also auf cine Uebereintimmung der Konservativen mit Lord Paímer- ston in der orientalischen Frage zu schließen ist), uad die Partei der räuberishen und undanfkbaren Marodeurs von Bilbao gegen die Britischen Kaufleute ergreift, hat diese Angele- genheit zu erdrtern versucht, ohne sie zu verstehen. Die Auf merksamkeit unserer Regieruna ist ‘auf diesen Gegenstand gelenkt worden, und es- muß Genugthuung geaeben werden. Wenn Bil- bao ein Spanischer Hafen ist, so muß es sich der Entscheidung der Spauischen Regierung unterwerfen; will es cine unabhängige Sradt oder ein unabhängiger Staat scyn, so muß es dur) ge- walcsame und entscheidende Wiedervergeltung zur Vernunft ge- bracht werden.“ : A Der Courier sicht mit Schadenfreude die Französische Presse ia Feuer uud Flammen gegen England, indem er bemerkt, daß die Glúck.vünsche wegen ewiger Freundschaft Und Sympathie zwischen beide Nationen nun in alle Winde zerstreut schienen. Jan einem leitendea Artikel sagt der ministerielle Globe: „Weder das Englische Volk noch die Minister wünschen einen Krieg mit Frankceich; beide wissen die Vortheile des Friedens t en Nachbarn zu

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und Ursache, ohne Herausforderung und Gerechtigkeit, ohne daß

es eine Beleidizung zu rächen oder eine Beeinträchtigunz herzu-

steilen hat, dan mögen der „ausgezeichnete Korrespondent““ der

„„Morning- Post’, der zuerst die Nachricht von jenem Vertrage

mittheilte, Und dessen Gduner in Paris versichert seyn, daß Eng-

land diesem Unglücke, denn ein solches würde es für rcide Mächte

seyn, mit dem Muthe und der Entschlossenheit entgezengehen. wird, welhe wir immer in Tagen der Bedrängniß und der Ge-

fahr gezeigt haben; daß wir ohne Furcht dem Auëgange des

Kampfes entgegensehen und nur sagen werden: Möge Gott das

Recht beschützen !“ i

Ueber die neuen Chartisten-Bewegungen berichtet der Cou-

rier: „Weder die leßten Niederlagen der Chartisten, noch die

Einkerkeèrung und Deportation ihrer Führer haben ihren Muth

aebrochen oder sie mit Verzweislung erfüllt; im Gegentheil, sie

sind wieder îm Feld und sammeln ihre zerstreuten Kräfte unter

dem Banner eines, wie sie sich ausdrücken, moralischen und pas:

siven Widerstandes. Sie haben bereits cinen Konvent in Man-

chester. beschlossen und die Abgeordnéten ernannt, welche darin

Sib nehinen sollen. Ani vorigen Mittwoch hielten sie Abends

unter freiem - Himmel eine Versammlung zu Clerkenwellgreen und

wählten einen Mann, Namens Spar, zum Vertreter der Arbei

ter von Londo. Auch wollen sie einen Verein bilden, um bei

den nächsten allgemeinen Wahlen die Erwählung solcher Männer

u sichern, welche Chartisten oder doch dem Chartismus ergeben

nd. An Orten, wo nur Eine Wahl geschieht, wollen sie sich

auf ihke eigene Stärke verlassen; wo aber zwei Mitgli:der gewählt werden, wollen sie sich den Tories oder den Whigs anschließen, um wenigstens unter zwei Gewählten einen Chartistischgesinnten ins Unterhaus zu bringen. Zur Deckung der Kosten dicser Wah- len soll unverzüglih «cin Fonds errichtet werden. Lovett is zu einem der Kandidaten ausersehen. Die Londoner Char.isten sind entschlossen, cine große Entwickelung ihrer Kraft bei Gelegenheit des Diners zu zeigen, das am 3. August zu Ehren von Lovett und Colliens stattfinden soll. Herr Wakley wird dabei den-Vor- sib führen und mehrere andere Parlamentsglicder sind eingeladen.“ Der verstorbene Graf Durham war seit 1815 in zweiter Ehe mit der ältesten Tochter des Grafen Grey verheirathet. Aus seiner ersten Ehe mit einer Miß Cholmondeley hatte er drei Töchter, die alle gestorben sind; aus der zweiten Ehe zwei Söhne und drei Tôchter, von denen der zweite Sohn, da der älceste gestorben ist, die Grafenwürde erbt. Graf Durham war aus einer bürgerlichen Familie, Namens Lambton, und wurde zuerst um Viscount Lambton, dann zum Grafen Durham erhoben. Bon 1830 bis 1833 befleidete er das Amt cincs Großsiege!- bewahrers, dann wurde er als Botschafter nah St. Petersburg und im Jahre 1838 als General-Gouverneur der Britischen Ko- lonieen in Nord- Amerika nah Kanada gesendet. Es ist {on erwähnt worden, wie unglimpflich die Tot Matter sich über den Verstorbenen äußern. Die Timés sagt: „Was die Fähigkeic Lord Durhams oder seine soliden Erfolge als Staatsmann betrisst, so kón- nen wir gewissenhafter Weise nicht viel zu seinem Vortheil sagen. Er war \ein lebelang ein flitterhafter Politiker, von dem viel gesprochen, viel geprahlt wurde, und der danach strebte, sich her- vorzuthun, der aber,. so. wiel wir wissen, niemals Thaten voll- brachte oder Talente zeigte,.-welche. vou Personen von scharfsinni- gern Urtheile als „Anzeichen - künftiger Größe hätten betrachtet werden fönnen.“ Dex, Standard erwähnt: besonders der dem Grafen oft. \{uüldgegebenen übermäßigen Neizbarkeit, die durch Kränklichkeit Und manche, Unfälle im Leben veranlaßt worden scy. Die Morning Chkonicle dagegen hält der Redlichkeit und Vaterlandsliebe des Verstorbency..cine begeisterte Lobrede Und scht sein Haubfttalent- als Staatsmann darein, daß er, „mit cinem schnellên Ueberblike und sharfem, durhdringehden Geiste begabt, in Stande gewesen sey, dié Verhältnisse" im Großen und Ganzen \chnell und richtig zu würdigen, ohne sich durch die Details vom richrigen

