1840 / 237 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nicht mehr verlassen, und die Erfahrung hat bewtesen, daß Espar- rers olt dem Recht giebt, der zuletzt spricht.“

Der König und die Königin langten am Montag Abend um § Uhr in Boulogne an. Der König. musterte at folgenden Tage die National-Garde, welche ihn mir Enchusiasmuüs bearúßte, und traf am !Len Abends wieder in ein. Der Herzog von Orleans hat in der vergangenen Nacht Paris verlassen, um îh nach dem Schlofse Eu zu begeben.

Man «erfährt jeßt, daß das Dampfschiff „le Veloce“, auf dein der König dic Reise von Eu nah Calais machte, sich in so großer Gefahr befand, daß man einen Augenblick (lang den Un- tergang desselben befürchtete. N

Galignani's Messenger, welcher in Paris mit großer Umsicht die Englischen Jnteressen vertritt, äußert sich heute in folgender Weise: „Wir find nach einer aufmerksamen Durchsicht derjenigen Pariser Journale, welche einen Einfluß auf den déi tenden Theil des Publikums haben, der Meinung, daß jeht cin ernster Wunsch nach eiuer friedlichen Beilegung. der ortentalischen Anceiegenheiten vorherrscht. Dke heftige Sprache, deren inän sich in dem ersten Augenblicke bedientes hat aufgehôrt, und tan utt rersucht jet ruhiger, ob die mit dem Londoner Traktat in Ver- bindung stehenden Umstände dex Art nd, um Frankreich zu zwingen, allein gegen die übrigen großen Eurepäischen Mächte afzutreten. Man aicót zwar allerdings noch nicht zu, däß dic

Ansprüche Mehmed Als übertrieben sind, oder daß die Jnter- |

effen Frankreichs nicht so eng mit ihm verbunden wären, um fich zur Durcchßsekung seiner Pläne in einenFrieg zu itürzen, aber mau {eint doch den Londoner Trakrar mehr Wichtigkeit wegen der anscheinenden Verminderung der freundschafclichen Gesinnungen Engländs gegen Frankreich, als wegen eines Zwang: Aktes gegen den. Pascha von Acgypten beizulegen. Es ist daher gerechter Grund vorhanden zu hoffen, daß die beiden Regterungen dîe Bemühungen derjeni gen Journale in beiden Ländera, welche ein erständniß in cinen offenen Streit zu verwandeln suchen, oerleUgüen und enr: muthigen werden. Nicht alle Zeitungëleser bedenke, daß der Krieg cine Aerndtezeit für die Journalisten i, wie Krankheiten eine. Aerndtezeic für die Aerzte. sind... Provocatidneñ der Zeitln- gen sollten deshalb immer mit Vorsicht. aufgenommen werden, welches: leider so selten der Fall is.

Die einzigen , in diesem. Augenblick. in Paris pestudlichen Mîmister sind der Conseils-Prósident, und. der Bande, Minister. Der Courrier francais tadelc es, daß in „diesem wichtigen Augenblick nicht jeder Staatsmann. guf seinem Posten sey. „„Wir sind nur““, sagt er, „die Dolmetscher der. gerechten Ungeduld des Publikums, wenn wix verlangen, daß man diejem Hin: und Her; reisèn ein Ende macht. Die gegenwärtige- Lage. scheint uns ernst genug „um Jèden zu veranlassea, auf dem Posten zu bleiben, A E der Kamwern und des Landes ihm angewie- en- i;

Herr Macaulay, Englischer Kriegs: Miniser , ist in Paris eingetroffett, f L R A Auf relegraphischem Wege wird gemeldet, daß dâs Linken: {i} „Triton“, mit dem Contre-Admiral. Hugon am Bord, atm Ivten_d. voù Toulon nach der Levante. abgesegelt i

„Als der Marschall Gerard vor einigen Tagen. gesragt wurde, ob er an den Krieg glaube, erwiederte er: „Jch würde weder O, dagegen wetten, aber. ich. glaube nicht. dargn.‘‘

i Tewps enthält Fo!gendes: ¿Gestern herrschte - eine große-Bewegung in der Hauptstadt. Schon: früh am Morgen li inden Vierteln des Palats poyal. und der Tuilerieeri, auf den Quais Und in den Vorstädten die Meênge. von allen Seiten herbei, um geschriebene Anschlagezettel von großem Utufange zu lesen, die an den Mauern in unzähligen Exemplaren „angeschlagen warcn. Der Juhalt derselben bestand. in einem. Aufrufe zu den Waffen, um Louis Napoleon zu befreien. - Die Maueru waren überall so sehr mit dicjen Anschlagezecteln. besáet, daß. die Polizei- Ageauten viel zu thun hatten, um dieselben abzureißen.““ i

Börse vom 20. August. Zu Anfang. der heutigen Börse waren’ die Course fest, und es schien, als ob eine Sceigerung ein- treten wollte. Die proc. Rente erdffnete zu.79 . 50; aber eite halbe. Stunde später liefen unaeheuere Verkaufs, Ordres eiu, die die ganze Börse hindurch anhielten. - Die Spekulanten wurden von: cinem: panischen Schreen ergriffen, und die Iproc. ging in schnellen :Sprüngen bis auf 77. 30 zurick, „zu welchem. Course sie ‘schloß. Die 5proc. Rente fiel von 112. 40.auf 110 . 70, Man verbreitete die beunruhigendsten Gerüchte, um - diesen plöb- lichen Fall der Staats-Papiere zu erklären. Es , die Fran: zösische Flotte habe Truppen auf der Juasel Kandien. ans Land gejelzt, welche diese Stellung wmit..der Zustimrnuz Meh Ali's beseßt halten würden. Man versicherte auch; dad dee, nig am Sotmabend in Paris eintreffen würde, um die. Ordonnanz wegen | Zusammenberufung der Kammern zn unterzeichnen.

Großbritanien und JZrland.

