die férmlichsie Weise diesem Glaubens-Bekeuntniß, welchem dem so oft dia Ee ihrer Politik angemessen ist, beitrete. Wenn, wte ih zu hoffen Ursache habe, die Kabinette von Wien, St. Petersburg und Berlin in gleicher Weise auf ähnliche Mittheilungen, die ih h: nen ¡ufommen lassen werde, antworten, dann wird der Zweck, den die
Negierung des Königs sich vorgesteckt hat, erreicht seyn. Empfangen
Sie :c. Unterz. Der Marschall, Herzog von Dalmatien.
1). Memerandum, zugestellt dem Viscount Palmer-
ston von Herrn Guizot am 24. Juli 1840. Frankreich hat
sets gewünscht, in der orientalischen Angelegenheit in Uebereinstimmung
u bleiben mit Großbritanien , Desterreih, Preußen und Rußlank.. Die Richtschnur seines Benehmens war nie eine andere, als das Ju- teresse des Friedens. Nie hat 0s die ihm gemachten Vorschläge anders beurtheilt, als aus einem allgemeinen Gesichtspunkt, und nie aus dem Gesichtspunft seines Privat: Interesses. Denn feine Macht in höherem“? Grade uneigenaügig im Orient. Aus diesem Gesichtspunkte hat Frank- reich alle Maßnahmen als schlecht berechnet betrachtet, welche dahin gingen, Mehmed Ali durch Waffengewalt die. Theile des Osmanischen Reichs zu entreißen, die er gegenwärtig inne hat. Frankreich ist über- zeugt, daß dies uicht gut für den Sultan wäre, denn man würde trach- ten, ihm zu geben, was er weder verwalten ne behalten könnte. Es ist nicht weniger überzeugt, daß das auch nicht gut wäre für die Tür- fei überhaupt und die Aufrechthaltung des Europäischen Gleichgewichts : denn man würde ohnc Gewinn für den Ober-Lehensherrn einen Vasal- len schwächen, der mächtig mitwirken könnte zur gemeinschaftlichen Ver- theidigung des Reichs. Gleichwohl if dies nur eine Systems-Frage, über die es manche verschiedene Anfichten geben fann. Allein aller- meist hat sih Franfreich gegen jedes Verfahren ausgesprochen, das die Anwendung von Gewalt mit sich brächte, weil es sich die Mittel nicht flar zu machen vermochte, welche den fünf Mächten zu Gebot ständen. Diese Mittel schienen ihm entweder unzureichend oder noch unheilvoller als der Zustand der Dinge, dem man abhelfen wollte. Wie Frankreich Über diesen Gegenstand dachte, so denft es noch, und es hat einige Ur- sache zu glauben, daß diese Meiung nicht ausschließlich die seinige sey. | Uebrigens hat man in den leßten Zeitumständen feinen bestimmten Vorschlag gethan, über welchen es si hätte zu erklären gehabt. Man darf daher fein Mißwollen darin erblicken, daß es außer Stand ift, der Entschließung beizutreten, welche ihm England ohne Zweifel im Namen der vier Mächte mitgetheilt hat. Aber zum Ueberfluß, obne | [Ses bei der Frage zu verweilen, welche aus einem solchèn Verfahren | insichtlich seiner erwachsen fönnte, erflärt Franfreich von neuem, daßes für | nicht sehr überlegt und flug hielte eine Politif, welche Beschlüsse faßte, | und die Mittel nicht wüßte, sie zu vollziehen, oder nur unzureichende | und gefährliche Mittel. Die Yusurrecteon einiger Völkerschaften des | Libanon is ohne Zweifel die Gelegenheit, die man glaubte ergreifen qu j müssen, um die Vollziehungsmittel zu finden, die sich bis dahin nicht | gezeigt hatten. Jf das nun ein sehr glückliches Mittel, ersprießlih zu- ‘ mal für das Türkische Reich, wenn man so gegen den Vice-König auf- | tritt? Man will ein wenig Ordnung und Gehorsam in allen Theilen | des Reichs herstellen, und Lis daselbsi Empörungen, fügt zu der allge- | meinen Unordnung, über welche alle Mächte im Jntresse des Friedens | flagen, neue Unordnungen hinzu. Und würde es ein so Leichtes seyn, diese Völkerschaften der Pforte zu unterwerfen, nachdem man sie gegen | den Vice-König aufgewiegelt? Diese Fragen sämmtlich find ganz ge- ' wiß noch nicht gelöst. Wie aber, wenn dieser Aufstand unterdrückt wird, : wenn dèr Vice-König von neuem Syriens gesicherter Uer, und darum ' uur gereizter und beredungsschwieriger ist, weun er auf die Aufforderungen | mit positiven Weigerungen antwortet, welches werden die Mittel der vier Mächte alsdann seyn? Sicherlih werden diese Mittel, wonach : man seit einem Jahre sucht, nicht über Nacht entdeckt worden seyn,
und man wird sich selbst eine neue Gefahr, die ernsteste von allen, ge- ! hafen haben. Der Vice- König erbittert durch die Mittel, die man
gegen ihn anwendet — der Vice- Kbnig, den Frankreich zurücthalten
alf, fann den Taurus überschreiten und abermals Konstantinopel be- drohen. Was werden die vier Mächte wiederum thun in diesem Fall? Welches wird ihre Art seyn, in das Reich einzudringen, um dem Sul- tan dort beizustehen? Franfreich denft, daß man da der Unabhän- gigkeit des Osmanischen Reichs und dem allgemeinen Frieden eine Ge- fahr bereitet hat, die weit schlimmer is als die, mit welcher sie bedroht waren durch den Ebrgeiz des Vice-Königs. Sind all diese Möglichkeiten, die aus dem Verhalten entspringen fönnen, das man gefolgen will, nicht vorgesehen, so hätten die vier Mächte eine sehr dunkle und flippenvolle Babn eingeschlagen. Sind sie dagegen vorge-
sehen, so müssen die vier Mächte Europa davon in Kenntges uen, und voraus Frankreich, das sich, stets dem gemeinsamen Zweck beigefellt hat, und dessen moralishe Mitwirkung sie auch heute begehren, dessen Einfluß in Alexandrien fie anrufen. Die moralische Mitwirkung Frank- reichs bei einem gemeinschaftlichen Benehmen war von seiner Seite eine Verpflichtung. Sie ist das nicht mehr in der neuen Lage, in wel- che sich die Mächte scheinen verseßen zu wollen, Frankreich kann fort- an nur durch das beslimmt werdén, was es dem Frieden, was es sich selbst schuldig ist. Das Benehmen, das es unter den ernsten Umstäuden be- obachten wird, in welche die vier Mächte Europa gebracht haben, hängt davon b, welche Lösung die Fragen erhalten werden, die es angedeutet hat. Juumer aber wird der Friede und die Aufrechthaltung des gegen- wärtigen Gleichgewichts der Europäischen Staaten sein Augenmerk, alle seine Mittel werden diesem doppelten Zweck gewidmet seyn.“
Großbritanien und Jrland.
