feiner gr Wichtigkeit: die gewöhnlichen Urtruhen in Radsch- am die gewöhnlichen Gerüchte über bevorstebende Kriege mic den Sikhs, mit Nepal und Birma, von denen aber nur die úber Nepal einigen Grund zu haben scheinen. Die Nepalesen haben einen Distrikt am Terai, der ihnen früher gehörte, den sie aber beim Friedenéschluß abgetreten haben, beseßt und Steuern erhoben. Bei dem Zwiespalt, der am Hofe von Kathmandu herrscht, is nicht leicht zu sagen, ob dieser Eingriff vom König ga worden ist. Der Resident in Kathmandu, Herr Hodgson, t vom General-Gouverneur den Befehl erhalten, Genugthuung zu verlangen, und die Division von Benares hat den Befehl, sich arschfertig zu halten, im Fall hinlängliche Genugthuung verweigert wärde. Es is nicht wahricheinlich, daß der durch Factionen zerris- sene Hof sih einem Kriegc ausseben sollte. Die Partei der Familie Tappa, welche lange bei weitem die einflußreichste in Nepal war, und welche die Partei der Königin vor zwei Jahren durch Ent- hauptung ihres Chefs zu vernichten gehosst hat, fängt an, wieder einen großen Einfluß auszuüben. Die Radschputen - Stag- ten sind so desorganisirt, daß eine große Maßregel nothwendig wird. Die Thabors, d. h. der große Adel von Dscheipur und Dschodpur, verweigern den Radjcha's allen Gehorsam , und die Finanzen von diesen sind in einem so \{hlechten Zustande, daß sie idre regelmäßigen Truppen nicht bezahlen können. Das einfachste Mittel wäre, die Truppen dieser Staaten in eine Auxiliar - Bri gade zu vereinigen und Europäisch zu organisiren, was die Macht des unruhigen Adels brehen würde; aber der General - Gouver- neur entschließt sich ungern dazu, da man in Aud und Hei derabad die Gefahren dieses Systems gesehen hat, das dem Einfluß der einheimischen Fürsten vollends cin Ende macht. Es wäre au) Schade um den alten Radschputischen Adel, in dem ein ritterlihes Gefühl lebt, das man uhgern ver- schwinden sähe, aber der ganze Zustand des Landes ist nicht mehr ertráglih, und das Mittelalter muß auch in Indien der neuen geit Plas machen, welche Straßen und Kanäle, Sicherheit des igenthums und der Industrie anstatt der Bergschldsser und Srreitigkeiten zwischen Clans erforder. In Tandschore wird ebenfalls das Einschreiten der Englischen Regierung täglich noth: wendiger; der Nabob regiert auf eine Art, welche Empörungen hervorbringt, und scheint nicht ganz bei Sinnen zu seyn; er be- legt z. B. die Hauptstraßen von Zeit zu Zeit mit Jnterdikt und zwingt die Leute, ihre Waaren auf großen Umwegen zu Markt zu bringen; er scheint den Schaß, der sich während seiner Min- derjährigkeit angehäuft hatte, verschwendet zu haben, und dies ist immer die gefährlihe Epoche im Leben eines Jndischen Für- sten, aber es isf nicht leiht zu sagen, wie diesem Zustande abzu- p wäre; diese halbmediatisirten, halbsouverainen Familien nd in einer durchaus falschen Lage.
Die Beseßung von Aden hat für Bombay die Vortheile, die man sih davon versprochen hat, nicht gehabt, und zum Theil ist dée Administration daran Schuld. Sie kann freilich die Ara- der nicht hindern, der Stadt die Communication mit Arabien abzuschneiden, aber man hatte gehofft, der Hafen werde ein Sta- pelplaß für alle Länder am Rothen Meer werden, und besondcrs dem Handel mit der Somali-Küste und Abyssinien aufhelfen, aber mán hat Einfuhrzölle in dem Hafen angeseßt.
Der neue Radscha von Sattara, welcher wohl weiß, daß die Vertreibung seines Bruders und seine eigene Thronbesteigung in Indien und in England einen sehr {limmen Eindruck gemacht
at, sucht sich dur Ausführung einiger dentlichen Werke in sseren Kredit zu seben. Er hat alle Durchgangs-Zölle abgeschafft,
baut Brücken über den Jena und den Krischna uünd hat die Aus-
führung des großen Dammes von Mahablesswar angefangen.
s E
Berlin, 4. Okr. Der hiesige Magistrat hat nachstehende êffentlihe Bekanntmachung erlassen:
Es gereicht uns zur größten Freude, der hiesigen Einwohner- schaft, insbesondere den Corporationen, Jnnungen und Gewerken, wie allen Denen, welche zur Verherrlichung des s{dnen Festes beigetragen haben, das unsere Stadt am 21sten v. M. gefeiert hat, von der Allerhöchsten Kabinets: Ordre vom 24sten v. M. Kenntniß zu geben, welche heut bei uns eingegangen ist, und durch welche Se. Majestät der König, über den an jenem Tage stattgehabten feierlichen Empfang Sich huldreihst und gnädigst wie foigt auszusprechen geruht haben :
¿Wenn Jch auch vorausseßen konnte, daß Mein feier- licher Einzug in Berlin, wie er mit Liebe gewünscht worden, so auch mit Liebe ausgeführt werden wärde, so bin Ich doch überrascht worden durch die sinnige Anordnung des Gan- zen, die würdevolle Haltung und ruhige Ausführung von allen Theilnehmern , insbesondere von den Gilden und Jn- nungen , welche auf großartige Weise die Gegenstände ihrer Thâtigkeit sinnlich dargestellt und durch die Ordnung in ih- ren Aufiellungen und Zügen zugleich den achtbaren bürger- lichen Sinn an den Tag gelegt hatten, welcher dem Ganzen
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So 0-520 A0 —5- E 5-ADd0 Dae Md-do 0a wee.
