1840 / 276 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

eine Reihe von Verträgen. Dieses Arrangement, ward durch die Yuli- Mepolutton zerstört. Rußland hat jeyt die Werkzeuge geändert; und es wird durch die Mitwirkunqg eines einzigen Englischen Mittels Kon: stantinopel erbalten: der Traftat vom 15. Juli wird es unfehlbar in seine Hände liefern.“

Den úbrigen Theil des Schreibens füllt Herr Urquhart mit den Vermuthungen aus, auf welche Weise der Lord Palmerston seine Kollegen von der Nothwendigkeit, eine Russische Flotte ins Mittelländische Meer zu rufen, überzeugen werde. s knüpft die demüthigendsten Betrachtungen für sein Land an das Er- scheinen einer Russischen Flotte im Mittelländischen Meer.

Gestern erzählte man sich hier allgemein, daß die Königin- Regentin von Spanien in Port-Vendres angekommen wäre. Der Constitutionnel jagt indeß, er glaube nicht, daß man dieser Nachricht Glauben schenken dürfe.

Die Leiche des Marschalls Macdonald ist gestern Morgen in Paris eingetrossen und in die Kirche des Jnvaliden- Hotels gebracht worden. Die Todtenfeier wird wahrscheinlich am näch- sen Donnerstag stattfinden.

Die hiesige Sparkasse hat in der abgelaufenen Woche an neuen Zuschüssen die Summe von 413,019 Fr. erhalten. Die Rückzahlungen beliefen sich auf 1,052,000 Fr.

Börse vom 29. September. Zu Anfang der heutigen Bdôrse gingen die Course rasch in die Hdhe, weil die Bedürfnisse für die Liquidation noch bedeutende Ankäufe erforderten. Am Schlusse aber gingen die sämmtlichen Course wieder auf ihren gestrigen Stand zurück.

Großbritanien und Jrland.

London, 29. Sept. Ministerielle Blätter melden, daß der gestern gehaltene Kabinets-Rath, von dem die Pariser Blätter schon im voraus so viel Aufhebens gemacht haben, nichts als die fernere Vertagung des Parlaments zum Zwecke gehabt hat.

Am 19, September besuchte Prinz Albreht von Schloß Windsor aus die von Heinrich V1. R ILE berühmte Lateini- sche Schule in dem nur durch die Themsebrücke von Windsor getrennten höchst anmuthig gelegenen Städtchen Eton. Er war von seinen Gesellschafts-Kavalieren, Sir E. Bowater und Capi- Seymour, und seinem Secretair, Herrn Anson, begleitet. Das Lehrer-Personal, seinen Vorstand, Herrn Hodgson, an der Spibe, empfing den Prinzen, welchen zugleich die versammelten Schüler mit großem Jubel begrüßten. Er erwirfte den Schülern einen Spieltag, welcher, zur Erinnerung an diesen ersten Besuch Sr. Königl. Hoheit, jährlich wiederkehren und „des Prinzen Feiertag““ heißen soll. Die Schulknaben bezeugten ihre Dankbarkeit da- durch, daß sie zu mehreren Hunderten dem rúfahrenden Wagen durch Windsor bis an die Thore des Schlosses unter Vivatru- fen nachliefen. Der Vorstand der Schule ward an die Kdnig- liche Tafel geladen. y

Am Freitag wird die Beisebung der irdishen Hülle der Prinzessin Auguste in der St. Georgen-Kapelle zu Windsor statt- finden. Bis dadín wird Jhre Majestät die Königin das Schloß uicht verlassen, dann aber, wie verlautet, auf drei oder vier Tage {c nach Claremont begeben. Brighton, das sonst in dieser Jah- reszeit von den Englischen Monarchen besucht zu werden pflegte, g bei der jeßt regierenden Königin nicht in besonderer Gunst ¡u stehen.

Die Morning Chronicle theilt heute über die leßten Ver- „andlungen der Europäischen Konsuln mit Mehmed Ali und über ¡e Resultate derselben sowohl die in Paris eingegangenen Be- zichte wie auch eigene Korrespondenzen aus Alexandrien mit und begleitet diese Nachrichten mit folgenden Bemerkungen: „Wegen der Weigerung der Französischen Post - Behörden zu Marseille, nach der Ankunft Französischer oder Englischer Scife aus der Levante cinen Courier von dort absenden zu lassen, haben wir un- sere Korrespondenz aus Alexandrien erst heute erhalten. Ueber dies Verbot werden wir uns später ausführlih aussprechen. Für jebt mdôge die Bemerkung genügen, daß man die ausschließlichen Nachrichten , welche die Französische Regierung erhalten hat, bei | mehr als Einer Gelegenheit durch einige begünstigte Hände meh- | rere Tage lang hat verdunsten lassen, ehe das Publikum davon | Kunde bekam, und daß gleichzeitige Resultate an den Fonds-Börsen von Paris und London “hervorgebracht wurden, welche sehr starken Verdacht auf die Französischen monopolistischen Ausbeuter der Nachrichten werfen. Cin politi scher Zweck kann dabei, nicht obwalten, daß man dem Französischen und Englischen Publikum die Kenntniß von den Vorfállen in der Levante vor- enthält. Für uns selbst ist die Unannehmlichkeit dieser Zurückhal- tung unserer Korrespondenz sehr fühlbar geworden. Jn einem von unserem Korrespondenten zu Alexandrien am Tten geschriebe- nen Briefe sagt dieser: „,„Oberst Hodges, unser Konsul, {it sich in dem „Cyclops‘/ ein und begiebt sih nach der Syrischen Küste.“ Wir zweifelten nicht, daß dies das Einziehen seiner Flagge von Seiten unseres Konsuls in sich \chließe. Unsere anderen, uns erst heute zugekommenen Briefe würden nun aber den vollständigen Aufschluß gegeben haben, daß der Konsul sich bloß in Privat - Angelegenheiten von Alexandrien entfernte; diese waren jedoch nach Marseille adressirt, um von dort durch Courier weiter befördert zu werden, und durch das Verbot der Französischen Regierung wurden sie aufgehalten, statt beschleu- nigt zu werden. Die Konsuln haben, wie es sich zeigt, ihre Flag- W, gen nicht eingezogen. Aus dem Bericht unseres Korresponden- M ten über die Zugeständnisse und Nicht-Zugeständnisse des Pascha's E fann das Publikum sich sein Urtheil über die Aufrichtigkeit oder S Berschmißtheit Mehmed Ali's bilden. Sein Zweck war

