1840 / 266 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

© in feinèm Fálle bedrohen können und nur gegen den Feind ge-

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S E a P: t E A E Start o

auptet: 1) daß man rund um Paris 18 Basftillen errichten fehaupe vas s die Forts wirklich erbauen, die Mauer aber, nur der Form halber, anlegen wolle, indem man die Ausführung der ersteren den Militair-Jngenieuren, die der leßteren aber nur den Civil-Jngenteuren änvertraut habe; 3) dasi man ganz andere Arbeicen an der Gränze vorzunehmen habe, wenn man die Ver- tráge vom Jahre 1815 zerreißen wolle. Wir erwiedern darauf: 1) daß die vorgeschobenen Forts vermöge ihrer Lage die Stadt

richtet sind. Man kann sich durch Anschauung des Planes da: von überzeugen; 2) daß cs nicht wahr ist, daß die Militair-Jn- genieure allein. an den Forts- und die Civil - Ingenieure allein an der Mauer arbeiten sollen. Alle Arbeiten wer- den gemeinschaftlih von den Ministerien des Krieges und der óffentlichen Bautén ausgeführt werden; 3) daß Frankreich keinen der Verträge zérreißen will, die es anerkannt- hat, und keineé: weges eine Umwälzung in Europa beabsichtigt. Das Resul- tat, welches: die Regierung erlangen will, läßt sich in 3 Worten ausdrúcken: Paris uneinnehmbar machen. Man verwirk- liche dieses Nesultat; man. bringe es dahin, daß diese: drei Worte in ganz Europä wiederhallen und man wird die Laze Frankreichs und mit ihr die Politik der Welt gründlich und auf immer ver- ändert haben."

Man sagt, die Befestigungswèrke von Paris, werden von der Seine bis zur Marne 70 Bastionen gäben. Jede Bastion wird mit Schiefßischarten versehen seyn, und für 45 Feuerschlünde und 500. Mann eingerkhtet werden, (o daß die Totalität des Geschübes dieser Befestigungen 3150 Kanonen und die Garnisonen 35,000 Mann beträgt:

Der Entwurf zu dem Grabmal des Kaisers in dem Dome der Jnvaliden is seit einigen Tagen beendet. Am- Dienstag ist derselbe von deh Ministern besichtigt worden. Morgen wird der König diesen zweiten Entwurf des Herrn Marochetti- besichrigen, der weit passender ausgeführt seyn soll, als der erste. Man glaubt, dieses Modell, das 20 Fuß weniger mißt, werde definitiv ange-

ommen werden. Das Grab wird ganz aus Bronze bestehen und mit der Reitétstatue des Kaisers geschmückt- werden.

Der Temps méeldet, daß der Graf Nesselrode ein Circular an asle diplomatischen Agenten Rußlands erlassen habe, welches ihnen verbiéte, den Paß des Herrn von Crouy: Chanel zu visi ren, falls derselb? sich nah Rußland begeben wolle: j

Man erzählt, daß einer der Advokaten der Madame Lafarge heute mit Coutier:Pferden von Tullé eingetroffen sey, um. den be- riißmten Chemiker Raspail zu holen, der entweder sejne Meinung über den Bericht der Pariser Chemiker abgeben, oder falls es der Gerichtshof erlaube, eine neue chemische Analyse vornehmen - solle. Herr Räspail wäre, fügt man hinzu, sogleich nah Tulle ab- gereist.

Prozeß der Madame Lafarge. Sigung vom 15. Sep- tember. Der so unerwartete Bericht der Pariser Chemiker, der diesen an Zwischenfällen so reihen Prozesse wieder cine neuë Wendung zu geben scheint, hatte heute, wo möglich, dén Andrang des Publikums | noch vermehrt. Vor Eröffnuug der Sizung unterhielt man sich allge- mein und ausschließlich über jenen Bericht, und erwartet mit noch grö- | ßerèr: Ungeduld al& früher das Erscheinen der Angeklagten. Es ver- breitete si indessen das Gerücht, daß sie frank sev, und nicht wetde er- scheinen fênnen. Auch hieß es, daß die Pariser Chémifer dus déx gän: en Masse der Stoffe, mit denen sie dperirt hättén, nur einen 106stel Gran Arsenik, also cin unwägbares Kügelchen hätten erträhiren: föns- uen. Wenn man dieses Resultat uiit den Behauptungen eines Artikels deb Herrn Raijspail über den Mars'sczen Apparat. vergleicht *), so frägt man si, ob durch ein solches Resultat die Meinung -der- früheren Chewmi- fer wirflih eine wesentlihe Veränderung erleide, Auf ällen -Punkten des Saales ward dieser Gegensiand erörtert, und atif die Entmuthi- gung; welehe durcz. die Erflärung der Wle Chemifer hervorgebracht worden war, folgte wieder eine der Angeklagten durchaus güiistige Stimmung. Um 9!/, Uhr ward die Stßung eröffiiét, und der Prä? sident befahl, die Angeklagte! einzuführen. Statt ihrer trat aber ihr Arzt, Herr Veutejour, vor und sagte: „Madame: Lafarge befindet si seit gestern so franf und ihr Zustand if so fkritisch,; daß sie sich un: möglich heute hierber begeben fann. (Allgemeine ewegItig,) „Der General-Advokat: „Wir seyen das vollste Vertrauen in die Erklä: rung deé Herrn Ventejour. Jndeß erheischt es die Ordnung, daß noch andere Aerzte si von dem Zustande der Angeklagten überzeugen.“ Der Präsident ließ noch drei andere Aerzte herbeiholen; die- vereidigt wurden und si sodann zu der Angeklagten begaben. ieselben fèhr- ten bereits nach 5 Minuten zurück und erklärten, daß der Zustand der Kranken in der That so bedenklich sev, daß fie nicht erscheinen könne. Dic Siguútig ward demnach aufgehobeu. i

Tulle, 16. Sept. Madame Lafarge ist auch heute früh noch sehr leidend. Dié drei von Greiczz wegen ernannten Aerzte begéden |ch in diesem Augenblice zu ihr. an glaubt, daß _\iè auch beute noch nit wird erscheinen können. Man spricht von Verschiebung des í auf eine andere Session; aber es ist nicht wäbrs@jeiülie, d Par he fentliche Ministerium jegt in diesen Aufschub E wird. Anderer: seits spricht man von der nahe bévorstehêndei Ankunft des Raspail, der im Auftrage der Vertbeidigung den Bericht des Herrn Orfila köntrolliren soll: (Siehe oben.)

