1840 / 284 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1. n P itr E M A A IE D MD E TE e E E + n Ar

der König die Domkirche verlassen haben,

en Schloßhofe geleitet, und der eine derselben hat die Stände N S die große Treppe hinauf , in den weißen Saal, der andere die Abgeordneten der Städte und Landgemeinden durch das Portal Nr. 4. in die Schranken auf dem Plaße vor dem

Schloß geführt. 5. 18.

Bei dem Eintritt Seiner Majestät des Königs in den Rittersaal übergiebt der General-Lieutenant und General-Adjutant von Luck dem Feldmarschall Grafen von Zieten, welchem zwei General-Majors assistiren, das Reichs-Panier. Die Reichs -Ju- signien siad neben dem Throne ausgestellt. Die Königlichen Prinzen nehmen ihren Plaß rechts und links vom Throne. Das Gefolge ordnet sich in nachstehender Art:

uf der rechten Seite: y e: General-Feldmarschall , Graf von Zieten, die Generale der Infanterie und Kavallerie und die kommandirenden Gene- rale, hinter ihnen die General- und Flügel-Adjutanten Sei- ner Ma jestär und das Geheime Civil: Kabinet; auf der linken Séite:

tie Staats - Minister , die Hofstaaten , die Ober - Präsidenten; Leltere ‘Hinter den E: ú

achdem, Seine Majestät der König den Befehl ertheilt haben“ werden, daß die kärholische Geistlichkeit eintrete, wird die- selbe durch den Ober: Ceremonienmeister, Grafen von Pourta- les, cingefühtt.

Nach gchältener Huldigungs - Anrede begiebt sich die Geist- (‘chfeit in die Kammer, aus der ste getreten ,- zurück und wird dur den als Ceremonienmeister fungirenden Kammerherrn, Frei herrn von Stillfried, in die links vom Throne errichtete S chranke auf den Piab ver dem Schlosse geführt.

Hiern5ch| werden die ehemals reihsständischen Fürsten und

Grafen durch den Ober-Ceremonienmcister, Grafen von Pour- rales, in den Rittersaal geladen werden, um die Huldigung unter Leitung des Ober-Kammerherrn und Staaté-Ministers des Käniglichen Hauses, Fürsten zu Sayn - Wittgenstein, zu leiten, nacz deren Beendigung sie sich in die Kammer links vom Rérte-saal zurückverfügen und durch den als Cevumonienmeister fungiren en Kammerherrn, Grafen von Merveldt, über den Fuesenzang durch den Pfeiler-Saal auf die rechts dem Throne unst aclegene Tribüne geführt werden. / Sodann werden die Schlesischen Fürsien und Standesherren, die Nicderlausib?chen Standesherren und alle diejenigen, welche, ohne zu dez Standesherzen zu gehdren, eine Virilstimme auf dem Landtage fhren, duk den Oder-Ceremonienmeister, Grafen von Pourtale s, in ven Rittersaal berufen werden, um die Huldi- qung unter Leitung des Staats-Ministers von Nochow zu [lei sten; ná&sd:m werden sle, nahdem sie si in die links vom Rit- cersâal bescgcire Kammer zurückbegeben, durch den als Ceremonien: meister funairenden Kan: merherrn von Saldern-Ahlimb durch die Kapelle und das Portal Nr. 4 in die- auf. dem Plage links vom Throne errichtete l u us geleitet werden.

JFnzwischen fiad, unmitrcelbar nahdem Seine Majestät die sämmtlichen Stände, welche in derselben dem Gottesdienste beigewohnt: haben (mir Ausnahme der im §. 16. genannten), in eben der Ordnung, in welcher. se sich zur Kirche begeben haben, aus. dieser gezogen ; die der Ritter\chaft duxrch das Portal Nr. 5. „in den großen Schloßhof, und aus diesem die große Treppe hinauf in den wei- ßen Saal; die der Städte und Land:Gemeinden in die auf dem Plaße zwischen dem Schlosse und dem. Lustgarten für sie errjch- teten Schranken; die evangelische Geistlichkeit hat sich demnächst ‘eleichfalls aüs der Kirche in Zuge in die auf eben diesem Plabe fir se errichtete Schranke, rechts von der Thron-Tribüne, begeben. Während die im §. 19. gedachtèn Akte vor sich gegangen ind, sind die Ecbämrter,. mit Ausnahme derjenigen, welche im Ritretsaale huldigen, aus den Kammern Seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm 11, durch den als Ceremonien- Meiser fungjrenden Kammerherrn, Freiherrn von dem Bus- sche- Jpvenburg, die kleine Treppe nach derx Kapelle hinauf in die Bilder-Gallerie geführt worden, um die für den Zug be- stimmte Ordnung einzunehmen. E Nach dem lebten der im §. 19. gedahten Akte sobald Seine Königliche Majestät es befehlen werden eröfsaen den Zug zum Throne: s Ï) die Königlichen Kammerherren näch dem Alter ihrer Er- nennung paarweise, welche am weißen Saale angekommen, ehen bleiben, den Zug bei sich vorüber gchen lassen, und also micht mit in den weißen Saal gehen. : Hierbei find allein diejenigen ausgenommen, welche, we- gen. thres Grundbeskes an der Huldigung Theil nehmen, uad sich deshalb, am weißen Saal angekommen, von den übrig-n zu trennen, und sofort in die Schranken zu ihren Mitt inèen zu begeben haben; j L 2) diè E-bimter aus dea verschiedenen Landestheilen der Mo- narhie paarrwvéeife, i ; 3) die E-bâániter der Kurmaük, / %) die sammtliHen Königlichen aktioen Hofstaaten, geführt von dem Hofmarschall von Meyerincck, 5) folgen sammeliche Staats-Minister, und G) dle Ober-Präsidenten. Se. Kknigliche Majestät, welche a)’ dea Feldmarschall Grafen von Zieten mit dem Reichs- panier, unterstüßt durch zwe: General-Majors, b) den General der Jafanterie Freiherrn v. d. Knesebecck mit der Kroüe, | c) den General der Kavallerie von B orstell mit dem Scepter, d)' den General der Junfanterie von Jagow mit dem Meiché-Apfel, e) den General dex Infanterie von Müffling mit dem Reichs Schwerdte \ : sich Hergehen lassen, werden alsdann in den Zug eintreten. Alleröchstdenenselben folgen unmittelbar die Königlichen Prinzen, die Generale der Jnfanterie- und Kavallerie, die kommandirenden Generale und die General- und Flg-el- Adjutanten Seiner Majejtát, der Geheime Kabinets-Rath ünd der L E