Bekanntmachungen.
Anf Ansuchen der Frau Professorin Tillberg geb. Menz hieselbsi werden hiemit Aile und Jede, welche
faßt, ziemlich beschränkt; desto
Literarishe Anzeige. Für Lesezirkel und Leihbibliotheken. Bei E. S. Mittler (Stehbahu Nr. 3) ist zu haben : Erinnerungen aus einer Reise durch
1114
den echten Stempel höherer Bildung gegeben hat. Dankbar verpflichtet bin Ach einen Jeden, der zu diesem s{hdnen Fest beigetragen hat, welches in Meinem Andenken fortleben wird. Sorgen Sie für die Bkanntmachung dieser Anerkennung. Sanssouci, den 24. Geptember 1840. y An den Magistrat in Berlin. (gez.) Friedrih Wilhelm.“ Wir sind überzeugt daß ein Jeder unsere Freude über die uns beglúenden Aeußerungin Sr. Majestät des Königs theilen wird. Berlin, den 4. Oktober 1840. Ober-Bürgermeister, Yürgermeister und Rath hie- siger Königlichen Residenz.
Berlin, 4. Okt. Gestern wiederholten Jhre Königl. Ho- heit die Frau Prinzessin von Preußen Höchstihren Besuch der typographischen Auofelienz, so wie auch der Prinz und die Prinzessin Karl dieselbe mit Hdchstihrer Gegenwart beehrten.
Stettin, 2. Okt. Nachstehende Allerhöchste Kabinets-Ordre bringt der Ober-Präsident dur das heutige Stück des Amts-
blatts zur dentlichen Kenntniß:
„Wenn auch die früheren Verhältnisse, in welhen Jch zur Pro- vinz Pommern stand, in Bezug anf Vertrauen und Wohlwollen feiner Verstärkung bedurften und feiner Erböhung fäbig waren, so babe Jh doch bei Meiner jeßigen Anwesenheit in Pommern so viel Beweise treuer Andänglichteit gefunden, daß Jch nicht umhin kann, Meine danfbare Anerkennung hiermit auszusprechen und Sie zu veranlassen, dieselbe zur öffentlichen Kenntuiß zu bringen.
Sanssouci, den 26, September 1840. ;
Friedrich Wilhelm.
An den Ober-Präsidenten von Bonin zu Stettin.“
Der Schlesischéèn Zeitung wird aus Kamenz (bei Frankenstein) geschrieben: „Der Bau des hiesigen neuen Schlosses, das bekanntlih auf einem Felsen- Plateau östlich von der Kirche und den ehemaligen Stiftsgebäuden, nach Schinkel's Plane, auf- geführt wird, ist bereits ziemlich weit vorgerückt. Der Grund u den, die obere Fläche einschließenden Umfassungsmauern ist fast ringéum bis zur Erdhdhe des Hofes gelegt, und die Ring- mauer der Westseite nebst ihren beiden gothischen Thürmen fast vollendet. Das Schloß selbst, das immitten des Hofes im länglichen Vierect aufsteigt, wird im idealisirten mittelalterlichen Baustile aufge- führtund erinnert in mancher Hinsicht an das Schloß zu Marienburg in Preußen. Die Verhältnisse des Ganzen sind wahrhaft groß- artig zu nennen: an den vier Ecken steigen gewaltige runde Thürme auf; der innere Hof ist rings von gothischen Bogengängen eingefaßt. Das Baumaterial ist das Gestein des Felsens, bloß die Zwischen- mauern so wie die Fenster-Einfassungen und Thürbogen sind von Zie- geln. Das Erdgeschoß ist ringsum fast vollendet, an der West- seite steht auch schon ein Theil der darüber befindlihen Halbge- schosse (Entresols), das Hauptgeschoß des Schlosses aber ist noch auf keiner Seite angefangen. Die Gemächer des unteren Ge- schosses und der Entrejols werden gewölbt, und zwar so, daß die Wölbung stets auf einem steinernen Mittelpfeiler ruht. Der Eindruck, den das Ganze einst nach seiner Den, machen wird , läßt sich schon jeßt mit Sicherheit berechnen. as aber diesem Bauwerk einst einen seltenen Vorzug vor vielen anderen der Art verleihen wird, ist seine unvergleichlih {dne rage in einer der reizeñdstèn Gegenden unserer Provinz. Gegen Osten hin wird die Aussicht von der“ Hdhe durch den nahen Park, der sich in weiter Ausdehnung hinzieht und mehrere Waldhügel um- errlicher aber entfaltet sie sich nach Süden und Westen, wo die mit Städten, Kirchddrfern und Schlössern reih geschmückte Landschaft im Hintergrunde von den
blauen Gipfeln des Altvater-, Schnec- und Eulengebirges am- '
phitheatralisch eingeschlossen wird. Möchte recht bald ein Grund- riß und Aufriß dieses ganzes Baues, der einst unter den E artigsten Denkmälern der Architektur in Deutschland eine rühm- lihe Stelle einnehmen wird, von sahkundiger Hand entworfen und ausgeführt, den Freunden der Kunst die Ansicht und Ueber- sicht dieser genialen Schöpfung in allen ihren Theilen deutlich veranschaulichen.““
Köln, 1. Okt. Gestern Abends um 7 Uhr traf Se. Ma- jestät der Kdnig von Württemberg, unter dem Namen eines Gra- fen von Teck, aus dem Haag kommend, hier ein, und seßten diesen Morgen um 5 Uhr seine Reise über Frankfurt nach Stutt- gart. weiter fort.
