1840 / 235 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ord lten würde. Bereits soll sein gen- Capitain in der (teren: Ford Edward Nusffell, eines e entra Lord John Russell's, ernannt und die „Queen““ zu seinem Admiralschif be- stimmt seyn. Z ;

Die orientalische Dampfschifffahrts-Gesellschaft hat das eiserne Dampfschiff „Dahlia“/ angekauft, welches im Begriff ist, von Enaland abzugehen, um auf dem Nil, ‘mit Genehmigung des Pascha von Aegypten, den Transport der Ostindischen Post und der nah Ostindien bestimmten Reisenden durch Aegypten zu ver- mitteln.

Man glaubte, daß durch die Rückehr des Herrn Guizot die Mission des Baron Bourqueney, der während der Abwesen- heit des Französischen Botschafters als Geschäftsträger fungirt hat, ohne Weiteres ißr Ende nehmen und daß derselbe nah Frankreich zurücktehrewx werde; es heißtaber, daß in Folge des jeßigen Standes der politischen Angelegenheiten der Baron Bour queney seinen Aufenthalt in London verlängern würde. Ucber das Resultat der Reise des Franzósischen. Botschafters und Über . scîne etwa in Folge derielben der Britischen Regierung gemachten Mittheilungen finden sich in den“ hiesigen Blättern nicht cinmal Vermuthungen. Aus indirekten Aeußerungen der ministeriellen Presse scheint indeß hervorzugchen, daß das Ergebniß dieser Reise feine friedlihère Aussichten darbietet. So sagte gestern die Morning Chronicle: „Keine Partei, noch irgend ein Andividuúum, kann es schnierzlicher empfinden, als das Whig- Ministerium, daß Frankrei dabet beharrt, sich von der Englischen Allianz zu trennen. Nicht lebhaft genug könnte ein Ereigniß be- dauert werden, das, wie immer noch zu hoffen ist, wohl nicht cintreten wird. Die Französische Regierung ist vollkommen un- terrichtet von den gewichtigen Beweggründen, welche den Abschluß des Juli: Traktats veranlaßten, ein Traktat, dem sich Oesterreich, das friedlichste Land Europa's, mit Leib und Seele angeschlossen - har. Wenn die Französische Regierung diese Beweggründe nicht anerkennen will, so kann das nur wegen eines vorgefaßten Ent- schlusses, zum Krieg herauszufordern, geschehen, und dies können wir weder für ihr Jnteresse noch für ihre Absicht halten. Daß dé: Traktat, besonders, wenn Frankreich demselben beitritt, we- niger als irgend ein anderer ein Theilungs:Traktat ist, wäre über- flüssig zu beweisen.“ Eben so wenig E berichtet die gestrige Morning P of: „Wir erfahren'auë bester Autorität von mehreren | cinflußreichen Seiten hèr, daß bis zu einer sehr späten Stunde der ver- flossenen Nacht noch keïne Nachricht eingegangen war, daß in den krtes geriscben Anfichten und (gun dwig Philipp's oder sei: ner Minister, in Bezug auf die orientalishe Frage, eine Verän- derung eingetreten wäre. Se. Majestät will den Frieden nicht auf Kosten desjenigen, was er als die Ehre Frankreichs betrach tet, und man versichert uns, daß er allen bisher von Herrn Thiers getroffenen Maßnahmen seinen Beifall schenkt. ix haben unseren neuesten Nachrichten gemäß, Grund zu gläuben, da bis jekt von Seiten Lord Palmerston's noch keine Aufforderung an das Französtsche Kabinet ergangen ist, eine Erklärung über dis vorbereiteten Rüstutigen zu- ertheilen. Jm gegenwärtigen Augenblicke muß. man - Nachrichten nicht sowohl von Paris als vom Schlosse zu Eu erwarten, wo der Kdnig sich-hefindet, und wohin: sich Herr Thiers #6 häufig begiebt, als seine R een gestatten oder ‘die Umstände "nöthig machen. ‘Die dringendste Besoräniß in

egenwärtigent Augenblie ist , däß! trgend eine isalge Kolii- fon in der Lévante stattfinden mdchkè, Und eine \olche Besorgniß scheint nicht durchaus grundlôs- zu seyn. Wir hôren von einem Offizier, der- gestern aus dem Mittelländischen Meere angekom- men ist, daß vier Flotten jebt. dort einander gegenüberstehen, die Englische, Französische, Türkische und Aegyptische Uungerechnet die Nussishen Und Qeserrs Hen Kriegsschiffe, die. etwa. noch ankommen möchten. “Die Französischen. Offiziere zeigten große Begierde, einen Kampf anzufangen, um sih einigen. Rüf ‘als Seemäánner zu erwerben ; Und es wird als nicht una eem betrachtet, daß die Nachricht von dem Abschlusse des Quadrupel- Allianz:Traktats Und die darauf gefolgte Aufregung in Paris sie zu einer úbereilten Demonstration verleiten kdrnte.. Aus dersel ben Quelle erfahren wir, daß die Englischen Kriegsschiffe noch immer ihre Uéberlegenheit im Segeln behaupten, daß aber die Französischen besser bemannt und ausgerüstet und, mit Einschluß - der Türkischen und der Aegyptischen Flotte, auch zahlreicher sind. Man glaubte, daß jedwede Cinmischung- der Britischen Flotte in die Bewegungen der Aegypter zu einem“ ungelegenen Ereigniß führen könnte, und daß in einem solchen Falle eine Schlacht fast unvermeidlich \ey, selbst wenn die Ursache keine wichtigere wäre, als die Kollisionen, welche vor nicht langer Zeit zwischen Engli: schen und Französischen Schiffen im Golf von Mexiko vorficlen.““ Die Times enthält dagègen Heute einen längeren Artikel, in welchem sie ihre Zweifel. darüber. ausdrückt, daß dem Königs der Franzosen und. seinen Ministern \o entschieden kriegerische Gesin- uungen zuzuschrêéiben seyen. Sie erklärt sich vielmehr für voll: fommen versichert, daß die in Eu versammelten Staatsmänner die von ihnen bisher desolgte temporisirende Politik auch ferner beibehalten würden, und weist. zur Erklärung der kriegerischen Maßnahmen dér Franzöfischen Regierung darauf. hin, daß dier elbe eine dreifache schwierige Aufgabe zu erfüllen habe, nämlich die Franzósische Nation, die Franzdsische Flotte und den Pascha von Aegypten innerhalb der gehörigen Schranken “zu halten, und das Alles mit - der gebührenden Rücfsicht auf ihren eige- nen Charak¡er und ¿hren Ruf. - Noch vor der - Rückkehr des Herrn Guizot erwähnte die Morning, Chtonicle, am- Sonnabend, die von Französischen Blättern gemeldete Erkläruag Mehmed Ali's, nicht nachgeben zu wollen, und- äußerte Über die in diesem Falle unabweislichen Zwangs- Maßregeln gegen densel- ben Folgendes : „Es. wird dann, wie wir glauben, zuerst eine Blokade der Syrischen Küste eintreten, und Mehmed Ali. wird nicht lange in jenem Lande festen Fuß behalten kdnnen,wenn alle Verbindung. zwischen Aegypten und Syrien abgeschnitten ist. „Die Frage is dann die: d Frankreich diese Blokade respektiren ?