vo

Jn dem Huldigungs-Saale nehmen die Kduiglichen Prinzen Jhren BDiaß rechts und links vom Throne; das Gefolge ordnet sich in ganz gieiher Weise, wié es, nach 5. {8., im Rittersaale geschehen ijt. ; :

* Diejenfgea unt-r den Ervämtern, welche nicht bereits im Rittersäale gchuldigt haben, treten in die Schranken, in welchen

„güng der Reichs - Jnsignien nach dem Ritteësaale begeben, und

: das eine zur äußersten reten, das andere zur äußersten lin:

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t cinem Grundeigenthume angesessen sind, welches C TEA bérechtiat, badeit demnächst von den Srellen aus, welche se einnehmen, gleichzeitig mit den Ständen den Huldi- gungs-Eid abzuleisten.

e K re Maijestát die Königin, Höchstwelche nah been- vis Brnelede in das Schloß zurügekehrt sind, nehmen vor Beginn der Huldigungs - Feier im weißen Saale auf der Empor- Tribine Plak. fs

Wenn Seine Königliche Majestät Sich auf den Thron niedergelassen, tritt der Staats-Minister von Rochow auf eine der Stufen des Thrôns, uud hält die. Anrede an die versammel- ten Stände. A

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Diese Rede wird im Namen sämmtlicher anwesenden Stände von dem Domdechanten des Domkapitels zu Brandenburg, von Erxleben, beantwortet.

- ¿08

Darauf läßt der Staats-Minister von Rochow durch den Geheimen Ober-Regierungs-Rath Mathis die Vorhaltung. vor- lesen und die Eidesworte sprechen, welche leßtere von den ge)amm- ten anwesenden Ständen mir eidesmäßig aufgehobenen Rechten nac)gesprochen werden, worauf. von dem Erb -Marschall Gans Edler Herr zu Puüttli ] |

d P E As König Friedrich Wilhelm 11 e unter Trompetcn-: und Pauken:Schall und Abfeuerung der Kano- nen dreimal aüsgerüfen-wird.. le

Seine Königliche Majestät werden Sich hiernächst in dem, in _§. 22. gedachten Zuge und, wie vorher, unter Vortra-

in diesem die Huldigutsgs-: Anxede ter Deputation der Universi- täten annehmen, wozu diese Deputation durch den Ober-Ceremo- nienmeister Grafen von Pourtales berufen werden wird.

Die Deputation begiebt sich demnächst in die Kammer, aus welche: sie eingetreten war, zurück, Und die Mitglieder werden durch den als Ceremonienmeister fungirenden Kammerherrn von Alvensleben-Redekin durch den Schweizerjaal und das Por- cal Nr. 4. je nach ihrer Konfession in die Schranke der evange- lischen und in die der Me E geführt. *

Unmittelbar uahdem Seine Majestät den weißen Saal verlassen haben, ziehen die: Stände der Ritterschaft in der- selben Ordnnng, in welcher sie gekommen sind, die große Treppe hinunter, dur) das Portal Nr. -4. in die für ‘sie auf dem Plake vor dem Schlosse errichteten Schranken. R Bei diesem Zuge sc{iließen sich die Marschälle der katholischen Mitglieder der Ritterschast (F. 8) den im §. 6 aufgeführten Mar- châllen an, und zwar detgestalt, daß der Marschall der Mark Braùidenburg, Pommerns Und Sachsens (sg. §) zu den im §. 6 unter Nr. 1, die Marschälle Schlesiens zu den im §. 6 unter Nr. 4, die Marschälle Westphalens zu den im §. 6 unter Nr. 12 und die Marschälle der Rhein-Provinz zu den im §. § unter Nr. 17 gedachten R ren. .