London, 21. Aug. Der Türkische und der Frage Botschafter; die einige Tage in: Windsor..verweilten, stnd gestern ; von dort wieder hier eingetroffen; der- König und die Königin der Belgier befinden sich noch in Schloß Windsor, eben so der Preußische und der Belgische Gejandte. ,. i 4 Der ministerielle Globe erlárt das Gerücht für ungegründet, daß Sar C. Adam das- Kommando ; über die Flotte im Mitxel- ländischen Meere, aa Admiral Stopford's Stelle, erhalten solle. 4 Da: feine wichtige Nachrichten: pen Kontinent hier einge- gangen sind, welche die htesigen Fonds-Spekulanten hätten. ermu- thigen fônnen, (o sah. es am heutigen Geldmarkt sehr trübe aus, und die Consols fielen in- Folae von Verkáusen; doch - will man darin q gerade ein Symptom von einer veränderten Ansicht der Börse in Bezug auf die Kriegs- oder Friedensfraze n ici f H "Wraf Durham (oil sein sámmiliches, sehr. bedeutendes Real- und Personal - Vermögen. seiner Gemahlin. vermacht und dieselbe auch uo alleinizen Vollzieherin sciges Testaments bestellt haben _ Die-T imes scheint besonderes Gewicht darauf zu tegen, daß Ren sische Botschafter, Herr Guizot, als er, von Frank- reich q rend, in Ramsgate landete, dort von dem Engli- - Volke sehr freudig begrüßt worden. Sie meldet, daß fich eine - e- Volks ans Ufer begeben habe, als man erfahren, daß Herr Guizot zurückgekehrt sey; ein enthusiastisher Freuden- ruf habe ihn empfangen, und sein Wagen sey bei der Ankunft in: Razuégate und bei der Abfahrt von dort dicht ron Volklómas- sen um ewejen. Die Ansichten über Frankreichs Stimmung d die E über sein Verhalten wechseln in den hie- sigen Blättern noch immer hin und her; doch scheint die Hosf- nung auf liung des Friedens überwiegend zu seyn. Die Morning Post -ist fast das einzige Blatt, welches unablässig Allarm . So. kömmt sic unter Anderem mit dem. Gerücht, daß Die sche- Regierung die. in Frankreich igen E ver 1 lassen und die indortigen Häfen en Schiffe bargo belegen wolle, wenn England zur Ausführung der Qua-

mit pel-Convention schreiten sollte. Dagegen fangen zwei andere, son|

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4 ältere Mitglleder |ch{

S 952 :

au ziemlich leldeuschasrliche Tóry-Vlácret, der Courler nnd der Morning Herald, schon an, ihren Kriegslärm etwas herabzu- fine und, troß aller Bitterkeit der Französischen Zeitungen, den uösbruch von Feindseligkeiten zwischeuß England und Frankreich nicht als nahè bevorstehend zu betrachten. Das lebte dieser beiden Bläcter {t sich sogar aus Paris s{reiben, dap die Er- fláruugen des Herrn Guizot den König vollfommen zufricdcn gettelle hâtten ; R Guizoc habe erklárt, daß bie Berathungen der Konferenz ihm stets miigecheilt worden seyen ; Ludwig Phi lipp werde die kriègerische Stimmung des Herrn Thiers nicht unterstügen; es beiße, daß dieser Minister einen ehrenvollen Rúcls zua zu bewerfstelligen- suche, und der \chiehte Zustand der Kaval- erie habe utt wenià dazu beigetragen, denfelben zur Aufgebung seiner Kriegs- Projekte ¿u veranlassen. Eben so jagt der liberale Sun, die lezten Mittheilungen, die er aus Paris empfangen, senéñ friedlicher Art, und es sey alle Hoffnung vorhanden, daß die Ruße Curopa’s nit werde aestórt werden. ; Am idten d. is in Cdinburg der Grundstein zu dem Mo- nümente Walter Sirolt's , cincr Statñe ,- gelegt worden. Dée Ausführung des Ganzen wird (2,600 Pfd. kosten, wovon jede cri 2566 Pfd. durch Subscription aufgebraczt sind Der Bild-

bauer Steele, der die Statue arbeitet, crhálr dafür 20 Pfd. O'Cónnell, dem am Donnerstag zu Tuam in der Jrlándischen Grafschaft Connaught, wo er jeßr zur Auflbsung der Union auf-

der auf die jesigen Vevdäultaisse zwischen England und Frankreich an, indem et sagte: „Viclleicht sollte ih eher Bedauern über Evglands Mißgeschik äußern, wenigstens wäre“ es wohl klüger von mir, meiñne Freudè zu verbergen; aber ich will nicht klug seyn; Ausrichtigkeit ist mine Stärke, und deshalb erkläre ich offer, daß es mir nit leid thut, den Kdnig der Franzosen 130,000 Mann versammeln und eine zahlreiche Flotte im Nit telländischen Meere aufstellen zu sehen. (Hbri!) Es darf nur eia Schuß in der Erbitterung fallen, und Jrland wird Gerech- tigkeit erhalten müsen, (Lauter Beifall.) , ih bin fest über- eugt, daß Stanley nimmermehr seine Bill, dur die Jrland des

absreckchts beraubt wrden sollte, cingebract hätte, wäre er eb nes solchen Falles gewärtig gewesen. (Hört!) Eben so fest über: zeugt biir ich, daß vir eine besscre Mühiztpal-Reform erhatten härten, ¿dle, welche uns Wellington und Lyndhurst gegebenhaben, wären jene Küftungen schon früher angeordnet worden. Auch würde gewiß

England versuchr habrn, wüßte er nicht, daß dies durch die ab- sch;eulsce und niedrige Unerechtigkeit, die er in der lebten Parla- (Hdrt! und Beifall.) spéfulire nicht auf Jrlands Abneigung, denz wir sind England nicht abgeneigt (hört), wohl aber spe- kulire (ch auf Jrlards Gleichgültigkeit, und man mag mich immer-