:SRgrum sollte es nicht? Einige Londoner Blätter habèa behaup:

tet, das Französische Ministerium habe bereits Besehle- erlassen, diese Blokade zu. brechen. Wir glauben etwas der Art. nicht. Es giebt viele Mittel, die Rechtmäßigkeit einer Blokade in Fie zu stellen, ohne. das Aeußerste, den Angriff auf die Blokade-Flotte, zu wagen. Die Franzosen mögen diese Mittel ergreifen und cine drohende Stellung cinnehmen, um Europa seinen Zwecken abtrúnníg zu machen; aber Frankreich wird nicht so wahnsinnig seyn, einen Krieg zu wagen.“ An einer anderen lle wie- derholt die _„„Chronicle‘“, daß Frankreich kein Recht habe, sich zu „Seine Kriegslust’“, fährt dies Blatt dann fort, „wird

en, vorzüglich wenn. es an die Tage von 1813 und Ludwig Philipp wird nicht so thörigt efahr auszuseßen, daß es in einem Krtege gegen 4 Mächte, von welchen eine allein es mit Frankreich auf: nehmen könnte, verkleinert und beschnitten werde, Der Status quo, worauf Herr Thiers besteht, ist die Verlegung des Haupt- sises des Türkischen Reichs nah andrien, indem Mehmed Ali im Besis des Taurus zugleich. Meister von Klein-Asien und

ihm wohl ver a 1815 zurüdenk

seyn, sein Land der

Bezug auf den Orient drzhun; und

- schaft an Bord

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von Konstantinopel wäre, wenn nicht eine Russische Flotte und und Armee -beständige Wache dei Sebast ol hielte, um den Vice - König vön der Ausábune seiner Suprematie zurück- uhalten. Dér Sîatus qud, er mag nun dukch einen

raftat sanctionirt seyn oder nit, errichtet ein neues Néich an die. Stelle des alten; e errichtet ein Kali? fat im en * und mäch: den nowminellen Sultan un- fähig, seine Existenz auf andere Weise als durch Rußlands Un- terstübung zu erhaiten. Der Traktat vom 15. Juli giebt im Ge- gelitheil dem Ottomanischen Reiche seine Integrität und Supre- matie wieder, er stellt die Unabhängiakeit Konstantinopels unter die Garantie der Europäischen Mächte England. und Oesterreichz er hebt den Traktat von Chunkiar- Isfeless auf, entfernt allen Grund zur Cifersucht zwischen England und Rußland und stellt den Fêöleden im Okient wicder her. Wäre Frankreich der Konfe- renz beigetreten, so würde man demselden jedes Zugeständniß ‘ge- macht haben, doch muß es nicht vorschreiben wollen. Es nehme in sciner Diplomatie ‘den Guundsaß der SleichHeit zwischen Tus . ropäischen Staaten an, und cs wird nicht Gefähr laufen, wie-es jeßt der Fail ist, isolirt zu werden und gendthigt zu seyn, vergeblicize Kriegs: drohungenzu machen, um seine ministerielle Niederlage und seine Nas tional-Demüthigung zu verdecten.” Der Globe ist in hefcigem? Kampfe mit dem. Pariser „National“, welcher England eben so gut wie dem übrigen Europa mit der liberalen Propaganda ge- droht und auf-die Erwiederungen des „Globe‘“ -demselben Feind- seligkeit gegen das Franzöfische Volk im FLIFRRen vörgewor- fen hatte. Das ministerielle Blatt verwahrt sich gegen diesen Vor- wurf und erklärt, daß es seine Polemik einzig und allein gegen die Partei des „„Mational/’, die sich nur gar zu: gern für die ganze Nation ausgeben mdchte, gerichtet habe. Auf die Erklärung ‘des „National‘’, daß es. die Englischen Radikalen und die arbei tende Klasse in England seyen, an welche das Französische Volk sich wenden und dem es seine Hülfe darbieten wolle, um das alte

eudal-Gebäude zu stürzen, welches mit seinem Gewicht noch den S Großbritaniens belaste, erwiedert das genannte ministerielle Blatt: „„Die Englischen Radikalen und. die-arbeitende Klasse in England haben bereits im Voraus ihre Antwort gegeben. Weder im Parlament noch ín Hollóway-: Head zu Birmingham hat sich irgend ein EymBiom der Zuflucht zu fremdem Beistande gezeigt, sey es gur Erhaltung oder zum Sturze unserer Jnstitutionen. Selbst Englische Tories würden es für, das höchste Maß von Un- gebühr in einer heiligen Allianz von Souverainen betrachtet ha- ben, wenn dieselben S Dienste hätten anbieten wollen, um bei ‘uns Ordnung zu halten, er „National/‘ und seine Eisenfressers ‘Partei, die er als das Fr sische Volk darstellt, mdgen sich vers sichert halten, daß die. Englischen Radikalen eben so bereit sind, ‘die Hülfe fremder Handlanger zurückzuweisen , wie- diese bereit sind, ein altes Haus einzureißen. - Wir repariren oder verändern unsere ung, wie es uns unsere Sicherheit-oder Bequem- ‘lichkeit selbst -eingiebt, aber. wir brauchen keine fremden Sympathisirer, um sie in Brand zu: stecken und unter ihren Träâmmern zu plündern.’ - Auf gleiche Weise beschwert sich-.die Mornín Va calicle über die 40-Feans schen X lättern fien

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suchten Aufhebungen der Englischen Radikalen und. -Chartiften

und über die pet oniegen Angeise auf Lord Palmerston. „Wir

Uufrus an ble Frangbsihen Chartisten ud Repub ifaner zu er

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lassen, fie - auszuheken- ¡und von :Bestechun- r

der im Pensions-Stande befanden, \n Disponibilität geseßt wer» den. Der genannte Korrespondent glaubt indeß nicht, daß diese Verfügung mit kriegerischen Rüstungen in Verbindung stehe, son- dern hält dieselbe nur für die Vervollständigung eines früheren Avancements, bei welchem jene Offlziere übergangen waren.