Wege abléiten zu lassen } wobei er noch die Gabe trefflicher Ménschen-

seiner Absichten brauchbarén Judividuen liabe erkennen lassen Der Sun meint indeß, daß Graf Durham wohl nicht das Haup der Reformer hätté werden oder sich wenigstens auf diesem Poske nicht längè hâtte halten fönien. Es habe ihm. dazu die einen Parteifüßrer nöthige Geschineidigkeit gefehlt; er scy zu chrenfest zu aufrichtig und zu stolz gewesen, üm sich dazu herbeizu assen, das Organ populairer Vorurthcilé zu werden. Da er aber kéinesweges mit der demokratischen Tendenz, well e ü der großen Masse der Reformer sih aussprechè, in threr ganzer Entschiedenheit übereingéstimmt, so hätte nur die Nothwendigkci ihn an die Spibe der Partci beruüfea kônnen, und die Dauer diese Nothwecndigkeir hätte dann auch die Daucr seiner Parteiführun bestimmen müssen.

Delgién,

Brüssel, 2. Aug. (Köln. Z.) Es scheint, daß dem Haupt- Redaëfteur der hiesigen „freien Prejse‘“/ (Pr. Coremans) die Art, wie ex im Interesse des Germanischen ‘Prinzips agegen das Gal- lische in Belgten Krieg gesührt, bei der Régierung Unannehm- lichfeiten erzeugt hat. Derselbe arbeitet nämlich im Staats - Ar- chive. Man spricht sogar vo:1 seiner Entfernung von dicsem Posten. In Beziehung auf die Lusbeute für die historischen Forschungen, besonders für die Deutsche Be'chichte, ware diescs fehr zu be- dauern, denn cr hak h. großes Verdienst um den Deutc{en Theil der Archive crworbden, der namentlich über die Epoche der Miederländisczen Kriege im I6ten Jahrhunderte Und des daran sich schließenden dreißigjéhkigen Krieges bisher üunbenußte Schäke enthält. Auch geben die Aktenstücke, welche dic „freie Presse““ aus dieser reichen Sammlung, jedo ohne historische Folge, mit- theilt, dem Journale cinen cigenthümlichen Werth.

Deutsche Bundesstaaten.

Hannover, 3, Aug. (Hannov. Z.) Aus den Stände- Verhandlungen zweiter Kammer is noch besonders na vzutra- gen die Fassung des Paragraphen über die Mitwirkung der Stände bei der Gesegebung, welcher schon in den Verhandlungen ei- wähnt worden (\. St. Z. Nr. 212). Ju der Sigung vom 29, Juli würde in Folgendem die Fassung vorgelegt, wie cin König- liches Schreiben den Antrag der Konsçcrenz modifizirt vorlegt. Es heißt in demselben: „Wir haben die Anträge Unserer ge- treuen Stände zu diesen Paragraphen (106 und folg.) ciner sorg- fältigen Erwägung unterzogen, und halten aus dem Gruude, um jede unrichtige Deutung zu vermeiden und Unsere Willensmet- nung deuilih und mit klaren Worten zu erkennen zu geben, für erforderlich, den Paragraphen die itacide Fassung zu geben: g. 106 a, Bei Landes - Gejseßen über Stcuern oder bei sol- chen, durch welhe den Unterthanen oder einzelken Klassen derselben neue Lasten oder Leistungen aufgelegt, oder die bésteheriden abgeändert werden sollen , hat die allgemeine Stände - Versammlung das völlige Recht der Zustimmung. §. 106 b, Der wesentlihé Jnhalt anderer Geseze muß vor de-

und der Freundschaft mit unseren mächti s{häâßen. Allein wenn Franfreih mit uns Krieg haben will, ohne. t

ren Erlassung mit Vorbehalt der im §. 111 a. enthaltenen Be-

kenntniß besessen, welche ihn leicht und sicher die zur Ausführungg

siimmungen den Ständen zur Berathung und Erklärung vorge icgt werden. Fällt die leßtere ablchnend aus, oder werden in Beziehung auf jenen wesentlichen Inhalt Zusäße und Abänderun- gen von den Ständen in Antrag gebracht, die der König zu ge- nchmigen Anstand nimmt, so dürfen die Gescke vor etwaiger an- derweiter Vorlage und erfolgter Annahme nicht erlassen werden. Findet der Kdnig Sich bewogen, cin so!ches Geselz unverändert anderweit an die Stände gelangen zu lassen, so sind die lebteren verpflichtet, das Gesel nach zweimaliger Berathung bci der lelzs ten Abstimmung im Ganzen anzunchmen oder abzulchneu, und Zusäße und Bedingungen können alsdann von den Ständen nicht mehr vorgebracht werden.- (Der im ersten Ab‘aze crwähnte § 111 a, iff dem zweiten und dritten Absaße des §. 111 des Ent- wurfs substituirt, und sichert dem Könige das Recht, eilige gesehLede Verfügungen ohne’ vorherige Mitwirku-g der Stände u erlaffen. s Jn Betreff der anheim gegebenen besseren Fassung der §§. 106a. und 166b, machte ein Mitglied auf die ohne Zweif.l nur zufällige Weglassung der Bestimmung im ständischen Entwurfe aufmerésam, daß bei Verkündigung der Geseßze die eingetretene ständische Mitwirkung zu erwähnen sey, und wurde ohne Widers ¡pruch beschlossen, cinen desfallsigen Zusaß zu machen. Auch wurde eine andere Fassung des leßten Absatzes des é. 106 b, in der Núck- sicht beschlossen, daß das Wort „unverändert“ ohne“weiteren Zu- saß den Fall nicht treffen würde; wcnn die ständischen Anträge theilweise genehmigt, theilweise für unstatthaft erachtet würden. Im Ucbrigen erkannte man an, daß die Fassung im Könial. Schreiben Alles enthalte, was dec ständische Entwurf in Anspruch nehme, daß aber die Nedaction große eng ret have. Mit dics sen Modificationen erklärte man mit den Kdönig!. Propositionen zum zweitenmale sich cinverstandem. E

