verkennen schienen, die dem Lande aus der Erklärung von Gül- hane erwachsen werden, haben sih bald überzeugt, daß ihre
Erwartungen nicht realisirt werden können. Die Macht der Er- eignisse und der Zauber, welcher sih an den Anfang der Regie- rung des jungen Sultans knüpfte, haben mehr als Einen Schwankenden fortgerissen, Man kann jeßt sagen, daß die höch- stehenden P&sonen in der Türkei sich in zwei Lager getheilt ha- ben: das eine bilder der ganze fntelligente Theil der Nation, Alle, die den großartigen Jdeen und den Reformen günstig sind, und diese umgiebt mit Licbe die ganze Bevölkerung; das andere ent- hâlc die indolènten und engherzigen Personen, die seit langer Zeit nur von der Beraubung eben derselben Bevölkerung gelebt ha- ben. Konnte der Kampf zwischen diesen beiden Lagern jemals zweifelhaft seyn? Gewiß niht! Man kann daher mit Zuversicht in die Zukunft des Reichs blicken und denjenigen vertrauen, die jest an der Spiße der Macht stehen.“
Smyrna, 9. Aug. (Journ. de Smyrne.) Die Oeerrcichische Fregatte „Medea“, Flaggenschiff des Contre - Ad- mirals Bandiera und die Fregatte „Guerriera‘/, kommandirt von Sr. Kaiserl, Hoheit dem Herzog Friedri, sind heute früh von hiæ abgesegelt. Der Contre-Admiral wird sich unverzüglich nah Alexandrien begeben, um dort zugegen zu seyn, wenn der von den vier Mächten in London unterzeichnete Traktat Mehmed Ali mitgetheilt wird. Der Admiral Stopford wird zu demselben Zwecke nah Alexandrien segeln. Zwei von den drei an der Sy- rischen Küste befindlihen Englischen Linienschiffen „„Powerfull““ und „Edinburgh“/, haben den Befehl erhalten, zu dem Admiral zu stoßen. Das Dampfboot „Rhadamanthus“/ ist heute früh von Konstantinopel angekommen.
Der Admiral Lalande ist am 5ten am Bord des „Jena“ vön Vurla abgesegelt, um na Frankreich zurückzukehren. Von Französischen Linienschiffen liegen jeßt auf der Rhede von Vurla vier: „Neptun“, „Algier“, „Jupiter“? und „Sufsren““, auf hie- siger Rhede s6benfalls vier: „„Montebello‘“, Flaggenschiff des Contre-Admirals de La Susse, „Herkules“, „Santi Petri“ und emtge me Die Last - Gabarre „„Js\ère““ ist mit Lebensmitteln und Vorräthen für das Geschwader von Toulon hier ange- kommen.
Man schreibt aus Samos, daß der Für| Wogorides da- selbs aufs glänzendste empfangen worden ist. Die ganze Bevöl-
ferung war ihm aus eigenem Antriebe entgegengegangen und gad ' | ! Kynast. Auf der Hinfahrt nahmen BERIN Herrschaften , wel-
ihm die unzweideutigsten Beweise ihrer Ergebenheit. Die mier haben auch nicht unterlassen, ihre Dankbarkeit gegen den Sultan auszudrücken, der ihnen eine Regierung verliehen hat, e sie bereits Alles, was sie früher erduldeten, hat vergessen assen.
Der Vicomte von Onffroy, welcher bei den neuesten Ercig- nissen in Syrien eine Rolle gespielt hat und sich jeßt hier befin- det, ist derselbe, welcher sich im vorigen Winter in Konstantinopel aufhielt und daselbst höchst einfahe und dkonomische Pläne zur Añlegung großer Straßen in der Türkei vorlegte. Die Regie- rung des Sultans hatte einen Plan zur Vermehrung des Reich- thums und der Hülfsmittel des Landes, so wie zur Beschleuni- zung der Civilisation des Volkes in Erwägung gezogen. Da die
nlegung von Straßen aus dkonomischen, durch die politischen
Ereignisse gebotenen Rücksichten aufgeschoben wurde, so begab |' Sprache zu '
sich der Vicomte nah Syrien, um die Arabische studiren.
Aegypten. Alexandrien, 6. Aug. (L. A. Z.) Die Hoffnung, daß
Mehmed Ali den Kampf lange und glorreich besichen könne, thei- |
len wir nicht, da wir den Zustand des Landes, das sih im größren Elend befindet, mir andern Augen betrachten, als seine Freunde. Unsere Meinung is, daß die Ressourcen dec Aegyptischen Negie- rung binnen einem Fahre auch ohne Krieg erschöpft sevn müssen, | denn g eaens fühlt man {on seit geraumer Zeit einen drük- | tenden Mangel an arbeitsfähigen Menschen, um das Land zu be- bauen; die Abwesenheit so vieler Männer, die zum Militairdienste verwendet werden, wirkt auf eine erstaunliche Weise auf die Ver-
minderung: der Bevölkerung ein; die ungeheueren Kosten, die 4 des Landes F stehende Armee und zwei bedeutende, müßige Flotten verursachen, F
eine außer allem Verhältnisse zu den Mitteln haben die Nothwendigkeit herbeigeführt, die armen Fellahs dur heine
Alles verzehrende Steuerlast im wahren Sinne des Worts aus. |
zupländern , welches Elend noch dur die Willkür und Habgier
der Beamten in hohem Grade gesteigert wird, und es zeigt sich endlich überall ein Geist der Unzufriedenheit, welcher nux einer passendey Gelegenheit bedarf, um sih durch Handlungen auszu- \prechcn. Außerdem können die Aegyptischen Armeen und Flot- ten, wenngleich zahlreich, do aus vielen Gründen nur als schwach und ohnmächtig gegen Europäische Streitkräfte betrachtet werden; wir führen hier nur die Ueberlegenheit der Eu- ropäishen Kriegskunst, der Führer, der Wassen, des Muths und anderer moralischen Kräfte an, ohne den Umstand, daß zwei
Drittel der Armee und Schiffs-Mannschast Mehmed Ali's aus. F
Kindern, Krüppeln und gänzlich demoralisirten Menschen bestehen, besonders zu berühren. Dem Pascha scheinen bisweilen ähnliche Zdeen durch den Kopf zu fahren, denn seit Ankunft des „Etna“/ beurkun- det cin gewaltiger Wechsel in seinem ganzen Leben und Weben
eine Wanda die mit seinen großsprecherischen Aeußerun- G
gen im seltsamen Widerspruche steht. Obgleich es bereits durch difentliche Blättêr schon längst bekannt war, daß der Pascha die Osmanische Flotte nur dann zurücksenden würde, wenn die Pforte alle
| dorf und Warmbrunn bis H | den hohen Gäste über Hirschberg und Warmbrunn bis Herms- | dorf, woselbst bei dem dasigen Schlosse die Träger warteten und | überhaupt Alles, was die Beschwerlichkeiten einer solhen Partie erleichtern fann, angeordnet und béreit war.