/ offenbar , jene gewaltsamen Zwangs - Maßregeln, mit de- nen er bedroßt wurde, zu verhindern oder zu vertagen. Œ Unser Korrespondent, besorgt um die Ehre seines Vaterlandes, W is entrústet darüber, daß Drohungen gegen Alexandrien ausge- # sprochen, aber noch nicht vollzogen worden sind. Er läßt sich S aver durch die scheinbare Straflosigkeit des ‘Pascha's und durch

ÿ, das milde und duldsame Benehmen des Englischen Admirals X täuschen. Der Pascha kann bald dazu gebracht werden , daß er Me die Wirkungen der Blokade empfindet, und er dürfte sih da- # dur wohl in die Nothwendigkeit verseßt sehen, wirkliche Zuge- Æ ftändnisse zu machen, ohne daß man gegen die Bewohner von Æ Alexandrien gewaltsam zu verfahren und zu einer solchen äußer- # sten Maßregel, wie die Besehung von Kandien es wäre, zu schrei- B ten brauchte. Besser, es geschieht nichts, als daß man sich F bereist. Die vier Mächte sind volllommen im Stande, F den Pascha zur Unterwerfung zu bringen, und sind auch S vollkommen entschlossen, dies ju thun; da es aber nicht Kin threr Absicht liegt, ihn zu zermalmen, noch auch, Bdie Aegypter für seinen Starrsinn zu züchtigen , so dürfen keine Kgewalriamere und extremere Maßregeln angewandt werden, als

die durchaus nothwendig sind. Nichtsdestoweniger ist in dem Be- ehmen des Admiral Stopford, wie darüber berichtet wird,

Vieles sehr zutadeln; und wir hoffen aufrichtig, daß es sich nicht

Fgeben wird, daß der Admiral und die Konsuln von dem alten

Pascha betrogen worden. Briefe aus Beirut besagen, daß Com-

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modore Napier den Gouderneur gezwungen habe, ihm Lebent- mittel zukommen zu lassez, indem er ihm gedroht, daß er die Stadt bombardiren würd}, wenn fic zuräckgehalten werden soll- ten. Es haben noch 10,000 Mann Truppen den Befehl erhalten, sich zu Konstantinopel nah Cypern einzuschiffen. Unsere Leser können aus dieser Nachriht schließen, daß Jbrahim Pascha genug in Syrien zu thun haben und also schwerlich daran wird denken können, auf Konstantinoptl zu marschiren , selbst wenn die Jah- reszeit und die wenigen Truppen, über die er zu verfügen hat, ihm an eén solches Untenehmen zu denken gestatteten. Man wird dem Pascha nicht lange mehr erlauben, seine Wohlthaten ver die Bevölkerung voi Syrien zu ersktrecken. Wenn er indeß findet, daß seine Anerbietungen von der Pforte verworfen werden, und daß Syrien von einém Ende zum anderen gegen seine Herr- schaft in Waffen isk, so wird er sich ohne Zweifel von selbst füg- samer zeigen.““

Der Standard wil erfahren haben, daß bereits alle Ver- bindung mit Jndien über Aegypten völlig gehemmt sey und daß die Briefe und Passagiere, welhe mit der leßten Post nach dem Mittelländischen Meere abgingen, auf dem Rückwege nah Eng- land seyen, um auf dem alten Wege über das Vorgebirge der guten Hoffnung befördert zu werden. Dies ist die natürliche Folge der Sachlage in der Levante.

Vorgestern brach in den Docks von Devonport eine große Feuersbrunst aus, welche ein Linienschiff, eine Fregatte und eine großeMenge der in dortigen Arsenälen den befindlichen Kriegsvorräthe erstôrte. es Feuer entstand um 4 Uhr Morgens in den Nord- ocks am Bord des in der Ausrüstung begriffenen Linienschiffes „„Talavera‘“ von 74 Kanonen, ergriff alsbald die Adelaì de:Galerie, in welcher Reliquien aller alten im Dienste gewesen Schiffe auf- bewahrt werden, und zerstörte sie gänzlich, schlug dann auf den Süúüd-Dock über, wo es die Fregatte „Jmogene“? verzehrte, pflanzte sich von dort auf die umliegenden Worraths - Häuser fort und konnte erst nah sechs Uhr gelds{cht werden. Das Linienschiff „„Minden““ ist ebenfalls von dem Feuer ergriffen worden, indeß nur wenig beschädigt. Das Feuer, dessen leßte Reste erst am 2Tten Abends gänzlich erstickt wurden, soll, der allgemeinen Ver- muthung zufolge, angelegt seyn. Der Schaden, den es angerichtet hat, läßt sich noch nicht genau bestimmen. Glücklicherweise ist dasselbe noch früh genug gelöst worden, um Vorräthe retten zu können, welche zum Werthe von 5 Millionen Pfd. in der Nähe der Brandstätte aufgehäuf! waren. Der ministerielle Globe be- merkt heute: „Der erlittene Verlust wird sih, wie wir Grund ju glauben haben, nicht so bedeutend zeigen, als man anfangs efurchtete. Der „„Talavera‘/ war ein altes Schiff und von weit geringezem Werth, als es sonst der Fall gewesen seyn würde, und die „Jmogene““ getzet zu derjenigen Klasse von Schiffen, die im Dienst unter dem Namen „„Affen-Fregatten““ bekannt sind. Der Haupt-Verlust wird sih an zerstörten Vorräthen ergeben, aber er läßt sich noch nicht genau ermitteln. Das Gerücht, daß die Feuers-

Männer jenen Theil des Docks hätte verlassen sehen; wir hoffen aber, daß es sich als unbegründet erweisen wird.“

In Chatham is dieser Tage das Linienschiff „London‘/ vom Stapel gelaufen.

