1840 / 292 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

j orbeite „Venus“ auf, die in- Lebenszefahr sud. Englische Lde listen faufen und bezahlen die Actien der Eisenbahu von Paris »ackc Rouen. Man wird zulegt seben, daß wir Alle eine und dieselbe Erde mühsam zu bebauen, daß wir Alle gegen die nämlichen Bedürfnisse zu kämpfen haben; daß es Ein großes Vaterland, die Exde, giedt; daß es eine s{chmäblihe Obumacht, die Liebe der Menschheit auf Gränzen zu beschränken, die durch den Ca- taîer- gezogen find; und daß der Mensch vollkemmen einem bésen Thiere gleicht, der nur die Liebe zum Vaterlande, d. h. zu einem feinen Theile der Erde und der Menschen, erfunden hat, um rubig den Ueberrest zn haßen. Es is, glaube ih, für die menschliche Bod: beit und Eitelkeit gedug. ihr zwei Kriegsfälle zu lassen namlich: wenn das Gebiet bedrcbt eder der Stolz durch eine wirkliche Be: chimpsung beleidigt if. Und um von der Philosopbie auf die Anwen- uug zurücfzufommen, sage ih, das wir in keiuem der beiden Fâlle ind. Franfreih hat feinen anderen Feind, als den Herrn Thiers; i} in seinem Vermögen nur durch Herrn Thiers bedreht, der, um seine Anmaßung und Verwegenheit zu verbergen, Millionen vershwendet, Menschen verschweziden wird, und uns in einen unuußzen und gefähr lichen Krieg stürzt. Fraufreich ift nur durch Herrn Thiers beschinpsfi, der es auf eiue kühne Weise myslisizirt bat. Herr Thiers, durch Un: ordnung anu die Spiue der Azgelegenheiten gekommen, bat ibm als Grund seiner Echebuyg nur die E!glische Allianz und das Bedürfniß eines mebr parlamentarischen Ministeriums angegeben; und uun bringt er uns ín- Krieg mit England; und indem cr sich zum Diftator es fiärt, befraat er ih sefbÆ und votirt sich mit Bereitwilligkeit enorme Sumwen, und weigert sich, die Kamwern zu versammela und ibnen irgend! eine der Frageu vor¡tilegen, von dencu in diesem Augenblick viellciht das Schictsal Frankreichs abhängt.“

Man liest im Moniteur parisien: „Briefe aus Algier berichten , daß man sich thätigst mit der Bewaffnung der Forts und der Batterieen, welche bald im guten Vertheidigungsstande {eyn würden, beschäftige. Der Marschall Valéc und der Contra- Admiral von Bouaainville , Ober: Kommandant der Märine, be- gleitet von ihren Adjutanten und den Mitgliedern der Marine- Kommission, besichtigten am 1. Oktober die Artillerie. Batterieen,

das Arsenal und die Magazine.“

Paris, 15. Ofe. Obgleich an der heutigen Börse keine po- litischen Neuigkeiten verbreitet waren, \o erfuhren dech die Course der Renten nicht unbedeutende Schwankungen. Die 2proc. er: óffnete zu 72.25, siel dann auf 71. 90, stieg wieder auf T2 . 80 und s{hloß nah der Börse zu 71. §5.

Großbritanien und Jrland.

London, 14. Oft. Der Herzog von Cambridge soll die Absicht haben, mit seiner Fainilie eine Reise nach Rom zu machen. .

Nach einer Erklärung des Globe muß man annchmen, daß das Memorandum des Herrn Thiers in den hiesigen Blättern entweder irrthumlih vom ò. Oktober datirt ist, statt vom Sten, oder daß jenes ministerielle Blatt dasselbe nach dem Datum der Nachschrift bezeichnet, welche dies lebtere Datum führt. Ob nun aver die dazu gehörige, aber noch nicht verdffentlichte Rote die- selbe is, welcher der „Globe“/ das Datum des 3ten beilegt, dar; úber muß man nähere Aufklärung noch abwarten. Der „Slobe“/ sagte nimlich in seinem vorgestrigen Blatte: „Die Beschaffen- heit de: von der Franzdsischen Regierung übergebenen Aktenstücke it von einigen unserer Kollegen mißverstanden und. übertrieben worden. Eine Note, datirt vom sten, und ein Memorandum, datirt vom Lteaz, sind empfangen. Die erstere erklärt ohne Kückhait, aber in allgemein:n Ausdrücken, die von Frankreich zu Gunsten Mehmed Ali's angenommenen Ansichten; das leßtere ist eine Ant ort auf Lord Palmerston's Memorandum und wird, wie man erwartet, in einigen Tagen veröffentlicht werden. Wir hoffen, das friedliche Ergebnisse durch dicse Aktenstücke befördert werden mögen, denn wir hoffen, daß die möglichst vollständige Kunde alles dessen, was auf beide Seiten auf gute Gewähr ernftlih behauptet und eingestanden werden fann, zu einem solchen Resultat helfen wird. Die Thatsache, daß Frankreich mit weniger diplomatischer Räckhaltung, als früher, die Art der Stellung angiebt, Tie es in dieser Frage anzunehmen für angemessen háit, wird daxauf hinwirfen, jedes, bei den entgegengejeßten Interessen irgend mögliche Uebercinkommen zu erleichtern.“ Die vorgestrize Morning Chronicle sagte auch: „Die Fran- zösische Regierung hat cine Note und ein Memorandum nach England geschickte. Die Note, welche von den Französischen Zeir tungen unrich iz als ein Uliimatum bezeichnet wird, 1st vom sten datirt- und wurde am ten von Paris abgesandt. (Hiernach müßte dies also doch eine andere Note scyn, als die der Thiers- schen Nachschrift vom Vten beigefügte.) Das Memorandum isk vom Lten datirt und wurde an diesem Tage oder am Men abgefertigt. Das Memorandum is bloß eine Antwort auf Lord Palmerstou's leb tes Memorandum. Der Note wird von dem „Constitutionnel“ vorgeworfeu, daß sie bloß die Verzichtleistung auf Mehmed Ali's Abseßung und leine dortige Respektirung verlange. Die Franz& sische Note g?:ht aber auf diese oder andere Dctails gar nicht cin, jondern beschránkt sich auf Allgemeinheiten. Frankreich hâst es mit Mehmed, “wie England mit dem Sultan, und ein gut Theil der bisher von Frankreich beobachteten Zweideutigkeit des Aus- drués is beiscicgeworsen worden.“ : i

