M p “Stag Ltt
2 Ae dder; -
2 t gin cte aw
wt
H F G S. s E, i wi E ris M (17 9 Ld E x L i 7 È e | f : f
ch- al
‘Iwird
‘‘gelángen, das zu s{chwächen, was sie zu kräftigen suchen.“
„ seyn, und nachdem ér überdies darein gewilligt, Halt “ er das Reich hâtte überfallen und dén Deren s
dge freitende Mittel, dié Herbeirufung einer rei schiu
fien Beit n schluü : “ eit, wo es
beginnt das Memorandum seine Darstellung der Verhandlungen in folgender Weise:
„Als die Pforte, übel berathen, die Feindseligkeiten gegen den Vice- König vou neuem begann und auf einmal ihre Armce und ihre Flotte einbüßte, als zu allen diesen Verlusten uoch der Tod des Sultan
abmud's binzufam, was war damal!s die Besorgniß, welche England und Franfreich, zu jener Zeit eng verbunden, hegten? Sie fürchteten, Fbrabim sWgreich den Taurus reiten, Könstantinopel bedrehen und die Ruffen ohne Weitcres in die Hanptstadk des Otkomanischen Reiches berufen zu sehen. Diese Besorgniß wurde von jedem Einsich- tigen in Euröpa gedegt. Welches waren die Vorschläge über diesen
- Gegenstand? Anfangs im eigenen, darauf im Namen des Kabinets,
{lug der Lord Paluierston Frankreich vor, die beiden Flotten, die Französische und die Englische, zu vereinigen , sie nah den Syrischen üsten zu senden, den beiden Parteien Ausforderungen zugehen zu laffen, um fie zur Einstellung der Feindseligkeiten zu zwingen, diese Aufforderungen durch die Seemacht zu unterstüßen, dann dje
beiden Flotten bei der Einfahrt der Dardanellen zu vereinigen u i
diese berübmte Pis}stge dur Gewait zu: erzwingen, wenu“ der Kampf
zwischen deur Suitau und dem Pascha die Nuffen uach Konstantinop| gefübrt haben sellie. Was Engiand und glei ihm alle mit einigèr Voraus\izt begadte Staatsmänner damals unter der Jutegrität untd Unabhängigfeit des Ottöutanischen Reiches verstanden, war, es vor dem aus\cchztießlihen Schnue der Russischen Heere zu bewahren und deu Vice-König von dem Marsche nach Könstantinepez abzuhalten, 1m die Ursache für senen Schuy abzuschneiden. Franfreich ging auf diese Fdce volländig ein. Es verwandte seinen Eiufluß de Mehmed Alí ind seinem Sehne, um das Vorrücken der siegreichen Aegyptischen Armee zu verhindern; ecs- gelang. ihm dies, und um gegen die noch größere Gefahr, die Russen in Konstantinopel zu erblicten, Füt- sorge zu trefsen, schlug es, bevor man die Dardanellen forcire, eine vorbereitende Maßregel vor, nämlich die Pforte aufzufordern, daß sie die Einfabrt der beiden“ Flotten selbs gestatte, für den Fall, daß ein MNussisches Truppen - Corps den Bosporus durchschiffe. England trat diesem Vorschlage bei, und die: beiden Kabinette waren vollkomntren einig. Die Worte „Unabbhängigfeit und Juntegrität des Ottomanischen Meiches““ bedeuteten abermals nicht, — und man faun die Aufmerk- samfeit nicht zu sehr darauf richten, — daß Mehmed diese oder jene Läudertbeile, in deren Besig er sih befand, abgenommen , sondern daß er verbiude:t werden sofle, auf die Hauptstadt des Reiches vorzurücken
“und durch die Anwesenheit Acgvptischer Soldaten dafelbst die Anwe-
senheit Russischer Soldaten zu provoziren. Nur in diesem Sinne un- terzeihnete Franfreich die gemeinschaftlihe Note vom 27. Juli, eine Ncte, deren Zwcck dahin ging, den Schuy der fünf Mächte zwischen den besicgten Sultan und den fiegreichen Jbrahim zu stellen ; in die- fem Siune richtetè es am 17. Juli ein Cirkular an alle Höfe. um eine gemcinfchaftliche Erfläruug der Achtung für die Jutegrität des Otto- manuischen Reiches hervorzurufen, in diesem Sinne g es selbst zu- ersi vor, Oesterreich, Preußen und Rußland anallen aufdie Türkisch: Aegvp- tische Frage bezüglichen Beschlüssen Theil nehuren zu lassen. Lord Palmerston
ft ohne Zweifel erinnern , daß er weniger va tvaraló Franfreich, dicse allgemeine U: bereinstimumung der fünf, Mächte zu veranlassen, und das Frauzfische Kabinet fann sih nur mit großem Bedauern daran crinuern, wenn es die Vergangenheit mit dem gegenwärtigen Momente vergleicht, daß das Englische Kabinet damals vorzugsweise auf Frank: reich bei Aufrechthaltung der Sicherheit des Türkischen Reiches rechnen zu fénuen glaubte. - Desterreichh und Preußen traten den Ansichten Franfreichs und Englands bei. Der Russische Hof weigerte sih, an ken Konferenzen, welche zu Wien gehalten werden follten, um“ das Eu- ropáische Protektorat über den Sultan zu generalisiren, Theil zü neh- mcn. Er war nicht so eifrig bemüht, wie die westlichen Mächte, sich
?în die Angekegenheiten des Orients Ce en. „Der Kaiser“, sagte * Herr von Nesselrode' in einer am 6. Be.