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ihr gestellten Bedingungen annähme, so bleibt derselbe denno bei seiner frühern Auslage, daß es seine Absicht gewesen sey, sel- bige auf jeden Fall zurückzusenden, und daß bloß die dur den „Etna““ eingegangenen Nachrichten ihn zwängen, sie zurückzuhalten, und somit sucht er seine Wortbrúchigkeit mit einer Unwahrheit zu maskfiren.
Sir Moses Montefiore und Herr Cremieux sind (wie be- reits erwähnt) am 4. August mit zahlreichem Gefolge, welches zwei Hotels fast ausschließend beseßt, hier angelangt und werden gegen Ende dieses Monats ihre Reise nah Damaskus fortsez- zen, um zu Gunsten der so gräßlih mißhandelten Juden Schritte zu thun und diese Sache neuen Untersuchungen Ju unterwerfen. Eine gestern stattgehabte Unterkedung des Sir Moses mit dem Pascha is dem Wunsche des Ersteren nicht entsprehend gewesen. Der Pascha hat erklärt, daß ihm die Dazwischenkunft von Rechts- gelehrten in dieser Angelegenheit nicht angenehm sey, und dem Sir Moses eine weitere Antwort in einigen Tagen zu geben - versprochen.
S.-n T9 9/D,
dirshberg, 2. Aug. (Bresl. Z.) Unvergeßlih wird den Schlesiern die. erste Anwesenheit Jhrer Majestäten des Kd- nigs und der Königin bleiben; überall, wohin Allerhöchstdieselben sich begaben , durften die treuen Unterthanen, -oft jt Teunden, ihrem Monarchen sich vertrauensvoll. nahen. Se. Majestät schie- den in Hirschberg mit den Worten: „„Auf baldiges fröhliches Wiederschen!“? — Ihre. Majestäten - werden die Reise nach Kd- nigsberg (99! /, Meilen) in fünf Tagen zurücklegen. Das erste Nacht-Quartier is: in Christianstadt (18! /, Meilen); das zweite in Landsberg'‘a.- d. W. (22 Meilen); “ das dritte in Koniß (26 Meilen); das vierte it Marienburg (15?/, Meilen), von wo es in einem Tage nach’ Königsberg (17!/, Meilen) geht. Aller- hdchstdieselben berühren auf der Reise die Städte Löwenberg, Bunztau, Sprottau, Sagan, Krossen, Frankfurt a. d. O., Küstrin, Friedeberg, Deutsch-Krone, Schlochau, Stargard, Dirschau, El- | bing, Frauenburg und Braunsberg. Die Begleitung Ihrer Ma- | jestäten folgt in 14 Wagen. Der General-Adjutant, General-Lieu- | tenant von Nahmer, folgt auch Jhren Majestäten nah Königs- | berg. — Heute besuchten sämmtliche hdchste Herrschaften auë Fischbach und Schildau die Burg - Ruinen auf dem
he in Fishbach logiren, ihren Weg über Erdmannsdorf, Stons- ermsdorf; die in Schildau logiren-
gem Aufenthalt — gegen Mittag langten Höchstdieselben in Herms-
| dorf an — kehrten sämmtliche Herrschaften Über Hirschberg nah Fischbach zurück, um daselbst den Abend im trauten Familien-
Vereine zuzubringen. — Ihre Majestät die Kaiserin ließ auf dem
| Markte P Hirschberg den Wagen, anstatt rechts nah dem Schil-
dauer Thor, links nach dem Buragthor einlenken, und fuhr so, einen Theil der Burggasse und Mühlgrabengasse passirend, den Bobverberg hinauf, wieder in die äußere Schildauerstraße, wo das Postgebäude befindlich ist. Jhre Majestät wünschten einmal einen anderen Theil der Stadt, der von Durchreisenden selten T wird, zu sehen. Heute begünstigte ausgezeichnet {dnes Wetter die ganze Partie. “
G (ogau, 26. Aug; (Bres [. 3.) Heute Vormittag gegen
11 Uhr traf Se. Königl. Hüheit der Prinz von Preußen, von | einem Generalstabs: Offizier begleitet, hier ein, und wurde von .
dem General-Lieutenant von Lüßow und dem Offizier. Corps der
Garnison ‘am Eingange des Königlichen Schlosses empfangen. |
Nach einem */,stündiaen Aufenthalte seßte Se. Königl. Hoheit die Reise nach Poseu fort.