London, 12. Sept. Gestern hielt die Königin, deren Un- päßlichkeit nur eine ganz momentane gewesen zu seyn scheint, in Schloß. Windsor eine Geheime - Raths - Versammlung, in welcher Prinz Albrecht als Mitglied in den Geheimen Rath aufgenom- men und vereidigt wurde. Auch ward in dieser Sibßung ein neues Siegel für das nunmehr vereinigte Kanada von Zyrer Majestät genehmigt.
Der Globe hält es für sehr überflússig, daß in Belgischen Blättern darüber gesprochen werde, welche Partei im Falle eines Kontinental-Krieges von Belgien ergriffen werden müsse. ¿Man scheint dabei’, sagt das Englische ministerielle Blatt, „„die Be- dingungen der Errichtung dieses Königreichs vergessen zu haben, obgleich dasselbe erst vor kurzem gebildet worden is. Der „Jn- dependant'“ beantragt, in Erwiederung auf einige übereilte Vor- {läge anderer Blätter, daß Belgien, im Falle eines Krieges, den Mächten, welche kontrahirende Parteien des Vertrags vom April 1839 seyen, erklären solle, daß Belgien entschlossen wäre, neutral zu bleiben. Als ob eine solche Eréläárung ein großes Ver- dienst hätte. Als ob für Belgien in dieser Angelegenheit eine Wahl bliebe: Die Brüsseler Blätter scheinen ganz vergessen zu haben, daß durch Artikel 7 des Vertrags von 1831 und durh Artikel 7 des Vertrags von 1839 Belgien verpflichtet ist, eine eivige Neutralität einzuhalten. Unsere Belgischen Freunde wür-
den wohl daran thun, wenn sie die Verträge, denen sie ihre neue Existenz als ein unabhängiges Volk verdanken, etwas sorgfältiger
udiren wollten; und man darf wohl hoffen, daß sie nicht die
bsicht haben, diese Verträge dur Aufgebung dieser pflichtmäßi- gen Neutralicát oder durch irgend eine Mnlariebuna ihrer natio- nalen Selbstständigkeit zu verleßen oder verletzen zu lassen.“
Die Tímes berichtet nah Privatbriefen aus Konstantino- |
pel, das Französische Manifest an die Pforte sey in so starken Ausdrückcken abgefaßt, daß es nur verleben könne. Frankreich drohe, wenn die Pforte der Convention beitrete, mit ewiger Feind- schaft und mít kräftigster Unterstüßung des Pascha's.
Neulich traf in Sheerneß der
„„Howe“/ von 120 Kanonen segelfertig zu machen. Um 1!/
Mittags begann die Arbeit.
efehl ein, das Linienschiff Uhr
Der Dreidecker ward in das Hafen-
Bassin und von da auf eines der Trocfèn-Werfte gebracht, mit ord.
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pferbeshlag ausgebessert, und schon am Abend war das Schiff segelfertig. Man spricht auch von Flottnachung des Schiffes
Chatham“, das erst einmal, in dem lebten Kriege mit Nord- Á erifa, aktiven Dienst geleistet hat.
#4! Aus Plymouth und den anderen Seehäfen wird Klage über
e Zahl der Marine-Soldaten geführt, deren Ver- ast unabweislih erscheint. Neulich sandte die Admira- n Befehl nah Plymouth, daß 6 Offiziere und 125 Mann
r den Dienst im Mittelmeere eingeschifft werden sollten; man onnte aber nur 40 Mann aufbringen, Und der Befehl mußte unausgeführt bleiben. - Auf den meisten Schiffen soll die Mann- schaft sehr unvollzählig seyn. ;
Gegen die Beschuldigung des Standard, daß die katho-
lische Geistlichkeit in Jrland die Anstifterin der ganzen jüngsten Repeal-Bewegung sey, nimmt die Morning Chronicle diese Geistlichkeit in Schuß und macht dabei mit Hinsicht auf eine Acuße- rung O'Connell's folgende Bemerkungeh: „Die Geistlichen in Jrland sind, wie wir zuversichtlich glauben, keine solche Thoren, daß sie wähnen sollten, eine Trennung Jrlands von Großbrita- nien lasse sih so leicht bewirken, wie die zwischen Holland- und Belgien. Belgien war. doppelt so volkreich als Holland, Groß- britanien is doppelt so volkreich als Jrland — dies sind keine kleine Unterschiede, um nicht von dem noch schlagenderen Mißver- hältniß in Bezug auf den Wohlstand zu reden. Großbritanien wird nie ín die Auflösung der Union willigen, sie könnte ihm nur mit der Degenspibße entrungen werden. Der bloße Versuch jedoch würde beide Jnseln in das grdßte Unglück stürzen... Blut in Strd- men würde vergossen “ werden, und die Rückkehr des Friedens würde nimmermehr Rückkehr der Wohlfahrt seyn. er kann ohne Schrecken an die langen Jahre des Elends denken, die noth- wendig im Gefolge der unterdrückten Rebellion erscheinen wür- den. Nein, die Priester können sich niht den Gedanken einer durch Gewalt zu bewerkstelligenden Trennung beikommen lassen, und dies wäre doch die einzige Art, wodurch sie möglicherweise erreicht werden könnte.“ Die Chartisten zu Stockport haben dieser Tage in einer Versammlung si gegen die Agitation für Aufhebung der Korn- Gesebe erklärt, weil deren Zweck bloß dahin gehe, die Landwirthe und die Arbeiter in gleichem Maße zu beeinträchtigen und die selbstsüchtigen Zwecké der Reichen zu fördern.
