1840 / 250 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sdhnlichere Spräche derselden nitht éinschläfern lassen, “dênn we: n von Französischer Scite ein Schlag im Mittelmeere geführt wer- den sollte, so würde dies geschehen, während man betheure, daß rnan den Frieden wolle, und daß alle Aussicht auf den Frieden vorhanden sey. é L H Herau Crd durch irdnishe Glossen des Spectator über die angebli von Lord“ Melbourne“ S Etrfin- dung einer außerordentlichen Seekriegs-Maschine, die ganze Schaa- ren von Feinden ‘im Nu sollte vernichten können,“ wobei jenes Blatt bemerkte ,—.es sey zufällig auch dem. Französischen Kriegs- Minister vor kutzem in Bezug auf dit Landivaffen “ein ähnlicher Vorwurf ássigung neuer in England, Rußland und Preu- “einge düngen gemacht wordeñ, kommt die Times nochmals auf ihre Behauptung zurück und giebt einige nähere Auskunft darüber. Es handle sich, sagt sie, nicht um eine einzelne Augs einer- von den Blätter -mitgetheilten Erklärung des | Entdeckung, -die- nur Vernichtung zum Zweck: hätte, sondern um Prinzen Albrecht an den, Lord: Mayor, als dieser ¿hm vor dem | eine Reihe auf den Seedienst bezúglicher Vorschläge, welche dazu Festé-dex- City seine Aufwavtung- in Windsor- machte, geht her: | geeignet seyen, eine vollflommene Umgestaltung der Mandver und vor, daß nichf'der voin Herzoge von Cainbridae angeführte Grund, aktik der Flotten herbeizuführen; auch feyen die Entwürfe alle soider:: die: ernittiche Wendung, welche dio: Krankheit der Prin wohl durchdacht und geprúfe. Der Erfinder habe schon den | ; zessur Auguite, einer Tante ‘der. Königin und Schwester des Her- | König, William IV. in sieben verschiedenen Konferenzen damit E zogs von Cainbridge, genommen hat, den Prinzen veranlaßte, an | bekannt gemacht, und der Admiral Sir Richärd Keats. habe, | dem -Schmäause nicht -Thejl zu: nehmen, und daß er sich auch nur | nachdem er zwei Jahre auf die genaue Untersuchung fár- den-Fall-, daß. die Prinzessin noch lebe, bereit ecklárt hatte, | dexselben „verwendet , dem Könige einen. günstigen Bericht dberhaupt in Guildhall zu -erscheinen. darüber erstattet. Auf Befehl Lord Melbourne's. habe cin See- Der bekannte diplomatische Korrespondent der „Morning 4 Offizier im. Oktober v. J. einen neuen Bericht Über die Sache Pof“’, angeblich Sir Stratford Canñing „- láßt- sich vvn neuem erstattet und in demselben erklärt, daß die Macht, welche jene diger Frankreichs mit Hinsicht auf das Memorandum F Entwürfe annehme, sich ganz. unzweifelhaft die Herrschaft zur Lord Paluterston's veruehméèn und gießt seine Galle über dieseu F Seé sichere, - dein er sey vollkommen überzeugt, daß nichts auf JP Minister aus, dessen Nore er bittersüß nenut und den er durdy F dem Wasser den Wirkungen. dieser Erfinduing Widerstand zu lei Pi aus als Werkzeug Rußlands darstellt Seine Art, die Sache F sten vermöge, selbst auf eine Entfernung von 5 oder & Englische F zu betrachten, is ganz dieselbe, wie die der „Times“, nur daßF Meilen hin; die stärksten Festungswerke in Europa würden nicht er sih noch heftiger uad letdenschaftticher über Lord PalmerstonF widerstehen können, in Flüssen und gegen Stockaden, wie in und“ Aber Nußland- äußert. t Ostindien verwendet, würden die größten Heere ohne Aussicht “Dié ‘gestern früh hier bekannt gewordene N&chritht des „MoF| auf Entkommen vernichtet und das Land unecinnehmbar ge- nitèue’ parisien“ von der Antwort Mehmed- Al's auf die vor RiX| mache werden können, denn 100 Linienschiffe würden auf leichte faat Bei überbrachte Aufforderung vexanlaßt detx StandarW| Weise durch ein. kleines, „nah den angegebenen Grundsäßen und Courier Zür Aeußerung der Ausicht, daß der PashF konstryirtes Schiff, vernichtet werden können. Der Berichterstatter schon lángst seinen Enischluß ) gefaßt gehabt hgbe und in demsel? | ertheilt dem Erfinder schließlich. das größte Lob der Geduld und _ betr von ‘Frankreich, insbesondere durch die Mission des Herrn Selbstverleugnung, die er dadurch gezeigt habe, daß er ein so Engstic Périer, bestärkt wordén scy: Das legte Blatt: legt be- | wichtiges Geheimniß zum Nuben seines “Vaterlandes- in ‘seiner sonders Géetoitht därauf, däß der- Pascha erklärt har, nicht an- Brust verschlossen, und trägt hei Lord Melbourne dringend darauf / grefffend verfahréèn zu wollen, 1nd bringt diefe Erklärung mit dér | an, den Mann nicht länger zu vernachlässigen. Lord Melbourne

der weiblichen Sträflinge bewohnt worden, und sle habe es bei

Louis Bonaparte's räumen müssen. ; "e En Bericht des Marschalls Val‘e vom 23. August spricht

von einem heftigen, aber erfoig'osen Angriff, den die Araber neuer-

i Cherchel gemacht haben. y E a Champion vom Zten Linten-Regiment, der in

Koleah kommandirte, als ein Bataillon Französischer “Trüppet von den Arabern abgeschnitten und niedergemelelt wurde, ist vers ¡ “2 anlaßt worden, seinen Abschied zu nehmen und auf Pension ge- | seßt“ worden. f Großbritanien und Jreland | London, 2. Sepr. Dié verwittwete Königin wär vorge stern n Begleitung der Herzogin Jda von Sachjen-Weimar bei der rezierenden Königin in Windsor zum Diner.

1 f angeblich ia“ Juli) Traktar enthaltenéèn Stipulation in Verbin- | aber; fügt die „Times“ hinzu, habe sich geweigert, auf die Sache i dung, daß Rußland seine Trüppen nicht eher in Bewegung" selten | einzugehen, wiewohl er die dgrauf bezüglichen Versprechungen

h durfe, ats bis -Jbrahim Pascha Konstantinopel bedrohe. ie | des» verstorbenen Königs kenne und selb| versprochen habe, die- Britisch - Vesterreichische- Blokade, welche nun 'allcin von den | selben.zu erfüllen, und wiewohl fünf ausgezeichnete Admirale sich

alle fúr die Ausführbarkeit und Wichtigkeit der Vorschläge er- flárt hâtten. Der G, Pr. Southey, soll dur angestrengte Arbeit

4 Zwangs-Maßregeln übrig- bleibe, werde, so- meint kder „Courier“, der Pascha kéinen großen Schaden verursachen, und er werde

nah ie vor“ Bétr von Syrien bleiben: Det „Standärd““ da-

l gegen _ ist der Meitiung, daß die Antwort Mehmed Ali's sein | so- angegriffen seyn, daß er shwerlich wieder seiner geistigen Kräfte

D Schil besicgelt habe, er werde fallen wie alle Barbaren, die thre | vollkommen. genug Herr werden dürfte, um als Schriftsteller auf- E Macht und ihre Hülfsquellen übershäßten, und fo werde der | treten zu können ; :

us Fluch, der son vor mehr ais 2009 Jahren über Aegypten aus- ‘Einer der beiden Beamten der Hudsons - Bai - Compagnie,

f gesprochen sey, daß es nämlich seyn solle _,„das schlechteste- der | welche im vorigen Jahre- die Nordwest-Passage entdeckten oder

Königreiche und: sich nicht mehr überdie Völker der Erde: êrhe- | wenigstens ihre Möglichkeit unzudeifelhafe bewiesen, Herr Simp-

p ben dftsen“, abermals bewährt werden: Dasselbe Biatt erwähnt | sou, hat sich auf der Rück se nah England das Leben genom-

j betfäufig der- Spract e, welche Ludwig: Philipp gegen die Reprä | men. Éx wax mit. seinem. Gefährten, Herrn Davis, uneins dar-

F jentattten fcémdet Mächte gebraucht“ háben soll, und betnerkt, daß | Über-geworde „welchen Rückweg sie einjchlagen sollten, und hatte

| diese SGesthichte hon deshalb nicht währ seyn köinie, weil der sich hei: dem See Wienipeg von ihm getrennt. Während Leßterer

I Oesterreichische Gesandte sich näch “wie vor in Paris befinde. | seinen Weg. nach-Kanada antrat, schlug Herr Simpson die Rich-

tung- nach New - York cin, in Begleitung der Herren Bird und Legros und mit. etwa 29 odey-30. Kolonisten. Unterweges scheint ihn fortwährend - die Besorguiß geänastigt zu haben, daß Herr Davis ihm zuvorkommen würde, auch hatte er sich in den Kopf gesebßt, daß seine gen Begleiter ihm nach dam Leben trah)- teten. Seine: Raserci kam am 20. Juni zum völligen Ausbruch, und als man an diesem Tage das Lager am . Turtle- Fluß ausschlug, {oß er plôblich Herrn ird durchs Herz und verwundete. gleich darguf Herrn Legros tödtlich Leßzterer, von ihm béfragt, soll zuerst eingestanden haben, daß er sich- mit. Bird gegen das Leben Simpsons verschworen habe; kurz vor seinem gleich: darauf erfolgten Tode widerrief er jedoch dies Geständniß, Nach dieser Katastrophe entfloh der Rest der Be- gleitung und kehrte erst am anderen Morgen nach dem Lager zurúcé;- als se fich näherten, hörten sie einen Schuß und sahen Herrn Simpson vor seinem Zelte“ sißen, in seinen Blute schwim-

Der-S un ist der Meinung, daß. die Weigerung. des Pascha's,

sich den nforderungen Rifaar Bei's' zu fügen, nicht unmittelbäy

L M zu Feindseligkeiten führen, sondérn daß man“ erst das Verftrei:

‘i j chen der’ leren von zehn“ zu zehn" Tagen unter gesteigerten An-

f dróhünaecn zu verlängernden Fri abwarten werde; zu.leich" meint

I M der „Sim“, dä, wenn Mehmed Ali nachgegeben hätte, die

n Ausw: selung der Natificationen dés Juli: Traktats wohl ganz

i F unterblicben und somit Frankreich jeder Vorwand zur Unzufrie- denheit genom nen sevn würde. ;

Die Bemerkungen der Franzöfischen Blätter über Lord Pal

meérstón's Memorandum ‘veranlassen selbs den Toryistischen

Set&tidard, für diesen Minister das Wort zu ergreifen „Die

Wit#ung jenes Aktenstücke“, sagt dieses Blait, „war in Paris

ganz jd, wie wir es erwarteten. Diè Journale" des Herrn Thiers

suchen die Genauigkeit der Augsbü&cger e RREA anzugreifen;

| è indessen i die- Anlage der Ungenautgkeit nür sehr schwäch. Wir

f find feine Berounderer von Lord Palmerston, wir glauben, daß | mend; bei näherer Untersuchung fanden sie, daß er sich den Kopf L. die auswärtigen Angelegenheiten schwerlich gedeihen werden, so | zerschmettert hatte. - Der Verstorbene war ers 28 Jahre alt und f lange fie in seinen Händen sind, aber in einer Frage über Wahr: | ein Neffe des jeßigen Gouverneurs der Hudsons-Bai-Comp agnie, V haftigkeit zvischen ihm und einer Person, wie Herr Thiers, kön: | Herrn Simpson. ; f nen wêî- nicht \{Vanken, uns zu Gunsten Sr. Herrlichkeit zu __Jn Süd - Australien hat eine große Ueberschwemmung statt- entscheiden. Es if eine große Sache, daß in einem Kavinèét, | gehabt, bei der gegen 100 Menschen und âber 100,000 Schafe

umgekommen sind. : Lord John Hay wird in- wenig Tagen auf der Fregatte „„Nordstern“* aus Passages- in Portsmouth eintrefsen.

G Das in Ach vellzabu E E erei hat den E fehl erhalten , vollzählig-na 9 egeben, wo man da/- selbe nach den Dnitdion Inseln einschissen wird. Das 97ste Re- giment? wird: sicy zu Limerick ‘vollzählig machen, um dann ‘eben- falls úber Corf nah dem Mittelländischen Meere abgeschict zu werden. E / |

Das Dampfboot „British Queen“/ is wieder frei; es hat bercits vorgestern eine neue Fahrt nah Amerika angetreten.

Niederlande.

¿n . Aus dem Haag, 3. Sept. Gestern wurden die Berath- schlagungen über die Entwürse zur Aenderung des Grundgesebes

wi? unzlülicherweise einen oder zwei Minister haben, die bei jeder passenden ‘und sichern Gelegenheit bereit sind, zu lägen, - Lord Palmerston jeinen Charaftes als Mann von Wahrheit und Ehre unbéscholten erhalten hat. Aber unabhängig von seinem vetsdüli-hen Charakter, Und obgleich wir fask 10 Jahre: einer Whig/Reäierung unterworfen waren, hat England es ndch_ nicht so wéjt gebracht, daß ein Minister in cinc dffeurlichen Doku- 28 in ciner Fraze úbcr Krieg- und Frieden utgestraft lagen ann: i

Ueber das Benehmen der Franzosen mit Hinsicht auf die orientalische Frage bemerk: der Examiner: „Es würde unrich- tig und uazeveht seyn, die Franzöäsen Kinder zu nennen ; es giebt! an Manñnhaftigkeit und Tapferkeit keinen treffticheren Men- [Gl Aber in ihren Eiüteirckèn- sind sie wahre Kinder;

DRGRAEEEE ie L SPEE

ene Ale fär den Kriég, morgen Allé' fir den Frieden; vön ] eb ein Wihde bewegt; aufzereizt, man fann kaum sagen wodurch, | in der zweiten Kammer fortgeführt und zu Ende gebracht. Der B und dann wieder ohue Grund - berußfgt. Sie haben ein | neunte Entwurf (úber das Staats-Budget) wurde mit 90 ge- u Teptianfieber mit abwechselnden Anfällen von Wuth- und | gen 13 Stimmen angenommen. Der zehnte Entwurf dagegen,

H Ábipannunz: Wenn die Börse als der Mationalpuls angesehen | welchér von dem periodischen Ausscheiden der städtischen Raths-

. Mitglieder handelt, fand starken Widerstand, und da sich bei der # Abstimmung 29 Mitglieder dagegen (bei 74 dafür) zeigten, so F wurde ‘dieser n als abgelehnt angesehen, indem nämlich, Æ nachdem Gruudgesche, bei solchen Verfassungs-Aenderungen min- F destens drei Viertel dex in doppelter Anzahl versammelten Mit- glieder dafúr seyn müssen: Der eilfte Entwurf (über die allge- meine Rechnungs-Kammer) wurde von 92 gegen 11, der zwölfte (über die Verantwortlichkeit. der Ministec) von 92 gegen 13 und endlich der dreizehnte (über die Veränderung des Reglements für die Provinzial - Stände) von 87 gegen 10 Srimmen ange- nommen. Die Versammlung, die hiermit ihre Aufgabe voll- endete,hat sich nun bis“ auf eres vertagt. Die erste Kam- z mer ist s d damit beschäftigt, die von der zweiten angenomme- Men Entwürfe ebenfalls zu berathen.

Belgien.

h wérden. kaun, so sind die Franzosen thdtlich“ berührt durch Lf die” lezten Ereignisse, die Snglindër fast gar nicht. Die / fish 3óroc. Fonds hatten kürzlich fas die Höhe ünserer Con-! sols erreitht, sié ständen 88, da fielen se plöslich* auf T7, ein Fall pon 9 pC:. Jn England waren unsere ähnlichen Papier langes fest: auf 90: Dle Französtschen offizielteri. Drohungen und ‘Ord d èn fabèù fie nur um j, und Höchstens */s: pCt:- herunŒ rergebracht. Für größere Pulsationen haben wir zu viel Gleich- muth: Das komnit nicht‘daher, weil wir’ reicher,“ weil wir phleg- niarischer sind-, weniger dem Spekuliren êrgebert, sondern! einfäch daher, weil wir uns mehr dur den gesunden Verstand, der.-den Krieg für eine furchtbate Absurditát erkiárt, leiten-lassen. Wir rómiten uns mnichz dahin séfingen „zu glauben, daß es uns Erst ise, den Krieg zu wäzen, und es den Franzosen Ernft mit- ihren’ Drohungen damit i: i ; R ur Die Morníéing- Chronicle vergleicht: die Franzdfischen F P j : Journale mit ciner Meute Hunde, welche pldglich dieSpur des f Lüttich, 3, Sept. Der König ist gestern auf der Reise

Tbiides verlocen hâtten, und meint, man dürfe sich dur die ver- Pn ach Wiesbaden infkognito durch unsere Stadt gekommen.

Fráänzé- Ÿ

ci e: É i S E REMNEN

Ä.

rung übernommen.

wird in Antwerpen als S ag O D Is die dati oa e arie A

Schweden und Norwegen.

Christiania. Die Rigstidende enthält einen Auszug aus der „„Staats- Rechenschaft des Königreichs Norwegen ‘/ für das Jahr 1839, woraus Folgendes entnommen ist;

EintAaits ;

Sell U 5 1,829,819 Sp. Rthlr. Abgabe von den Brennereien . . .. . - 99,108 o Verschiedene Einnahmen und Zehnten . 108,063 » Pef-Einnedme E E E 87,081 v

tempel-Papier und Spiel-Karten .… 76,551 » Bericht&Spyriéelt „sou daa eh 17,002 » Einnahme von Aktivis und Darlehen. 182,659 » Silbérwerb ee Lb s 0 281,335 » Verschiedene und zufällige Einnahmen . 92,159 »

2, 753,779 Sp. Rthlr. Ausgaben. Í E esa 1 A Es 118,482 Sp. Rthir. T E A E a 93/806 » Civil - Administration (mit Zollwesen '

342440 Sp. M) ad ai 554/314 ÿ Justize und Polizeiwesen .…. ..... 244,575 » Ausländisches Departement . - .….……. 51,042 v t e E 669,500 » Ct. e O S Postwesen (darunter die Ausgaben für

die Anschaffung des Dampfschiffs :

„¡Christiania‘/ 12,200 Sp. Rthlr... 79,063 » De. s ea A A 68,937 » Gemeinnübige Anstaleenn ........ 83/092 v Gia N s 90,749 » a C 18,000 v Verschiedenes “Eigenthum ... ...….. 15,578 » D S E H 85,502 » Staats-Schuldenwesen. ... 206,043 » Unvorhergesehene Ausgaben .-. . .. 42,436 » BDorshUl 6 «s n v S 42,936 v

2,856,491 Sp. Rthlr.

Hierbei ist zu bemerken, daß der größte Theil der Ausgaben in Zetteln besteht, während die Einnahmen ?/; in Silber und *?/; in Zetteln ausmachen. Dies hat im Jahre 1839 eine Coursdiffe- renz von 173,000 Sp. Rthlr. bewirkt, so daß die Einnahmen die Ausgaben um circa 100,000 Sp. Rthtr. überstiegen. Der Kas- scnbestand und die Rückstände beliefen sich am Schlusse des Jah- res 1839 auf 1,800,809 Sp. Rthlr.

Deutsche Bundesstaaten.

Mänchen, 2.- Sept. (A. Z.) Ihre Kaiserl. Hoheiten dek Herzog und die Herzogin von Leuchtenberg, die erst diesen Mit- tag erwartet wurden, sind bereits gestern Abend nach 7 Uhr hier eingetroffen und haben dur ihre unvermuthete Ankunft ihret Durchlauchtigen Mutter und Schwiegermutter eine große und freudige Ueberraschung beceitet. Das Aussehen des jungen, Her- jogs ist blúhend, wie es bei seiner Abreise war, und seine Er- cheinung giebt ein Bild lebensreicher Kraft und ritterlichet Hal- tung, während Personen, die ihre Stellung bereits schön in die Mähe seiner hohen Gemahlin führte, die Liebénswürdigkeit der leßteren rühmen und in den geistreichen Zügen der anmuthsvollen jungen Dame Aehnlichkeit mit ihrer Kaiserl. Mutter finden. Diesen Mittag ist nun auch die junge Prinzessin Alexandra mit ihrer Aja hier eingetroffen, Und so herrscht nun wieder in den vollgedrängten Zimmern des Herzogl. Palastes ein freudiges {angvermißtes Leben. Der Königl. Preußische Staats-Minister von Kamp6 mit Familie ist gestern hier angekommen,

Nürnberg, 1. Sept. Heute gegen Mittag is der Eirü marsch der zum Uebungslager versammelten Truppen erfolgt.

Gotha, 1. Sept: (Goth. Z.) Aus zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß zwischen den Großherzoglichen und: Herzogli- hen Staats-Regierungen von Sachsen-Weimar: Eisenach, Sach- sen - Koburg und Gotha und Sachsen - Meiningen in der leßten Hälfte des vorigen Monats ein Staats - Verträg zum Abschluß gediehen ist, welcher die Vereinigung dieser Staats- Regierungen u Erreichung des gemeinsamen Endzweckes L Gegenstande at, den Großherzoglich und Herzoglich Sächsischen Landen dié Vortheile eines möglichst erleichterten Verkehrs durch Eisenbahn- Verbindung im Innern sowohl, als nach den angränzenden Staa- ten des Auslandes zuzuwenden und dadurch zugleich auch die Bahn- Verbindung zwischen den nördlichen und südlichen, inglei- chen dem ditlichen und westlichen Deutschland nach Kräften zu unterstüßen. In der leßteren Beziehung ist es die Aufgabe des Vereins, dahin zu wirken, daß die von Halle nah Kassel und von Bamberg nach dem nördlichen Deutschland dermalen projek- tirten- Eisenbahn-Anlagen die Großherzogl. und Herzogl. Vereins- lande so viel als möglich und in angemessenen Richtungen durch- ziehen: Die kontrahirenden Staats-Regierungen wollen die Ver-

indung dieser beiden Eisenbahnzüge in westöstlicher und südnörd- licher Richtung in ihren Landen zu vermitteln suchen und. den hierauf etwa gerichteten Wünschen und Bedürfnissen der Nach- barstaaten auf jede mit ihrem Interesse vereinbarliche Weise be- reitwilligst entgegen kommen, weshalb sie denn auch in ihrer Ge- sammtheit an größeren zu denselben Zwecken gebildeten Vereinen gern Theil nehmen werden. Die Zwecke des Vereins sollen im gemeinsamen Einverständniß aller drei Staats - Regierun- gen verfolgt und mit gémeinschaftlichen Kräften nach Jnnen und Außen möglichst von ihnen befördert werden. Um jedoch die Verhandlungen des Vereins, so wie die Verfolgung seiner Zwecke zu erleichtern, wird dessen Geschäftsführung von Einer der drei Staats - Regierungen nach einem noch náher zu bestimmenden Wechsel übernommen werden, welche nah Außen den Verein in allen Beziehungen vertritt und dessen Organ bildet, nah Jnneu die erforderlichen Communicationen unter -den Vereins - Regierun- gen übernimmt. Nach dem Wunsche der beiden übrigen Staats- Regierungen hat die Staats-Regierung von Sachsen-Koburg und- Gotha, von welcher bekanntlich die Jnitiative zur Bildung des Vereins ausgegangen ist, für die nächste Zeit diese Geschäft

Koswiz, 3. Sept. (L. A. Z: September durch eine sinnige, zu den hiesigen Einwohnern veranstaltete Vorseier auf die Wichtig- keit des fommenden Tages hingedeutet worden war, wurde ge- stern die feierlihe Einweihung des einfach {ödnen, aber im- posanten Denkmals bei Gdriß für Schwedens Heldenkdnige; Gustav ll. Adolf und Karl X1Y. Johann, auf cine gemüthliche, erhebende und glänzende Weise in Gegenwart von mehr als

sfühs

Nachdem bereits am 1. - hren des Fest - Comité von

bekannten

10,000 Personen vollzogen. Alle Behörden und Einwohner der Stadt und des Amtes Koswig hatten mit dem Vorstande des Comité zu Leipzig in unausgeseßtem Eifer fúr die Würde und den dieses Tages gewetteifert, und die Regierung von An- halt- ales durch Ernennung des Justizraths Bardug zu Kos- wig zum Regierungs - Bevollmächtigten eben sowohl ihre rege Theilnahme an diesem Feste bewiesen, als eine höch glückliche Wahl getroffen, indem der Leitung dieses allgemein geachteten Staatsdieners zum größten Theil dieses sinnige Weihefest zu dan-

ken ist:

vantfurt a. M., 4. C Wie seze me ranzdsische Regierung Anordnungen treffen mag, we auf eine E Haltun dieser Macht, dem zwischen den übrigen vier

Sroßmächten abgeschlossenen Traktat gegenüber, schließen läßt, so bleibt man hier doch immer noch det einuts Frankreih werde den Krieg mit dem übrigen Europa nicht beginnen, und das Tuilerieen - Kabinet dürfte auch wohl deshalb in den Rüstungen nicht zu weit gehen, um nicht dem Wahn des Volkes Hoffnun- gen zu geben, deren Nichtetfüllung der inneren Ruhe Frankreichs leicht géfährlich werden könnte. :

Seit einigen Tagen verweilt Se. Königl. Hoheit der Kur- fárst von Hessen in unserer Stadt. Von einem Besuche, wel- hen Höchstderselbe, den Zeitungen nach , Kassel zugedacht haben soll, is nichts bekannt. i

a den leßteren Tagen fand im Kreise der auf dem Schlosse Rum- penheim verweilenden hohen Personen ein glänzendes Fest statt, wel- hem die meisten Mitglieder des hiesigen diplomatischen Corps beiwohnten. An demselben Tage drohte dem Bundes-Präsidial- Gesandten Herrn Grafen von Münch-Bellinghausen ein Sturz mit dem Wagen, Der Wagen, der den Kutscher verloren, wurde aber mit den scheuen Pferden noch zeitig genug angehalten und

Se. Excellenz blieb unversehrt.

Gestern fand wieder Sißung der Bundes-Versammlung statt.

Der Baron A. M. von Rothschild ist seit vorgestern von Ems zurück; der Chef des Wiener Hauses weilt noch hier. Unter den hier eingetroffenen Personen bemerkt man den Ir. Christiani aus dem Hannoverischen. s

Unsere Börse unterlag: in dieser Woche wenig Fluctuationen. Nur am Montag, dem Abrechnungs-Tag der Börse für August, fanden starke Wandlungen statt, da sh ein Ueberfluß an Stücken in allen Fonds zeigte. Seitdem ist der Umsaß nicht E belebt, die Speculation etwas urs da das Geld einigermaßen knapp und..der Diskonto deshalb auf 4!/, pCt gestiegen ist. Jn den Holländischen Integralen. zeigte sich. indessen heute einige: Kauflust auf die apsGimerme: Borilte aus Amsterdam; doch. blieben sie nur 50'/; pCt. baar. . Auf die Taunus- Eisenbahn wirkte heute günstig die starke rege der Bahn im- Augustz- sie blieben 17/2. Fl. Unsere- Messe- zeigte sich in dieser Woche noch fill, obgleich sie für den Großhandel die Hauptwoche der Messe“ is; von allen Seiten hört man die Verkäufer über geringen Absa klagen. Man erwartet indessen nun. lebhaftere Geschäfte, da si die Zah! der cintreffenden fremden Käufer täglich ansehnlich mehrt. _* Franconi erdf\net heute den Cirkus seiner“ Kunstreiter-Gesell- dat und. er dürfte dem Theater um-so mehr Abbruch. thun, da dessen Repektoir seit einiger Zeit sehr beschränkt ist. Der Königl. Württembergische Hof- Schauspieler Ddring wird indessen noch während der Messe hier gastiren. *

Der Gang der Subscriptiönen für das Gutenberg- Monu- ment vori Launiß läßt leider nicht mit Gewißheit sagen, ob das {dne Unternehmen ausgeführt werden fann.

Oesterrei.

Wien, 1. Sept. Jn einer Verordnung der Nieder-Oester- reichischen Landes - Regierung heißt es: „Um im Verkehr mit wissenschaftlichen und literarischen Werken, dann mit Bildern, Zeichnungen und Gemälden die darauf angewandten Zoll - Be- stimmungen mit den derinaligen Zeitverhältnissen in bessern Ein- klang: zu bringen, und zugleich die damit vereinbaren Yoll-Erleich- Ms eintreten zu lassen, sind nachstehende allgemeine CEingangs- und 2 aa s-Bestimmungen bekannt gemacht worden. Bücher und schriftstellerische Werke überhaupt, gedruckte und geschriebene, Músikalien, Landkarten, so wie alle Bestandtheile und Beigaben [A E Werke, z. B: Plane, Zeichnungen, Bilder und

isdertafelti; gebunden und ungebunden, unterliegen beim Eingange der Zoll-Entrichtung vond Fl. C. M. vom Wiener Netto-Centner. Der Ausfuhrzoll ist mik 121/, Kr. vom Wiener Centner Sporco festgeseßt. Zeichnungen, Bilder und Bildertafeln, die von den. Schriftwer- ken, zu denen sie' géhdren, gesondert eingeführt werden und de- aen die ausdrückliche Bezeichnung als Beigabe oder Bestand- theil mangelt, sind nach" ihrer allgemeinen Beschaffenheit als Bil- der auf Papier zu erklären und zu verzollen. Jn Betreff der Li Behandlung der mittelst det Post - Aemter bezogenen

eitschriften bleibèn die bestehenden Anordnungen aufrecht, des-

e hinsichtlich der im Aulande -gedruckten jüdischen und ebräischen Gebet- und Religionsschristen dann noch von Zlly- rischen und Wallachischen Büchern, wonach selbige ohne beson dere E aus dem Auslande nicht bezogen werden kön- nen. Für Vilder auf Papier, als Stahlstihe, Kupferstiche, Holzschnitte, auth wenn sie bemalt sind, so auch für Zeichnungen und Malereien auf Papier, wenn sie keine Bestandtheile schriftstellerischer Werke sind, ferner für Dupf- und- Desinpapier und fr Gefellschaftsspiele' auf Papier, is die Eingangs-Gebühr mit 10 Fl. E. M. vom Wiener Centner Netto und der Aus- fuhrzoll mit 121/, Kr. vom Wiener Centner Sporco zu entrich- i Ee i sind auch solche Bilderwerke-, die zu den Gegen- E ah er unsthandels gehören, und in Verbindung mit einem als. Nebensache erscheinendèn, bloß erklärenden Text geseßt sind, Magen, Die dffentlichen Kunst-Anstalten sind Abrierus wie e zum zollfreien Bezug solcher Gegenstände berechtigt. tri Christenlehr- und Wallfahrts - Bilder, sie mögen

üpfer-, Holz- oder Steindrucke seyn, so wie jene, die mit Zeug- oder Metall - Folienstüken ausgelegt sind, bleiben ebenso wie Amulete, Skapuliere u. dergl. mit dem Verbot des Eingängs belegt. Gemälde, mit Ausnahme der unter Bildern auf Papier begri enen Malereien zahlen beim Eingang 5 Fl. Conv. M. vom Wiener Netto-Centner und 12!/, Kr. Conv. M. E ¡Mente Syötes-Centner. beim Ausgang. Gemälde für dffent- fre e An T den bêstehenden Anordriungen zufolge, zoll- i s vg t -Vorschriften werden von diesen Zoll-Bestim- n "Ug verühet ünd die Wirksamkeit der lelteren begann gust d. e ihrer Bekanntmachung, nämlich mit 8. Au-

v4

Flo i : Ätätlén. at dén “bis rèité Gia Kaisekl. Hoheit der Großherzog Lende und Belgien, Ritter er bei den Regierungen von

‘bei denselben Regterungen ectialit. zzi, zum Minister-Residenten

Der bisherige Geschäftsträger beim Kaiserl. Oesterreichischen

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Baron von „ist auf sein Gesuch entlassen und d Dot n iliicas Ritter Ottaviano Lenzoni, es dessen Nachfolger ernännt worden.

loren §,-- 29. August. (A. Z.) Dr. Wilhelm Gaye, aus olstei n, ist am en d. M. im 37sten Lebensjahre gestorben. durch - verliert Dcutschland abermals einen wür- digen Repräsentanten gründlicher Wissenschaftlichkeit in Jtalien. Noch- vor- s in solcher Plöblichkeit nicht geahnten Hintritte wurde der Druck des dritten und leßten Bandes seines Werkes: „Carteg jo inedito - d’artisti dei Secoli XIV, XY, XYL,« beendet, und erscheint dieser Tage in- der Molinischen Buchhandlung. Wenn auch der Todte dadurch sich ein genügendes Monument seines zehnjährigen Fleißes und kritischen Forschens geseßt hat, so hat doch das Pubsikum um so mehr zu beklagen, daß er sein Hauptwerk, dessen Basis der erschienene Carteggio gewisser- maßen bilden sollte, eine Kunstgeschichte nämlich der Toskanischen Schulen, nicht ausarbeiten konnte.

Briefe aus Bologna melden, daß Merkadante von der Stadt Bologna zur Professur des Centralpunkts an der dortigen Musik-Akademie berufen worden, und seiner Ankunft demnächst

entgegenzusehen ist.

dem

S panien.

Madrid, 24. Aug. Gestern wurde unter dem Vorsiß des Herrn Blanco ein Plan zur Bildung einer Gesellschaft der Phi- lippinen geprüft und seiner Abgemactheit wegen verworfen.

Das Eco del Aragon enthált Nachrichten aus Valencia vom 16. August. Die Stadt war ruhig, aber das Ayuntamiento hat einé energische Protestation gegen den vom General O’Donnell angeordneten Belagerungs-Zustand der Stadt erlassen.

Barcelona, 23. Aug. Der Britishe Oberst Wylde ist vorgestern hier angekommen und überbringt dem Herzog von Vitóriía die- Insignien des Bath-Ordens. (Die früher gegebene Nachricht, wonah Herr Ottway diesen Auftrag von der Königin Victoria erhalten haben sollte, ist somit falsch.)

Es heißt, Herr Cabello habe die Königin noch vor ihrer Abreise nah Valencia dringend ersucht, die Ausführung des Ayuntamiento - Geseßes zu suspendiren und die jeßigen Cortes aufzulösen. Die- Königin soll jedoch geantwortet haben, er möge sich nach Valencia mit einschiffen, dort wolle sie diese Angelegen- heit weiter in Erwägung ziehen.

Portugal.

Lissabon, 24. Aug. Es sind hier Gerüchte der bedenklich- sten Art. in Umlauf. an erzählt sih, daß, wenn die Königin nach der Schließung der Cortes von Cintra nah der Stadt kom- men würde, um daselbst ihr Wochenbett zu halten, man ihr mit bewaffneter Hand eine Petition wegen einer Ministerial-Verände- rung vorlegen wolle. Andere gehen noch weiter und sprechen von der Absebung der Königin und Ausrufung des dreijährigen Kron- prinzen mit dem‘Baron Savroza an der Spiße einer Regent- haft. Es zirkuliren Proscriptions Listen mit dem Herzog von Palmella und den Ministern an der Spize. Allem Anscheine nah wird die Königin aber in Cintra bleiben, wo sehr große Vorsichts - Maßregeln getroffen sind, und die Cortes erst am 14. September auflösen. Einstweilen hat der Justiz-Minister Kirchen - Gebete für die glückliche Entbindung der Königin an- geordnet, die am 1. September den neunten Monat ihrer Schwan- gerschaft angetreten hat. Es. sind noch fünf Personen festgenom- men worden, die an der leßten Rebellion Theil genommen haben, darunter ein Soldat, welcher vox vier «Jahren den Minister Freire ermordete. Das 1L8te'Bartdillon der National - Garde, von dessen Offizieren und Soldaten mehrere an der Rebel- lion Theil genommen, auch Waffen und Munition dazu her- egeben hatten, ist aufgelöst worden. Auch mehrere Generale aben sich geweigert, an der Spezial-Untersuhungs- Kommission Theíl zu nehmen. Der Herausgeber des „Nacional“, der wegen einer Schmähschrift auf die Königin angeklagt war, ist gänzlich freigesprochen worden. Eine große Menschenmasse hatte sich un- ter den Fenstern des Gerichtssaales versammelt, und ein ganzes Uhlanen- Regiment stand bereit, um nöthigenfalls einzuhauen. General Schwalbach ist zum Gouverneur des Forts S. Juliao ernannt. Weder Visconde da Bandeira noch der Baron Sabroza erschienen an dem Namenstage der Königin bei Hofe. Troß dieser gespannten Stimmung ist das Stiergefecht am 21sten d. M. von -6—7000 Personen besucht worden. Unter den Kämpfern bemerkte man mehrere Herren vom höchsten Adel. Durch die Suspendirung der Preßfreiheit sind 400 Menschen außer Brod gekommen. Die Minister sollen ein Censur: Geseß beabsichtigen.

Der Jngenieur- Oberst Mouzinho de Albuquerque soll zum General-Gouverneur des Portugiesischen Ostindiens ernannt seyn.

Griechenland,

Athen, 9. Aug. (Journ. de Smyrne.) Die Note, welche das Türkische Ministerium in Bezug auf die Nichtratifi- zirung des von Herrn Zographos abgeschlossenen Handels-Ver- trags der Griechischen Gesandtschaft in Konstantinopel übersandte, hat hiér das größte Aufsehen erregt. Man hofft indeß noch, daß diese Angelegenheit keine nachtheiligen Folgen haben werde, und daß es Herrn Christides, der zum Geschäftsträger bei der Pforte ernannt worden is," gelingen werde, eine freundschaftliche Ausglei- hung herbeizuführen. (Vergl. den Artikel Konstantinopel im gestrigen Blatte der _Staatszeitung.)

Der politische Zustatid des Königreichs ist noch immer der- selbe. Das Jnnere ist ziemlich ruhig, indeß zeigen sich noch hin und wieder Räuberbanden ; so hat bei Missolunghi eine solche Bande mehrere Excesse verübt.

Georg Capodistrias, einer der Häupter der philorthodoxen Gesellschaft, ist aus dem Königreiche verbannt. Das dffentliche Ministerium hat zu gleicher Zeit bei dem Cassationshofe gegen das von dem Tribunal erster Jnstanz. in der Angelegenheit der A gefällte Urtheil appellirt, weil die Bestimmungen des

teges theils falsch ausgelegt, theils gar nicht berücfsichtigt wor- den seyen.

Herr Joseph Jäckel, städtisher Beamter in Wien, hat sich

erboten, Fei junge Griechen auf seine Kosten in denjenigen

Handwerken unterrichten zu lassen, deren Griechenland am mei sten bedürfe.

Herr Gropius, ehemaliger Oesterreichischer Konsul in Athen ist ebendaselbst zum Oesterreichischen General - Konsul ernannt worden.

Serbien.

In Serbien dauert der Landtag bei Topzidere noch fort, ohne bis jeßt ein förmliches Resultat erzielt zu haben. Die Ab eordneten des Landes sind mit dem Groß errzoglichen Fermane in 0 weit zu frieden, als er nicht die innern Angelegenheiten des

Landes berührt und somit das National-Gefähl schont „- aber sie verlangen fast einstimmig , daß Fürst Milosch, an den alle Ser- ben durch so viele dankbare Erinnerungen gefesselt seyen, in sein- Vaterland zurúückehre und in seiner Heimath seine Tage in Ruhe. ende , daß ferner die Partei: Wucsitsh, Patroniewitsch und Simitsch, welche sich usurpatorisch der höchsten Stellen im Lande bemächtigt, landesverwiesen, oder vor ein ordentliches Gericht: ge- stellt werde. Diese scheinen einzusehen, daß es an der-Zeit is, lieber von lg ju gehen und treffen, nachdem sie in lelzter Zeit wieder in der Türkischen Festung den S suchen mußten, den ihnen die Stadt Belgrad nicht mehr bot, Anstalten zur gemein- schaftlichen Abreise.

Türkei

Konstantinopel, 19, Aug. (L. A. Z.)3- Die Hochzeits- Feierlichkeiten endeten hier, nachdem sie aht Tage gedauert, am: 13. August. An diesem Tage fand der Brautzug vom Schlosse Tschiraghan nah dem Sommersiße der Neuvermählten, Arnaut- Kioy am Bosporus, auf dem halben Wege nah Bujukdere statt. Der Zug begab sich dorthin zu Lande und war das Jmposans- teste von den sämmtlichen Feierlichkeiten. Die ganze Heerstraße war schon am frühen Morgen mit Lancier - Vedetten von 20 zu 20 Schritten auf beiden Seiten beseßt. Eine unúbersehbare Menschenmasse beider Geschlechter bedete die Felder zu Fuß und zu Roß und in Tausenden von bunten Wagen. Um 11 Uhr Vormittags erfolgte der Zug, Er wurde durch ein Regiment Lanciers, vollständige Musik an der Spibe, eröffnet, dann ka- men die unzähligen Ministerial- und Hof-Beamten jeder Rang- Ordnung, dann einige Hundert Pascha’s zu Pferde mit ihren Dienerschaften zu Fuß nebenhergehend, Alles in reichen, mit Gold und Silber gestikten Kleidern ; hinter diesen die übrige Gro- ßen des Reichs. Dann die Minister einzeln, jeder mit 50 Kavafs- sen zu Fuß hintér sich. Hierauf kamen die obersten Religions- Häupter zu Pferde, in hellgrünen mit Gold gestickten Talaren, weißen Turbans mit einem s{hräg um dieselben laufenden massiv goldenen, zwei Zoll breiten Reifen. Hierauf folgten 21 sechs- \pännige Europäische Staats- Karossen mit der Mutter und den Frauen des jeßigen Sultans, immer vier in einem Wagen. In der mittelsten Karosse, die vielleicht die prachtvollste, eleganteste und reichste in Europa ist, und die der Sultan Mahmud vom Kaiser von Rußland zum Geschenk erhielt, befand sich die Neu- vermählte. Nach den 21 sechs\pännigen Karossen folgten 20 vierspännige mit den Frauen des verstorbenen Sultans, den Frauen der Minister und vielen Kindern angefüllt. Hinter diesen schloß wie- der ein Regiment Lanciers mit ihrer Musik den Zug. Sämmtliche Sultaninnen, außer der Braut, konnte man genau sehen, denn sie hatten nur den Mund mit dem feinen Musselin Gaschmack bedeckt. Es befanden sih viele Schönheiten darunter; vorzüglich zog eine Blondine mit ihrem langgelockten Cendréhaare die allgemeine Auf- merksamkeit auf sich. Alle aber waren mit Juwelen, Perlen und Blumen bedect. Pferde und Geschirre, alles Europäïsch, waren reich und prachtvoll; Kutscher, Vorreiter und die vier neben jedem Wagen gehenden Lakaien waren sämmtlih nach Euro- páischem Geschmack und Sitte in Scharlach mit Goldschnüren, nah Art der Husaren, gekleidet; der Kopf war mit einem Kos back von grauem Pelzkrimmer bedeckt. Außerdem ritten noch neben jedem Wagen vier schwarze Eunuchen in ihren goldgestick- ten Uniformen, den Staatsdegen an der Seite. Allgemein wun- derte man sich, daß die Kaiserlihe Garde bei dem Zuge nicht paradirte. Jch erwähnte in meinem lebten Berichte, daß wegen der un- ruhigen Stimmung der Hauptstadt keine Freudenjalven bei diejen Ver- mählungsfeierlichkeiten gelöst wurden. Heute entschuldigt die Re- gierung dies damit, daß eine Sultanin in ihrer Schwangerschaft weit vorgerückt sey und der Kanonendonner ihr Schaden bringen föônnte, bedachte aber dabei nicht, daß das unsinnige Gefkrache des barbarischen Feuerwerks dies nit minder thun könnte. Lobens- werth is es zu nennen, wie menschlich man gegen den Türkischen Soldaten verfährt. Regimentspferde, auf beiden Seiten große Ledersáe, mit frischem Wasser gefüllt, tragend, gingen die Ve- dettenkette auf und ab, und dazu bestellte Soldaten labten die Mannschaft mittelst eines kleinen ledernen Eimers. Eben so ritt der Offizier alle halbe Stunden zu jedem Lancier seines Zuges

und ließ ihn aus einer Büchse, mit Salmiaksalz gefüllt, den Geist durch die Nase ziehen, um ihn gegen den Sonnenstich zu bewahren.

Smyrna, 9. Aug. (L. A. Z.) Der Erlaß der Türkischen Regierung hinsichtlich des Griechischen Handeis und der Behand- lung Griechischer Unterthanen ist in Smyrna bis jeßt weder pu- blizirt noch überhaupt dem hiesigen Griechischen Konsulate koms- munizirt worden. Man zweifelt hier überhaupt stark an der Ausführbarkeit dieser Maßregeln, welche, da sie eine Masse Gries chischer Unterthanen in Smyrna und Konstantinopel brodlos machen würden, nicht ohne thätliche Opposition von Seiten der Griechen in Wirksamkeit treten könnten. Der hiesige Griechi)che Konsul begab sich zum Gouverneur, um über feine und seiner Regierung Intentionen sich zu informiren. Die Aufklärungen, die er erhielt, waren vollkommen beruhigend, indem der Gouver- neur die Hoffnung aussprach, die momentanen Differenzen auf friedlichem Wege bald wieder ausgeglichen zu sehen.

Smycna, 14. Aug. (Journ. de Smyrne.) Die Oesterreichische Fregatte „„Guerriera‘“, kommandirt von Sr. Ka serlichen Hoheit dem Eczherzog Friedri, welche în voriger Woche mit dem Contre-Admiral, Baron von Bandiera, von dier adge- segelt war, ist am Sonntag hierher zurücgekehrt. Der Prinz begab sh am 1lten in Begleitung des Oesterreichischen Konsuls Herrn von Chabert, zu dem Militair - Gouverneur der Stadt

)assan wee welcher ihn mit allen seinem Range gedührendemn hren - Bezeigungen empfing und ißm eine Flinte und ein Paar Pistolen von hohem Werthe zum Geschenk machte, wofür er vom dem Prinzen eine goldene mit Brillanten und dem Namenszuge Sr. Kaiserl. Hoheit verzierte Dose erhielt.

Unter den vom Contre:Admiral de la Sue kommandirte Französischen Schiffen hat keine weitere Bewegung stattgefunden, als daß die Gabarre „„ZJsère““ nach Toulon unter Segeï gegamw gen ist und alle entdehrlichen Lebensmittel und andere Gegert- stände, die sich am Bord befanden, in Smyrna -und Vuria zus rückgelassen hat.

Man schreidt aus Metelino vom 12. August: „Der Eng- lische Admiral Sir Robert Stopford ist am Tten mit der „Prin Lin Charlotte“ und drei anderen Linienschiffen hier angekommtn.

leichzeitig traf auch das Türkische Regierungs: Dampfboot, 23 diri Bahri“?, dier ein, an dessen Bord sich Rifaat Bei defan?, der sich sogleich zu dem Englischen Admiral begab, mit D eine lange Untertedung hatte, worauf er eue Reise nach ch dan drien (wo er seitdem bereits angekommen id) forte. wt selben Tage lief auch die Oesterretchische Frega “ing ader: am der Flagge des Contre-Admirals Bandiera Zie! ita Linienschiffes folgenden Tage mit den drei erwähnten Briti