Jn der Sißbung vom |. August aîng ein Königliches Schrei ben cin, welches unter Erörterung mehrerer cinzelner Punkte dex Verfassungs-Urkunde die Allerhöchste Erklirung enthielt, daß Se. Majestät der Kdnig geruht haben, der Verfassunaé-Urkunde, gänz so wie sie jebt aus der freien Berathung der Stände hervorge- gangen, Zhre Allerhöchste Genchmigung zu ertheilen, solche auf das genaueste zu beobachten und beobachten zu lassen entschlossen seyen, und daß solche in dieser Absicht Allerhöchst vollzogen, auch mit der Accessions-Uekunde Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen verschen sey. Daneben war dann die Absicht, solche sammt der ständischen Geschäfts-Ordnung und dem Wahl-Gejeße baldigst zu verkündigen, wie auch die Genehmigung der ständischen Anträge wegen der Besekung des Schaz- Kollegiums ausgedrückt; und den Ständen der Königliche Dank für die getreue Erfüllung des Versprechens bezeugt, welches in diesem Frühlinoe dahin abgege- ben war, daß der Verfassungs- Entwurf mit Besonnenheit und. mit gleichmäßiger Berücksichtigung ' der Rechte und Interessen des Königs wie des Landes erwogen, und das Resultat der Berathung freimüthig vor den Stufen des Thrones niedergelegt werden solle.

Stuttgart, 2. Aug. (Schw. M.) Nach gestern aus Genf eingegangenen Nachrichten sind Se. Königiiche Majestät daselbst, nah Beendigung Höchstihrer Badelur zu Aix, den 2. Juli in erwünschtem Wohlseyn eingetreffen und werden über Ba- den, wo Höchstdieselben noch einen Aufenthalt von einigen Tagen zu machen gedenten, nah Stu!tgart zurückkehren.

Darmstadt, 2. Aug. (Großh. Hess. Z.) Se. Königl. Hoheit der Großherzog geruhten heute den Kaijerl. Oesterrcichi- schen Kämmerer, Herrn Grafen Ugarte-Meldemann in feierlicher Audienz zu empfangen, in welcher derselbe die Ehre hatte, Aller- höôchstdenselben das Schreiben Sr. Majestät des Kaisers zu über- reichen, welches ihn als außerordentlichen Gesandten und bevoll- mächtigten Minister am Großherzogl. Hofe beglaubigt.

Frankfurta. M., 4. Aug. Die Berichte aus Frankrcich bisden auch: hier jelzt hauptsächlich den Gegenstand des Tagesge- spräches. Sie erregen cinige Spannung, denn auf eine solche Wendung, wie sle anscheinend das seitherige gute Einverständniß zwischen Frankreich und den übrigen Großmächten nehmen zu wollen scheint, war Niemand vorbereitet. Gleichwehl glaubt kein Besonnener au den Ausbruch cines Krieges zwischen den Großs- mächten, würden sich auch die vier Mächte mit Frankreich bezügs- sich der Entscheidung der orientalischen Angelegenheit n i ht verständi- gen können. Frankreich wird daë geschehen lasscn müssen, was es nicht billigen zu fönnen glaubt. Nicht anders war es, aber im umgekehrten Falle bei der Cutscheidung der Holländisch:-Belgischen Frage. Die Börse hegt auch so ziemlich die moralische Ueberzeugung, daß der mit so viclen Opfern und mit so mancher Selbstverleugnuna seither

F. von den Mächten aufrecht erhaltene Frieden keine ernste Sidrung

erleiden werde. Aber an der Börje herrscht die Agiotage und auch die unsrige unterliegt dem Impuls, der an den anderen Haupt- Geldmärkten vorherrschend ist, Jun den leßteren Tagen zeigte unsere Börse auf die beruhigenderen Berichte aus Paris cine willigere Haltung; nun aber diese wieder kriegerischer lauten, und namentlich die Französische Rente am !sen d. wieder bedeus tend fiel, konnten si die Spekulanten einer Betäubunz nicht entwehren und alle Fonds gingen hier da auch zu Berlin die fremden Fonds cinen füßlvaren Rücks gang ersitten hatten. Der Haupt - Gegenstand der -Specula- tion find und bleiben aber die Holländischen Jntegrale, welche heute auf _507/,; zurückfizelen. Der Handel in den Oesterreichischen Effekten hat si immer noch nicht lebhafter ges staltet und heute wurden nur cinige kleine Posten in Bank-Actien zu 2990 Fl. umaesest. Alle Oesterreichischen Gattungen behaup, ten aber einen hohen Cours und locken also nicht zur Speculation. Die Spanischen Ardoins sind, nachdem die sanguinischen Hoff- nungen, die man an den Sieg der Christinos knüpfte, sich nictt verwirklichen wollen, seither anhaltend gcfallen, und heute auf 1/4 pCe. Alle Lotterie-Anlehn, auch die Polnvchcn, sind zu nies drigeren Preisen angeboten, und die Taunus- Eisenbahn - ctien, welche sich bei der scitherigen Scktwankung der Bdèrse so fest. hiel- ten, wurden heute von 538 Fí. auf 33% Fl. zurückgedrängt. Diese slaue Stimmung unserer Börse wird aber gleich wieder verschwin- den, wenn die Berichte von den auswärrigen Pläßen aufmun- rernder fommen; denn der Geldstand hat sich hier wesentlich ae bessert und Kauflust ist vohanden. Die Pistolen sind indessen auf 9 F\í. 31 Kr. gewichen, da eine starke Sendung aus Hanno- ver wieder cintraf. Von unseren übrigen Haudels- Verhältnissen ist wenig zu sagen. Es herrscht in diesem Sommer im Waaren- handel cine große Stille, die aber bei der heranrückenden Herbst- desse nun bald verschwinden inuß. Die Getraide-élerndte ist in unserer ganzen Gegend sehr gesegnet ausgefallen und die Ge- traide-Preise sind stark im Fallen begriffen. Die Hoffnungen auf den dieéjzhrigen Wein sind noch zweifelhaft. : Wie man in den leßten Tagen vernomunien, wollte heute Zhre Majestät die Kaiserin von Rußland das Bad Ems verlassen, ci