1 45sten Jahre scines reichen Lebens, gestorben. ÄArnmerinann unter uns gewesen; von Anfang bis zu Ende
Bürgern. Sein Geist durchdrang alle Verhältnisse und Zustände,
herlei Gaben, die ißm verliehen waren, so im Leben, wie in selbs gewählten, so in erbetenen Thätigkei- Mfciten, Bewunderung und Dank verdiente. Unsere Stadt ist ihm or allem verpflichtet, wenn gleich seine Werke Deutschland ange- hören. Unvergeßlich bleibt FJrmmermann seinen Freunden ; unver- Mgäanglich ist sein Ruhm für Düsseldorf. Seine sterbliche Hülle vird morgen früh um 7!/, Uhr zur Ruhe bestattet. i An demselben Tage, vorgestern den 25. August, wurde auch Sder in der literarischen Welt gfeichfalls rühmlichst bekannte Jean Paul Brewer, Professor dêr Mathemathik und Physik am hie- sigen Königl. Gyntnasium zu einem besseren Leben abberufen.
Wissenschafi, Kukst und Literacur. __ Berlin. Ju den legten drei Versammlungen des Vereins für die Geschichte der Mark Brandenburg, welche am 10. Juni,
Nach mehrstündi- |
A E Los s “ / Schiller. ein Fleiß erschdpfte alle Quellen der Erkenntniß, Und die man- | h belebten, der Art alle | ‘Kreise, in die er trat, oder die er bildete, daß er, wie im Amte, !
8. Juli und 12. August d. F. siattfanden, wurden folgende Veit ppe: Herr Dr. 2E ed ntatt las über die Bekenntniß: Schr oachim's von Alvensleben, zur Berichtigung von Wohlbrück's Aeu- E über denselben, und legte das ihm gehörige Original vor. — err Rittmeisier von G@nsauge trug einen Aufsay vor über die eutung slavischer Ortsnamen in der Mark, und theilte später eine alte Zeichuung mehrerer Gebäude mit, welche nah Kbniglicher Geneh- migung als Musterbild für die auf der Friedrichsstadt aufgeführten Gebäude bei der früheren Erweiterung dieses Stadttheils gedient hatte, — Herr Direktor von Ledebur erslattete, in Folge eines Auftrages des Vereins, Bericht liber die Ausarbeitung eines Schema's, welches besonders den auswärts wohnenden Mitgliedern des Vereins übersandt werden soll, um dasjenige zu verzeichnen, was in den Gegenden ihres Wohnorts in der Mark sich für die Geschichte Merkwürdiges aufbe- wahrt findet ; ferner sprach Derselbe über cin Thongefäß, welches bei Gorgas gefunden und dem Königlichen Muscum hierselbst gen Ges chenf gemacht worden E Lieutenant Magenh ö fer las eijen Aufsay Über die ersten getroffeneu Einrichtungen zur Erziehung und Bildung von Offizieren im Preußischen Heere. — Herr Geheime Nath von Möller gab historishe Notizen Über die früher zum Märkischen Bisthum Lebus gehörig gewesenen, in Schlesien gelegenen und unter dem Namen des Distrikts Halt-Grosburg bekannten Dörfer Grosbur(, Schweinbraten, Kreetsch, Ottwiz und Kleiu-Lauden ; ferner gab Ders selbe spezielle Nachrichten über die Audienz der Minister von Karmer und von Fürst beim Könige Friedrich 1. am 4. Yuni 1776, iu Betreff der Einführung einer neuen Prozeß- Ordnung, und später theilte der- selbe Referent eine Uebersicht mit “von den in der Mark“ und in der Lausiy noch jeyt ansässigen Wenden, uach amtlichen Berichten und Zusammenfstellungen, unter Berücksichtigung der Religion, der Sprache, der Sitten, des Schulwesens und der Literatur. — Herr Direftor Odebrecht las über die Reformation des Domslifts zu Köln an der Spree im Jahre 1608. — Herr Ges heime Rath von Raumer vertheilte ein Facsimile von dem Anfange und Schlusse des Testaments Friedrich des Großen, las cine furze Chas rafterislif der Kurfürsten Johann Cicero und Joachíu 1., und trug ei- nen Aufsay vor: Über die Feier des Gregorius-Festes an verschiedenen Orten der Mark Brandenburg, namentlich) in Frankfurt a. d. O,, und las hierauf: über das Refefktorinm im Kloster pee über dessen Geschichte und Aufhebung. — Herr Professor Riedel las über die Mühlherren in der Mark Braudenburg im 13ten Jahrhundert und speziel über die Mühlherren-Gesell!haft in Perleberg, nach einer Ver- Fru mit den ältesten und neuesten vom Herrn Superintendeaten iesegang in Perleberg mitgetheilten Statuten. j Die Bibliothek und die Sammlungen der Gesellschaft erhielten dur Geschenke der Herren: Buchhändler Gropius, Professor Heffter in Brandenburg, Lieutenant von Ledebur, Lieutenant von Orlich, Ge- heime Rath von Raumer, Prediger Sponholz zu Rülow, Direktor Temme, Geheime Ober-Justizrath von Voß einen interessanten Zuwachs.
Dauer der Eisenbahn- Fahrten am 29. August.
Ubgaug | Zeitdauer Abgang | Zeitdauer
R |St. | M. Bod am Et. | M.
40 42 42 42 48 55
Um 624 Uhr Morgens. vÌÎ D 6} Mittags... Nachmitt. Abeuds
Um § Uhr Morgens . | 41 » 41 »- Vormitt... . 42 » 2 Nachmitt. . 43 25
E - it 40
» 6 Abends... 40
» 10 » ... 58
Aunwkretige Börsen. Amsterdam, 26. August.
Niederl. wirkl. Schuld 5113/, 5, 5%, do. 999/, 5. Kanz-Bill. 22? s. 59/4 Span. 23. Passive. 65/,. Ausg. —. Zinsì, —. Preuas, Präm. Sch. —. Pol. —, Oesterr, Met. —:
Ancwerpen, 25. August,
Zinsl. 7 G. Neue Anl. 23'/, G.