Ueber die Russische Flotte, welche nah einem Anschlage bei Lioyd’'s auf dem Wege nach dem Mittelmeer befindlich seyn sollte, wird in deñ hiesigen Blättern nichts weiter gemeldet; die Sache wird also wohl, wie die ministeriellen Blätter gleich vorausseßten, auf einer irrthümlichen Angabe des Telegraphen von North-Fore- land beruhen. k

Vorige Woche hat die Registrirung der Parlamentswähler für 1840 im Lande begonnen. Der radikale Spectator bemerkt darüber: „Die Schlacht in den Revisionshdfen, welche zwischen den Whig- und Torybewerbern entscheiden soll, hat begonnen, aber bis jeßt ist der Kampf ziemlich flau, ausgenommen, wo er durch bezahlte Agenten iretüdttc wird. Das Volk hat sein Jn- teresse an dem bloßen Hader zweier Parteien um den Besiß der Regierungsgewalt verloren und is vergleihsweise gleichgültig ge- gen ein Privilegium geworden, das ihm bis jeßt kaum ein Mi nimum Gutes verschafst hat.‘/

Gestern wurden der Alderman Gibbs und Herr Farncomb als die neuen Sheriffs für London und Middlesex auf das nächske Jahr in der Guildhall vereidigt. Heute findet die Wahl des neuen Lord-Mayors statt; der Haupt-Kandidat ist der Alderman Harmer, der von den Liberalen unterstüßt wird; Mitbewerber sind die Aldermen Johnson und Pirie. z |

Der Gemeinderath der Stadt London hat in seiner Sißung vom vorigen Mittwoch den beiden Sheriffs Evans und Wheel- ton, welche vor einiger Zeit in Ausübung ihrer Pflicht auf Be- fehl des Unterhauses waren verhaftet worden, zwei prächtige Sil bergeschirre zum Geschenk gemacht.

Am 15. September erwartete man zu Malta eine kleine Vermehrung der Garnison. Sie sollte aus 4 Regimentern, jedes von 600 Mann, bestehen, worunter ein Maltesisches. Zwei Re- gimenter, das 47ste und 92ste, verlassen die Jnsel, um sich nach Kanada zu begeben; sie werden durch zwei andere, das 8ste und 60ste, erseßt werden. Man erwartete in Malta die baldige An- kunft verschiedener Kriegsschiffe. :

Unter anderen Uebungen, welche jeßt in den Englischen See- und Waffenpläben betrieben werden, hat man dieser Tage im Ausflusse des Tees in Hampshire mit dem von Capitain Manby erfundenen Apparat, einem Mörser, und mit Herrn Dennets Ra- keten Versuche angestellt, Schiffen, die in Noth sind, auf weite Entfernungen Stricke durch Schüsse em. Die Versuche mit beiden Apparaten gelangen aufs beste. |

Das erwähnte Schreiben, welches der Präsident des Gehei men Raths, Marquis von Lansdowne, an den Pater Mathew, den Stifter der Mäßigkeits-Vereine in Jrland/ gerichtet hat, lau. tet folgendermaßen: „Cork, 15. Sept. Hochwürdiger Herr Auf meiner Reise durch einen beträchtlichen Theil Süd - Jrlands habe ih úberall mehrfache Gelegenheit gehabt, eine höchst merf- würdige Veränderung zum Besseren in dem körperlichen Ausse- hen, dem Charakter und Betragen der Bevölkerung zu beobach- ten. Es is der eben so erfreuliche, wie außerordentliche Erfolg t rastlosen Bemühungen, Jhre Landsleute an Mäßigkeit und

elbstbeherrschung zu gewdhnen. Jch hatte gewünscht, hier in Cork Jhnen persönlich ausdrücken zu können, wie hochachtungL- voll ih, sowohl als Jrländischer Grund - Eigenthümer, wie als Minister, den Werth Jhrer Anstrengungen anerkenne, die auf das wohlthätigste für die Erhaltung des Friedens und der Ord- nung und für die Entwickelung jeder gesellschaftlichen Tugend wirken müssen. Da Jhre jeßige Abwesenheit von der Heimath mir das Vergnügen Jhrer persönlichen Bekanntlchaft nicht ver- gönnt, so erlauben Sie mir wenigstens, als ein Zeugniß meiner Gesinnung, diesem Brief einen Wechsel auf 100 Pfd. St. mit der Bitte beizuschließen, Sie mdchten dieses Geld einem der

Wohlthätigkeits-Jnstitute für Jhre ärmeren Landsleute zuwenden, das nach Bhvem Ermessen der Unterstüßung gerade am nôthiasten

brunst das Werk von Brandstiftern sey, stúkt sich darauf, daß | eine Schildwache einige Stunden vor Ausbruch des Feuers zwei |

bedarf. Jch bin, hochwärdiger Herr! mit aufrihtiget Hochach- tung ZJhr ergebener Diener Lansdowne. ““

Der Atlas warnt die Englischen Fapitalisten vor ferneren Geld-Darlehen an die Völker Spanischer und Portugiesischer Zunge, möchten sie Monarchisten oder Republikaner, Consti; tutionelle oder Absolutisten heißen; denn ‘Por:ugal suche durch seine Vorschläge seine Gläubiger zu hintergehen; die Absendung des Grafen Lara als Da reo von Seiten der Madrider Regierung habe den Jnhabern Spanischer Bons nichts genübt; von den Süd- Amerikanischen Staaten aber, welche an England 34,679,167 Pfd. St. Kapital und 1,964,889 Psd. Zinsen schul dig seyen, zahlten Buenos-Ayres, Chili, Columbien, Peru Und Guatimala gar nichts.

