1840 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Gei Tripoüs steht noch Alléd untér deri Waffen. Der den Eini ydéer an Osman E R Brusen at E Soaas gebracht.

Syrien.

1. Aug. (Journ. de Smyrne.) Die Verwü- Schwert haben in den leßten Tagen im Gebirge noch fortgedauert. Die Drusen haben sich mit ‘den Albanesen verbunden, um den Untergang dieses unglücklichen Landes herbeizuführen. Die Anführer der Ersteren haben bedeu- tende Geldsummen dafür erhalten, daß sie auf die Seite Meh- med Ali's getreten sind. Der Britische Konsul hat in diesen Tagen seine Kollegen aufgefordert, mit ihm gemeinschaftlich gegen diese Gräuel, deren Schauplaß Syrien fortwährend ist, feierlich zu protestiren, allein zwei diejer Herren haben gar nicht darauf geant- wortet. (S. Konstantinopel.) Man versichert, der Befehlshaber der Britischen Station würde, wenn die Protestation wirklich statt- gefunden hätte, den auf hiesiger Rhede befindlichen Aegyptischen Schiffen übel mitgespielt haben, so_ hat er sih aber darauf be- schränkt, -den Aegyptischen Schiffs-Capitainen energische Vorstel- lungen zu machen, worauf Jene . sogleich nach Alexandrien ab- gesegelt sind. Der Französishe Konsul, Herr Bouré, hat Soli- man Pascha \chrifrlih ersucht, den Leiden der christlichen Bevdl- ferung des Gebirges ein Ende zu machen, hat aber nur die mündliche Antwort erhalten, daß er den Empfang des Schreibens Herrn Cochelet anzeigen werde. Es heißt, Herr Bouré wolle eine Entlassung nehmen.

, Der Russische Konsul is eifrig beschäftigt, den Griechischen Klöstern, die dur die Plünderungen der Albanesen und anderer Aegyptischer Truppen gelitten haben, eine Entschädigung zu ver- schaffen. Vor einigen Tagen ließ er zwei Soldaten, die weiter nichts verbrochen hatten, als daß sie seinen Janitscharen nicht den gehörigen Respekt bewiesen, unter seinen Fenstern die Baston- náde geben.

Der Scheich Aschen, einer der Hauptbefödrderer der Jnsur- rection, hat sich an Bord eines Französischen Schiffes geflüchtet.

Es geht das Gerücht, die Dörfer D und Hama hätten sich von neuem empdrt; dies bedarf jedoch der Bestätiguag. Man würde sih übrigens sehr täuschen, wenn man den Aufstand für gänzlich unterdrückt hielte. Die Insurgenten von Tripolis sind noch immer unter den Waffen, doch weiß man nichts Bestimm- tes úber ihre Bewegungen. ]

Der katholische Bischof Agapion hat am meisten dazu beige- tragen, das Unternehmen der Christen zu vereiteln. Er hat sogar die von den Arabern so heilig gehaltene Gastfreundschaft verleßt, indem er den unglülichen Emir Haidar in sein Haus einlud, um ihn den Aegyptern zu überliefern, die ihn. bekanntlich nach Sr. MA d’Acre auf die Galeeren schickten.

tete arde Pascha ausgeliefert

Beirut, stungen mit Feuer und

Vereinigte Staaten von Nord - Amerika.

New-York, 18. Aug. Die Vbüngstage ist noch immer in einem unbefriedigenden Zustande, und die Berichte aus Maine lauten nichts weniger als friedlich. Wie es heißt, hat der Be- richt der Britischen Gränz-Commissaire bei der Regierung der Vereinigten Staaten keinen guten Eindruck MEUergo racht, viel- mehr soll Herr van Buren erklärt haben, daß ein Bruch unver- wenn Großbritanien auf den in jenem Berichte fest

meidlih sey, Diese Ansicht von der Sache

estellten Punkten bestehen wolle. l scheint E ziemlich allgemein von der Amerikanischen Presse ge-

theilt zu werden, die ohne Umschweife die Ansprüche Englands

als unverschämt bezeichner. Man n in ben Vereinigten Staaten eifrig mit den Wahlen

beschäftigt, die fast allgemein zu Gunsten der Whigs ausfallen Le bezweifeln lassen, daß General Harrison zum Präsi- enten gewählt werden wird. n Santy Elsler ist noch immer die „Lôwin‘/ von New-York, Boston und Philadelphia, wo sie Triumphe feiert, wie sie hier auf der Bühne noch nicht erlebt worden sind, und die an die Ovationen erinnern, welche einst dem General Lafayette auf seiner Reise durch die Vereinigten Staaten dargebracht wurden, daher man sie auch den weiblichen Lafayette genannt hat. Die ersten Staatsmänner der Union, der Präsident und die Kabinets- Mitglieder, bewerben sih um ihre Huld und bezeigen ihr alle nur mögliche Aufmerksamkeiten, ja, sie befragen sie wechselsweise nach ihrem Urtheil über ihre Personen, und als sie neulich im Kongreß erschien, soll der alte Ex-Präsident, John Quincy Adams, begeistert durch ihre S, eine seiner U T Reden gehalten haben. Das Volk spannt ihr die Pferde vom Wagen und zieht denselben im Triumph durch die Straßen; man be- {chwört sie, ihren Aufenthalt zu verlängern, wozu sie sich auch wohl wird bereit finden lassen, da sie in drei Monaten 20,000 Dollars eingenommen haben soll, und man bringt ihr Se- renaden über Serenaden. Bei einem dieser Ständchen ' in der Nacht vom 15ten d. kam es vor ihrem Hotel sogar zu einem heftigen Parteienkampf, den theils politische, theils persdn- liche Eifersucht hervorgerufen zu haben scheint. Es hatten nâm- lih eine große Anzahl von Jndividuen der Whig-Partei sich vor- genommen, der gefeierten Tänzerin eine Serenade zu bringen, und sich zu diesem Zwecke vor ihrem Hotel mit Musikpulten und Notenbüchern in Gegenwart von ungefähr 5— 6000 Zuschauern versammelt. Kaum hatten sie indessen zu musiziren angefangen, als eine große Partei Radikaler oder Locofocos auf sie eindrang, und unter dem Ruf „Die Vereinigten Staaten!“ ihre Instru- mente zerstórte und ihre Musikpulte, ohne die geringste Stdrung von Seiten der versammelten Zuschauer, verbrannte.