As zweifle iticht, daß Ludwig Philtpp nimmermehr Englandgedroht haben würde, wenn Jrland nitht unzufrieden wäre. T Sie aber wohl! Lörd Palmerstón's Réde gelesen? O, wo is die stolze Stellüng geblièben, welche England seit den siegreichen Tagen von Poitiers, Erecy und Agincdoitrt stets eingenommen hat? Wann Haute Bra dreich scitdém jemä!s Etigländ gedroht, ohne daß seiner

rohung éine lautere, sür a dtolzertgefolgt wäre, ohne daß män,

thin triumphirend Tk en hätte? Jet zum erstenmale hat

England f . ü A 1 U S RE éräd Rey (4 vi seitet fftinich n D

drit, Frankreich _ziür Au

hat sich zu dem Versuch ernie- mit gésunkeßzèm é und déernüthiger Haltung bittet England seinen Nebènbu. N r WEGMET (Hört!) Und was thur Mylótd Palmerston 2 Durch déälektishe Wendungen sucht zu be- meisen, daß Frankreich sich auf keinen Ktieginlassen werde. (Hört!) Was England nie wirderfahrer ist, daß eine Nation ihm mit Krieg drohte, und daß thre Drohung nicht verlätht wurde das wider- fährt ihm jebt, weil es gewagt hät, bei Unbill und Ungerechtig- keit gegen das Jrländische Volk zu beharren. (Hört!) Und der Himmel verhütc, daß. England fich ungestraft seine Unbildèn er- lauben dürfte. Jrland sympathifirt mit England nicht. Doch soll ihni unser Beistand nicht fehlen, wenn Feinde es bedrohen, denn unjere Loyalitär wird nt wanken; nur muß England unse- rea Beistand mit dem. èdelsten der Preise erkaufen. Es erweise uns Gerechtigkeit, und ès wird einen thätigen Verbündeten an Jtländ haben. Es stelle unfer Parlameut wieder her, und es joll uhseren Beistand erhalren“ ___ Die Times, welche die Maßregel lobt, wodurch die Zahl der B n den Dom- Kapiteln und Kollegiat-Stif- ten beschränkt worden, fordert zugleich die Universitäten auf, mit Ernst das Werk ihrer" eigenen Verbesserung de gehen und nicht länger ihre \rsprünglichen Statuten, in welchen es guf die R der Frömmigkeit und Wissenschaft abgeschen, todte: zchstaben scyn zu lassen, damit einige Hundert Vorsteher utid! äuf Kosten der jüngeren im Müßiggan mästen fönnten. Sie dürften fich, ruft ihnen dieses Blatt zu darauf verlassen, der Sturm, welcher vor ein paar Jahren si bald beshwichtigt worden, werde sih bald weit furchtbarer gege

werde ihßhein wenig bese, Venn nan ihnen nachweisen könne, wie sie Bek um persüatider rtheile willen dieselben fast Jahr- hunderte lag hätten s{lumiüèrn lassen. Jun Fall aber die Uni- verfitäten selbst unthätlg dlieben, fordert die „Times“/ die Bi- {dfe auf, -ihr_ lang velittächlässiates Recht ats Ober-Aufseher gel- tend zu machen urid die fallen Bäuche zum Rechten anzuhalten. ___Nach dem Globe hätte man seit geraumer Zeit den Plan nach Art des für die Königl. Marine bestehenden Green- wihHospitals, auch für betagte und invalide Seeleute von Kauf- fahrteisciffen cin Spital zu gründen. Mehrere PYarclaments-Mit- lieder soüen diesem Plan Fre Billigung und Unterstüßung ver- prochen haben. s _ Der Morning Adverttser erzählt, der Portugiesische Botschafter habe cinen Diffamätigns: Prozés gegén den Heraus- eber der „Morning Post“ wegen einex Schmähschrift gegen cine Regikrung in Bezug auf die Portgiesisczen Anleihen anhän- gig gemacht. j Das am Montag zum Besten der nothleidenden Polnischen Fel war 7 zu Exmorne-House in Chelsea veranstaltete ländliche

gefaß

est war nit so zahlreih besucht, als män erwartet hatte, was auptsächlich dem Uag agigen Werkter Schuld gegeben wird. Herr Green, der bei dieser Gelegenheit seine 276ste Luftfahrt in Ge- Lon eines Herrn Macdonnell machte, wäre auf ein Haar dabei sammt seinem Gésährtèn verunglückt, kam aber noch rait genauer Noth, nah mancherlei Unfällen und nachdem der Ballon längere Zeit in geringer Entfernung von der Erde umhergetrieben worden, mit einigen inneren und äußeren Verle6ungen, die indeß uicht gefährlich zu seyn cheinen, davon. Er selbst erklärte, daß dies die s{hlimmste und yefahrvollste aller seiner Fahrten gewesen sey. Während seines Herumtreibens stätmte der Ballon eitinal erade über einer Heerde Rindvich hit, daß vor der fremdartigen

riheinung entseßt davonrannte.

Ludwig Philipp, der ein gär shlauer Mann i, nichts gegen |

méntssSesstón vrrû a An rechten Arm sich entfremdet hat. |

bin so gleichgültig nenuen, wie man will. (Hdrt! und Gelächter.) | Ernennungen von hdheren Staatsbeamten liefern den eis

haltutig des Ftiedèns zu beshwaten; |

j aus.

sie erhébe, Und ihre Berufung. auf die Heiligkeit ihrer Statuten.

Mehr als 20 Morgen des Home-Park, welche vor und seite wärts von der östlichen Terrasse liegen, sollen auf Befehl der Königin“ mit einem Gehege umzogen und in Gärten und Lust- Anlagen zur auss{ließlihen Benußung Jhrer Majestät und des Hofes umgewandelt werden. Der Hofgärtner zu Windsor ist mit Ausführung dieses Planes beauftragt, der besonders vom Prinzen Albrechc äußer? lebhaft betrieben und dessen Ausführung unverzüglich begonnen wird.

In Edinburg hat sich ein Verein von Geistlichen gebildet, um auf alle Weise der Fortdauer des Systems des Patronats in der Schottischen Kirche Widerstand zu leisten. Auch unter den Laien werden Versammlungen gehalten, um ihre geistlichen Führer und Lehrer darin zu unterstÖkeon.

Es wird erzählt, daß Herr Joha Wimbridge von Presteign ein chemishes Verfahren entdeckt habe, dem Stahl eine Festigkeit zu geben, daß man mit ihm noch leichter als mit Diamant Glas zerihneicren könnte.