Nach Beendigung: des im §. 28 bemerkten Aktes werden Se. Königliche Majestät in dem zuleßt edachten Zuge, und war wiederum unter Vorträgung der Reich ¿Insignien Sich die Doruge hinunter durch den Parole - Saal Seiner Majestät des Königs Friedrich Wilhelm 11. zu dem leßten und Haupt- Akte auf die vor dem Pfeilér-Saal errichtete Throne Tribüne be-

geben. ; De de M L

re Majestät die Königin haben Sich gleichzeitig in das Fe crdóchs Sié'an ‘det Thron-Tribüne -erráchtete Fenster begeben. “i

Die Begleitung und das Gefölge Seiner Majestát des Königs nimmt dieselben Stellen ein, wie im Ritter-Saale und

im weißen Saale. i : Die Erbämter treten auf die Stufen der Freitreppe, je zwei

ken Seite auf eine Stufe, und zwar so, daß mit der unter: sten Stufe begonnen wird. d

Wenn Seine Majestät der Kdnig Sich niedergelassen haben, hält der Staats-Minister von Rochow dée Anrede an die Stände der Städre und Landgemeinden und die hiesige Bür gerschaft, welche Anrede. der Ober-Bürgermeister der Stadt Ber: lin, Geheime Justizrath Krausnick, in ihrer aller Namen be- antwortet. i

_ Hiernächst wird von a ‘Geheimen Ober-Regierungs-Rath Mathis die Vorhalcung verlesen und der Eid gesprochen, wel- cher leßtere von dem hiesigen Zee L L 6 i iesigen Stadtverdördneten, ( 2 R Abgeordneten der Städte: und Landgemeinden, und „der gesammten hiesigen Bürgerschaft i mit eidesmáßig aufgehobenen echten nach@esprochen wird.

denbezeigungen werden hierauf von‘ dem Stáars- Minister von Rochow bekannt gemachk. 26 i N i AÁuf das gegebene Zeiäseh ‘rft sobaná der unten zu Pferde altende Herold: / Í - L Es lebe der König Friedr ich Wilhel u HW.! Und es wird, während der unte: Pauken- und Tromperen-Schall erfolgenden dreimaligen Wiederhölung Seitens aller Anwesenden, eine Geschülz-Salve gegeben.

„ls Zum Schluß wird unter M cvitung von Musik - Chdren das Lied; STEK „Nun danket älle Got ' von allen Anwesenden gesungen. “Gleichzeitig werden 101 Ka- nonenschüsse abgefeuert.

. 38.

Die z::r Tafel ín den Skien des Königlichen Schlosses ge- ladenen Gáste versammeln sih vorx drei Uhr in den togenannten Parade- Kammern (Eingang von dém Pôrtal bei der Wéndel- treppe durch den Schweizer-Saal) und zwar: / |

1) die Muigichts Herrschaften ín der rothen Sammt-Karimér,

2) die zur Tafel Seiner Majestät im weißen Saal gelade- nen Gäste in der sogenannten Uaute-lisse Kammer und in

dem anstoßenden Ritter Sáale,

3) die Generalirät nebst den Regiments - Commandeuren im Rittersaale,

Die Standés- ErhthungewZund fonstigen Allerhschsten Gna-

t

Mein) theils im Rittersaale, theils in der angränzenden

Kammer,

5) die Stände aus der Provinz Schlesien in der roth seide- nen Kammer und in der. wetß lafirten Kammer,

6) die Stände aus der Provinz Pommern, in der Gallerie Königs Friedrich |. Majestät und în der® anstoßenden rothen Kammer, :

7) die Srände aus der Kurmark, Neumark und Niederlausis, in den beiden zunächst dem' Schweitersaale belegenen bei- den Kainmern. s

Aus diesen von Nr. 4—T7 genannten Sälen und Kammern,

werden die Gäste von ihren Marschällen zu den sür sie bestimu-

ten Tafeln geführt werden.

Durch die hier vereinigte Huldigung der Stände aus den im §. 1. genannten Landestheilen soll an dem, was sonst bei den Provinzial: Hultigungen Herkommens ist, nichts verändert, und dadurch keinem Landestheile und feinem Stande an srüher etwa gehabten Rechten etwas vergeben, noch deren mehrere eingeräumt seyn, cben so wenig sollen die in dem Programm beobachteten Rang-Verhältnisse anders R DeA Rechten Eintrag thun. Die Aufsicht auf die Beobachtung der in diesem Programm cie dia Ordnung is von Seiner Majestät dem Kd- nige dem Hofmarschall von Meyerinck úberträgen worden.

Berlin, am i1. Oktober 139. Auf Seiner Königlichen Majestät Allerguädigsten

Special-Befehl!. (gez.) von Rochow.

Peters en / Zu größerer Bequemlichkeit der Herren Huldigungs Depu- tirten, welche für ihre Familien Einlaß- Karten zu den Tribünen des Museums wünschen, haben die Herren Ober-Präsidenten der betreffenden Provinzen die Vertheilung dieser Einlaß- Karten gú-

nommen. : et Be Herren Huldigungs - Deputivten werden dâher ersucht, diese Éinlaß-Karten nicht im Muscum, sondern bei dem Herrn Ober-Präsidenten ihrer Pròövinz von Dienstag den lten d. Nachmittags in Empfang zu nehmen.

Berlin, den 12. Oktober 1840. General-Direction der Königl. Museen.

Bekanntmachung, 28 Wegen der Zurüstungen in der Sulen-Halle des Königlichen Museums müssen die Galerieen der Skulpturen und Ge- málde am Dienstag und Mittwoch, den löten und lten d., ge chlossen werden; hingegen sind alle übrigen Abtheilungen an diesen beiden Tagen dem Publikum, wie sonst an den dffentlichen Tagen, zugänglich. Ae Eut der Huldigungsfeier, Donnerstag den L3ten d-, bleiben alle Äbtheilungen der Königlichen Museen geschlossen. Bérlin, den 11. Oktober 1840. General-Direction der Königl. Museen.

Bekanntmachung.

Von den in Gemäßheit Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 9, Mai 1837 ausgefertigten Kassen-Anweisungen im Betrage von 3,000,000 Rthlr. waren bereits im Juni 1837 (siehe unsere Be- kanntmachung vom 1Tten desselben Monats Preußische Staats: Zeitung Nr. 178) 2,509,000 Rthlr. gegen Deponirung ‘eines gleichen Betrages in Staats-Schuld-Dokumenten emittirt.