Glasgow, wo jeßt die Britischen Naturforscher versammelt sind, is, wie Liverpool, ein wunderbares Beispiel des raschen Auf- blúhens Britischer Handelésstädte. Im Jahre 1801 zählte es erst 83,769 Einwohner; der diesjährige Census ergab eine Bevölkerung von 271,656 Seelen.

Graf Woronzoff-Daschkof}f ist am Sonnabend von hier nah Paris abgereist, um dort seine Familie abzuholen und sich mit ihr nah St. Petersburg zu begeben.

Die aus Lissabon vom 2lsten d. M. hier eingegangenen Nachrichten haben kein Steigen der Portugiesishen Fonds zur Folge gehabt, obgleich sie die Unterdrückung der lebten Militair: Revolte melden und auch in Bezug auf die Berücksichtigung der Forderungen der auswärtigen Gläubiger Portugal's günstig lau- ten, indem die Cortes die diesfälligen Vorschläge des Portugiesi- hen Ministeriums genehmigt hatten. Der Militair - Aufstand hatte nirgends Anklang gefunden, und als die meuterischen Sol- daten sahen, daß man sie nach der Spanischen Gränze marsch ren ließ, und daß es der Zweck des Obersten und der Offiziere sey, sih aus dem Staube zu machen, erhoben sie sich gegen ihre eigenen Führer und tddreten den Oberst; die Offiziere entkamen mit wenigen Auénahmen, und die Truppen unterwarfen sih der

Regierung.

Niederlande.

Aus dem Haag, 29. Sept. Die Staats-Courant publizirt eine Königl. Verfügung vom 2isten d. M., wonach das Grundgescb des Königreichs der Niederlande im Herzogthum Lim- burg dieselbe Krast haben soll, wie in den übrigen Theilen des Königreichs, und demnächst dort auch eben so promulgirt wer- den foll.

Belgatss

Brüssel, 29. Sept. (Hannov. Z.) Die Revolutions- Feiertage haben geender, wie sie ansingen, nämlich mit abscheult chem Wetter, das den vielen zu demjelben hierher gekommenen Fremden jede Freude verleidet und sie bald wieder weggetrieben hat. Auch bei den Cingeborenen komzce man wenig Eifer bemer- fen, weshalb es auch ziemlich allgemein hieß, die September- Tage würden in der Folge höchstens alle 5 oder gar alle 19 Jahre gefeiert werden. Außer dem berüchtigten großen Mörser, der zur Schau aufgestellt war, und außer den vier Genièn an den Ecken des Freiheits.- Monuments auf dem Märtyrer - Plaße, ‘von der Meisterhand des Herrn Geefs bearbeitet, war nichts Außerordent- liches, wodurch diese Feiertage sih von ihren Vorgängern unter- schieden hätten. Jedoch die Feierlichkeit verdient noch erwähnt zu werden, daß am 24. September zum erstenmale. die Preise unter die Zöglinge der Gymnasien, Kollegien und Athenäen in Belgien, die vom Staate unterhalten werden , vertheilt wurden, wobei die besten Schüler aus jeder Klasse dieser Jnstitute zuge- lassen wurden. Es hatten sih deren mehr als 150 aus etlichen 20 Instituten eingefunden, worunter sich die von Tournay, Brügge und Verviers auszeichneten, während die aus Brüssel und Lüt- tich in allen Fächern, zurückstanden. Der Minister der dffentli- chen Arbeiten, Herr Rogier, unter dessen Aufsicht auch der dffent- liche Unterricht steht, und dem man diese Einrichtung, so wie auch die eines Wettkampfes für musikalische Composition zu dan- ken hat, hielt cine sehr shdne kräftige Rede, worin er besonderen Beifall darüber erhielt, als er sagte, daß er selbst einmal zum ehrenvollen Stande der Schullehrer gehdrt habe, und sich mit Vergnügen daran erinnere. Bejonders überraschend war es, als Herr Rogier am Schlusse der Feierlichkeit den beiden Schulleh- rern aus Tournay und Brügge, deren Schüler die meisten Preije erhalten hatten, und die darauf nichts weniger als vorbereitet wa- ren, den Leopolds-Orden überreichte. Dem Klerus gefällt diese ganze Einrichtung nicht, und der Bischof von Tournay hat dem Gymnasium daselbst, das unter seiner Leitung steht, untersagt, an dem Wettkampfe Antheil zu nehmen. ;

Die Bewohner der hiesigen Vorstädte sind jeßt in einem Zu- ande der Aufregung, wegen des Planes, sie mit der Hauptstadt zu vereinigen, wodur sie ihren Antheil an den drücfendeu Schul- den der Stadt erhalten würden. Ueberall werden Bitreschriften dawider unterschrieben.

Die Unterzeichnungen sür die neue Anleihe bei der Société générale sind mehr als hinreichend gewesen, woraus unter Ande?

; rem zu schließen ist, daß man einen allgemeinen. Krieg nicht \o

sehr befürchtet, und daß die sogenannte alte Bauk ihren Kredit noch nicht verloren hat.

Aus dem Luxemburgischen wird gemeldet, daß alie Franzdsi- schen Gränzfestungen mit Soldaten angefüllt sind, und daß überall mit dem größten Eifer an den Festungen gearbeitet wird.

D anemar f.

Altona, 2. Okt. Außer dem Vertrage mit den beiden Hanse - Städten wegen Regulirung der Transit - Verhältnisse, ist auch am §. Juli d. J. ein Vertrag zwischen Sr. Majestät dem Könige von Dänemark und der freien und Hanse-Stadt Lübe ck, betreffend die Regulirung verschiedener Verkehrs - Verhältnisse, zu Kopenhagen abgeschlossen worden. Die beiden ersten Artikel dieses Vertrags lauten: Art. l. Se. Majestät der König und der Hohe Senat der freien und Hanse-Stadt Lübeck erklären sich geneigt, in gemeinsamer Berathung erwägen zu lassen, durch welche Mit- tel eine Erleichterung und Beschleinigung der Stecknißz- Fahrt zu Stande zu bringen seyn möchte. Nach Maßgabe der desfallsigen Resultate wird zugleih eine Revision und eine, den aufzuwen-

denden Kosten, so wie der erleichterten Fahrt entsprechende Er! |

höhung der Steckni6- Zoll- Rolle berathen werden. Art. 1].