Aus Toronto in Kanada wird gemeldet, daß einige Leute von einer zu Fort Erie stationirten Compagnie Farbiger auf das

vorbeipassirende Nord-Amerikanische Dampfboot „„Chesapeake““ ge- \chossen hätten.

A

1002

Merxiköó.

VBeracruz, 10. Juli. Die Texianer sollen die Absicht ha- ben, sich mit den Mexikanischen Föderalisten zu einem neuen An- griffe auf Matamoras zu verbinden, wobei die Texianische Es- cadre sie unborpzen soll. Wie es heißt stehen hon 3000 Mann

dderalisten mit 12 Kanonen vor der Stadt und erwarten 2500 exianer. Die Mexikanische Regierung scheint auch für Veracruz zu fürchten und hat die Garnison von Puebla hierher beordert.

Nach dem hiesigen Blatte Cosmopolita hätte der Bri- tische Gesandte der Mexikanischen Regierung mit der Anerkennung von Texas von Seiten Englands gedroht, falls Mexiko selbst den Unabhängigkeit nicht innerhalb einer bestimmten Frist an- erkenne.

Neu-Granada

In Carthagena ist eine Revolution ausgebrochen, deren Zweck es ist, die Provinz Pasto mit der Republik Aequator, die bekanntlich früher ebenfalls einen Theil von Columbien ausmachte, zu verbinden. Man befürchtet einen Konflikt zwischen Neu-Gra- nada und Aequator selbst.

F n land.

Königsberg, 2. Sept. Jhre Majestät die Königin mit Allerhdchstihrem Hofstaate beehrten heute in der Mittags- stunde die Domkirche mit einem Besuche. Allerhdchstdieselben ließen Sich durch die Geistlichen und den ersten Vorsteher der Kirche bei der Besichtigung der zahlreichen Merkwürdigkeiten der Kirche, ihres Chors und der Fürstengruft geleiten, und geruhten, auch die Wiederherstellung der nah Schinkel's Zeichnung mit gemaltem Glase, zum Theil auch mit alterthümlichen Glas -Ma- lereien geschmückten Fenster, wozu Se. Majestät der jeßt regie- rende König noch als Kronprinz, eben so wie die übrigen Er- lauchten Königlichen Prinzen, auf das Gesuch des Professors und Superintendenten Dr. Gebser reiche Gnaden- Geschenke zu ver- willigen geruht haben, wohlgefällig in Augenschein zu nehmen. Mit inniger Rührung aber verweilten Jhre Mäjestät bei den großartigen Denkmalen der Vorfahren des Königlichen Hauses, unter welchen das der Markgräfin Elisabeth, der 1578 ver- schiedenen und hier begrabenen Gemahlin des Markgrafen zu Anspach, Georg Friedrich, des damaligen vormundfchaftlichen Statthalters von Preußen, auf. seinem Sarkophage die Jnschrift trägt, welche der Hochselige, Unvergeßliche König, der unsere ehr- würdige 500jährige Domkirche vorzugsweise liebte und oft be- suchte, Seinem, noch in Aller Herzen wiederhallenden „lebten Willen“/ vorgeseßt: „Meine Zeit mit Unruhe, Meine Hoff- nung in Gott.“ Eben so konnte die erhabene Monarchin, in- dem Sie Höôchstihren Namen in das Fremdenbuch huldreichst ein- schrieb, Jhre herzliche Wehmuth nicht verbergen, als Sie in dem- selben den Namen des Hochseligen Königs erblickte, der gerade vor sechs Jahren, am 3. September 1834, zum lebten Male den Königsberger Dom besucht und seinen Namen nebst Datum in das Fremdenbuch eingetragen hatte.

Königsberg, 3. Sept. Des Königs Majestät und Jhre Majestät die Königin haben heute Morgen 9 Uhr in Be- gleitung des Prinzen von Preußen und Prinzen Karl, Königl. Hoheiten, die Reise nach dem Ostseestrande bis Warnicken ange: treten und werden heute Abend hier zurückerwartet.

Königsberg, 2. Sept. (Königsb. Z.) Jhre Majestät die Königin hatten die Gnade, heute Mittag gan unerwartet das Königl. große Hospital im Löbenicht mit Allerhöchstihrem Besuche zu beehren. Allerhöchstdieselben geruhten, in das Zim- mer einer der sogenannten conditionirten Hospitaliten zu treten und erkundigten sich huldvoll nah den Einkünften der Anstalt, der Zahl der Pfleglinge und den verschiedenen Klassen derselben, wann und wie die Anstalt gegründet worden und ob das Beste- hen derselben gehörig gesichert sey. Hierauf begaben sich Jhre Majestät nach dem im Hospitale befindlichen Marien-Stifte, des: en Mater sie sih vorstellen ließen, und unterhielten sich längere

eit voll theilnehmender Huld mit einer kranken Stiftsdame. Auf die Kunde von der Anwesenheit Jhrer Majestät hatte sich eine große Volkömenge auf dem Hofe des Hospitals versammelt, welche tief gerührt dur diesen neuen Beweis huldvoller Gnade mit heißen Segenswünschen die theure Landeêmutter, die auch der Lebten und Aermsten Jhres Reiches mit Liebe gedenkt, be- gleitete, als Allerhôchstdieselbe das Hospital verließen.