Nach der Allerhdchsten Kabinets-Ordre vom 31. Juli e. sind nunmeh: auch die bisher zurückgebliebenen 500,000 Rthlr., nach- dem dafür ein gleicher Betrag in Staats-Schuld- Scheinen und war y 480 Stück à 1000 Rthix. oder 480,000 Rthlr. d 40 E S

also zusammen 500,000 Rthlr. außer Cours gesebt und im Depositorio der Staats-Schulden Tilgungs: Kasse verwahrlih niedergelegt war, ausgegeben worden, und werden nah dem Allerhdchsten Befehle durch die auliegende Nachweisung die Nummern, Litern und Geld-Beträge auch die- ser deponirten Staats-Schuld-Scheine hiermit zur dffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 17. September 1840. Haupt- Verwaltung dèr Staats-Schulden. Rother. v. Schúßze. Beeliß. Decht. v. Berger.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und fommandirende General des 2ten Armee-Corps, Graf zu Dohna,

Stettin. M Dee General-Major und Commandeur der Iöten Jnfante- ríe:Brigade, von Hir|chfeldt, von Köln. * Der General-Major und Kommandant von Wittenberg, vou Busse, von Wittenberg.

Der Gencral-Major und Commandeur der llten Landwehr- Brigade, von der Heyde, von Breslau.

Der Bischof der evangelischen Kirche und General-Super- intendent der Provinz Pommern, lr. Ritschl, von Stettin.

Der Bischof der evangelishen Kirche und General-Super- intendent der Provinz Sachsen, Þr. Dräsecke, von Magdeburg.

* Der Erb-Truchseß in der Kurmark Brandenburg, von Grä

weniß, von Queeßz s

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevoll- mächtigte Minister am Kaiserl. Oesterreichischen Hofe, Graf vo# Malkan, und f

Der Kaiserl. Oesterreichische Wirkliche Geheime Rath und Kämmerer, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Min ster am hiesigen Hofe, Graf von Trautmannsdorff: Weins berg, von Wien. : É L

Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister der Vereinigten Staaten ven Nord- Amerika am hiesigen Hefe, Henry Wheaäton, von Paris.

Zeitungs-Nachrichten. A 6s! 6nd,

Rußland und Polen. | i St. Petersburg, 6. Okt. Se. Majestät der Kaiser ha: ben die Comtesse Antoinette Grabowsfka zur Ehrendame Jhrer Majestät der Kaiserin .ernannut, L L, Der Chef der Paß-Abthcilung in der Kanzlci des Statthal- ters von Polen, Kollegienrath von Schul, is zum Staatsrat)

fic ihre Mitstände befüuden. j Alle Andere aus dem bezeichneten Gefolge Seiner Maje-

4) die Stände aus den Provinzen Sachsen, Westphalen und

befördert worden.

Auf den Antrag des General-Gouverneurs von Neu-Ruß- land und Bessarabien haben Se. Majestät der Kaiser bestimme, daß das Pers:nal der Quarantaine von Odessa um ses Kom- missarien und einen Arzt vermehrt werden soll. Bei der Qua- rantaíne von Kertsch tritt cine ähnliche Vermehrung des Perso- nals, so wie der Quarantaine-Wache um 169 Mann, ein.

Fran teel Wh.

Paris, 7. Okt. Die hiesigen Journale sind heute offenbar ganz desorientirt, da der „Moniteur“ noch immer Anstand nimmt, die von allen Seiten kundgegebenen Hoffnungen oder Befürchtun- gen zu verwirklichen. Da wir indeß durch den Telegraphen wis: sen, daß in dem morgenden „Moniteur“/ die Ordonnanz wegen

usammenberufung der Kantmern erschienen ist, so verlieren die P lingen dex hiesigen Journale sehr an Junteresse. Nichte- destóweniger sind einige aufsailende Aeußerungen herauszuheben. Der Constitutionnel hat heute keinen cigenen Artikel, sondern begnügt sich mit Mittheilung cines Auszug-es aus dem Univers, der folgendermaßen lautet: „Ulle Minister haben sich gestern beim Könige versammelt. Die Berathung war sehr lebhaft und hat über zwei Stunden gedauert. Die Meinung des Herrn Thiers trug zuleßt den Sieg davon. Die Kam- mern sind auf den 7. November zusammenberufen. Sie sind es, die über Krieg oder Frieden entscheiden werden. Wir zollen diesem Beschlusse unseren aufrichtigen Beifall; er wird allen Intriguen, ailem Geschwäß cin Ende machen, und die Ge- wasr wird denen angehdren, die den richtigsten Begriff} von der Ehre und den Interessen des Vaterlandes haben.“ Seltsam abstechend dagegen und unerklärlih traurig ist die Stinimung dés Courrier francais. „Die Börse’, sagt er, „war gestern im hdchsten Grade bestürkt über die Nachricht, daß die Kammern aúf den 10. November! zusammenberufen worden wären, und daß .das Ministerium ein Ultimatrm an die Mächte richten wérde. Wollte der Himmel, --daß dem so wäre, und daß die Rathschläge der Festigkeit bei unserer Regierung Gehdr gefunden ätten. Wir hatten geglaubt, daß die Tage der Zögerung vor- ber wären. Wir bemerkten endlih in dem Gedanken der re- giert, eine Entschlossenheit, an die man nicht mehr gewöhnt war. Die Stärke, das Leben, das Blut der Nation schien sich zu re- eneriren. Aber wir sagen es mit Erschütterung, mit

chmerz, mit Verzweiflung, dies Alles wird sich nicht verwirklichen. Wir haben von der parlamentarischen Freihei: im Junern und von der National - Unabhängigkeit nach Außen hin geträumt; der Traum wird nicht einnial ganz aht Monate edauert haben.‘ Das Siecle, welches mit dem „Courrier rançais einen Strang zieht, ist. weit ruhiger und zuversichtlicher und sagt, es sey gewiß, daß die Kammern binnen eines Zeit- raums von 25—50 Tagen zusammen berufen werden würden, und dringt darauf, daß man diesen Entschluß sobald als möglich zur dffentlihen Kenntniß bringe.

