1840 / 239 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

redung mít der Königin gehabt haben. Die im Schlosse umlau- fenden Gerüchte wären nicht geeignet, die Besorgnisse wegen eines B-uchs mit Frankreich zu beshwichtigen, und es müsse sich zet- gen, 05 îch die Sache noch friedlih zwischen König Leopold, Lord

Melbourne und Herrn Guizot ausgleichen lasse. Jedenfalls werde versichert, daß die. Königin den ernstlichen Wunsch* geäußert have,

daß etwas Entscheidendes geschehen möge, um die drohenden

Feindseligkeiten abzuwenden. Die Mökning Poft enthält einen lángeren Artikel über die diplomatische Versammlung

in Windsor, worin sie bemerkt, daß friedliche Versuche

von Köôni1: Leopold um so eher begünstigt werden müßten, als

die Eiskonz ¡eines Königreichs bei einem Krieg auf dem Spiele stánde. Neutralität würde in diesem Falle für ihn unmöglich

seyn und idm nur die Wahl zwischèn seinem Schwiégervaäter et- nerseiers und seiner Nichte und den übrigen großen Mächten

andererseits übrig bleiben. Jedenfalls sey keine Zeit zu verlieren.

Vielleicht sey die Einladung des Herra Guizot nur eine Höflich- keitésacze, da diz Tochter seines Königs gerade bei der Königin

von-England zum Besuch sey; doch sehe zu hoffen, daß dèr ge-

sellige: Werkepr. in Windjor: ein einträchtigeces Gefühl erzeugen würde. - Aus: dem Umstand, daß mehrere: Gesandten-im Begriff fauden, England auf. Uxlaub zu- verlassen, lasse sich: schließen, daß die

Ratificationen eingetroffen scyen oder nächstensæeintressen ntüßten, und, danunwerde LordPalmerstonallerdingseinRecht haben, vonFrankreich

Aufklärungen über die dortigen Rüstungen zu verlangen. Die „Mor-

ning-Post“/ will auch wissen, daß der Pöbel in Paris sich täglich

Bileidigungen gegen solche Engländer erlaube, die sich in entlège- nere Gegenden der Stadt wagten, so wie, daß: cin Schnellsegler

dem- Prinzen von Joinville : nachgeschikt worden, mit dem Auf- trag. an denselben, sich unter Befehl des Admiral Mackau zu. siellen und nicht weiter nah St. Helena zu geheu., Von allen den:obigen Hof- Nachrichten ist nur eine offiziell, nämlich, daß Herr Guizot ain Dienstag zur Königlichen Tafel gezogen worden, die: # zahlreich beseßt war, wie es lange nicht -der Fall gewesen, jo wic, daß derselbe'an der Ausfahrt des Hofes Theil genommen. Der Pariser Korrespondent des Globe fängt einen: Brief vom 19ten d. mit folgenden Worten: an: „Cela s6? gate oder, wie cin Cugländer jagen würde, die Sachen sehen schwarz gus, und |den- noch har Fch wesentlich. keine neue - Thatsche: ‘ercigner; ügt den- Allarm, ter sich zeigt, zu ‘rechtfertigen: Das: Wahre au der

Sache ist aber, daß das Franzöfische:Publikum anfánalich: glaubte,

die: Drohungen der Presse unter der anerkannten? Sanction der

Regicrung würden die übrigen Mächte zu Konzessionen bewegen,

da nun avber*dies nicht geschohen- ist ,* weil. man- Drohungen ge- genüber - feine Konzessionen machen kann, so fängt uan ‘an, ‘an

die Möglichkeit eines Bruchs: zu glauben, indessen ist, meiner Meinung nach, nicht mehr Uxsache, einen Krieg zu: fürchten, als vor 14. Tagen, im Gegentheil glaube ih, daß: von sehr einfluß- reicher Seite Anstrengungen gemacht werden, ihn zu verßindern.“( Dexr.Morning Hewæald sagt spdttisch mit Bezug aufdie Worte, welche der König der Franzosen, nach dem Bericht des „Stan- dard‘/, zu Boutogne mit dem Engländer Coatès gewechselt haben.

soll: „Herr Thiers ist în diesem Augenblicke -auf gefährlichem*} ?

Wege. Im Often hat er die Quadrupel-Allianz und im Westen die Allianz von Ludwig Philipp und Romeo Coatos - gegen sich. Man mus es ihm selbst überlassen, sich so gut als möglich aus der Partie zu ziehen.“ Der“ GAobe ‘berichtigt dié Behauptun- gen- dex „„Times“/ und des „Standaëd‘‘ hinsichtlih des Fxänzd- sischen und * des Englischen Geschwaders im Mittelländischen: Meere, weléhe ersteres zu 18- und lebteres zu 9 Linienschifsen ‘an- aegeyen hatten, indem: cr. sämmtliche dort anwesende Linienschiffe beider. Mächte äufzähle, woraus sich 12 Englische und 13- Frän- zösische Linienschiffe ergeben. Die Times sindet dieje Berichti- gung traurig genug, ‘da sich ja daraus doch die Ueborlegénheit der Franzöfischen Floite Über die Englische ergebe, um so mehr, als nach den eigenen Zahlen- Angaben des ministeriellen Blattes her- votgehe, daß die. erstere: 224 Geschüße mehr zähle, als die lel- tere, -wozu noch komme, daß jene schon vollständig bewaffnet und bemannt, diese aber noch auf dem Friedensfuß befindlich sey, also-erst die Hälfte threr: Bewaffnung. und- Bemannung au Bord habe. Jn einem anderen Artikel ihres heutigen Blattes spricht die „Times“ sich folgendermaßen: über: Englands Interessen in der: orientalischen: Frage aus: „„Es ist ungegründet, wie einige Franzöfische Blätter auf übereilte Weise behauptet haben, daß England, indem es aufgehdrt, fich in völliger: Uebereinstimmung mit Frankreich zu bewegen, deshalb eingewilligt hätte; sl{ in Uebereinstimmung mit Rußlaud zu bewegen-« oder bewegen "zu: lassen. «Die eifzige Politik, die auf cine Unterstüung des: ,Eng- tischen Volkes rechnen tann, ist eine Englische Politik. Wix kdu- nen in cinem Punkte mit Frankreich nicht übereinstimmen, aber die eigentliche Frage ist, welchen Uebereinstimmungs:Punkt wirwohl wit Rußland haben. Wir müsfenzuvdrderstdieAnsichtzurüek- weisen, als ob, weil wir uns mit Rußland verbunden habén; um das Prinzip der Jntegrirät des- Türkischen Reichs aufrecht zu halten, -wobei wir es- wenigstens Es meinen, wir uns des- halb „verpflichtet hätten, den Mitteln, die Rußland zur Erreichung dieses Zyeckes oder seiner eizenen Zwecke--vorschlagen könnte, bei: - zupflichten.- Den allgemeinen Zwecken, welche durch: die-Conven- tion dèr vier Mächre erreicht werden sollen, stimmen wir und. die großë Mehrzahl dexr Europäer vollkommen bei: Wir wünschen, die Macht des Pascha’'s- von Aegypten auf engere Gränzen zu -be- schränken, den Bewohnern der unter dem eisernen. e des mi? litairischen Monopolismus jeuszenden Provinzen die Segnungen des Friedens und der freien Arbeit zu verschaffen, der Autorität des Sultans, als Beherrschers eines Ländergebietes in Europa, an: das, selbst [wenn . ihn jedes andere Element! der “Macht doch: immer noch die Kaiser-Wärde sich knäpft,„ zu Achtung zu verhelfen, die Straße des- orientalischen Handels dur Aegypten zu bestimmen und zu sicheren und Rußland weder zu gestatten, daß ‘es die wiederkehrende Wohlfahrt ‘der Türkei dre „7 noch es aufzufordern, dieselbe zu beshügen. In Bezug auf diése Punkte ist keine wesentliche Meinungs-Verschiedenheir und wahrlich keine Veranlassung zu einem Kriege in Europa vorhanden. “Aber durch welche Mittel sollen diese Zwecke erreicht werden? - Wird - die