Der Haupt-Verein für cchrisilihe Erbauungs-Sd,riften in den Preu- ßischen Staaten wird am Mittwoch den 9. September, Nachmittags 3'/, Uhr, in der Parochial - Kinche sein 24jähriges Stiftungs-Fest mit Gesang, Gebet und Predigt begeheu. Jn der Predigt wird eine furze Nachricht über die Wirksamkeit des Vereins mitgetheilt werden. Alle Mitglieder und Gönner des Vereins ladet zu dieser Feier freundlichst cin

der Vorsiand des Vereins,

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Jun der Sitzung der geographischen Gesellschaft am 5. September theilte der Direftor zuvörderst die betrübende Nach- richt mit, daß sie ihr geschäßtes Mitglied, Professor Meven; durch den Tod verloren habe. Herr Mahlman#n gab eine Uebersicht des

Fndales des Werkes: OsLervazioni sull’ Intensità e sulla direzione |

ella forza magnetica istituté negli anni 1836, 1837, 1838 all J. R. Osservatorio di Milano da Carlo Kreil e Pietro della Vedova. Mi. lano 1839, und übergab Address to the royal geographical Soëiety of London by George Béllas Greenough, London 1840. Derselbe machte dann noch einige Mittheilungen Über die Niveau - Verschieden- heit des Adriatischen , Mittelländischen und Atlantischen Meeres. err X. Lehmann trug Mehreres aus den Nachrichten des Däni- fien Geistlichen Méhl über Jndien und die dortigen Kasten- und Re- igions-Verhältuisse vor. Herr Dr. Sch ul gab nach Anleitung des

erfes: Memorie sul bonificamenio delle Maremme Toscane eine

Uebersicht der gegenwärtigen Lage dieser Angelegenheit und theilte dann |

S E ai e. roe meter ei mana

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die Refuliate der Vergleichung der rometer“ mit denen a hter 1 und Deutschland mit. Herr Lichten besonders über die Arbeiten der Gesellscha i venhandels und der Civilisation von Afrífa in London. her wur» den 17 Procent der Bevölkerung als Sklaven ausgeführt, jeyt B cent. Die Gesellschaft sucht besonders durch die reitung des Chri- Sas und durch Colonisation dem Sklavenhandel entgegen zu ars eiten und wendet bedeutende Mittel an. Sie fordert auch die

schen zur Mitwirkung durch Geldbeiträge auf. erner gab er Nach- richten über den Missionair Jsenberg, der Abyssinien bereist hat, dessen Schicksale und BamStüzen. Herr Dove theilte Mehreres aus dem oben erwähnten Werke von Greenough mit, legte eine Karte der SD Zun vor, und eine Notiz, meteorologische Beobachkungen zu Mailand während des legten Fahres betressend, so wie voi: m Orten der Ober-Lausiy und Böhmens. e gab er einen Auszug aus einem Briefe Ritter’s. ädler uahm Abschied von der Gesellschaft und zeigte an, daß der Mondglobus der ofräthin Witte durch die Kön gliche Gnade Berlin verbleibe. Als Geschenke waren eingegangen: Äntekningar och statistica Upplysuingar öfver Sverige af C. af Forses. Stockholm 1839. A Deseriptivn of Bri. tish Guiana, geographical and statistical, by Robert H. Scboinburgk, London 1840,

Würzburg. Die Theilnahme, welche das n rage bekannt ge- wordene Verfahren, Abdrücke in metallischem Kupfer auf hydro-elektri- schem Wege anzufertigen, gefunden hat, veranlaßt mich, au cin neues ähnliches aufmerksam zu machen, welches noch Vorz ge vor dew ans gegebenen besigt. Dasselbe wurde von dem Hofrath Osann in Würz- burg erfunden. Es-«gründet fi auf die außerordentliche Reinheit und Zusammendrücfbarkeit des mit Wasserstoffgas reduzirten halb-kohlensau- ren Kupfer: Oxvds und auf die Eigenschaft dieses Kupfers dur Hie zusammen zu fintern und die Beschaffenheit des geshmolzenen Kupfers anzunehmen. Die Vortheile, welche dies Verfahren vor dém hydro- eleftrishen hat, bestehen erstlich darin, daß, nach einmal därgestelltem Kupfer, nicht die geringste Schwierigkeit ist, in der ares eit Abs drüce von jeder beliebigen Dicke hervorzubringen, während bei deur bakrodietitilben Verfahren sechs bis sieben Tage verstreichen , bis sich ein Abdruck von nur einiger Stärke gebildet hat. Zweitens find die Abdrücke schärfer. Bei dem Erhiyen, wedurch das Zusammensintern bewirkt wird, zieht sich der Abdruck stark zusammen und bringt hier- durch cine größere Schärfe der Form hervor. Drittkens läßt sich dies Verfahren uicht bloß auf Körper anwenden, welche Leiter der Elektri- cität sind, sondern auf alle, selbs organische. (A. Z.)

Dauer der Eisenbahn - Fahrten am d. September.