- Der Sun meldet, er habe von hôchst glaubwürdigen r sonen, die mehrere Jahre in Indien gelebt, die zuverlässige Mit- theilung erhalten, daß noch E Abkömmlinge der alten Chi- nesischen Herrscher:Dynastie in Nanking und dessen Nähe lebten. Es sey demnach, meint dieses Blatt, sollten- die Umstände das Aeußerste ndôthig machen, gar niht unwahrscheinlih, daß man das zu Gunsten Schach Sudschah's befolgte System auch in China anwenden und den Tartarischen Souverain des Thrones entseben werde. in Dubliner Blatt spricht von einer großen und wichtigen Verbesserung der Eisenbahnen, die von einem achtbaren Jrländer entdeckt worden sey, und die ín kurzem alle jebt gebräuchlichen Eisenbahn- Systeme verdrängen dürfte. „Wir vernehmen“, sagt dies Blatt, „daß Eisenbahnen nach dieser Erfindung beinahe für die bloßen Zinsen des Geldes gebaut werden könnten, welches sie jeßt fosten. Der Plan ist einem tüchtigen Ingenieur unserer Stadt, Herrn Gregory mitgetheilt worden, und derselbe hat ihn hôchlich gebilligt; der Erfinder ist. jeßt mit Vervollklommnung der Details beschäftigt, während 2er die ndthigen Vorkehrungen trifft, um sich die Erfindung. durch ein. Patent zu sichern.“
Eíne Belgische Kommission, an deren Spiße der Graf
Zustand des Flachses und des Leinenhandels in Jrland, bei wel- chem Belgien vorzüglich E ist, auf das E zu un- tersuhen und der Belgischen Repräsentanten - Kammer darüber Bericht zue rstatten.
Von dem kürzlih vorgenommenen Verkaufe des Grund- Eigenthums des Lords Ormonde mußten nicht weniger als 15,750 Pfd. Sterling Abgaben an die Verwaltung der indirek- ten Steuern gezahlt werden. g f
Graf Grey is , seit er 1834 aus der Verwaltung austrat, nur fünf- oder sech8mal im Oberhause erschienen. Der Graf, welcher jebt 74 Jahre zählt, bringt seine Tage in dem Schoße seiner Familie auf seinem Landsibe zu, kommt selten nah London und nimmr überhaupt an der Politik der Parteien wenig Antheil.
Für die Posten von T Bri nach Europa sollen ins künf- tige zur Aufbewahrung der Briefe und der Gepäcke nicht mehr lederne Felleisen, sondern eiserne Kisten verwendet werden, man glaubt, um die Papiere gegen die Ratten zu sichern, die mehr- mals große Zerstdruugen in denselben angerichtet haben.
Für die Branntwein-Breunereien ist die Entdeckung gemacht worden, daß Kartoffel-Mehl oder Kartoffel-Stärke durch gehdrige Gährung einen sehr reinen und wohlschmeckendèn Branntwein liefere. Hiesigen Branntweinhändlern wurden vör kurzem Pro- ben davon vorgelegt, welche selbst die Erfährensten unter ihnen faum von E E unterscheiden könnten, denn selbst der- Wein-Geruch des Cognacs war dur chemische Beimischun- gen nachgeahmt. Es sind bereits drei Brennereien dieser Art in Léridón angelegt worden. : : i
Die Reise von London. ber Dieppe nah Paris wird jebt in der kürzen Zeit von 27 Stunden zurückgelegt, während noch vor zehn Jahren der Weg von Calais nach Paris ‘allein 36 Stun- den erforderte. b;
In Mádras is die große. Kettenbrúcke zu Tschintandripett, als das 33ste Regiment Eingeborener darüber zog, um den Na- bob zu dem Grabe seines Vaters zu begleiten ,“ zusammengebro- chen, und 1 Subadar, 4 Havildars und 26 Mann sind dabei {chwer, mehrere Andere léichtek verwundet worden.
Niederlande.
Aus dem Haag, 12. Sept. Das neueste Bülletin über das Befinden der Erbpririzessîn von Oranien lautet folgenderma- ßen: „Wiewohl der gestrige Tag nicht so gut war, als der vor- hergegangene, so ist do heute der Zustand Jhrer Königl. Ho- heit zufriedenstellend. Der junge Prinz befindet sich wohl.“
Amsterdam, 13. Sept. Ungeachtet der kriegerischen Sprache einiger Französischen Blätter, ist man hier doch der Meoinnas, daß es vorläufig zu keiner Explosion kommen würde. Die Er- ‘eignisse im fernen Syrien und das Interesse des alten Mehmed
li fônnen unmöglich einen solchen Einfluß auf die gesundden- fende ae Bn der Franzosen üben, daß sie darum die Ruhe und das d ihres eigenen Landes auf das Spiel seßen wer- den. Auch hôrt man L der That, daß mitten unter dem an- scheinenden Kriegslärm von Seiten Frankreichs alle Unterhand- lungen fortgeseßt werden, um den Frieden zu erhalten, was ge- wiß nicht {wer seyn kann, da: das Land von außen gar nicht bedroht ist. Gleichwohl folgen unsere C Pariser Jm- puls, und 2!/,proc. iche Schuld stand heute 487 /z. :
allen seinen Masten, Kanonen und übrigem Material an
Das Wasser wurde mit Dampfmaschinen ausgepumpt, der Ku-
Das Schiff „Florenz“, geführt vom Capitain Rose, welches
d'Haine steht „ ist in Belfast eingetroffen, um den gegenwärtigen
mit Auswanderern von Rotterdam nach New - York abging, ist am 9ten v. M. auf ‘ der Höhe des Cap Nace untergegangen. Der Steuermann und 49 Personen von den Passagieren und der Mannschaft haben dabei das Leben verloren. :
Belgien.
Brüssel, 12. Sept. Vorgestern hat hier mit den gebräuch- lichen Solennitäten die Einweihung der neuen Kirche der nahen, von 2000 Einwohnern bevölkerterten Gemeinde Koekelberg stattge- funden. Die Ceremonie verrichtete der Kardinal - Erzbischof von Mecheln unter dem Hinzustrêmen einer großen Volksmenge. Das hiesige Post-Gebäude läßt jeßt große Räume zur Auf- nahme der Kollis 2c. einrichten, die auf der Eisenbahn befdrdert werden follen.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 8. Sept. Der Adelstand hat die Aufhebung der Bischofsstellen mit 70 gegen 14 Stimmen verworfen. — Jm Bürgerstande verweigerte, nach geschlossener Diskussion Über diese Frage, der Sprecher den Vorschlag zur Abstimmung als grund- gesebwidrig, worüber dem Constitutions - Ausschusse die Entschei- dung übergeben wurde. — Das Niederlags-Recht für den Hafen Slitd auf Gottland wurde nach warmen Debatten von eben die- sem Stande mit 26 gegen 17 Stimmen verworfen.