Die heutige Times enthält eine schr ausführliche Beleuch- tung des Thiers\chen Memorandums, dem sie zwar Mäßigung und Höflichkeit des Ausdrucs nichr abspreczen will, das ihr aber doch wenig Aussichten auf die Erhaltung des Friedens darzubic- ten (cheint. Ein paar Seellen dieser Denkschrift glaubt das ge- nannte Blatt nicht ohne Rüge ihrer unrichtigen Darstellung der Thatsachen hingehen lassen zu dürfen, weil eine Kette von Schlüssen daran hänge, die eben so hohl seyen, wie ihr Ursprung. Auilandere Behauptungen; die mit den Angaben in Lord ‘Palmer- ston's Denkschrife in Widerspruch tehen, überläßt die „Times““ dem Minister die Antwort, weil sie selbst nicht hinreichend von dem Gange der Verhaadlungen unterrichict sey, um darüber enscheiden zu tönneil 7 .auf welcver Seite die Wahrheit sich befinde; jedenfalls scheint ige aber eine Beantwortung von Seiten Lord Palinersion's hier um so nôthiger, ass gerade einige seiner bestimmtesten An- aaben, auf we?che die sc{lagendsten Vorwürfe über Frankreichs nkonsequenz begründet seyen, durch die Denkschrist des Herrn Thiers als unrichtig dargestellt würden. Die Widerlegungen der „Times“ beziehen sich auf die Behauptung des Thieréschen Mes inorandums, daß die Pforte in dem Kampf mit Mehmed Ali der angreifende Theil aewesen, und daß unter Aufrechterhaltung der Întegrität der Türkei nur die Bewahrung derselben vor dem Schulz eincr einzigen Macht gemeint gewesen seyn sollte. Beides erklärt die „Times“ für cine absichtliche Entstellung der Wahrheit. Dagegen fordert sie Lord Palmerston auf, sich über die Mitthei- lungen zu rechtfertigen, die ihm, seinen Angaben zufolge, von dem Grafen Sebastiani hinsichtlich der Zugeständnisse, zu denen Frankreich bereit seyn würde, sollten geinaht worden seyn, und die in der Französischen Denkschrift abgeleugnet würden. Am Ganzen will dies Blatt aus der Exposition des Hexrn Thiers deut- lich hervorleuchten fehen , daß Frankceich weiter nichts als Kan- dien Und Adana dem Pascha von Aegypten wolle nehmen lassen,

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daß es dagegen die Aufgebung der verschiedenen Paschaliks von Syrien ganz -von Mehmed Ali's Gutwilligkeit abhängig zu ma- chen gesonnen sey. ; i

Der Standard spricht sich jelzt so entschieden, wie es nur ministerielle Blätter thun können, zu Gunsten des von dem Eng- lischen Ministerium , Frankreich gegezüber , befolgten Verfahrens aus; er erklärt die gegen das Paímerstonsche Memorandum vor- gebrachten Argumente für durchaus nichtig und gesteht cin, daß er dadurch von dex Tadellosigkeit de: Politik Loed Palmerstons vollkommen überzeugt worden sey. Er weist darauf hin, daß aus den Eingeständnissen des Herrn Thiers hervorgéhe, daß der Juli- Traktat úrsprünglich nicht in dem -St. Petersburger Kabi: net ersonnen worden sey, daß vielmehr England .das Franzôsu she Kabinet aufgefordert Jaa die orientalische Frage mit ihm allein und selbst in offenein Widerstande gegen Rußland zu ordnen, daß Oesterreich und Preußen geneigt gewesen \eyen, sich dieser Allianz anzuschließen, und daß Frankreich allein es ver \chuldet -häbe, daß dieselbe nicht zu Stande gekommen. Das ge- nannte Blait macht ferner darauf aufmerfiam, daß Rußland den Verhandlungen erst beigetreten sey, nachdem es eine ihm von Frankreich angetragene éparát-Alliahz zur Erledigung der orien- talishen Frage zurückgewiesen, weil ‘dieje Allianz natürlich aegen die der drei anderen Mächte keine genügende Sicherheit gewährt habe, und“ daß män aus diesem Allèn wohi den Schluß zu ziehen sich berechtigt fühlen fônne, rankreich zúrne . nicht jos wohl über die ihm angeblich zugefügte Beleidigung und Zurück- sekung, sondern daxüber, daß es in jeinem Plane zu einer Thei (ung des Ottomanischen Reichs gestört worden jey. Die von Herrn Thiers versuchte Widerlegung des Palmerstonschen Me- morandums in - seinen Details sey nichts als ein Drehen und