Niederlande.

Aus dem Haag, 18. Aug. Die Sectionen der zweiten Kammer haben bereits ihre Untersuchung der Geses - Entwürfe zur Abänderung der Verfassung beendigt und die Bedenken, zu welchen diese Anlaß gegeben, der Regierung mitgetheilt. :

Man schreibt aus Batavia vom 12. April: „Durch die zwischen den Engländern und Chinesen ausgebrochenen Feindseligr fciten hat der Handel zwischen hier upd Canton nunmehr ganz aufgehdrt, und sollce die Blokade der Chinesishen Häfen ‘lange dauern, wie es wohl den Anschein hat, jo würde dies in den

| Handels-Verhältnissen des Niederländischen Jndiens und naments-

lich Javas manche Veränderungen herbeiführen, die zwar vor- theiihaft für die Einfuhr aus Europa, für Javas Ausfuhr aber sehr nachtheilig wären. Die Chinesischen Prödukte steigen schon jeßt sehr im Preis, obschon die hiesigeú Kaufleute noch sehr große Vorräthe! davon in ihren Magazinen haben. So weit es den Thee betrifft, so liéfert Java jeßr seinen Bedarf und kann noch die Niederlande zum Theil damit versorgen,“

Belgien.

Brüssel, 17. Aug. Aus guter Quelle vernimmt man, daß außer einer Frau, auch zwei Männer den Secretair des Flamän- dischen Meeting, Namens W.' Pellerin, als den Mörder des Herrn Spits erkannt haben. Bei cinem gewissen Dewille hat man eine Liste der Ruhestôrer bei den Meetings, Pulver und zwei Flinten gefunden.

Brüssel, 18. Aug. Der Belge theilt folgende Details uber die „Meetings““ mit: „Jn die Meutereien von Paris verwickelten Individuen war es gelungen, sich nach England zu flúchten, wo sie, sich den Radikalen des Landes anschließend, zu Birmingham, Manchester und London Versammlungen erdffnetet, und das System des Agrarischen Geseßes, die Lieblichkeiten der Abschaffung der Ehe und andere Jakobinische Annehmlichkeiten verbreiteten. Artwood , Carlington und ein drittes Individuum, dessen Namen man sich nicht mehr erinnert, sandten unter der Beihülfe einiger Französischen Flüchtlinge cine Deputation nach Brüssel, um dort eine revolutionaire Succursale zu bilden, und

ern. - Zwei Advokaten boten ihnen ihre gefälligen Dienste an, En ene so ihr Zutrauen. Kats wurde zu ihrem Schild träger gemacht. Die erste Fonds - Sendung bestand in einer Summe von 5000 Fr., die an einen der beiden - Advokaten adressirt war. Dieses Geld wurde zur Miethung eines Saales, auf dem Rempart-des-Moines, um dort den Klub zu halten und ur Gründung ein Blattes, des Echo dieses Klubs, verwendet. Bon dieser Zeit an datirt sich die Erscheinung des ¿„Volksfreun des.‘ Hierauf gingen zwei andere Advokaten ab, um jenseits der Manche Mitbrüder zu suchen, und sie erhielten, nahdem sie ih. nen thre Wehklagen dargestellt, tine Summe von 7800 Fr., die zum Theil zur Begründung des „Radikal‘“/ diente. Plôblich brach eine Spaltung aus. Das Faktotum wurde der Unbehutsamkeit beschuldigt und der Friede zwischen ihnen wurde nur durch den

lassen, sie: gea die Regierung assen, sie: gegen | : 1d voi gen und Sa n Beweggründen des ern Thiers. zu fpre- chen. Js etwa Herr Thiers-\so. sehr. makellos? Aber wir .ver- \chmähen es, zu diesen niedrigen, unwürdigen Waffen zu greb- fen, pr: die Französischen“ Journalisten dlizuwenden nicht -errd-. t nd.“ i Pa: 10 20) La ¿ Ga 1! Wi

r M Le E hat abermals. L: Mois. AC die? Feder ergriffen; er sucht.in einem an den z„Morning Advertiser“ gerich- Fra die Gefahren derx Polí ¡é Lord Palmerston's in: chlâgt vor, Lord Claren- don zum Minister der guswärtigen Angelegenheiten zu ernennen, den Ekallschen Botschaster in Konstantinopel durch - einen ande- - ren zu ersehen und Mehmed Ali zu gestatten, sich mit der Pforte auf direktem Wege zu vergleichen. d

_ Der Globe meldet, daß das 19te: und 38ste Regiment, so wie ein Theil des Tten. Füsilier- Regiments, Befehl erhalten ha- ben, sich - von Jrland nach. Gibraltar einzuschiffen und das ge- annte Blatt benußt diese Gelegenheit, um auf den friedlichen Bustand jenes. Landes dyuneu ten. Uebrigens wird dabei bemerkt, daß dieie pldblichen Truppenbewegungen, in Verbindung mit den - Mißhelligkeiten zwischen England. und Frankreich zu der Meinung Beranlalsung gegeben hätten „. daß die Regierung es für ndthig halte, sich zu rüsten, wenn: der. Krieg unvermeidlih würde, , Cin alütlicher Zufall sey es, daß-Jrland so viele Truppen und noch« mehr, wenn es nöthi e, entbehren fkônne.