Hamburg, 28. August. Bank-Act. 1720 Br. Engl. Russ. 108!/,. Paris, 25, August.
5%v/, Rente fin cour. 113, §0. 3°’, Rente fin cour. 80, 5. 59%,
Neapl. fu cour. 100. 50, 5%, Span. Reute 26. Passive 6!/,.
Ï iv Por. 22! /5
— . - - t - |
j) Düsseldorf, 27. Aug. (Düss. Z.) Karl Jmmermann | st vorgestern Abends 9 Uhr nach neuntägigem Krankenlager an | inem nervdsen Wechselsieber und hinzugetretenem Lungenschlag, | Dreizehn Jahre | in 1 Akt, frei nach dem Französischen, von G. Harrys. fin Wort ein Mann, darum geliebt und geehrt von allen Mit- | f Gram ichon, v E
Wieu, 25. August. 21/ dl 19; — “ 6 .
d Met. 107! /.. 4°, 100, 809; —s ia i Bank-Actien 1670. Aul. de 1834 140. de 1834 123'/,. Köniagll(e Schausptelæ.
Montag, 31. Aug. Jm Schauspielhause: Adele, G ierauf: Phâädra , Trauerspiel in 5 Abth., von Nacine, überseßt von
Dienstag, 1. Sept. Im Opernhause: Jessonda, Oper in 3 Abvcth., mit Tanz. Mukhik von L. Spohr. (Madane Gen- tiluomo, vom K. Hof-Theater zu Hannover: Jessonda, und Dle. Spater, von demselben Theater: Amaziii, als vorlebßte Gastrollen.)
Mittwoch, 2. Sept. Jm Schaujpielhause: Strudelköpschen. Lustspiel in 1 Akt, von Th. Hell. Hierauf: Vor hundert Jahs- ren, Sittengemälde in 4 Abth., von E. Raupach.)
Königsstädtisches Theater.
Montag , 31. Aug. ampa, oder: Die Marworbraut, Oper e L Akten, Sun von Herold.
Dienstag, 1. Sept. Endlich hat er es do gut gemacht. Lustspiel in 5 Akten, von Albini. (Herr Lube, vom Her ogl. Hof: Theater V Meiningen: Mengler, als Gast. (Hierauf: Die Wies,j ner in Berlin, Posse mit Gesang -in 1 Akt, von K. von Holtei.)
Berantwortlicher Redacteur Arnold. Gedrucft bei A. W. Hapn.
Befanntmachungen. \ T D C6
rbeits- |lene Weste: eine
tersuchung gezogene, nachstehend fignalifirte vei; T Arie Dannenberg ist aus dem lichen Gefängnisse entwichen. lle resp. Civil- und eiu e 0 Militair-Behörden werden ersucht, auf den 2c. Dan- mit Lederschirm.
Allgemeiner Anzeiger f
Kennzeichen: fehlen, Bekleidung, welche dem Ge-, Der bei uns wegen gewaltsamèn Diebstahls zur Un- fangenen belassen ist: eine gepickelte braune baumwol- L Í Paar un-| Aufenthalt eine Nachricht zu erlangen gewesen.
Da nun, theils um das Leben oder den Tod die-Juteressenten aber für präfludirt und ihrer Ansprüche, es Abwesenden zu ermitteln, theils um die (a9 bringen, auf Edif-
andats vom 13. No- den und zu bescheinigen, darüber mit dem
ericht-|gebleichhte baumwollene Strümpfe ; ein Paar Schuhe; eiu Hemde ohne Zeichen ; cine alte blautuchene Müge si
alte grauleinene Hose; ein
edachte Hypothek zur Cassation zu itr ac t in Gemäßheit des M
enberg gefälligst vigiliren, ihn im Betretungsfalle Sia: Las uns gegen Erstattung der Auslagen durch sichere Begleitung, gehörig geschlossen, Üüberlie- fern zu lasseu. Brandenburg, den 28. August 1840. ‘Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. ; Signalement.
berswalde ; 4) Aufenthaltsort : Brandenburg ; ligion: evangelisch ; 6) Alter: 37 Jahr; 7) Fuß 2 Zoll ; 8 genvraunen : Jen : wöhnlich ; 13) Mund: próportiotiri 15) Zähge: vollzählig; 16) Kinu: oval;
lond; 11) Augen: grau 12) Nase: ge-;
j Ediktal-Ladung. Auf dem Halblehngute- Christian Gottlob Gündels|wegen der abwesende zu Obercriniy haftet eine Hypothek wegen zweier indessen, sowohl
den Jahren 1782 und 1783 gefällig gewesener, zu-|ebenfalls vor 10 gr. 10 pf. betragender Fagezei- [alle D, welche als- Gläubiger oder aus sonst|der Publication des Erkenntuisses, suh poena publi-
fammen 70 Ms. echtégrunde Ansprüche an das Vermögen des ]cati, gewärtig zu seyn, und haben Auswärtige zu
milienname: Dannenberg; 2) Vorname: ten, für den abwesenden David Mühlmann aus|einem i E ch ; 3) Geburtsort: Tempelfelde bei Neustadt- Obercrinit, welche jedo nebst Zinsen a der Ver- 5) Re- sicherung des vorherigen Besizers dieses Guts, Chri-|zu h Größe: 5 stian Gottlob Flechsigs, schon vou dessen Vater, glei-| und peremtorisch geladen, mange Dezember 1840
erson oder durch gehörig| Der Königliche
egitimitte Bevollmächtigte an hiesiger Amtsstelle u| Jos einen, sih sowohl für ihre Person als zur Sache
: ; 9) Stirn: ; 10) Au- ces Namens, am 17. Haare: blond; 9) Sti fre E ‘dachten Mühlmanns Bruder, Zacharias Mühlmannen ju rechter Gexichtszeit in
; 14) Bárt: blónd; aus Gommern, bezahlt wörden sevn sollen. 17) Gesichts-| Desgleichen ist Johann Gottlieb Kunz von Schö-
angetragen worden,
September 1785 an tes obge-| den
E L Í ‘
ur dic Preußischen Staaten.