Deuteln einzelner Phrafen und Worte, und nach der von Herrn

Thiers gegebenen Auslegung der Ausdrücke Jntegrität und Un- abhängigkeit des? Türkischen Reiches würde man nicht sagen fkdn- nen, daß Frankreichs Unabhängigkeit angetastet wäre, wenn man ihm Korsika nähme, - oder wenn England’ seine früheren Besißun- gen in der Normandie wieder ero®erte. Der Behauptung des Herrn Thiers, daß Lord Palmerston sch übern:äßig auf die Seite Rußlands geneigt habe, wird auch von dem ministeriellen Globe entschieden widersprochen, wobei dieses Blatt auf die von Herrn Thiers selbst beigebrachte Thatsache hinweist, daß nur die Zurückhaltung Rußlands die Ursache sey , wenn England nicht einer Allianz Rußlands, Frankreichs, Oesterreihs und Preußens jeßt in derselben Stellung gegenüberstehe, wie Frankreich den drei dur den Juli: Traktat mit England verbündeten Mächten. Der „Globe“ fügt hinzu, daß in cinem solchen Falle von England niht cin so tumusltuaristhes Benehmen zu erwarten gewc)en seyn würde, wie Frankreich es jet zeige, und verwei zum Belege auf die Haltung Großbritaniens im Jahre 1823, als Frankreich, allem Widerstreben Englands zum Trok , sich dur Russische R

gen lassen. Blätter Courier und das Memorandum des

Eine ganz entgegengeseßte Sprache führeu die Tory-

r O S eral: sie erklären, durch errn Thiers die Ueberzeugung gewon- nen zu haben, daß die Fran dsische Regierung, ganz abgesehen von dén. Differenzen in der Hauptfrage, tur das Benehmen Lord Palmerston's vollkommen zu den von ihm getroffenen Maß; nahmen berechtigt worden sey. Ziemlich in demselben Sinne spricht sih der halb radikale Sun aus.

Der ministerielle Globe verwahrt sich gegen die Behaup- tung, daß, wenn es zum“ Kriege gegen Frankrei fommen sollte, die- neue Allian! geäen das Prinzip seiner Revolution gerichtet wáre, wie die KriegLpartei ‘in R so gein glauben machen wolle. So lange’ nüh nicht offen anerkenne, fügt das genannte Blatt hinzu; daß “dié Revolution Und deren Erfolge richts mit auswärtigen Verhältnissen der Staaten zu thun hätten, sey ‘auch fein gures Einverständniß zwischen Frankreich und Europa môdg- lich. Aber der Anmaßung müsse man sich entgegenstellen, daß die Revolution einem Staate das Recht gebe, der ganzen Politik seiner Nachbarn Geseße vorzuschreiben. : i

Di Marte Privat: Korrespondenz des Courier versichert, die Einberufung der Kamwern, wenigstens so weit sie vom

Kdnige und einem

heil der Kabinets ausgegangen, in aufrichti friedlicher Gesinnung stattgefunden habe ; die Majorität des Mi nisteriums dagegen habe alles Mögliché gethan, um dem Könige

davon abzurarhen. Einige behaupteten, die Friedens-Partei werde sch zu der Kriegs-Partei in der Kammer wie 20 zu 1 verhalten, hon weil das Geschrei der lekteren meist von den Republikanern ausgehe und die Masse der Nation dem Kriege abhold ser. Man alaube, daß binnen vier Wochen eine Ministerial Veránde- rung unter ben Auspizien des Marschalls Soult und des Herrn Guizot eintreten werde; für jeßt würde die Entfernung des Hexrn Thiers scine Popularität und die Verlegenheiten der Regierun9 nur vermehren. ags Die Times erwähnt eines in Paris umlaufenden Gerüchts, daß die Französische Regierung, um der Entscheidung der Kam- mern vorzugrcifen, die ‘Absicht habe, Minorka oter Kandien be seßen zu lassen, und erzählt, ein Britischer Minißer habe in Ve- ug darauf geäußert : „Nun wohl, nehmen mögen sie diese Zu seln‘, von dem Behalten äbér habe derselbe fein Wort gesagt. Der Globe exklärt den Ausfall in der Staats-Cinnahme des lebten Quartals hauptsächlich dadurch, daß der leßte Viertel- jahrs-Bericht an cinem Sonnabend, den 3. Juli, ausgemacht wor den sey, weshalb die Berechiung der Einnahme erft in der Peitte der nächsten Woche wieder begonnen habe, und wodurch es ge fommcn, daß cine bedeutende Suinme, angeblich 41— 0,000 Pfd. die wirklih von dem Schaßainte eingenommen worden, nicht mit mit in Rechnung gestellt sey. Jn den Zöllen is aber ein wirk- licher Ausfaü eingetreten F der von dem „„Globe‘’ durch die ver- änderte Konjunktur im Getraidehandel und dur die hohen Zuk- ferpreise erklärt wird. Die Post-Einnahme weisk dage2en einen Zuwachs im Vergleich zu dem unmittelbar vorhergehenden Quar- tal na. / : Die Naval and Mislitary Gazette will wissen, daß bis um 314, Oftrober 9 Linienschiffe von 75 bis 104 Kanonen ihre vollständige Bemannung erhalten würden Sie berichtet ferner, daß Lord J- Hay, als C ein Kon ) im- Mittelmeere erhalten solle, und behauptet, daß die jelzt bei Admiral Stopford’'s Flotte befindlichen Dampfschiffe hinreichend seyen, um, ohne alle Beihülfe der übrigen Kriegs\chisse, mit den 9 Linienschisfen des Admirals Hugon zu kämpfen. Die L T von 120 Kanonen, wee e gage Lay zum zweiten Befehlshaber der Englischen Flotte G dischen Meere E n e d ROAN ir J. A. Ommaney, führt, sollte gestern aus dem Hafen von Portémout bugsirt wer den und dann binnen kurzem in Begleitung des -/ owe“’, cines Schiffes von 120 Kanonen, nach ihrer Bestimmung abgehen. O'Connell hat sich jeßt über die bekannte Aeußerung des Lord-Lieutenants von Jrland, Lord Ebrington, in Bezug auf die Repeal- Agitation difentlich ausgesprochen. Am 4. Oktober hielt