nige Tage in Wiesbaden zubringen und Ende dicser Woche in Darnmistadt cintreffen. Der Ausenthalt der hohen Frau an dem

heute um so mehr zurück,

1 \

S É

G-oßherzog!. Hessischen Hofe wird leine Woche daucrn. Alle Berichte sprechen \ich günstig úber die Gesundheitéverhältnisse dee Kaiserin aus. Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preu- ßen steht auch im Begriffe, Ems zu versassen. Die Saison gestaltet ch nun in den Taunus-Bädern schr lebhaft, was hon an der Menge täglich durch unsere Stadr fommenter Fremden abzunehmen is. Einer außerordentlich starken Frequenz hat sich Bu e Of TNPRDE. zu ges As man ist um so gespann- : er vevorstehenden General-Versam1 i iai Dsnitae ger Sah Fan zu E Vg Vie POEIARER ¿ e. Durchl. der Landgraf vou Hessen- * ir Ende d. M. von Mainz in Homburg d N Wir haben morgen Abend das Vergnügen, den Klavierspie- ler Lißt in einem Theater-Koggzert zu hôren Der König. Säch- sische Hof: Schauspieler Emil Devrient hat uns heute verlassen nahdem er nochmals gestern Abend den „Hamlet‘““ mit dem glänzendsten Erfolg, aver au mit wahrer Meisterschaft spielte.

Oesterrei.

Wien, 28. Juli. (A. Z.) Zugleich mit dem heilige ; ter ist auch Msgr. Cappacini von Bgle abgereist, En le Urbino nur auf fünf Wochen, und, wie man sagt, in Privat: 'An- gelegenheiten. Allein beiderlei Angaben werden bezweifelt weil diese Reis: jo außekordentlih geheim gehalten wurde. :

Dik schon berichteten Verhaftungen im Kirchenstaate in Folge der fäürzlich gemeldeten Enrdeckunz einer neucn geheimen Gescll- schaft haben noch weitere zur Folge gchabt, und belaufen sich nun auf cs 0uD zwanzig Köpfe.

t us Neapel vernimmt man nichts als Klagen über die lanae Ver ögérung, welche die Lösunz der Schwefelfeage i “ne Verluske, die aus diesem unsicheren Zustande hervorgehen, werden äls ungeheuzer geschildert, grözer sogar als die Entschädigungs- Forderungen der Engländer, ungerechnet die großen Kosten welche die außerordentlichen Rüstungen verursahen. Der Zustand von Sicilien sôll trostlos scyn; seit Monaten ward kein Schwefel äbgeseßt, da die Compagnie nichts mehr kauste, das derselben verliehene Monopol aber die Eigenthîimer und Pächter der Schwefelgruben hinderte, die Ausbeute anderwärts zu verkau- fen. Zugleich -mit dem Fürsten von Cassaro, der noch im Exil sich befindet, is auch der Commandeur Caraffa di Traetto, seit mehreren Jahren Geschäftsträger in Paris, beim Könige in Un- gyae gefallen, Er wurde von seinem Posten abberufen und in

eapel sehr kalt cmpfangen; die ihn angewiesene anderweitige Anstellung, als Secretair der Bank, hat er ausgeschlagen. Er wird wahrscheinlich fälschlih einer geheimen Korrespondenz mit dem Fúrsten von Cassaro beschuldigt. Er erwartet indessen viel von der Rüekkehr des Kênigs, bei welchem der Conseil-Prà- sident, Marquis die Pietracatella, fär ihn das Wort führen soll.

Moldau und Wallachei.

Das Sieb. Wochenblatt meldet: Ein Schreiben aus Bucharest vom 1. (13.) Juli enthält folgende Neuigkeiten: ¿Am Tage Petri und Pauli (alcen Styls: 29. Juni, neuen

r! 11. Juli) wurde der neue Metropolit im Saale der St nde-Versammlung auf die übliche Weise gewählte. Nebst den ewdhnlichen Mitgliedern dieser Versammlung waren noch alle