bildung; länglich ; 18) Gesichtsfarbe: blei; 19) Ge- nau, als Gemeiner bei dem vornaligen Königlich zu legitimiren und ihre Cunfyrüche unter der ‘Verwar- er
stalt : mittel ; 20) Sprache: Deutsch; 21) Besondere Sächsischen INDAIEeT: e, agten vou Rechten, im/snung, ahre 1812 mit nach Nußland uvrschirt und seit-|todt erklärt und sein Vermögeu denjenigen, so fich em weder zurücfgefehrt, noch von seinem Leben und|dazu als die rechtmäßigen Empfänger uusgewiesen
hwesenden und auf die betreffenden Tagezeitgelder| Annahme von G E glauben, Amtswegen bierdur, 5
— ————————— —
daß außerdem genannte Abwesende - füx
3 en werden, verabfolgt werden foll, die übrigen
19 wie der Wiedereinsezung in den vorigen Stand, für verlustig geachtet werden sollen, allhier anzumel: ellten
vember 1779, beim hiesigen Königlichen Justizamte] Kontradiktor binnen sechs Wochen rechtlich zu so werden, demzufolge, Amts- [fahren und zu beschließen, sodann R wat ep des h thef ris@en Gl Bai desd p es hypothekarischen ubigers, des der Jurotulation der Aft Ï agten David Mühlmanns, Erben und en zum rechtllGen Beripenc.und
den fünften Februar 1841
den sechsundzwanzigsten März 1841
er adungen am Orte des Gerichts oder entlich R Ln Nähe Gevollmächtigte bei 5 Thir. Strafe estellen. Justizamt Wiesenburg. den 25. Funi 1840. Justiz-Beamte daselbst und Ritter 2c, eph Morik Benjamin Hacker.
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
E Me 243 L s
P , [O P - e T D 4 P .- ZA ee S m Stb Ee —
n a I fi Mmtl, Nachr. I h 5
NRusl, a. Pol. Schreiben aus St. Petersb. (Einsturz des Ber-
ges Ararat. — Unglück auf der Eisenbahn.) 43 Frankr Paris. Untersuchun oes der Vorgänge- an der Börse. 5 — Ueber den Lamartineschyen Artikel. — Die Neapolitanische Schwe:
fel:Angelegeuheit. — Börse. Ï Geosbr u. Jrl. London. Drient. Frage. — Verhêr Lonis Na: poleon's und seiner Milschuldigen. — Chartisten-Demonstration. — Bank: Projekt. -— Rosas sucht vergeblich Chili zu gewinnen. Niederl. Ans Batavia. : WVelig. Enal. „Dawmpf-Brander“. — Enthüllung der Rubens-Statue. Douftscho Wnudevtt- Lcipzig. Moaument. — Karlsruhe. Rhein- brüice bei Knielingen. — Frankfurt. Korrespondenz. Detterr. Wien. Gesegliche Bestimmungen in Bezug auf die Eiscn- bghnen. arti Livorno. 11. Vermischtes. Port. Nähere Details liber die Unruhen in Lissabon und die Unter- drückung dersclben. Grie. Kirchliche Polemik. Türkei. V. d. Türk. Gränze. Der Wladifa von Montenszro er- flärt, die Türkei jezt in Nuhe lassen zu wollen. nland. Trier. Jubiläun. iss., K. u. L, Paris. Sigung der Akademie der Wissensch.
Anwesenheit des Herzogs von Modena.
—
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Den Banquiers Gebrüdern Oppenfeld zu Berlin ist un-
term 28. August 1840 ein Einführungs-Patent
auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewie-
sene Vorrichtung bei den sogenannten pneumatischen
Eisenbahnen, um den Längenschliß in dem Röhrenstrange
luftdicht zu schließen und nah Erforderniß zu öffnen, auf Acht Jahre, von jenem Termine an gerechnet, und für den Umafang der Monarchie ertheilt worden.
Dem Fabrikbesißer S. Dobbs zu Aachen is unterm 28. August 1840 ein Einführungs-Patent auf einen an dem Reactions-Rade angebrachten, als neu und eigenthümlich erkannten selbstthätigen Regulator zur Verengung und Erweiterung der Äusfluß-Oeffnung auf Fünf Jahre, von jenem Termíne an gerechnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath und Hofmeister, Fürst Gagarin, von Dresden. ) Ô
Abgereist: Der Königl. Sicilianische außerordentliche jere |
sandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Antonini, nach Königsberg in Pr. Í 9
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
Rußland uind Polen.
St. Petersburg, 25, Aug. Die hiesigen Blätter pu- bliziren nachstehendes “Teskript Sr. Majestär des Königs Chri- stian. von Dänemark an den Akademiker, Wirklichen Staatsrath | von Struve:
Beriin, Dienstag dea 1e September
E E L — —————————
r E n
Aus Tiflis geht hier die Nachricht ein: der ganze obere Theil des merkwürdigen alten Berges Ararat in Armenien sey zu Ende des Monats Juni eingestürzt. Vor dem Eintritte die- Jes Phânowens fand mehrere Tage ‘hindurch in dem Janern des Berzes ein dumpfes, aber in der ganzen Umgegend sehr vernehm- bares Brausen statt. Von den Añsiedelungen, die si auf der ¡ausgedehnten Peripherie des Berges befinden, soilen nur cin gro- Fßes Dorf und ein Armenisches Kloster, ein Filial des derúhmten SEtschmijadsin, mit ihren Bewohnern verschüttet seyn. Man sieht hierüber einer genaueren offiziellen Mittheilung noch entgegen.