Für den Fall, daß der in Verhandlung begriffene Austausch der F

vier Lübeckischen im Herzogthum Holstein enklavirten Dörfer : Dissau, Krumbeck, Halb“ Curau und Malckendorf, nicht zu Stande fommen sollte, erklärt der Hohe Senat der freien und Hanse- Stadt Lübeck sich bereit, mir diesen vier Dorfschaften sich dem gemeinschaftlichen Zoll - System des Herzogthums Holstein und Fürstenthums Lübeck auf ähnliche Bedingungen anzuschließen, wie sle zwischen der Königlichen Regierung und der freien und Hanse- Stadt Hamburg werden vereinbart werden.

- Deutsche Bundesstaaten.

München, 29. Sept. (Münch. P. Z.) Mit der Vollen- dung-unserer Eisenbahn geht es rash vorwärts. Nachdem schon seit dem Tten d. M. die Bahn bis Althegnenberg befahren wor- den ist, wurde nun heute, sicherem Vernehmen nach, auf der Strecke zwischen Althegnenberg bis Mehring bei Hochdorf die Schluß- \chiene gelegt, so daß der baldigen Eröffnung der Bahnfahrten in der ganzen Ausdehnung von München bis Augsburg in den Ar- bieten selbst kein weiteres Hinderniß im Wege stehen dürfte.

Närnberg, 30. Sept. (Nürnb. Korr.) Zu der auf heute anberaumten General-Versammlung der Actionaire der Ge- sellschaft für die Herstellung einer Eisenbahn von Nürnberg über Bamberg an die nördliche Reichégränze haben sich 251 Actionaire mit 3013 Acctien und 258 Stimmen legitimirt. Der Vorstand des. Direktoriums, Herr Bürgermeister Binder, erdffnete die Ver- sammlung, indem er historischen Vortrag über den Gang dieser Angelegenheit seit dem 18. Februar 1839 in gediegener Rede er- stattete. Der Hauptzweck war, zu zeigen, daß die Gesellschafts- Organe theils durch schriftliche, theils durch mündliche ehrfurchts- volle Vorstellungen bemúht gewesen seyen, unterstüßt von den Magistraten und Gemeinde-Bevollmächtigten von Nürnberg und Bamberg, eine den Jnteressen des Handels und der Gewerbe nicht minder, als dem der Actien-Gesellschaft entsprechende Rich- tungs -Linie der Bahn Allerhöchsten Orts zu erwirken, daß aber vorläufig nur die Möglichkeit der gleichzeitigen Führung der Bahn nach Hof und ín der Richrung nah Koburg durch die Gesell- schaft in Aussicht gestellt sey, und daß demnach auch aus dieser Lage der Sache die besonderen Anträge der Gesellschafts-Organe resultirten , welche noch diesen Vormittag vorgelegt wurden, und worüber der Besprechung und Beschlußfassung Nachmittags ent- gegenzusehen ist.

Kassel, 1. Okt. (Kass. Z.) Jhre Königl. Hoheit die Kur- färstin und Jhre Hoheit die Prinzessin Karoline sind von Wil- helmsbad bei Hanau zurück im besten Wohlseyn wieder hier ein- eingetroffen. z

O-Eserrets.

Prag, 1. Okt. Am 26. September wohnte Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl dem von sämmtlichen hier vereinigten Truppen ausgeführten 2ten Feld-Mandver bei. Das westliche Corps, bestehend aus 15 Bataillonen Jnfanterie, i0 Eskadronen Kavallerie und 21 Geschüßen uvncer dem Befehle des Feldmarschall- Lieutenants Grafen Ceccopieri, hatte die Aufgabe, die Moldau auf mehreren nächst Podbaba und dem Baumgarten geschlagenen Pontons und Laufbrücken zu überschreiten, das ven dem Feinde beseßte Defilé von Lieben anzugreifen, und durch Be- drohung der rechten feindlichen Flanke den Angriff einer auf die feindliche Stellung bei Prossik zu erleichtern. Das dftliche Corps wurde .durch 6 Jäger, Compagnieen, 2 Eskadronen Kavallerie mit 9 Geschüßen unter dem Befehle des General-Majors Grafen v. Schlick vorgestellt. Das Mandver nahm nach erfolgter An- kunft Sr. Kaiserl. Hoheit um 10 Uhr seinen Anfang, und die entsprechenden Bewegungen, so wie die am Schlusse des ganzen Mandvers bei Kobilis von sämmtlichen Truppen ausgeführte De,

sirung wurden zur Zufriedenheit Sr. Kaiserl. Hoheit bewirkte

dchstwelcher die von den Truppen bis zum Schluß bewiesene

usdauer lobend anerkannte. Abends beehrte Se. Kaiserl. Hoheit die im ständischen Theater in Böhmischer Sprache gege- bene Oper „Der Liebestrank“/ mit seiner Gegenwart, und wurde von dem gesammten Publikum mit lauten Freuden-Aeußerungen empfangen.

S ch weiz.

Zürich, 28. Sept. Die neue Züricher Zeitung berich- tet: „An den Statthalter und den Stadtrath t Wintecthüe hat der Züricher Regierungsrath ein Schreiben gerichtet, worin er annimmt, das Gerücht von einem Zug auf Winterthur «f Nr. 271 der Staats-Ztg.) sey grundlos gewesen, hingegen von Me Verbreitung beunruhigender Gerüchte redet: jeder

erlebung des öffentlichen Friedens werde der Regierungsrath entgegen treten. Den Stadtrath ladet er ein, einen Entwurf zur Organisation einer Bürgerwache, die er billigt, den Bürgern und nat ihm zur Bestätigung vorzulegen; nur dürfe sich eine solche ache nicht über den Sradtbann hinaus erstrecen.“/

Der Wailiser Bote versichert, daß sich, auf besondere Ver- wendung des Französischen Gesandten, Se. Maj. der Kdnig von Sardinien entschlossen habe, die im vorigen Jahre zerstörte Simplonstraße auf seinem Gebiete wieder herzustellen.