ojaren ersten Ranges als Wähler geladen. Die Wahl geschah durch Ballottage Und der Bischof Neophyt von Rimnik wurde mit 49 Stimmen zu dieser höchsten geistlichen Würde in der Wallachei mit der im Griechischen üblichen Titulatur: lTarc0o- 7TUT05, —— und im Wallachischen : Preswinziatá, Allerheilig- ster , erhoben: Der Bischof von Buzen Késarei erhielt 26 der Bischof Hilaríion von Argish nur Eine Stimnze. Nach dem vollbrachten ahl-Akte begab sich der neuerwählte Metropolit in Begleitung sámmtliher Bojaren nah dem Palais des Fürsten welchem früher schon der Rapport der außerordentlichen Stände- Versammlung zugesandt worden war. Se. Durchlaucht empfing den Metropoliten, überreichte ihm die Insignien seiner Würde, bestehend in einem Ringe und dem Krummstabe, und schritt sodann zur Ceremonie des Handkusses. Nach dieser Feierlichkeit fuhr der Metröpolit im Fürstlichen Galla-Wagen, begleitet von der simmtlichen Geistlichkeit und den Bojaren, nebsteiner Eskorte von einer Division Kavallerie nah der Metropole zurück. Jn dem Wagen saß tem würdigen Erzbischof cegenüber Se. Cxcellenz der Kir- chen-Minister Constantin Balatschano mit cntblójtem Haupt und gefalteten Händen: Auf der Metropole anzelanat, wurde der hohe Priester unter dem Geläute aller Gloken Bucharests auf den erzbischöflichen Thron geseßt, womit die Feierlichkitecn des Wahltages ‘beendigt wurden. Noch am selben Tage ging der of- fiziele Bericht des Fürsten nach Konstantinopel ab, und man sieht jest nur, noch der Bestitigung dieser Wahl von Seiten des dortigen Patriarchen entgegen. Zur Feier der Geburt der er- sten Prinzessin des Sulcans, Namen Mewhibe, war gestern Abends die ganze Stadt auf das glänzendste beleuchtet.“ :

S yréíéen.

Ueber den Vicomte von Onffroy, welcher sich in Syrien an die Spiße der Jnsurgenten gestelt, hat sein Bruder in Pa- ris cin Schreiben in das legitimistische Journal la France ein- rücken lassen. Es heißt darin:

„Dex. Vicomte Ounffrov, dcn man als enen der Chess des Auf: standes auf dem Berg Libaucon bezeichnet, if nicht, wie Herr Arago meiut, cin dorthin gesandter Fanatifcr, der dort das Päbsiliche Vaunner agufpflanzeu und dic Niedermegeiung der Sarazenen predigen soll: eben so Er ist ér ciu von irgend einer Macht, der an den Unruben in Sy- rien viel gelegen, besoldeter Emissair. Die einfache Darstellung wahr- hafter Thatsachen wird beweisen, auf welche Ari ein Bender in den Kampf, der in diesem Augenblick fehr die üifeutliche Aufmerksamkeit beschäftigt, sich verwickelt finder. Der Vicomte Ouffrey ill einer vou enen Franzosen, dié als lreue Anhänger der Restauration trosilos dar-

ber find, daß fie inm den gegenwärtigen Umständen Frankreich nicht die- nen founten, und ijt im vorigen Jahre in der Absicht, Dienste in Persien zu nehmen, ‘abgereist. Bei feiner Ankunft in Kon stautinopel erhielt er über die Regierung dieses Landes so unglinstige Nachweisungen, daß er seinei Plan aufzugeben sich veraulaßt fand. Da erx jedc c ‘feine Reise nüylich. verweudeu wollte, so entschloß er sich, nach dem Berg Libanon ju gehen, um dert Arabisch zu lernen, und reiste mit Herru Lhéritier Chezelles, Sohn eines Generals aus der Kaiscrzeit, dort- bin_.ab, . Mit, scinen Studien beschäftigt, überraschte den urze Zeit vörher ers in Beirut angekommenen Vicomte die Revolution in Ey- rien. Bei einem edlen und feurigen Herzen begreift es sich leicht daß si derselbe diesem Kampfe des guten Rechts gegen die Gewalt an- schließen mußte. Der Pforte, diescut allen Verbündeten Fraufreichs dienen, die Sache der Katholilen unserer durch die tvrannische Politik Mehmed Alis unterdrückften Brüder vertheidigen, das sind die cipaigen Grüude, welche dem Vicomte Onsfrov in sei- nem Entschlusse - zur Richtschnur gedient haben. Man wun- dert fich, sagk Herr Arago, daß der Französische Konsul in Beirut err Bourre ,- den Vicomte Onffrov nicht verhindert hat, seinen Ent- chluß auszuführen. Es liegt mir nicht ob, den Französischen Konsul

neit; es it die Save, wenn auch nit das Rec S t

Warum aver, frage ich, sell es die Pillicht eines Tran fh E #50, zu verhindern, daß eiuer seiner Laudsleute in tie Dienste ae ODämamschen Pfor!e trete? J| der Suttau nit der Bu da rose nud Freund Franfreihs! Sind die Christen des Be e Libanon unserer Theilnahwe nicht würdig , und wie solli dr denmn2ch ein Verbrechen für cinen Franzen sevn, wenn er seincu Degen dem Diensie ciner so schénen Sache weihe!? Fch 1 nicht, welches das Ende der Anstrengungen der Völker von E prich fevu wird, die das Jech des Pascha ven Aegvptcn abzuschütteln such s und laut die Einschreitung Fraufrcichs zu ibreu Gunsten anrufen Mia, lih, daß wein tapserer Bruder iu dem rubmwürtigen Kanpf exliect in dessen Mitte ibn seiu Muth und der Wun sch geworfen die Chrislen des Berges Libancen ven der Unterdrückung Mebmed Al1'sz u pt na a aber gebcn Sie zu, daß es etwas Edles und Ritteriiches is, sich der Vertheidigung einer gerechten Sache zu weihen, vorzüglich, wenn sie chvn von vor1berein ven allen Staatsmlnnern als verleren betrachtet wird. Diese Sache mußte in Fraufreich Anklang finden und in bes ren Zeilen würde das Franfreich des heiligen Ludwiz sich beeilt haben, sich 1þre- mit Eifer annehmen. 4 E

Paris, 31. Juli 1840. Baron von Onffroy.“

ä Brasilien.