Dér Moniteur parisien bemerkt „in Bezug auf die Er- klärung des National‘/, daß sich National-Gardisten zu dem Mar- {all Gérard und zu dem Minister des Jnnern begeben wür- den, um ihnen verschiedene Gesuche vorzulegen: „Eine solche De- monstration würde ungesebzlih seyn. Wir sind deshalb überzeugt, daß die National-Garde, besonders unter ‘den gegenwärtigen Um- stánden, einen neuen Beweis des vortrefflichen Geistes, der sie beseelt geben, und allen Aufreizungen widerstehen wird‘. —- Der National dagegen erklärt heùte von Neuem, daß eine große Anzahl National - Gardisten sih am künftigen Sonntag in Uni- form, aber ohne Waffen versammeln und sih in corpóre zu dem Conseils-Präsidenten und dem Marschall Gérard begeben würden um die bereits erwähnten Gesuche vorzubringen. 5

Der Constitutionnel enthält Folgendes: „Ein Offizier unserer Marine hat vor Beirut die Ehre unserer Flagge auf eine würdige Weise behauptet. Jm Angesichte' eines zahlreichen Ge- schwaders hat der Capitain der „Brillante““ von dem Englischen Admiral wegen eines Rechtes dex Verleßung der Neutralen cine feierlihe Genugthuung verlangt und erhalten. Wir freuen uns, da im Anfang einer Krisis in der unsere Marine wahrscheinlich eine große Rolle zu spielen bestimmt ist, eine Thatsache ansúhren zu können, die Zeugniß von ihrem Muthe und von ihrer Hin- gebung ablegt.

Der Univers sagt heute, wenn es gelingen sollte, Herrn Thiers und seine Kollegen zu stürzen, so würde das Kabinet, welches folge, unfehlbar das Ministerium Polignac der neuen Dynastie seyn. Dies erinnert an die dcm Herrn Thiers vor einiger Zeit in den Mund gelegten Worte: „Après noi gouvernera qui pourra Sollte darin die Gewalt und die Wohlthat ciner parlamentarischen Regierung bestehen, daß ohne Herrn Thiers Frankreich zusammen stürzen müßte?

Der Englische otschafter hat heute eine zweistündize Kon- ferenz mit Herrn Thiers gehabt. :

Die Presse will wissen, daß, falls der Krieg erklärt würde, Herr Odilon Barrot in das Kabinet eintreten werde.

Gestern Abend wurde fast in allen Pariser Theatern die Mee verlangt und gelvagen.

Der Herzog von Broglie stattete gestern Nachmittag, na beendigter Sibung des Pairshofes, dem Herrn Tee Barrot Gan Desued ab. s /

an liest im Moniteur parisien: „D I Zustand Algiers eine strenge Uehtrwacbual sas rege gier und seiner Zugänge erheischt, so sind folaende Verfügungen beschlossen und deren Ausführung dem die Marine an der “Al- gierschen Küste kommandirenden Contre-Admiral anbefohlen w j den: 1) die Ein- und Ausfahrt des Hafens ist den H ta: schiffen und allen Fahrzeugen von Sonnen-Untergang an M Ta, ges - Anbruch verboten. Von dieser Maßregel sind. die Fisch fz Fahrzeuge ausgenommen, welche sich mit einem Erlaubnißsc like des Hafen- Direktors zu versehen haben, und gehalten sind RO selben jedes Mal dem wachthabenden Schiffe vorzuzeigen Ls ihn zu visiren angewiesen is. 2) Jedes Schiff, welches wide Sonnen- Untergang und Tages - Anbruch den. Hafen veri CR in denselben einläust, ohne bei dem wachthabenden Schiffe anzu- ha\tén, har zu gewärtigen, von demselben in den Grund gebohrt zu werden. Der dritte Artikel verfügt, daß Schiffe, wenn sie von hoher See kommen und in Folge ungünstiger Witrerun Gefahr laufen, im Hafen des Nachts, vie bei Tage áisgenon men Gesteen follen.““ ( y

estern notifizirte der Archivarius des Pairshofes : Calichy , dem Weinen Louis Napoleon Banlltea iva hee Mitangeklagten das über sie verhängte Urtheil. Der Prinz hien sehr gefaßt, und als er die Worte hörte: „ewiges Gefängniß“ bemerkte er: „Es ward in früheren Zeiten gesagt, daß das Wort unmöglich nicht Französisch sey; dasselbe mag bei dieser Gele- o von dem Worte lebenslänglih gesagt werden. Dag rtheisl ist s{limm genug, aber wenigstens werde ich nicht gend- thigt seyn, Frankreich zu verlassen.“ Man glaubt, daß der Prinz