Wissenschaft, Kunst und Literacur.
Berlin. Ju der Siuung der geographischen Gesellschaft am 3. Oktober {prach Herr Zeune Über den diesjährigen Dlinen-Durch- bruch der Weichsel bei Danzig nach eigener Anschauung. Herr Wolff legte eine Zeichnung von den Verheerungen vor, welche die Versandun- gen der Dünen in der Nähe von Danzig in neueren Zeiten gemacht haben, und erläuterte sie na den an Ort und Stelle eingezogenen Nach- richten. Die Zeichnung wurde dêrx Bibliothek der Gesellschaft als Ge- schenk übergeben. Herr Dove sprach: über die verheerenden Stürme
Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen T Lt
7Stuhrschen Buchhaudl., auch durch) A. Th. Gau
[in Oranienburg, zu haben :
U
Worte etnes Juden nach beendeter Landestrauer
in der tropischen Zone, und gab für die dabei stattfindende Erscheinung eine neue Erflärung, indem er zuglei ihre Wirkungen darlegte. Herr Mahblmann theilte Beobachtungen mit, welche den Einfluß von Lo- fal- Ursachen auf die Bestimmung der míttleren Temperatur darthun, Er las dann eine Fortsegung seiner früheren Abhandlung über den Zuwachs unserer Kenntniß von Süd-Amerika in der neuesten Zeit, be: onders nach Schomburgk's Reise - Nachrichten. Herr J. Lehmann prach über die Entdeckdung des Antarfktischen Welttheils Adelia durch Capitain Dumont d'Urville und den Amerikanischen Lieutenant Wilkes. Als Geschenk des Herrn Verfassers wurde übergeben: H. von Nagz- mer, Geographîe des Preußischen Staats, für die oberer Klassen der Realschulen und für junge Militairs. Erst erschienene geographische Neuigkeiten wurdeu zur Ansicht herumgegeben.
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 3. Oktober.
Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von —————— von BaLeE Berlin. St. | M. Potsdam |¡St.| M.
44 44 40 47 55 56
Um §8 Uhr Morgens » 11 Vormitt... M Nachmitt. .
3 » C 6 Abends... 10 - Í a
+ Uhr Morgens. X n
Mittags. Nachmitt. Abends
6 9 12 A 7
j f 7 83
Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends !| Nach einrnaliger
1840. 6 Ubr. 2 Udr. 10 uhe. | Beobachtung.
3. Oktober.
Luftdruck | 334 ,31‘Par. 333,91‘‘Par. |334,02“Par, Quellwärme 8,19 R. Luftwärme + 7,9% R. |-4-10,1 0 N. |+ 7,49 R. [Flußwärme 14,0% R. Thaupunkt ….. | 4+ 6,39 R. |-4- 7,5% N. 6,0° R. [Bodenwärme 12,7 9 R, Dunfisänigang| V2 pCt. » 79 pECt. §1 pCt, |Ausdünstung 0,029 Rd, Wetter trübe, trübe, regnig. Niederschlag 0,236“ Rh, Ain .ee.ee eres 2B. WSEWM WSW., Wiärniewethsel +10 3 9
Wolkenzua..... - S&W, +5,68 0, Faaes nittel: 33415 Var +-8§5%R... 4+ 6,609R... 81 o&r, WSW.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. Septembor.
Niederl. wirkl. Schuld 49. 5%, do. 9 /,. Kanz-Bill. 21?/,,. 59, Span 19'39/, g. Passive. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Prüm, Seb. —. Pol. —. Vesterr. Mer. 101
Autwerpen, 29. September Neue Aul. 193/,.
Hamburg, 2. October.
Banuk-Act. 1655, Engl. Russ. 105!/,.
Lou do u, 29. September.
Cous. 3°%/, 877/,. Belg. 97!/¿. Neue Anl. 22'/,. Passive 5'/. Ausg. Sch. 10/4. 2!/,%/, Holl. 50'/,. 5%, 99!/4. 5%, Port. 33. do. 3°/, 213/,. Éngl. Russ. 110°. Bras. 78!'/,. Columb. 223/,. Mex.
25. Peru 13. Chili 44. Paris, 29. September.
v/, Ronte fin cour. 106. 10. 3%, Rence fin cour. 73. 15. 5% Neapl. fin cour. 96. 75. 5°/, Span. Rente 233/,. Panaive De. 89),
Port. 20/,. Wien, 29. September.
D9/, Met. 1043/, 49/4 993, 39% 78. 2/29, 5A. Bank-Actien 1640. Aul. de 1834 133. de 1839 117.
R LUtali@te Oa nel s
Montag, 5. Oft. Im Schauspielhause: Der Empfind- liche, Lustspiel in 1 Akt, frei nach Picard, von C. Lebrun. Hierauf: Der Aas auf Helgoland, lebendes Bild in 2 Abth. , von L. Schneider.