Börse vom 18. Sept. Die Nachricht aus Alexandrien, daß sich der Vice-König mit dém lebenslänglichén Bet von Syriên heanügen wolle, wirkten hèute zu Anfang der Börse sehr aúnstig auf die Course. Die 5proc. Renté, welche gester zu 106. 25. geschlossen hatte, stic bis auf 107. 95, gig aber dann wieder bis auf 107. 20. zurück. Dié 3pröt. siég vön 74. 25. bis auf 76. 10. und {loß zu 75. 15. Es wär allgemein das Gerücht verbreitet, daß die V Réáïérung tit dein Hause Rothschild eine Anleihe von 20 Mill. Fr. 5proë. zum Course Course von 93 pCc. abgeschlossen häbe.

__ Großbritanien und Jrland.

London, 17. Sept. Es wird wieder davon gesprochen, daß der Lord-Kanzler von Jrland, Lord Plünket, étitschlossen sey, seinen. Posten aufzuáeben. Als seinen Nachfolger bezeichnet ran den General-Fiskal Moore, der seinerseirs dür Dr. Stock erseßt wer ain j ü Un É

Die Ratificationen der Convéntíion vom 13. Juli cen den fünf Mächten sind vorgestern im auwärtigen Anne andge wechselt, worden, Ss:

Die Aussicht auf eine Coalition der Paëttéien- wird in der Times zunächst an die kürzlich von dem jelz Ministerium vorgenoininene Ernennung des r. Schüttlewörth zum Bischof von Chichester ge! H jon vör Peel und. Wellington für ein Bisthurn äuserséhen gewesen und seitdem keinesiveges zu den Whigs übergegängen seyn soll. Die Morning Chronicle behauptet aber, der geñannte Geistliche verdanke seine Beförderung zumeist der Freundschäfe Lord Hol- länd's, bei welchem er vormals Hofnieister gewesén sey, Und der

aben in Nr. 262 der Staats-Zeitung jeñés Vetichtés Er- n, und mitgetheilt, daß darm gesagt werde: Der Ap- em Maße empfindlich, daß, iein ‘et das Vorhändensevn dies nicht ianier fur einen /Bewtis von fs diesen Punkt scheint der obige Be-

u v, E wähnung ge d

arat ‘fey 10 bou Arsenik anideute,

| schlossen worde; aber die vorgégangene Aendérung im Benehmen | wenn sie ‘der pölitischen Vernichtung entgehen wollen. Das ijt

| geaclsneten- aber gleich redlichen Männer treten. Dies zu ver-

geknüpft, der angeblich {on f Aga ae) vón F

1070

Globe antwortete auf die Bemerkung des Toxryblattes; „Wenn eel und Wellington im Jahre 1830 daran dachten, dem Dr. eworth ein Bisthum zu verleihen, so können wir nur wünschen, daß sie bei einigen Besezungen von Bisthümern, die sie wirkli vorhahmen, so glücklih in ihrer Wahl gewesen seyn möchten, wie bei dieser Anstellung, die sie bloß in der Absicht hatten. Die „„Times“/ und überhaupt diejenigen, welche, wenn nicht für die Ehrlichsten , doch für die Verständigsten der Tory- Partei gelten, sehen in der unpraktikablen Agitation aus- gepéitschter RegierungsGrundsäße, die ein beträchtlicher und an- geredener Theil ihrer Anhänger mit hartnäckigem Eigensinn jeder egierung“ als“ die“ Bedingung ihrer Unterstüßung aufdringen will, die Schranke, welche die gemäßigten und allein praktischen Staatsmänner - auf den Tory - Bänken und die Hoffnung auf Wiedererlangung ministerieller Aemter und politischer Macht aus- einander hält. Jhre einzige Chance, das sehen die verständigeren Tories ein, beruht auf ihrer offenen und erklärten Trennung von den Ultra's ihrer Partei, deren zunehmende Versessenheit, ihre ausschließlichen Doketrinen ihren Führern aufzundthigen, Sir R. Peel und den Herzog von Wellington in der leßten Sessicn veranlaßte, bei einigen Gelegenheiten geradezu gegen sie zu stim- men. Das „verhängnißvolle Schismaä"“ in der konservativen Par- tei, das der „Standard“ einmal ankündigkè;, isk seitdern nur allzu déutlich hervorgetreten in den unaufhdrlichen Vorwürfen, Remon- strationen und Beschuldigungen dèr Ultra - Tories gegen Sir R. cel und die, welche ihn unterstühèn. Diese Symptome der wietracht konnten cinem so schatfsichtigen Beobächter, wie die „„Times‘’, unmöglich entgehen. Dieselbe will jeßt aus der Noth eine Tugend machen, den verdrießlichèn Uniständen so viel Gu- tes: abgewinnen, als sih ihnen abgewinnen läßt, Und überzeugt, daß die Vertreibung des Whig? Mttüstetiums die „Times“ atte sie die leßten fünf Jahre fask tagtäglich als binnen ‘drei ochen unfehlbar bevorstehend angekündigt nachgerade «ine die- vertagt werden mUß, räth man jeßr zu einer Coälilion, als dem Höchsten, was zur Zeit sih hoffen läßt. Die“,,Times“ spricht von dem Herzog von Beaufort, dét sih an die Spiße einer \o- genannten „Partei der Königin““ stellen wétde, sle hebt hervor, daß Lord J. Russell dem Torvstischen® Herzog von Buccleugh einen Besuch in Schottland abgestattet habe Und dergleichen mehr ; aher wie die Nachschrift eines Dämeribtiefs, so enthält folgende Schlußfsiele der „Times“ das eigentliche Mark dieses merk; würdigen Coalitionsprojekts: „„„Können wir, 0" schreibt das Toryblatt, der offenbaren Tendenz allèr ministeriellen Be- wegungen in den leßten sechs odet acht Wochen ünser Auge verschließen? Wir sagen niht ja es fállt uns nicht im Traume ein, daß ein Coalitions- Vertrag wirklich abge-

der Whigs isk handgreiflich. ir wundern uns nicht darüber. Den Ministern steht in der That kein anderer Weg mehr offen,

ihnen, nur möglih, wenn sie in die Fußstäpfen Lord Staänley's, ir Francis Burdett's und \o“ vieler Anderer, zwar minder aus-