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m Sonnabend hat H Versammlung von. etwa“ tausend Arbeitern zusammengebracht, in. welcher er abermals, mit Rücksicht auf die. Convention derx vier Mächte, gegen Palmerston und seine Politik sprach. Im Gan-

en fiel aber nihts Besonderes in dieser Versammiung vor. Der Weifall war nichr so lebhaft; wie er sonst in: den Chartisten-Ver- sammlungen zu seyn pflegt, ; und viele „der Anwesenden “schienen die Ansichten des Redners nicht recht zu begreifen. :

Nach dem Devonport Telegraph beabsichtigt die Ad«. miralitáät künftig in allen Fällen, wo sie Privat Dampfschiffe in Dienst nimmt, in den Kontxakt die: Klausel einzufügen , daß die. Schiffe (o gebaut seyn müssen; um- Kanonen und Kriegs-Mann- u nehmen, damit man fie nóthigenfalls sogleich chiffe umwandely. fônne. :

Rücktritt der Redaktoren des „„Radical‘“/ und- durch die Ersehung derselben durch einen der Partei mehr ergebenen Mann wieder- hergestellt. Jm Jahre 1838 beschästigte man sich vorzüglich mit ersonalitäten gegen alle- diejenigen, - die nicht ausschließlich ihre ehren theilten. DHíéraus entstand eine allgemeine Stdrung. Sie atte die Plúnderung des Lokals, wo der Klub gehalten wurde, dessen augenblickliche Schließung und den Hintritt des „Radical“ zur Folge. Ein gewisser Oxford wurde von Neuem mit Fonds nach Brússel- gesandt. Man begann damit, Jacobinische Klubs zu Mecheln, Gent, Termonde, Tamise, St. Nicolas und Courtray zu errihten. Kats wurde wandernder S er, so wié der bes rüchtigte Pellerin. Später wurde ein Franz sischer Klub in der ochstraße dieser Stadt, unter der Leitung des Herrn Perier- agnet, ehemaligen Offiziers, und des Tischlers Thuns errichtet.

Brüssel, 18. Aug. (Han. Z.) Der Volks-Auflauf, den wir in vergangener Woche hier gehabt haben, und den man um so weniger beachtete, da diese Begebenheit sich fast flei buen mit dem tollfühnen Anschlage des jungen Bonaparte auf Boulogne

F zutrug, weiset sich doch nicht ganz so unbédeutend aus, als man

ilch von eiaem solchen Resultate der Meetings hätte - vorstellen Lan denn außerdem, daß er ein Menschenleben gekostet hat, und leich anfangs nahe an W Individuen gefänglih eingezogen Putvan, ergiebt sih aus den einstweiligen gerichtlichen Nachfor-

Hexr Attwood in Newcastle wieder nd schungen, - daß es auf ein förmliches Komplott gegen die Sicher-

heit des Staates angesehen gewesen zu seyn scheint, indem man bei mehreren der Beschuldigtèn Listen der Theilnehmer und einen Vorrath von Waffen und Munition aller Art, besonders aber Dolche vorgefunden hät. Auch ergiebt sich, daf viel fremdes Gesindel, zumal ans ‘Paris, si dabei befand, und den hiesigen Pöbel aufge- reizt haben muß. ‘Die ganze Sache wird übrigens um so léiche

der den Mord art dem Polizei-Agenten Spiß“ begängen hat, und ider nämliche Schuster:-Gesell Pelerius i|, welcher si \chon frü: her ‘bei ähnlichen Gelegenheiten ausgezeichnet hat, verhaftet ist.

P Aber weder vön diefer Begebenheit, noch ‘von den Felerlich:

keiten, welche seit dem 15, d, M. zur Ehre Rubens zu ‘Ant- werpen stattfinden, und von einer ungeheuern Masse Frémden

Kriegs-Da i | 7 Das ] oft: Dampfschiff „Britannia“, welches hon auf sei ner ffen M nach Stund ee Jade. ae i Dane

emacht- hat, ist am len, nach «einer. Ueberfahrt von nur | J agen und zwei Stunden von Halifax in: die Mersey- einge:

ausen. 2 (0: F Rai i “Die Zufuhr pon inländischem Weizen war - geftern, unbedeu- “tender, als seit vielen lind ungefähr die: Hälfte derselben be- ftand aus neuem Produtt, und das Ganze: wurde zu 1 bis 2 Sh. hdherem Preise aufgeräumt. Verzollter fremder Weizen geht wenig- ab, und nicht zu höheren Pren eee vorige Woche.

Ingeachtet des sehr nassen und stürmischen Wetters, welches die Aerndte- Arbeiten unterbrechen muß, war nyr m Nachfrage

nach unperzolltem Weizen; die wenigen Partiule: aelhahen aber zu etwas höheren Preisen. Das Steigen der e e fômmti den Spekulanten in fremdem sehr gelegen, da es e „preise heben, und folglich den Ei rzoll auf fremden 2 reduziren muß. So wie die Durchschnittspreise je stehe, at man alle cvladte u glauben, -daß der Zoll auf 2- Sh. §8 Pence “fr chéwdch

allen wird. schnittspreise waren am ; August für Weizen 70 4 Po 0 10 E) 8: Pee. Der Londoner Korrespondent der Hamburger r- sen-Halle meldet diesem Blatte unterm -18ten Abends, daßdie Hof-Zeitung, an diesem von en ge:

bracht, durch welche 39

ugu (E und Contre-Admirale, die ich bis-

esucht werden, ist in unseren Salons Und“ dsfentlichen Kreisen ie Rede,’ sondern von der großen politischen Frage, ob" wir ricq bekommen oder Frieden behalten werden. Seit der on“ Jhrer Britischen Majestät bei der Protogation des Parla- ents gehaltenen Thron-Rede und dem Kömnmentaxr derselben dutch ie Französischen Blätter ist Alles wieder friegerish gestimmt, ind die Wolken ziehen sich gewaltig am Horizont zusammen. ie Fonds und überhaupt der Handel an der Börse und die Nefuranzen empfinden es am Meisten, und man befürchtet egen das Ende des Monats eitie Krisis und mehrere Kata- trophen. Diese Umstände haben auch die Rückkunft Jhrer Ma- estäten aus London, welche auf gestern festgeseßt war, um einige age verzögert, und man erwartet Höchstdieselben erst gegen das inde diéser Woche. i Brüssel, 19, Aug. Der Niederländische. Gesandte, Herr ‘Falck, hat gestern unserem Minister der auswärtigen Atgelegen-

eiten Herrn Borret vorgestellt, welcher von seiner Regierung ‘beauftragt ist, an den vertraulichen Konferenzen Theil zu nehe “men, die jet in Brüssel stattfinden werden.