Neuchatel, 26 Sept. Der Staats-Rath hat im Einver- nehmen mit der evangelischen und der Ka inate Beile des Fürstenthums die Anordnung getroffen, daß die kirchliche Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Ma, unseres er- habénen Souverains, hinführo immer an dem Sontage stattfinden soll, welcher dem 15. Oftober folgt, wenn dieser nicht selbst ein Tnneas e QN Se L sollen dann auch überall die Ar-

‘ie:Sa äbgefeuert werden, di g or bra 9 erden, die den Geburtstag des Königs

J.t.a lile m

Rom, 22. Sept. (A. Z.) Von i : Minister Marchese del Carretto in den us A Deer Li Staats; troffen, um die Uebereinkunft wegen der rány-An u ler einge- unterzeichnen. Er hat mit dem Kardinal Bernetti b Mel zu rirt, und man sieht einer Veröffentlichung des Abschlusses. Gi E der -Gränz- Bestimmung entgegen, welche sich lediglich auf Altes tausch von Grundstücken beschränkt. Von Benevent und i Corvo kann so lange feine Rede seyn, als man sich e Ee pel zur Abtretung eines Landstriches mit gleicher Einw s E wie die beiden Fürstenthämer entschließt. Seit dex P Nerzahl ráck is, hat er schon zweimal den Vatican besucht A me e mehreren Auslándern und Cinheimischen von Auszeichnu E Qn dienz ertheilt. Mit ihm ist Nom auch wieder belebter aR d 2 zumal da gleichzeitig die großen Familien nach und nach ags ag ren Landsiken eintreffen. Obgleich man hier nicht ohne S, he war, die vielen kriegerischen Rüstungen und Gerüchte inden viele Fremde abhalten, hierher zu kommen, so gehen doch ber wn ‘manche Anzeigen von Reisenden ein, die den Winter bei uns L Ligen e ua weng Nea wir die Hérjoëín

ambridge, die Fürstin Radziwil, den Grafen vo Lord Grosvenor 1c. f G fen von Krasinsky,

Spanien.

Madrid, 22. Sept. Heute früh is ein außerordentli Courier mit Depeschen des Herzogs von Vitoria o T fen, die an die provisorische Regierungs-Junta und an Don An- konio Gonzalez gerichtet waren. Es bestätigt sich, daß der Her-

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zog die Prásidentschast des Conseils angenommen hat und man fleht seiner baldigen Ankunft in Mairid entgegen.

Im „„Constitucional‘? liest man: „Wir haben mit Veranü- gen vernommen, daß Don Antonio Ejpartero, Bruder des Her- zogs von Vitoria, . die PrásidenishÆ der provisorischen Junta von Almagro angenommen hat. Die Junta hat sich nach Ciu- dad Real begeben, wohin indeß dr Präsident wegen Ableben seines ältern Bruders, es Ehßartero, nicht folgen konnte.

Man versichert, Cadix habe, obgleich es in Belagerunas- Zustand erklärt worden, sich denncch am Abend des Uten der Bewegung angeschlossen und eine provisorishe Junta ernannt. Dasselbe wird auch von Sevilla behauptet.

Es heißt, der Britische Botschafter habe am 18ten eine Audienz bei der Königin gehabt.

Einige hier anwesende Franzosen haben von der provisorischen Junta den Befehl erhalten, die Hauptstadt in 24 Stunden zu verlassen.

Nachrichten aus Malaga zufoige, hatte der General Mendez Vigo sein Hauprquartier zu Cabra errichtet, wo cr sein Corps verstärkt, um auf Cordova und Sevilla zu marsciren, wo sich bekanntlih die Behörden den Manifestationen des Volks zu Gunsten der Junta widerseßt haben.

Die hiesige provisori\he Regierungs-Junta hat an die Kom- mission des Kultus und der Geistlichkeit ein Schreiben erlassen, in welchem sie dieselbe auffordert, die in den Kassen befindlichen, zum Unterhalt der Geistlichkeit und des Kultus angewiesenen ver pen an diejenigen vertheilen zu lassen, die darauf Ansprüche

en.

Saragossa, 21, Sept. Die hiesize provisorische Junta hat bekannt gemacht, daß sie auf 3755 Mann Linien-Truppen, 32 Ba- taillone National - Gardisten, zusammen auf 25,596 Mann und 4 Schwadronen Kavallerie mit 308 Pferden rechnen könne. Die Junta hat ferner alle diejenigen für Feinde des Vaterlandes er- klärt, welche mit den der Bewegung nicht beigetretenen Behörden fommuniziren würden. :