uchen, steht noch in ihrer Géwalt. Und so viel mindestens kön- ñnen wir den Ministern versprechen: wenn sie si{ch der konservati- ven Partei äjischließen, H werden' sie fitißen, daß für solhe Män- ner, wie Wellington, Peél und Stäiley, der bloße Besiß oder Nichtbesiß von Amt und Salar kein Hinderniß- eliter wesentlichen Einigung seyn wird, so lange sie nur in dei höheren Rücksichten an Pes und der Politik mit der Verwaltung zufrieden eyn können.“ i R E Der bekannte Klubhaus- und Spielbank-Jnhaber Crocfford, der in ad thätigen Leben so viele „Hühnchen gerupft hat“, wie der Englische Kunsiausdruck lautet, steht jest im Begriff, sich mit 25,000 Pfd. St. jährlicher Revenuen in einVtium cum dignitate zu- rúckzuziehen. Der Ses bemerkt hierüber: „Herr Crockford besißt nicht den Ehrgeiz Gulley's, sonst könnte er, gleich diesem weiland berühmten Boxer, der \ich seinen Wohlstand auf dem grünen Rasen, wie jener auf dém grünen Tisch, erworben, leicht einen Siß im Parlaniéñt erlangen. Crockford' wühscht bloß auf seinén Lorbeerñn in edes ge Auch is er reich genug, um in seinen aîten Tagen Buße zu thun urid Kirchen zu bauen, Daheï is et freilich so Uriverschänit, zu behaupten, gespielt sey géspielt, und sein Reichthürn sey gerade so chrenhaft gewonnen, wie der jener Rittern üund Barotiei creirten Fonds:-Spekulan- ten, deren adelnde Größthaten allérdings ih feinem Tournier- oder Heldenbuch, sondern bloß iri dén Courszetteln der Börse ver: zeihnet stehen.“ Der erste Secretair der Russischen Gesandtschaft, Herr von Bera, is mit wichtigen Depeschen für seine Regierung nach St. Petersburg abgegangen. L : as Linienschiff „„Donegäl“’, welches die Flagge des von der Lissaboner Stät:ôn abberüfenen Admirals Ormmaney trägt, ist auf der Höhe von Portsniouth signäalisirt worden; seine Mann- schaft soll auf die „Britännia““ übergehen.

Am Fonds - Markte war es gestern und heute wieder etwas lebhafter, und die Cönsols gitigen etwas in die Hdhe. Einige wollen dies nur für éin moméntanes Ergebniß der Börsen-Spe- culátion halten, Andere glauben, daß es aus größerem Vertrauen in die Erhaltung des Friedens herrühre. Die Französische gee war heute ausgeblieben ; és hieß aber, daß man durch die Tau- A günstige Nachrlchtken aus Paris über die orientalische

rage habe.

s ‘Die Liverpool Times méldet, daß dié Mauern der Stadt

chen, welche eîte Aufforderung zum Marinedienst enthal- ten, beklebt seyen. e Matrosen werdén eingéläden, sih für den Dienst auf den Kriegsschiffe „Bkitaritiia““, „Howe“, Kal futta“/ und „Southattipton““ an ú lassen. Aehnliche

aßregeln sollen auch in atidéréti Häfen | aittfinderi. Die Be- mannungen der Kriégss{hiffe „„Vänguärd“/ und „Rödney‘/ sind

liá. i M: Roiès oll die'Rede von der Ersebung einer

ras

j a } i )

roßen Anzabl Stabs - Offiziére bur ándere Individuen seyn, _wclche für den aktiven Dienst tauglicher wären.

Auf die Bemerkung eines Korrespondenten der Morning _ Chronicle aus Paris , än sehé in England die Aufregung in ranfreih und die Rüstungen, die dort treffe, zu leicht und änguinish an, antwortet das genannté ministerielle Blatt, daß es noch immer an die Wáhrscheitlichkeit des Friedens glaube, ohne däß es eine große Wichtigkeit dätauf lege, welche Art der ur ran vérsuchen möge. Die Absichten der vier áte lágen ofen utid klar vor. Sie hätten durchaus nicht

nöthig, Frankrei zu beeinträchtigen oder zu beleidigen; es liege ihn ‘il daran, Mehmed Ali as einer bloß militairischen und

érobérnden Fürsten zu eitem ruhtzén und friedfertigen zu machen. S E lie ieten dèt v H nicht E es de Eroberungs-Plane ‘zu verrathen. se müßt x sett m Wesahe es; weil sie im Falle

zu

mit

terung erregt, zurüctkehren würde?“ „..

den. Man sey bereits zu weit in der Syrischen Frage gegangen um sie nicht definitiv jeßt zu Ende zu a Bas es de den Mächten zur ewigen Schande gereichen, wenn sie sh durch fai grundlose Drohungen von ihrem Entschluß abbringen ießen. Nach der United Service Gazette hätten einige Ameri kaner den Plan Fulton's, des Erfinders der Dampfschiffe, eine Maschine zu bauen, vermittelst deren SAE durch unter dem Wasser angebrachte Granaten in die Luft gesprendt werden könn- ten, wieder aufagegriffen und ständen mit den Chinesen in Unter- handlung, um ihnen durch dieses Mittel zur Zersidrung déêr Eng- lischen Kriegsschiffe behülflih zu seyn. Die Rekruten-Werbungen in Jrland, welche einige Zeit Tin gestellt waren, sollen alsbald wieder vorgenommen werden. Für Jrländische Rekruten wird eine Größe von 5 Fuß 9 Zoll und ein Alter von 18 bis 22 Jahren gefordert. Jn Enaland und Schottland genügen 5 Fuß 8 Zoll, und das Alter ist vom 18ten bis zum 2ästen Jahr ausgedehnt.

Ju dem Flusse Ouze béi Godmanchester in Cambridgeshire wurden an einem der lebten Sonntage sechs Frauen und ein in getauft; gegen 2000 Menschen wohnten der Feierliche eit bei. é

Belgten.