_— Rio: Janeiro/ 22. Mai: * Ein wichti en: stand, wit deim sich die Deputirten-Kammer did t A tigen hat, ist das vom Senat angenommene Projekt des Mar- quis Barbacena über den Sklavenhandel; der Englische Gesandte hatte gegen dies Projeft protestirt, weil es alle Stipulationen des Traktats mit England geradezu illusorisch mache; der Senat jedoch wollte das nicht zugeben ; indeß find, wie ich ihnen früher schon mittheilte, mehrere Provinzen mit der Bitte mern ecingefommen, cin Geseß aufzuheben, was sich ja doch nicht ausführen lasse; und so läßt sich die Frage nicht länger mit Still- schweigen umgehcn; die Deputirten ader finden sich in einer fa- talen Klemme; auf der cinen Seite droht ein Bruch mit Eng- R f pl ae anderèn große Unpopularitát.

us Klo-GVrande berichtete man kürzlich von ci ¡lân- zenden Sieg der Regierungs- Truppen; iy offizielle Beri: noch nicht eingetroffen ; aber wenn auch Allcs wahr ist, was von der „„lôwenmäßigen TapPferkeit“’ der Loyalisten und dem Verluste der Rebellen erzählt wird, es scheint doch gewiß, daß durch die Unschlüssigkeit des alten Generals Manoel Jorge abermals cin Jahr verloren ist. Die Hauptmacht der Rebellen war beschäftigt Porto Allezre zu belagern, Und seit Monaten wurde daran gear- beitet, sle von allen Seiten zu umstellen und dann mit einem Schlage zu vernichten ; gerade im entscheidenden Augenblick aber verließ der General Manoel Jotge seine Stellung ; die Insur-

merkung iu Feten Bezuge: Es sieht dem Herrn Aut. Arago, Ad-

ascha, frei, der Sache Mehmed Alis zu die-

it vertheidigen, den ih gar nicht fenne. Jch mache bloß eine einzige utantei von Söliman

genten brachen hervor und es fam zum Gefechte; d enten b ) um G ; der Verlu den die Rebellen erlitten, worunter besonders 5600 Pferde emIEA werdtn, hat gar nichts zu bedeuten, sobald es ihnen noch gelingt men S aje Jaquuy zu fommen, den freilich Grenfel mit seiner Flottille bewacht, und wieder die Campos zu erreichen. Jndeß s S Us e E E dey kommandirenden General en anderen hinschickc ie S i mals von agen s [chickécn, und die Sache wird aber- Die Nachrichten aus dem Norden i ? auten beruhigend ; der n irg rer Maranham, Luiz. Alves de dna Yat durch : große tigkeit das allgemeine Vertr i i Lede, gemein Vertrauen der Provinz zu

n 1 L

Posen, 5. Aug. So eben, Abends 9!/, Uhr, if Erzbischof von Dunin von Kolberg hier ci Mett 2 ohnung abgestiegen. rg hier cingetroffen und in

Marienwerder, 2. Aug. Die ten Jahreêtages der Stiftung des hiesigen landwirthschaft lichen Vereins am 10, Juni d. F. hat aufs neue das rege Interesse und die wohlthätige Wirkiamkeit bekundet, welches der Verein findet, Und die er ausübt, und damit zugleich ein ernstes Streben na den Fortschritten in der Landwirthschaft überhaupt bethätigt. Der Verein beging das Stiftungsfest durch eine Haupt- Versammlung, womit eine Thierschau und Aus stellung lan d- wirthschaftlicher Erzeugnisse in dem dazu cingerichteten Stadiwalde bei Liebenthal verbunden ward. Än Prämien wa- ren ausgese6t: 1) aus dem Königl. Prämien- Fonds zur Bele- bung der Pferdezucht unter den kleineren Gruntdbesikern zwei Prä- mien von resp. 20 und 30 Rrhlr. 2) Von dem Vercin für die die meiste und fetteste Milch gebenden Kühe drei Prämien von i5, 10 und 5 Rrhly. 3) Drei Wettpreise, jeder zu einem Fric- drichsd’or, für das grôßre Sommerlamm, für das reich: und fein- wolligste Schaf und für den wohlgenähr: esten Zug-Ochsen. 4) Ein ‘Preis von 5 Rehlr. für das größte Maftschwein, und 5) ein Preis von 3 Rehlr. für das feinste Flaché:Gespinns. Die Be- werbung um die Königl. Prämien für die besten Zucht- Stuten waren mic ausgezeichnet s{önen Pferden so zahlrei, daß der Verein noch eine dritte Prámie von 10 Rthlr. aus seinem Fonds ausseßzt»2. Nicht minder zahlreich waren die Bewerbungen um die Prämien fâr die besten Milchfähe und um die Wetlpreise fär das größt: Sommerlautm und das reih- und feinwollig ste Schaf. Den Preis erhielten die feinen Kammwoll- Schafe des Ritrergu'sbesibers Schwarz zu Münsterwalde. Den Preis für den besten Zug-Ochsen trug der Kammerherr von Stange auf Littschen für einen Ochsen von ausaezeichncter Größe mit cinem Gewichte von §07 Pfd. davon. Die Preise für das feinste flahsene Handgespinnst hatten manche Hand in Bewegung geseßt. Sie- gerin blieb die Tochter des Gutsbesißers Runge auf Brakau fär cin normalmäßiges Stück Garn von 20 Gebinden zu 40 Fäden, welches nur Ein Loth wog und durch den Kiel einer Schwanen- pose gezogen werden konnte; dem folgte zunächst ein Stück Garn, welches durch cinen Kinderring ging; außerdem lamen mehrere Stücke Garn von vorzüglicher Feinheit zuv Konkurrenz, welche den erfreulichen Beweis lieferten, daß auch dieser Zweig der länd- lichen und häuslichen Jndustrie im hiesigen Kreise nicht vernach- lässigt wird. Bei dieser Ausstellung wukden auch die von dem Züchnermeister Jrrmer zu Gr. Marinau gefertigten Säcke ohne Nath als ein neues, hôchs vortreffliches Fabrikat anerkannt. Diese Art Säcke genießen ohne Patentirung eines solchen Rufs der Brauchbarkeit und Zweckmäßigkeit, daß das Königl. General- R dieselben bei allen Post - Aemtern der Monarchie als

riefbeutel eingeführt hat.