Ubgang Zeitdauer Abgang Lgeie

von Berlin. St. Potsdam |St.j M.

mebr

b ur Äbschaffung des

Um

64 Uhr Morgens. 1 97

Mittags... Nachmitt. M Abeuds 57

. .. 57

45 Vormitt... - 453 Nachmitt. . 40

Abends... ;

12

Uhr Morgens | Um s 8

8 1 2 3 6 0

1

Mereorologische Beobachtungen. 1840. Morgens | Nachmittags Abends | Nach einmaliger 5. Sept. 6 Uhr. | 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdrut.....| 337,72 Par. |337,51‘Par. |336,71‘’‘Par, |Quelwärme 8,4% R. Luftwärme .....| ++- 8,9% R. |4-16,3% R.|-+-12,2% R, |Fiufwärme 14,99 N. Thaupunkt... | +4 6,39 R. |4- 8,9% R. [4+ 7,09 N. [Bodenwärme 14,5% R. Dunfslsättlgung| V1 pyEt, 56 yEt. 66 yE. [Ausdünstung 0,030“ KH. ABetter deter. halbdheiter. bezogen. Niederschlag 0. E, ecvecoen NO. NO. ONO. Wärmewechsel -4-16,0 9 Wolkenzug... NO. _— 8,99, Tagesmittel: 337,31 ‘Yar. —#- 12,59 N... 4+ 7 4" N... 68 Et. ONDO. Auswärtige Börsen. Amsterdam, 2. September.

Niederl. wirkl. Schuld 51!!/,;. 5%/ do. 100. Kanz-Bill. 22, 59/, Span. 22!/,, Passive. —, Ausg. —. Zinsl. —. Preuss, Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. Met. —.

Antwerpen, 1. September.

Zins1. 6!/,. Neue Aul. 22!/, G.

Hamburg, 4. September. Bank Act. 1720. Engl. Russ.-1085/s. Loudon, 1. September.

Cons. 39/9 89!/,. Belg. 101!/,. Neue Ant. 243/,. Passive d’/g» Ausg. Sch. 113/,, 2!/2% Holl, 51/4. 5% 101?/g. 5% Port. 34. do. §9, 22. Éngl. Russ. —. Bras. 79!/, Columb. 24. Mex. W!/,. Peru 14. Chili 44. | Paris, 1. September.

5%, Rente fin cour. 113. 20, 3°/4 Reute fin cour. 79,75, 5/s Neapl. au compt. 100. 5%, Span. Route B, Paszivo d’/g+ 3°) Port. A

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0 Met. 107. 49 100 . Via i2 fn

Bauk-AGtien 1721. Anl. de 1824 139!/4. de 1830 1241/2, Königlihe Schauspiele. '

Montag, 7. Sept. Jm Schauspielhause: Zun Erstenmale: Shakespeare in der Heimath, oder: Die Freunde, Schauspiel in 4 Abth., von C. von Holtei.

Dienstag, §8. Sept. Jm Schauspielhause: Laßt die Todten ruhen, Lustspiel in 3 Abth., von E. Raupah. (Herr Rott: Baron Zwiebelfeld.) Hierauf: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt, nach dem Französischen, von Tenelli. -

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1%: 25.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 9. Sept. Der Minister und der Ss oder: Die Kunst, Verschwörungen zu leiten. Lustspiel in 5 A ten nach dem Französischen des Eugen Scribe. y

Dienstag, 9. Sept.. Zampa, oder: Die Marmorbraut,

Oper in 3 Akten, Musik von Herold. BVerantworiliher Redacteur Arnold. j Gedruckt bei A. W. Hayn.

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cehess

Allgemeiner “WBefanntmachungen. Nothwendiger Verkauf.

Land- und Stadtgericht Marienwerder. um Verkauf der dem Conducteur und Lieutenant

tit rewanirere

Anzeiger fúr die Preußi|

| den 16. Fanuar 1841

im hiesigen Gerichtsgebäude augeseut. i Zugleich wird als eingetragener Gläubiger Chri-

stian Clauß oder dessen Erben und Cessionarien zu

demselben hiermit vorgeladen.

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baren Stücten - 46

eivésen. E Bie Abgabe

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nd Wilhelm Kanter gehörigen, am Liebe- a R V S alenmerdt belegenen Ba lcrmúbie nebst Pertineutien, peepe aus einer Papiermühle und Speicher, einer Mah mühle, Schiniede, Scheune, zwei SR bad usern, zwei Ställen, einer Kathe und] a) an 23 Morgen 2124 uthen fulmisch Erbpachtsland,| þ) an welche iu i p rid rieeyp 4 als Walk- und Grüg-| e mlihle Nr. 5 bezeichnet is und nach der hier einzu-| d

J auf. 9612 Thlx. 25 sgr. abgeschäyt} é he gy if E Terniin auf

rten . an Ader

Das au der Oder, eine halbe Meile von Stettin, {chön belegene Allodial-Rittergut Güstow will die Be-

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143 an besiändigen Wiesen . 612 f) an Feldwiefen 26

26. November d. J-,

u dem Gute gehören :

7 Morg. 153 CIR.

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d. 000

5 177 46

eladen werden, Lungen zu erfragen sind.

4: W970

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zusammen 1895 Morg. 176 []IR. Der legte Kaufpreis im Jahre 1817 is 93,000 Thlr.

der Gebote ist eiu Ternîiin auf den Konnte Leit 1e Werte ae dem Xusliz-Kommissarius Triest zu Stettin ange- sekt, u Save Kauflustige mit dem Bemerken ein- daß bei Leuterem die näheren Bedin-

ch en Staaten.