Brüssel, 17. Sepr. (K. Z.) Während ‘einige liberale Blätter ihre Sympathie mit Frankreich offen an den Los legen, und im Falle eines Europsischen Krieges zu cinem Bündnisse mit dieser Mächt rathen, da sie es von vorne herein für unmdg- lich halten, die traktateamäßige Neutralität aufrecht zu halten, werden auf Seite der strengen Katholiken ganz andere Stimmen laut. Hier tritt nicht bloß keine Zuneigung, sondern eine geheime Abneigung gegen Frankreich hérvor, daneben aber au ein gesun- derer Blick in die.politischen Verhältnisse, eine unbefangenere Wüc- digung der Stellung Belgiens im Europäischen Systeme. Am deut- lichsten hat sich in dieser Hinsicht die fatholische Monatsschrift: „Re- vue de Bruxelles‘/ ausgesprochen. Hier einige Stellen aus dem SuguS hefte: „Unsere Festungen Frankreich einzuräumen, unsere 110,00 Mann ins Französische Vordertresfen zu stellen, hieße, fröhlichen Murhes die Nationalität aufspfern, die wir Jahrhunderte hin- durch so sehnlich gewünscht, und endlih mit so vielen Opfern und so ausdauernden Bestrebungen errungen haben. Man täusche sich nur niht! Belgien is verloren, wenn es sich mit dem bes waffneten Frankreich verbündet. Wer wird glauben, daß Fran!?- reich, wenn es am Rheine siegte, ruhig die Eroberung dessen, was es seine natürlichen Gränzen- nennt, aufgeben, und în gate Gränzen des Jahres 1815, dessen bloße Erinnerung seine Erbit- ¿Mag man jeßt in Paris eine neue Politik erfinden und uns die A TOS ger ben wollen, im Falle eines Krieges würde Frankreich auf seine Fahnen die Worte: „Keine Eroberung, Aufrechthaltung der Na- tionalitäten, Achtung vor der religidlen Freiheir““ cinschreiben! Eine solhe Propaganda wäre allerdings die einzige, die sich der Sympathie der Nationen sicher halten könnte; aber so“ is die Französische Propaganda nicht, und Belgien wäre ein Thor, wenn es sich damit berüccken ließe. elgiens Politik, im Falle eines Kontinental- Krieges, ist ihm zum Voraus durch die Traktate, die alle Máchte unterzeichnet, augewicsen, näm- lh die Politik der Neutralität, nicht einer unmächtigen Neu- tralität, die durch einen Gerichtsboten gegen die Verlegung des Gebiets protestirt, und mit müßigen Armen zusieht, sondern ciner dúrh unsere Armee geshüßten, dur unsere Festungen und unseren festen Willen, unabhängig zu bleiben, vertheidigten Neu- tralitát.“’ „Wenn einmal die Rüstungen in Deutschland und Frankreich eine drohende Gestalt annähmen, müßte unsere Regie- rung, nachdem sie alle waffenfähige Mannschaft aufgeboten, und unsere Festungslinien in Vertheidigungsstand geseßt, feierlich allen Mächten erklären, daß sie gegen jede etwaige Verleßung der uns durch die Traktate zugesicherten Neutralität protestiren und die Kanonen unserer Festungen sich gegen diejenige Macht wenden würden, die zuérst ihren Fuß auf Belgischen Boden seßte. Diese: energische Erklärung würde mehr als man denkt auf die Ereignisse einwirken, und Frankreich, falls der Angriff von sei: ner Seite drohen sollte, würde sich vorher wohl besinnen, wenn es die Ueberzeugung hätte, daß die vom Rheine herkommenden Armeen durch unsere Festungen gedeckt wären, und wir ihre Vor- hut bildeten. Ein solcher Akt einer kraftvollen Neutralität würde uns das Vertrauen Europas erwerben, und unsere Unab- hängigkeit auf einer Basis befestigen, welche die Ereignisse fort- an nicht so leiht wieder erschüttern könnten.“ So die „Re- vue de Bruxelles‘’. Jst| gleich das Ministerium unter dem Einflusse des Liberalismus Be worden, und in Beziehun auf die innere Politik den Katholiken ein Gegenstand des trauens, so glauben wir doch, daß es im Punkte der äußeren Politik mehr mit leßteren als mit jenen übereinstimmt, wenigftes waren früher die Ansichten des N Lebeau, jeßt Minifter der auswärtigen Angelegenheiten, mehr einer Hinneigung zu sch- land als zu Frankreich günstig. Hierúber sich aussprech{en kann aber das Ministerium nicht, es is sogar schon_gegen das wohl- verstandene Interesse des Landes, daß fich die öffentlichen Blätter voreilig in die Diskussion solcher häklichen Fragen einlassen.

Deutsche Bundesstaaten. : j ipziger Allgemeine Zeitung enthält eir Schrei ; Db s vom 153. September, worin dem widersprochen d, daß, nach einer früheren Mittheilung 8 Zeitung aus agdeburg (\. St. S Nr. 257.), ein junger Mensch sih wegen 4 Verlustes im. Köthener Spielhause das Lehen genommen

Schwerin, 19. Sept. (Hamb. N. Z.) Der heutige Tag war ein wichtiger, bedeutungsvoller für die Bekenner des mo- saishen Glaubens in Mecklenburg-Schwerin. An ihm fand in hiesiger Synagoge die feierliche Jntroduccion des Herrn Dr. Hoids heim (hisherigen Rabbiners in Frankfurt a. d. O.) als Groß- herzogl. Landesrabbiners statt. Ein erfreuliches eichen reli: gidier Einiracht und wahrer Frömmigkeit war die Anwesenheit fast aller hiesigen Geistlichen der protestantischen und katholischen Konfession, nicht minder die Gegenwart zahlreicher christlicher Zu- hôrer aus verschiedenen Ständen.

Schweiz.

Zürich, !3. Sept. (A. Z.) Gestern war in Zürich Gene- ral Versammlung der Actionairs der Basel-Zürichér Eisenbahn. Das Präsidium fáhrte unser Bundes-Prásident, Herr von Mu- ralt, Die Versammlung war sehr zahlreih auch aus anderen Kantonen besucht; auch die zahlreichen Actionairs in Mailand wären repräsentirt. Da nun die Vorarbeiten vollendet find, alle neuen Angaben die äußerst günstigen Berechnungen des Ertrags bestätigten oder noch günstiger stellten, Zürich Konzession und Éx-