Oesterr. ei G

Wien, 18. Aug. habe so, eben aus Alexandrien D: 27. Juli Ta Id Konstantinopel vom 5, Au«

Fe

sich auf diese Weise unmerklich den Gränzen Frankreichs fe n

ter ganz an den Tag kommen, da auch der Haupt-Rädelsführer,

duréchlesen. Jn leßterer Stadt, wo die Unterdrückung und ss { r Dltercdfürà des' Syrischen Aufstandes, {vie bekannt, be- r a fl den General-Konsuln mitgetheilt worden war, hatten sich ábermals allerlei Gerüchté ‘verbreitet. Briefe aus Beirut sten v. M. meldeten neue Gewaltthätigkeiten; in den

ten wurden von den Aegyptischen Soldatea Grausamkeiten aller Art verübt; die Bergbewohner schienen bereit, von neuem loszuschlagen, und dies um so mehr. als die Nachricht von einem von den Englischen Schiffen unter Napier's Befehl zu erwarten- den Beistande sh jelt erst unter der Bevölkerung am Libanon verbreitete. Unter solchen Umständen beschloß der Pascha, die Truppen unter Soliman, denen er bereits Befehl zur Rückkehr ertheilen wollte, vor der Hand noch in Syrien zu lassen. Ueber die. Einzelheiten der Ereignisse in diesem Lande Herrscht in den Briefen, die ih sah, wenig Zusammenhang. Mit Bestimmtheit láßt sich jedoch ersehen, daß der Aufstand keinesweges gedämpft, daß nur eine Art von Waffenstillstand eingetreten ist, und daß der Kampf bei der ersten günstigen Veranlassung Und diesc durfte nicht auf sich warten lassen von neuem begonnen werde. Sami-Bey wak nach Alexandrien zurüctgekehrt. Er konnte sei nem Gebieter keine andere Nachrichr bringen, als daß der Divan fest entschlossen sey , ohne Dazwischenkunft der befreundeten hte, in keine Verhandlung mit dem Pascha zu treten. Meh- med Ali war sehr verstimmt. Die Zuversicht, mit welcher er bisher. dem fich Über seinem Haupte zusammenziehenden Sturme die Stirne zu bieten entschlossen war, scheint ihn verlassen zu

en.

Briefe aus Konstantinopel vom 5ten d. M. sprechen von einer großen Thätigkeit, die sich seit zwei Tagen im Divan und in den Hotels der Europäischen Gesandtschaften zeige. Es scheint, daß die Nachricht von den Beschlüssen der Londoner Konferenz dort eingetroffen war. Man sprach von einer Mission, welche der ehemalige Botschafter der Pforte in Wien, nunmehrige Rath beim Miniserium der auswärtigen Angelegenheiten, Rifaat Bey, unverzüglich näch Alexandrien antreten sollte. Die gegenwärtig im Archipel und an der Syrischen Küste kreuzende Enalische Escadre besteht aus 15 Fregatten und Linienschiffen ersten Ran- ges. Drei andere werden aus Malta erwartet.

Marienbad, 20. Aug. Unser Badeort ist noch immer sehr belebe. Zum Theil trägt hierzu auh die Nähe des osses Königswarth bei. Dieses ist fortwährend der Sam- mélplaß ausgezeihneter Gäste. Unter ihnen sind sämmtliche in Wien akkreditirte Botschafter zu nennen. Der Päpstliche Nun- tius, Fürst Altieri, Herr von Tatitschef und Graf Malhan ver- weilen dort bereits seit längerer Zeit. Lord Beauvale is gestern eingetroffen, und Graf St. Aulaire, welcher hier die Kur ge- braucht, macht beinahe tägliche Besuche bei dem Fürsten-Staatst- kanzler; unter den hiesigen Kurgästen befinden sich der Fürst aul Esterhazy, Oesterreichischer Botschafter in London, Graf icquelmont, bisher in gleicher Eigenschaft am Russischen Hofe affreditirt, und der Kaiserl. Oesterreichishe Botschafter in Rom, Graf von Lützow.

S panien.

Madrid, 10. Aug. Nach Ankunft der lebten Depeschen aus Baréelona hat sih abermals das Gerücht verbreitet, daß die Cortes uneeezs lich würden aufgelöst werden.

Der pol tische Chef von Madrid hat den Blinden verboten,

Journale und andere Schriften in den Straßen zum Verkauf

auszurufen.

Es bestätigt sich, daß- der- Befehl: zur Bekanntmachung des Ayuntamiento-Gesetes hier eingangen ist. Man fürchtet, daß dies zu: Unruhen Anlaß geben werde.

Dâs Ayuntamiento von Cadix hat die Königin in einer Adresse ersucht, das neue Ayuntamiento-Geseß nicht publiziren zu lassen, da es die alleinige Ursache aller gegenwärtigen Zerwürf- nifse sey.

Es heißt jeßt, Herr Domenech werde das Portefeuille des Ministers des Innern erhalten.

Barcelona, 8. Aug. Es herrscht hier jeßt vollkommene Ruhe. Die Königin und die Jnfantinnen seßen ihre tägliche Spazierfahrten theils zu Lande, theils zu Wasser fort und wer- den von allen Klassen der Bewohner mit den unzweideutig- sten Zeichen der Hochachtung begrüßt. fuhr_die Köniain am Bord der Spanischen Fregatte „Cortes““, wo sie dem Marine - Minister Herrn Armero den Rang eines Gefe de Escuadra (Contre-Admiral) verlieh und noch einige an- dere Beförderungen untér den Offizieren der Fregatte vornahm. Sämmtliche im Hafen befindlihe Schiffe feuerten Salutschüsse ab, die Spanischen Matrosen stiegen auf die Raaen und brach- ten, wie es bet solchen Gelegenhciten üblich ist, funfzchn Viva's aus. Nachdem die Königin anderthalb Stunden am Bord der Fregatte verweilt hatte, kehrte sie nach Barcelona zurück.