Madrid, 18. Sept. (A. Z.) Daß Aston so plôslich nach Valencia abgereift ist, geschah nicht, weil er etwa das Benehmen der Junta in Madrid mißbilligte, sondern er wollte der Königin Christine die Emigration ausreden, die ihr Herr Mathieu de la Redorte unter anderen vernünftigen Dingen in den Kopf geseßt hatte. Während die Fremden einer Sache, welche die Reichs- verweserin persönlich angeht, eine wahrhaft ängstliche Wichtigkeit beilegten, hätte dieser Fall, wenn er eingetreten wäre, das Spa- nische Volk selbst höchst gleichgültig berührr, da es im Allgemei nen der Ueberzeugung ist, daß die Leitung der dffentlichen Ange- legenheiten in den Händen Christinens nicht bleiben kann. Dies fann man auf der ganzen Halbinsel hören, und um sich vollends jeden Zweifel zu benehmen, darf man nur die Zuschriften der Zunta's lesen. So Viel ist gewiß, mit Christinens Regentschaft geht es zu Ende. Noch herrscht sie in Valencia, aber lange wird es der Hof auch da nicht treiben. Der General Leon, der an der Spiße der Garde gegen Madrid marschiren sollte, hat linfsum gemacht, auch die Truppen, welche abge- schift waren, um die Bewegung zu Alcoy zu däm- pfen, sind unverrichteter Dinge zurückgekehrt. Ganz Gas- lizien hat sich, troß der Gegenbemühungen des General-Capitains, unter der Obhut von Juntas konstituirt. Die Bildung einer Central-Junta is zwar bis jeßt nicht zu“ Stande gekommen, wie és scheint, weil man zuvor die Erklärungen der verschiedenen Städte abwarten will, aber ein Abfinden mit der Regierung von Valencia wird doch immer unwahrscheinlicher. Die Nic tzulas- sung der zuleßt ernannten Minister war ein harter Schlag für den Hof. Diejenigen, welche sich beikommen lassen, der Königin ihre Rathschläge zu ertheilen, sollten das Spanische Volk besser sudiren , “als daß sie sich einbilden, es werde auf halbem Wege stehen bleiben oder gar zurückgehen: General Ferraz, wird be- hauptet, sey mit Unterhandlungen beauftragt. Das Volk hat ihm gestern eine Serenade gebracht. General Jriarte ist nicht so gut angekommen; er hatte die Kühnheit, sich mit dem Titel eines General - Capitains von Neu - Castilien der Junta vorzustellen. Dafür ist er verhaftet worden, und er hat eine zahlreiche Wache vor seinem Hotel, die ihn keinen Augenblick aus den Augen läßt. O'Donnell soll sich nah Frankreich eingeschifft haben.

Der tugal

Lissabon, 21. Sept. (Engl. Bl.) Die Militair-Jnsur- rection ist, für jeßt wenigstens, unterdrückt, und es ergiebt sich nun, daß sie keinesweges so furchtbar war, wie man glaubte, denn die Zahl der Empdrer unter dem Kommando- des Obersten Miguel Augusto betrug nicht úber §800 Mann. Die Neaimenter Nr. 9 und 13 beschränkten sich darauf, eine drohende Stellung einzunehmen und die Königin in einer Petition um eine Verän- derung des Ministeriums zu ersuchen; 31 Offiziere und mehr als 2090 Mann sind nah Spanien hinübergegangen.

Die Unterhandlungen wegen Abschließung eines Handels- Traktats zwischen England und Portugal dauern noch fort. Lord Howard de Walden ist bereit, den Konservatorial-Gerichtshof und andere Privilegien aufzugeben, wenn die Portugiesen acwisse Zölle herab)ebßen und die Difserenzial-Zdlle auf Waaren, die auf Portugiesischen oder Englischen Schiffen eingeführt werden, auf- heben. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiren verlanate sodann gewisse Modificationen des Zolles auf den in England eingeführten Portwein. \

Auf die Frage des Herrn von Varennes, was Portugal im Falle cines Krieges zwischen Frankreich und Großbritanien thun werde, erklärte das Portugiesische Kabinet, daß es eine strenge Neutralität beobachten wolle. Sollte man jedoch sehr in dasselbe dringen, sich bestimmter zu erklären, so würde es sich aewiß fúr die Aufrechthaltung der freundschaftlichen Verhältnisse mit Eng- land aussprechen. b

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Konstantinopel, 9. Sept. Herr von Walewski is ge- stern am Bord des Dampfbootes „Papin‘“ von Alexandrien hier angekommen. : Die Türkische Zeitung bemerkt ausdrücklich bei der An- eige von der Rückkehr Rifaat Bei's, daß dieser Ge'andte lexandrien am Sten verlassen habe, weil die Antwort Mehmed Ali's auf die ihm gemachten Vorschläge als eine Weigerung, dem Traktat vom 15. Juli beizutreten, angesehen werden kdnne.

Aegyp Cay

Alexandrien, 6. Sept. Das Protokoll, welches die vier Konsuln über die (in Nr. 274 der St. Ztg. erwähnte) Konfe: renz mit Samy Bey aufgenommen, erwähnt auch außer den Div mitgetheilten Erwiederungen des Leßteren folgenden Um andes: :

¿Nachdem die Anwesenden vernommen, was Samy Bey ae:

sprochen, sagte der Englische Konsul: „Der Vice- Kdnig hat

vor einiger Zeit das Verlangen gekufert, daß wir abreisen sollen; wird er uns jeßt vielleicht dazu zwingen wollen? Sámy Bey: Als man Sic abreisen hieß, hatten die Dinge cine andere Gestalt, als jest. Nachdem Sie selbst angekündigt hattet, daß Sie, falls Syrien nicht geräumt würde, den Krieg erklären würden, hatte man Jhnen, und zwar nur deshalb, den Rath ge- geben, abzureisen, weil in jencm Falle Zhre Gegenwart hier zu Lande nicht mehr von Nuben hätte seyn können. So {ange j& doch die Dinge in ihrem gegenwättigen Zustande verbleiben, stett man auch für Jhre Sicherheit ein. Sollten Sie inzwischen ans ders ín dieser DBezichuñg denken, so skeht es ihnen irci zu bleis ben oder zu gehen. Der Russische Konsul: Können Sie; wenn wir hier bleiben, für die Sicherheit unserer Personen und Flaggen einstehen? Sauy Bey: Jebt können wir Zhnen 5 s y- f, 0r Q ck ¿ T g

Rie D und Jhre Sicherheit ist immer verdürgt. -— B E A aven Sie die Güte, die Antworten auf dec URO en, die ich mitgebracht in Dereitschafi zu seßen. Samy Bey: Sie haben die Antwort gehört, die zu ertheile ich beauftragt war. Hiermit endiate die Konferenz.“