Stockholm, 11. Sept. Der Bauernstand hat durch Ac- clamation eine jährliche Pension von 2000 Rthlr. Banko für den Staats-Secretair Danckwardt bewilligt.
Der Staats- und Oekonomie-Auéschuß hat die Summe von 2000 Rthlr. Banko zur Verfügung des Königs gestellt, um da- für Schriften der Mäßigkeits-Gesellschaft vertheilen zu lassen.
Es heißt, daß dem Professor Grubbe das Departement der kirchlichen Angelegenheiten an die Stelle des Staatsraths Jhre, der je6t das Ministerium des Auswärtigen leitet, Übertragen wer-
den wird. Dänemarf.
Kiel, 10. Sept. Jhre Majestäten der Kdnig und die Ks- nigin werden zum 25sten hier erwartet, um sich am 28sten wie- der einzuschiffen. Zum Empfange macht dieses Mal auch diîe Stadt Kiel große Anstalten, jun Theil auf Rechnung der Stadt- Kasse, deren Einkünfte sehr beträchtlich sind. Der Herzog von Holstein - Glücksburg nebst Gemahlin Königl. Hoheit sind am 2Wsten d. M. vom Schlosse Friedrichsberg hier wieder eingetrof- fen, um die Allerhöchsten Gäste zu empfangen.
Der Englische Jngenieur Buck, welchen die Eisenbahn-Com- mittéen zu Kiel und Altona engagirt haben, ist in diesen Tagen hier gewesen. Derselbe wird von hier aus die projektirte Bahne- linie untersuchen, und demnächst sein Gutachten über die Ausfüh- rung und die Kosten erstatten. Dem Vernehmen nach sind in üungefährer Schäßung die Kosten einer Bahn von Kiel nah Al- tona auf sechs Millionen Bankthaler (4! /2 Millionen Rthlr. Preuß. Courant) angeschlagen; es ist jedo zu erwarten, daß bei näherer Prüfung der Anschlag um ein Beträchtliches geringer ausfallen wird.
Die Holsteinschen Landstände sollen ihr Gutachten darüber abgeben, ob sie die Aufhebung des Zahlen-Lotto's und der Kopf- Steuer gegen die Einführung einer Branntwein-Steuer für rath-
sam halten.
Deutsche Bundesstaaten.
— — Dresden, 14. Sept. Die Abwesenheit unseres Kd- nigs, der nur um Seine Königlichen Verwandten in Bayern zu besuchen und Seine Gemahlin abzuholen, die hiesige Residenz verlassen hat, wird kurze Zeit dauern.
Die hier eingegangene, Nachricht von Auflösung der Chem- niber Actien-Gesellschaft für Maschinenbauten hat hier eben \o viel Aufsehen, als Muth für die Unternehmer eines ähnlichen Vereins zu Uebigau gemacht. Leider werden bei Liquidation je- ner kaum 10 pCt. gewonnen werden.
Ungeachtet der Zeitungs-Nachrichten Über die Resultate der Reise des Kreis-Direktors von Falkenstein in Leipzig nah Müän- chen, scheint der Bau der Sächsisch- Bayerischen Eisenbahn nicht so schnell ins Werk geseßt zu werden, als man vermuthet und po den a! Leipzig ab nah Altenburg zu errichteten Abzeichen ofen durfte.
Die kleine Schrift des Mitgliedes der zweiten Kammer der E Stände- Versammlung, von Wakdorf, unter dem Titel: ¡¡Rechenschafts-Bericht an seine Kommittenten von den Verhand- lungen während der Sächsischen Stände-Versammlung 1839 — 1840“/ findet viele Leser und wahre Theilnahme für den- Autor wie für die Fortbildung jedes constitutionellen Systems. Es wäre zu wünschen, daß jedes Stände-Mitglied, insofern es in die stän- dischen Verhandlungen eingreift seinen Kommittenten gleiche Re- chenschaft öffentlich ablegte.
— — Leipzig, 15. Sept. Dem von Göttingen übersiedél- ten Hofrath Albrecht ist kürzlich eine bestimmte Professur an hiesiger Universität übertragen und die früher {hon bewilligte Besoldung bestätigt worden. j
Die seit mehreren Tagen eingetretene Herbst - Witterung ist bei abwechselndem Regenwetter und Sonnenschein eben so frucht- bar als angenehm, wenn schon die auswärtigen Wirthe nicht immer dabei ihre Rechnung finden. Der Gesundheits - Zustand ist sehr befriedigend, indem vom 5. bis 11. September 28 ge- storben und 30 geboren sind. |
Die Functionen eines bestimmten Chirurgen für - die ftädti- schen Kranken-Anstalten sind nah Dr. Kuhl's Tode dem Profesz sor Dr. Walther, der sich früher durch mehrjährige Reisen ge det und seit länger als 15 Jahren als tüchtiger Wundarzt be- währt hat, von dem hiesigen Rathe übertragen worden.
Die Kriegs-Nachrichten, die auch hier im Umlauf sind, ha- ben den Stand der Da Ds besonders der Oesterreichischen, wie den Cours der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Actien sehr nieder- gedrückt. Lebtere stehen zu 1013/, pCt. während die Einnahme für die Gesellschaft vom ®. bis 12, September 9421 Rthlr. 15 gGr. beträgt, worunter 7305 Rthlr. durch den Transport von 8265 Personen, und 2116 Rthlr. 15 gGr. durch den Gäüter- Transpert. Vom !. Oktober an wird um 7 Uhr früh und 2 Uhr Nachmittags von hier und Dresden gefahren, und soll nur in Riesa 10 Minuten angehalten werden. :
Maínz, 9. Sept. (A. Z.) Zu den Mandvern des Süd- deutschen Armee-Corps is von hier der Inspecteur der Preußi- schen Besabungen in den Bundes-Festungen, General-Major von Halleben, abgereist. Auch der General von Boëtstell, welcher nah vollbrahter Mission nah Stockholm zue Anzeige der Thron- Besteigung seinen früheren Wohnort Koblenz noch einmal besucht hatte, ist zu gleichem Zwecke hier durchgekommen.