Gestern kam der Graf Belascoain hier an und begab sich mit dem Herzog von Vitoria zur Königin. O

Zu den zahlreichen, von der retrograden Partei verbreiteten

Vorgestern Nachmittag

falchen Gerüchten gehört unter Anderem auch, daß während der

le Unruhen in Batceiona der Britische Kriegs- Kommissar, Oberst Mitchell, eine Summe von 10,060 Piastern unter das Volk hätte vertheilen lassen.

Der neue Conseils-Präsident, Herr Alonzo Gonzalez, welcher |. als Deputirter in den Cortes das neue Ayuntamient-Grses aufs it

lebhafteste bekämpfte, hat dieserhalb von dem Ayuntamier Santander eine Glückwunsch-Adresse erhalten, “u die D inan des erwiederte : s

¡Vir haben innerhalb der geseblichen Schranken die Rechte der Spanier, wie sie in der Verfassung festgesest worden, verthei- digt. Wir haben Alles gethan, was in unseren Kräften stand, um diese Rechte aufrecht zu erhalten, und das Resultat eines so \hweren und langen Kampfes is nicht Unsere Schuld. Wir ha- ben Uunzweideutige Beweise, daß Unsere Bemühungen von red- lichen! Leuten anerkannt werden, und wir wissen den Beweis, den wir in dieser Beziehung von Jhrem Ayuntamiento erhalten, ge- b aßen zu würdigen. Wollte Gott, daß unsere Gründe und die mächtige Stimme des Volks die Uebel abzuwenden ver- möchten , die wir vorhersehen und die ju verhindern jeßt noch Zeit'ist, Unterdeß mögen Sie versichert seyn, daß wir, getreu Unseren Eiden, uns niemals von dem Wege entfernen werden, den das Fundamental-Geseß vorschreibt, daß wir dasselbe vielmehr bis in den Tod unterstüßen werden.“

Portugal. Lissabon, 10. Aug. Der Finanz-Minister hat einen auf

die auswártige:Schuld bezüglichen P vorgelegt, dem- Zufolge er befugt werden soll, mit den fremden E ubigern Wegen einer Zin&Reduction zu unterhandeln, und durch welchen |

ugleich Gelder angewiesen werden sollen, um die Hälfte der am L Januar d. I. fällig gewesenen Dividenden am 1. Dezember

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d. V; die andere Hálste am 1. Januar 1841 zu bezahlen. Auch in Betreff der anderen fälligen Coupons sollen Unterhandlungen eingeleitet werden. |

Durch einen vom Minister des Janern vorgelegten Gesetz Entwurf \oll das Ministerium befugt werden, bei Unterhandlun- gen mit fremden Nationen, dem Reciprocitäts-Prinzipe gemäß, Reductionen in dem Zoll-Tarife eintreten zu lassen.

Im Senate hat der leßte Paragraph der Adrèsse auf die Thron-Rede, welcher die von dem Marquis von Saldanha in

London regulirten Britischèn Ansprüche betrifft, lange und leb-“|

hafte Debatten veranlaßt. Der Baron Ribeira de Sabroza, der frühere Premier: Minister, beantragte die Aussezung der Ab-

stimmung über den Paragraphen bis zur Vorlage sämmtlicher |

auf den Gegenstand bezäglichen Dokumente, ein Antrag, der ini- deß nicht angenommen wurde.

Die Cortes werden, wie es heißt, um den 25sten d. M. prorogirt werden. Gleich nah dem Schlusse der Session erwar- tet man mehrere Ministerial-Veránderungen. Unter Anderen soll der Herzog von Palmella das Ministerium der auswärtigen An- gelegenheiten, Herr Aguiar das der Marine und Herr Florida das der Finanzen übernehmen. Marschall Saldanha foll unver- zöglich eine Mission nah Spanien antreten.

Der Geseß - Entwurf wegen Abschaffung der Geschworenen- Gerichte, mit Ausnahme von Lissabon und Porto, wo sie beste: hen bleiben sollen, findet in den Cortes fortwährend heftigen Wi- derstand von Seiten der Chartisten-Partei.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat den Cor-

tes auch einen Geseß-Entwurf vorgelegt, wodurch die Regierung

ermächtigt seyn will, im Auslande gebaute Dampfschiffe auch noch in den drei nächsten Es in Portugal einführen zu dürfen. Der Termin für diese Erlaubniß ist nánilich eingelaufen.

__ Die Königin wird gegen Ende dieses Monats von Cintra nach Lissabon zurückehren; ihre Niederkunft wird im September er- wartet.

Tâûr!? ei

Die neueste u Ds gekommene Nummer der Türkischen Zeitung Takwimi Wakaji vom 28. Dschemasil-ewwel (27. Juli) enthält folgende Artikel:

¿Auf der Jnsel Rhodus war das Kind eines Griechischen Raja's pldhlich abhänden gekommen; und man beschuldigte die dortigen Juden der Ermordung dieses Kindes, obschon kein über- zeugender Grund dazu vorhanden war. Ein demnächst in Haft pa Jude legte ein erzwungenes Geständniß ab, in

essen Folgen verschiedene andere dort wohnhafte Jndividuen seiner atíon ebenfalls eingeferkert und sehr gefoltert wurden. Einige vor Kurzem aus Rhodus angelangte Juden und Griechen hatten die höchste Justiz-Behörde von diesem Vorfall in Kennt- niß geseke. Es ist dem heiligen Codex und dem erhabenen Staats-Kanon gemäß, daß Person und Eigenthum der Groß- herrlichen Unterthanen aller Klassen ohne Ausnahme vollkommen Mad pn seyn und kein Jndividuum ohne Ursache gekränkt und edrüct werde. Jn einem Falle, wie der vorliegende is, hätte demnach die Wahrheit genau und auf rechtlihem Wege er: mittelt, und asódann so wie es erforderlich, verfahren werden müssen. Da nun der Kommandant von Rhodus, Jussuf Pa- scha, diese nothwendige ‘genaue Untersuchung nicht angestellt, und auf Grund der einfachen Aussage eines verhaftèten Juden eine Anzahl unschuldiger Leute sofort hat in Gewahrsam bringen und foltern lassen, die Geselwidrigkeit seines Verfahrens also am Tage liegt, so hat Se. Hoheit, nach empfañgenem Berichte von Sei- ten des genannten Kollegiunis, den erwähnten Pascha seines Am- tes zu erledigen und einen Mann von Einsicht und Erfahrung den Ferik von Tirhala, Hadschi Ali Pascha, zum Kommandan- ten von Rhodus zu ernennen geruht. Dem Lebteren is einge schärft worden, daß er es sich gleih nach ‘Antritt seines Amtes soll angelegen seyn lassen, die Wahrheit der Sache so, wie es er- forderlich, zu ermittelt, Und dann nah dem Gesese zu verfah- ren; Jussuf Pascha aber hat den Befehl erhalten, von jebt ab in seinem Hause in Konstantinopel sich aufzuhalten. Die in die- ser Angelegenheit gekommenen Griechen und Juden sind mit Großherrlicher Erlaubniß wieder heimgekehrt.““