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tung gehalten werdeu fônue, Uuf richt hinzuzielen,

en it Gefahr eiñës Ktié : tén Ertbtdiclängg ükd vet Gotti es in ebstens ein oder zwei Jahren unausweichlich einen unglülichen Krieg herbeiführen wúr-

propriations-Geseß gewährt hat, und Aargau ohne ‘älléh Zweifel

sah dies ohne Zweifel, weil die von den Häuptern der Bewegung

| macht und mit Kühnheit und Todesverachtun

È des dargeboten haben. dieser Gelegenheit Unordnungen oder Erzesse, die gewöhnlichen Begleiter

denbin,fordernEw. Majestätmich auf, denThron zu vert : “sovielen Uebeln bedrohteLand zu befreien. Niemals, Señora, habe ich etwas

_— spricht dies tell sle

in den nächsten Wochen diesem Beispiele folgen wird, so beschloß die Versammlung den Bau der Ba gonnen soll werden mit der in cher und dfonomischer Beziehung äußerst vor- theilhäften Bahnstrecke von Zürich nah Baden im Aargau. Da-

r werden von jeder Actie 9 pCt. bagen werden. Wegen der

efhrdung des Friedens Zustandes ist die Wahl des geeigneten Zeitpunktes, diese Beschlüsse MN I, in die Hände des Aus- \{husses gelegt, der indessen den Wunsch der Versammlung zu er- kennen Gelegenheit fand, daß sobald als möglich Hand ans Werk gelegt werden möchte. Es waren etwa 7600 Actien repräsentirt.

Sai Le.

Tuürín, 13. Sept. (Deutsche Bl.) Wie man vernimmt, ist der Marquis Villalba von der Spanischen Regierung mít einer wichtigen Mission beauftragt, die hauptsächlich zum Zweck hat, bei den Nordischen Mächten die Anerkennung der Königin

j Jsabella zu betreiben und die in Bezug auf die künftige Stellung

des Don Carlos obwaltenden Differenzen auszugleichen. Die beiden Römischen Festungen Civitavechia und Ancona erhalten ansehnlich verstärkte Besakungeti neben dem, daß die Festungs- werke in guten Stand gesezt werden. Zwischen- Rom und Nea- pel ist für den Fall eines Europäischen Krieges beschlossen worden, eine bewaffnete Neutralität zu beobachten, wie im Norden Eu- ropa's- zwischen Schweden und einigen anderen ndroölichen Höfen.

S pan ten.

. Madrid, 11. Dept. Hier herrscht fortwährend die voll- kfommenste Ruhe. Die lezten Nachrichten ließen vermuthen, daß die Regierung zu einem kräftigen Widerstande entschlossen sey, allein die Bereitwilligkeit, womit eine große Anzahl von Städten sich der Hauptstadt angeschlossen haben, wird die rig von der Nothwendigkeir, eine andere Politif annehmen zu müssen, überzeugen. Man glaubt daher allgemein, daß die Kd- nigin wee en und, von cinem aus der Partei der Exaltirten E

arcesona, 9. Sept. Als der Herzog von Vitoria von

der Königin aus Valencia den Befehl erhielt, unverzüglich nach Madrid zu marschiren, um dort die Ruhe und díte Autorität der Regierung wiederherzustellen, da erklärte er, daß es unmöglich seu, diesem Befehl gu ge nigin

das an die K gerichtete (bereits erwähnte) Manifest. Er

sagt darin, daß eine Macchiavellistische Partei. existire, die darauf | inarbeite, dic Freiheit zu vernichten, und die, um zu diesem | wecke zu gelangen, ihm die Achtung, mit der die Königin ihn F

beehrt habe, zu rauben suche. Er halte es für seine Pflicht, der Kd- nigin dje Bestrebungen und Intriguen dieser Partei zu enthúüllen, die unter dem Namen der Moderados bekannt sey, und an deren

Spike Männer ständen, deren früheres Leben sehr zweideutig sey. Diese F

artei habe die Cortes aufgeldst und neue einberufen, welche ver- assungswidrige Gesebe angen»mmen hätten. Er sucht sodann der K3nigin darzuthun, daß es unumaänglih norhwendig sey, die jéhigen Minister zu entlassen, die Cortes aufzulösen und die von denselben votirten Geseße zurückzunehmen. Die ihm damals von e B Ee (vilidautschast des L habe er nur en, weil er geglaubt, er könne dem Volke nüslich seyn. Das von ihm überreichte Programm sey ved wuieder: Später habe er eingewilligt, nah Barcelona zu kommen, wo er der Königin wichtige Dienste Mister qu haben glaube. Er er- innert sodann an die Ernennung des onzalesschen Ministeriums, o en L zt Llaina S Dee die Bildung cines neuen , ie Sreignisse in Madri i führe pan fort: g adrid herbeigeführt, und f t eine anarchische Faction, die, o i und Glauben, die bestehende Une ac nmzustür S LSitie Treue ist -die liberale Partei, die, empört darüber, den Despotismus wieder- fehrén zu sehen, zu den Waffen gegriffen hat und dieselben nicht eher niederzulegen entschlossen is, als bis der Thron Fhrer erhabenen Toch- tex, die Regentschaft Ew. Majestät, die Constitution von 1837 und die ational- Unabhängigkeit gesichert sind. Als Männer von Vermögen, - UAnsehèn und gutem Ruf beharren sie mit Festigkeit auf ihren Forderun- gea. Am meisten Aufmerksamfeit verdient der Umstand, daß die Ar- mee:Corps sich freiwillig der Bewegung angeschlossen haben. Es ge-

aufgestellten Forderungen in ihren Reihen Anklang fanden, indem sie dasselde enthalten, wofür sie so heldenmüthige Anstrengungen la ihre Brust den überwundenen Fei: ih weiß , bei

des nunmehr

und dem Schwerte Nirgends haben ,

so viel

der Anarchie, stattgefunden. Diese Betrachtungen und noch andere, die ih, um Ew. Majestät ntt zu ermüden, nicht weiter berühren will, dürften reiflich in Erwägung zu gien seyn, ebe man einen Kampf der Söhne gegen die Väter, der Brüder gegen Brüder, der Spanier gegen Spanier beschließt und dadurch in einem Augenbli, wo das Zand ma siebenjährigem Kampfe von einem grausamen Feinde befreit ist, neue blutige Kollifionen hetbeiführt. Wer könnte übrigens für den Erfolg stehen, wenn ein blinder Gehorsam den Befehlshaber aller Streit: fräfte zu einem so traurigen Kampfe triebe? Hat man vergessen, was bei der Ankunft des Generals Lattre in Andalusien geschah? at fich nicht die Garnison von Madrid, nachdem sie ihren General - Capitain erlassen, der Bevölkerung angeschlossen? Wenn dasselbe mit dem Corps geschähe, das ich nach Madrid zu führen hätte, was sollte dann § der Disziplin, was sollte aus der Armee werden? Wenn ich nah adrid maxschire, so würde ih sehr beunruhigt darüber seyn, was bei großen Gährung unter der Bevölkerung mit den übrigen Truppen hehen fönnte. Sende ich einen General hin, so wäre die Verant- wortlichkeit desselben furchtbar. Es is sehr ¡u bezweifeln, daß der Sol- dat gegen seine Landsleute kämpfen würde, wenn dieselben ihn mit offeuen Armen empfangen und ibm zurufen: „Die Sache, die ich vertheidige, is dieselbe, für die Jhr Euer Blut vergossen und so viele Entbehrungen erduldet habt, die Eure Namen mit Ruhm bedeen!- Als Beweis des größten Vertrauens, mit dem ich Ina beehrt wor: tidigen und das von