36 Morg. 93 (R.

Bekanntmachung. Wir bringen biermit zur Kenntniss der Interessën- ten, dass wir den Restbetrag des auf unsere Priori- täts - Actien gezeichneten Kapitals in diesem Jabre

werden und vorläufig schon die Zeit vom 2. bis 9, Januar als Einzahlungsfrist festsetzen, uns eine besondere Aufforderung jedóch nôch vorbeialten. Magdeburg, den 1. September 1840. Direktorium der Mkd - Cöthen « Halle - Leipzig isenbabn-Gesellschast. ; Francke, Vörsitzender,

| nicht mehr, sondern erst im Januar 1841 einzieben.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Diensiag den 8m September

Umtl. Nachr.

Yußl, u. Pol. Vulkanischer Ansbruch in Baku.

Frankr. Paris. Die Blätter über das refcruistische Bankfet. Handwerker-Versammlungen. Orientalische Angelegenheiten.

_Gropbr. u. Zti. London. Prinz Albrechts Entschuldigung we- gen Ablehnung des City-Diners. Oriental. Frage. Erfind. für den Seekrieg. Kraukheit Southey's. Unglückl. Ende der Rei- seuden Simpson, Bird und Legros. ]

Miederl. Beendigung der Berathungen der zweiten Kammer über

. die Modification des Grunogeseyes.

Schwed. u. Norw. Cprttama. Norw. Budget.

Deutsche Bundesst. Gotha. Herzogl. Sächsischer Eisenbahn-Ver- ein. Koswig. Einweihung des Deukinals für Gusiav Adolph. Franffurt a. M. Korrespondenz.

Defteer. Wien. 4 von literarischeny und Kunst-Gegenständen. talien. ort. Besorgnisse vor neuen Emeuten.

brich. Berichte des „Journal de Smyrne“.

Serbien. Versammlung von Topczidere.

Türkei. | j Unterthanen in Klein-Afien. Ankunft des Erzherz. Friedrich. Konferenz des Admiral Stepford und Rifaat Bei?s.

FOstind. Generale Ventura und Court. Brit. Besazung in Bauschir.

CSnland. Königsberg. Fortgesette Berichte.

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se, Majestät der König haben dem Medizinal-Rath a. D. Dr. Schulz zu Magdeburg den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Hoheit der Prinz Alexander zu Hessen und bei Rhein ist nah Kösnigsberg in Pr. abgereist.

Die ünterzeihnete Akademie sieht si{ch veranlaßt, daran zu erinnern, dafi der Termin für die Einsendung der für die Kunst- Ausstellung bestimmten Gegensiände am 10ten d. M. zu Ende geht.

Berlin, den 7. September 1840,

Königliche Akademie der Künste. Dr. G. Schadow, Direktor.

Bekanntmachung.

Mit tem 15. Oktober d. J. beginnt der Unterricht bei der Kdnigl. Bau-Gewerk-Schule hierselb und wird bis Mitte März F, À Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr ertheilt werden.

Lehrlinge und Gehülfen der Bau- Gewerbe, welche daran Theil nehmen wollen und die dazu erforderlichen elementaren Vorkenntnisse zu besiben glauben, melden sich bis zum 6. Ofkto- ber d. J. bei dem Herrn Fabriken - Kommissions - Rath Brix, Neanders:Hof Nr. 4, von 7 bis 9 Uhr Morgens, Dienstag und Stu ausgenommen. Im Laufe des Unrerrichts kann keine ufnahme stattfinden.

Berlin, den 6. September 1840,

Beuth.

De. vg Pu Königl. Schwedische

Angekommen: j wenhjelm, von Dresden.

General-Lieutenant, Graf Karl von

Zeitungs-Nachrichten. AUS.L a4 b.

Rußland und Polen.

Sr. Petersburg, 1. Sept. Jn der Nacht vom 26. auf den 27. Januar (7 —§® Febr.) um Mitternacht erfolgte 15 Werste von der Stadt Baku (am Ka!spischen Meere), bei dem Dorfe Batklichli, cin vu{kan:scher Ausbruch mit einem unterirdischen Ge- tôse, welches auf 30 Werfe weit zu hdren war. Den Auswurf der Flammen konnte man auf 40 Werste weit sehen, und bis zurn Morgen erschien er wie ein hell lodernder Scheiterhaufen.

n einem Umkreise von drei Wersten wurden Erdschollen ausge- wor en; ein dicker schwarzer Rauch erhob sich gleich ciner unge- heuren Säule, wurde gleich einer Gewitterwolke nah der Rich- ung des Windes fortgetrieben Und hinterließ auf einem Raume on 40 Wersten, eine Menge kleiner hohler schrotähnliher Kü- elchen, welche aus der verbrannten mit Schwefel gemischten Materie sich gebildet hatten. Am folgenden Tage erlosch zwar die Flamme, allein die Erde wogte noch heftig und von Zeit zu Zeit erfolgten kleine Ausbrüche. Aus verschiedenen Stellen floß auch Lava hervor, jedoch weit weniger als im Jahre 1830 bei dem Auswurfe des Maßasürschen Berges. Nach dem Ausbruche war die Lufe in weikem. Umfänge mit Schwefel geschwängert. An len Stellen hat die Erde so breite Risse erhalten, daß man es iht wagt, das Vich dort- weiden zu lassen.

Frankrei.

aris, 2. Sept. Merkwürdig is die Sprache der mini Ao und sogar der offiziellen Blätter über O (gestern er vihnte) reformistische Bankett. Man hätte glauben sollen die Regierung, wenn sie solcher Demonstrationen, die leicht den gefährlichsten Unruhen gen kdnnen, erwähnte, sie eini Vrte der Warnung und der Os hinzufügen würd ha unter e au Es oasten (s. das ges? mehrere 96 ; die w ; Ztg ) si Der Moniteur sp

l so mehr, » der Sts. nlassung geben konnten.