¡Der gewesene Groß - Wesir Chosrew Pascha war wegen Handlungen, die den heilsamen Großherrlichen Institutionen ver- derblich , seines Amtes erledigt worden. Aus Achtung für sein hohes Alter hatte der Sultan ihm gestattet, in seinem Palaste am Bosporus zu wohnen, jedoch unter der Bedingung, daß -er jedes Umgangs und Verkehrs mit Anderen sich enthalten müsse. Da aber dieser Veteran wieder neue dem Großherrlichen Willen zuwiderlaufende Handlungen sich erlaubte, so ist ihm nunmehr von Sr. Hoheit die Stadt Tekfur-tagh als künftiger Aufenthalt angewiesen worden. *) Der Kapidschi- Baschi Chalil Agha hat Chosrew auf einem Großherrlichen Dampfschiffe dorthin esfortirt, und nach seiner Rückkehr die Ankunft des Éxilirten am Orte sei- ner Bestimmmung offiziell angezeigt.

„„Ein gewisser Jsmail Agha, wohnhaft in dem Dorfe Jek- dili, bei Karahissar - Naally, im Gebiete- von Koinik (in Klein- sien) hatte beim Miederreißen einer klcinen, von seinem Vater eerbren Behausung eine in der Mauer steckende Summe Gel- es von allerlei Sorten entdeckt. Da nun den preiswürdigen inrihtungen Seiner Hoheit zufolge, alles Geld, was ein Groß- errl. Unterthan in scinem Hause oder auf seinem Grundstücke indet, nicht konfiszikt werdén, sondern, nachdem es in gangbare tünze umgesebt, das Eigenthum des Finders werden soll, so at ‘der Sultan, nach erfolgter Anzeige des Fundes von Seiten der Orts- Behörde, die erwähnte Summe (ihr Belauf is nicht ängegeben) in dem Großherr!. Münzhause gegen gangbares Geld P und solches dem Jsmail ‘Agha huldreihst zustellen fassen:

„Der Muschir der Sandschake Tirhala und Selanik, Emin

ascha, hatte zwar keine Handlungen begangen, die mit den Wiljamen Einrichtungen Sr. Hoheit ganz unverträglich waren ; er gewisse seiner hohen Stellung nicht geziemende üble Ge- ohnheiten hatten ihn unfähig gemacht, seine Amts-Geschäfte, wie es schicklich, zu verwalten. Da nun vas Wohl des Rei- 8 und der Unterthanen die Abseßung dieses Beamten erheischte, ist derselbe mit Pension nah Gallipoli, als den Ort seines ftigen Aufenthalts, beschiedèn worden. Die Verwaltungs- schäfte des Sandschak's Selanik hat Omar Pascha erhalten dem Ferik von Selanik, Namik Pascha, sind, ob seiner er- probten Tüchtigkeit, die Verwaltungs Geschäfte des Sandschak's Tirhala wiederum übertragen worden.“

Dieselde Nummer der Türkischen Zeitung meldet ferner amt- lich: „Die Ratification des erneuten Handels - Vertrages der Tärkei mit Schweden die Abschieds : Audienz des Erzher: zogs Friedrih von Oesterreich Und die Abreise Stefanaki

®°) Tekfur-tagh, oder Tekir-taghp, (Kaiser:Berg), anch Ro- dostsch ik genannt, die Städt Rodosto am Marmara-Meere, (wi- schen Silnoei und i de M

Bei's nach Samos. Lebterer hat vor seiner Abfahrt die ehrende Decoration der Würdenträger ersten Ranges (zweiter Abtheilung) empfangen.

Konstantinopel, 5. August. (L. A. Z.) Der kürzlich er- wähnte Mordversuch hat nicht, wie ih gemeldet, bei dem Diner eines Paschas stattgefunden, denn der Sultan spcist bei Nieman- dem, sondern stets allein. Die Sache verhält sih folgenter- maßen: Schon vor 14 Tagen wurden die Gondoliere Reschid Pascha's, des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten , lauter Griechen, von Türken bearbeitet, ihre Hand zu bieten, um den Reis Efendi aus dem Wege zu schaffen; allein diese, mir ihrem Herrn zufrieden, giagen nicht darauf ein. Indeß seßten die Türken ihre Verführungsversuche fort, und äußers- ten, daß die ganze Griechische und Armenishe Bevöl- ferung an der Vershwdrung Theil nehme, ja daß binnen hier und einiger Zeit eine Aenderung der Regierung statifins den werde. Die Griechischen Gondoliere, dieser Plaereien über- drüssia, meldeten Alles an Reschid Pascha, der ihnen gebot, noch einmal mit den Türkischen Emissaren zu fonferiren, sie dann fest- zunehmen und gebunden dem Minister zu überliefern. Dies ge- \hah au wirklih. Sie wurden gefoltert, ohne augenblictlich etwas Anderes zu gestchen, als daß sie von ehemaligen Janit- scharen aufgewiegelt und gedungen worden seyen. Am 28. Juli Nachmittags 3 Uhr besuchte der Sultan die Dreh-Derwische in Pera, wo ich ihn selbst gesehen. Bei seiner Rúckkehr aus Pera nach dem neuen Palais von Tschiraghan am Bosporus, passirte er die Kaserne und den Exercirplaß Unsern des großen Begräbe nißplaßes. Dort waren mehrere Bataillons und einige Batterieen aufgestellt, um wie üblih beim Vorbeireiten des Sultans von diesem gemustert zu werden. Vor dem Defiliren waren die Truppen in Bataillons-Kolonnen formirt, und als der Vorbeimarsch _vor dem gegenüberhaltenden Monarchen geschehen sollte fielen aus ihren Massen sechs Schüsse, wovon zwei den Mantel (der Sul- tan trägt Winter und Sommer einen Europäischen Offizier:-Man- tel mit großem, bis zu dem Knie reichenden Kragen) des Sul- tans durchlôcherten. Seine Eskorte umgab ihn augenblicklich, und gedeckt durch diese, erreichte er seinen Palast. Denselben Tag noch geschahen eine Menge Verhaftuügen unter den Offizier ren. Das peinliche Verhör begann, und durch dieses stellte sich heraus, daß man zuerst den Sultan und dann seine jesigen Mí- nister ermorden, darauf aber den Bruder des Sultans unter der Vormundschaft des alten Chosrew Pascha und Halil Pascha's auf den Thron erheben wollte. Da man indeß nah den Anga- ben der Griechischen Gondoliere Reschid Pascha's eine weit ver- weigte Verschwörung vermuthete, so begnügte man sich mit diesen