; welches verdiente, daß Sie mir Jhre Achtung entzögen. Mein

lut, das i in so vielen Kämpfen vergossen, mein ganzes Sevn, das pux der Befestigung des Thrones und der Wohlfahrt meines Vaterlan- ewidmet ist, endlich die Gesichte meiner militairishen Laufbahn

t Alles nicht laut genug für mich bei Ew. Majestät? ch jezt noch nöthig, zu beweisen, daß ih meinem Eide treu bin, d te Menschen es dahin gebracht haben, daß Ew. Majestät en treulosen Einflüsterungen derselben folgen, gegen meine Raths; láge aber taub sind? glaube, Seäora, daß der Thron meiner Königin t in Gefahr ift, und ich bin überzeugt, daß man das meinem Va-

Í ande drohende Unheil abwenden kann, wenn die Rathschläge beher- fat werden, die ich Ew. Majestät ertheilen zu müssen glaubte. Noch st es Zeit, daß Ew. Majestät ein Manifest an die Nation erlassen, worin Sie erklären, daß die Constitution nicht verlegt, die gegenwärti- N Sortes aufgelöst und von denselben votirten Gesege den neu einzube- s enden Cortes wieder zur Berathung vorgelegt werden sollen. Ein olches Manifest würde die Gemüther beruhigen. Wenn Ew. Ma- jesät dann auch gleichzeitig zu Rathgebern der Krone sechs Männer ¡tivählen wollten , die liberale Ansichten hegen, gerecht und weise sind, geno werden Alle, die eine feindlihe Stellung eingenommen, mit "thusiasmus die Güte derjenigen anerkennen, die stets eine Mutter

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inisteriuin begleitet, nah Madrid zurückkehren werde. F

orchen, und motivirte- seine Weigerung durch

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plin bewahren und die Ordnung, so wie die Achtung vor den (G aufreht erhalten ; sie wird die mächtige Acgide des constitutionellen Thrones seyn. Unsere Unabhängigkeit wird geachtet werden und es wird die Aera des Gluks beginnen, deren die Natien g sehr bedarf, um - für seine großherzigen Opfer und seine beldenmütbi en Anstrengungen belohut zu werden. Nimmt man diefe beiliamen M3ß- regeln nicht an, ohne einen Augenblick zu verlieren, so dürfte cs c vies rig sevn, den Gang, den die Ereiznisse nebmen föunten, vorber¿usehen oder die Folgen derselren zu berehuen. Wenn eine Kevolutien, wie gebeiligt auch ibr Zwet sevn mag, beginnt, so i es nicht auffallend daß sich einige Personen finden, die fie von ihrem Gange abzu{eiten uen und die Mafsen bearbeiten, uw verbrecherische und anarchische läne auszuführen. Geruhen Ew. Majestät, meinem Manifeste Xhre ganze Aufmerksainkeit zu widmen, un einen Entschluß zu fassen, “wie er unter den gegenwärtigen s{wierigen Umsiänden am -ngemessensten ist. Barceloua, den 7. September. Der Herzog von Vitoria.“

Serbien.

Von der Serbischen Gränze, 6. Sept. (A. 2) Michael von Serbien is im Begri f, van Topscidere B27 gujewaß Sre Die Untersuchungs - Angelegenheit witd somit als beend gt betrahtet. Der Serbische Landtag ist avfge- lôst, und sammtliche Abgeordnete, so wie auch das bei Topscidere versammelt gewesene bewaffnete Volk haben \ich auf den Wunsch des Fürsten ruhig nah Hause begeben. Nur die Anführer der leßten Bewegung zu Gunsten der Rückkehr des Fürsten Milosch Ler welche durch eine besondere Komniission eine Untersuchung geführt wird, befinden sich noch - zu Topscidere in Haft. Musa Efendi erwartet von Konstantinopel die Genehmigung des mit dem Fürsten geschlossenen Vergleichs, worauf die noch in der Belgrader Festung befindlichen Häupter der Partei des Wucsitsch i Serbien verlassen werden, und somit díe erste Bedingung der B iederkehr von Ruhe und Ordnung. im Land erfúllt wird. Fürst i 1 ilosh s Rückkehr in das Land seiner Väter, das ihm \o un- endlich viel verdankt, und an die Seite seines Sohnes dürfte f richt sehr fern seyn; es soll hierüber in diesem Augenblicke zu a onstantinopel verhandelt werden, und die Repräsentanten von Ængland und Frankreich sich lebhaft hierfür interessiren.

T är Lei

Von der Türkischen Gränze, 10. Se i ETEEs S vom Lten d. S Fortwäßren ufige Konferenzen zwischen den Repräsentanten der ier Mächte und Reschid Pascha statt. Der in E ngekommene Russische General-Adjutant, Baron Lieven, hat der 3 forte die Anzeige überbracht, daß das Zte Nussische Armee, Corps “unter Genera! Lüders den Befehl habe, sih auf den ersten Hülfe- P uf nach Konstantinopel einzuschiffen. Die Abberufung der Kon- M in Englands, Rußlands, Oesterreichs und Preußens von Mllexandrien ist beschlossen. Der Französische Botschafter be- Magte sich neulich bei Reschid Pascha, daß die Türkische Regie- ng seinem bekannten Drohschreiben eine solche Publizität gege- Ben habe; versicherte der Pforte übrigens bei diesem nlasse auf Fast auffallende Weise der freundschaftlihsten Gesinnungen Frank- Feichs. Reschid Pascha antwortete hièrauf mit vieler Würde, daß Xr die Gränzen seiner Befugniß und des bekannten Verhältnisses it den Repräsentanten der Mächte um so weniger überschritten ¿Yabe, als vielmehr Herr von Pontois selbst seiner Note von vorn rein große Publizität gegeben habe. Berichte aus Smyrna eiden, daß die Französische Flotte unbeweglich: bei Mytilene und / urla liege, also nur ein Paar Tagfahiten von den Dardanellen Busse deren sie sich soglei bemächtigen wolle, sobald si die