Blokirung der Syrischen Häfen sich wirksamer erweisen, als Lord

Ponsonby's Unruhestisten auf dem Libanon ? Wird. es ‘ein leich- tes Unternehmen seyn, die Aegyptische Flötte anzugreifen, ohne die Scenen von Kopenhagen oder die geglückte Thorheit von Na- rin zu wiederholen, da in dem Hafen von Alexandrien zwei

: von denen - Lord Palmerston die: eine zu

See s n zu zerstóren wünscht? Oder. hat Rußland :

e ‘ein Interesse dabei „daß beide Flotten vernichtet werden?

: mmen,- diese Operationen werden nicht von einem vollfstän- digen Eofolge getrónt, was bleibt dann? 200,000 Russen in der

o ol, bereit, sich nach Sinoópe und Konstanti- ace 3 20 issen “Von das: die: Hülfe ist, auf die-wir hoffen sollen, das die Ausführung des Plans, dann würde ‘es in der T t Zeit seyn, zu untersuchen, wessen Händen die Schlüssel von Asen zu übergeben seyen: ‘Keine auch noch so große Anstren- ungen, keine au noch so starke Wiedervergeltung könnten Eng-

Herrn:

fehlt,

960

land jemals für das entschädigen, was es an dem Tage verlieren wärde, wsd Kdustautinepel fiele. Aber wir beharren fest bei un- serer vor kurzem gegebenen Erklärung, daß fein Englischer Mi- nister, sey er Whig oder Radikaler , {chwacch oder schlecht genug sey könne, zu Festatten, daß Rußland unter irgend einem Vor- ande Konstanti#opel mit einer Militairimacht besetze.“ : Bei Lloyds find jebt die Assekuranz-Prämien für Französische Schiffe, welche aus West- und Ostindien nah Frankreich zurück- fehren, hdher als seit mehreren neren: ; i 5s Das neue Dampfschiff der Östiadischen Compagnie, „„Orien- tal’, von 1509 Tonnen und 250 Pferde Krast wird sich gegen den 2. Septembet von Alexandrien direkt nah England begeben, und von dieser felt an werden jenes Dampfschiff und der „Li- verpool“ von 1200 Tonnen und 164 Pferde Kraft von England immer am lsten und von Alexandrien am 2isten eines jeden M°o- nats in See gehen. Durch Aegypten {wird die Beförderung von Passagieren und ‘Effekten vermittelst eiserner Dampfböte auf dem Nil und durch Verbesserung des Weges von Suez nah Kahira beschlèunigr werden. Auf den Schiffen sollen Aerzte angestellt werden. Auch sind Vorkehrungen getroffen, um binnen kurzem ein Schiff näch Kalkutta abzufertigen und dadurch eine Dampf- schiff-Linie zwischen den östlichen Präsidentschasten von Ostindien, Ceylon und Suez zu crréchten. : Eine Kriegs - Brigg ist in der Nähe von Berroick angekom- } men, "um die Englischen Fischer gegen die Beraubungen der | Franzosen zu schüßen, und hat bereits ihre Ankunft guf der | Station durch wiederholte Schüsse während der Nacht verkühdet. j Als ein ‘merkwürdiges Zeichen der Zeit wird von ministe- | riellen Blättern angeführt, daß" kürzlih ein Haufen von 5600 | Indianern aus dem Gebiete der Vereinigten Staaten gekommen | is und Schus und Ruße in Ober-Kanada gesuczt hat. - Viele ! unter ‘diesen Judianern sollen hinreihende Mittel besißen, um sich ! mit Erfolg ansiedeln zu ‘können. In den Schottischen Fabrikdrtern soll es jeßt wieder besser ' gehen. Jn!’ Paisley und Glasgow sind alle Weber beschäftigt, [und ein Fabrikant ‘an ersterem Vlake hat versichert, daß daselbst ‘alle* Arbeiter , die angestellt zu werden wünschten, Beschäftigung erhalten fönnten. Hn 7 G ! Hier macht man seine Glossen darüber, daß der Hafenmei- [ster von Boulogue nicht: einmal im Stande gewesen , das schöne ' Dampfschiff „Veloce“ mit ‘dem Könige der! Fkarizosen atn Bord [in den Hafen zu führen, und “daß er die Richtung nach Cálais [genommen habe, welcher Hafen für so große Schiffe Höchst ge- ¡fährlich sey. ‘Die krieaólustige Französische Presse, sagt man, sollte ' daher ‘nicht auf einen Seékrieg so sehr erpichr seyn, denn es gebe ‘feinen Matrosen am Bord eines Englischen Paketbdotes, der [nicht jenes- große Kriegsschiff unter ähnlichen Umständen ganz [sicher in! den Hafen geleitét haben würde: ¡ Vorgestern: war Versammlung in 'Guildhall, in welcher das ¡Ceremöntëll festgesekt wurde, welches bei der zum 28sten d. an- [berauniten: Aufnahme des Prinzen Albrecht als Bürger der City [beobachtet werden soll. M ; j Ein furchtbarer Orkan hat am Montage sowohl an den Bri- ¡tischen Küsten als in der Themse sehr große Unglücksfälle zur [Folge ‘gehabt. * Sogar die Dampfschiffe sind aufgehalten worden, und der „Royal - George“* von Margate wurde nur mit Mühe gerettet. Î : ; j Auf der östlichen Eisetbahn hat sich ein furchtbares Unglück [reines Man’ hatte zu viel ‘Dampféraft anaewandt, so daß díe Lokomotive mit dem Träin 69- Englische Meilen in der Stunde ‘lief, bis erstere durch ein Gétter \{choß und' nebst §& Wagen eine ¡Anhdhe hinunterstürzte. Von 35 Passagier wurden 9 schwer ver- [wundet und einer getödtet.