Zu Southampton is Herr Elliot, der Oheim des Grafen Errol, welcher im Betrie bei Lichr geles:n hatte und darüber eitv geschlafen war, da das Bette während des Schlafes Feuer fing, auf cine traurige Weise verbrannte.

Der Standard und andere Tory - Blätter klagen darüber, daß Herr Shaw, der bekannte Rekorder von Dublin und Re- prásenrant der dortigen Universität, der stets für einen der leiden-

reat, cin Diner gegeben wurde, spieite bei diejer Gelegenheit wie: | \hafilihsten Oranaisten galt, sich an die Whigs verkauft habe,

weiler sich in diesem Jahre der Arländischen Munizipal-Bill so wenig widerseßte.

Nach Berichten aus Alexandrièn vom 26. Juli, welche der Times zugekommen, soil man dort eine Blokade der Syri- schen und Aegyptischen Küsten von Seiten der Engländer für ichr wahrscheinli halten.

Gestern ist ein großer Theil der von Louis Napoleon hier zurückgelassenen Effekten, namentlich Möbel und Kostbarkeiten aller Ârt, Statuen, Gemmen und Gemälde, so wie auch einige Religuien von seinem Oheim, bsfentlich versteigert worden.

Nicht wenig Aufschen hat es gemacht, daß das große Dampf- {i} „British Queen““, welches dieser Tage von seiner Fährt nach Amerika zurüfchrte, gestern von den Zoll-Kommissarien we- gen Defraudation in Beschlag genommen werden mußte. Man har námlich 700 Pfd Taback und cine Menge Cigarren in der

| Kohlen- Kammer dieses Fahrzeugs versteckt gefunden, wofür ein

Zoll von 3—400 Pfo. Stk. zu entrichten gewesen wäre.

Die beiden Linienschiffe „Vanguard““ und Rodney‘/ sollen nächstens in Cork das i9te und das 38te Regiment an Bord nehmen, um diese Truppen, denen noch andere folgen sollen, nah Gibraltar zu bringen

Niederlande. Aus dem Haag, l4. Aug. (A. Z.) Mehrere der neuesten

von der ernstlichen Absicht der Regierung, sich so viel als a e mit Männern des dffentlichen Vertrauens, und von ausgezei tem Talent zu umgeben. So is kurz vor der des Herrn Rochus- sen (dessen endlicher Amts-Antritt überall mit ungetheiltemm Bei- fall und als Signal eines in die Wünsche der Mehrheit einbiE. genden Systems aufgenommen wurde, und von mehr Wichtigkeit sich darstellt, als auswärts bekannt) der bisherige Gouverneur der Prostinz Drenthe, Herr J. D. van Ewyck, nach einer Zwi- \chenpause von Unthätigkeit, zum Gouverneur der Provinz Nord- rirens ernannt worden. Man erinnert sich der ausgezeichneten Verdienste desselben als vieljähriger Administrator des dffentlichen Uüterrichts, in welcher Stelle er sich die allgemeine Achtüng er- worben hatte. Auch die Aufnahme des ehemaligen Geschäftsträ- gers am Französischen Hofe, Herrn von Fabricius, in den Staats- Rath, hat einen angenehmen Eindruck gemacht; das Natioital- gefühl erfennt ihm einen Anspruch auf Entschödigung zu für dix erunglimpfungen, welche dieser in jeder Hinsicht wackere und verdienstvolle Mann durch seine patriotishen Bemühungen im Interesse des Landes zu erdulden gendthigt war. ¿ Ein wichtiger Verlust für die Wissenschaft und den dffentll- chen Unterricht ist der Abgang des Hofraths Professor Birnbaum in Utrecht, welcher einem ehrenvollen Rufe nach Gießen, mit dem Titel als geheimer Justizrath, gefolgt is. Sowohl von Seiten der Hochschule und ihrer Kuratoren als der Regierung selbst geschah das Möglichste, um diese literarische Notabilität zu behalten; doch war die Sehnsucht nach dem Vaterlande mächtiger. Die reiche und großartige Sammlung Japanesisch-Chinesisth- Tibetanischer Alterchümer des Ritters von Siebold in Leyden is unmehr Eigenthum des Staats geworden; der bisherige Be-

siber und Gründer schlug viel glänzendere Anerbieten von Seitén

des Herzogs von Orleans mit patriotischer Selbstverleugnung Der im vorigen Jahre von den Zeitungen beschriebene Raub kostbarer Dinge, die Herrn von Siebold gehört, is leider nur zum kleinsten Theil erseßt worden. Das kolossale Werk über Japan schreitet ununterbrochen fort, und außerdem wird Siebold aich eine Geschichte der Wassengattungen aller Nationen und Zeiten mit Zllustrationen binnen kurzem liefern. Ein anderes großes Werk,

ie Geschichte und Beschreibung der übersecischen Provinzen ents haltend, kommt auf Kosten der Regierung zu Stande; auch un- terstüßt der König das riesenhafte arhäologishe Unternehmen des Französischen Grafen Bastard, von welchem eine einzige Lie- ferung an die 30,000 Francs kostet. Ein äußerst wichtiges Buch ind die jo eben von cinigen jungen Gelehrten, unter Mitwirkung des Bibliothekars Dr. Holtrop im Haag, herausgegebenen histo- rischen und kritischen, au in sprachlicher Hinsicht für Deutsch- land Und die Niederlande reichhaltigen Anmerkungen des verstor- benen Staats-Archivars van Wyn zu dem (auf Befehl der Bel- gischen Regierung gedruckten , jedoch schon von der früheren Re- gierung vorbereiteten) Werk über die Schlacht bei Wöringen. Es is dies eine Frucht dreißigjähriger Sammlungen und For- hungen, ein Muster Germanischen Fleißes und Batavischer Ge- wissenhaftigkeit. Auch is vor ein paar Jahren ein interessantes Buch über Philipp van Mernix und sein Zusammenwirkén mit Wilhelm von Oranien, Philipp du Plessis - Mornay, mit allerlei ausfúhrlihen Abhandlungen , Margaretha von BYarma , Philipp Ul. und Heinrich IV. betreffend , von Herrn van Broes in Amsterdam erschienen; es bildet, der Dif- fusion und Breite in der Ausführung ungeachtet, ein Gegenstük und iugleis gehaltvolles Supplement zu der bekannten Prin- stererschen Sammlung. Man ersieht hieraus, daß in Holland, auch úber den finanziellen Ndthen, die Musen dennoch in ket ner Weise vergessen werden. tische Jahres - Bericht úber den Zustand der Provinz Holland, welchen die Journale verdfferitlicht, liefert viele andere erfreuliche Beleáe dafür.