er seinen feierlihen Einzug in Cork, wo er von den Gewerken

athschläge zu-„einer Invasion in Spanien habe bewe- |

ommodore zweiter Klasse, ein Kommando *

auf das enthusiastischste empfangen wurde und präsidirte darauf bei einem Gastmahl. Schon in der Rede, die er in dem Stadt- haus an das zahlreich versammelte Vol? richtete, erklärte er, daß er unwiderruflich der Repealsache zugethan bleibe, daß sie eine Angelegenheit seines Dascyns geworden sey, und daß er sie nim- mer- aufgeben werde bis man ihn zum Mitaliede fär das erste Jrländische Parlament wähle. Bei dem Gostmahle jelbst brachte er den Toast auf den Lord-Lieutenant mit folgendem Vorbehalt aus: „Der Lord-Lieutenant von Jrland! Als ein alter und beständiger Freund der constitutionellen Rechte hâtte er wissen sollen, daß cin Volk {h nimmer durch Srellen und Pensionen “von sei nem Vorhaben abbringen, noch durch Zwang von geselz- lichen und friedlichen Bemühungen zuröckschrecken" (äßt.// “Hier- auf ußerte O'Connell: „Jh muß dem Lord Ebrinaton für seine neuliche Erklärung, daß die Repealer sich von Sci- ten der Regierung keine Begünstigung oder Beförderung weiter versprechen dürften, vielmehr Dank sagen, als ihm grol- len. Meine Landéleute haben mir srüher großen Einfluß bei der Verwaltung zugeschrieben, und ih bin deshatd mit Bitten und Gesuchen um Verwendung zur Erlangung von Aemtern und Ges: halten bestürmt worden. Da ih Repealer bin und nie etwas Anderes werden will, so werden diese Belästigungen scht weafals-

len. Es i} meine unersHhütterliche Ueberzeugung, däß, wern man

in die Repeal nicht willigt, eine surchtbare und blutbefleckte Tren- nung statisinden wird, und wenn dieje auch nicht in der Geagen- wart eintritt, so wird doch auf die Dauer das Blut in den Adern der Jugend beim Anblicke der Ernietrigung, worin sich Irland befindet, nicht ruhig bleiben.“ Um Schlusse jeincr Rede erflàrte O'Connell jedo, daß er, troß der Rede Lord Ebrington's, die Regierung aufs kráftigste unterstüßen werde, wenn auch kein an- derer Grund dazu vorhanden sey, als der, daß er, nah der Er- klärung des Lord-Lieutenant, ues Begünstigung zum Lohn úr seine Unterstúßung zählen dürfe.

Ó [Nach M ode it der bereits erwähnte Syrische Bischof Athanasios Abel Mesih, der von dem Patriarchen zu Antiochien zum Metropoliten der cristiichen Kirchen auf Malabar ernannt war, in York eingetroffen uad hat dort großes Aufiehen erregt. Durch cinen Schismatiker seiner Kirche, die von dem Amerika- nischen M:ssionarcn bearbeitet seyn sollen, soll er aus seinem Amte verdrángt worden und nach England gekommen seyn, um die Theilnahme sciner Brüder in Enaland zu erlangen. Es wird ferner behauptet, er stamme in direkter Linie von den ersten Bi- \{dfen der Antiochischen Kirche, welche dasselbe Glaubenébekennt-

| niß, wie die Angtikanische Kirche, hatea soll.

Niederlande.

Amsterdam, 16. Okt. Das Handelsblad, als Organ des Handelsstandes biéher in scinen politischen Ansichten schr aemáßigt und auch meisteus die Zwecke und Maßregeln der Ne gierung unterstüßend, nimmt den Moment des Thronwechsel|s wahr, um dem' Könige die Wünsche derjenigen, die es zu verirc- ten glaubt, in Bezug auf die Rathgeber der Krone- mitzutheilen. Es wird darin gesagt: „„Eine Regicrung entlehnt einen roßen Theil ihrer moralischen Kraft zweien Eigenschaften: der

ähigkeit und der eifrigen strengen Pflichterfüllung ihrer Bcam- ten. Die innere Stärke der Preußishen Regierung beruht hauptächlich auf diesen beiden Eigenschasten.““

Die Holländischen B!Ktter theilen jest das vom 10ten d. M. datirte Königliche Dekrer mit, durch welches Nord- und Süûd- Holland in zwei abgesonderte Provinzen eingetheilt und die. n& heren Bestimmungen dieser Eintheilung festgestellt werden.

B elgien.

Brüssel, 13. Oft. An der Emancipation liest man: „Di: Ankunft des Baron an Zuylen van Nyevelt zu Brüssel, um dem Könige Leopold die Abdankuyg Wilhelm's l. und die Thron-Besteigung Wilhelm's Il. zu notifiziren, macht allen Muth- maßung über die Pláne tes neuen Souverains cin Ende. Dies ser Höflichkeits:Akc, der sogar jchr merkwürdig ist, weil Belgien ie einzige Macht zweiten Ranges üt, welcher dieje Notification durch einen außerordentlichen Gesandten aemacht wird, beweist, daß Wilhelm U. mit Belgien feeundschaftliche und nachbarliche Verhältnisse aufrecht halten will, und widerlegt peremctorisch alle Snsinuationen, die man üder die Restaurations - Versuche dieses Fürsten gewaat hatte B

Am Uten Avends verlanatea im Theater zu Lättich einige ÄAndividuen die Marseiltaise, allein sie fanden nit Unte: stüßung Jenug unter den Zuschauern und mußten auf ihre Pláne verzich- ten. Man glaubr, daß es fremde Provagandisten waren, sie wer- den aber feinen Wiederhall unter unserer Bevslterung finden.

Die Regierung hat bekannllich einen Theil der CEisenbahn- Anleihe von §2 Millionen, zu welcher sie von den Kammern autorisirt war, abgeschlossen: nämlich eine Summe von 20 Mils lionen Franken zum Cours von 96 in 5proc. Papieren. Die General - Sozietär (ehemalige Brússeler Bank) hat dieselbe kon- trahirt; die Substription, welche sie eröffnete, überstieg 20 Mil- lionen. Rothschild hatte 95 angeboten und wäre auch bis W ge-

- Fieaen: er’ verlanate aber, daß man ihm anch bei dem Abschluß

der übrigen 62 Millionen den Vorzug gebe und hierzu wollte die Regierung sich nicht versteben. Die General-Soziecät stellte diese Bedingung nicht, sondern kam bloß mit der Regierung über ein, daß die neucn Fonds vor dem Abfluß von \echs Jahren nicht heimgezahlt werden dürfen.