Aussagen nicht. Nach wiederholten Verhdren wurden endlich gegen 2000 Personen festgenommen, worunter mehrere Griechen, Beis, vorzüglich aber Bin-Baschis und Jüúz-Baschis (Bei ist Oberst; Bin-Baschi, ein Offizier, der 1000 Mann befehligt; Jüz-Baschi, der an der Spiße von 100 Mann steht) sich befanden. Nach zwei Tagen ergingen an den Patriarhen und Bischof der Ärme- nier und Griechen Aufforderungen, von Seiten der Regierung nachzuforschen, inwieweit die Griechen und Armenier bei diesem Komplott mitgewirkt hätten, und zur Entdeckung derselben solle auch die Beichte angewendet werden. Zugleich wurde ihnen an- gedeutet, daß, wenn fie keine Schuldigen fänden, dagegen aber die Regierung, die Prälaten dafür, -als selbst {uldig erkannt, E strengen Verantwortung gezogen werden würden. Jn diesen agen sind bereits viele Personen nah dem neuen Systeme mit- telst Schnur und Schrauben erdrosselt und in den Bosporus geworfen worden. Von Reschid Pascha is dem Griechischen Geschäftsträger

vorige Woche Folgendes -notifizirt worden: „Der Minister der auéwärtigen Angelegenheiten der erhabenen Pforte hat die Ehre, den Herrn Geschäftsträger Sr. Hellenishen Majestät zu benah- richtigen, daß, um die Jnteressen des inländishen Handels und der Îndustrie zu sichern, auch um über die Lokal-Sicherheit besser wachen zu können, Se. Kaiserl. Majestät der Sultan Folgendes festzuseßen beschlossen hat: 1) Vom künftigen 1. Oktober neuen Styls an is die Küsten-Schifffahrt mit in- und ausländischen Er- zeugnissen, von einem Türkischen Hafen zum andern, der Helle- nischen Flagge in den Häfen des Ösmanischen Reichs untersagt. 2) Eben so sind vom 1. Oktober an Weine, Oele und Taback

von Griechenland nach der Türkei eingeführt, einem Eingangszoll von 20 pCt. (bisher nur 3 pCt.) des reellen Werths, unterwor- fen. 3) Es isst den Hellenischen Unterthanen von jeßt an ver- boten, Theilnehmer irgend einer im Osmanischen Reiche bestehen- den Corporation zu \eyn, oder Detailhandel zu treiben. Den fompetenten Behörden sind Befehle zugeschikt worden, um dieses Verbot augenblicklich in Ausführung zu bringen. 4) Jeder Hel- lenishe Unterthan, überführt, Contrebande getrieben zu haben, wird cine vierfache Strafe des Zolles zu zahlen verurtheilt wer- den. 5) Alle Hellenische Unterthanen, die sich irgend eines Ver- gehens oder Verbrechens shuldig machen, werden durch die Tür- fischen Lokal-Behörden gerichtet Und bestraft werden.““

_ Konstantinopel, 5. Aug. (Oest, B.) Se. Hoheit der Herzog Paul von Württemberg, welcher unter dem Jncognito eines „Grafen von Hohenberg““ reist, besichtigte am 1sen d. M. die Moscheen und das alte Serai, und hatte am Zten seine Au- dienz beim Sultan, wobei er von dem Königl. Preußischen Ge- sandten, Grafen von Königsmark, begleitet wurde. Se. Hoheit ist heute auf dem Dampfboote „Ferdinand 1.“ von hier abgereist, p sich Aber Küstendshe und Wien, nah Württemberg zurück- zu egeben.

„Jn Folge des Ablebens des Statthalters von Mara Suleiman Pascha, is dessen Oen zum Pascha dieses Difeites ernannt worden. Die übrigen Sandschakate, welche das Mú- schirlik von Marasch bildeten, wurden dem bisherigen Gouver- neur von Nicomedien und ehemaligen Rumili alessi, Ahmed Zekrija Pascha verliehen. Der bisherige Kommandant der Dar- danellen, aer Pascha, is abgeseßt, und an seine Stelle der bekannte Vertheidiger von Varna, ZJzzet Mehmed Pascha, er- nannt worden.

Während die Oesterreichische Kriegsbrigg „Ussaro‘/ zu To- phana vor Anker lag, war deren Kommandant, Major Bujacovich, zweimal in dem Falle, sch der Türkischen Regierung nüblich zu erweisen, indem er durch seine Mannschaft einmal die in einem durch die Kraft des Windes umgeschlagenen Türkischen Boote befindlihen Passagiere, und ein anderes Mal zwölf Matrosen einer zur Türkischen Kriegs - Marine gehörigen, ebenfalls umge- hlagenen Schaluppe rettete. Jn Anerkennung dieses von dem -

ajor Bujacovich geleisteten Dienstes haben Se. Hoheit ihm die Jnsignien des Nischani-Fftihar verliehen.

Spríen. ; 25. li. . de Smprne.) Die hier ansässigen M M 8 CAiifcheude (gestern unter Saiprna