Fürst Kra-

(Schi, Z. zufolge, fanden ibt

Mussische Flotte gegen den Bospor in Bewegun ; : Pascha den Taurus úüberschreite. . gung sepe oder Jbra

Konstantinopel, 3. Sept. Í größte diplomatische Thätigkeit. Üo Cn bee onferenzen werden gepflogen. Einerseits versammeln si die Repräsentanten der vier chte allein, um die Europäischen Interessen im Orient wahrzunehmen, fast jeden Tag, andererseits finden mit Zuziehung des Reis Efendi's häufige Berathungen bei Lord Ponsonby oder bei der Pforte selbst statt. Ju einer der rein Europäischen Konferenzen ward die Frage erörtert, ob bei dèm gegenwärtigen Stande der Dinge die Konsuln der vier Mächte von Alexandrien abzuberufen seyen? Man is zu dem Beschlusse gelangt, daß sie einstweilen daselbst verbleiben, ihnen aber un- terdessen die Jnstruction ertheilt werde, nach eigenem Ermessen auch bei der geringsten Veranlassung, sobald diese von der Rück? lebtglosigèeit Mehmed Ali's in seinem Benehmen gegen sie her rühre, Aegypten zu verlassen. Da nun, seit der Vice - Köni es ausshlug, dem Verlangen der Konsuln sich mit ihm über die bedrohlichen Verhältnisse, die sich herausgestellt, zu besprechen, Genüge zu leisten, so werden dieselben auch nicht mehr in Masse daselbst auftreten, so daß Kollisionen nur mehr mit den Einzelnen stattfinden können, woraus folgt, daß die Konsuln auch nur ein- zeln in die Lage kommen werden, Alexandrien zu verlassen. Dies möchte den Vortheil haben, daß ohne Eclat dasselbe erreicht wer- den wird, was sonst nur mit der größten Beunruhigung der in

errsht die

I-45 a 8

i Berlin, 23. Sept. Wir sind unseren Lesern noch die Be- schreibung der Ehrenpforte schuldig, welhe auf dem Alexander- Plat, der Königsbrücke gegenüber, zum festlichen Empfang ZJh- rer Majestäten errichtet ift und noch fortwährend Beschauer an- zieht. Das in seinem Haupt!örper 50 Fuß hohe Gebäude bildet in dem Plan ein Griecvisches Kreuz, von welchem zwei Arme als Durchgangsbogen dienen, z10ei die Estraden aufnehmen, auf welchen sich die Jungfrauen befanden Die Seitenlänge beträgt 40 Fuß, die Thorbogen messen 27 Fuß in der Weite. An den vier Een erheben sich minarerähnlihe Thúrme und ein fünfter größerer Thurm schließt in der Mitte das Ganze. Dieser Thurm war bestimmt, ein Trompeter-Chor aufzunehmen, und hoch über demselben wehte an einem vergoldeten Schiffmast die Landes- fahne. Das Ganze hatte ben Charakter eines Zeltbaues ; Stúüz- zen von Holz in den leichtesten Verhältnissen, mit Laub

umwunden, bemalt, vergoldet, und ähnliches Bretterwerk

bilden das Gerüst. Dazwischen it theils Draperie ausge-

spannt, theils gestalten sich große Öeffnungen, namentlich an

den Seitenfronten; Tripoden, mit Blumen gefüllt, Festons unò

Kränze {müden dieselben. Auf der Empfangseite sieht man

Über der Mitte des Thores das allgemeine Wappenschild der

Stadt, dagegen zu beiden Seiten an den Wänden erablaufend

die Wappenschilde der aht Stadttheile, Berlin und Köln an der

Spiße. Auf der entgegengeseßten Seite entsprechen diesen Wap-

pen Palmen, eine über die andere emporschießend. Die beiden

Hauptgtebel des Gebäudes prangten mit den vershlungenen Na-

menszügen Jhrer Majestäten, darüber halten plastische Viktorien

in kniender Stellung Votivtafeln mit den Inschriften: „Willl-

fommen‘/ und „Gott mit uns“; ber diesen wieder bilden Kd-

nigliche Kronen die oberen Spizen der Giebel. Mächtige Gold-

tripoden stehen zwischen goldenen Adlern auf den oben erwáähntert

vier Eckthürmen und kleine Wimpel, abwechselnd mit den Far-

ben des Königs und der Königin, sind hier um den ganzen Rand

des Daches angebracht. Mancherlei zierlihe Korbflehtarbeit war

an den Kapitälen, den Kronen und als Zierknoten der Laubsäáus

len benuktt. :

Im Innern erhebt sich, über den vier Flúgeln als Haupta

raum für den Empfang ein hôheres Purpurzelt, von Festons gee tragen, die zuglei einen großen Stern halten: Rechts und links erhoben sich die Estraden; den auf denselben befindlichen Damen in weißer Kleidung diente eine große rothe Drapperie als vor- theilhafter Hintergrund. Jn der Mitte erheben si, einander gegenüber, auf hohen goldenen Postamenten die Büsten des Kb- nigs und der Königin, dahinter zu beiden Seiten freistehende Säulen, um den Wappenschild, eine Victoria, Blumensträuße und die Votivtafeln mit den Jnschriften: „Heil dem König“ und ¡Heil der Königin‘ aufzunehmen. ¿ Das Ganze ist von der Erfindung des Herrn Professor Stier; die Ausführung geschah in dem kurzen Zeitraum von vier Tagen, wo denn nur der angestrengtesten Rührigkeit gelin- gen konnte, das Werk zu Stande zu bringen; man nahm {ogar die Nächte zu Hülfe, in welchen bei Fackelschein gearbeitet wurde. Das Zimmergewerk und selbst Pionniere und Artilleristen haben Hülfe geleistet.