Louis nach Blaye abgeführt werden wird. In Bezug auf die

über den Prinzen verhängte Strafe äußert sh heute der Con-

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stitutionnel (úbereinstimmend mit unserer gestern ausgesproche? nen Ansicht) in folgender Weise: „Der Pairshof hat den Prin zen Louis zu einer Strafe verurtheilr, die im „Code penal““ nicht enthalten ist, und die er aus eigener Machrvoll!ommenheit er- schaffen hat. Die Gründe zu diejem Uriheil lassen sich leicht er- fláren. Die Deportation und die Detention haben eincn infa- mirenden Charakter. besstrafe (peine afflictive), Der Pairshof wird nicht gewollt ha-

infamirende Strafe haf:e.‘” So eben erfährt man, daß dem Prinzen Louis in der vergangenen Nacht um 1 Uhr angezeigr worden ist, daß er nah der Festung Hamm abgeführt werden würde. Eine halbe Stunde darauf stieg ‘er in den Wagen, der ihn nah dem Orte seiner Bestimmung bringek.

Börse vom 7. Oktober. Seit der gestrigen Börse haben große Schwankungen in den öffentlichen Fonds stattgefunden Die 3proc. Rente, welche gestern zu 65.209 1chioß, ging Abends bei Tortoni bis 63.90 zuräck, und sticg dann wieder bis auf 65,61 Heute frúh vor der Börse bezahlte man 67. Die Börse ertfs- nete zu 66.40; stieg bis auf 67.49 und {loß zu 67. Die proc. erdífnete zu 101.10 und {loß zu 101.70, Jun allen ubrigen Fonds war wenig Umsaß.

Großbritanien und Jrland

London, 7. Okt. Der Herzog und der Prinz Georg von Cambridge sind Beide nach Deutschland abgereist, um sich zu der bereits seit einiger Zeit in RUumpenheini ‘verweilenden Herzo- gin von Cambridge zu begeben.

Die hiesigen Blätter, namerulih der Courier, beschästigen sich viel mit Gerüchten über eine bevorstchende Ministerial - Kri- sis in Frankreich. Leßteres Blatt behauptet na seiner Privar- Korrespondenz, es werde keine Woche vergehen, bis ein neues Ministerium gebiloet sey; auch wären die kriegerischen Neigungen des Herrn Thiers von frischem Datum, was man ihm nachwei- U Ee e wenn er sih an die Spiße der Opposition stellen wollte.

Mit Hinsicét auf die Muthmaßungen, welche in Französi- schen Blättern über die Verhandlungen in den leßten Englischen Kabinets% Conseils aufgestellt werden, bemerkt die Morning Chronicle in einem ihrer neuesten Artikel: „Wir begreifen nicht, was die C von unseren Kabinets-Berathungen so viel erwarten. Es kann doch wahrlich Niemand erwarten, daß wir die trügerischen Anerbietungen des Pascha's, oder die alten, verworfenen Vorschläge des Generals Sebastiani, oder den Plan, Jbrahim Pascha in den lebenslänglichen Besis von Syrien zu lassen, wobei Frankreich sich verbürgen würde, daß diese Provinz bei dem Tode Jbrahims oder nach vierzig Jahren an den Sul- tan zurückfalle. Der Besiß von Syrien für die Lebenszeit Jbra- | him Pascha’s is so gut wie ein Besiß für die Ewigkeit, und was die Garantie Frankreichs betrifft, wie können die Versprechungne des Herrn Thiers seine Nachfolger binden?‘ Ueber die dffent- lihe Stimmung in Frankreich äußert dasselbe Blatt: „Es ist zu bemerken, daß, wenngleich die Erbitterung einiger Franzo- sen mit der Wichtigkeit der Ereignisse steigt, gleichzeitig doch auch „die Furcht Anderer zunimmt. Die Kapitalisten in Paris, welche bisher furchtsame und vorsichtige Beobachter abgaben, bemühen sich jeßt, einen Krieg zu beshwödren, der, wie viele von ihnen Es von Frankreich hervorgerufen werde. Es herrscht in dieser reihen Klasse eine hefcige Opposition gegen Herrn Thiers und sie dürfte wohl bei einer starken politischen Klasse Unter- stüßung finden. Wenn daher auch starke Anreizungen zum Kriege vorhanden sind, so fehlt es doch andererseits nicht an Garantieen für den Frteden.“

Herr Waghorn ist zu Alexandrien in dem Hause des. Said- el-Gharbi insultirt worden, weil er für cinen seiner Diener die Erlassung der Miliz-Pflichtigkeit verlangte. Es kam zum Wort- wechsel, und am Ende erhielt Herr Waghorn Schläge und wurde zur Thür hinausgeworfen. Indessen scheint Leßterer nicht Recht gehabt zu haben, denn er hat cs nachher für gut befunden, si \chriftlich zu entschuldigen. 4 Felix Mendelssohn, der zu dem dicsjährigen großen Musik- fest nach England gekommen war, hat sich dieser Tage in Lon- don zu großer Bewunderung der. hiesigen Musikfreunde auf der Orgel hdren lassen.

Aus Sidney hat man Berichte vom 18. Juni, wonach dort die Räubereien immer mehr überhand nehmen und sehr strenge Gesche gegen Marodeurs und Buschklepper erlassen wer- den mußten.

Niederlande.