Die Kammern werden, versichert man, auf den 2. Noven- ber einberufen. Die Throne Rede wird die neutrale Stellung, welche die Verträge für Belgien bestimmt haben, und die Bel- gien zu behaupten wissen wird, deutlich bezeichnen. Jede Mat, welche diese Neutralität verleßen würde, hätte 100,000 trefflich eingeübte Belgier gegen sich. . Die öffentliche Meinung spricht sich allenthalben in diesem Sinne aus. Uebrigens werden die Kammern sich wäbrend der-künstigen Session mehr mit Fragen der Jndustrie und des Handels als mit Politik zu beschäftigen haben.

Bundesstaaten. Gestern Abend is der Herzog von

Deutsche

Konstanz, 13. Oft. ordeaux hier angekommen.

Braunschweig, 15. Okt. Schon ist in dentlichen Blättern die Nachricht mitgetheilt, daß die achtzehnte Ver sammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ae1zte zum nächstjährigen Versammlungéorte die alte ehrwürdige Stadk Braunschweig bestimmt hat, zu welcher Mittheilung wir jebt hinzufügen fönnen, daß für die bevorstehende neunzehnte Ver- fammlung der Geheime Rath Þr. von Strombeck zum er sten, der Ober-Stabsarzt Dr. Pockels aber zum zweiten Geschäftsführer erwählt worden sind. Diesen beiden Getehrten ist, auf ihr- Ansuchen, von dem Herzoala Braunschweigischen hohen Staats - Ministerium dur ein Re kript vom ten d. M. die erforderliche Erlaubniß zu solcher Versammlung sofort get

“fen auf das freundlihste und ehrendste entgegen famen.

ertheilt worden. Nachdem dieses geschehen, haben beide Ge- schäftsführer, nah der ihnen von der Gesellchast ertheilten Er-

mächtigung, zu ihren Gehülfen den Doktor der Medizin | Mansfeld zu Braunschweig erwählt, welcher mit Bereitwilligkeit !

Auch verfehlten die erwählten Ge- j {äftsführer nicht, in Beziehung auf die ihnen übertragene Angele- | L | vor einiger Zeik unter dem u Braunschweig, Präsident des Herzoglichon Ober - Sanitäts- | | nen Piaster) repräsentiren. | solchen Schetnen oder Sehim ftattgesunden, \o daß der Gesammt-

dieses Amt anzenommen hat. genheit, eine vorläufize Konfer:nzmit em Stadt-Direktor l) r. Bode

Kollegiums, zu halten, von welchem gelehrten Geschäftsmanne sie auf das freundlichste die Versicherung eines umfangreichen Bei-

standes empfangen haben, und ähnliche Versicherungen empfingen | | Beutel oder +0 Millionen Piatier darstelle.

île von dem alles Gute gern fördernde Landes-Direktor P ini.

Auf diese Weise ist die gegrändeiste Hoffnunz vorhanden, d:ß |

die gefeierte Gesellschaft, in welcher Naturforscher und Aerzte der

ersten Größe glänzen, auf eben die Weise aufgenommen werden | wird, als dieses in den ersten Städten des Deutschen Vaterlandes |

der Fall gewesen, dessen Könige und Fürsten thr mit Wohiwol

Braunschweig und das nuahe Wolfenbüttel besißen so großartige

wissenschaftliche Institute, welche auf das sorgfältigste von ciner | alles Große und Edle fördernde Regierung gepflegt werden, daß | nur wenige Städte Deutschlands sich rühmen - können, deren {d- |

nere Und besser erhaltene zu haden; Braunschweigs edle Fürsten, Staatämäánuer und Bürger haben sich aber stets durch Liebe zu den Wissenschaften und Achtung derselben auf das ehrenvollste ausge- zeichnet. Die Gesellschaft wird sich vor dem achtzehnten Sep- tember fünftigen Jahres hier versammeln, um an diesem Tage ihre Geschäfte zu beginnen. Eine difentliche allgemeine Einlaèung der Geichäfrsführer wird zu gehdriger Zeit durch mehrere der gelesensten dentlichen Blätter erfolgen.

O e E e.r.r e i ch.

Wien, 14. Okt. Gestern lief hier die Türkische Post ein. Die Nachrichten aus Konstantinopel reichen bis zum ê0ften. Der heutize Oesterreichishe Beobachter enthält eine umständliche Darstellung der Operationen der vereinigten Flotten an der Sy- rischen Küste, von dem Tage der Abfahrt von Alexandrien, bis ur Beschießung von Beirut und der Landung bei Kesruam.

ie unzusammenhängenden und sich widersprehenden Berichte in den Franzdsischen Blättern werden dadurch berichtigt und er- gänzt. Ein Gerücht, welches Mehmed Ali als {wer erkrankt meldet, erneuerte sich in diesen Tagen. Das Wahre is, daß der Vice- Kdnig zu Anfang des vorigen Monats an einem An- thrax litt, jedoch die Operation glücklih überstand. Der in Montenegro von Seiten der Russischen Regièrung verwandte Kon- sul dieser Macht in Orsowa, Hofrath von Tscheffkin, i| hier von leßterer Stadt fommend, durchgereist, um sich sich über Dalmatien zum Vladika in Montenegro zu begeben. Der Sohn des Kaiserl. Russischen Ministers, Grafen von Nesselrode, ist als Courier. hier eingetroffen. Lord Londonderry wird mor- gen mit seiner zahlreichen Familie nah Konstantinopel abreisen. Aus Smyrna wird geschrieben, daß Graf Montalembert sich zu! einem CEuropáischen Dampfboote nah Frankreich eingeschifft abe.

S panien.