Feier des neunzehn-

Wissenschaft, Kunst und Liceracur.

Ausstellung der Konkurrenz-Gemälde im Saale der Si Tb nigs Méadein le déx Künste. jahrlich am 3. August erfenut die Königl. Akademie d f dem Sieger den Preis zu, welcher aus der von ibr eröffneten Ken: furrenz hervorgegangen ist. Diese Koufurrenz umfaßt abwechselnd die Malerei, die Bilduerei und die Baukunst, o daß jede der genannten

bei den Kam-

Bewerbung halte dicémal die Ancéct j ije ñ Dewerduntg h c Antficht auf eine drei¡t{ f'- i ¡ui ciner Studienreise nach Jtalien den jüungcu M "ck T GACHAS Konkurrentemw haiten fich mindefiens acht eingefundeu , weil cines der au6grmelen Bilder diese Zabl trägt. Ven diesen Bildcru siud aber pae Nf der efffeutilheun Schau dargebeten , nämli die Nuu:mern Vil ‘vou der Bades rie fre T 111, V. uud . E Y unrollende E ¿ zurüctgetreten, und Nr. V1.1. hat sh als ,_ 21s Aufgabe war gesielt: „die Rücffcbr des jungen Tobi L WTRO gestellt: obiías zu nen Pun , und noch näher waren als Moment die Verse E f N rag bezeidnet, Eine mäßize Anzabk von Figurcn rer- Enaelácetiais, Lten Beschtechts, ‘ogar neben den Menschea noch ciue E Rei neen durch eine einfache aber doch vielscitig ins ane dés if Qs und belebt durch den freudigen Effet des Wéieder- alten Salamenia ging Grave en ATLIVEIRE LAQ N ents i em Praïe gecignet macht, um junge Kräf L ppofen in dersclben Art pflegt fie auch in den Äielters, âu fig gew: hlt zu werden, und faum gab cs eine Ausstellung, welche nicht So hat sich drm and ie pin Hotels Gegenstandes dargebeten bátte. E l E: „ffafsung, ja m f a ap ng eine Tradition gebildet, wes denn bel R N stigen G erzligen diese Aufgabe doch wohl zugleich auf der audcreu t e den Nachtheil einschloß , daß sie die Erfindungsfraft der jungen Kün stier nicht genua anregte. Drei der Keuk e } nicht bloß in der Wahl des Momeutes fder N E Gruppirung véllig überein, indem se den jungen “Tobias mit M Leun von seiner E umarmt werden lassen, wäbrend j , von einem Diener geleitet, sich heranführen läßt ; ep ee Nr, 1, hat den Vater dem Tobias näher AEEa Ea und bis M Bn E gestellt, wodurch er denn sreilih der Lebendigkeit und die Witwe eus dem Wege gegangen ist, denn die Multer fann so Seb arme ihres Gefühls viel weniger aussprechen, als wenn sie den D, Avlarut und die frohe Ungeduld des blinden Vaters kann fich G ends nicht ausdrücen, wenn er dem Sohn nicht entgegen eilt, sons dern sich schon ihm nahe gegenüber befiudet. Dagegen iäßt Nr. VUH[l, s Tobias feinen Aeltern erst entgegenlaufen. Daß zwei der Bewerber 11 Jüngling linfs, ¡wei aber ihn rechts herfommcn lassen, ist natürlich nur Nebensache, cher schon if erheblich, daß Nr. 11. (der Sieger) den Engel stehend abbildet, während die anderen ihn ne schreitend uceh- men. Vou den fünf Bildern zcigen zwei, daß es ibren Urhebern ucch an Kräften fehlte, um fich mit ciniger Hoffuung des Erfc!gs auf die Bewerbung einlassen zu fénnen. Dasselbe Bild (Nx. i.), weiches den bemerften Feblgriff in der Anordnung machte, zeigt sich auch in jeder auderen Beziehung noch sehr {wach , die Zeichnung ist unsicher und unbestimmt, die Bewegung unbcholfen und das Kolorit theilweise obne Prinzip und Schule, theilweise einem wohilerfennbaren Vorbilde außerlih abgesehen ; das andere, Nr. IV., zeigt sich in der Fi- gurenftellung etwas vereinzelt, ist in den Gestalten unbedeutend und in Vielem, was sich letnen läßt, nocch zurügeblieben. Auf der Mitte zu den besseren steht das 1nvollendete Gemälde ; doch würde der junge Künst- ler beider néheren Ausführung erft diegroße Schwierigkeit gefühlt haben, in die seine Auffassung ihn fübrt; denn es hätte der größten darstellenden Kraft bedurft, um so in vollem Lauf, wie er den auf feine Aeltern zusiürzeu- den Tobias nimmt, neben dieser Heftigkeit der Bewegung zuglei eben fo viel Wahrheit und Wärme der Ewpfindèung zu geben und den Ausdru eben so momentan als innerlich zu machen. Das Bild Nr. V, wie wir dem Urtheil der Akademie darin vollkommen beistimmen , hat anerfennens- werthe Vorzüge, ist großen Lobes werth und fonnte seinem glückliche- ren Mitbewerber den Sieg vielleicht \ireitig machen. Es hat sebr rühmliche Jntentionen , eine dreiste und fasi gewagte Auffa}ing, und zeigt in Zeichnung und Malerei eine guie Schule, doch ift cs in einigen Farben hart, und in manchen Theilen, namentlich auch in den Falten von einer trockenen, peinlih zeichnenden Manier. Die Phy lognomieen sind etwas siark hebraisirend und dabei der Ausdruck des Tobias, zwar voll lebhafter Rührung, aber ins Wei- nerliche gezogen auf eine Weise, daß Niemand darin Thränen der Freude und einen freben Aufschwung erkennen wird. Die Blindheit des altcn Vaters ist im Antlig vortrefflich ausgedrückt, dagegen die Bewegung wohl übertrieben ; der Maler wurde dazu wahrscheinlich durch V. 10 ver- führt, woselbst es heißt: „Und sein blinder Vater stund eilend auf, und eilen daß er sich stieß“. Aber darauf ruft er einen Diener und läßt fich führen. Diíes gefdbtebe auch auf dem Bilde, zugleich aber läuft hier der Blinde in seltsam hockender, vorgestrecfter Stang, gleichsam ventre à terre. Eine sehr gefällige, aber freilich etwas Deutsche, fübs- grüne Landschaft schließt das Ganze. Der Sieger nun (Nr. 11) ift cs auch namentlich auf Seiten des Ausdrucks; sein Tobias, umarmt vou der Mutter, hat ein jugendlich unbefangenes, froh bewegtes Angesicht, es ift nicht ganz der erste Sturm der Freude, aber doch eine zarte und verfständliche Empfindung. Gleiches gilt von der Mutter, deren Kopf nur zu sebr ins Genre fällt und uns an ein Bild vou Denner crin- nern fann. Edler if der Alte, die Blindheit mäßig auszedrüdt, aber woblgetroffen._ Weniger gelang die Gestalt und Bewegung dieses Alten, und in dem Knaben, welcher ihn fährt, is der Maler zu nahe cine u unschönen Modell gefolgt. Anziehend ijt noch die Prefiifizur des Engels, weicher, auf einen Robrstab gelehnt, den Zuschauer macht. Ju Kolorit, das hell, durch\fihtig und atberisch gehalten worden, hat der Künstler die himm- lische Abkunft neh näher vor Augen stellen wellen. Das Vild ist in der Durchführung auch von meisterhafter Abrundung noch weit ent- fernt, im Kolorit noch ohue Sicherbeit und Haltung und bei dem Be- streben, den Ausdruck der individuellen Natur festzuhalten , verliert cs fich noch hier und da von dem Wege der Schönbeit: doch if dies jedenfalls erfreulicher als cin äußeres Nachmachen für {bn aner- fannter Formen, und Niemand wird Vollendetes von dem verlargen, der eben erf fonfurrirt, um die Mittel zu seiner ferneren Ausbildung zu gewinnc!. Der cröffncte Zettel ergab als den Sieger einen Schü- ler des Professor Begas, Kleine aus Lauchstädt, Vergleichen wir sein diesnaliges Preisbiid mit seinem verigeu, denn er hat {hon vor drei Jahren einmal fonfüurrirt, ¡so i der Fortschritt schr sichtbar: ix auch, verglichen mit allen seinen übrigen uns befannt gewordenen Ar- beiten, erscheint uns der Künstler auf die vortheilhafteste Weise als ein gz itingewandelter. Ueberhaupt aber fann es auffallend sevn, d