Die zu Harlem begründete National- Galerie, wohin auch die der modernen Zeit angehdrigen Schäße aus dem Haag ge- bracht worden, zeigt von regem Interesse für die Kunst. Eeck- hous, Koekoek und Krusemann ziehen durch neue vortreffliche Leistungen die Aufmerksamkeit auf sich, und der Antheil der Hol-

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Der musterhaft entworfene stati

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ländischen Maler an der dffentlihen Ausstellung in Antwerpen sichert ihnen neue unbestrittene Trophäen zu.

Aus dem Haag, 20. Aug. Aus Utrecht schreibt man, daß durch die Abreise des Herrn Dujardin nah Brüssel und des errn Noel-Simons nah dem Haag die D Pes der dasigen ofimission zur Liquidation der Belgischen {ub erlitten haben. tionen zurück erwartet.

Amsterdam, 2i. Aug. Das Handelsblad bringt in Er- |

innerung, daß nunmehr, nachdem cin Handels - Vertrag mit Frankttlc abgeschlossen sey, zunächst daran gedacht werden müsse, einen solhen Vertrag auch mit Belgien zu Stande zu bringen, doch ist es der Meinung, daß man jolhe Dinge nicht fommissa- cisch betreiben, sondern einem Bevollmächtigten übertragen müsse, wie es der gegenwärtige Minister, Herr Rochussen, in Berlin und Paris gewesen.

gesest werden fönnten, da dieser uriprünglich gar nicht mit Be-

zug auf Belgien entworfen, sondern ‘geaen dieses Land erst in Kraft gesezt worden, als es sih von Holland getrennt habe. Um

so mehr aber fônne man die hohe Steuer herabseten, als die- | selbe dem Staat nichts einbringen und nur zu einem ausgzedehn- | ten Schleichhandel Anlaß gebe.

Des Königs Geburtstag wird in diesem Jahre hier mit besonderän Glanze gefeiert werden.

ten „Wimpel-Feste““. V etge Brüssel, 13. Aug. (A. Z) Wenn die Eisenbahn fort- fährt, verhältnißmäßig in den ses leßten Monaten des Jahres even so viel abzuwerfen, als sie in den sechs ersten Monaten ge- than, so wird die Vorhersagung des Herrn Nothomb in Erfül- lung gehen. Er nahm nämlich in seinem leßten Berichte über das gesammte Unternehmen für 1840 einen Reinertrag von zwei Millionen Feanken an, was ungefähr die 4 proc. Zinjen des auf die fertigen Strecken verwendeten Kapitals bilden würde. Nach den offiziellen Tabellen beläuft sich die Total-Einnahme während des ersten Halbjahrs von 1849 auf 2,282,152 Fr., wovon auf den Cívil-Personen-Transport 1,766,253 Fr. und auf den Güter- und Bagage - Transport 510,650 Fr. gehen. Jm Jahre 1838 brachte die Bahn während derselben Monate nur 1,185,579 Fr., im Jahre 1839 1,625,079 Fr. ein. Jn dem ersten dieser beiden e waren freilich während der ersten drei Monate nur es, Während der anderen drei Monate nur aht Sectio- nen in Betrieb; eben so im Jahre 1839 nur zehn Sectionen ; wogegen im laufenden Jahre dreizehn Sectionen bis zum ben Mai, und da von da an vierzehn Sectionen befahren wer- él; dennoch ist verhältnißmäßig das Einkommen bedeutend ver- hrt, und zwar bringt, nach einer ungefähren Berechnung das ométer in diesem Jahr 7226 Fr. im Durchschnitt ein, wäh- rend es im vorigen Jahre nur 0448, und im Jahr 1838 nur 6238 Fr. Brutto einbrachte. Diese Verbesserung gewinnt noch dadur an Bedeutung, daß in demselben Verhältniß die Kosten nicht steigen und z. B. in diesem Jahr, wo im Durchschnitt 329 Kilometer Eisenbahn in Betrieb sind, nicht viel mehr betragen, als im vorigen Jahr, wo nur 266 Kilometer in Betrieb waren. Einen tvesentlichen Antheil an dieser günstigeren Gestaltung der haf die immer grdßere Ausdehnung des Güter-Transports, der alle früheren Vermuthungen über scinen Ertrag weit zu über- treffen verspricht. Seit Anfang dieses Monats ist eine neue Ord- nung desselben eingeführt, die sich auch auf kleinere Pakete aus- dehnt. Da gegen einzelne Dispositionen von mehreren Seiten Klagen erhoben werden, welche Modificationen herbeiführen müs- sen, so ist noch nicht der Augenblick gekommen, hier näher dar- auf einzugehen.

__Bräüssel, 19. Aug. (Emancip.) Ein Reisender, der gestern aus Frankreich angekommen ist, sah Arbeiter mit Repara- tion des Mauerwerks an den Wällen von Valenciennes beschäf- tigt, eine Arbeit, die schon lange hätte geschehen müssen, die aber ohne die politischen Verhältnisse wohl noch um einige Jahre wäre vérshöben worden. Auch erfährt man, daß in Boulogne, Dän- kirchen und Calais die Wälle mit Kanonen beseßt werden.

__ Bräüssel, 21. Aug. Der Moniteur Belge wiederholt die in anderen Blättern enthaltene Nachricht, daß der König náchstèns in Wiesbaden erwartet werde, um dort wieder die Kur zu gebrauchen.

“Jn Antwerpen fand gestern ein großes Künstler-Diner statt, än welhem über hundert Personen Theil nahmen. Herr Teich- mann, Ober-Jngenieur der Brücken und Chausseen, führte den Vorsib, und auch die aus Köln nah Antwerpen gekommene Fest- Deputation war gegenwärtig. Der Präsident derselben brachte einen Toast aus, bei welchem er an die alten künstlerischen und réligidsen Beziehungen Deutschlands zu Belgien erinnerte.