Madrid, 7, Oft. vinzial-Junta's nah Madrid gesandten 22 Deputirten dem Her- zog von Vitoria überreicht haben, lautet folgendermaßen:

„Es ist vergebens, daß die erhabene Regentin des Reichs von dem besten Willen beseclt ist, wenn der Feind, welcher uns zu veruichten sucht, in ihrem Manael an Vorsicht und ihre Mißfennung der Prä: rogative cin leichtes Mittel zur Erreichnng seiner Zwecke findet. Es ist vergebens, daß Ew. Ertellenz ses ect patriotische und fähige Mi- nister vorschlagen, wenn sie bei der Krone nur auf Hindernisse, Wider- sireden und Jntriguen stoßen, wodurch ihre besten Absichten und Wünsche für das Land vereitelt werden. Der gesunde Sinn des Volks sieht da- her feine Sicherheit für die öffentliche Orduung cder die Stabilität unserer Justitutionen, so lauge zwischen dem Oberhaupte des Staats: und den Regierera desselben nicht jene Uebereinstimmung der Ideen herrscht, die für eine gute Regieruug so wesentlich isk Um cinen so hohmächtigen Zwweck zu erreichen , fennen die Unterzeichneten fein anderes Mittel, als der erhabenen Regentin cinige Persouen zur Seite zu stellen, welche die Last der Regentschaft mit ihr theilen und sie vor manchen Jrrthüuerz bewahren. Die uuver Ea: Organisirung der Regeutschaft in einer solchen Weise, daß

ersonen, die das Vertrauen des Volfs verdienen, in dieselbe aufge- nommen werden und in Gemeinschaft mit Jbrer Majestät das Land rugieren, ijt die erste und wihtigsle Maßregel, welche die Unterzeichne- ten, im Namen der von ihuen repräsentirten Juntas, Ew. Exzellenz vorzuschlagen haben. Um die Resultate einer "so wichtigen Maßregel 11 sicheru, sind - natürli noch andere nêtbig, wie z. B. die baldige

nfiófung der jeyigen Cortes und Einberufung neucr, damit Maßregeln zur Abstellung der Beschwerden der Nation ergriffen werden ténnen. Uehuliche Gründe sprechen für die Zuröcknabme des Munici- pal - Gescges. Die Provinzral - Juntas, die dem Aufruf und Vertrauen der Nation aus so würdige Weise entsprochen dem und sich so vielen Gefahren ausgesezt haben, sind die einzigen Ker- perschafteu, die unter den gegenwärtigen Umsiänden die Z«versicht und den guten Geist des Volks erhalten tönnen und ihr Fortbesieben bis bis die nenen Cortes versammelt sind, ist unerläßlich. Die Unterzeich- neten wolleu auf die Erörterung der Frage in Betreff der öffentlichen Beamten und derjenigen Personen, weiche die héberen Aemter im Pa- las befleiden, hier nicht eingehen ; aber wenn man das Benebmen ei: niger derselben und deu vou ihuen ausgeübten Einfluß näher prüft so erscheint die Erfernung aller derer, die fc den liberalen Yustitutionen des Laudes feindlich erwiesen haben, als cine absolute Nothwendigkeit Die An elen beschränfen sich darauf, die bier erwähnten Maßregeln vorzuschlagen, von deren Uneriäßlichkeit sie fest Überzeugt sind omen bei einer Revolution die Geseßze temporair suspendirt sind so ist es unmöelich, bei den elwa nöthig werdenden großen Umwälzungen W sesibefiimmten Regel zu folgen. Das Gesey der Nothwendigkeit if das höchste aller Gescze. Wenn das vorgeschlagene Geseg heilsam t wenn die éfffentliche Meinung nnd dos allgemeine Beste es Veriängea, dann besigt es die höchste aller Sanctionen.“ (Folgen die Unter-

schriften.) Portugal.

Lissabon, 5. Okt. Durch cin Königliches Dekret if oi Vermehrung des Heeres von 10,000 auf 24,000 A D fügt worde g H / f 24, Mann ver-

er Marquis ven Saldanha sollte mit besonderen Auftrà,

gen nach Spanien geschickt werden und stand bereits im Deli eine Reise anzutreten, als der Französische Gesandte, Baron von arennes, gegen eine Maßregel protestirte, die einer Anerkennung der revolutionairen Junta's in Spanten gleihkommen und aux als Furcht ausgelegt werden würde, auch für die Minister keine wohlthätige Folgen haben könne, weil die Spanischen Progressi- fen sie wegen ihrer Verbindung mit den Moderados sicherlich stürzen möchten: denn wollte der Marquis erst nah Madrid ges A R g) die g On und ginge er zuerst nach

\o würde er die Junten aufbringen. Die au cten. / Diana geht das Gerücht, daß der Finanz-Minister die rúckä digen Dividenden der auswärtigen Staatsschuld in Titulos liès

Auch

Die Petition, welche die von den Pro-

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Nominal-Werthe von 30 Psd. auszahlen wolle, die an Zahluncs statt in den Zoll-Aemtern von Lissabon und Porto E werden sollten.

Türkei. Konstantinopel, 30. Sept. De Reaierunz hatte con Namen Schim Tresorscheine in Um- lauf geseßt, welche ein Kapital von 32,009 Beutel (16 Millio- Jeht hat eine neue Emission von

betrag des ausgegebenen Papiergeldes ein Kapital von £0,000

Am 27sten ist das Oesteëreichische Dampsboot „Seri Per- vas‘, von Beirut kommend, hier cingetroffen. Die Enaglisch-

Oesterreichisch-Tärkische Flotte besand sich nocy im Angesichte die- !

ser Stadt. Ap Leon.