c 2K nicht blos bei ihm, sondern auc bei seinen Mitbewerbern, so wenia von augelerntem afademiscem Wesen ‘hervortriit:; im Gegentheil, fat alse zeigen \sch im Können nech ais Schüler, aber, tros der nicht eben großen Neuheit der Bufgabe, do mehr oder weniger bescelt vou Auffassung und Empfindung. / j Gr.

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Noch etwas über Holzschnikerei. Zu den Ho!zschniuereien, die Herr Professor Kugler sehr umfaf- send an Altären und Taberuakeln herausbob, füge ih noch als eine dritte Art die an den Stüblen der Chorberren bei, welche cine gauj eigenthümiiche Seite des damaligen Geistes, nämlih Wiz und Jronic darstellen. Es zeigt sh darin eine Verspettung dummer uud üdermü tbiger Geistlichen, indem man fie z. B. mit Esclschren eder Pfauen schtwvänzen zur Beichte sien oder predigen seht. Es eriunert an dic Esels- und Narren - Feste der chriñlihen Kirche im Mittelalter. Etn nahes Beispiel solcher Spottbilder if der hobe Cher im Dom zu Mac- deburg. Aber auch in Süddeutschland if diese Jronie uicht fremd. Holzschnizwerk an Kanzelu habe ich in den alten Belgishen Dome“: noch legten Herb gesehen , z. B. an der Kanzel im Dom zu Anlwer- pen alle mögliche Vêgel. Ob dieser Vogeichor cine Anspielung sev. das Sprechen in allen Zungen am Pfingsitage, oder eine Jrouie au? daß jeder Geisiliche- sein cigenes Liedchen pfeife, ist ungewiß.

Z— c.

Cicero’s sämmtliche Werke, in Deutschen Uebertragungen unter Mitwitkung von Fr. K. von Strombeck, Fr. Jacobs, J. G. Droyfsen, A. W. Zumpt, A. Wester- mann u. A. m. herausgegeben von Prof. Hr. Reinhold Klo6. Erster Theil. Leipzig, 1840. e L

Wenn wir gegen die Gewehnhbeit dieser Blätter, denen für raben

rische Artikel sebr ege Gräuzen gesteckt siud, bicr die Ueberse s einer

Lateinisheu Schriftsiellers anzeigen, so wird das uur F perleitet, dei

Künste im dritien Jahre wieder au die Reibe kommt. Die Preis-

Entschuldigung bedürfen, die durch Jugend-Erinucrur-