In der lebten Nacht passirten drei Couriere diese Stadt,
von denen der eine sich nach Königswarth, der andere nach Wien
herrliches Lied: „Was ist des Deutschen Vaterland ?“/ welches
wohl’ erwarten, daß bei der Absti
und der dritte nah Wiesbaden begab, wo Kdnig Leopold jet verweilt. - Alle drei Couriere kamen von Paris. Der eine der- e erlaubte sich eine Mystification, indem er erzählte, daß ouis Philipp erschossen sey. Diese frivole Erfindung verbreitete sh mit Blibesschnelle in allen Kreisen, und hat große Bestár- zung erregt. Glücklicherweise haben die am Abend angekomme- nen Blätter alle Besorgnisse zerstreut. Die kriegerischen Aus-
ten haben bisher feinen Einfluß auf die Physiognomie unserer L Das einzige, was veranlaßt worden, ist:
undes-Festung geübt. h die Aufstellung von Signal-Kanonen gewesen. : Nach und nach vershwinden alle den Wein - Produzenten eigenthümlichen Besorgnisse, und die von den Weinhändlern ge- flissentlih verbreiteten edenfen über den wahrscheinlichen Ausfall der diesjährigen Weinlese. Die Witterung is während der leßten sechs Wochen so günstig gewesen, daß Quantität und Qualität alle Wünsche befriedigen werden. Die Aerndte in den Cerealien und Obstsorten ist Überaus reich ausgefallen, und da die Getraide- Preise-fih dessenungeachtet auf einer gewissen Höhe behaupten, so hat der Landmann Ursache, mit der Gegenwart zufrieden zu seyn. Der vorgerückten Jahreszeit ungeachtet, hat der Verkehr auf dem Nheine und auf der Eisenbahn sich nicht vermindert. Auch in den Bädern is die Frequenz noch groß.
— — Braunschweig, 13. Sept. Festlih war heute die Umgebung des Schillschen Grab- und Denkmals mit Blumen- Gewinden und den Bannern von Oesterreich, Preußen, Braun- schweig und Tyrol geschmückt. . Denn es galt die feierliche Ein- weihung des neben demselben erbauten Jnvalidenhauses und der mit den Bildnissen der Helden des Jahres 1809: des Erzherzogs Karl von Oesterreich, des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun- (GwegeOels, Andreas Hofer's, der ehernen Büste Ferdinand's von Schill und den Namen und Wappen seiner getreuen Offi- iere gezierten kleinen Kapelle. Eine unendliche Menge Men- chen e rfûllte schon vor dem Beginn des Festes den großen wü- ften Bis in dessen Mitte, gleich einer Oase, der blühende Gar- ten mit seiner Stiftung sich den Blicken darstellte. Während um 3 Uhr Nachmittags zum erstenmale das Geläute jener Glocke, welche in inniger Theilnahme Jhre Königl. Hoheit die Frau Kurfürstin von Hessen-Kassel dem ‘nale verehrt hatte, von der Kapelle herabtónte, seßte sih der Zug in Bewegung. An der Spibe desselben war das Herzogliche Hautboisten- Corps, nach diesem der einzuführende Jnvalide, Oberjäger Gottfried Möring, in der Uniform der dem von Schillschen Husaren - Regiment aggregirt gewesenen reitenden Jäger-Schwadron. Den Vetera- nen führten die beiden seit dem Jahre 1809 in den Reihen der Braunschweigschen Truppen dienenden Sergeanten Becher und Süirbrandt. Diesen folgten -der mit der Einweihung der from- men- Anstalt beauftragte Geistliche, Herr Pastor Fink, nebst dem aus Potsdam zu der Feier hergekommenen früheren Arzt im Schillschen Corps, Herrn Dr, Pusch, welcher schon vor Kolberg den verwundeten Helden in treuer Anhänglichkeit und unendliclhe S Liebe R und geheilt hatte und später, ihm folgend, bei DoÆF dendorf in Fran dsische Gefangenschaft gerieth. Jhunen {losen® sich an viele Offiziere der hiesigen Garnison und eine große "An- zahl von Civilpersonen. ; gekommen war, shwieg das Geläute und begann die hiesige Lie-Ÿ Gesang des Gedichtes Sr. Majestät des Königs Ludwig von ayern: ¡An die Deutschen am Jahrestage der Schlacht bei Ÿ Leipzig‘, welches der Enkel des unsterblichen Göthe, Walter von Göthe in Wien, zu der Feierlichkeit eigens komponirt hatte. Hier- auf sprah der Doktor Pusch Worte voll des tiefsten Gefühls. Sodann erscholl das Lied Alexander's von Blomberg: „Schill“ u dieser Feierlichkeit besonders für Gesang und Militair- Musik omponirt von unserem berühmten Landsmann Spohr in Kassel. Nach diesem Gesange weihte in einer Rede Herr Pastor Fink die fromme Stiftung ein und nahm dem Jnvaliden das Gelöb- niß der treuen und redlichen Erfállung der Pflichten seines neuen Berufs ab. Würdig und angemessen beschloß die Feier Arndt's
dertafel, begleitet von dem Gechoalien Hautboisten- Corps, den 4‘
unter Begleitung des ganzen Musik-Corps von den kunstgeübten Mitgliedern der zahlreichen Liedertafel gesungen wurde, s ein von dem Herzoglichen Kammer-Musikus Herrn Stdppler kom- ponirter Festmarsch. — Herrn von Vechelde, dem Stifter dieser vaterländischen Anstalt, war es, wegen eines Beinbruchs, nicht vergönnt, dieser {dnen Feier beizuwohnen.
S h weiz.