“ f Die Mutter Öxford's begab sich am Dienstag in Begleitung seines Advokaten, Herrn Pelham, zu dem Direktoc des Jrren- hauses von Bedlam, um sich zu beklagen, daß man ihr den Be- such bei ihrem Sohne nicht gestattet habe. * Der Direktor ver- spra ihr, daß sie ihren Sohn an gewissen Tagen der Woche Jehen solle. Oxford ist übrigens ausnehmend heiter und zusfrie- denz er wird in-Bedlam sehr âue gehalten und darf täglich meh- rere Stunden ‘in einem? Hofe spazieren gehen. j Das Strand - Theater wurde vorigen Dienstaa pldblich ge- a weil dasselbe ohne die Erlaubniß des ODber-Kammerherrn espielt. , f Die Morning Poft enthält einen Artikel úber Louis Bo- naparte, in welchem ‘eine Menge Züge aus seinem Privatleben itgetheilt werden. Es heißt dabin, er habe sich überall die Ach- ung-seiner Bekannten: erworben. Doch wird zugegeben, ‘daß’ er icht vorsichtig genug gewesen und daher ein Opfer von Schwind- ern, Spionen und Jntriguanten geworden sey. Wohlünterrich- tete behaupteten, er sey in die* Fallstrike der Französischen Poli- hei gefallen. Daß er: übrigens fich großen Hoffnungen hingege- eù, sey nicht zu verwundern, da ihm fortwährend von Franzdsi- schen - Offizieren - jedes Ranges Versicherungen der Anhän lichkeit rone worden. Er habe übrigens kurz vor seiner Abreise aile Schulden berichtigt und durch ein Schreiben an seinen Banquier Für seine Dienerschaft gesorgt. Unter den Personen, die bur ie am Bord des Dainpfbootès efundénen Papiere ernstlich kom- promittirt seyn sollen,“ bezeichet man Marschall Clauzel und Manguín. Der Lebteré- sey nach St. Petersburg gereist, wöhrend ‘über ‘den Ersteren die Französischen Blätter das tiefste Stillschweigen! beobad et hätten. fins Z Nus ciner Aeußerung D'Connell’s in der am 1Tten d. auf er Dubliner Kornbdörse- gehaltenen ‘Versammlung geht hervor, H Allianz zwischen * ihm Und den Orangisten nicht u dèn unmöglichew Dingen gehören dürfte. - Er sagte nämlich Tanne Anderem in seiner Rede: „Wenn die Orangisten mich nicht als-éinen Repeal-Führer mögön, wohlan, #o laßt sie selbst einen von den -Jhrigen zum Repealer nehmen, um Führer zu werden, und so will ich versprechen, einer von seinem Schweif zu werden. (Jubel und Gelächter.) Jch mache mir nichts daraus, ein Ausfäh- rer zu seyn, und ich wünschte, ‘irgend ein ehrliche Orangist träte Prvss , nähme meinen Plaß eîn und vergönnte mir eine kurze rholung von meinen Arbeiten.“ : Der sechswöchentliche Durchschnitts - Preis von . Weizen ist áuf 71 Sh. 8 P. gestiegen Und der Zoll demnach auf 6 Sh.

er innerhalb: liten Tagen noch mehr weihen wird. Dadurch ‘wird wahrscheinli für zwei Millionén Pfd. Weizen freiklommen, der gegenwärtig ohne Nuven unter Königl. Schloß liegt. Seit Montag ift keine Zufuhr von Englischem Weizen an Markt ge- fommen, die Preise ‘sind demzufolge nominell unverändert ge-

blieben. - i Niederlande. L Aus dem Haag, 22. Aug. Die verwittwete Frau Kur- fürstin von Bayern if hie A men. Der regierende Fúrst von ‘Nassau, der einen Besuch béi unserem Hofe abgestattet, hat mehrere Ausflüge in das Land unternommen.

' dieser Mahlzeit die Offiziere von zwei Norwegischen

8 P. gewichen, und es ist alle Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 18. Aug. Die Angaben Norwegischer Blätter von der diplomatischen Nichtanerkennung Norwegischer Kriegsschiffe in ihrer Nationalität finden in der Stastidning vom Iöten d. folgende Widerlegung; „Als die beiden in Frage fommenden Norwegischen Kriegsschisse. in Sheerneß ankamen, wurden sie in der „Shipping Gazette“/ in London als Schwe? dische aufgeführt, weshalb sich der Befehlshaber der Brigg „„Lol- land‘, Capitain Bend6, an den Herausgeber üum Berichtigung wandte, der aber nicht dice schuldige Aufmerksamkeit darauf vèrs wendete. Eine Anzeige darüber an den Kdnigl. Schwedischen und Norwegischen General-Konsul in London war aber nicht ge- macht worden, und so hatte dieser, der Sache unkundig, au nichts an deu Minister berichten können. Um so viel weniger hat denn Leßterer die ihm angedichtete Antwort geben kdnnen, wie sie denn auch von einem Schwedischen und Norwegischen Minister keinenfalls hat gegebdèn werden können. Auch hatten die Norwegischen Offiziere gegen ihn der Sache nicht erwähnt, und er war demnach nicht in den Fall gekommen, darüber etwns zu äußern. Als der Minister am 4. Juli, am Geburtstage Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, die sih gerade in London aufhaltenden Landsleute zu Mittag geladen hatte, war dieses in einer Londoner Zeitung mit dem Zusaße gemeldet S 2

riegs- schiffen und einem Norwegischen Kriegs - Dampfschiff, toelche bei Sheerneß vor Anker lagen, beigewohnt hätten.“