Der Russijche Geistliche Wenjaminoff, der sih an 29 Jahre auf unseren Kolonieen in Nordwest- Amerika aufgehalten, erst jüngst von dort hierher zurückkehrte und während seines Aufent: halts mit beharrlihem Eifer das Christenthum unter den dorti- gen Wilden zu verbreiten suchte, L durch seine überzeugende Lehre und Unterricht zur freiwilligen Annahme desselben und zur Taufe bewoa, das Russische Alphabet für ihreSprachen anwendbar machte, ein Wörterbuch für den zahlreichen Kaloschen-Stamm bearbeitete, eine Grammatik, den Katechismus Und einige Bücher des neuen Testaments für die Aleuten übertrug, welche von unscrer Akade- mie der Wissenschaften geprúft- und approbirt wurden, giebt jekt nachstehende Uebersicht von dem Zustande der Griechischen Kirche in den Russisch-Amerikanischen Kolonieen. . Es bestehen jeßt vier Kirchen , în Sitka, Kadjas, Unalasehka und Atcha; an jeder ist ein besonderer Geistliche angestellt. Die älteste dieser Kirchen is die zu Atcha, sie besteht schon seit 1743; die zu Sitka ist die jüngste, sie ward erst 1806 angelegt. Die Zahl der Christen beträgt hier nah deu neuesten offiziellen Berichten 10,313, unter welchen man 706 Russen, 1295 Kreolen und 8312 eingeborne Amerika- ner zählt, die neubekehrten Christen auf Nuschehaka einbegriffen, welches die Puasie von den Kolonieen der Compagnie an den Küsten der' Bering-Straße ist. Sie zählt unter ihren Bewoh- nern añ 3009 Christen. — Alle diese Kirchen hat die Compagnie auf ihre Kosten erdauen lassen, unterhält sie mit dem ihrer Bes- stimmung entsprechendem Anstande, salarirt die bei ihnen ange- stellten Diener, die zum Theil aus Eingebornen bestehen. Außer den vier Hauptkirchen giebt es auch noch an besonderen sehr ab- gelegenen Orten gleichfalls von der Compagnie aufgeführte Bet- häuser. Die Dienfstfrist aller auf den Amerikanisch-Russischen Ko- lonieen befindlichen Geistlichen ist, gleich wie für die auf der Halbinsel Kamtschatka angestellten, auf fünf Jahre bestimmt. Die Kosten für die Hin- und Rückreise der aus anderen Bezir- ken berufenen Geistlichen bestreitet die Compagnie. Die Russi)ch- Griechische Kirche in Amerika steht unrer der Eparchie von Jrkursk. — Bekanntlich hat die Compagnie im vergangenen Jahrebei der sicht- lichen Zunahme der Bekenner des Lutherthums auch einen besonderen Geistlichen dieses Bekenntnisses in Neu-Archangelsk angestellt. — Am feindlichsten bezeugten sich bisher gegen die Russen, wie gegen ihre Versuche, sie zum Christenthum zu bekechren, die Eingeborenen des Amecikanischen Kontinents, vornehmlich unter ihnen die Ka- loschen- Stämme. Leßttere suchen noch jeßt jede Gelegenheit zu erspáhen, wo fle die unsrigen überrumpeln und aufreiben können.
tapferer Volksstamm, der ganz unter dem Einflusse seiner Scha- manen fteht. Der tiefsten Barbarei, Unwissenheit und den Jrr- lehren der Vorväter mit dem Fanatismus anhängend, hassen sie alle Neuerungen, die auf Einführung der Civilisation, Sitren- Milderung und Christenthum hinzielen. Herr von Baranoff zeichnete sich bei der mehrjährigen Verwaltung der Kolonie als einer ihrer energischsten und umsichtigsten Direktoren aus. hielt die uns feindlich gesinnten Völker des dortigen Kontinents in steter Furcht und Achtung für uns.
Vorgestern um die Mitternachts-Stunde hatte ein bedeuten- des Unglück auf unserer Eisenbahn statt. Die Direction hatte
„Herr Staatsrath von Struve. Mit meinem verbindlichsten Danke für die Uebersendung Jhrer werthvollen Schrift über den Halleyschen Kometen, wie auch für Jhre dieselbe begleitenden interessanten Mit- theilungen vom 23. März d. J. fende ih Ew. Ercellenz das Comman- deur-Kreuz des Danebrog-Ordens. Jch bitte Sie, in der Verleihung diejer Decoration einen Beweis zu sehen, daß die Borliebe meiner Vorfahren für die Astronomie sich auch auf mich vererbt habe, und! daß ich, auch hierin dem Beispiele meines verewigten Vorgängers fol: ® gend, diese erhabene Wissenschaft in dem was vou mir abhängt, schüz-
jen und fördern werde. Es gereicht mir zur größten Freude, die Ver--
iensié unseres trefflichen Konferenz-Raths Schumacher von Ew. Ercel- lenz so vollständig und gemüthlih auerfannt zu sehen, und gern werde ich ihm erlauben, die großartigen Anstalten, die unter Fhrer Leitung
blühen, zu besuchen, an deren Ausbildung Sie ihm einigen An- l
theil cinräumen. Jch wiederhole Jhnen, Herr S js druck meines verbindlichsten Dankes und es arat ae: ner Hochachtung Ew. Excellenz gewogenster
Schloß Sorgenfrei, den 5. Juli 1849. Christian R.“
Außer unserem Struve haben noch die Astronomen Gauß und Bessel e N erhalten,
Durch Kaiserl. Ukas vom 2ten (Liten) d. M. is dem Nea- politanischen Gesandten in Paris, Herzog von S Caprieia, eine Frist von zwei Jahren bewilligt worden, um die von seiner Mutter ererbten Güter in Rußland verkaufen zu können.