Dienstag, 6. Okt. Jm Schauspielhause: Zum ersten male: Capitain Firnewaid, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser von Lüge und Wahrheit. Hierauf: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt, von Tenelli.
tittwoch, 7. Oft. Im Opernhause: Zum erstenmale wie derholt: Der Bravo, große Oper in 3 Abth., mit Tanz, nach dem Jtaliänischen des G. Rossi, von Grünbaum. Musik von Mercadante.
Im Schauspielhause: Pour l’ouverture du théâlre français, et la première représentation de l’abonnement: 1) La première repré- sentation dè: La grand’ mére, ou; Les trois amours, comédie nou- velle en 3 actes et en prose, par Scribe. 2) La reprise de: Re- naudin de Caen, vandeville en 2 actes.
Die eingegangenen Meldungen um bestimmte Pläße zu den Französischen Vorstellungen sind möglichst berücksichtigt worden, und wird ersucht, die Billets von Montag, den dten d. M., an, im Billet-Verkaufs-Büreau abholen zu lassen.
Ziusl. —.
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Königsstädtisches Theater.
Montag, 5. Okt. Historische Theaterschau von Erfindung der Buchdruckerkunst bis auf unsere Zeiten; bestehend in Stücken und Scenen aus den Werken der vO Ren Deutschen Dichter.
Dienstag, 6. Okt. Der Rattenfänger von Hameln. Roman- tisch-komische Oper in 3 Akten. Musik vom Kapellm. Franz Gläser.
Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedrut bei A. W. Hayn.
Militair - Verpflichtung , Fivalidendesen ; Unerlaubte Handlungen und Verbrechen. Siebente durchaus vermehrte und verbesserte Auflage. gr. §vo. auf wei: ßem Papier, sauber gedruckt und broschirt. 124 sgr.
Ein sehr fleißig ausgearbeileter Leitfaden in Rechts-
an den Nachlaß ibres am 2. Juni d. J. hieselbst ah}
intestato verstorbenen Sohnes, des Herrn Carl von Hagenow, aus Erbrecht oder ans irgend einem sonsti- gen Rechtsgrunde Ansprüche und Ferderungen machen zu fonnen vermeineu sollten aufgefordert, solhe in einem der auf den 19. September, 3. und 17. Of- tober d. J. jedesmal Morgens um 10 Uhr augesez- ten Liquidationstcrmiue auf dem Rathhause hieselvji anzumelden und zu beglaubigen , oder zu gewärtigen, daß alle diejenigen , welche Mee Aufruf feine Folge leisten, mit ihren etwanigen Ansprüchen und Forde- ruagen uicht weiter werden gehört, sondern damit durch die iu termino den 31, Oftober d. Y., Mor- ens um 10 Uhr, zu erlassende Präfklusivsentenz auf Fler werden abgewiesen und präfludirt werden.
das súdliche Deucschland, Oefterreich, die Schweiz in das mittägliche Frankreich und na Algier.
Von M. v. Haade (Herzogl. Sachsen - Koburg - Go- thaischem Kammerherrn und Regierungs-Rathe, Rit- ter 2c.) 8vo. geh. 1Thlr. 15 sgr. (Duedlinburg: Ba st\e.) Die wenigen Proben diefer Reise-Memoiren, welche der Herr Verf. in einigen Zeitschriften früher mitge- theilt hat, sind sehr belobeud aufgenommen worden. (Unter Anderem vergl. Wolfg. Menzel im Literatur- blatte Nr. 130.) Hier erscheint nun, nach nochmaliger Revision, das ganze Tagebuch eines gebildeten Deut- sen auf seiner Reise durch die oben genanuten Län- der. Freundlich reiht dieser Mentor uns die Hand
“Datum Greifswald, den 27. August 1840, Bürgermeister und Rath hieselbsi. Dr. Billroth, Cons. dir.
Die bekanuten Hamburger Dampfschiffe Leip- zig, Hamburg und der Englische Courier fah-
und schildert uns auf eben so unparteiisce und wahre, als interessante und belehrende Weise Alles, was er gesehen und vernommen, so daß von Allem und Je- dem eiu sehr anschaulich-lebendiges Bild fich uns ein- prägt. Einzelne Abenteuer, Anekdoten und Charaktér-
ren bis de Schluß der Schifffahrt pon woch, Sounabend und Sonntag; pon Hamburg nach fiag, E Sonunabend. Comptoic in Magdeburg, neue F h Ì Hamburg, alter Waudrahur Nr. 58. Dée Direction
agdeburg nah Hamburg jeden Mitt- Magdeburg jeden Dien- Fischerufersir. Nr. 1. |
züge tragen sehr dâzu bei, den Leser auf angenehme Weise zu fesseln und zu unterhalten; weshalb diese ¡Reise- Erinnerungen Lesezirkeln mit Ret empfohlen werden dürfen.
Am Verlage von G. P. Aderholj ín Breslau is
lfo eben erschienen und zu Berlin un) Potsdam in der
|
Se. - Majestät den Hoehseligen König Friedrich Wilhelin H. an seine christlichen Brüder gerichtet von Dr. J. A. Francolin, 8. geb. S sgr.
Ein Königswort des Hohen Berewigten endete der Juden unságliches Elend und rief sie zu bürgerlicher Thätigkeit auf. Haben sie nach Erhaltung des Staats- bürgerrechts durch ihr Benehmen bewiesen, daß sie das Heil erfannten, das ihnen widerfahren war, und welche
ufnahme haben sie bei ihren christlichen Brüdern ge- funden? Hierüber bestrebt si der Herr Verfasser in vorstehender kleiner Schrift Rechenschaft zu geben.