_ Aus dem Haag, 8. Oft. Die Proclamation des Königs Bifhelm 1. lautet, ihrem vollständigen Jnhalte nach, folgender: taßen: : „Wir: Wilhelm U., von! Goites Gnaden König der Nicdérlande, rinz von Oranien-Nassau, Großherzog vor Luremburg 1c. 2c. Geliebte Landsleute und Unterthanen jedes Nanges 1nd Standes! Durch die Königl. Proclamatiecn Meines hLc&stverchrten und herz- ich geliebten Vaters if Jbnen das wichtige uno rührende Erckgniß be- aunt worden, daß Unser Allet Vater unnd König, gedrücft durch die Sorgen iner 27jähriaen Regierung, beständig dém Wohbiscyn des getreuen Nie- derländischen Volkes gewidniet, durch viel Scgen, aber au durch viele Kümmernuiß für das Oberhaupt dö& Stäates bezeichnet, Sich, bei dein Vorrückén Seiner Jahre beibogèn gefunden bat, - diefen schweren eruf’ beute Mir“ zu Übertragen." *Tief einpfindet Jbr Alle mit Mir en großen Verlusi, de das Vaterland“ dr dicses Ereigniß ‘erieidet, unnd wie schwierig ès für Mich, Seinem: Nächfolger, scvn wird, an die Stelle eines Königs zu treten, der“ff?it #- viel Weisheit während "vieler Xabre für das Glück und das Wohlsevn “Niederlands gesorgt bat. Durchdrungen von dem Umfange der Pflichten, die jeut auf

Mir ruhen, trete Jh bie Regieruig- mit dem festen Borsah an, uncr dew göttlichen Segen nichts unversucht “zu lassen, was zum Glüfe des Niederländischen Velfs und zum Glanze

des Königreichs gereichen fann, und wird das Grundgefeg, der Anker voi! Niederlands Freibeit und VöffEglück, auf der neuen Vabn, die Jch betrete,! stets Mein Flihrer und Begleiter sevn. wie Jch dies mit feierlichem Eide durch Meine grundgeseglih; Huldigung in der Hauptstadt bekräftigen werde. Zur Erreichung aber des großen Jies: les, nah welchem Jch sirebe, zur Beförderung des Heils und Glückes von Land und Volk, bedarf ih das Vertrauen, die Liebe und die Treue Meiner Untertbanen. Mögen sie Mir diese Gefühle in demselben Maße zuwenden, wie sie Meinem höchsiverebrten und herzlich geliebten Vater wurden ; so werden wir, König und Velk, stark drr Eintracht und gestügt auf den Beistand des Allmächtigen, der Zukunft rubig ents: engeden. Dies sind, geliebte Landsleute und Unterthanen, Meine

ünsche, Vorságe und Erwartungen în diesem für uns Alle so feier: lichen und wichtigen Augenblick. Meine Haudlungen werden mit gött- licher Hülfe Meine Worte bestätigen, und, gleichwie es mein Loos ge: wesen, für die Unabhängigkeit Niederlands uit dem Schwert zu kämpfen, so werde Jch demselben nun auch gäuzlich Mein Leben und alle Meine Kräfte weiben. Geaeben im Loo, den 7. Oktober 1820.

(Gez.) Wilbelm.

Durch den Kênig (gez)

van Dovorn.“

Die Gefängnißstrafe ist aber nur eine Lei- !

ben, daß an dem ruhmvollen Namen, den der Prinz führr, eine |

Se. Majestät der König Wilheltt !l., heute Nacht hier-vom Loo angekommen, hat heure fruh von den hier versammelten Di- | visions : Generalen, dem Gouverneur der Residenz und viélen | Stabs-Offizieren den Eid der Treue und des Gehorjams empfan- j gen Diese Offiziere, so wie Jhre Königl. Hoheiten bder nun- | mehrige Prinz von Oranien und Prinz Alexánder haben sich demnächst nach der Malieb1an begeben, wo sie den daselbst ver- | jammelten Truppen und SchUttereien den Eid abhahmen. Es sind mehrere außerordentliche Gesandten ernannt, um die | Nachricht von der Thronveränderung den befreundeten Höfen zu | überbringen, Gencral Trip, der zum Grafen erhoben worden, wird sich, eben so wie der Graf Schimmelpenninc, zu diesem Behufe nah Deutschland begeben. Nach England gehr Herr von de Capelle und nah Frankreich Baron Zuylen van Nyevelt. W König Wilhelm |. hat am öten d. noch mchrere Ordens-Ver- leißungen ertheile. Der Sohn des Prinzen Friedrich der Nieders lande und der Sohn des Prinzen Albre von Preußen wurden zu Großkreuzen des Niederländischen Löwen-Ordens ernannt.

Belgien.

Brüssel, 5. Okt. Die Nachricht der bevorstehenden Abdication unsers ehemaligen souverainen Königs, Wilhelm der Niederlande, Gunsten des Prinzen.von Oranien, hat hier fast eben so vieles Aufsehen erregt, als in Holland selbs, und während der ersten Tage die wichtige orientalische Angelegenheit beinahe in Vergessenheit gebracht, ohne jedoch einen merklichen Einfluß auf die Papiere zu machen. G

König Leopold wird nächsten Freitag hier zurücerwakket, wenigstens ind schon die außerordentlichen Convois auf der Eisén- bahn von Lüttich hicher für diesen Tag angekündigr. Es wird gleich nach Ankunft Sr. Majestät cin Kabinets - Rath gehalten werden, worin wahrscheinlich die Einberufung der Kammern zur Sprache kommen wird, und man glaubt wohl, daß, da der in der Verfassung feslgeseßte Zeitpunkt, der zweite Dicnstag im No- vember, ohnehin sehr nahe ist, cs um so weniger um eine frü- here Einberufung sich handeln wird, da man natürlich gern die Nothwendigkeit einer Thronrede vermeidet.

Deutsche Bundesstaaten.

_ Hannover, 9. Okt, (Hann. Z.) Se. Majestät der Kd- nig sind heute nach Schelenburg im Osnabrückschen abgereist, um die in dortiger Gegend zu den Uebungen zusammengezogene vierte Infanterie-Brigade zu inspiziren, und werden übermorgen in hiesiger Residenz zurückerwartet. Jn den nächsten Tagen wer- den das 2te Jnfanterie- Regiment von Hildesheim und. Hameln, das 3te Infanterie-Regiment von Celle und das 3re leichte Ba- taillon von Goslar hier und in der Umgegend eintreffen, um ges meinschaftlich mit den Truppen der hiesigen Garnison grdßere Mandver vor Sr. Majestät dem Könige auszutähren.

Gotha, 9. Oft. Der Philologen-Verein hat Sr. Durct- laucht dem ZEpS eine Dank-Aoresse durch eine Deputation überreichen lassen.

Frankfurt a. M., 9. Okt. Die Pariser Nachrichten san- genan, den Glauben an Aufrechthaltung der friedlichen Verhältnisse in Europa etwas wankend zu machen, während die Bejonneneren noch nicht im Mindesten das Vertrauenauf die Fortdauer. des Friedens ver- loren haben. Ju Frankreich scheint cs allerdings mit dem Krieg zum Durchbruche fommen zu wollen, und das ma&t Manche, oder auch Viele, stußig und, wenn man will, bestürze. Es er- scheint aber fast als eine Unmdalichkeit, daß die Französische Re- gierung den übrigen Mächten den Krieg erklären kann oder wird,

ollte es nun auch nicht zu besorgen stehen, daß die in Schwau- fungen gekommene Verhältnisse in Frankreih neues Unheil úber ganz Europa bringen können, so úbrt doch die Pariser Börse fort- dauernd einen starken Jmpuls auf die úbrigen Börsen, und na- mentlich auch auf die unsrige aué. Je nachdem ‘die Franzésische Rente höher oder niedriger kommt, steigen oder fallen die Fonds auch hier. Zur Ungunst der Börse ist ader auch hier scit cinigen Tagen cine fühlbare Geldklemme eingetreten , in Folge derer der Diskonto auf 5'/, pCt. gestiegen ist. Um diesem Geldstand ab- zuhelsen und noch größerem Geldmangel vorzubeugen, haben ge» stern die Banquiers eine Uebercinkunst verabredet, wenach der Fünffcanken- Thaler zu 2 Fl. 20 Kr. als Wechsel-Zahlung an- genommen werden soll. Die desfalls heute an der Börse aufge- legten Listen wurden auch von allen Banguiers und Kaufleuten unterzeichnet. Man heft, daß schon in Kürze starke Sendungen von Fünffranken- Thalern aus Frankrcich hier eintreffen werden und darauf hin blieben heute die Fonds auf Lieferung wesentlich höher, gegen baar sind aber noch alle Fonds gedrückt, wie aus den heutigen Scl.(uß- Coursen zu ersehen ist. öproc. Met. 9; áproc. Met. 95; 3proc. Met. T4; Bank-Actien 1805; 250F1. Loosc 113; J00Fl. Loose 125; Jntegr. 443/,; Ard. 198/,; Poln. Loosc 300Fl. 6I*/, Rthlr.; 500Fl. 73!/,; Taunuüsb. 285 Fl. Bei jol- {hen Coursen sehen die Besiter der Fonds natürlich nicht ohne Besorgniß der nächsten Zukunft entgegen.

Seit einigen Tagen verweilt Se. Königl. Hoheit der Her- zog von Cambridge auf dem “benachbarten Schlosse Rumpenbeim und hatte heute mit Sr. Durchlaucht dem Landgrafen von Hessen: Homburg hier cine Zusammenkunft. Der Herzog wird im urs zen unsere Gegend wieder verlassen, aber sc{werlid Norddeundd

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land berühren. Se. Königl. Hoheit der Kurfür| von Hesse ist auch noch in unserer Stadt anwese E

Die Bundes : Versammiung hielt gestern wieder Sükuno Die Nachricht von der bevorstehenden Abdication S7. Mater des Königs der Niederlande erregte auch hier desondere Theilnahme Nach den neuesten Briefen aus dem Haag scht man dort 06 sentlihen Veränderungen in einigen VerwaltungEzweizen enge

gen. Baron Salomon von Rotdschild wird mindederE noS bis zur nächsten Woche hier verbleiben. Sein Sobn, Baron A. S. vou Rothschild, Kaiserl. Oesterreichösder Genera? Konsu! dierieldE, üt + . * N heit einigen Tagen von Paris dierder zur&Ægekedre Oeskterreit Wien, ®. Okt. Der disberîièze Kaöcri. Kaiei. Veo schafter am Russischen Hofe Graf von Fécqueimoat, è# Fk Staats- und Kabinets- Minister ernannt worden. Betremölsd

war der Entschluß, diesem daeten SU8AW ] Stellung im Mittetpunkte der ddcditen Ges - Sphäre ang weisen, bereits vor medreren Monaten und vor dec loten Mus è des Grafen nah Set. Petersdara Allerdécddrn Oeres edt wi den. Die Thâätiakeit deé ueu ernannten Seaars: Windes WE banptsächlid den milttairücden Ancetogeudeten dn Ron odné jcdocd dem diplomatiscden Wirtamestrede gin Eg zu werden.

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Spannen : . Madrid, W. Septe. Das epa de Biatt e De "e

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