— — St. Petersburg, 25. Lud Lange hat in den meisten unserer gebildeten und wissenschaftlichen Kreise kein Todes- fall eine so allgemeine Theilnahme gefunden, als das am lôten d., nach einem Krankenlager von wenigen T
Staatsraths Collins. Die seinem Andenken Liebe sprach sich in der ungemein zahlreichen Trauer Versanemdlune aus, die der Bestattung seiner Hülle am 2Wsten d. in unserer lutherishen Hauptkirche zu St. Petrt beiwohnte. Trauer-Feier erschienen der Patron der Kirche, Pri eter von Oldenburg, die Akademiker, die bei der Kalter ichen Familie angestellten Erzieher und Lehrer, die Lehrer und Zöglinge der hiesigen Deutschen Hauptschule zu St.
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Ae U oinde E A D eamte é mte € ganze Versammlung dem Sarge zu Fuß bis
Kirchhofe auf Smolensk. G E
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n Lagen in Folge eines hin- F iitgewwetenon Schlagflusses erfolgte Ableben des ne (ms a Y
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Petri, denen der L Verstorbene aht Jahre hindur ein würdiger väterlicher Vor: | ewesen war, nächstdem viele namhafte hiesige Gelehrte, 4 Nach dem Todten-
_am Morgen dieses Tages wiederholt den Zarskoseloschen Maschi- nistéán Robert Maxwell , einen Engländer, proveniren lassen , sie würde uta die gedachte Nachtstunde ausnahmsweise einen beson- [deren Train von hier nach Zarskoje-Selo als besonderen Succurs für die Passagiere, deren Frequenz diesmal überaus zahlreih war, abgehen lafsen. Herr Maxwell hatte diese Weisung ganz verges- sen, fährt um die angedeutete Stunde mit einem Train von 18 - Wagen aus Zarskoje : Selo ab und ohne, wie es ihm befohlen war, auf dem bewußten Punkte anzuhalten, um die von hier ihm entgegenkommende abzuwarten. eide Trains stoßen auf der 8ten Werst von Petersburg so hefcig gegen einander, daß von beiden drei Waggons ganz zertrümmert und drei andere bedeu- tend beschädigt wurden. Sechs Menschen kamen bei diesem Un- falle ums Leben, 21 wurden mehr .oder minder verleßt, von die- sen sechs sehr bedeutend. Schon hêute wird die Eisenbahn wie- der befahren, Der Engländer Maxwell ist dem Gericht übergeben.
Frankrei.
Paris, 26. Aug. Die nachhaltigen Beschwerden der Jour- nâïe über die skandaldsen Jntriguen gewisser Börsen-Spekulanten haben die Regterung endlich veranlaßt, einen ernsten Schritt in dieser Sache zu thun. Der Moniteur parisien sagt heute: „Der Großsiegelbewahrer hat dem General-Prokurator Befehl gegeben, über die Thatsachen, welche sich in den lebten Tagen an der Börse zugetragen haben, eine gerichtliche Unterzuchung an- zustellen.// — Der General-Prokurator hat schon heute einem E Instructionsrichter den Auftrag gageben, die Untersuchung sogleich
zu beginnen. — Man erinnert sich bei diejer Gelegenheit des Vorfalls mit dem Lord Cochrane, der sich in London im Jahre 1814 ähnliche andver, wie die, welche man jeßt in Paris verschiedenen Per: sonen vorrdirfe, zu \{ulden kommen ließ. Ex ließ damals P längere Zeit vor dem wirkli eingetroffenen Ereignisse einen "mit 8 Pferden bespannten und mit weißen Fahnen verzierten Wa- gen mitten in der City ankommen, und durch angebliche Franzd: sische Offiziere verkünden, daß Napoleon von den Verbün- | deten aufs Haupt geschlagen und entthront worden wäre. Der ' Admiral Cochrane hatte durch die Fluctuationen an der Börse V. ungeheure Summen gewonnen. Das Londoner Bdrsen -Comité “ annullirte indeß alle Geschäfte, die nach Ankunft jener Nachricht gemacht. worden waren; Lord Cochrane ward verhaftet und zu
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Sie sind ein bis jeßt noch völlig unbezwungener und ausnehmend
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einer starken Geldstrafe, zu einjährigem Gefängniß und zum Pran- ger, welchelezte Strafejedoch erlassen ward, verurtheilt. Jm erstenAu- genblicke scheint es, als ob eine Untersuchung, wie die in Paris angeord- nete, sehr schwierig seyn und kaum irgend ein Resultat haben werde- Wenn man aber weiß, daß die Wechsel-Agenten gezwungen werden éónnen, ihre Bücher vorzuzeigen, und daß derjenige, der nicht be- stimmt andeuten kann, für welche Personen er seine Geschäfte gemacht hat, einer starken Strafe unterliegt, so dürfte man doch leicht den Urhebern der lügenhaften Gerüchte, die verbreitet wur- den, auf die Spur kommen.
Die Presse führt diejenigen Gesebes-Stellen an, welche si auf Bestrafung der Agiotage beziehen, und enthält gleich“ darauf folgenden Artikel: „Man jagte gestern Abend, daß Herr Dosne, Schwiegervater des Herrn Thiers und General-Einnehmer des Nord- Departements, Paris verlassen und sich na Lille begeben hätte. Diese Abreise, die durch die Aeußerung eines Deputirten, in dem Salon des Conseils-Präsidenten selbst, veranlaßr worden wäre, giebt Stoff zu Auslegungen, die wir zu wiederholen An- stand nehmen.“
Der vormalige Polizei-Präfekt und Deputirte, Herr Baude, ist vorgestern in Paris mit Tode abgegangen.