Bei C. Heymann in Berlin, Heilige Geiststraße 7, ist erschienen und in aslen guten Buchhandlungen zu haben: s
Gese6- und Verfassungs - Kenntniß für den S ta acgaahges jeden Standes. Vom Eigenthum, dessen Beschräufungen und dessen Er- werbung durch Erbschaften, Verträge :c. Von der Ehe und den Rechts - Verhältnissen der Eheleute in Bezug auf Vermögen, Familien: Angelegenheiten, Scheidung 1c. Verhältniß (O Aeltern und Kindern. Von außerehelichen Kindern, Vormundschaften, Gesindewe- sen, Bürgerstand und Städteordnung, Bauernstand,
|
Angelegenheiten, der in allen Fällen genauen Rath er- theilen und Niemand im Stiche lassen wird. Daß ín wenigen Jahren an 25000 Eremplare davon ab- geseßt wurden, dürfte wohl der beste Beweis von der Brauchbarkeit des Werkchens seyu und alle Empfeh- lung überflüssig machen.
Seitdem die Thaten des Kaisers der Geschichte ver- fallen sind, wird eine dritte, neu durhgesehene und vermehrte Auflage von
Napoleon's Féldzug ‘in Sachsen im Jahre 1813 von O. Freiherrn von Odeleben,
einem Augenzeugen in Napoleons Hauptquartiere.
Eine treue Skizze dieses Krieges, des Französischen Kaisers und seiner Umgebungen hoffentlich willkommen seyn. Das Buch ist so eben mit einem Plane von Dresden mit den damaligen eldbefestigungen erschienen und in allen Buchhand- ungen zu Potsdam, Frankfurt a. d. O., Stettin, Neu- Ruppin, Stargard bei Ferd. Müller, Cüstrin in der Enslin lgen Buchhandlung (Ferd. Müller), Berlin ebendaselbst, Breite Str. 23, und den übrigen dortigel! Buchhandlungen, broschirt für 1 Thlr. 224 sgr. zu
bekommen. Arnold ische Buchhandlung in Dresden u. Leipzig
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Umt!. Nache. I nbalt.
Rußl. n. Pol. Wilna. Verurtheilung des Fürsten Dadianoff.
Frankr. Pairshof. (Zeugen - Verhêr.) — Derr „Journ. des B gegen díe „Times“. —— Plane der Partei Espartero's. —
Gro#br. u. Jrl. London. Kabinets-Rath. — Verschiedene Stel- lung der Toryblätter in der orient. Frage. — Vorwurf gegen Soli- man Pascha. — Parteiungen dei der Lord- Mavors-Waht. — Hän- del des Oberst: Lieut. C 1rdigan. — Capitain Hindmarsh wird Vice- Gouverneux von Helgoland, i
Niederl. Ausierdam. Niederl. Blätter berichten, daß der König zu Gunsten des Prinzen von Oranien auf den Thron resiguire.
Déutscike Bundesit. Nüruberg. Eisenb. — Altenburg, Mini-
sterium. — Franfkf. Korresponden.
Svan. Valencia. Erklärung des Apuntamiento's.
Port. Verfüaung über die aufrübrer. Truppen. — Annahme der Gesey: Entwürfe geg. die Freiheit der h Besiimm. wegen auswärtiger Schuldforderungen.
Türkei. Kons. Der Sultan erueunt einen Uegvpten. —- Von der Türk. Gränze. Schritt.
Aeg. Berichte Englischer Blätter.
Perfien. Teheran. Kriegerische und aufrührerishe Bewezungen.
Brafilien. Civilliste u. Staats-Rath.
——.
Nekrolog des Wirkl. Geheimen Oder-Regierungs-Ra!hs Bethe.
neuen Pascha von Bedenken über diesen
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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.
Da Jch aus Jhrem Bericht vom 28sten v. M. ersehen habe, daß dur ein Mipverständniß nur das Propositions-Dekret vom 21. Juli d. J. und der Landtags - Abschied an die Stände der
ovinz Preußen vom 9ten v. M. zum Druck beförderc worden nd, so veranlasse Jh Sie hierdurch, die vollständigen Verhand- lungen und namentlich die Denkschrift der Preußischen Stände, auf welche die Entscheidung über die Verfassungsfrage in dem Landtags- Abschiede erganzen ist, zu veröffentlichen, um jeder irri- gen Ansicht entgegenzutreten, als ob Jch durch den Landtags-Ab- \chied oder durch die Anerkennung, welche Jch in demselben und mündli den treuen Gesinuungen der Stände habe wiederfahren lassen, Meine Zustimmung zu dem in der Denkschrist enthaltenen Anirage auf Entwickelung der Landesverfassung im Sinne der
Verordnung vom 22. Mai 1815 ausgesprochen hätte.
Sanssouci, den 4. Oktober 1840. Friedrich Wilhelm. An den Staats-Minister von Rochow.
Auf den Grund vorstehender Allerhöchster Kabinets - Ordre vom 4ten d. M. werden die darin gedachten Verhandlungen hier-
durch vollständig veröffentlicht :
Wir Friedrih Wilhelm von Gottes Gnaden Köniz von Preußen 2c. entbieten Unsern getreuen Ständen des Königreichs Preußen Uasern gnädigsten Gruß.