Potsdam, 21. Sept. Am gestrigen e begin der hiesige Königliche Polizei: Direktor , ors Tage s des Rothen Adler-Ordens dritter Klasse mit der Schleife, Herz Flesche, die Feier seiner funfzigjährigen Amtsthätigkeit und Kb- niglihen Staatsdienste. Schon in den Frühstunden des Mor- gens wurde derselbe, seitens des Königlichen Schullehrer -Semi- nars, durch den Vortrag eines Chorals begrúße. Um ® Uhr be- gab sich der Herr Ober - Präsident von Bassewis, in lei tung des Geheimen Regierungs-Raths Dr. Wehnerr, in die Wsb- nung des Herrn Jubilars, notifizirte demselben, daf des Könics Majestät ihm den Charakter eines Geheimen Regi F ju verleihen geruht, und behändigte demselben da LecS Aller: dchs e IeMN Patent vom 12ten d. M.; zugleich übergab der Geheime Regierungs-Rath Wehnert, Namens der Regierungs« Abtheilung des Innern, als nächster Dienst- Behörde des JZubis lars, ein Beglükwünschungs-Schreiben dieses Kollegiums. Das Beamten- Personal des Königlichen Polizei: Direktoriums über: reichte, bei Darbringung seines Glückwuniches , seinem verebrten Vorgeseßten einen Pokal. Der Kommandant diefiger Königlichen Residenz, General-Major von Prittwiß, die Commandeurs der Garnison, die Direktoren des Königlichen Kadetten-Znstituts und des Königlichen großen Militair-Waisenhauses, so wie | nen der Ober-Rechnungs- Kammer, des Stadtgerichts und des Gymnasiums dezeugten ihre Theilnahme an dem Ehren - Feste. Abgefandte des Ma istrats und der Stadtverordneten überbrack ten, nebst den Glückwünschen der städtischen Behörden , das Di plom des Ehren-Bürgerrehts der Stadt Potsdam: zugleich war seitens dieser Behörden ein Mittagsmahl veranstaltet worden, an welchem eine große Anzahl von Gönnern, Verehrern und Freun:

Aegypten sich aufhalkenden Europäer hätte geschehen können. Eben so wichtig sind die Berathungen der Europäitchen Repräsentanten a den Ministern der Pforte ; sie sind jedoch sämmtlich auf die gegen den Pascha von Aegypten in Anwendung zu bringenden Coërcitiv-Maf- regeln gerichtet ; die Ergebnisse dieser Berathung werden äußerst geheim gehalten. Alles, was ih ‘aus den bestunterrichteten Quel- len erfahren fonnte, beschränkt sich darauf, daß die Tärkische Expedition nah Syrien, díe sich auf ungefähr 6000 Mann be-

den des Gefeierten, welchem während des Mahles cin slberner Pokal im Namen der Stade verehrt ward, Theil nahmen. AL; gemein sprach sich bei diesem Feste der herzlihse Wunsch für das

ohl des Herrn Jubilars aus, welchen die Vorschuna no& lanze den Abend eines thätigen Lebens genießen lassen mdae.

(_— =—- Bromberg, 19. Sept. Die Aerndte des Wine ter - Getraide is im hiesigen Reagierunas - Bezirk ais ba:

läuft, sogleich von Cypern nach ihrer Besêimung abgehen solle da der Vice-König bereits jedes Rechr auf Syrien mir Einschluß

A viel bedeutendere, von 14,090 Mann, ohne Zeitverlust zu F

renden Pascha's, sämmtlich von Mehmed Ali eingeseßt, in ihrer Stellung bestätigt werden sollen, um die Energie ihres möglichen Widerstandes zu brechen oder ihren Abfall vom Vic:-Könige- zu erleichtern. Doch soll sich gegen lebtere Meinung eine bedeutende Stimme von Seite eines Europäischen Gesandten erhoben die Übrigen vermochten, die Frage noch ofen zu lassen u die nächste Konferenz zu vertagen. i n E s Aus Malta erfäßrt man, daß daselbst eine bedeutende Menge F Kriegs- Material aufgehäuft wird und solche. Rüstungen sich be: merkbar machen, welche auf ein kräftiges Auftreten von Seiten der Engländer schließen lassen. Allein man bezweifelt mit Grund, ob die Landung einiger Tausend Engländer und Türken in Syrieiz die ungeheuern Resultate haben kdnne, die man davon zu erwar: ten scheint. Die Türkische Expedition ist nun in Cypern versam: melt; der Anführer derselben, Selim Pascha, ist vom hiesigen Seriaskerat auf das strengste angewiesen worden, in allen seinen Schritten sich" genau an den Rath des Britischen Oberst Charles Smith zu halten, der dem Türkischen Brigadier beizegeden is,

der Spanier war. Dann wird fein Blut fließen, kein Unglücks en ; der Friede wird gesichert seyn, die Armee wird ihre Diez,

um diesen in den militairischen Operationen zu leiten.

olgen habe; endlich, daß die gegenwärtig in Syrien kommandi- 27

Sger, als im Jahre 1839, angekauft worden

und Bedenklichkeiten in dieser Hinsicht ausgesprochen haben, welche 8 ar 65 Rthlr., der köcbite [110 Rebdir

} solche Willkärlichkeiren und : Kosaken.

endigt anzusehen, und man ist mit dem Reiulrat derselben im

des Paschaliks von Acre verloren habe; daß dieser Expedttion eine A Setneitotn Iseieden weni Zier der Weizen an manéhen Or: 1% Â Í * L

t Aucd im Martenwerderächen Megierungs - Bezirk ist die Aerndte sa allgemein vortheilhañ gusgefallen. :

E Auf den in den Tagen vom W. Juli bis 3. August abar altenen Remontemärkten üs die Konkurrenz: acrinart cewrien als im Jahre 1839. Auch sind nur 27, müden à Derde weni Der germge Preis

Durch die Zuräckziehung der Kosaken von der Srünge mi

Sdein Königreiche Polen dat der eriaudre Verdekr der Si

wohner wesentlich gewonnen indem ebt ordentiecde, antäindiae Beamte di: Grü acduna dulden von depen menzgtenét Seine Erze Bere werden, mae ven De

Berichtigung. Jm dpestrigen Biarte drr Sz. Zet. S: F088, Sp. 1, Z. d, tatt: „Friederike Ciise“, lies: „FKriedrïck LEtrs.”

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Anuasawärtige Börsen. AmetorZäam., 7d. Segacmden, Niederì, wirkl. Schuld 20% @. I É. E g

Paare.

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