Die ministeriellen Blätter behandeln den Artikel des Herrn von Lamartine mit der größten Verachtung. Keines von thnen theilt auch nur einen Auszug aus demselben mit. Der Consti- tutionnel äußert \sih in folgender Weise: „Herr von Lamars tine hat ‘úber die orientalische Frage einen ungeheueren Artikel publizirt. Der berühmte Schriftsteller unternahm vor einiger Zeit eine pitoreske Reise nah dem Orient und seitdem hat er es sih zur Aufgabe gestellt, uns in dic Kenntniß jener feenhaften Gegenden einzuweisen. Anfänglih hatte die Rednerbühne das Monopol seiner Grübeleien und Träumereien. Unsere prosaische und bürgerliche Deputirten: Kammer fand aber nur wenig Ge- schmack an den Elucubrationen des Dichters, und hielt sich, nachs dem sie den Glanz seiner Sprache durch Beifall belohnt hatte, ganz einfach an die Wirklichkeit der Thatsache. Jn der Depu- tirten: Kammer mit Verlust zurückgeschlagen, flúchtet sich Herc von Lamartine in die Presse; sein Artikel ist nur eine neue Auflage seiner Reden, mit Hinzufügung von neuen Schmähungen gegen das Kabinet vom 1. März. Herr von Lamartine hat gegen Alles, was geschehen ist, ganze Ströme Pindarischen Unwillens in Bereitschaft; hätte er es anders oder besser gemacht? Er entwickelt dieses Mal eine Art von Plan zur Beilegung der orientalischen Frage. Aber derselbe verräth eine seltsame Politik von Seiten der Friedens-Partei. Wenn wir die- selbe befolgten, so würden wir statt eines möglichen Krieges einen gewissen, unvermeidlichen und dabei lächerlichen und albernen Kricg haben, einen Krieg ohne Vortheil für Frankreih. Nach- stehendes ist sein Plan; man lese ihn und frage sich dann, ob es selbst einem Dichter erlaubt ist, sh in diesem Grade über den ge- sunden Menschenverstand lustig zu machen.
„Xcch würde meinem Lande rathen“, sagt Herr von Lamartine, „selbst eine vermittelnde bewaffnete Stellung anzunebmen, in Svrien Truppen zu landen, die friegerischen, chriflichen und für Franfreih ge- stimmten: Völkerschaften um die Französische Fahne sauuneln, die Unab- hängigkeit Spriens unter der Oberherrlichfeit der Pforte und unter der:
den und einen Kongreß in Wien verlangen. Wenn diefer Kongre®,
© den man uns nicht verweigern fann, sobald wir uns in Syrien festz
gesezt haben, eröffnet wäre, so würde ih zu Desterreich sagen: „Wir
Er | Beide sind die natürlichen Vermittler in der orientalishen Frage; Ruß#
land fann feinen Schritt gegen Kenstantinopel thun, wenn ibr es ron den Ufern der Donau aus verwehrt: England fann feinen Mann na Aegypten bringen, wenn wir, von Syrien aus, es verhindern weollenz Niemand kann der Frage mehr Gewalt anthun. Unterhandeln wi daher, und begründen wir die Verhältnisse im Oricnt auf friedlict Weise.“ °
¡(¡Dergleichen Dinge‘“, fügt der Constitutionnel hinzu; „assen sich nicht erdrtèrn, und Niemand im Publikum wird sie ernstlich nehmen. Herr von Lamartine hätte sie wahrhaftig in Verse bringen sollen, wie es ihm der „National“ schon gerathen hat.“
Das Journal des Débats enthält heute einen Artikel, in welchem es die Zwangs - Maßregeln beleuchtet, die in Folge des Londoner Traktats gegen den Pascha von Aegypten ergriffen werden können. Es giebt zu, daß eine Blokade der Syrischen Küste und des Hafens von Alexandrien möglich und leicht zu bewerkstelligen sey, daß aber eine solche Blokade bestimmt kcin Resultat liefern würde. Wenn selbst eine Blokade von Ländern, die wie Mexiko und die Argentinische Republik ihren Haupt ertrag aus den Zöllen zdgen, in Jahren kein Resultat geliefert hätte, so sey dies um so weniger bei einem Lande zu hoffen, welches alle Gegenstände seiner Consumtion \selds| hervordringe und dessen Zollertrag verhältnißmäßig ein sehr geringer tey. Der einzige Nachtheil der Blokade würde England treffen , weiches seine schnelle und regelmäßige Verbindung mit Oiindèien dadurch verliere Man müsse also nothwendig die Blokade durch cin System aktiver Operationen vervollständigen. Hier sucht das ¿„„Journal des Débats“ zu beweisen, daß Alerandrien und Küsten von Syrien von der Seeseite uneinnehmbar gemacht wor den wären, daß aber dagegen Idradüum Pascha K leicht Kon stantinopels bemächtigen könne, wenn man nècht vor jeder ande ren Demonstration eine Russische Armee zum Schutze von Kom: stantinopel herdeirufe. Mir diesem AuAsprutSde tSlickt das „Journal des Dédats“ seinen. Artikel , verkennen ist.
Der Constitutionnel meldet heute, daß dée Noapvolitans sche Schwefel: Angelegendeit nun idre volltändiae und definitive Lösung erhalten hade, indem von dem Könige deider Sizüten dor Compagnie Taix eine durcdaus gendgende Entschädigung bewilligt worden sey. „Die Beendigung diejer Angelegenheit", fat das genannte Blatt dinzu, „gereicht dem Charakter des Königs von Neapel eden o zur Edre, wie die Festigkeit, die er den Unge rechten Ansprüchen Englands entgegengefest dat. Wenn e aud zulekt, Angesichts einec Fiotte, die dereêt war, Me I:
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in Brand zu stecken, die ihm angedorerne Vermittelung so hat er doc nicht ausgedört, gegen das Neche des Saärberen
Bürgschaft Frankreichs proklamiren, Mehmed Ali nach Aegypten zurücktreiz?
dessen Absicht nicht zu -
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