Neue Bestimmungen in Bezug auf die Einfuhr # “trat j Y Der mínisterielle Temps geht 'noch weiter als das offizielle

lorenz. Wilhelm Gay }. Diplom. Veränderungen.F A tillon stattgefunden hat, ist eine in mehrerer Hinsicht merkwür- N dige Meinungs-Kundgebung. Dieselbe is merkwürdig durch die

Konstan t. Hochzeits-Feierlichkeiten. Sm yr nà. Griech.

Judus - Schifffahrt. —Y

“F macht, JBiss.„ K. u. L. Paris. Sigung der Akademie der Wissenschasten. | F den Verdacht F und ‘Unterdrückungsmittel F eine friedliche Bewegung sich, unfehlbar in eine Emeute verwan-

| nen gemacht hätten, so möchten sie auch ißre Eröffnungen weiter

einfah in folgender Weise aus: „Eine sogenannte reformistische Versammlung hat gestern in dem Garten einer Privatwohnung in Chatillon stattgefunden. 2 bis 3000 Personen waren anwejend. Es wurden Reden gehalten, die man in einem Morgenblatt lesen kann. Da sich eine gewisse Anzahl Handwerker, die nicht erwar- fet worden waren, einfanden, jo ward die Sißung aufgehoben.- Die ganze Versammlung kehrte auf demselben Wege singend und unter verschiedenartigen Rufen zurück. Der Einzug einer solchen Menschenmasse in Paris durch eine einzige Barriere war tumultuarisch und ward nicht ohne Unordnung bewerkstelligt. Die Versamm- lung vertheilte sich darauf in zahlreiche Gruppen, die verschiedene Stadttheile durchzogen. Auf einigen Punkten, wo sie die dffent- liche Ordnung zu bedrohen schienen, hat die Munizipal-Garde sie auseinander getrieben. Gegen 11 Uhr Abends war Alles ruhig.“

Blatt und sagt: „Das reformistishe Bankett, welches in Cha-

Anzahl derer, die daran Theil genommen haben, durch die Ge- sinnungen, welche hervorgerufen wurden, durch die Ordnung,

Y die dabei herrschte und durch die gänzliche Freiheit, die ihr, Dank

dem guten Geiste der Regierung, gelassen wurde. dem Lande, zu den Fortschritten, die der öffentliche Geist Glück wünschen. Vor einigen Jahren würde eine Versammlung von 6000 Menschen in politischer Absicht der Behörde im hôchsten Grade erregt, hervorgerufen haben, durch die

Man muß

delt hâtte. Heute finöéï-nihts dem Achnliches statt. Dem Bei- spiele Englands folgend, stellen sich angesehene Bürger an die Spike der Versammlung, um sie zu leiten, um den wirklichen Zweck derselben zu beshüßen, und um sich für ihren Charakter und für ihre Rejultgte zu verbürgen. Dies is es, was die Män- ner der Ordnung immer von den Parteien verlangt haben.“ Ueber dasselbe Bankett, welches auf solche Weise von cinem mi- nisteriellen Blatte gelobt wird, äußert sih das Journal des Débats wie folgt: „Man kann sich leicht denken, daß die radi- kalen Redner ihrer Beredsamkeit, besonders in Bezug auf die auswärtige Frage, freien Lauf gelassen haben. Jn dem Maße, wie die Haltung Frankreichs ruhig, stark und würdig is, in dem- selben Maße waren die radikalen Redner heftig und wüthend. Der „„National“/ theilt jene Reden voller Bewunderung mit; wir haben in dem größtenTheil derselben nur leere und eitle Declamatio- nen und den Gebrauch jener prahklenden Worte gefunden, welche von nur zu vielen Leuten noch immer für ÎJdeen und für Pa- triotiémus gehalten werden. Man kann nicht ‘genu darauf auf- merksam machen, daß die Politik, “dem Wesen und - der Form nach, sich in jener Weise gestalten würde, wenn Frankreich jemals wieder unter das Joch des allgemeinen Stimmrechts zurücksáänke.“ Der „„National‘’ widerspricht der Behauptung mehrerer Blät- ter, daß die Reformers: Es lebe der König! gerufen hätten, diese Behauptung nennt der „National ““ einen s{lechten Spaß, und frágt, was denn wohl Ludwig Philipp und die Reform mit cinander zu thun hätten.

Der Constitutionnel spricht sich heúte über die vor eini- gen Tagen verbreiteten Gerüchte über cine Ministerial : Verände- rung aus. Eine Ministerial-Krisis im Angesicht der Europäischen Krisis , sagt er, würde nicht allein im höchsten Grade gefährlich, sondern auch nebenbei eine Wirkung ohne Ursache seyn, ta nicht die geringste Meinungs - Verschiedenheit zwischen der Krone und dem Kabinet stattfindet. Man scheine allerdings intriguirt zu ha- ben, um das jeßige Kabinet zu stürzen, und man havèê Nachfol- ger bezeichnet, die niehr als das gegenwärtige das Vertrauen des Auslandes besäßen, eine Jntrigue, die indeß völlig gekcheitert sey. Der „Univers“/ spricht von einer Coalition der Herren Guizot, Duchatel, Lamartine, Passy, Teste, Dufaure und Ville- main, die sich bemühten, das jeßige Kabinet zu verdrängen. Er wisse nicht, fügte er hinzu, ob alle jene ehrenwerthen Deputirten an einem solchen Plane Theil nähmen, aber er glaube bestimmt versichern zu können, daß wenigstens Herr Guizot in diesem Augen- aw p Versuche, eine ministerielle Krisis herbeizu{ühren, remd sey. j

Die Polizei hat sich heute bewoge= gefunden, Verordnungen

gegen die Zusammenrottirungen der Handwerker und das auf der- F

gleichen Versammlungen bezügliche Geseß zu publiziren. Mirt- lerweile aber dauern jene Handwerker-Demonstrationen fort, und man {cchäßt die Zahl derjenigen, die die Werkstätten verlassen ha- ben, auf 40,000.

Der Constitutionnel kommt noch einmal auf die Vor- würfe: zurück, die man dem Ministerium wegen des Memoran- dums und wegen der Nichtpublizikung der Antwort Frankreichs gemacht hat. rielle Blatt, daß man bei den Unterhandlungen eine drohende Sprache führe, um den Gegner einzuschüchtern , später aber jene Drohungen nicht ins Werk richte. Niemals habe man aber wohl gehört, daß bei diplomatischen Unterhandlungen eine feige oder nachgiebige Sprache geführt werde, und man später zu energischen Demoönstrationen schreite. î des Londoner Traktats auf kriegerische Cventualitäten gerüstet habe, beweise wohl am besten, daß es niemals, wie das Memo- randum sage, erklärt hatte, daß es sich den Maßregeln der vier Mächte in feinem Falle widerseßen werde. Wenn man dem Ministerium zurufe, es solle, um sich zurechtfertigen, seine Antwort publiziren, indem inan, wenn es dies nichtthue, zu dem Glauben berechtigt würde, daß es nichts Gutes vorzubringen habe, so sey die Antwort darauf sehr einfach. Diejenigen, welhe das Memorandum publizirt hätten, wüßten jeßt, daß die Richtigkeit gewisser Behauptungen bestrit- ten würde. Da sie den Anfang mit diplomatischen Indiscretio-

treiben. Mit Aktenstücken, die von ihnen ausgegangen wären, könnten sie den Widerspruch nicht' zurückweisen; sie möchten da: her die Antwort des Herrn Guizot ebenfalls zur entlichen Kenntniß bringen. Man hätte gesagt, daß das FranzWMche Ka: binet, indem es sein Memorandum nicht auch publizire, sch selbst

1840.

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verurtheilt hätte; aber es würde richtiger seyn zu sagen, taß die- jenigen, welche ihrem Memorandum nichr auch die darauf er- theilte Antwort hinzufügten, das Französische Kabinet rechtfer-. tigten. Das Ministerium werde dem gegebenen Beispiele der voreiligen Veröffentlichung von Aktenstücken nicht folgen, wohl aber später den Kammern alle auf die Verhandlung bezüglichen Aktenstücke vorlegen.

Die Revue de Paris enthält in ihrem neuesten Hefte abermals einen Artifel über die orientalischen Angelegenheiten, der wieder der direkten Einwirkung des Herrn Thiers zugeschrieben wird. Aus diesem Grunde theilen wir denselben, scinem wesent- lichen Jnhalte nach, mit:

„Die orientalische Frage, so wie der Traktat rcü 15. Juli sie zu stellen beabsichtigt, ist zu ihrer zweiten Phase gelangt, und Älles scheint anzudeuten, daß sie die dritte nit erreichen wird. Nach Unterzeich-“ nung des Russisch-Englischen Pafktes, nah dem Beschlusse, sich, ohne Mitwirkung und ohne Zustimmung Frankreichs zu Schiedörichtern im Wrlent aufzuwerfen, hatien die Unterzeichner des Traftates, einen zwei- ten Punkt festzustellen, einen Punkt, der anscheinend untergeordnet in der That der Hauptpunkt und zu gleicher Zeit der shwierigste war ;" ich meine die Ausführung des Traktates, die sogenannten Zwangsmittel. Auch hier hat sih Lord Palmerston durch übertriebene Berichté und durch falsche Vermuthungen irre leîten lassen; wie denn Überhaupt die Geschichle jener seltsamen Unterhandlungen den diplomatischen Annalen unserer Zeit mehr als eine merkwürdige Seite liefern wird. Was hat den Ge- danfen zu dem Traftat vom 15. Juli gegeben? Die Vermuthung des Lord Palmerston, daß unser Kabinet Mehmed Ali antriebe, ein direk- tes Arrangement mit der Pforte abz¡uschließen, daß das Anerbieten, dem Sultan seine Flotte zurücfzugeber, ein Ratbschiag des Herrn Thiers gewesen wäre, daß die Französishe Regierung feinen anderen Zweck hätte, als der Lendoner Konferenz die Entscheidung des Strei- tes zu rauben. Lord Palmersien nahm die Uebertreibuugen des Par- teigeistes wortlich; er war überzeugt, daß Franfreich in der That dét Frieden um jeden Preis erhalten wollte, und daß es sih zu dem Ende darin finden würde, in den Angelegenheiten der Weit nur die Rolle des Gettes des Epikur zu spielen. Alle jene Vermuthungen waren irrig, und sie widersprachen sih sogar gegenseitig; denn eine Regierung, die den Frieden um jeden Preis will, würde nicht vereinzelt Seitenweae cin- lagen, die immer zur Uneinigfeit und zum Kriege führen fennen. Man hat die Politif des Franzésishen Kabinets für zu fein und für zu fünstlich gehalten. Man hat si getäusht. Es ist der Französi- \chen Regierung gegangen, wie es den aufrichtigen Personen ergeht; sie verleiten mißtrauiswe Gemüther, welche überall Lüge wittern,“ zu Jrrihümern. Die Politik Franfreichhs war einfach, offen und redlich. Sie hat immer eine friedliche Lösung der orientalischen Frage gewellt, eine Lösuna, die jeden Eingriff einer Europäischen Macht in das Türkische Reich beseitigte. Franfreich liegt in der That wenig daran, ob Mehmed Ali diesen oder jenen Theil des von ibm desegzten Gebie- tes behält oder aufgiebt. Wenn es dem Pascha einfallen sollte, in das Privatleben zurückzukehren, oder dem Suitan Syrien, selbs au Aegpp- ten, E: so werde Franfreich dem fein Hinderniß in den Weg legen. Aber die gesunde Politik gründet sih nicht auf thöricbte Veranssezungen. - Mebmed Ali hält jene Provinzen seit langer Zeit besezt, und cer i nicht der Mann, dieselben freiwillig her- Ruszugeben. Die Franzésishe Regierung, diese Thatsachen, die Verle- Benheiten des Türkischen Reiches, die Antejedenzien des Paschas, seine ewandtheit, seinen EinFuß im Orient in Anrechnung bringend ,*sah Win, daß jeder erfilihe Versuch, den man machen würde, um dem Pascha

iue Eroberungen ¡u entreißen, der Pforte einen verderblichen Stoß rseßen, und gefährlihe Verwickelungen für den Frieden der Weit her- Deifübcen würde. Franfreih, diefer rubigen, vernünftigen, praftischen Poiitif folgend, welche die Juli-Monarchie wesentlich auszeichnet, shles raus, das man im Interesse des Türkischen Reiches und des Eurec- ischen Gieicbgewichts, die vellendeten Thatsachen annehmen, und durch ne weise Verzögerung, durch den moralischen Einfluß der Mächte zu pem Arrangement gelangen müßte, welches die Pforte, chne ihr etz s von ihren wirtlichen Kräften zu rauben, ver jeder Erschütterung Md vor jeder Zerstückelung sicher stellte. Die Politik Frank- s verlennen, beißt blinden Vorurtheilen, oder srafbaren Plänen gehorchen. Man hat, als man si auf cine Franfreich entgegcnge=- seßte Politik einließ, geglaubt , daß der Aufüand in Syrien die Aus- fübrung des Traftats übernehmen nnd daß Franfreicz feinenfalls zu Kriegsrüstungen schreiten würde. Was ist ader gescheben? Die Rus surrection Spriens ift wie ein Gewölf vershwunden, ‘und Fraufreics bat augenblicklich die Haltung anzencuimen. die seine Würde uud sein Juteresse ibm auferlegte. Mehmed Ati, Vesseger der Insurrection, euts wielt seine Vertheidigungsmittel und feut den Aufforderungen der

Ma:nd bereitet sich auf jedes Ereigniß ver.

Es ereigne sich wohl zuweilen, sagt jenes ministe: F

Daß Frankrei sîch gleich nach Abschluß Wscheidende und ecnfstliche politische Resultate.

Ser gesunde Sinn der Englischen Natien, das zu augenfcheinliche Ju-

Pforte eine veremtorische Weigerung entgegen : Frankreich becbachtet i Seine Rolle, das Minimaunz gleichsam seiner Rolle, ist die bewasfffuete Observation. Das Mebr

ird von den Ereignissen, von der Vorsicht, oder ven der Kühnheit Ser Kabinette akbängen. Die Politik Frankreichs ist bekannt: sie if ncigennüßig, aber würdig. Franfreich veriangt nichts; aber es wird das

uropäische Gleichgewicht nicvt ungesiraft antajsten lassen. Es liebt den Cieden, es fenut und würdigt die Vortheile desselden: ader an dem

E ze, wo das Recht und die Ehre es erheischen, würde es den Kriea

tachen, wie es ibn machen fann, und wo es das meiste Juterese da

n würde, ibu zu machen. Franfreich würde sich das Schlachtfeld ticht anweisen laffen; es würde dasselde wählen. Eurepa weiß dies nd wenn ibm noch einige Zweifel Fbrig blieben, so würden dieseiden, pie wir glauben, vor jenen edlen und lebhaften Werteu schtrinden, die Pcberen Orts ausgesprecheun worden sind.“ Die Revue sucht hier: anf darzuthun, wie obne Einmischung Rußlands der Traktat nicht zur Muéfübrung femmen fönne, und wie schr alle Mächte diese Einmi- chung fürchteten. Sie schließt alsdann mit folgenden Werten: „Jux Banzen alfo fann man viete linglüdéfälle voraussedem: ader feine cut- Auch hoefew wir, das

die Stärke und Mäßigung Franks

teresse Oesterreichs und Preußens 3 der die Rude der Weit

reichs zuleßt den Sturm beschwören werden dedroht.“

Eine telegraphische Depesche aus Bayonne meldet, daß die Engländer nunmedr den Hafen der Passage vollständig ge ráumt haben.

Der Vice- Admiral ven Rosamel ist mit dem Geschwader, men ihn nach Tunis degleitet hat, wieder inm Toulor einge troffen. Der Moniteur parisien legue in Bezuz auf das Schrei ben des Grafen von St. Leu den der Regierung gemachtem Vore wurf ad, daß se durch die Gefangenßaltung Louis Bonaparte § in dem Zimmer, welches Fieschi bewohnt hatte, enen unmwärdW. gen Vergleich habe aufstellen wollen. Jenes Diner. Se ri eine völlig andere Gestalt erhalten habe, sep vom der A