Aus der Schweiz, 9. Sept. (Schwäb. M.) Na der Verfassung des Kantons Aargau vom 6. Mai 1831 i i hiernach geltenden Grundsaße der Parität bestand der Große Rath aus 100 reformirten und -100 katholischen Mitgliedern. Auch in dem aus je 9 Mitgliedern bestehenden Kleinen Rathe und Ober- erichte sollten wenigstens 4 Reformirte und 4 Katholiken seyn. on der Gesammt- Bevölkerung von etwa 182,000 Einwohnern gehören indeß nur beiláufig 80,000 der katholischen Konfession an, und es war also natürlich, daß sih unter dem größeren Theile der Protestanten eine Opposition gegen dieses unter dem Namen der Parität bestehende System der Ungleichheit erhob. Dennoch hat sich der Große Rath, der am 1. September die seither sus- pendirten Verhandlungen über die Verfassungs- Revision wieder aufnahm und am ®ten beendigte, für die Beibehaltung der Pa- t 7 rän srâberen Weise, freilich nur mit der Mehrheit von Einer Stimme (Zl gegen 82) ausgesprochen. Es läßt ch nun i m di i Volke viele verwerfende Stimmen e fn nig i. o ben schon mehrere Miktglieder der Minderheit des Großen Raths förmliche ora aato ets gegen die beschlossene Parität eingegeben. Dennoch vermuthet man, daß um dey Erhaltung des Friedens willen der von der Mehrheit des Groß-Raths beibehalten Grund- saß auch von derjenigen des Volks sanctionirt werden wird.
Atalien.
Rom, 5. Sept. (A. Z.) Auf Antathen ' i der Papst nun. nicht, wie es früher bestimm E ee "Ge bürtéöfest der Madonna am Lten d. hierher kommen sondern in Castello so lange bleiben, bis die Luft sich dur einen erfrischen- den Regen abgekählt hat. Man scheint einen Rückfall des Fie- bers zu befürchten, welches hier dieses Jahr stark grassirt; bei dem vorgerückten Alter des Papstes zollt man daher allgemein dieser Vorsichts-Maßregel Beifall.
Der als Adjutant bei Sr. Königl. Hoheit Prinz Heinrich von Preußen an die Stelle des verstorbenen Generals von Lepel ernannte Major von Molière ist aus Berlin hier eingetroffen.
Neapel, 30. Aug. Diesen Vormittag wurde im hies Arsenal in Gegenwart der Königl. Familie des Hofes e E ger zahlreichen Zuschauer das zweite {dne Linienschiff von
Nachdem der Zug in dem Garten an-Æ
F Weise, wurde auch an Rifaat im Begriff, nah Konstantinopel zurückzukehren. Die Offiziere
¿ FAlexandrien, ohne irgend belästigt zu werden.
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stationirt gewesenen Garde - Regimente fiel die Regiments - circa 40,000 Priaster enthaltend ins Meer, und Ita i R nicht wiedergefunden werden. — Dem Courrier de Lyon wird von einem Ftaliäni- en Korrespondenten geschrieben, daß die Fürsten Fraliens ge- ‘Meinsame Vorkehrungen für die Sicherheit und die Vertheidi- Fung der Halbinsel im Falle eines Krieges treffen. Mehrere orts länge der Toskanischen Küste sollen in Vertheidigungs- ustand geseßt werden und dasselbe ist in Bezug auf Ankona be- lossen worden. Von Livorno sind am 1. September 12 schwere Geschüße, 6 Haubißen und 8 Mörser nah dem Fort von Porto Da E E In er esen Staaten soll der Po- lizei anbefohlen worden seyn, auf alle Französische Reis i wachsames Auge zu haben. P A
Spanien.
Madrid, 5. Sept. Die Ruhe der Hauptstadt if ni gestört worden. Das Vertrauen kehrt zurü, ag Sen in den Straßen is sogar stärker, als gewöhnlich. Die provisori- sche Regierung fährt fort, ihre Widerstandsmittel zu organisiren. Ein Bataillon der National - Garde und ein Bataillon Linien- chruppen sind beständig unter den Wassen. Man erwartet heute Abend eine beträchtlihe Verstärkung, nämlich einen Theil der Di- vision des Generals Hoyos. Die provisorische Regierung hat mit dem Banquier Lafont ein Uebereinkommen geschlossen, wo- nach derselbe, gegen Ueberlassung des Thorzolles, si verpflichtet, täglich 3000 Piaster ju zahlen. Die Nachrichten aus Guadala- jara lauten nicht günstig für die provisorische Regierung, indem der dortige politische Chef, welcher zu den Moderados gehört bis jeßt sich den Befehlen derselben widerseßt und sich in das Fort zurückgezogen hat. Man arbeitet hier -an der Errichtung von arrifaden, um den Marsch der Garde- Truppen aufzuhal- fon. c ehae die Entscheidung Espartero's is noch immer nichts
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Barcelona, 4. Sept. Bei einem glänzenden Diner, wel- ches die Stadt dem General Espartero gab, wurden sehr liberale Toasts ausgebracht und mit dem größten Enthusiasmus aufge- nommen. Der Herzog von Vitoria brachte den Toast aus: ¿Möge stets das vollkommenste Einverständniß herrschen zwischen den verbündeten Mächten Spanien, Portugal, England und Frankreih!‘“ Der Regidor Degollado: „Der innigen und un- auflöslichen Vereinigung des Volkes und der Armee!“ Der „Syndikus Raull: ¿Der National-Unabhängigkeit! Mehr als jemals ist die National - Unabhängigkeit die erste, nothwendige, unerläßliche Bedingung fär die künftige Größe der Spanier!“
Aegypten.
Dem Courrier deLyon wird aus Malta vom 1. Septem- ber gemeldet, daß daselbst das Gerücht verbreitet sey, der Com- modore Napier habe Beirut bereits beschossen. In Malta war die Tunesische Korvette „Cervo“/ mit einem außerordentlichen Ge- sandten des Bei's an den Sultan angekommen.
Ein Supplement des Portafoglio Maltese vom 1. Sep- tember enthält Nachstehendes: „Die Konsuln in Alexandrien ha- ben noch nicht den Befehl erhalten, abzureisen, indeß hat Meh- med Ali ihnen bereits andeuten lassen, daß, da-sie jeßt kein Ge- : {äft mehr in. Aegypten hätten , sie si gänzlich passiv verhalten è möchten. Dieselbe Mittheilung, äber\ auf eine mehr förmliche elcgemacht,. und es heißt, er sey
des Englisch -Oesterreichischen Geschwaders kommen täglih nach Alex Die Englischen j Schiffe hiclten am 25. August mehrere kleine, mit Früchten und FReis beladene Küsten-Fahrzeuge an, bemächtigten sich der Ladung, Idie sie bezahlten und ließen die Fahrzeuge wieder frei. Als der Pascha erfuhr, daß die Engländer einige seiner Transport-Schiffe Zan der Syrischen Küste weggenommen haben, sagte er, man irre
Mich sehr, wenn man glaube, ihm die Verbindung mit Syrien ab- schneiden u fkônnen, denn er habe für diesen Fall 19,900 Ka-
Meele in Bereitschaft. Es war das (wenig glaublihe) Gerücht ‘perbreitet, auf der Jnsel Cypern solle ein Armee-Corps von 20,000 Oesterreichern, 30,000 Türken und 6000 Engländern gelandet wer- den. Jedenfalls wird dies nicht hinreichend seyn, um gegen die unermeßlichen Hülfsmittel des Pascha's auch ohne die im Noth- falle zu bewaffnenden 50,000 Drusen zu kämpfen. Die Naplu- sen sind bereits von ihren Bergen herabgekommen und haben sich bei Seïda gelagert.‘/
Merxitko.