Nachdem Wir dieselben in Gemäßheit des bei früheren Landes- Huldigungen althergebrachten Herkommens auch diesmal, wo Wir die Huldigung der getreuen Stände und Unterthanen des Königreichs Preußen am 10. September d. J. zu Königs- berg einzunehmen beschlossen, zu einem Landtage einberufen ha- ben, lassen Wir an Dieselben hierdurch die gnädigste Aufforderung ergehen, darüber zu berathen:
1) ob und welche Bestätigung etwa noch bestehender Privilegien in Antrag zu bringen, und H
2) ob dieselben nach altem Rechte 12 Mitglieder der Oftpreuß schen Ritterschaft zur Vertretung eines Herrenstandes bei der Huldigung zu erwählen gesonnen seyen.
Jhre Beschlüsse und etwanigen Anträge haben die getreuen Stänoe in verfassungsmäßiger Weise durch Unsern Landtags- Kommissarius an Uns gelangen zu lassen. Nachdem aber die Schließung des Landtags erfolgt seyn wird, wollen Wir gnädigst erwarten , daß Dieselben in Königbberg verbleiben und am 10. September d. J. für Ihre Person und aus eigenem Rechte Uns Jhre unterthänige Huldigung ableisten.
Jnmittelst verbleiben Wir Unseren getreuen Ständen in Gnaden gewogen.
Gegeben Berlin, am 21, Juli 1840.
: Friedrich Wilhelm. An die zum PAFEREN T in Königsberg zu versamimelnden tände des Königreichs Preußen.
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
Ein altes Da berechtigte die Stände von Ostpreu- ßen, ihrem angestammten Landesherrn bei der Erbhuldigung eine Gabe darbringen zu dürfen. Jene Stände sind inzwischen durch die von des Höchstseligen Königs Majessät uns huldreichsst ver- liehene provinzialständische Verfassung aufgehoben worden, und es ist die erste Vitte, welche wir zu den Füßen des von Ew. Königlichen Majestät nah Gottes Rathschlusse eingenommenen Thrones niederzulegen wagen, daß Allerhöchstdieselben huldreichst geruhen mögen, jenes alte Ehrenrcecht für die gesammte Provinz Preußen fortbestehen zu lassen.
Wenngleich die gänzlich veränderten Umstände jenem Dong- tiv seine ursprüngliche eale Bedeutung genommen haben, so hat dasselbe als Symbol der Liebe und des Vertrauens, welche das V k der Preuxen unaufldslih mit seinen Regenten verbinden, einen um so höheren moralischen Werth. Es is der Ehrenwein, mit dem ein begeistertes Volk seinen geliebten Landesherrn wikl: kommen heißt, und den wir jeßt mit hingebendem Herzen einem
Färsten darbringen, der alle Tuae eines edlen Stam fich vereinigt. / Tugenden | mes in
Presse und der Personen. — |
Berlin, Dienstag den 6!e
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Als erhebendste Frucht des durch Ew. Königl. Majestät glor- reiche Vorfahren durch Jahrhunderte auf Jntelligenz und Ge- sittung gerichtet:-n Strebens — waltet ia unserem Vaterlande zwischen dem Volke und seinen erhabenen Regenten ein durch eine Reihe von Generationen bestehendes und durch alle Wechsel- fälle einer ereignißreih:n Geschichte treu bewährtes unerschütter- liches Vertrauen. ' Darum sind aber die Wahrzeichen dieses Ver- trauens von unshäßbarem Werthe, und indem wir es wagen, als ein solches das altherkômmliche Ehren-Geschenk von 100,000 Fl. Ew. Königl. Mafestät ehrfurchtévoll darzubieten, bitten wir, daß Allerhdchstdieselben diese kleine, aber bedeutungêreihe Gabe huld- reichst anzunehmen geruhen mögen.
Wir ersterben in tiefster Ehrfurcht
Ew. Kdöniglichen Majestät allerunterthänigst treugehorsamste die Provinzial-Stände des Königreichs Preußen. Königsberg, den 7. September 1840. (Unterschriften. )
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
Ew. Königlichen Majestät überreichen die unterzeichneten |
Stände in Folge des an sie erlassenen huldreichen Jmmediat- Befehls, gegeben Berlin den 21. Juli 1840, anliegend eine Denkschrift über die Allerhöchste Anfrage, ob sie nach) altem Rechte zwölf Mitglieder der Ostpreußischen Ritterschafr zur Ver- tretung eines Herrenstandes bei der Huldizung zu erwählen ge- sonnen seyen, tiefgehorsamst und ersterben chrfurchtsvoll Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigst treugehorsamste die Provinzial-Stände des Königreichs Preußen. Königsberg, den 27. September 1840. (Unterschriften.)