Eine Königl. Bekanntmachung vom 3.- Juli verordnet die. Aufhebung der Garantie der Reichsstände für die Schuld-Ver- pflihtungen gewisser Hypothek- Vereine, und enthält namentlich: daß die Stände im Schreiben vom #. Juni Sr. Majestät ange- zeigt, wie es sich ausgewiesen, daß, obgleich nah dem Beschlusse des vorigen Reichstages das Reichs-Schuld-Comtoir die Sehuld- Verpflichtungen der nah gewissen festgeseßten Grundsäßen einge- richteten Hypothek-Vereine habe garantiren sollen, eine solche. Ga- rantie jedoch die Zeit über für die ununterbrochene Thätigkeit ge- dachter Anstalten nicht erforderlich befunden, odev auch in Fr gestellt worden; weshalb, und da der mit jenem Beschluß“ beab- sihtigte Zweck solchergestalt erreicht worden, ohne daß der, unter Vorausseßung seitdem wesentlich veränderter Umstände als unum- gänglich angesehene Beitritt einer Bürgschaft des Staates zu v langen ndthig gewesen, die Stände in Hinsicht hierauf, und we selbt im betressenden Fall, die Vermischung des Staates mit. d Kredit von Privat-Personen und Jndustrie-Vereinen so weit a möglich sorgfältig zu vermeiden wäre, für gut gefunden, völlig den am leßten Reichstage zur Förderung des Gedeihens der Hy- pothek-Vereine gefaßten Bejchluß aufzuheben. | Stockholm, 21. Aug. Am Montag Abend trat, wie be- reits erwähnt, der „Geheime Ausschuß“ zusammen. Außer Sr. ‘Majestät dem Könige und den von den Reichsständen gewählten ‘Mitgalícdern. waren auch Se. Königl. Hoheit der Kronprinz und die Sprecher der vier Reichsstände anwesend. Der Kdnig: er- dffnete die Sibung mix einer Rede, die vom Kronprinzen ins: Schwedische überseßt wurde.

Die Regierung hat verordnet, daß alle Fragen, welche die Verwaltung der Königlichen Theater betreffen, hinführo durch. die Hof-Expedition vorgetragen werden sollen. Diejenigen Gegen- stände jedoch, die: auf die Unterstüßung der Theater aus Staats- Fonds Bezug haben, gehdren vor das Forum des Finanz: Mi-- nisteriun1s.

Der heutige Tag, welcher der 30fte Jahrestag der Erwäh- lung Sr. Majestät zum Thronfolger Schwedens is, ward „von

der Könialichen Familie durch ein Fest auf Schloß Rosendahl -

gefeiert. DVanemar f

Kopenhagen, 22. Aug. Aus einer statistischen Uebersicht der Ein- und Ausfuhren Norwegens geht hervor, daß bei unge» gefähr gleiher Bevölkerung mit Dänemark jenes Land an aus- wärtigen Luxus- Artikeln ungleich weniger verzehrt als leßteres. So z. B. war in den Jahren 1835—38 der Verbrauch von rohem Zucker im Durchschnitt circa 3,675,000 Pfd. jährlich, während er in Dänemark in demselben Zeitraum 9,930,008 Pfd. betrug. An Kasfce ward in Norwegen 2,326,000 Pfd. eingeführt, wäh- rend in Däiemark 3,150,000 Pfd. verzollt wurden. An Thee wird in Norwegen nur 59,000 Pfd., in Dänemark. viermal so viel verbraucht. An Taback sührte Norwegen 1,290,090 - Pfd. jährlich, Dänemark dagegen-2,200,000 Pfd. und außerdem 150,000; Pfd. fabrizirten Taback ein.

Altona, 25. Aug. Unrer den Fürstlichen Gästen, die in den leßten Tagen in unserer Gegend anwesend gewesen oder „noch

anwesend sind, befindet sich auch Se. Königl. Hoheit der Groß- : Oldenburg, welcher gestern bei Jhren Majestäten Am Abend ‘bei Jhrer Fahrt nah dem, Hamburger

Hérzog ‘von \peiste.--— i Theater sind Ihre Majestäten von den Behörden und der B& völkerung der freien Stadt eben so achtungsvoll als freundlich empfangen und bewisllfommt werden. Kanonenschüsse von den Wällen verkündèten den hohen Besuch. An der Gränze des

bieis wurden Jhre Majestäten von dem Chef der Bürgergarde,

Obersten Stockfleth, an der Spike seines Stabes nebst ésner Ab- theilung berittener Gardisten empfangen und von denselben durch die Stadt eskovtirr. Am Millernthor* bildete eine zahlreiche Ab- theilung Bürger-Militair ein Fußspalier, und am Schauspielhause war eine Compagnie Bürger-Artilleristen aufgestellt. Die Häuser in der Vorstadt St. Pauli und den nächsten Straßen der Stadt, durch welche der Weg führte, waren zum Theil glänzend erleuchtet, die zahllose Men- \chenmasse brach in Jubelruf aus und in dem festlich erleuchteten

und gedrängt vollen Theater, wo Ihre Majestäten mit den- Jh-

rem Range gebührenden Ehren-Bezeugungen empfangen wurden, gad das Publikum gleichfalls laut seine freundnachbarliche Stim- mung erkennen. Nach der Rückkehr Jhrer Majestäten von dem Hamburger Theater wurde denselben noch "ein Fackelzug un- ter Musik - Begleitung von den Gymnasiasten gebracht. Nach erfolgter Anredé ihres Spreches geruhten Se. Astan hinauszutreten und an die ‘auf der“ Terrasse aufgestellte studirende Jugend einige freundliche Worte dez Dankes und der Ermunterung zu richten, die ihrerseits Jhre Majestäten den Kö- nig üund die Königin hoch leben ließen. s Dem Vernehmen nach werden Jhre Majestäten einen Tag

lánger als anfänglich bestimmt war, hier verweilen ‘und ZJhte Weiterreise demnach erst am Freitage, den 28sten d., antreten.