Mexiko, 16. Juli. Die Hauptstadt is der Schauplaß einer insurrectionellen Bewegung gewesen. Urrea, der bekannte vormalige Fôderalisten-Chef, entwischte aus dem Gefängnisse, stellte sich an die Spike der Föderalisten und griff gestern, unterstüßt von dem Ex-Vice-Präsidenten, Gomez Padraza und von Gomez Farillas, die VAUNMade an. Nach einem lebhaften Widerstande, wobei angeblich 300 Menschen umkamen, nahm er Besiß von dem Pa- íaste und anderen dffentlichen Gebäuden, dem Seminar und der Kathedrale. Der Präsident Bustamente fiel in die Hände der Insurgenten, wurde aber später wieder befreit, vereinigte sich mit der Centralistischen Regierungs - Partei und belagerte jeßt mit 3000 Mann und 4 Stück Geschübe die Föderalisten in dem von ihnen beseßten Stadtviertel, die, wie. inan glaubt, sich wohl bald werden ergeben müssen. Vermuthlich wird eine Hauptschlacht darüber entscheiden, wer Herr der Hauptstadt bleiben soll. Die Fôderalisten, die sich in der Citadelle verschanzt habgn, sollen im Besiß eines beträchtlichen Artillerie:Parks seyn. Es kommen von allen Seiten Truppen heran, die von der Regierung zu ihrem Schute herbeigerufen sind; auch haben die Generale Felisoda, Valencia und Menou sich dem Präsidenten angeschlossen.
Oa ans ist folgende Proclamation des Präsidenten Bustamente erschienen :
„Mitbürger! Der unbedeutende Aufstand eines geriugen Theils der Bevölkerung und der Garnison der Hauptstadt, das Vergessen der Ehre und Pflicht haben den Abfall einiger Soldaten zur Folge gehabt ; aber diese Verrätherei is durch das tapfere Benehmen der Anführer, Offiziere und Soldaten, die dem Beispiele des tapferen Ober-Befehls- habers und der Haupt-Abtheilung der Armee kühn folgten, völlig aus- geglihen worden. Der Regierung sind die schäudlichen Pläne der Vor- räther nicht unbekannt, und sie sah vorher, daß den abscheulicheu Erkfl&- rungen derselben Mord und Raub folgen würden; aber dennoch hat fie die Milde der Strenge vorgezogen. Diese Politif bewirkte, daß die Ruhe der Nation auf einige Stunden gestört wurde, aber jet, wo ich meine Freiheit wieder erlangt habe, glauben die Jusurgenten, nachdem fie eingesehen, welches Unheil sie durch ihr unsinniges Unternehmen über ihr Vaterland gebracht haben, daß Versöhnung das einzige Mit- tel sey, wodurch sie Verzeihung Ang fönnen. Die Regierung be- trachtet die Jusurgenten als verirrte Kinder der großen Mexikan chen Familie; aber sie ist nichtsdestoweniger entschlossen, nicht zu vergessen, wie sehr ihre väterliche Gefinnung gemißbraucht worden if, und was
anonen vom Stapel gelassen, und mit dem Namen aria Therese“ getauft. Bei dem neulichen Einschiffen des in Palermo
die Gerechtigfeit der Majorität der Nation gegenüber von ihr verlangt. In wenigen Stunden wird die öffentliche Ruhe wiederhergestellt evn,
die Geseye werden schnell wieder in Kraft treten, und die Regierun wird ihr Ansehen zu behaupten wissen. T ifo, 16. Fulí 1840. G Anastasio Bustiamente.“
: Matamoras, 1. Aug. Auf die Nachricht von dem Par- teifampf, der in der Hauptstadt ausgebrochen ist, hat Santana sogleich Veracruz verlassen und sich auf der Diligence nah Mexiko begeben. Jn Puebla erhielt er jedoch die Nachricht, daß die Re- gierung seines Beistandes nicht zu bedúrfen glaube und allein mit den Insurgenten fertig zu werden denke. Diese dürfte dann die ganze Strenge des Gesekßes treffen; der Kampf wird also wohl ein verzweifelter seyn.
Hier steht nur eine geringe Streitmacht unter dem Befehl von Empuedo, und die Stadt befindet s{ch in wehrlosem Zustande. Die Generale Wall, Condea und Canalizo sind von hier nach der Hauptstadt gecist. Auch Arista, der hier erwartet wurde, soll von Tampico dorthin abgereist seyn. Man hofft jeßt hier, daß die Texianer die Stadt Matamoras nicht erst angreifen würden, da sie wohl unter den jeßigen Bedrängnissen Mexiko's eine baldige Anerkennung ihrer Unabhängigkeit erwarten dürften und es daher rathsamer fär sie ist, jet vorsichtig zu Werke zu gehen. Neu-Mexiko soll sich übrigens, mit dem General-Kommandanten Amijo an der Spibe, fúr Texas erklárt haben.
Ehina.