Deutsche Bundesstaaten.

München, 21. Aug. (A. Z.) Se. Majestät der König ist am 15. August Abends §8 Uhr aus Brückenau in erwünsch- tem Wohlseyn in Aschaffenburg angekommen. Wie bis jeßt be- stimmt is, werden die Allerhöchsten Herrschaften am 6. Septem- ber in Nürnberg eintreffen. Ihre Suite, die Dienerschaft mit- gerechnet, wird in 100 Personen bestehen. Der Monarch wird am 13ten Nürnberg verlassen, am Uten in München verweilen, und am löten sich nah Berchtesgaden begeben, von wo Se.

ajestät am 10, Oftober in hiesige Nesidenz zurüchzukehren ge- énken. Briefe aus Nürnberg von Offizieren, die bereits zum Sager daselbst eingetroffen, rühmen den freundlichen Empfang, der ihnen dort zu Theil geworden und die Liebenswärdigkeit der Ein: wohner. Unsere Jsar hat seit gestern Abend wieder eine be- drohtiche Hdhe erreicht, und falls der Regen fortdauert, fürchtet man neue Ueberschwemmungen.

Dresden, 22. Aug. Ihre Majestät die Königin sind heut früh um 4 Uhr nah Tegernsee gereist. gin sind heute

Leipzig, 21. Aug. (Magdeb. Z.) Es ift hier ein gro- Mane t-Vercin , aus Kaufleuten bestehend, zu Sti tdetre- ten, der sich gegen das „Spielhaus in Cöthen‘ vershworen hat, und. nach dessen Statuten z- B. jeder Kommis, der beim Spiel dort betroffen wird, nie wieder eine Condition in Leipzig bekommt nd die, welche er hat, verliert!

Hannover, 22. Aug. Es Majestät der Kdnig sind gestern o

Nachmittag im hdchsten seyn von Braunschweig hier wieder

eingetroffen.

chuld einen Auf- Beide Herren werden mit neuen Jnstruc- | È * Gesinnungen dargelegt habe.

| Brandeis stattfinden. Der Erzherzog Franz Karl beaiebt ich am 7. | September dahin, und es heißt, daß auc)

| sind so eben einige höôhere t f rungen sanctionirt worden. Der Feldmar}chail L Das „Handelsblad“ bemerkt zugleich, daß | viele Bclgische Produkte in dem diesseitigen Zoll-Tarif herab- |

| ebenfalls auf den gleichen Posten in Triest, ‘aber vorerst proviso; | risch ernannt worden. Auf der Ams\el, so wie auf | dem Y werden schon jeßt Anstalten getroffen, zu einem sogenann | als Oberst-Hofmeister bei dem Érzherzoae Franz verbleibt; ferner | der Freiherr von Droste, welcher als Dipistonair nah Lemberg | fommt,

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O esterreic.

Wien, 18. Aug. (A. Z.) Der Französische Geschäftsträ- ger, Le von Langsdorff, begiebt sih von hier nah Marienbad und Königswarth. Wie es heißt, werden die eigentlichen Konfe- renzen am leßtgenannten Orte erst am sten d. M. beginnen. Hier wollte man auch wissen, daß der Graf von St. Aulaire in ciner Unterredung mit dem Fürsten Metternich die friedlichsten

Wien, 19. Aug. (L. A. Z.) Eines der bedeutenderen Trup- pen-Mandvers wird in diesem Herbste in der Nähe von Prag bei

er YDoj-Kriegs-Na:hs- uaegen jeyn wolle. Jn umerer Armee | vancements und Komnando-Verände- | eutenant und biss | heriger Chef des General-Stabes, Graf von Rothkirch, it zum Kominandirenden in Jnner: Oesterrei ernannt, und an seme Stelle tritt der General-Major, Freiherr von Heß, welcher im vo- | rigen Jahre nach Konstantinopel abgeschickt worden war, um dem S ul tan die Glüctwünsche zu seiner Thronbesteigung zu übe! bringen Der Feldmarschall - Lieutenant Grabowsfky- ir Mil:tair- Komman- dant un Troppau, der Feldmarschall-Lientenant Freiherr von Piret

Präsident, Graf Hardegg,

{ch_ Zu Feldmarschall, Lieutenants avancircen die General-Majors von Herbert, mit der Dienstleistung in Ve- rona, und der Graf von Falkenhayn, welcher in seiner Anstellung

Der Oberst Fürst Taxis wurde General-Major und Brigadier in Proßnibß, eben so der Oberst Menz in Mantua. Von lehterem Platze wird der General-Major Zephiris nach Link verseßt werden. Í

taten.

Rom, 14. Aug. Se. Heiligkeit der Papst hat den Paler Giovanni Perrone, von der Gesellschaft Jesu, zu Einem der Exa- minatoren der Bischdfe in der Theologie ernannt.

Am llten d. M. stattete der Papst von Kastell Gandolfo aus Besuche in der Stadt Marino und in dem Dorfe Grotta- ferrata ab.

Livorno, 10. Aug. (A. Z.) Briefe aus Alexandrien melden, daß der Pascha sich geweigert habe, die in der Note der vier Mächte ihm vorgelegten Bedingungen anzunehmen. Admi

| fan ei i nam

ral Stopford is mit den auf Malta segelfertig liegenden Linien- schiffen nach der Levante abgegangen. Er ließ auf Malta für Gi neuankommenden Schifse den Befehl zurück, zu ihm zu open.

P ortugal.

Lissabon, 10. Aug. (Times.) Gestern Vormittag fand eine Versammlung des Finanz -Comité's statt, der alle Minister und etwa 50 Chartistische Deputirte beiwohnten und die den Zweck hatte, einen Bericht über das Budget zu entwerfen und das Votum des Vertrauens, wodurch der Betrag der Ausgaben für das nächste Jahr bewilligt werden soll, vorläufig zu erörtern. Es gaben sich zwar verschiedene Ansichten fund, da jedoch 72 Beamte als Deputirte in der Kammer iben, “so wird das Vo- tum ohne Speise! in den Cortes durhgehen7 worauf dann die Cortes am 25. August bis zum 2. Januar prorogirt werden dürf- ten. Während dies in den Cortes vorgeht, werden die. Minister außerhalb derselben inmer verhaßter, so daß sie in der leßten Zeit sogar für ihre Sicherheit besorgt geworden sind. Der poli- tische Horizont verfinstert sich in der That immer mehr, indem die bereits herrschende Aufregung durch die Artikel des „„Nacio- nal“/ genährt wird, dessen Herausgeber eben jeßt wegen einer Aufforderung zur Empörung vor Gericht gestellt worden ist. Die Garnison von Lissabon is zwar der jebigen Ordnung der Dinge ergeben, indeß sollen doch zwischen einigen höheren und niederen Offizieren verschiedene Meinungen herrschen.

Der Verwaltungs-Bezirk von Angra do Heroismo, der Haupt- stadt der Azoren, welcher die ganze Jnsel Terceira, so wie die Inseln St. George und Graciosa, umfaßt; hat eine Bevdlkerung von 29,131 Männern und 34,614 Frauen, zusammen 63,775 Seelen.

Am 28. Juli wurde ein Detaschement Kavallerie, komman- dirt von dem Kornet Fragoso, bei San Dosningo von einer Gue- rilla- Bande angegriffen. Zwei Soldaten wurden getödtet, der Kornet und zwei Gemeine flohen nah San Jago de Cacem und ein Verwundeter entkam nach Messijana; von den übrigen Truppen hat man seitdem nichts weiter gehört.

TUrftel

Konstantinopel, 5. Aug. (A. Z.) Vorgestern erhielt der Englische Botschafter auf außerordentlichem Wege die Nach- richt, daß die Mächte, ohne den Beitritt Frankreichs bewirken zu können, die Konferenzen zu London zit einem Vertrag über die Regelung der Türkisch-Aegyprischen Differenzen geschlossen ha- ben. Die Pforte dankte in einem offiziellen Cirkular den srem- den Gesandten fürdie Mittheilung, und fügte bei, sie erwarte nur die Ankunft ihrer êigenen Couriere, [Ukk sogleich zur Ratifi- cation des Vertrages zu schreiten. Ueber die Bestimmungen des Vertrages hat bis jeßt nur so viel transpixirt, daß der Pforte die Flotte uud Syrien restituirt werden foll, und daß ihre Neu- tralität in der Anwendung der etwa erfoëderlichhen Zwangs-Maß- regeln ausgesprochen is. Gleich. nah Empfang der Depeschen sandte Lord Ponsonby die nöthigen Befehle an den Admiral Stopford, damit dieser sich sogleich mit der gesammten Flotte an die Küsten Syriens begebe. An die Englische Flotte schließt sich die Oesterreichische Levantinishe Schisss-Abtheiluug unter dem Contre-Admiral Bandiera an. Von der Pforte wurden drei Briggs, mehrere Korvetten und cine Anzahl Transportschiffe mit Munition und Lebensmitteln beordert, sich mit der unter Admi- ral Stopford's Befehlen kombinirten Escadre zu vereinigen. Sie sehen, daß der Grundsas der besagten Neutralität der Pforte auf dem besten Wege ist, Modificationen zu erhalten. Jndessen betrachtet man die Sache von einem anderen Gesichtspunkt aus. Die vereinte Escadre hat vorerst den Zwe, die hart bedrängten Christen des Libanons gegen die furchtbaren Verfolgungen, denen sie ausgeseßt sind, in Schuß zu nehmen. Erst wenn Mehmed Ali sich gegen die Beschlüsse der Mächte auflehnen sollte und nah Verstreichung des lebten Termins, den man ihm geseßt, würde endlich zur Ge- walt geschritten werden, wobei es dann allerdings möglich wäre, daß die Türkischen Schiffe keinen thätigen Theil an den Zwangs- Maßregeln nähmen. /

In einer Privat-Korrespondenz aus Beirut vom 21. Juli

eißt es: „Einige Insurgentenbanden stehen noch auf den Ceder: gen bei Tripolis und zu Mita, einem Distrikt des Libanon.

Man glaubt, daß auch ihre Unterwerfung bald folgen werde, Da die sámmtlichen Ressourcen derselben in 2000 Gewehren döe- stehen, können sie höchstens nur hoffen, weniger harte Bedingun- gen zu erlangen. Ein Heer von 9900 Mann is in drei Kolon- nen von Beirut aufgebrochen.

M eritko.

Ein Reisender, der kürzlich aus Mexiko in England ange- kommen is, hat den dortigen Blättern interessante Bemerkungen über Texas und Rio-Grande mitgetheilt. Es ergiebt sich dar- aus, daß der General Canales, Präsident der neuen Nepublik Río Grande, am 25. Mai von dem Hafen von Galveston in Texas am Bord des bewaffneten Texianischen Schooners „San Jaciato‘“’ nah Live Dak ‘Point, einer kleinen Niederlassung an der Mündung des San Antonio - Flusses gesegelt is, um dajelbst Borbereitungen zur Ausschiffung von 500 Frewwvilligen zu treffen, die cr, leit iener im April in der Provinz Tamaulipas erlittenen angoworben hat.“ Er hatte nur einen Mexi- l den Vvbersien Carajace, der zur Zeit der Mexikanischen Heirlchaft Lantinesser in T. xas war; indeß hat er den General Baker und den Obersten Wigginton, nebst mehreren Tcxianischen Offizieren niederen Ranges, angeworben. Die erste Abtheilung der Freiwilligen folgte ihm am 28. Mai in zwei Schoonern, die von zwei bewafsneten Schoonern eskor- tirt wurden. Am sten famen 32 Mann von New - Orleans und am & Juni ein dritter Transport Rekruten in Galveston an. Das Gebiet der Republik Rio-Grande erstreckt sih vom Muces- Flusse, der die Westaränze von Texas bildet, im Oste, bis zur Gränze des Staates Durango im Westen, und vom Wexi- kfanishen Meerbusen im Süden bis zur Gränze des Staates Chihuahua im Norden. Der erste Ort, welcher angegrissen wer- den soll, ist Matamoros, etwa 30 Englische Meilen von der Mün- duug des Rio-Grande. Die ganze Texianische Flotte, welche aus dem Dampfboote „Zamilla‘/, der Korvette „Colorado‘/ von 22 Kanonen, den beiden Briggs „Austin‘/, und „Houston‘/ von 10 Kanonen und 3 bewaffneten Schoonern besteht, sollte anfangs mit Fôderalisten operiren , sobald diese jedoch selbst einen Seehafen besaßen, wurde ihnen die ganze Flotte von der Texia- nischen Regierung unter folgenden Bedingungen verkauft oder überlassen: 1) Der Präsident der Republik Rio-Grande verpflich- tet sich, die Unabhängigkeit dieser Republik zu erklären Und, #o- bald er innerhalb des von diejer Republik in Anspruch genomme- nen Gebietes sein Haupt - Quartier aufgeschlagen, die Föderätiv- Verfassung von 1824 wiederherzustellen. 2; Die Republik Rio- Grande soll unmittelbar nah ihrer Unabhängigkeits - Erklärung auch die Unabhängigkeit der Republik Texas anerkennen. 3) Die Republik Texas verpflichtet sich, die Föderalisten in ihrem Kampfe für Unabhängigkeit zu unterstúßen, sobald ihre Unabhängigkeit von der Republik Rio -Grande anerkannt worden ist. Der Oberst Wigginton befand sih im Staate Tennessee, um 2000 Mana dort anzuwerben, und man glaubte, daß ihm dies geliigen werde. Es hieß, Canales werde nicht lange der Führer der Fsö- deralisten bleiben, da er nichts weiter sey, als der Diener der Texianischen Regierung , die ihn zu seiner jeßigen Würde er- hoben habe, um ihren Einfluß in den Provinzen Zacatecas, Chi- huahua, Coahuila und Durango zu sichern. Die Texianische Miliz wird {nell in der ganzen Republik zu dem ostensiblen Zwecke organisirt, die Kamantschi-Indianer, welche alle ihre Streitkräfte zwishen den Flüssen San Antonio und Wuatulupr im westlichen Texas konzentrit haben, zu züchtigen. Es ging das Gerücht, daß die Tschirokis, der mächtigste Jndianerstamm in Texas, sich gegen die Republik rüste. Die übrigen kleinen Jn- dianerstámme waren den ganzen Winter hindurch in der Nobert- son - Grafschaft sehr unruhig gewesen. Es sollten Jäger gegen sie ausgeschir werden, die, wie man hoffte, den Trinity - Fluß, der das Indianer-Gebiet begränzt, im Juni erreichen dürften.

Q 10 Die. N

Kalkutta, 8. Juni. (A. Z.) Man erhält aus Nepal und aus Birma Berichte von neuen Intriguen. Die Nepalesen ha- ben einen Angriff auf das Britische Gebiet am Tavai gemacht, der indeß nicht von Bedeutung war; der Hof von Kathmandu ist noch immer von Parteien zerrissen, was allein der Erhaltung des Friedens nicht ungünstig ist. Man hat im geheimen Depar- temeni hier entdeckt, daß einer der Hindu-Secretaire Abschriften der geheimen Berichte an den Agenten des Königs von Ava ver- kaufte, was jur Ernennung des adoptirten Sohnes Ram Mohun Roy's zum Auditeur im geheimen Departement geführt hat.

Man konnte fürchten, daß die Asiatische Gesellschaft nach der Abreise ihres vortrefflichen Secretairs J. Prinsep züurücksin- ken werde, aber der Impuls, den ihr diejer geniale Mann ge- geben hat, dauert fort, und der Eindruck, den er bei der Regie; rung über die Wichtigkeit dieses großen nationalen Instituts ge- macht hat, bringt seine Früchte. Die Direction in London hat außer den jährlichen 6090 Rupien, welche zum Druck orientali- scher Werke bestimmt sind, in einem neuen Dekret 39900 Rupien zu Bezahlung eines Kurators des naturgeschichtlihen Museums der Gesellschaft ausgeworfen und dem General-Gouverneur Vell- macht ertheilt, von Zeit zu Zeit naturhistorishe Sammlun- gen, welhe zum Verkauf angeboten werden könnten, für die Gesellschast auf Staatskosten anzukaufen. Das Lokal des Museums isst sehr erweitert worden, und sobald die zahl- reichen' Residenten der Compagnie in allen Theilen des Orients die Gewißheit haben werden, daß für die Erhaltung und Be- nubung der Objekte, die sie einsenden, gesorgt is, so werden Beiträge aus allen Gegenden zustrdmen. Das Comité für df fentlihen Unterricht hat von der Regierung eine Vermehrung seiner Fonds von 100,000 Rupien jährlih verlangt, und man erwartet täglich die Antwort aus London, welche nicht an- ders als günstig seyn fann und dem Comité die Mittel ge ben wird, längst beschlossene Reformen und Ausdehnungen der Sa und Muhammedanischen hohen Schulen hier, în Murschedabad, Agra und Benares ins Werk zu seßen. Die vat der hdheren Kasten zeigen fast ohne Ausnahme mehr

inn für Europäische Civilisation als die Muhammedaner. Der junge Radscha von Burdwar, ein mediatisirter Fürst, der etwa 300,000 Pfd. St. Revenüe behalten hat, besuchte vor eintgen Tagen die medizinische Schule, der er 20,000 Rupien schenkte, und versprach 20 junge Hindus aus Burdwar nach Kalkutta zu schicken, um auf seine Kosten Medizin zu sckudiren; er verspricht ihnen zu geben, was die Regierung früher gab, nämli 30 Ru- pien monatlich für jeden.

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Berlin, B. Aug. Dem „Monats-Bericht für die Armew

Verwaltung zu Berlin“ zufolge, sind in dem 22 Kinder - Bewahr- Anstalten zu Ende des ch 1838 er nt

Mietcderlg in TLerxa

4 D 4 & E 2536 Kinder zurückgeblieden. Mit der um 2957 Din, denen 23sten Ind am Schlusse des Jahres