Alexandrien, 26. Sept. (L. A, Z.) Jn Folge der von der Pforte ausgesprochenen Absezung Mehmed Ali's und des ge- gez ihn gescleuderten Bannfluches haben der Englische, Ocster- reichische, Preußische und Russische General-Konsul hier von ih- ren resp. Botschaftern in Konstan:inopel dew Bcfehl erhalcen, sich binnen 24 Stunden cinzu\chiffen. Wirklich haben auch diese vier Konsuln am 23. September Alexandrien verlassen, indem Oberst Hodges sh an Bord eines der vor dem hiesigen Hafen ausge- stellten Englischen Linienschiffe verfügt hat, die anderen Konsuln fich auf einetti Oesterreichischen Da mpfschtfffe einschifften , welches nach den Syrischen Küsten abgegangen it, Um dem Admiral Stopford Depeschen zu überbringen und von. dort scine Fahrt nach Konstantinopel fortzusehen. Der Englische Konsul Larking i hier geblieben, jedoch als bloßer Privatmäñh. "Die hier blei- benden Engländer haben sh unter den Schuß-des Holländischen, die Oesterreicher unter den des Toskanischen , die Russischen und Preußische endlich unter den des Schweizerischen Konsulats be: geben. Diese pldbliche Abreise der Konjuln hat überdies hier großes Aufsehen geinacht und unter der Europä!schen Bevdlke- rung großen Schrecken verbreitet; selbst die moslemitische Einwoh- nerschaft hat sich diesem Eindrucke’ nicht entziehen können, obwohl bis jeßt die Ruhe nicht einen Augenblick gestdrt wor- den ist, zu deren Aufrechthaltung außerdem vie Regierung cner- gische Maßregeln ergriffen hat. Das Klügste, was Mehmed Ali unter diesen kritischen Uniständen thun konnte, war der von ihm ertheilte Befehl, die Offiziere der. Turkischen Flotte, mit ¿uénahiue der vier obersten Befehlshaber, des Kapudan- Pascha, des Riala-Bei, des Kapudan Bei und des Motala-Pa'cha, zu entlassen und sie nah Konstantinopel zurüczu- \chicken. Die übrige Mannschaft der Türkischen Flotte 1 je- doch noc zurückbehalten worden und befindet sich bekanntlich seit längerer Zeit an Bord der bciden Flotten vertheilt.J Die Regie- rung war geneigt, ihre Flotte auslaufen zu lasscn, aber in Folge besserer Ueberleguna und einiger Vorstellungen des Franzdsischen Konsuls ist diese Maßregel vertagt worden. Dieses Vorhaben Mehmed Ali's in Bezug auf seine Flotte wurde aber ruchbar, und wahrscheinlich in Folge dessen haben die beiden Engli\chen Linien chiffe sich entfernt und es sind nur zwei Korvetten zurückgeblieben, um diein den Hafen einlaufenden Schisfezu durchsuchen. Vor ihrer Abreise haben die vier Konsuln die Unterthanen ihrer Regierungén noch offiziell von der durch die Pforte verfügten Blokabe;Erklärung Alexan- driens in Kenntniß geseßt und sie aufgefotdert, die” nöthigen Maßregein zu treffen und ihre Gescháfie in-Ordnung zu brin- gen. Der hiesige Französische General- Konjul hat hingegen den hier lebenden Franzosen die Blokade nicht angezeigt, und zwar aus dem Grunde, weil, wie das vorgestern aus Konstantinopel hier eingetroffene Französishe Dampfsciff aemeldet, der Franzd- sische Gesandte bei der Pforte, Herr von Pon ois, die Blokade nicht anerkannt hat. Mit diejem Dampfschiff is zugleich cin ho- her Französischer Offizicr vom Geniewejen hier angekommen, der von seiner Regierung beauftragt worden scyn soll, die Befesti gung Alexandriens in Augen|chein zu nehmen. Er wurde sogletch von Herrn Cocheïct dem Pascha vorgestellt, der ihn auf das zu: vorfommendste empfing und ihm zur Auesührung seines Vorhabcns alles Nôthige zur Verfügung stellte. Von dex Spri che &üste reichen unsere Nachrichten nur bis zum 20. Sepr. und melden außer dem bereits Bekannten über die Besißbnahme Beiruts und mehrerer anderer Küstenpunkte bloß die Ankunit des vou der Pforte neuernannten Pascha’'s von Acro, Jzzer Mohammed Pa- \cha, zu Ka'ffa mit einem Türkischen Truppe1- Corps. Meh med Ali hält sih fortwährend auf seinem Laudsize in der Nähe von Alexandrien auf; er hat selbst nach dem Einireff.n der Nach- richten aus Syrien sich nicht aus der Fassung bringen lassen und soll, a!s er aus Konstantinopel die Nachricht seiner Absetzung vernahm, lächelnd erwiedert haben: „„das sey der drirte verfallene Wechsel auf die Regieruna Acayptens, den ihm die Pforte prä \entire.“/ Auch aeht das Gerücht, er habe cin neues S chreiben an den Groß-Wesir gerichtet, worin er demselben vorgeßelit, daß er durch sein Verfahren seinen jungen Herrlcher ins Verderben stürze. Nachschrift. Ju diesem Augenblicke vernimmt man aus glaubwürdiger Quelle, der Vice-König hade Befehl aegeben, daß L Linienschiffe und d Frezatten sich berect hatren sollen, auf das erste Zeichen unter Segel gehen zu können. Zugleich sollen Couriece an Jbrahim Pascha abgegangen senn, Die ihm den Befehl überbringen, vorwäris zu marschiren. Die beiden Engli- schen Linienschiffe sind wieder im Angesichte des Hafens, aber in vollem Segeln begriffen.