Macao, 20. Mai. Bis jest beschränken sich die Verthei digungs-Anstalten der Chinesen auf das Einüben von etwa 36 Rekruten in der Nähe von Canton und auf den Ankauf des Britischen Ofstindienfahrers „Cambridge“ von 800 Tonnen, dessen Besiß aber fast keinen Werth für sie haben kann, da das Kupfer von dem Schiffsboden gestohlen worden is ; mehrere neue Kriegs- dschunken von 25 Tonnen sind gebaut worden, werden aber wohl ebcn so wenig gefährlih seyn wie die alten. i
Die Amerikanischen Kaufleute in Canton hatten am 25. April
ein Schreiben an den Commissair Lin gerichtet, in welchem sie
ihn um Erlaubniß bitten, ihre Schiffe direkt nach Canton kom-
men lassen zu dürfen, statt daß sie bisher in Whampoa löschen
mußten, und zwar aus dem Grunde, weil die erwartete Englische
Expedition, die eine Blokade unzweifelhaft zur Folge haben werde,
zu früh eintreffen dürfte, als daß die Amerikaner ihre Geschäfte
zum Abschlusse bringen könnten, wenn die Löschung ihrer Schiffe
in Whampoa Verzug erlitte. Lin hat auf dieses Gesuch“ gleich
am folgenden Tage eine abschlägige Antwort ertheilt und ganz unzewöhnlicherweise die Petition selbst zurückgegeben, wahrschein lich um anzudeuten, daß ein Dokument, in welchem auch nur die
Vermuthuno von Gewalt-Maßregeln gegen China enthalten is, gar
nicht in den Archiven des himmlischen Reichs existiren dürfe. Für
wie lächerlich er eine solche Vermuthung hält, spricht er denn auch in seiner Antwort selbst ganz unverholen aus. Daß die Engländer durch eine Blokade die Amerikanischen Schiffe an dem
Handel mit China verhindern sollten, erklärt er für eine freche Lüge und für ein ganz absonderlichhes Verfahren. „Bedenket nur“/, sagt er, „daß diese Häfen und Buchten das Eigenthum der himmlischen Dynastie sind. Wie kann England Euch bloki- ren? Ihr Amerikaner! Amerika ist ja keine an England tribut- pflichtige Nation! Wie könnt Jhr so närrisch seyn, zu glauben, wir würden es zugeben, daß die Engländer Euch gebdten, am 1. Juni oder um diese Zeit die Einfahrt in unsere Häfen odér den Handel mit uns aufzugeben? Gerüchte der Art können of- fenbar nur von Mißvergnügten ausgehen.“/
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Posen, 14. Sept. Bei Gelegenheit der Feier der Huldi gung, die hier besonders glänzend stattfand, ist von den Stadt- Verordneten beschlossen worden, zum bleibenden Andenken an die- sen wichtigen Tag eite Höhere Realschule zu errichten, und wur- den die dazu nöthigen Fonds auch bestimmt.
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Verzeichniß der Vorlesungen, welche im Winter 1840 und 1841 vom 26. Oktober an auf der hiesigen Königlichen Thierarzneischule gehalten werden.
1) Herr Geheime Medizinalrath und Direktor Dr. Albers wird
Montags, Mittwochs und Freitags von 11 bis 12 Uhr über gericht» líche Thierheilkunde und Veterinair-Polizei lesen und ps F die Se die Mng zur Anfertigung von Gutachten und Fund - Scheinen n. 2) Herr Professor 1nd Privat-Docent an der biefigen Universität. . Dr. wed. Redleben, i h erlegen und Secrits von Tg) S I die FaCenlehre der HanMblere, m Montags, Dienstags, onnerstags und Freitags von 1 bis 2 Uhr über Gestüt - ( Diâätetik des ee Vorträge halten. , E E n 3) Herr Professor Dr. med. Gurlt wird über die Anatomie- der Fautdiens täglich von -12 bis 1 Uhr über pathologische Anatomie ienstags, Mittwochs und Sonnabends von 2 bis 3 Uhr Vorlesungen halten. Derselbe leitet die praftishen Uebungen in der Zootomie, weile: täglich des Vormittags und mit Ausnahme des Mittwochs und Soun- abends auch des Nachmittags stattfinden. Unter seiner Leitung ge- schehen die Sectionen der gefallenen Thiere, bei welchen derjenige Leh- rer anwesend seyn wird, in dessen Krankenstall das Thier gefallen a 4) Herr Prosefor Dr. med. Sertwig wird die praftishen Uebun- gen im Kran enstalle täglich von 8 bis 10 Uhr Vormittags und von 3 bis 4 Ubr Nachmittags leiten; ferner täglich von 11 bis 12 Uhr Vorlesungen und Repetitionen über den ersten Theil der Chirurgie hal- ten, auch wird er die in den Kranfkenställen vorkommenden chirurgischen Operationen verrichten uyd unter seiner Leitung verrichten lassen. 5) Herr Apotheker und Lehrer Dr. philos. Erdmann wird Dien- stags ‘und Freitags von 8 bis 9 Uhr Morgens und Mittwochs voy 5 bis 7 Uhr Abends über die Grundlehren der Physik und Chemie Vorträge und Repetitionen halten; Dienstags, Freitags und Sonn- abends von 4 bis 6 Uhr über Chemie und MiCebmarie lesen und den praftishen Unterricht in der Apotheke der Schule täglich ertheilen. __6) Herr Dr. philos. St6érig, Professor extraordinarius an der Wegen Universität, wird über Geschichte und Encyflopädie der Thier- Heilkunde Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von § bis 4 Uhr, us e Ra De e Freies von 3 bis 4 Uhr über Er- rieur, ung und Diâtetif der Hausthiere, mit Ausnahme des Pferdes und Schafes, Vorträge Cu Y 5 7) Herr Kreis-Thierarzt und Repetitor Dr. philos. Spinola. witd, mit Zuziehung von Eleven der Schule, erkrankte Hausthiere, mit Auns- nahme der Pferde und Hunde, sowohl in hiesiger Residenz, als im Tel- towschen, Niederbarnimschhen und Offthavelländischen Kreise, in den Ställen ihrer Besiger auf Verlangen thierärztlich behandeln. Ferner wird derselbe täglih Morgens von 7 bis 8 Uhr Über den ersten Theil der speziellen Pathologie und Therapie Vorlesungen halten.
8) Herr Professor Bürde hält dreimal wöchentlich, in noch zu be-
Penn Stunden, Vorträge über die s der Theile des ferdes und der damit verwandten Gegenstände. 9) Herr Kreis-Thierarzt und Repetitor Dr. philos. Wagenfeldt wird täglich von 9 bis 10 Uhr praktischen Unterricht über die Ae A. stalt gebrachten franfen Hunde und kleineren Hausthiere erthei tuen - außerdem dem Herrn Professor Hertwig bei Behandlung der traÏ
Pferde assistiren. viermal wd-
10) Herr Kreis-Thierarzt und Repetitor Fu ch s wérd entlich n noch zu Ei a Ron don Stunden fz den ersten Tbeil der