ugu 1839 geschriebenen pesche an Herrn Medem, welche der Französischen Regierung offiziell mitgetheilt worden ift, „der Kaiser verzweifelt keinesweges au der
Sicherhcit der Pforte, vorausgesecut, daß die Eurcpäischen Mächte ihre
Nuhe zu respeftiren wisseu und nicht durch thörichte A Ro h
er Rus- fische Hof fand es damals sehr ALpw em ET, zwischen dén Sultan und den Pascha zu treten, es schien demselben géênügend- zu seyn, daß man den Vice- König verhindere, Konstantinopel zu bedrohen, er sien eine direfte Ausgleichung als das am wenigsten wüunschens6- werthe Ausfunftsmittel in jener Lage zu betrachten. Außerdem schrieb Hérr von Nesselrode dem Franzésischen Botschafter im Anfang des Monal1s August 1839: „Ein wenig mehr oder weniger von Syrien, dem Pa- scha gegeben oder genomwen, macht uns wenig Sorge; unsere einzige Bedingung is, daß die Pforte ihre Zustimmung zu dem, was sie e ben mag, freiwillig ertheile.“ Yu dieser Zeit also wären die vier Höfe, welche feitdem den Traktat vom 15. Juli unterzeichnet haben, nicht einig in ibrer Ansicht, wie man jegt Frankreich gegenüber glauben zu machen sucht, während Franfreich die einzige Macht gewesen sevn sol, die eine andere Meinung gehegt und A ihre fortwährende Weige-
rung alle Uebereinstininung verbindert habe. Die Gefahr war aufge- hoben, als Jbrahim seinen siegreihen Marsch einstellte, — zwei frieg-
führende Parteien standen einander gegenüber, der Pascha allmächtig, der Sultan besiegt und ohne Hülfsmittel — aber beide bewegungslos. Dank der Juterveniion Frankreichs. Das Britiscbe Kabinet {lug vor, Mehmed Ali die Türkische Flotte mit Gewalt zu entreißen. Frank: reich weigerte fih, aus Besorgniß, neue Feindseligkeiten hervorzurufen. Da eutstand die ungtüliche Meinungs-Verschiedenheit, welche Freul, reid)y von England ‘getrennt hat, und welche im Juteresse des Friedèns und der Civilisation der Welt innig bedauert werden muß. Die üble Stimmung des Britischen Kabinets gegen den Vice-König von Aegpp- ten brach entschieden hervor; Franfreih suchte sie zu beschwichtigen. Das Britische Kabinet, die durch Anwendung der rohen Gewalt drehende Gefahr erblickeud, gab auf die Vorstellung Frauk- reis die Absicht auf, - die Flotte durch gewaltsame Mit- tel wieder zu erlangen. Dieser Borschlag wurde nicht weiter vorgebracht. Es wurde nötbig, sh nech weiter auszusprewen, um zu wissen, in welcher Weise die Gebietsfrage zwisheu dem Sultan und dem Vice-Könige geordnet werden fênne. Die Meinungs-Verschieden- heit zwischen Franfreih und England trat däbei noch mehr ans Licht. Lord Palmerston erklärte, daß seiner Meinung nah Mehmed Ali Aegypten erblich erhalten, aber zum Preise sür diese Erblichkeit unver: züglid die heilizen Städte, die Jusel Kandien, den Distrikt Adana uud gânz Syrien aufgeben müsse Später willigte er ein, diese Ansicht in etwas zu modifiziren und dem erblichen Besiß von Aegypten den eben- falls erblichen Besiy des Pgschalifs von Acre, mit Ausnahme der Festung Acre selbs, hinzuzufligen. Fraufkreich trat diesen Vorschlägen nicht bei. Es war der Aufsicht, daß der Vice- König, nachdem er den Sultan bei Nisib besiegt habe, ohne der angreifende Theil gewesen zu L as u als x ultans stürzen tönnen, mehr Rücksicht verdiene. Es glaubte, daß, wenn man ihm bie
(** heiligen Städte, die Jnsel Kandien und den Distrift von Adana nehme,
— eine offfensive Position, welche, der Pforte zurückgegeben , thr volle Sicherheit gewähren würde, — der e B eaten, es Sy- riens dem Vice - Könige erhalten werden müsse. Ueberdies fragte Sranfreih, wie Mehmed Ati gezwungen werden könne. Allerdings waren alle Europäischen Kabineite ibm gegenüber siark, wenn er Kon- ftantinepel zu bedrohen suchte; in diesem Falle genügten die Flotten im Meere von Marmora, ihn abzuhalten ; aber welche Mittel würde man haben, ihn Syriens zu berauben? Mittel von sehr unzureichender Art, wie eine nit sehr gesegliche Blokade, Provecation zum Aufruhr, und das gefährlichste und dem beabsichtigten Zwecke am meisten wider- s ussischen Armee. Frank. daher im Jahre 1839 vor, dem Vice-König Aegvpten und Syrien erblich zu geben. Niemals, in keinem Zeitpunkte der Untex- ranfreih etwas Anderes vor, als in der allernen- m Vice-Könige den Rath ertheilte, mit dem lebens- nglihen Besiy von Syrien zufrieden zu seyn. Jch habe die Depeschen aus der Zeit vor meinem Minisierium durchgeschen Und nirgends ge- fundén, daß General Sebaftiani ermächtigt gewesen sey, die in dem Traktate vom 15. Juli festgestellten Gränzen in Vorschlag zu bringen,
1180
lagen hätte. Jch habe ihn ien E omn Die Min Le de j ia insicht entsinne, und er hat mich versichert, feine derartige Vorschläge gemacht zu haben. Die über diesen
‘Punkt bestchende Meinungsverschiedenheit zwi- phen England E Franfreich ward , bald ganz Europa be- aunt.
öglih und wie durch einen Zauber bewirfte dies, daß alle Differenzen, welche die vier Mächte von einander getrenut hatten, verschwanden, und daß eine plögliche Uebereinstimmung unter ihuen eintrat. Oesterreich, welches anfangs unseren Vorschlägen seine voll- fommene Zustimmung ertheilt hatte, welches im Begriff, diese Zustim- mung in London zu notifiziren, dicse Notification, wie es uns mittheilte, nur ausgesczoben hatte, um uns Zeit zu lassen , uns mit England zu verständigen, Oesterreich fing an, zu ‘erklären, daß es sich bei der Mei- nungsverschied von England Und „Fraufkreich für - denjeni- gen der beiden Höfe bestimmen roolle, welcher dem Sultan das rößte ] auzusprechzeu gesonnen sey; indeß pretestirte es freilich noch’ immer gegeu die Auweädung von ZJwangsmaßregeln, de- ren Gefabr es vor alleu anderen bervorheb. Preußen nähm die An- sicht Oesterreichs au: Rußland sentete im September 1839 Herrn von Brunnow noch Leudon, um scine Vorschläge vorzulegen — Ruß- land, welch-6 noch ganz kurz zuvor die Jdee efner Eurepäifchen Jn- tervention zwischen dem Sulian und dem Vice-König als ganz regel: widríz zurückgewiesen und von feinem Resultate als durch einen di- reten Verglei hatte wissen wollen. Rußland trat nun allen Terxri torital - Bestimmungen brei, welche Englaud anzunehmen beliebte und es verlaugte , daß für den Fall der Erncuerungen der Feind cligfeiten ibm geslatret werden solle, Namens der vier Hefe Kcustan:inopel dtr eine Armee zu hüten, währ.ud die Englische und die Franzêesische Flotte Syrieg blokiren sollien. Diese Vorsch äge wurden uicht ange- nommen. Herr 101 Brunnow verließ London und febrte im Zanuuar 1840 mit neuen Vorschlägeu dahin zurück. Sie unterscheiden fich von den ersien, insofern fic Fraofrcich und England das Rccht zugestehen, daß drei Kriegschiffe ta eineu beshrän!ten Theil des Marmora-Mee- rés einlaufen sollten, während Rußland Konsianiluopel befetze. Die Verhandlungen darüber dauerten mebrere Monate, vom Februar bis zum Juli 1840. Ya der Zwischenzeit wurde ein neues Kabinctk und ein nêner Bot‘chafier mit der Leitung der Augelezenbeiten Frankreichs beauftragt. Das Französische Kabinet hatte stets wiederholt. daß es nicht für gerecht halte, Syrien aus der Zab! der Aegvptischen Be- sikungen zu streichenz daß, wo möglich, unter Zustimmung des Vice- Könígs, Franfreid zu déssen Gunsten nichk mehr Ebrgeiz zeigen wolle, als er sclbst zeige; daß aber, wcnn es nêthig befunden werde, ibm Soyrièn wit Gewalt zu nehmen, Frankreich nur unwi-ksame und ge- fährliche Mittel ¡u diesem Zwecke vorfiude, und daß es în diesem Falle sich von deu anderen Hötcn zurückziehen und ein ven dem ihrigen ganz verschiedenes Verfahrea einschlagen werde. Währenddas Franzksische Kabi. net dieseSprache inLondon mitOffenbeit undBeharrl ch?eit führte, \nchte der Französische Botschafter in Konstantinopel nicht eineu direften Vergleich zwischen dem Sultan und dem Vice - König zu negoziren, er gab nicht -— wie Lord Palmerston - glauben scheint, ohne daß er wagte, es direft zu behaupten — er gab nicht das erste Beispiel der Absonde- rung. Niemals hat unser Vertreter in Konstantinopel den ihm zum Vorwurf gemachten Weg eingeschlagen ; niemals schrieben die Justruc- tionen des Königs einen solchen Weg vor. Allerdings. hêôrte Frankreich niemals auf, auf eine Vereinbatung zwischen dem Sultan und dem Vice-Kénige hinzuarbeiten, den Einen wie den Anderen zu vernünfti- ger Nachgiebigkeit zu stimmen und auf diese Weise die zarte Aufgabe, welche Europa auszufüh en entschlossen war, zu erleichtern; aber wir haben fortwährend sowohl dem Grafen von Pontois, wie Heren Coche- let, empfohlen, mit der größten Sorgfalt Alles zu vermeiden, was als Versuch betrachtet werden fönnte, die. anderen Mächte zu beseitigen, und Beide sind dieser Anempfehlung geireulich nachgekommen. Eng- laud hatte zu wählen zwishen Rußland, das. ihm anbot, den Vice- König: aufgeben zu wollen, wenn die Vorschläge des Herrn von Brun- now angeunemmen würden, d. h. die Ausführung des Traftats von Chunkiar Fskelessi mit Zustimmung Europas, und zwischen ranfreich, das nur eíne billige und gemäßigte Verhandlung [wischtèn m Sul- tan und Mehmed Ali verlanaté; eine Unterhatidlung, welche neue eindseligfeiten und als deren Folge das für die Integrität des Türki- hen Reiches ‘gefährlichsie Ereigniß, den direften und materiellen Schuy eines einzigen michtigen Staates, verhindern sollte. _Be- vor es seine definitive as zwischen “Rußland und Franf- reich traf, machte uns¿das.. Britische Kabinet nicht die wieder: holten Auerbietungen, um uns für“ feine Meinungen zu gewinnen, von denen gesprochen worden ist. Diese Anerbketungen befchränften si auf einen einzigen Vorschlag. Jm Jahre 1834 bewilligte es den Vice- Könige den erblichen Besiy von Aegypten und das Paschalik von Acre mit Ausschluß der Festung. Jm Jahre 1840 schlägt Lord Pal: merston uns vor, das Paschalif von Acre nebs der Festung, aber ohne Erblichfert, zu bewilligen. - Offenbar heißt dis mebr von dem früberen Anerbieten wegnehmen als hinzufügen, und man fann nit behaupten , daß es ein neuer oder vortheil- hafterer Vorschlag gewesen sev. Ueberdies hatte die“er Vorschlag, der den Namen eines ueuen Vorschlages so wenig verdicnte, denn er ent- hielt feinen Vortheil, in feiner Weise den Charafter eines Ultimatums: er wurde nicht als solches- übergeben. Wir waren so weit entfernt ibn als solches zu betrachten, daß wir, auf einen Wiuk von Herrn von Bülow und Herrn von Neumann, die Hoffuung faßten, für den Vice- König den Besiy von ganz Syrien auf Lebenszeit nebst dem erblichen Besige Aegyptens zu erlangen. Auf, die Versicheruna der Herren von Bülow und von Neumann, daß dieser Vorschlag, wenn er- gemacht werde, das äußersie Zugeständniß Lerd Palmerstons sévn würde, \chickten wir Herrn Eugene Périer nach Alexandrien ab, um den Vice- König zu einer Zustimmung zu diesem Vergleich, welcher uns der best: mögliche schien, zu bewegen, Es" geschah nicht, wie Lord Palmerston bebanptet, um die Verhandlung von dem des Pascha von Aegppten abhängig zu machen, sondern um widerstreitende Gesinnungen zu beseitigen und eine gütliche Vereinbarung he Nen, durch welche das grausame Schauspiel, welches jet Europa gegeben wird, verhin- dert würde. Fraukrcich hatte einiges Recht, zu glauben, daß eine so lange dauernde Verhaudlung nicht ohne eine definitive Erklärung werde abgebrochen, daß die große und nüiyliche Allianz, welche es zebn Jahre lang an England feffelte, nicht ohne einen lekten Versuch zur Versöh- nung werde aufgelöst werden. Die gegebenen Andeutungen, welche da- hin zielten, glauben zu machen, daß möglicherweise der lebenélängliche Besiß von Syrien dem Vice- Könige werde gestattet werden, nährteu diese Hoffnung. Plöglich am 17, Juli ladet Lord Palmerston den ranzösischen Bolscyafter auf das Bôüréau der auswärtigen Angelegen- dres ein und zeigt ibm an, daß in der Nacht vorher ein Traftat un- terzeichnet worden sev; er sagt ihm dies, ohne ihm einmal Kenntuiß von dem Texte des Traftats zu geben. Das Fa Kabinet hatte Ursache, verwundert zu sevn. Es war “ihm allerdings nicht unbefannt, daß die drei Kontinental - Höfe sich den Ansichten Engländs an- geschlossen hatten , und daß denigemäß eine Uebereinkunft der vier Höfe, ohne E: möglich“ sey; aber es founte nicht glauben, daß di Vereinbarung fstaltfinden fönne , ohne das es vorher davon benachrichtigt würde, und daß die Allianz mit Frank: reich so plôglich werde geopfert werden: Mas Age Letter wel eger Dreb. nig m Juni machte, dem Sultan die Flöttezur Cuigerer, und von dem man fürchtete, daß es zu einein insgeheiut von uns vorgeschlagenen direften Vergleich führen werde, und die s{ch in jenem Augenblicte geigende eigende Möglichkeit, Syrien zum Aufstande zu bringen, schienen die gründe zu sevn, welhe das Englis Kabinet nach langer Apa-
d ‘ chnellen Entschlusse veraulaßten. Wenn das Britische Reviret u Dn leyte offene V eineags s Ph a beweisen chen gewünscht hätte, so hätte das Franzo! de abinet ihn bewe (n lin , daß das nerbieten, die Türki e Flotte zuril seen, niHt A von Franfreich veranlaßte Combination sey, um n EOA ae:
{ 1 veranlassen, da es von dem Anerbieten- Ge M4 es Sie worben war; möglicherweise E ante ce Beweis gelungen, daß die Jäsurrectionirung von Svyr „ein wenig p würdevoiles und uicht sicheres Mittel zur Ausföhnung sey.
Es folgt das gestern schon mitgetheilte Resumé des gan- zen Bun O 6 gestern Besse sich einige allgemeine Be-
meiungen über den ganzen Stand der orientalischen Frage fin- den. wird in derselben eingestanden, daß die Existenz des Türkischen Reiches in Gefahr sey, aber die Unzweckmäßigkeit der dazu verwendeten Mittel behauptet. Herr Thiers weist darauf hin, daß man schon früher ganze Provinzen von dem Türkischen Reiche sh habe trennen lassen, insbesondere die Moldau und Wallachei und neuerdings Griechenland, ohne daß eine Englische Flotte oder eine Russische Armee dies gehindert habe. Das sey keine Ungerechtigkeit gewesen, aber das Reich der Thatsachen habe sich stärker gezeigt, als die Beschlüsse der Kabinette, und diese verhindert, die Moldau und Wallachei zu der direkten Unterwür- figkeit unter die Pforte, Griechenland selbst nicht einmal zu der indirekten zurückzuführen. Die Kabinette hätten sich vielmehr \chon seit iängerer Zeit durch den Gedanken leiten lassen, “die allmälig abfallenden Theile des Türkischen Reiches, das sei nem ganzen Bestande nach sich doch nicht behaupten kdnne, mdg- lichst unabhängig zu machen, um sie von den Einwirkungen des Ehrgeizes der nahe liegenden großen Staaten frei zu halten. Aus ähnlichem Gesichtspunkt müsse man die Frage wegen des Besikzes von Aegyten und Syrien beträchtéèn. Aegypten sey niemals es fektiv unter der Herrschaft der Sultane gewesen, und man sey heutzutage überzeugt, daß es von Konstantinopel aus nichk xegiert zu werden vermöge; das geben die vier-Höfe selbst dadurch zu, daß ste dem Pascha die Erblichkeit dieses Paschaliks bewil'igen wollten. Auch Acre wollten sie ihm geben, aber nicht die drei anderen Pa- schaliks von Syrien, nämlich Damáékus, Aleppo und Tripolis. Un- möalich könne aber der Besiß oder Nichtbesiß dieser drei Stace- halterschaften ein Unterschied machen, wenn es sh um den oft ausgesprochenen Zweck der vier Höfe handele, die Unabhängigkeit der Pforte zu erhalten; dagegen spreche sehr die Gerechtigkeit da- für, daß man Mehmed Ali Aegypten und ganz Syrien lasse, da er in beiden Ländern bewiesen habe, daß er dieselben zu regièeren verstehe, was dem Sultan niemals möglich gewejen sey; daß er dem Sultan ein treuer Bundesgenosse bleiben werde, dafür bürge sein eigenes Interesse. - Aber auch abgesehen von diesen Nüksichten sey die Allianz Frankreichs mit England sowohl für die Aufrechthaltung der Integrität der Pforte als für die Erhaltung des Weltfriedens von weit úberwiegenderer Wichtigkeit als die Feststellung dieser oder jener Gränze für Syrien. Bei einem Kriege stehe die Jn tegrität der Türkei zunächst auf dem Spiele, und was den Krieg bis jeßt verhindert habe, sey nah dem einstimmigen Zeugnisse der dentlichen Meinung nur die Allianz Frankreichs und Énglandé.
an behaupte zwar, diese Allianz durch den Traktat vom I15ten July sey nicht verlekt worden. Aber wenn vier Mächte ohne Frankreich und ihm zum Troß einen an sich verwerflichen Zwet verfolgt — den Frankreich wenigstens für einen solchen er flárt halte und dafür halte — und zwar durch eine Allianz, ähnlich den Coalitionen , welche funfzig Jahre hindurch Eu- ropa mit Blut getränkt, könne man dann wohl glauben, daß Frankreich sich ohne Mißtrauen, ohne Empfindlichkeit über diese Beleidigung zeigen werde? Das hieße von seinem National- stolze eine Meinung fassen, zu welcher es selb niemals der Welt Veranlassung gegeben habe. Daß Frankreich durch dié Ansicht, die Gebietsfrage sey eine Sache von untergeordneter Wichtigkeit, sich selbst nicht zur Nachgiebigkeit habe bewegen lassen, erkläre Herr Thiers \chließlih durch die verleßende Hast, mit "welcher der Juli-Traktat zum Abschlusse gelangt sey, ohne daß Frankreich auch nur die Gelegenheit gegeben worden sey, nung zum Opfer zu bringen. Als der Traktat abgeschlossea gewesen, sey es Frankreichs Pflicht gewor- den, eine isolirte Stellung einzunehmen , wobei es sih indeß, obwohl gerüstet, sowohl in Bezug auf seine eignen Hand- (ungen bis auf die dem Vice-König ertheilten Rathschläge, so friedlich wie nur möglich gezeigt habe. Außern Opfern, welche seine Ehre gefährden könnten, werde Fraatreich alle Opfer bringen, durch welche der Friede erhalten werden könne, und wenn es dem Britischen Kabinet gegenüber diese Sprache führte, so ge schche es weniger, um Beschwerde zu führen, als um die Loya- lität seiner Politik niht nur Großbritanien , sondern der ganzen Welt zu beweisen, deren Ansicht in der jeßigen Zeit kein Staat, wie mächtig er auch seyn möge, verachten dürfe.
Niederlande.
Aus dem Haag, 11. Oft. Am Montage wird die or dentliche Session der Geueralstaaten durch den König erdffnet werden. Unsere Zeitungen enthatten das Programm der Feier- lichkeiten.
Amsterdam, 11. Oft. (L. A. Z.) Folgendes sind einige Details über die Feierlichkeit der Thronent sa ung, die jedoch auf schr einfache Weise vor sich gegangen ist. Se. Maj. König Wilhelm saß dabei im großen Saal des Schlosses zu Loo vor einem
einmal
seine Mei:
ung gebracht. dévorstrhen den Session der Generalstaaten Anlaß zu heftigen An-
darbieten, und es wäre niht unmöglich, daß diese noch
Gleichwohl wird diese ade in der
en griff König Wilhelm 1. ernannten Mitglieder von der zweiten Kammer nicht als gültig erwählt betrachtet würden. :
Belgien.
Brüssel, 15. Okt. Der Marquis von Rumigny, Fr:
dsisher Botschafter beim König der Franzosen, ist von Paris dier wieder eingetroffen.
Der L A erflärt die Angabe von der Armirung
unserer Festungen für voreilig.
Man isst jebt, besonders seit der Einberufung der Franzd- chen - Kammern auf den 28sten d. M., wieder ganz für den rieden gestimmt, und hofft dessen Erhaltung; weshalb auch an
der hiesigen und der Antwerpener Börse die Fonds seit mehreren “Tagen im Steigen sind. Mit dem Kredit will es aber noch nicht
; so ges{chwind vorwärts gehen. Jndessen sind Befehle gegeben, ver-
di: Zes
Lans Belgische Festungen, und namentlich die Citadellen zu amur, Lüttich und Antwerpen in Vertheidigungs - Zustand zu seven. Es kommen auch hier sehr oft bedeutende Transporte von Pferden aus Deutschland für -die Armee an.
Der Courrier Belge sagt: „Die Zusammenberufung der Französishen Kammern isst der Friede, denn unmöglich können diese aus Gutsbesißern und Männern von einem reifen Alter zu- sammengeseßten Kammern einen Krieg ohne Gründe wollen, ei- nen Krieg, dessen Folgen unglücklicher seyn dürften, als irgend eine der frühern Kriege, weil es jeßt viel mehr Dinge zu ver- nichten giebt als früher. Glaubt man, daß die Häfen von Havre, Nantes, Bordeaux, Marseille einen Krieg wollen könnten, der
F den ganzen Großhandel, das ganze Vermögen der Rheder, alle
A S P
L
- besabung von doppelter Bedeutung isk, eine glänzende
jene, die Frankreih mit Gegenständen der ersten Nothwendigkeit
— versehen, gefährden würden? Glaubt man, daß die so volkreichen
und so wichtigen Manufaktur-Städte den Krieg wünschen? Eti-
[ nen Krieg, der keinen National-Charakter darbietet, einen Kriea, * der sich auf die fkleinlihen Verhältnisse eines Zwistes zwischen
inem Französischen und einem Englischen Minister beschränkt ? Erwartet die Kammern, und Jhr werdet die drei Viertel der De- utirten sich Unter die Fahne des Friedens reihen sehen.“
Deutsche Bundesstaaten.
Mainz, 15, Oct. (Frkf. O. P. A. Z.) Heute wurde der Geburtstag Sr. Maj. des Ua Friedrich Wilhelm 1V. von reußen dier festlich gefeiert. Schon gestern Abend wurde als inleitung zu dem heutigen Feste, welches als Huldigungtsag und Geburtstag des Königs für die hiesige Preußische Bundes- Serenade mit Fackelzug veranstaltet; heute. früh erscholl von den Wällen Kanonendonner , und nach dem feierlichen Gottesdienste war die
gesammte Kdnigl. Preußische Garnison auf dem Paradeplaßze È versammelt, und brachte ihrem Landesherrn zu Ehren ein drei-
maliges, von “Geschüßsalven begleitetes Hurrah. Beim Kom: “ mandanten Freiherrn von Quadt war große Tafel, an welcher | der Trinkspruch auf den geistvollen Monarchen, welchem Preußen | am heutigen Tage huldigt, von allen Anwesenden stürmischen Anklang fand.
Oesterreich.
Wien, 14. Okt. Die Wiener Zeitung enthält einen
È ausführlichen Artifel mit der Ueberschrift „Dr. Dieffenbach in Wien.‘ Es wird darin der zahlreichen glücklichen Operationen ge-
reichischen Hauptstadt ausgeführt hat.
dacht, die Herr Geh. Medizinatrath Prof. Dieffenbach aus Ber- lin während“ seines dreiwdchentlichen Aufenthaltes in der Oester- Namentlich sind nahe
© an hundert Schielende und eine nicht minder ansehnliche Zahl " verei agt aller Art mit glücklihem Erfolg von ihm operirt E worden.
sicherer
Italien
(A. Z.) Aus Malta schreibt man von Hand, daß die Englische Regierung. in Eile die Festungs- werke dajelbst, so wie auf Gibraltar und Korfu ausbessern und neue Werke anlegen läßt. Fast täglich lander auf Malta ein Englisches ZOL mit Kriegs - Munition beladen, wovon dann ewdhnlich ein Theil nah Korfu weiter geht. Nach Syrien
nd bereits über 20,000 Gewehre abgeschickt worden; zu der an der dortigen Küste stationirten Englischen Flotte sind neuerdings
Livorno, 3. Okt.
ansehnliche Si gestoßen, andere werden erwartet. Es
8 D)
mit einem grünen Teppiche bedeckten Tische, zu seiner Rechten
der Prinz von Oranien und der Erbprinz, sowie der Prinz Aler- ander. Zu seiger Linken befand sih Prinz Friedrich. Dem Könige gegenüber war der Plaß des Staatssecretairs von Doorn. Zur Seite des Prinzen Alexander saß der älteste Minister, und neben ihm die andern Minister nah ihrem Dienstrange. Hier- auf kamen ‘um die Tafel herum die Mitglieder des Staate» Rathes gleichfalls nach ihrem Dienstrange, so daß das ‘jüngste Mitglied dieser Körperschaft sich zur Linken des Prinzen Frie- drich befand, und nur der Referendar für die Luxemburgi- schen Angelegenheiten, Hr. Stisft, zwischen Beiden saß. Sobald sich Alles niedergelassen hatte, gab, König Wilhelm ziemlich in den in der Proclamation gebrauchten Ausdrücken seinen Vor- saß zu erkennen, der Krone zu entsagen und fîe dem Prinzen von Oranien zu übertragen. Hierauf forderte derselbe den Staats - Secretair auf, die Abdications - Akte zu verlesen, und nachdem dies geschehen, unterzeichnete er die beiden Akten, dée eine fúr die Niederlande, die andere für das Großherzoc,thum Luxemburg, mit fester Hand, worauf die Unton Le Seiten der Prinzen, Minister und Staatsräthe erfolgte. ach: dem dieser Theil der Feierlichkeit vorüber, dankte König Wilhelm in wenig Worten den Anwesenden für die geleisteten Dienste und Rathschläge, und p ps zugleich an, daß er den Titel Wil- helm Friedrih Graf von Nassau annehmen werde: Wäh rend der ganzen Ceremoni- herrschte die feierlihste Stille, und nachdem der greise König die léßten Worte gesprochen, zogen si alle Uebrigèn zurück. Die Königliche Familie verbrachte den übrigen Tag in größter Zurückgezogenheit.
Die Staatscourant hat vor kurzem ohne weitere Erklä rung die mittelst Königl. Dekrets erfolgte Ernennung der Mik glieder des Herzogthums Limburg für die zweite Kammer dek Generalstaaten veröffentlicht. -Das Recht zu diesem Schritte hat die Regierung aus einem im Jahre 181 hinzugefügten provisorischen ‘Artikel hergeleitet, wodurch dem K nige das Recht verliehen wurde, für das erste Mal alle Bean ten und Kollegien zu ernennen. Diesen Artikel hat tnan nun in der Annahme, das Herzogthum Limburg befände sich gegenwär tig in demselben Falle, wie 1815 die ganzen Niederlande, in
s
dem Grundgeseh? :
ist kaum glaubbar, daß diese ungeheueren Vorkehrungen blöß ge-
_+ troffen V D Mehmed Ali zu bekriegen. Jn Syrien hatten
um Anfang Napiers Versuche, die Gebiräs-Bewohner zum Auf- and zu bringen, feinen Erfolg. Veo “ Genia u verführerischen Anträge durch welhe Soliman Pascha und der Gouverneur von Beirut , Mahmud Bey, von Meh- med Ali abgelockt werden sollren. Beiden sollen Statrhal- terschafteu versprochen worden seyn. Nun Beirut gefallen ist dürfte die Sache doch vielleicht eine andere Wendung nehmen. Von der nächsten Haltung der kriegerischen Gebirgsbewohner
ngt es ad, ob die von den Alliirten gemachte Eroberung von
estand seyn wird, da die vereinigte Flotte sich während der nahe bevorstehenden Aequinoctialstäürme kaum an 4 20 Küste wird halten können. Fünftausend Albanesen, welche über Ma- latia zu Land nah Syrien abgehen sollten, verweigerten den Ge- horsam, und erklärten geradezu, gegen Mehmed Ali nicht fechten zu wollen. Ueberhaupt erheben sih in allen Kleinasiens gewich- tige Stimmen fär die Sache des Vice-Königs.
S pa-nien.
Madrid, 7. Okt. Die Krisis is endlich vo ; Bestätigung des neuen Ministeriums von B E Sund is die’ erste und unerläßliche Folge des durch die Ereignisse des 1. Septembers herbeigeführten Zustandes. Wir können uns Glück wünschen, daß ein solches Resultat erlangt worden ist, ohne daß es nöthig gewesen wäre, zu gewaltsameu Mitteln, die wir veräbscheuen, Zuflucht zu nehmen. Wir haben ein Ministerium
bald konstituirt seyn wird, und der exceptionelle Zustand, in welchem wir länger als einen Monat in bewunderungswürdiger
nug verharrt haben, wird ein Ende nehmen.
Dem Eco del Comercio zufolge wird das neue Ministe- riüm die Königin auffordern, ein Manifest zu erlassen, welches
de Punkte enthält: 1) Verdammung derjenigen Personen, welche in den leß:en Jahren dur ihr verfassungswidriges Be- nehmen die Königin kompromittirt haben. 2) Billigung der ge- genwärtigen Bewegung. 3) Eingeständniþ, daß die Last der Re-
| gntsch “ihre Kräfte übersteige Und daß es daher däs Wohl der
ation und ‘der jungen Königin erfordere, Mitregenten zu en. 4) Das Versprechen, die von dem Volke mit dem hamen der Camarilla enes Personen aus ihrer Umge- Ung zu entfernen. 5) Erklärung, daß die gegénwättigen Cortes dur den souverainen Willen des Volks de facto und de jure
1181
aufgehört haâben, zu existiren, daß sie sih in der dffentlichen Mei- nung, von der es keine Appellation möglich ist , Ds Meineids dvd gemacht und daß eine neue allgemeine Wahl stattfin- den soll.
Die Kolonne des Generals Leon hat die Straße von Ta- rancon nach Valencia beseßt und es sind Truppen zur Verstär- küng dieses Corps von hier abgegangen.
Man versichert, die Königin habe in einem Privatschreiben an den Herzog von Vitoria erklärt, sie werde sich in die Baski- hen Provinzen urbeiehen, sobald wan den Versuch mache, ihr îin Bezug aue die Regentschaft irgend Zwang anzuthun.
Der General Ayerbe ist zum nie ernannt worden. x L G
Spanische Gränze. Das „Mémorial Bordelais‘/ ent-
encral-Capitain von Arago-
hält ein Privatschreiben aus Madrid, worin behauptet wird, daß der Herzog von Vitoria die Absicht habe, sih unter dem Namen Baldomero !. zum Könige von Spanien zu machen.
Portugal.
Lissabon, 5. Okt. Jm Senat is während der leßten Tage über die Britischen Entschädigungs-Foörderungen disputirt und eine Indemnitäts-Bill, wegen des von den Ministern durch den Marschall Saldanha darüber abgeschlossenen Vergleichs, an den diplomatischen Auss{huß verwiesen worden. Nachdem der- selbe seinen Bericht erstattet hatte, wurden von der Opposition Proteste gegen einzelne Ertschädigungs-Forderungen eingelegt und motivirt. Sie führten zu längerer Diskussion, die noch nicht beendigt is. Der erste Termin der Entschädigungs-Forderungen der Brittischen “Regierung selbst für die Kommissariate-Kosten der Expedition von 1827 is übrigens zum Belaufe von 173,030
fo. 16 Sh. 2 P. schon am 2ten d. M., zur Disposition der ritischen Regierung, in der Lissaboner Bank deponirt worden.
Baron von Varennes, der Französische Gesandte am Lissa- boner Hofe, ist abberufen worden, in Folge, wie es heißt, seiner Betheiligung bei Jntriguen gegen das “jeßige Ministerium und seines Antheils an der Wegschaffung einiger der Aufrührer vom 11, August am Bord des Französischen Kriegs\chiffes ,„Coquette“‘ nach Tanger, von wo sie ihren Weg nah Ayamonte gefunden haben. Die Portugiesische Regierung soll über das Verfahren des Herrn von Varennes beé dem Französischen Kabinet Be- shwerde geführt haben, und die Entfernung des Gesandten soll in Folge dieser Beschwerde stattfinden.
Turkei.
L Konstantinopel, 30. Sept. (Oest. B.) Auf dem am sten zu Konstantinopel eingelaufenen Englischen Kriegs-Dampf- boote „Phönix“ ist der Königl. Großbritanishe Oberst Sir Charles Smith daselbst angelangt. Selbiger war von einer Un: | páßlichkeit befallen worden, die ihn nöthigte, eine Reise nach die- ser Hauptstadt zu unternehmen. -Er befindet sich jedoch bereits auf oem Wege der Géènesung, und gedachte am |. Oktober am Bord desselben Kriegs-Dampfbootes, auf welchem er angekommen war, wieder abzureisen. i
Der öffentliche Gesundheits-Zustand is fortwährend befriedi- gend; dagegen haben in Philippopel einige Pestfälle stattgefunden, welche die Regierung veranlaßten, Maßregeln daselbst gegen die Verbreitung der Seuche anzuordnen.
SINSIT Cg M9) Sept. (L. A. Z.) Aus Rumelien, Ma- cedonien, Thessalien, Bulgarien, Albanien und Boënien sind alle Truppen auf dem Marsch, nur die zum Dienste nothwendigsten Sold ten in den Festungen zurücklassend. Täglich treffen hier neue Regimentèr ein, die nah Asien übergehen; dagegen kfommeu viele Regimenter aus Asien nach Konstantinopel in Garnison, so daß diese sehr stark ist und einer Bewegung der Hauptstadt wohl die Spihe bieten könnte. Die Truppen, die hier durchmarschir- ten und die sich in der vorigen Woche allein auf 153,000 Mann Infanterie und Kavallerie, beliefen, hatten troß der ermüdend:stn Märsche und großen Hibe eine gute Haltung. Wie alle regulai- ren Truppen trugen sie runde blaue Tuchjacken, roth ausgeschlagen, den Kragen nah Preußischer Art vorn zugeheftet: weißlinnene Pantalons, unten mit Stegen versehen, so daß die hohen Schuhe den Stiefeln gleih sehen. Das Lederzeug is weiß, und der Tor- nister mit breiten Tragriemen ; die Feldflasche ist hinten, und der Mantel gerollt auf den Tornister geschnallt. Das Auffallendste für den Europäer ist, in ein und demselben Regimente weiße, braune und fohlschwarze Gesichter und Menschen vom 1ôten bis zum 60sten Jahre dieselbe Last tragen zu sehen. Alle Truppen ohne Unterschied dürfen keine anderen Bärte als den Schnauz- bart tragen; ‘auch dürfen sie nicht, wie früher Sitte war, sich das Haupthaar scheeren lassen. — Bei Skutari ist ein Lager für 36,000 Mann abgesteckt; allein sicher läßt sich die Zahl der dort lagernden Truppen nicht anaeben, da dasselbe als Reservelager bald Abgang, bald Zuwachs hat. Nachdem die in voriger Woche nach Syrien eingeschifften Truppen abgegangen, sind heute noch etwa 20/000 Mann dort. Ende dieser Woche sollen wiederum 10,000 Mann nach Beirut unter Segel gehen. Am 27. Sept. wurden von Varna §000 Mann nach Asien übergeschifft. Bei Kutahia wird ein zweites Lager gebildet, und das Hauptlager oder der Rep A wird bei Koniah seyn, sobald die Russen von inope aus, wo sle landen, vorrúcfen werden, um sich mit den Türken zu vereinigen. Die Armee, die dort agiren und über Marasch nah Syrien vordringen wird, soil halb aus Russen, halb aus Türken bestehen. ußerdem wird ein Corps Russen über Amasia, Siwas und Diarbekr vorrücken und unterwegs die Türkischen dort stationirten Truppen an sich ziehen. Man glaubt bei dieser Verschmelzung der Nationen weniger von dem unruhigen Geiste der mißvergnügten und aufgeregten Ein- gebornen fürchten zu dürfen. Den Oberbefehl über die kombinir- ten Heere wird ein Russischer General führen. Jm Ganzen sind ungefähr 90,000 Mann Türkische Truppen im Reiche in Bewegung. “ Die Stärke der in der ausgedehnten und weitläufi- gen Türkei zerstreut liegenden Armee genau anzugeben, ist nicht wohl möglich. Darf man indessen den beim Finanz-Minister vor- liegenden Besoldungslisten trauen, so werden in der Türkei jeßt 140,000 Mann besoldet, welche Stärke allerdings der Größe des Landes nicht angemessen, jedoch hinreichend is, da man sich durch die Europäischen Mächte hinlänglih geschüßkt und unterstüßt ardt um 60 — 80,000 Mann davon dem . Feinde gegen- berzustellen. Alle hier anwesenden Türkischen Generale wur- den am 27. September zum Kriegs- Minister“ gerufen, wo sie Befehl erhielten , unverzüglich zu den ihnen bezeichneten Corps abzugehen. Am 28. September wurden die hier an- “wesenden vier Regimenter Artillerie vom Kriegs-Minister besichtigt. Dié durch Preußische Offiziere gebildeten Artilleristen erregten all- emeine Bewunderung, L wod hinsichtlih ihrer Präcision im ßen als durch die geschickt und rasch ausgeführten Evolutio- nen der reitendén Artillerie. Es wurde allgemein anerkannt, daß
j j | | Î j
díe durch Franzosen gebildete Artillerie der durch die Preußen ein “geübten bedeutend nahstehe. Dies sprach schon früher der
Sultan, und jest auch der Kriegêminister sowie alle anwe sende Kenner öffentlich aus. Darum ist auch der Sultan auf seine dur Preußen gebildete Gardeartillerie nicht wenig olz. __ Die Verhältnisse mit Griechenland scheinen - sich zu ordnen, indem der neue Minister-Resident, Herr Christidis, seine öffentliche Audienz bei dem Großvezier hatte.
Am 25. September Abends gegen 10 Uhr brach in Kon- stantinopel in dem Viertel, Dun-Kapaneu genannt, Feuer aus, wobei 200 Kaufgewölbe, 40 Wohnhäuser, mehrere Getreide- Magazine mit bedeutenden Vorräthen, und eine Synagoge mit See hen Reichthum an Silber eingeäschert wurden.
en haden dabei am meisten verloren i i
eine E für sie eröffnet. A m MUA O E ; achrichten aus Beirut voin 23. September zufolge hat {ch Jbrahim Pascha nach der von den Allürten r Jusois Ein- nahme von Beirut mit 15,000 Mann gegen St. Jean d'Acre gewendet, wo Abbas Paicha mit 12,000 Mann steht. Emir Beschir {loß si ihm in Damaskus an. Die vereinigten Flot- ten haben sih von Beirut ebenfalls gcgen St. Jean d'Acre ge- wendet, Man erwartet daher mit großer Ungeduîò neuere Nach- richten von dort.
S y rien.
In einem nachträglichen Berichte, den der Oesterreich. Beobachter úber die Ereignisse in Beirut eecólie Fed S Der Geist der Bevölkerung sprach sich immer mehr zu Gun- sten des Sultans aus. Jn demselben Maße verloren die Aegypter ihren Einfluß auf das Volk, denn obgleich den Be- wohnern der durch die Landungs-Armee beseßten Dörfer auf das strengste untersagt war, in denselben zu verbleiben, so kehrten sie doch in großer Anzahl, Männer und Weiber, zurü, und in einem derselben war bereits ein förmlicher Markt eröffnet worden.
I nan.
Berlin, 19, Oft. Am 17ten d. M. Morgens um 11 Uhr hatte eine Deputation hiesiger Stadt-Behörden, geführt durch den Ober-Bürgermeister Herrn Krausni und den Stadtverord- neten-Vorsteher Herrn Desselmann, die Ehre, von Jhren Königs lichen Majestäten im Schlosse empfangen zu werden. Die De- putation überreichte Jhren Königl. Majestäten allerunterthänigst zwei Kunstwerke, denen der Zwecf zum Grunde liegt, in ihnen ein Zeichen jener Gesinnungen unverbrüchlicher Treue und An- hänglichkeit an den Tag zu legen, die jeden Einwohner der Stadt beleben. Zugleich sollten diese Kunstwerke ein Denkmal des Hul, digungstages abgeben, jenes Tages, der uns so unvergeßlich ge- worden is. Sr. Majestät dem Könige wurde ein Schild über- reicht mit Jnschriften und Bildwerken, deren Sinn aus der Stim- mung der Bürger und aus dem Zeitmomente hervorging. Ihrer Majestät der Königin eine Patera von ähnlicher Auffassung, beide Gegenstände aus edlen Metallen gefertigt. Der Herr Ober- Bürgermeister Übergab den Schild Sr. Majestät dem Könige mit einer der Bedeutung des Gegenstandes entsprechenden An- rede. In ähnlicher Weise auf die Patera sich beziehend sprach Herr Desselmann zu Jhrer Majestät der Königin. -Jhre Ma- jestäten geruhten, diese Anreden mit großer Huld eutgegenzuneh- men, und äußerten sich mit gnädigem Wohlgefallen über die Kunstwerke.
Bei dem Schilde, wie bei der Patera sind die Hauptniassen der Formen aus Silber gefertigt, von Gold die gesammten bild- lichen Darstellungen, die Jnschriften und bedeutungsvollen Ver-
fungen: zu hdherem Schmuck wurden Edelsteine auf mannig- ache Art vertheilt, bald in zusammenhängenden Ringen ange- bracht, bald in einzelnen Knöpfen und Nojen, oder in Verbin. dung mit den plastischen Verzierungen. Der Charakter aller For- men ist in Griechischem - Styl.
Der Schild ist Kreisrund, 30 Zoll im Durchmesser, mit em- porgehobenem Rande und gegen die Mitte hinansteigend, ganz nach der Art alterihümlicher Kampfschilde. Die Anordnung aller Einzelheiten wurde der Hauptfoum untergeordnet : kreisrunde Gör- tungen von Relief-Gestalten, von Verzierungen und Jnschriften folgen in reihem Wechsel auf einander. Auf einem Ringstreifen von 4?/, Zoll Breite, dem äußeren Rande zunächst gelegen, ist durch 12 symbolische Figuren das Volk in seinen geistigen und materiellen Thätigkeiten dargestellt; alle diese einzelnen Gestalten (Theologe, Philosoph, Jurist, Mediziner, Dichter, Künstler, Ackers- mann, Hirt, Gewerbsmann, Bergmann, Schiffer, Kaufruann) unter sich verbunden durch ein Geflecht von Cpheu mit einge- streuten Rubinen: diesen symbolischen Fries begleitet die Inschrift : König und Herr, mit Dir betet Dein Volk, daß Gott den segensreichen Frieden uns wahre. Jn dem Mittel: felde des Schildes, von 8 Zoll im Durchmesser, is der Genius Preußens gebildet, ein geflügelter Jüngling in Kriegs- Rüstung, in der Bewegung eines zum Kampf Emporgerafften, und in der rechten Hand das vaterländische Banner shwingend. Diese Fi-
gur umgiebt, durch Größe ausgezeichnet, die Inschrift: Wird des Friedens Kleinod je gefährdet, rufe! Dein Volk
erhebt sih wie Ein Mann! Ein Oelkranz, Palmen und Kornähren sind weiterhin die bedeutungëvolleren Verzierungen des Schildes. Auf der Randdicke liest man die Dedications-Jns- schrift: Jhrem Könige die Stadt Berlin am 15. Oktober 1840. Die Rückseite des Schildes zeigt purpurnen Sammet mit golde- ner Stickerei.
Jene, Jhrer Majestät der Königin unterthänigst dargebrachte Schale ist im Einzelnen nach der Jdee eines Springbrunnens ausgebildet worden, über den die Königliche Charitas emporge- hoben ist. Auf einem Fuße von 10'/4 Zoll Hdhe rukßt eine Schale von 20 Zoll Durchmesser ; aus dieser erhebt sh ein ho- her säulenartiger Verzierungsstamm, welcher die Goldstatue der Charitas trágt, eine edle aufrecht stehende Gestalt, geschmückt mit Königlichem Diadem und Mantel, die Hände ausgebreitet, und abwärts schauend mit dem Ausdruck der Milde. Kindérchen, wie Schuß suchend, umdrängen ihre Knie. Adler tragen die Statue über der Krone eines ‘Palmbaums; am Fuße von diesem sind Delphine und weiter hinab hohle Riefen, in welchen durch Edelsteine das hinabrinnende Wasser ausgedrückt ist. Jm Grunde der Schale sind zwischen Tannenbäumchen 6 Gruppen von Ge- nien angebracht, in anmuthigen Spielen, heiterem Lebensgenuß. Schilfblätter wachsen in der Höhlung der Schale empor. Auf ihrem obersten Rande die Inschrift: Heil der Königin: und weiter, aus den Sprüchen Salomonis: Sie breitet Ihre Hände aus zu den Armen, und reichet Jhre Hand dem Düäürftigen. Wasserblumen, Löwenköpfe (die typish geworde- nen Wassergússe), ein goldenes Flechtband mit Rubinen, PRe an der Außenseite den Körper der Schale. Vielfach wechse n Verzierungen, mit Edelsteinen untermischt, sind auf dre Eis und durch alle andern Theile dieses symbolischen Sre Fhrer angebracht. Am Fuße der Schale die Dedications- Ins
: Ie §40. Königin die Stadt Berlin am 15. Oktober digen, bar
Die Ausführung beider Prachtgeräthe zU bem