S yrien

Die Malta-Times vom ò. Oktober cnrhäst folgende Nach rihtes aus dem Orient: „Das gestern Abend hier eingelaufene Damyfboot „,Tancred“’ hat keine neueren Naehrichten aus Sy- rien überbracht, als der am 29. September angekommene „„Pro- metheus‘’. Es hat sich indeß hier das wenig Glauben verdie: nende Gerächt verbreitet, daß St. Jean d'Acre sich ergeben, die Sieger aber großen Verlust erlitten hätten. Unsere Nachrichten aus Alexandrien und Konstantinopel reichen bis zum 27sten und aus Smyrna bis zum 29. September. Die Abreise “der vier General - Konsuln aus Alexandrien hatte daselbst große Be- sturzung erregt und die dortigen Britischen Kaufleute hatten s vorläufig unter den Schuß des Holländischen Konsuls gestellt. Es heißt, die General-Konsuln würden sich nach Konstantinopel begeben. Man hatte noch immer gehofft, die Blokade werde noch aufgeschoben werden, indeß erfährt man jeßt auf offizielle Weise, daß sie am I3ten beginnen wird. Der Pascha trifst die- größten Vorberei- tungen, um sich dem Quintupel-Traktat aufs Aeußerste zu wider- seßen. Ein Schreiben aus Alerandrien vom 2. September meldet Folgendes: „„„„Am sten befahl der Pascha den beiden

lotten, in See zu gehen, allein ih glaube, daß der Französische Konsul ihm diesen unpolitischen Schritt widerrathen hat. Wir warten hier sehnlichst auf die Antwort der Französischen Regie-

klärt hat, wean Frankreich thm nit beistehen könne, ‘so müsse er seine Sache allein ausfehten. Sollten sedoch die Schiffe wirklich auslaufen, jo ist zu -befür{tcn, daß bei der Durch- fahrt durch ¿en engen Kanal die Britisen Scisfe ihnen großen Schaden zufügen würden.‘ Herr Waghorn schreibt einem Freunde in Malta unterm 27. September: „„„Zch kann jelzt Alles sicher empfangen, obgleich die Konsuln der vier Mächte Alexan rien verlassen haben; Reisende und Bricfe kdnnen durch meine Vermittclung mit Genchmigung des Pascha's Aeaypten ungehindert passiren.‘ Ein anderer Korrespondent vom 2bsten

schreibt, daß der Ertrag der dicsjährigen Aerndte beispiellos sey

und nicht weniger als zwei Millionen Ardebs betrage. Die Ueberschwemmung des Nils, welche ardßer is als jemals, hat in Unrer-Aegypten eine arcße Anzahl Dörfer weggerissen und“ un- crweßlihen Schaden angerichtet Der Pascha ist noch -imiuer bereit, ?as Leben und Cigenthum der Europäer zu hüben.“ Im Mediterraneo liest man: „Mehr als 300 Aegypter sind. zu den Verbündeten übergegangen; ihrer Aussage nach wäre die Aegyptische Armee sehr unzufrieden und A 00 Mann warteten nur auf eine”Gelegenheit, ihrem Beispicle zu folgen. 6000 Bergbe- wohner sind bereits von den Verbündeten bewaffnet worden und 12 15,900 würden sich thnen gern anschließen, wenn nicht die auptmacht Ibrahim Pascha's für den Augenblick dies verhin- rte. Herr Walion, Unter - Lieutenant auf dem Schiffe d Sorgon“/ fungirt jet auf dem Türkischen Flaggenschifse s Flaggen-Licutehant, Privat-Sccretair und Adjutant des Admi ls Walker. Als bei dem Angriff auf Dschebel in Syrien un- re Seesoldaten und Matrosen zurücgetrieben wurden, sah mat: en Lieutenant Grenfell von der Dampf- Fregatte „Cyclop“ iu egleitung cines Matrosen den Strand entlang laufen, um. cine vermißte Englische Flagge zurückzuholen. Es gelang ‘ihm dies auch unter dem hefrigsten Feuer der Aegypter..und er wurde be : der Rückkehr zu den Booten nebst seinem Gefährten mit einenz dreimaligen Hurrah empfangen.““ Y

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3 Berlin, 20. Oft. Gestern fanden zugleich mehrere Diners bei Sr. Königl Hoheit dem Prinzen von Preußen und den ar- deren Prinzen des Kêniglichen Hauses statt.

Berlin, 20. Oft, Arch die jüdische Gemeinde der Haupt- ”tadt hat den Tag der Huldigung unseres Allergnädigsten Königs, der cin Vater aller seiner Unterthanen ohne Unterschied des Glau? bens is, auf angemessene Weise feiern wollen. Sie beschloß da- her cin neues Hospital-Gebäude für arme, alte und ehrenwerthe Mitglieder ihrer Gemeinde zu errihtcn und zu diesem Bchuse im Schoße derselben eine Subscription zu eidfffnen. Wenige Tage vor der Huldigung wurde- diese Unterzeihnurig angefangen, und schon am Huldigungstage clbst belief fie sich auf eine mehr als 15,000 Rthlr. betragende Summe, so daß der Vorstand der Gemeinde. bercits dem Magistrate von Berlin, als der ihm zunächst vorgeschten Behdrde, die Anzeige von dem beschlossenen Bau machen konnte. Am Sonntag den ULten Oktober Nachmittags um 3 Uhr fand in der Synagoge auch ein feierlicher Gottesdienst statt, um den Segen des Himmels für das Glück und die lange Dauer der Regierung Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm 1Ÿ. zu erflchen. Ein ansehnlicher Chor von Knaben sowohl als von Erwachsenen führte cinige Hebräische Psalmen und Hallelujahs unter Begleitung von Jn- strumental- Musik aus, während der Rabbinats-Verwalter, Herr Oettinger, cin Gebet in Hebräischer Sprache vortrug und der Direktor des Jädischen Seminars, Herr Pr Zunz, cine kräftige Ave Guten auffordernde und ermunternde Deutsche Rede ielt. :

bundenen Huldigung eröffnet. tung des Professors Kanzler mit dem Chorale: „Jn Deiner Stätte freue fih der König alle Zeit“, hierauf sprach der Direktor Bonnell eit Gebet, in welchem er den Allmächtigen für die Wohlthaten dankte

so reichlich empfangen, und den Segen des Höchsten über Se. jeyl r! * gierende Majestät heraberflehte.

der beiden Preise, welche nah der Stiftung des H : alljährlih im Oftober an ