1840 / 255 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

»schienen Se. Majestät der König und die Prinzen Königl. Ho- La mit Hôchstihrer Suite zu Pferde, Ihre Majestät die Kdö- nigin aber im offenen Wagen, gefolgt von Allerhöchstihrem Hof- taate. Nachdem die einzelnen Truppentheile inspizirt waren, defilircte die Kavallerie zugweise und die Infanterie in Compagnie- Zügen zuerst im Schritt, dann die Erstere eskadronsweise im Trabe, die Leßtere aber in Bataillons-Kolonnen bei den Höchsten Herr- schaften vorüber. Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht, Chef des lsten Dragoner Regiments und erster Commandeur des hiesi- aen Garde-Landwehr-Bataillons, führte diese beiden Truppen-Ab- theilungen Jhren Majestäten vor. Troß der bedeutenden Stra- pazen, welche die Truppen während der Manöver bestanden, im- ponirten sie allgemein durch ihre vortreffliche Haltung. Se. Ma- jestáât der Kdnig, hierüber sichtlich erfreut, geruhten, sämmtliche Truppen aufdas ermunterndste zu beloben, namentlich die Landwehren besonders auszuzeichnen und noch auf dem Exerzier-Plaßbe Allerhdchst- ihren General-Adjutanten, General-Lieurenant von Naßbmer, zum GBe- neral der Infanterie, so wie den interimistishen Commandeur des lsten Armee-Corps, General-Lieutenant von Wrangel zum wirklichen fommandirenden General dieses Armee-Corps zu ernennen. Troß des großen Umfanges des Exerzier- Plaßes konnte dieser doch faum die Masse der Zuschauer, fassen, welche sih an diesem imposanten Schauspiele erfreuen wollce. Von dem Exerzier-Plabe begaben die Höchsten Herrschaften Sich in das Kavalleric-Laget, um die Landwehr-Kavallerie dort einrücken zu sehen und wohnten dann ebenfalls im Jufanterie-Lager dem Einmarsche der Truppen bei. Mittags war wieder ein großes Diner im Könialichen Scch{losse und Abends éine glänzende Assemblee bei dem komman- direnden Generale von Wrangel, welche die Hôchsteu Herrschaften mit Höchstihrer Gegenwart zu beehren geruhten. Sämmtliche am Schloßteiche belegenen Gärten, so wie die Schloßteihs-Brücke waren glänzend erleuchtet. da das von dem Herrn General-Lieu- tenant von Wrangel bewohnte Hotel an diesen Teich gränzt. Se. Majestät der König haben dem General der Infanterie von Naßmer den Schwarzen Adler-Orden und dem kommandirenden

General von Wrangel den Rothen Adler-Orden erster Klasse ver- |

liehen.

Heute halten die Héchsten Herrscl aften ein Treibjagen in der Capornschen Forsk. Mittags \speiset die Stadt 1600 Arme in den Artillerie-Wagenhäusern und auch die Deutsche Ressource wird eine Armen-Speisung halten. —— Abends is das große von den drei Ständen des Königreichs Preußen veranstaltete Fest auf Könígsgarten und der Schauspiel-Direktor Hübsch giebt im Schau- spielhause eine freie Vorstellung

Ausvr Retige BO6orer Tei Amsterdam, 7. September.

Niederl. wirkl. Schuld 513/,. 59%/, do. 9977/5. Kanz-Bill. 59/0 Span. 22!/,. r E —. Ausg. Zinül, Präm. Sch. 137!/,. “Pol. —. Oesterr. Met. 1048/,.

Frankfurt a. 0, 8. September.

Oexterr. 59/4 Met. 1053/, G. 4%) 1000/2 Ber. 21/,9/, 573/, Br.

19 B! Br. Bauk - Actien 2040. 2038. Partial - Obl. 159 Br.

957/ l s

iPreuss.

Loose zu 500 FI. 1383/,, Sch. 7633/4, G. do. aû) 59/, Span. Anl, 43/,, al Eisenbahn- tes Ufer 460 Br. Strassburg-Basel 345 Br. 93!/, G.

ctien.

Cons. 3%/, 89?/,. Ausg. Seh. 115/,.- 21/20 do. 3% 22.

27 Peru D ili e

800 FL —,. do à 500 —.

138!/, A S «M

d. D A comaia AIO

Eugl. Russ. —.

1022

do. linkes 300 Br. Leipzig-Dresden 103 G.

Hamburg, 9. September.

Bank-Act. 1720. Eagl. Russ. 108!/4. London, 5. September. Belg. —. Neue Aul. 24!/ Holl. 51

Petersburg, 4. September. : Lond. 3 Met. 39!1/,,. Hamb, 35!/1g Paris 415. Poln. à Part.

. Loose zu 100 FI. —. Preuss. Präm,

Becas. 79!/,.

Br. Poln. Loose 705/g. 703/;.

11. 503/, ¿. 50!/

n ) Br. Veraailles rech- München - Augsb. 94 G. öln-Aachen

Lustspiel in

. Passive 53/,. if». 59/0 101/44. Port. 34.

S Colamb. 23!'/,. Mex.

onntag, oder:

Akten. Musik

Berl Den Amtlicher Font

i Dr 11. September 1840. Ze- und Geld-Coura-Zetteld.

Sonntag, 13. Sept. ßes Ball n V Abe Tar TA lioni. Musik von G großes Ballet in th., von oni. von Göhrich- Montag, 14. Sept. Im Gauspielhauíe: Abel und K Trauerspiel ín 5 Abth., von Schiller. E

SERZFEERLLLT Qo Theater. Sonnabend, 12. 0 nah dem Jtaliänischen des Bidera, von Cläpius. Musik von

Das liederliche Kleeblatt. Akten. (Herr Beckmann: Knieriem. Herr Wilke: Zwiru. Herr Findeisen: Leim.)

Montag, 14. Sept. Die Hochzeit des Figaro. Oper in 2

Im um. Hera Ma ister Quadrat, ierauf: Der Seeräuber

. Ta

Oper in 3 Akten

Sept. Marino Faliero.

'

Der böse Geist Lumpazivagabundus

13, Sept. Zauber-Posse mit Gesang in

von Mozart.

Börse.

1840,

[S E

UCour. | Geld.

Pr. Cour.

Geld. 10. Sepr.

far r. i Nrles.

Meteorologische Beobachtungen. Morgens 6 Uhr.

Nath einmaliger

} Nachmittags BeobacHtung.

Abends 2 Uhr.

{0 ükßr,

Bt.» Seltuld -Beh.i 4 1043/,

Pr. Engi. Obl. 30.1 4/ 1025/2 | Prä. Sch. d.Bcebhi— T7731,

Kurmnk. Schaldv.}34 1023/

Neumk. Sehuldv.3} Berl. Biadt- Obl! 4 Elbiuger do. 3} Dauz. do. in y Westp. Pfandbr 3;! Groszh. Pos. do./ 4 Üsipr. Pfandbr. 3! Porn. 83 K ur.-u.Neum,do. 33 S -i:lozriache do. 132

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47, | 1021/2 | 106, | 102!/, | 1033/, | 104!/,

103!/,

do.

Abgang von

Berlin |St.

Um §8 Uhr Morgens » 1) » Vormilt.... » 2 Nachmitt. . d S » Cs b M Abends... » 10 n Es

103? /s

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 10. September.

| Zeitdauer "M.

|w | 40 | 45 | 43 42

58

Coup. uud Zius-

Seh. d. K. u. N. 95!/,

Luftwärtte Thaupun!?t Dunisättlgung 1 aoauiios iti) cviares Woikenzug.....

Tageämiiteti

Actien. Bri. Ptsd.EKisenb. 128

5 i do. do.Prior.ÁÂct. 4}! 104! /, | gd. Lpz. Hizenb. —| 108! /2 j do. do.Prior.Act./4/ 102//2 ü 210

17!/» Abih

Gold al marco Neue Dukaten Friedrichsd’or 138!/% And. Goldmüa-

zen à 56 Thi. 8/, j

Discouto - 3

15 Sgr. Abgang | Zeitdauer i

von .[M.

Potsdam |S

Um 64 Uhr Morgens.

» 917 » Zu 122 » Mittags... 42» Nachmitt.

Abends

H 11

1 2 4 »

Kle

Schauspiele

Sonnabend, 12, Sept. Im Schauspielhause: Der Roman, Lustspiel in 1 Aft, von L. Angely. Hierauf: Bärgerlich und ro- mantisch, Lustspiel in 4 Abth., von Bauernfeld.

19 Rthlr.

K E E T A

336 ,11‘“Par.|335,84“‘Par. /3836,01‘‘’Pac, 12,3% R. |—+ -4- 10,3 9. R. |-4-10,6 9 R. |4- 92% N. iBeovenwarme 13,09 N, 79 pEt. irübe. î S2W. D

Zu Waffe

Que'iwärme §59 N. 16,0% R. i 11,59 R, [Flußwärme 13.89 R. Autdünstung 0,028“ Rh, Nleberselag 0,031“ Rh. I86rmewcchse4- 16,2 9 E] +83". 335,99‘ Par, 4+ 12,99 K... 4+ 10 9% R... 70 yEi.

61 xEi. trübe, |

71 ¿Cí. trübe, SW.

SW.

Markt - Preise vom Getraide.

Berlin, den 10. September 1840.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 25 Sgr., auch 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthir. 17 Sgr. 6 | Hafer 1 Rthlr. 1 Sgr., auch W Sgr. auch 1 Rthlr. 22 Sar. 6 Pf.; Linsen 2 Eingegangen sind 27 Wispel. r: Weizen (weißer) 2 Nihlr. W Sgr. 11 Pf. und 2 Ríblr. 25 Sgr., anch 2 Rthlr. 20 Sgr. ; Roggen 1 Rtbir. 15 Sgr., auch 1 Riblr. 11 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch

1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.

f., auch 1 Nthlr. 14 Sgr.; 9 Pf. ; Erbsen 1 Rtblr. 25 Sagr., thlr. 16 Sgr., auch 2 Kthlr

Eingegangen sind 352 Wispel. Mittwoch, den 9. September 1840.

Das Schock Strch 8 Rthlr., auch 7 Rthir. 7 Sgr. 6 Pf. Der Ceutner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 25 Sgr.

Branntwein-Preise

vom 4. bis incl. 10. September 1840.

Das Faß vou 200 Quart,

40 pCt., gegen baare Zahlung und fotortige Korn - Branniwein 21 Rthlr.; Kartoffel -

nach Tralles 54 pCt., nach Richter Ablieferung, nach Angabe: ranutwein 20 Rthblr., auch

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Gedrudt bei A. W. Hayn.

r D E E OPET T R O

2 12

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten.

Befanntinahungen

EdirtälaCitati ou : Die unbekannten Priitendenten auf den Nachlaß des den soll. am 15. Juni 1822 verstorbenen Hauptmann Johann |

Christian v. Seel auf Gerlaucken bei Créuzburg, dessen] hier uicht wohnhaft sind, zur ; } i Witwe und testamentarische Universal-Erbin, Charlotte; fertigungen in der Sache einen Gevollmächtigten in geborne v. Wallbrun, im Jahre 1834 eben-! hiesiger Nähe zu bestelleiu. i Das Vermögen des Abwesenden steht endlich unter der Verwaltung des Vermuudes Chrisiopy Möels

Christine, falls mit Hinterlaffung einer durch das Testament des| Hauplmiaun v. Seel von seinem beim Tode dieser Witwe noch vorhaudenen Nachlasse auszeschlossenen Tochter, welche als testamentarische Universal-Erbin ihrer Mut-} ter sich im Besiße des Anno 1822 auf 2064 Thlr. er- mittelten Nachlasses des Hauptmann v. Seel befindet, werden bierdurch aufgefordert, sich binnen 9 Monateu,| Ns und spätestens in termino den 28 November 1840, 10 Uhr Vormittags, vor dem Deputirten Herrn Ober - Landesgerichts - Referendarius Kanter persönli) oder schriftli) zu melden, widrigenfalls die erwähnie Tochter des verstorbenen Hauptmann v. Seel in dem Nachlasse belassen und darin geschüßt, die nicht sch meldenden Erben aber mit ihren Ausprüchen präfludiri werden \ollen.

Urkundlich unter größerm Yusiegel und verordneter Unterschrift.

Königsberg, den 20. Dezember 1839.

Königl. Preuß. Ober-Landesgericht. (Lé 9.) v. Zauder.

P Ae Ad Jm YJahre 1811 gab der gemeine Sächsische Soldat Caël Frauigott Möcfel von bier aus Danzig seinen Aeltern die lekie Nachricht. Er hat wahrscheinlich darauf den Russischen Feldzug mitgemacht und dabei sein

zu Marienthal. Oversteinplaiß,

Berlin, dét9.

ben wird nun dieser abwesende Möel oder, wenn der- selbe nicht mehr am Leben seyu sollte, jeder befannte oder unbefannte Erbe desselben, auch noch jeder Andere, der an dessen in 161 Thlr. 9 gr. 9 pf. befsichendeu Ver- mögen aus irgend einem Grunde Ansprüche zu haben vermeint, bierdurch edictaliter und perenitor!s{ gela- den, daß sie Eu 12 Februax 1841 zu rechter Zeit an hiefiger ordentlicher Gerichtsstelle in Person und, so weit nöthig, bevormundet oder durch hinlänglich legitimirte Gevollmächtigte erscheinen , der Abwesende das ihm zugehörige Vermögen in Empfang nehme und darüber quittire, die Erben aber sich gebüh- rend rechtfertigen und, da nöthig, ihr Erb- und Näher- recht darthun, die Gläubiger endlich ihre Forderungen und sonstigen Ansprüche an dem Vermögen des Abwe- senden anzeigen und ebenfalls bescheinigen, und zwar insgesammt unter der Verwarnung, daß im Fall des Ausbleibens oder resp. der nicht bewirkten Legitimation und Bescheinigung der Abwesende werde für todt er- flárt und sein Vermögen den sich gemeldeten rect- mäßigen Erben oder Gläubigern ausgeantwortet, da- gegen die sich nit gemeideten Relikten und Kredito- ren von dem Möckelschen Vermögen für ausgeschlossen und ihrer Erb- und sonstigen Ansprüche, endlich aller- seits Vorgeladene der ihnen etwa zustehenden Rechté- wohlthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand für verlustig erachtet werden. Hiernächst ist mit dem bestellten Kontradiftor binnen sechs Wochen zu ver- fahren, zu beschließeu, worauf den 25. März ak, füt, mit der Jnurotulation der Aften zu Einholung eines Rechtsspruches oder der Abfassung eines richterlichen

Bescheides, #9 wie]

in Magdebur

oder absetzen.

| den 6. ! \mit der Publication des eiugeholten Urthels oder er- [theilten Bescheides sub poena publicati verfahren wer-

Hauburg Die durch ihre schr elegante und b Leben verloren. Auf Antrag der präsumtiven nächsten Er- | tung ausgezeichneten, jedes mät eine zabl schoöner Betten und mit Priva netten versehenen drei schnellfahrenden Hambur- ger Dampfschiffe: j Leipzig, Hamburg

Db Up

jeden Dienstag, früh Mergens. Aume im Comtoir d. Heërn Aug. Kühue, Neue Fischerufersiraße Nr. 1, En ats im Comtoir des Unterzeichneten , alter Wandrahm Nr. 58, in Wittenberge bei den Agenten der Compaguie, d. Herren Hoffmann & Römer. Auskunft in Berlin ertheilen : die Herren Meyer & Sulzer (hinter dem Museum). Für die resp. Passagiere zwischen Berlin und Hamburg dient zur Nachricht, daß die genannten Schiffe an denselben Tagen stromabwärts Mit- tags und stromaufwärts Abends in Witten- berge eintreffen und dort die über Perleberg nach wie von Berlin passirenden Reisenden aufnehmen

Mai darauf

den 7. September 1840,

Herrl. Pelzische Gerichte daselbst. Yohanu Friedrich Dippuer, G.-Dir.

Uebrigens haben diejenigen Juteressenten, welche alls Ännabme fünftiger Aus-,

eet S O D E E D T m D nt

September 1850.

Régulaire Dampfschifffahrt

zivischen und Magdeburg.

und der

Englische Courier, gehen mit Passagieren regelmäßig: von Magdeburg nah Hamburg jeden Mittwoch, Sonnabeud und Sonntag, Morgens 5 Uhx,

x von Hamburg nah Magdeburg Mittwoch und Sonnabend,

dungen:

Hamburg, im August 1840. i Die Direction der Fluß -Dampfschifffahrts-Compaguie

in Hambur

Julius Kühne,

Die von vielen Seiten eingehenden Gesuche, zur Jeiwuung auf das Unternehmen zur beabsichtigten Bexlängcrung der Berlin - Potsdamer Eisenbahn auf Mazgdeburg und Hamburg noch zugelassen zu werden, erwiedern wir mit dec Erflärung, daß, da das Kapital der 6006/0 Tbir. in 6 Tagen, besonders durch die ailgemeine Theilnahme in den betreffenden Kreisen und Städten , bereits überschritten worden, wir durchaus feine Zeichningeu mehr annehmen können.

Das Comité zur projektirten Verlängerung der Berlin- Potsdamer Eisenbahn auf Hamburg und Magdeburg.

equeine Einrich- r großen An- rivat-Kabi-

Literarische Anzeigen.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin ist so eben erschienen und besonders als ein neues sehr passen- des Confirmationsgeschenk zu empfehlen: Christliche Morgen- und Abendfeier. Eine Mitgabe für das Leben von Eduard Schnaase, i Archidiakeon zu St. Catharinen in Danzig.

Mit 1 Kupfer, brosch. Preis 1 Tblr, eleg. geb. 14 Thlr. Ein Gebetbuch zu liefern, welches seiner Form nach besonders Jungfrauen und Hauésfraueu darzubieten wäre; seinem Jnhalte nach aber die sür jedes Geschlecht und jedes Alter gleih wichtige Wahrheit des Evange- liums entbielte, war die Absicht des Verfassers. Was er dichtete, war der prunklose, nicht nah âuße- rem Schmu haschende Ausdruck scines Herzens, wel- cher sich bald mehr, bald weniger eng an mitgegebene biblische Worte anschließt. Das Ganze zerfällt in den Gebetémonat, die Gebetswochenu und die Gebetstage. Jm ersien Abschnitt sind Morgen - und Abendgebete für jeden Tag in einem Monat; im zweiten sind Gebete für eine Woche im Frühling, Sommer, Herb? und Winter, so wie für eine Woche in der Adveuts- und Passionszeit ; im dritten aber Gebete für die Fest: tage als auch für besondere Lebensverhältnisse, als Geburtêtag 2c. enthalten. Möge das Ganze mit derselben Freundlichkeit aufgenommen werden, mit welcher es der Verfasser allen Freunden und Befken- nern des evangelischen Glaubens hiermit darbietet.

Bei E. S. Mittler (Stechbahn Nr. 3) ift zu haben: F. A. L. Richter: Festgabe. Warum sollte die Feier der Erfindung der i BuGodroderun s eine allgemeine für die ganze Welt seyn? gr. 8vo. geh iv fgr. (Quedlinburg: Basse) Eine eben so interessante als geistreiche Schrift.

Die Unterzeichneten haben sich vereinigt, eine „Be- schreibung der Huldigungsfeierlichkciten in Königsberg und Berlin“ erscheinen zu lassen. Das Werkchen wird mit Kunsibeilagen geziert sevn, auf deren scrafältige und des Gegenstandes würdige Auéstattung Alles ge- wendet werden wird, und furz nah den Hu!digungs- feierlihfeiten in Berlin erscheinen. Den litcrarischen Theil hat Herr Rellstab übernommen, desscn Name schon an und für sich für etwas Tüchtiges bürgt. Der Preis richtet sich nach den nöthigen Kunsibeilagen und soll, sobald erst einigermaßen die Anzah! derselben über- sehen werden fann, festgesezt und angefündigt werden. Berlin, den 9. September 1840.

E. H. Schroeder, Enslin sche Buchhdlg. (Ferd. U. d. Linden 23. Müller), Breite Str- 23.

Bei A. Förstner in Berlin ist s0 eben erschie-

nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Hymnen des Dionysius und Mesomedes. ext und Melodiecen nachHandschriften und den altenAusgaben « bearbeitet von Dr. Friedrich Bellermann,

Professor am Berlinischen Gymnas- z, gr, Kloster,

Mit 4 Steindrucktaf. gr.Aäto. br. Lur Mogs. Der Verfasser hat die aus dem Titel bezeichneten Gedichte der Griechischen Anthologie einer neuen Beur!heilung unterworfen; dabei so0wohl über die drei Quellen derselben, welche den bisberigen Aus- gaben zum Grande liegen, als auch über sechs bis jetzt unbenutzte und hier zum Theil im Facsimile wiedergegebene Handschristen Bericht erstattet und Text u, Melodieen, mit Benutzung der bisberigen Ar- beiten darüber, durch grammatische und musikalische Anmerkungen erklärt und ins Deutsche und heutige Noten mit Klavierbegleitung übertragen.

Im Verlage der Unterzeichneten ist ned erschienen und durch alle Bucbbandlungen des In- und Auslan- des zu beziehen :

Die Krankheiten des Sehorgans finach von Ammon, Beer, Benedict, Fischer, Jüngken, Ro- sas, Schmidr, Weller, Sanson, Sichel, Mackenzie u. A. in systematischer Orduung targestellt von Dr. B. Brefssler. gr, 8vo. geh. Preis 17 Tulr. Ferner: 7 L E Die Kraukheiten des Gehörorgans nach Deleaw Itard, Saissy, Curtis, Saundlers, Beck, Kra- mer u. A. in systematischer Ordnung dargestellt von Dr. H. Bréssler. gr. Svo, geb. F Thlr.

Vorstehende beide Werke bilien den 2wn Band

des Werkes:

Die Krankheiten des Kopfes und der Sinnesorgane von Dr. H. Bressler. 3 Bände gr. 8vo. geh. Preis 6 Thlr.

Berlin, 2. Septeniber 1840.

Voss’sche Buchhandlung,

Charlottenstr. No. 25, Ecke der Dorotheensatr.

Kunsit-Angzeige.

Als ich vor kurzem die Herausgabe des Testaments Sr. Majestät unseres Hochseligen Königs in 2 sym- bolisch - falligraphischen Blättern anflindigte, fand ich bald nachher in mehreren Res Subscri tions- Eröffnungen von demselben egensiande iu verschiede- nen Bearbeitungen, welche alle in furzer Frist und theils sogar in Kupfer- uud Stahlslichen binnen eín paar Monaten erscheinen sollen. Jch nehme daher meine Anfündigung zurü, indem meine Blätter zu spät erscheinen würden und ih deu Gegenstand für E wichtig halte, um selbigen, zu übereilen und zu ciner loßen Geldspeculation zu machen. Judessen habe ich diese Arbeit mit Liebe begonnen, werde ein Blatt vollen»

den und später in Berlin zur Ausstellung diugen. Hr. Trautwein alldort, so wie mein Sohn in Cöln, werden sich alódann erst zum Stich desselben entscylie- ßen, falls das Blatt Beifall findet und die Heraus- gabe verlangt. wird. Kunstfreunde, die nur einige Kenntniß und Gelegenheit haben, mein Original zu sehen, werden sih überzeugen, daß der Anfang von 4—5 Zeilen meiner Bearbeitung schon viel mehr Zeit zum Graviren erfordert, als Andere laut ihrer Anzeige nöthig haben, um das ganze Testament nebst Königl. Erlaß auf Einem Tableau zu Stande zu bringen.

dem Cap bei Crefeld, 3. Aug. 1840. e E z a. Heinrigs,

Allge-meine

Vreußische Staats-Zeitung.

Berlin, Sonntag den 1Zten

Inb alt

Nuß: m, Pol. Wars Kaiserlicher Schug u. Pfl ußl, u. Pel. arschan. Brief. (Kaiserlicher ug u. Pflege der Wissenschaft.) i

Frankr. Dts Fortdauer der Unruhen. Stand der oriental. Vagétegen eiten. Fortsey. des Prozesses ‘der Lafarge. Börse. (Große Bewegung.) :

Großbr. u, Jrl, London. Oriental. Frage. Folgen des Kriegs- geschreis in Franfkreih. O'’Conuell's Repeal-Agitation wirkt we- nig. Chartistische Andachtshäuser. Verhaft. von Engländern und Amerikanern in Kalifornien.

Niederl. Amsterdam. Weichen der Course.

Belg- Abreise der Königin nach Osiende.

Dán. Altona. Aus Díthmarschen.

Deutsche Bundesst. Luremburg. Geh. Rath Hassenpflug nach dem Bade gereist.

Schweiz. Zürich. Vorgang in Lachauxdefonds. Sefktenwesen im Berner Oberland.

Gríiech. Note Reschid Paschas. Junere und auswärtige Angele- genheiten.

Türkei, Smyrna. Flotten-Bewegungen.

Inland. Königsberg. Eröffnungs-Dekret uud Landtags-Abschied des Preuß. Landtages.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages,

Se. Königl. Hoheit der Prinz Waldemar ist von Schlo Fischbach in Schlesien hier eingetroffen. G

Der bisherige Ober -: Landesgerichts - Assessor Uhse ist zum Justiz-Kommissarius für die Untergerichte in dem Kreise Pillkal- len, mit Anweisung seines Wohnsißes in Pillkallen, bestellt und zugteich ihm einstweilen die Praxis in den Kreisen Gumbinnen und Stallupdnen gestattet worden.

Der Friedensrichter Klemens Schüller zu Andernach ist zum Notar für den Friedensgerichts-Bezirk Elberfeld, mit An- weisung seines Wohnsißes in Elberfeld, ernaunt worden.

Bekanntmachung.

Damit den jeßt überhand nehmenden Éintcatintden von Ge? nständen aller Art ohne vorherige Allerhöchste Genehmigung chranken geseßt werden, haben des Königs Majestät mittelst

Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 31. Juli d. F. zu befehlen ge- ruht, daß die deshalb bereits früher erlassenen Warnungen von neuem in Erinnerung gebracht werden sollen.

Demgemäß Gade ich wiederholt auf die unter dem 11. März 1836 in dem Amtsblatte der Regierung zu Potsdam de anno 1836, Seite 69 und 301, und in dem der Regierung zu Frank- furt a. d. O. von demselben Jahre, Seite 79, zur dfentlichen Kenntniß gebrachte Verfügung ad 6 aufmerksam, nah welcher:

die Einsendung von Kunst - Produkten, Manufaktur - Sachen,

Büchern und Musikalien an des Königs Majestät niemals ohne

vorherige Anfrage und darauf ertheilte Allerhöchste Genehmi- gung erfolgen darf, und wenn leßtere fehlt, dergleichen Sachen den Einsendern ohne Bescheid auf ihre Kosten zurückgesendet werden sollen. )

Berlin, den 8. September 1840.

Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg. von Bassewik.

Bekanntmachung Am 14. Oktober d. J. Vormittags um 11 Uhr werden im großen Konferenz-Saale des Seehandlungs-Gebäudes unter Zu- ziehung von zwei Notarien und zwei vereideten Protokollführern planmäßig 108 Serien, enthaltend die Nummern der am 15. Ja- nuar künftigen Jahres zur Ablösung gelangenden 10,800 See- andlungs-Prämien-Scheine gezogen und hiernächst durch die hie- gen dffentlichen Blätter bekannt gemacht werden, wovon wir das

betheiligte Publikum hiermit in Kenntniß sehen.

Berlin, den 28. August 1840. General-Direction der Seehandlungs-Societät. (Gez.) Kayser. Wenßel.

_Im Bezirke der Königl. Regierung zu Arnsberg is der Pfarrer Tan Padberg aus Hil feld zum Pfarrer der katholischen Gemeinde in Schwelm ernann worden; u Köln is der bisherige Rektor Peter Kreukber bei de ilialkirhe in Birk zum Pfarrer bei der dort neu errichtete arrkirhe ernannt worden; zu Düsseldorf ist der Predigtamts - Kandidat Friedrich Theodor Wilms zum evangelischen Pfarrer in Schermbeck er- nannt worden.

E L E - r

Angekommen: Se. Excellenz der Erb-Ober-Land-Mund- schen. im Herzogthum Schlesien, Graf Henckel von Don- ners arck, von Breslau.

A g reist: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Com- e * Garde-Znfanterie, von Rdôder, nach Stargard.

70

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen. Warschau, 7. Sept. Daß die jeßige Anwesenheit des Kaisers auch fúr die Polnische Jugend erfreulich und deff

nungsreih ist, läßt sich aus Folgendem abnehmen: Am 1sten d. M. besuchte der Kaiser in A na des Feldmarschalls und

des Ministers der Aufklärung das Gouvernements-Gymnasium im Kasimirschen Palais, und äußerte laut sein Wohlgefallen an der edeln Haltung, Offenheit und Bildung der Polnischen Ju- gend. Auf die Einladung, die im ersken Stock befindliche Biblio- thek zu besuchen, erklärte Se. Majestät: „Ich habe sie arm gemacht, Jch muß sie erst wieder reih machen , ehe Jch sie wie- der betrete.“/ Auch soll dem Naturalien- Kabinet der Elephant, der zum Transport nach Kiew seit geraumer Zeit {on reisefer- tig war, verbleiben; e gen ist ein Transport von 13,000 Bü- chern für die Bibliothek zur See úber Danzig nach Warschau bereits unterweges. Bei dem Einzuge der Kaiserlichen Familie präsentirte der Kaiser selbs derselben die bei Lazienki versammelte Schuljugend, und ließ zu den auf dem dortigen Junsel-Theater aufzuführenden Schauspielen untex die jungen Leute 300 Billets

[ austheilen; glcich darauf wurde au der Befehl ertheilt, jeden

nah der Vorschrift gekleideten Studenten in das Theater auch ohne Billet einzulassen. Den Tag darauf bestätigte der Kaiser mit Vergnügen den von dem Minister der Aufklärung, Herrn von Uwaroff, vorgelegten Plan des dritten und zwar technischen Gymnasiums zu arschau. Auch sagt man, daß der Kaiser bei seinem Aufenthalte in Lazienki das allgemeine Schul-Reglement, so wie noch andere Verfügungen in dieser Hinsicht, bestätigt hat.

Frankrei.

Paris, 7. Sept. Ueber die fortdauernden Unruhen in Paris berichtet ein hiesiges Blatt Folgendes: „Die Zusam- menrottirungen der Ma peter haben diesen Morgen seit elf Uhr eine ernstliche Wendung in dem Faubourg St. An- toine angenommen, und die Laden Jnhaber sahen sih, in Vor- aussehung einiger Unruhen, genöthigt, zu schließen. Die Tam- bours der National-Garde sind den ganzen Morgen hindurch damit beschäftigt gewesen, Billets in jeder E aten umherzutragen.

September

die hin man den Traktat vom 15. Juli geschlossen habe. Bis jeßt habe man nicht damit reussirt, und somit lauten also bis jekt die Nachrichten aus Jens giustis. Der Constitutions- nel schließt: „Zwischen diesem Versuch zur Aufwiegelung Sy- riens und direkteren und E Gers Zwangs-Maßregeln liegt ein ungeheuerer Raum. ird man ihn zu überschreiten wagen? Wir wissen es nicht. Aber da das zuerst angewandte Mittel ins- besondere den Zweck hatte, die Anwendung äußerster Mittel zu vermeiden, so darf aus dem, daß man zu der mindest gefährden- den Maßregel griff, nicht geschlossen werden, daß man nicht vor gefährlicheren Entschlüssen Ee wird.“

Das Journal des Débats enthält einen Artikel, hinsihts der orientalischen Frage, des Jnhalts, daß die Regierung, dent von dem „Moniteur“/ gemeldeten Thatsachen gegenüber, nit unthätig bleiben könne. Besonders wundert sich aber dieses Jour- nal darüber, daß der Commodore Napier bereits am 14. August die Aegyptischen Behörden aufgefordert habe, Syrien zu räumen, da doch erst am I1ôten die Notification des Londoner Traktats an den Vice-König vorgenommen worden sey.

Die ministerielle Revue de Paris enthält einen Artikel, welcher, nachdem er die Mission des Herrn Walewski nah Alexandrien dahin angegeben, daß derselbe nur dem Pascha „nüt- liche Rathschläge haben geben sollen, wie er Vorsicht mit einer festen und imposanten Hastung vereinige‘/ úber die Entschlusse des Vice-Königs folgenderweise berichtet: „Er weiß, daß Frank- reih in diesem Augenblicke niht im Einklanae mit ihm handeln fann. Er wird den Augenblick abwarten, wo es glaubt, einen thätigeren Antheil an dem großen Streite, welcher im Werke ist, nehmen zu müssen. Er wird nicht angreifen, sondern auf der Defensive beharren; aber er wird marschiren, wenti eine Türkische oder Russishe Armee aus Kleinasien rückt und den Taurus überschreiten will; er wird marschiren,

Ein Piket von jeder Legion ist kommandirt worden. 2'/, Uhr. f wenn Englische Schiffe Türkische oder Russische Trup-

Jch komme so eben aus dem Faubourg St. Antoine, von dem man behauptete, daß dort ein ernster Kampf zwischen den Trup- pen und den Arbeitern stattgefunden habe. Bis jeßt hat daselbst keine Unruhe stattgefunden, aber es herrscht in diesem Quartier eine außerordentlihe Gährung. Von der Kirche St. Paul in der Rue St. Antoine bis zur Barrière de l’Etoile stehen die Ar- beiter in so dichten Haufen, daß man kaum durchkommen kann. Man kann dieselben dreist auf 50 60,000 schäßen. Man hat behauptet, gegen 1 Uhr sey ein Versuch gemacht worden, einen Omnibus und einen Brauerwagen abzuspannen, um Barrikaden zu errichten, aber die Truppen waren stark genug, um diejenigen zu verhaften, die sh an die Spiße einer solchen Gewaltthätigkeit gestellt hatten. Uebrigens vernimmt man von diesem außerge- wöhnlichen Maufes fein revolutionaires Geschrei. Patrouillen der Munizipal-Gardé und der Linie durhziehen den Faubourg und verhindern die Arbeiter, sich truppweise zu ordnen. Auf dem Ba- stille-Plaß ist ein Munizipal-Gardist an die Thür jedes Wein- händlers gestellt, um die Arbeiter vom Eintritt in das Haus ab- zuhalten. 3!/, Uhr. Der Generalmarsh wird in allen Quar- tieren von Paris geschlagen. Man sagt, eine Bande von 20,000 Arbeitern, mit einer rothen Fahne an der Spibe, begebe sich nach der Halle. Jn den Straßen St. Denis, St. Martin und in den anliegenden Straßen schließt man die Läden in aller Hast. Es bilden sich Zusaramenrdttirungen in den Quartieren des Hô- tel de Ville und an verschiedenen Barrièren. Diese Details er- regen für den Abend große Besorgniß. Aber wir können hinzu- fügen , daß die Behörde kräftige Maßregln getroffen hat, um je- den ernstlichen Versuch von Unordnungen zu unterdrücken. Die Regierung hat in allen Dörfern der Umgegend von Paris nach- sehen lassen, um daselbst mehrere Kavallerie-Regimenter unterzu- bringen, die heute von Fontainebleau erwartet werden. Auch wissen wir, daß die Polizei davon unterrichtet war, daß die Ar- beiter beabsichtigten, heute Lärm zu machen. Die Zahl der bis jeßt verhafteten Îndividuen ist bedeutend. Die National-Garde der Banlieue ist zusamnienberufen worden und hält die Barrièren be- seßt. 5 bis 6 Linien-Bataillons und 2 Eskadrons Kavallerie sind auf dem Carrousel-Plabe aufgestellt. Die in der Nähe der Tuile- rieen stationirten Truppen stehen vollständig gerüstet bereit, ver- lassen indeß die Kasernen nicht.“/

Alle ministeriellen Journale bekennen heute, daß die

neue Note Palmerston's nur eine Wiederholung der vagen Re- densarten sey, die derselbe in seiner Rede an das Parlament ge- richtet habe. Die Note scheint das Kabinet ABbrRende zu haben, daß man sich ernstlich zum Kriege vorbereiten müsse, denn nach zweimaligem Kabinets-Conseil, deren jedes 5 Stunden dauerte, sind nach allen Seiten hin Befehle erlassen worden, die Rüstun- gen in unseren Häfen zu, beschleunigen und unsere Armee bal- digst auf den Kriegsfuß zu bringen. Der Constitutionnel enthält hinsichts jener Note, die man als eine Lösung aller Schwie- rigkeiten der orientalischen Frage ansehen wollte, die Erklärung, daß dieses Memorandum nur eine ausgedehntere Wiederholung esjenigen sey, welches die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ mitgetheilt habe. Dieses Memorandum sey in sehr anständigen Worten abgefaßt, aber es ändere in der Hauptsache nichts. Die Regierung habe dieses Memorandum in keiner Weise hervorge- rufen, und wenn der König der Belgier unter Anderen sih zum Vermittler in Windsor hergegeben, so sey solches aus eigenem Antrieb und nicht in Aufforderung Frankreichs geschehen ; Frank- reih mache Niemanden Vorschläge, Frankreich warte und fahre fort, seine Vorsichtsmaßregeln zu treffen. é

In diesem Augenblick sollen alle direkten Beziehungen des Conseils-Präsidenten zu den Botschaftern von Oesterreich , Ruß- land, Preußen und England eingestellt seyn.

Der Constitutionnel meint, daß wenn auch die Demon- strationen des Commodore Napier zu Beirut als der Anfang der Feindseligkeiten gegen Mehmed Ali angesehen werden kdnnen, man daraus doch nicht den Schluß ziehen dürfe, daß, wenn solchè Maßregeln ungenügend, wie sie es denn in der That bis zu die- sem Augenbli seyen, man zu den äußersten greifen werde. Je- ner erste Akt der Feindseligkeiten sey nur aus denk Grunde ger schehen, um die Jnsurrection des Libanon wieder zu erregen, auf

pen an der Syrischen Küste ausseßên;, er wird marschi- ren, wenn vor dem Hafen von Alexandrien eine Hans dels-:- und polítishe Blokade aufgestellt und ihm jede Communication mit der Syrischen Küste zur See ab- geschnitten wird. ““

Herr Berryer is gestern in die Conciergerie gelassen weden, wo er eine lange Unterredung mit Louis Napoleon gehabt hat. Die Quotidienne versichert, Herr Berryer sey von dem Prin- zen \hriftlich aufgefordert worden, ihn vor dem Pairshofe zu vertheidigen und habe diese Mission des Vertrauens unter der Bedingung angenommen, daß ihm der Prinz die ganze Unab- hängigkeit seiner Meinung lasse.

Prozeß der Madame Lafarge. Sitzung vom 4. Septem- ber. Der Präsident zeigte beute bei Eröffnung der Sizung ati, daß er beabsichtigt hätte, zuerst die Zensen über die-Thatsachen der Mora- Lität je vernehmen, aber er fey benachrihtigt, daß Madame La- farge Mutter zu unpäßlich sev, um beute an den Debatten Theil zu nehmen. Er begann hierauf das Verhör mit Herrn Lespinas, Di- reftor des Gesits von Pompadour und ein Hausfreund der Familie Lafarge. Er sagte in folgender Weise aus: „Fch kam am 12. Fanuar zu Herrn Lafarge, um mich nach seinem Befinden zu erkundigen. Fch lied wohl eine halbe Stunde dort, aber ih habe nichts bemerkt, was irgend mittheilenswerth wäre; später habe ih viele Dinge sagen hören, aber an dem Tage meines Besuches habe ich, wie gesagt, nichts be- merft. Herr Lafarge war sehr leidend, und fonnte nicht mit mir spre- chen; ich drückte ihm die Hand, er sprach feine Silbe. Die Ange- flagte schien sehr traurig. Lafarge war ein schr guter Mensch, der seine Muttter und Schwester mit der größten Aufmerfsam- feit und Liebe behandelte. Er war der Dread Aller derer, die mit ihm umgingen und sehr thätig in seinem Geschäfte.“ Dex General-Advofkat: „Wir hatten diesen Zeugen, der Lafarge und seine Familie genau fannte, vorladen lafsen, weil fich das Gerücht ven einer Absicht verbreitete, die hoffentlich niht ausgeführt werden wird. Es hieß, man würde mit einer abscheulihen Gegen - Anklage auftreten. (Bewegung der Aufmerksamkeit.) Es hieß, man würde ein Mitglied der Fantilie der Dergiftunz beschuldigen. Deshalb haben wir diesen Zeugen über das Verhältniß des Herrn Lafarge zu seiner Mutter und zu seiner Schwester befragt. Herr Paillet: „Jch habe nur eine Bemerfung zu machen. Man spricht von Gerüchten, die verbreitet worden wären. Wenn Jemand das Recht hat, sich lder Verbreitung von Gerüchten zu beflagen, so ist es sicherlich die Angeklagte. Die Xury wird sich davon überzeugen.“ Der nächsle Jeuge war Herr Bar- dou, Arzt des Herrn Lafarge. Aus seiner Aussage geht hervor, daß er, so wenig wie die Aerzte, die er binzugezogen habe, während des Verlaufes der Krankheit auf den Verdacht der Vergiftung ge- fommen wäre. Es heißt in seiner Aussage unter Anderem: „Jch weÜte an dem Tage, wo ich die Nachricht von dem Tode des armen Lafarge erhielt, nicht nach Glandier gehen, weil ih unwobl war, und die traurigen Auftritte, die mich dort erwartet hätten. fürchtete; ader auf dem Wege zu einem anderen Kranken begegnete ih dem Königl. Pro- furator, der sih auf Gerüchte von Vergiftung, nach Glandier begeæd Jch drückte mein Erstaunen aus und sagte: Es unmbali daßer vergiftet worden isi, man hat Sie ode Zweifel getäuscht Es wäre sehr traurig, wenn irgend cin Enthufiaß jener Familie die- selbe leihtsinnig in eine so furhtbare Sache verwickelte.““ Der Kb: nigliche Prokurator fragte mich, ob ih os nicht für zwo#m&ßia erachte ¿hn zu begleiten, um der Leichenöfnung deizuwodnen. Anfangs lehnte ich es ab, aber ich änderte meinen Entschluß, und begab mih na Glandier. Dort erfubr ih von medreren Personen. und namontli von einem meiner Kollegen Dinge, die meine Uederzeugung ers schütterten.*“ Der Jeugeerzädlt fodann ausfüdrlichdie angestellten chomi- schenUntersuchungen, denen er deigewodnt bade, und dre alsNesultat gcireert dätten, daß fich fowodi im Magen dos Herrn Lafarge als ün verschis- denen ibm dargereihten Speisen Arsenik vorgefunden bade. Ans den übrigen Aussagen des Arztes ist nur noch die deranszubeben, daf Ma- dame Lafarge nicht deimlich, fondern in Gogenwart der Familie Tin Arsenik-Necept von idm verlangt dade. Gleich darauf ward Tin A7 derer Arzt, Herr Julius Leädinas, vernommen, der er am 13ten Yanuar, also einen Tag dor dem Tode des Herrn Lafarge, derdoigedolt worde. Diesem war von der Mutter und der des Vertr» denen soglei der Verdacht der Veraïstung mitgetdeïlt worden. Er iw:à diese Jdee überall destätigt gefunden daben. Unter Underng zädlte er, daß er în der Komode der Madame Bause n A DLNen un wegen e n aeg D wagte gp * il selde auf galüdende Koblen geworfen enen A hadeer u daridieen geglaudt dâtte, einen Tdeti dESUNRIORDRLS E Ln _Bodentas em Juftractiondréchter später üdergeden. Der Präsdent: «