S Gestern fand hier auch eine Konferenz zwischen mehreren Mitgliedern der Königl. Eisenbahn - Kommission, der hlesigen

Eisenbahn - Comicré's, so wie Abgeordneten der Kieler und Glück- städter Comité's statt. s Deutsche Bundesstaaten.

n Deßau, 26. Aug. Die Direction der , Berlin-Anhaltischen Eisenbahn - Gesellschaft“ macht bekannt, daß die Erdffnung de

Majestät auf den

Bahn zwischen Deßau und Cöthen den 1. Sépteriber d. J. attfinden werde. Die Fahrpreise sind für die drei Waßériklässen 5, 11'/, und -7'/, Sgr., wobei jeder Reisende 40 Pfd. Gepäck

frei hat, -- Es werden vorläufig täglich zwei Fahrtèn von beiden

Orten aus angeseßt. Y G

Hamburg, 2. Aug. (H. Börs. H.) Jhré Majestäten der König und die Königin von Dänemark haben gestern das hiesige Theater besucht, iu. welchem, Ihrem Verlangen gemäß, die Oper „Guido und Ginevka“* gegeben wurde. An der Gränze des Hamburgischen Gebietes von dem Chef der hiesigen Bürger- arde, Oberst Stockfleth an der Spiße des Genevalstabes dersel- en, empfangen, wurden Ihre Majestäten von ihm unter Eskorte ner Abtheilung der berittenen- Bürgergarde zur Stadt und durch dié Straßen derselben geleite. Am Millernthore, von dessen Walle eine halbe Batterie der Artillerie die Salutschüsse abfeuerte, bildete eine Abtheilung der Bürgergarden-Jnfanterié Spalier und am: Schauspielhause war eine Compagnie der Artillérie dieses Corps aufgestellt. Ein großer Theil der Bevölkerung Hamburgs atte sich beim Durchzuge Ihrer Majestäten so wohl über die date St. Pauli als die Straßen der Stadt vertheilt. Jhre Majestäten. kehrten erst nach dem Schlusse der Oper, um 10!/, Uhr, nach Altona zurück.

D esterreich.

Triest, 18. Aug. (A. Z.) Mir dem heute Mittag ein- ufenen Dampfboote „Mahmudié““ erhielten wir Briefe aus lexandrien vom ten &.; denselben zufolge erwartet man eine kirung der Stadt von Seiten der Engländer. Der Pascha besichtigt alle Festungswerke, selbst die National-Garde is ia der größten Thätigkeit, und längs der ganzen Kúste sind die Trup- pen aufgestellt. Der Französische Konsul hat seine Landsleute zu- sammenberufen und ihnen gerathen, so vorsichtig als möglich bei ihren Geschäfts - Unternehmungen zu- Werke zu gehen, dackwahr- scheinli nächstens entscheidende Schritte in Betreff der orienta- lischen Angelegenheiten erfolgen würden, und man auf gieden Fall sich gefäßt zu machen habe. Die Note der vier M bereits in Konstantinopel eingetroffen, und, wie es heißt, von der forte. auch ratifizirt worden. Ferner verlautet, daÿ die Russische lotte (?) und das Oesterreichische Geschwader sih mit der Eng- | lischen; unter Admiral Stopford vereinigen und nach Aegypten segeln werden, Schon mit dem! nächsten Dampfboote! dürften

wir wichtige Dinge erfahren. : S ch wei z. Aus der Schweiz, 19. Auguik. (Schwäb. M.) Die näheren Mittheilungen- der Schweizer Blätter über die Bundes-

Revisions: Konferenz lassen nur die Unvereinbarkeit der schroff ent- gegenstehenden Meinungen der Centralisten und Föderalisten, so

wie die muthmaßliche Exfölälosigkeit des ganzen Beginnens, deut- f

licher-hervortreten. Nach langer Verhandlung ward endlich, zur Ausarbeitung des Entwurfs einer neuen Organ:sation der Bun desgewalt," eine neue Kotnmission von fünf Mitgliedern gewählt. Ag dieser Wahl- hatten Bern und St. Gallen, so wie Basel, kei- nen Antheil genommen. Da gleichwohl die Stimmen-Mehrheit auch auf zwei-sehr entschiedene Radikale, Pfiffer von Luzern und Druéy von; Waadt; gefallen ist, so nimmt der’ Erzähler von * die- ser Verbindung sehr verschiedenartiger Bestandtheile Veranlassung, die Kommission als eine ‘ironische zn bezeihnen. Auch wird die- selbe-shwerlih Zeit haben, ihren Entwurf noch der gegenwärti- gen Taäsäbung vorzulegen. Jn ihren leßten Sißbungen hat diese Behörde nur mit Gegenständen von kokalem Jnteresse, namentli" mit Zöllen und eggeldern einzelner Kantone, sich beschäftige. Die allgemeinen Handels - Angelegenheiten der Schweiz, ‘in den D der Taasabung nur - kurz berührt, haben dagegen zwei Schriften, voni eiögenössischen Staats- Sehreiver Dr. Gonzenbach“ und“ von Ch. Beyel verfaßt, hervor- gerufen. Der Leßtere spricht sich für die Gründung eines Schwei- er-Schus-Zoll-Sistems aus; der Erstere dagegen, weil der Sthweiz nur ein ferneres Festhalten am System des freien Han- dels fromme, oder falls sie-dieses niht mehr zu ertragen vermdge, für: den Anschluß an einen auswärtigen Zoll -Verdand. Die Er- drterungen über die Vortheile des einen oder andern Systems werden sich noch lange fortspinnen; aber kaum wird die Schweiz ihre“ jeßigen kommerziellen Verhältnisse wesentlich verändern kön- nen, ehe. eine grdßere politische Centralisation, wofür “zur Zeit durchâus feine Aussicht vorhanden, vorgegangen ist.

Am 16ten d. M. haben. Kontingente der Kantone Zürich, Bern, Schwyz, Unterwalden, Baselland, Aargau, im Ganzen d 2295 Mann, das Uebungs-Lager bei Wettingen (Aargau) bezo: - en: Nach den Versicherungen öffentlicher Blätter haben - die

ruppen ‘aller betheiligter Kantone an Haltung gewonnen.

Die Studenten der Hochschule Zürich haben dem Rektor, Professor Bobrik, für die von der Universität eingegebenen Pro- testationen gegen Beschränkung der Lehrfreiheit u. |. w. in einer besonderen Adresse ihren Dank «ausgesprochen. L

.

I ta: ten.

Neapel, 13. Aug. (A. Z.) Jn Folge de* Ausgleichung der zwischen der Fränzösischen und der Neapolitanischen Regie- rung bisher bestandenen Differenzen wegen der resp. Hafengelder ist’ es den Französischen Kriegs-Dampfschiffen nunmehr gestatttet, ier anzulegen und Reisende ein- und auszuschiffen, und somit ird wir jeßt mit Malta und Konstantinopel in direkter Verbin- dung, was schon so lange gewünscht wurde. Die Schiffe kommen und gehen jeden Monat dreimal. Ueberhaupt hat die Dampf: chifffahrt in der leßten Zeit bedeutend zugenommen. Zwischen ier und Marseille sind außer den oben erwähnten Königlichen“ ampf\chiffen folgende Dampfboote in Bewegung, von denen jedes zwei. Reisen im Monat macht, auf denen es die Häfen Ci- vita - Vecchia, Livorno und Genua berührt: zwei Französische vier Toskanische ,- ein Sardinisches und zwet Neapolitanische. ußer diesen erwartet die Neapolitanische Côómpagnie noch zwei neue “Dampfschiffe von England, um einen regelmäßigen Dienst (alle Woche zweimal) zwischen hier und Palermo und Messina einzurichten, was bis jezt so sehr vermißt wurde; die Preise da-' hin find um 10 pCt. Reihe ivorden; ferner ist dadur, daß die Oesterreichischen Dampfschiffe, die zwischen der Levante und Triest fahren, in Manfredonia anlegen, ein sehx schneller Verkehr mit leßterer Stadt entstanden, indem man von hier gus t:

drei bis vier Ta A Sicilien stationirt gewesene ONLURE iment. ist stern abm d und noh am gleichen Abend nah. Capua m lten d. starb hier nach einem nur 30stündigen Unwohl- seyn Herr Cavalicr Achille Meuricoffre , Ne ollán u General-Konsul und Agent der Schweizerischen idgenofei ft, _an’‘einer Unterleibs-Entzündung im Alter von 47 Jahrén:'

n nach Triest kommen kann. Das zweite, bis,

áchte is l

innig verknüpft ist, hervorbringen würde.

Rom, 15. Aug. - Gestern Abend kam der Papst von’ Castel |

Gandolfo hier an, und stieg in seiner Sommer - Residenz, dem

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Palast dés Qlirinals auf Monte’ Cavallo, ab. Heute Vormitta v e ihSe. Heiligkeit nah der festlich geschmückten Kirche S. Marià Maggiore, wo er assistitend mit allen hier anwesen- n Kardinälen Und Bischöfen der Messe beiwohnte, nach deren Beendigung er von der Loggiía dieser Kirche im vollen Ornare seinen Segèn an die zahlreih versammelte Gemeinde ertheilte, wäßetend, die entfernten Kanonen der Engelsburg durch ihren Donner den Augenblick dieser feierlichen. Handlung über Stadt und Land verkündigten. Mit mir können alle in der Kirche ge- genwärtig Gewesenen als Augenzeugen versichern, daß das ge- sunde, kräftige Aussehen des Papstes nichts zu wünschen übrig läßt. eute Abend gedenkt der Papst nach seinem Sommersi6 in Castel Gandolfo zurückzukehren, wo die erfrischende Landluft so wohlthätig auf seine Gesundheit eingewirkt hat.

_ Negierungs- und Handels-Couriere trafen gestern aus Frank- reich Hier ein, und eilten, als sie ihre Papiere abgegeben, gleich nach Neapel weiter ; seitdem sind eine Menge von beunruhigen- den Nachrichten im Umlauf. Gestern Abend spät erhielten wir durch Dampsschiffe úbeë Cività-Vecchia die Nachricht von dem mißlungenen Versuch des Prinzen ‘Louis Bonaparte. Diese Mittheilung erregt hter keine Sensation, da man die unüber- A Mae desselben von früher her noch im Gedächt- niß hat. :

S panien.

Madrid,’ 15. Aug. Der Castellano meldet, daß in Gibra!- tar unter dem Kommando des Obersten Sir Charles Smith eine »ycdition ausgerüstet werde, die aus dem 33sten Linien - Regi- mente, 1 Compagnie Artillerie und | Handwerks -Compagnie be- stehen soll. Eine Fregatte liegt zur Aufnahme der Truppen be- reit. Der Zweck der Expedition is - nicht bekannt, doch behaup- ten einige. Personen, sie werde nach Barcelona oder Mahon ge- hen, andere dagegen, sie: sey- nad der Syrischen Küste bestimmt. (Vergl. den Art. London im gêstrigen Blatte der St. Ztg.)

Der Karlistische Anführer Marcos is am ilten von der Na-

tionat-Garde von Talaguela gefangen genommen worden. _ Dem Vernehmen nach hat die Regierung die Spanischen Konsulaë-Agenten im Auslande beauftragt, den Spanischen Flücht- lingen, dée in thre Heimath zurückkehren und sih der Autorität der Königin unterwerfen wollen, Pässe zu ertheilen. Ausgenom- men hiervon sind jedoch höhere Offiziere, denen die Erlaubniß zur Rückkehr nux von dem Herzog von Vitoria ertheilt wer- den fann.

Es heißt, der Herzog von Vitoria werde mehrere seiner Freunde zu General- Capitainen ernei:nen, und zivar den Gene- ral Graß fúr Aragonien, den General Linage für Valencia, den Geueral Zabala für Granada und den. General Diego Leon fúr Madrid. y

_Das Peogramm der bei der Ankunft des Herzogs von Víi- toria zu veranftaltemden Festlichkeiten, welche drei Tage währen sollen, is von den hiesigen Behörden genehmigt worden. Die Haupti;adt wird dem Herzog außerdem noch ein Silber-Service zum Geschenk machen.

Der General Balboa, bekannt durch seine grausamen Hand- lungen in der Mancha und durch sein feindseliges Benehmen ge- gén die libevale Partei, ist nah Gibraltar entflohen.

Man prophezeit hier dem neuen Ministerium feine lange

Dauer, da es durch das Ausscheiden der Herren Sancho und Gonzalez aller Lebenskraft beraubt worden sey.

Zwischen Madrid und Toledo har eine ‘kleine Karlistische Guéerilla-Bande einen Postwagen angehalten uüd geplündert.

Jn dem Dorfe Villacanas ín der Provinz Toledo hat ein furchtbarer Gewittersturm gewüthet; ‘vierzehn Personen wurden von den ungewöhnlich großen Hagelstücken erschlagen, und das Vieh wurde theils auf dieselbe Weise getödtet, theils ertrauk es, indem die durch“ den wolkenbruchähnlichen Regen ängeschwoilenen Gewässer ber ihrè Ufer träten.

Griechenland.

Athen, 12. Aug. Herr Christides, Nachfolger des Herrn Zographos, hat unsere Stadt verlassen und begiebt sich nach Kon- stantinopel, um daselbst einen neuen Handels -Vertrag zwischen der Griechischen - Regierung und der. Pforte abzuschließen.

S debet,,

Die Augsburger Allgemeine Zeitung: enthält nacste- hendes Aktenstäck in Bezug, auf die Londoner Verhandlungen der

Tüúrkisch-Aegyptischen Frage:

„Memorandum eiuer dem Botschafter Frankreichs in London zu machenden Mittheilung voi Seite des Staats- Secretairs der auswärtigen Angelegenheiten Jhrer Groß- britanischen Majestät. |

Die Französische Regierung hat während des ganzen Ganges der Unterhandlungen, welche im E des vergangenen Fahres ihren An- fang nahmen, die oft wiederholten ," deutlichsten und unbestreitbarsten „Beweise erhälten“ nicht nur von dem Wunsche der Höfe Oesterreichs, Großbritaniens, Preußens «und Rußlands, mit der Französischen Nes gierung zu einem Einverständniß hinsichtlih der zur Pacification der

evante nothigen Séhritte zu gelangen, - sondern auch von der großen Wichtigkeit, „die diese Höfe auf

der Einklang und das Jüsfammenhaudeln der fünf Mächte in einer so hochwichtigen Sache, die mit der Erhaltung des Europäischen Friedens fo Die vier Mächte sahen mit tiefstem Bedauern, daß alle ihre Versuche, ibren Zweck zu erreichen, frucht- los blieben,’ und'obwohl sie ganz fürzlih Franfreich den Vorschlag mach- ten, sih mit ipnen zur Vollziebung eines Vergleichs zwischen dem Sul- tau und Mehmed Ali zu vereinigên, welcher Vergleich au Ausichten begründet war, die der Botschafter Frankreichs in London felbst gegen das Ende des vergangenen Jahres vorgebracht hatte, so glaubte den- noch die Französische Regierung feinen Tbeil an diesem Vergleich neb- men zu mllssen, sondern machte ihre Mitwlrfkung mit den übrigen Mächten von Bedingungen abhängig, welche diese Mächte mit der Er- haltung der Unhabhängigkfeit nnd der Jutegrität des Ottomanischen Reichs und mit der künftigen Ruhe Europas unverträglich erachteten. Bei diesem Stand der Dinge hatten dic vier Höfe feine andere Wabl, als entweder die großen Angelegenheiten, zu deren Ausgleichung sie sich verpflichtet batten, den Wechselfällen der Zukun t preiszugeben und sonach ihre’ Unmacht zu: offenbare und den Europäischen Frieden stets zunehmenden: Gefahrei auszusegen, oder den Entschluß zu fafseu, chue die- Mitwirkung-Fränkreichs vorwärts zu geben, um mittelst ihrer ver- einigten Bemühungen eine Lösung der Verwickelungen in der Levante, gemäß: den Verpflichtungen, welche die vier Höfe gegen den Sultan

1 eingegangen E JE Lten, geeiguet, den künftigen Frieden zu

sichern. Zwischeu diese Alternative gesteilt und aufs tiefste überzeugt vou der dringenden Nothwendigkeit einer in Spie tig D, l d, entspricht,

ielten es die vier für ihre Pflicht, für die legte dieser beiden lternativen fi T ären. Sie haben folglich mit t S eine

Convention geschlossen. zu dem Endzweck, auf éine befriedigende Wei die gegen wit ln der Levante bestehenden Verwickelungen zu Aale

hielten den wichtigen Interessen, die bierbei im

en ; je vier Höfe diese Convention untérzeichneten, konnten e „id ‘als das lebhafteste Bedauern füblen , sih in eiuer we- tlih Eu en Angelegenheit von Frankreich momentan getrennt n finden. Dieses Bedauern ward aber vermindert durch die wieder- olten Erklärungen, welche die Französische Regierung idnen machte,

daß sfe gegen den Vergleich, zu dessen Annahme die vier Mächte Meh- med Ali zu vermêgen wünschten, nihts einzuwenden habe, daß in fei- nem Fall Franfreih den Maßregeln sich widersezen werde, welche die vier Höfe in Uebereinstimmung mit dem Sultan für nöthig erachten würden, um die Einwilligung des Pascha's von Aegypten zu erlangen, und daß der einzige Beweggrund, welcher Frankreich abhalte, sich bei dieiem Anlaß den übrigen Mächten anzuschließen, in Rücfsichten ver- schtedener Art bestche, welche es der Franzöfischen Regierung unmög- a e an Zwangs - Maßregeln gegen Mehmed Ali Theil zu

n.

„Die vier Höfe hegen demnach die gegründete Hoffnung, daß ihre diesfallsige Trennung von Frankreich ie von E Sens a e die aufrichtig freundschaftlihen Verbindungen, welche sie mít Franf- reich zu erhalten so lebhaft wünschen, auf feine Weise stören werde; überdies wenden sie sich inständig (avec instance) an die Französische Regierung, um wenigstens ihre meralische Unterstüßung zu erlangen, wenn fie auch eine materielle Mitwirkung von ihr nicht hoffen dürfen. Der Einfluß der Französischen Regierung in Alexandrien ist mächtig. Könnten demnach die vier Höfe von der Freundschaft der Franzöfischen Regierung nicht hoffen und sogar verlangen, daß sie jenen C bei Mehmed Ali zu dem Zwet aufbiete, diesen Pascha zu vermögen, daß er die Vergleichs-Bedingungen annehme, die ihm vom Sultan werden vorgeschlagen werden? Wenn die Französische Regierung auf diese Weise wirksam beitragen fönnte, den Verwickelungen in der Levante ein Fiel U seyen, so würde diese Regierung einen ueueu Anspruch auf die Dankbarkeit und die Achtung aller Freunde des Friedens erlan- gen.“ Ministerium des Auswärtigen, am 15. YFuli 1840. (Bekannt- lich dem Tage des Abschlusses des Vertrags.) i Der Oesterreichische Beobachter bestätigt in einem Schreiben aus Konstantinopel vom 6. Aug. die gestern (nach der Allg. Z.) gegebene Nachricht von der Absendung Rifaat Bey's nah Alexandrien, nachdem in der Türkischen Hauptstadt die offizielle Anzeige von dem Abschlusse des Londoner Vertrags vom 15. Juli eingegangen war.