Denkschrift
in Folge der Allerhöchsten Aufforderung à. d. Berlin den 21. Juli 1840 ad 2 zu erklären, ob die Stände des Königreichs Qrenyen nach altem Rechte, zwölf Mitglieder der Ostpreußi- chen Ritterschaft zur Vertretung eines Herrenstandes bei der
7 uldigu1g zu erwählen gesonnen sind. In der Vorzeit hatten unter den Preußischen Ständen ein- elne, durch dem Deutschen Orden geleistete Dienste und durch eichthum ausgezeichnete Familien, wenn auch nicht staatsrecht- lich, doch faktisch gegen die Ritterschafc und den Adel, ein erheb- liches Uebergewicht erlangt, und einen sogenannten Deren gebildet. Später waren landeehere Beamte aus der Mitte der Stände ernannt, jenem obersten Stande hinzugetreten, und machten hald die Majorität desselben aus. Das unbestimmte und schwankende Verhältniß der ständischen Elemente hatte im Laufe der Zeir mancherlei Zwiespalt und Streitigkeiten zur Folge, in
welchen bald die Regierung, bald der Herrenstand oder die Rit- !
terschafe und der Adel sich in ihren Rechten gekürzt glaubten. Als in Folge der Zeiten die Rechte der Preußischen Stände nicht mehr die frühere Geltung erhielten, wurde der erste Oberstand durch den Landesherrn ernannt, und wenn dersclbe früher vielleicht die Bestimmung hatte, ein Gegengewicht gegen die andern Stände
zu bilden; so fungirte er später meistens nur als ein altherge- |
brachtes Attribut der Erbhuldigungen.
1840 nue die huldreiche Jntention ihres treugeliebten Landesherrn,
ein hergebrachtes Recht nicht unbeachtet zu lassen, dankbar erken- |
nen. Sue sind aber des allerunterihänigsten Dafürhaltens, daß | 1 O wu | wir versichert, daß Allerhdchstdieselben nicht anstehen wollen, das
nach der zeitgemäßen Gestaltung aller ständischen Verhältnisse unter der glorreichen Regierung des hochieligen Königs Majestät
die Beibehaltung einer ihrem Wesen nach dahingeschwundeyen |
Institution der Einheit der gegenwärtigen Landes-Vcrtretung und
der Unmittelbarkeit, in welcher die gesammten Stände nunmehr |
vor den Thron ihres angestammten Landesherrn treten dürfen, Eintrag
thun könnte. Wenn schon lange die Elemente zu fehten schienen, welche |
durch cine Herrenstube repräsentirt werden sollten, und die Unklar- heit dieser Verhältnisse Preußens Stände lange schon und oft in Hader verwickelte; wenn man in neuerer Zeit, z. B. auf den Landtagen von 1808 und 1809 auch schon ganz davon abgegangen war, so dürfte gegenwärtig nach den Reformen der Jahre 1810 bis 1823 eine staatsrechtliche Grundlage vollends mangeln. Ferner is nicht zu verkennen, daß bei einer etwanigen Aufrechthaltung eincs al- ten Vorrechtes für Ostpreußen, so scheinbar es auch seyn mag, die Landestheile Ermeland und Westpreußen, welche dem Pro- vinzial-Verbande mittlerweile a wg tp sind, und die Preußi- schen Landtage beschiken, sich für benachtheiligt halten dürften. Da endlich diesen Bedenken keinerlei wesentliche Vortheile oder Rücksichten der Gerechtigkeit das Gegengewicht halten, überdies einer weiteren Entwickelung der ständischen Vertretung durch die Bestimmungen des Allerhöchsten Statuts vom 1. Juli 1823 vor- gesehen if; so erlauben die unterzeihneten Stände sich das aller- unterthänigste Gesuch: Se. Majestät der König wollte ihnen die hergebrachte Wahl von Repräsentanten eines Herrenstandes für den Erbhuldigungs- Akt huldreichst zu erlassen geruhen. Die Provinzial-Stände des Kénigreihs Preußen. (Unterschriften.) Königsberg, den 7. September 1840,
Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
Ew. Königl. Majestät haben in landesväterlicher Huld uns treugehorsamst unterzeichneten, zum Landtage zusammenberufencn Stände die Berathung darüber zu gestatten geruht,
,,0b und welche Bestätigung etwa noch bestehendec Privilegien wir in Antrag bringen zu können glauben.“
Mit ehrfurchtsvollem Danke Allerhdc{|dero Hohen König- lichen Sinn, welcher jede wohlerworbene Gerechtsame anerkannt wissen und erhalten will, so wie die tiefe Bedeutung der uns er- theilten Erlaubniß wohl erkennend, glauben wir derselben nicht würdiger entsprechen zu können, als wenn wir nur derjenigen dem ganzen Lande angehdrigen Privilegien und Rechte heute geden-
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fen, welche durch die hohe Weisheit und das edle Vertrauen Königlich gesinnter Herrscher verliehen und erhalten, durch die unerschütterliche Treue des Preußischen Volks in aller Vergan- genheir bewährt, der Gegenwart und Zukunft desselben wesentlich und lebendig angehören.
Jn dem ehrfurchtsvollen und festen Vertrauen, daß Ew. Königl. Majestät weise und landesväterliche, durch das Allerhöchste Convocatiotnis - Patent vom 17. Juli c, ausgesprochene Absicht niht nur dahia gehr, dem Beispiele glorreiher Ahnen aemäß, bei der bevorstehenden Erbhuidigung die Assecuration der Privi- legien, Freiheiten und Gerechtsamen des Landes verfassungsmäßig zu vollziehen, sondern auch in bestimmten Könialichen Worten und dem forishreitenden Bedürfniß der Zeit gemäß fundzugeben, welche Rechte und Privilegien als dem Lande vorzugsweise theuer durch Ew. Königl. Majestät landesfürstliche Huld die Weihe neuer Bestätigung empfangen sollen, bitten wir jo treugehorsamst als tiefunterthänigst, in diese Allecgnädigst zu vollziehende Versiche- rung aufnehmen zu wollen :
Erstens: das alte Recht der Stände des Königreichs Preußen vor jeder durch Gottes Rathschluß eintretenden Erbhuldi gung in einem Landtage verfassungémäßig zusammentreten und dem Throne mit den Bitten und Wünschen des Lan- des nahen zu dürfen.
Daß Ew. Königl. Majestät, nachdem durch ‘die Weisheit Allerhôchsidero nunmehr in Gott ruhenden Königl. Herrn Va- ters die ständische Vereinigung Westpreuffèns mit Alt-Ostpreußen erfolgt ist, das erwähnte dem Lande so theure Recht dem ganzen,
{ zu einem provinzialständischen Verbande vereinigten Königreich | Preußen Allergnädigst belassen wollen, glauben wir uw so mehr
in tiefster Unterthänigkeit vorausseßen zu müssen, als Ew. Königl. Majestät schon gegénwärtig den diesfälligen Wünschen des Landes entgegen gekommen sind.
Zweitens: Die Anfrehthaltung und Vollendung der im lan- desfürstlichen Vertrauen durch die hohe Weisheit Aller- hôchstdero erhabenen Herrn Vaters Majestät neu gzgrün- deten verfassungsmäßigen Vertretung des Landes.
Jn unserer Mitte erwog und beschloß König Friedrih Wil, helm der Dritte unvergeßlichen Andenkens, j:ne erleuchtete und gesegnete Gesebgebung, welche weder das Alte mißactend noch das Neue misßkennend, und wahrem, menschlichem, christlichem Fortschritte huldigend, Seinen Namen den fernsien Zeiträumen alorreich überliefern wird. Diese Geseßgebung lehrte uns, aus- \chließlihen Vorrechten- zum Wohle gemeinsamen Rechtes entsa- en, und so auch auf die in hemmenden Schranken veralteter ormen sich shwer bewegende Vertretußg einzelner und bevor- rechteter Stände verzichten, um mir Dank und Freude eine BVer- tretung des gesammten Landes und Volkes zu empfangen.
Dem Geiste dieser Geseßgebung gehören die wahrhaft Kd: niglihen Worte an, mit welchen der schwer geprüste und herrlich bewährte Vi onarch durch die Allerhöchste Verordnung vom 22. Mai 1815, dem Preußischen Volle ein Pfand unverbrächlichen Ver- trauens gegeben und bestimmer hat, daß eine gemeinsame Vertre- tung des Landes nah Provinzial-Ständen und Landes-Repräsen- tanten gebildet werden joll.
Seiner Fürstlichen Verheißung, “wie immer, getreu, hat des
Die unterzeichneten Stände des Königreichs Preußen können | Volks unvergeßlicher Vater und Freund das Werk begonnen und
zwar ia der Allerhdchsten Proposition d. d. Berlin den 21. Juli E aa G | die inniasten Wünsche des Landes sich begegnen , die Vollendung
seinem Königlichen Nächfolger, in welchem die treuste Liebe und
überlassen. Von Ew. Königl. Majestät reiher Huld und Gnade sind
fortdauernde Bestehen der Provinzialstände, und in den Wegen des Vaters wandelnd, die verheißene Bildung einer Versamm- lung von Landes-Repräsentanten Jhrem getrcven Volke Allergnä- digst zuzusichern, dadurch aber, nach den Worten des zu seinen Vätern glorreih versammelten Helden-Königs, ¿dem Volke ein Pfand Königlichen Vertrauens zu geben, und der Nachkommenschaft die Grundsäße zu úberliefern, nach wel- chen Preußens Königshaus die Regierung des Reichs mit ernstlicher Vorsorge für das Glück Seiner Unterthanen ge- fährt har.““ Allergnádigster König, inniggeliebter, theurer König und A einfach und wahr getreuen Herzens und fern von jeder elbstsucht, wie es dem Preußen wohlansteht und geziemr, haben wir Ew. Königlichen Majestät die Wünsche des Landes Aller- hôchstdero hohem Befehle gemäß treugehorsamst vorgetragen. Wir bitten einmüthig Gott, der die Herzen der Könige lenkt, daß nach seinem gnädigen Willen Ew. Königlichen Maje- stät unsere Bitten huldreih gewähren und den bis zu unseren fernsten Marken tdnenden Jubelruf des Landes mit dem \ch{chdn- sten Gruße Königlicher Gnade und Königlichen Vertrauens huld. reih erwiedern woll-{en. Ew. Königlichen Majestät _allerunterthänigst treugehorsamste ; die Stände des Königreichs Preußen. Königsberg, den 7. Septbr. 1840. (Unterschriften.)
Wir Friedrich Wilhelm von Gottes Gnaden Kdnig von Preußen 2c. 2c. entbieten Unsern zum Provinzial-Landtage dermalen versammelten ren Ständen Unsers Königsreichs Preußen Unsern gnädigen ruß! E Wir haben die drei von den getreuen Ständen Uns über- reichten Denkschristen entgegengenommen, und ertheilen ihnen darauf zum Bescheid :
I. Das Uns dargebotene Donativ von 100,000 Fl., dessen Antrag die getreuen Stände als ein Ehrenrecht bezeichnen, nehmen Wir , unter gnädiger Anerkennung der Gesinnun- gen, mit welchen es geboten wird, gern an. Wir wollen, daß es, wie mit einer gleihen Gabe Unser in Gott tU- hender Herr Vater gethan, zum Besten der Provinz, Mo zwar zur Begründung einer milden Stiftug verweMe: werde, über welhe Wir Uns die nähere Bestimmung
behalten.