Alexandrien, 7. Sept. (Franzó\. Bl) Die Anwesenheit des Englischen und des Oesterreichischen Admirals in dieer Stadt hat gar fein Aufsehen aemacht, man betrachtete sie ziemlich gletch- gültig; von Mehmed Ali wurden sie dagegen auf cine so ofene und wärdige Weise empfangen, wie es Ler Charafter des Vice- Königs erwarten ließ. i

: Die täglih aus Syrien eingehenden Nachrichten lauten seßr günstig für den Vice-König. Die Jnsurrections- Versuche der Tnalischen und Russischen Agenten sind bisher noch ohne Erfolg geblieben ; aber die Engländer fügen durch ihren Sc6leichhandel mit Kriegsbedürfnissen den in Alexandrien ansässigen Saufleuten aller Nationen den größten Schaden zu. Es erheben sich auch bereits von allen Seiten mißbilligende Stimmen gegen ein Ver- fahren, das der Vice-König nicht zu uaterdrücken im Stande if.

Mehmed Ali beharrt unerschütterlih auf seinem Entschluß, t E der vier Mächte nicht nachzugeben ; er wird alle 2B ¿m anwenden, die ihm sein Eifer und sein Untet- nchmungsgeist an die Hand zu aeben vermögen. Er rechnet auf eine wahrscheinlich bald eintretende Uneinigkeit unter den vier Mächten, auf seine Flotte und Armee!:, die im besten Zustande stnd und die er den Europäischen Landungs-Truppen mit Aussicht auf Erfolg gegenüberstellen kann. Er rechnet ferner darauf daß die Bevölkerung von Klein-Asien sich zu seinen Gunsten etheben und daß die Religion für ihn ein mächtiger Bundesaenosse seyn werde. j

Der Vice-König ist durch ein Blutgeschwür auf dem Rüen gezwunzen worden, mehrere Tage das Zimmer zu hüten, doch verhinderte ihn dies nit, seine Minister zu empfangen. Heute hat er seine gewöhnlichen Arbeiten wieder begonnen. y

Es heißt, die fremden Konsuln träfen Anfalten zur Abreise, man glaubt indeß nicht, daß das Benehmen des Vice-Königs sie dazu zwingen werde. Unterdeß blokiren die Englischen Linienschiffe die Hâfea Syriens, verbreiten Proclamationen, fordern die Sy- rier zur Empdrung auf, beschimpfen die Aegypter und mißbrau- chen die Gedusd und Langmuth des Pascha's. Auf der hicüáen Rhede liegen drei Englische Linienschiffe, zwei Oesterreichische Fre- gatten und zwei Kriegs-Dampfbdre, welche den Hafen blokiren.

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Bombay, 21. Juli. (A. Z:.) Von politischen Ereianissen

ist nicht viel zu melden, obgleich fich manche von großer Wichtig- keit vorbereiten. Die Flotre war noch niht an der Chinesischen Küste angekommen, und es is umsonst, über den wahr\cheinl;chen Widerstand der Chinesen zu spekuliren, obgleich hier, wo der Handel und Wohlstand des Hafens grdßtentheils von dem Eng-

lischen Markt abhäángr, und wo einige der agrdften Handeleß uer nur durch die Aussicht auf Ent‘chádizuna fúr ihren. Opium-Ver- lust noch aufrecht gehalten werden, mehr über den Krieg vetulirt wird, als wohl in China selb. Der Opium-Handel dauert fert, und die leßten Briefe aus Kalkutta bringen die Preise von T00 Rupien für die Kiste in*Durchschnitt, weil die Shmuasaler auf rechnen, daß sich die Chinesischen Kanonenböte wäßrend der Anwesenheit der Flotte auf der Küse nicht zu zeigen wagen werden.“ 3 ï Die Nachrichten aus Afghanistan find unbedeutend und widersprechend wie immer, besonders über die Popularirát oder Unpopularität Schach Suds\cha's. Ein Offizier v : n's Corps Afghanischer Jnfanterie, welche auf ihrem Marsch von Kandahar nach Kabul Theil an den Gefechten gegen die G5il gies nahm, vergleicht in cinem hierher gelanaten Brie®c den Z stand des Landes mit dem von Europa im Mittelalter: ie kleinen Chefs hat seine Bergfesuna, aroß oder klein, ie n Umfang seines Gebiets, und der Grad seiner Unterwi ter Kabul richtet sich nach den Interesse. Sie haben das Recht zu verlangen; aber sie plündern, was sie auf und die erste Beschäftigunz der Engliicden A von Landfrieden auf den drei arosen nach Peschawer, von Kabul über & nah Sunmemy und von Kandahar na Oberst Wallace is damit be J

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Batterie zu widerstehen, und der Fall

Afghanistan mit einem aberaläubischen S

keine Mauern den Europäischen Truppen

Mohammed Chan, das anerkannte Haupt

ist flüchtig, und man sagt, er habe

den Kafirs geflüchtet; aber bei diesem

natúrlich) an keine Ruhe zu denken.

thun läßt, ist, das Gesindel an

auf andere Hülfsmittel zu denken

barn und der Karawanen ,

Ausdehnung von Ackerbau u

sich dem Wiederaufleben des alten (

der Compagnie in einem

schien, nämlich in dem der W

schen Meerbusen, wo se

Festungen und Schiffe nah und n

dildet haben, fo daß man nicdt mebr ;

Beludschistan ist es nov \chlimmer ots

vinzen, und die Stra®en sind sekt so unücder, das der Berigadee Stephenson, der vor einiger Zeir von Kandadar zurdckbam, ene Expedition vom Judus aus gogen die Beiden Unte. Ke muß. Diese sind nocd deute, was se zur Ter Weronder # S ren, nur daß der Wudammedanimus fe not Buder

macht dat Die Benaalöcede Armee in Wobanedan wed K

noch lange darauf reduzirt bleiden, cêre dent Polier 208€

ißnen zu erbalten B dd ven Die Nacdrücdten aus don cindeansden S