Die Agramer Zeitung schreibt von der Türkischen Gränze unterm 15. Juli Folgendes: „Jn Bosnien dauert die allgemeine Aufregung der gedrückten Raya's fort. Man be- sorgt täglich Ausbrüche von Unruhen, die indessen, tros der Be- mühungen Einzelner, bei dem Mangel an Gemeingeist und tüch- tigen hervorragenden Köpfen, \{chwerlich je ein imposantes Gan- zes bilden werden, und partiellen Aufständen is im Voraus nur ein klägliches Schicfsal zu prophezeien. Auch in Albanien gaben sich neuerlich wieder Zeichen kund, welche schließen lassen, daß nicht alle Stände in die allgemeine Apathie versunken sind. Zu Cavalla ereignete sich vor kurzem ein Exzeß, der als Beleg er- wähnt zu werden verdient. er dortige Mehemed Kiaja, wegen seiner Bedrückungen längst der Gegenstand allgemeinen Hasses, wurde nämlich bei einem momentanen Ausbruche der Verzwéif- lung von den Arnauten, im Angesichte ' der ihn shübenden Be- hörden, erschlagen, und niht eine Hand rührte sich, diese furcht- bare That zu rächen. Aehnlich bedroht ist der öffentliche Zustand an vielen anderen Orten, und nirgénds ein Ausgang aus diesem

| Labyrinthe sichtbar.

E EEn Alexandrien, s. Aug. (Oest. Lloyd.) Die Aufstände in Syrien scheinen noch nicht vôllig gedämpft zu seyn, und es wäre daher vor der Hand nicht rathsam, sich in Geschäfte mit

i den dortigen Gegenden einzulassen. Auch hier lähmen die Ereig- nisse alle Speculation. Der Französische General-Konsul hat sei- nen Landsleuten sogar in einer eigens veranstalteten Sißung an- gerathen, ihre Geschäfte so viel als mêglich zu beschränken und ¡ ihre ausstehenden Schulden einzuziehen. (S. Triest.)

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Hirschberg, 23. Aug. (Schles. Z.) Heut ift halb Hirsch- berg in Fischbach. Ob die Kirche dajelbst im Stande seyn wird, Alle, die heur hinein wollen, zu fassen, is zu bezweifeln. Wie man vernimmt, werden die hohen Dereschalden heut wieder in Fischbach speisen und sodann eine kleinere Partie, wahrscheinlich in die auf den Falkenbergen gelegene Schweizerei, machen. Ge- stern war große Tafel, zu der mehrere Generale und Grafen der Umgegend eingeladen waren. Nach der Tafel ward eine Partie auf einen näheren Gebirgspunkt gemacht. Man: erzählt si, daß der König gestern früh, in bloßer Begleitung seines Adju- tanten, die hiesige katholische Kirche besucht habe. Nur noch ein paar Tage \ind es, daß der hohe Besuch in unferem Thale weilt.

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Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Versammlung des BaltischenVereins zur Beförderung der Landwirthschaft zu Greifswald am 13., 14. und 15. Juli 1840.

Jm Sommer 1838 versammelten fich unter dem Vorsize des da: maligen Direktors der fiaats- und landwirthschaftlichen Akademie El- dena, Prof. Dr. Schulze, gegen 100 Gutsbesiger, Pächter, Gelehrte

die moralische Wiriung legten, welche J

der naturwissenschaftlichen Fächer 2c. zu Greifswald, beriethen in zweiz tägiger öffentlicher Sizung die wichtigsten landwirthschaftlichen Jn- teressen der Länder am Baltischen Meere nnd stifteten den „Baltifchen Verein zur Beförderung der Landwirthschaft“, welcher sich als Wan dergesclischaft Jährlich einmal versammeln sollte. Jm Jahre 1839 fand verschiedener Hindernisse halber feine Zusammenkunft statt. Auf viel: seitiges Verlangen der Betheiligten war solche in diesem Fahre für die obenbenannten Tage anberaumt werden, uud nachdem fich über 100 Theilnehmer aus größerer und geringèrer Entfernung dazu eingefunden, worunter sich auch der Herr Regierungs - Präsident von Sey dewittg aus Stralsund, der General-Secretair des Pommerschen landwirth- schaftlihen Haupt - Vereins, Dr. Sprengel, und viele größere Laud- wirthe aus Mecklenburg defanden, ward die Versammlung uuter dem Vorsige des Direktors, Professor Dr. Pab#| von Eldena, und unter den Mit- Vorständen, Gutsbesiger Homeyer auf Murchiu und Pächter Staudinger aus Grosflotbeck bei Hamburg am 13. Juli Vor: mittags eröffnet, und seyte an den beiden folgenden Tagen ihre Ver- handlungen fort, wobei in stets lebhafter Diskussion über viele wichtige Gegenstände des landwirtbschaftlichen Betriebs Erfahrungen und An- sichten ausgetauscht wurden. Wir nenuen als solche: die Verbesserung der Fruchtfolgen , größere Ausdehnung der Stallfütterung des Rind- viehes, zweckmäßige Ernährung und Nugung desselben, Einführung der Sommer-Lämmerung, Benugung der torfigen Wiesenerde zur Düngung, desgleichen des Gipses und Mergels, Verbesserung der Wiesen, Ent- tehung uud Verbütyng des Rostes und Brandes im Getraide u. f w. ach dem Schlusse der ersen Sizung wurde eine nas aufgesteilter neuer Acker-Werkzeuge und Maschinen, größtentheils der Akadeune Eideaa gehörig, besichtigt uud dann fand ein gemeinschaftliches Mittagsmadl stait, Am Nachmittage des zweiten Tages besuchte die Bed: fammlung die nahe gelegene Afademie Eldena. Deren tot tor hatte veranstaltet, daj verschiedene Acker - Warszauge Dani den versammelten Gästen geprüft, und daß dann unter Mitwirkung der Lebrer, Beamten und Studirenden Einri alle sowohl das Lehr-Justitut, als die Wirth ft e e pexliesen tungen gezeigt wurdeu, und erst mit einbr E ins bar zugleich Beliachendeu das freundliche Eldena. Die

Mera abicter ‘rsumnmennden wil: 1d it en Í wieder zusa z ë ite zu thus, das die bereits L on

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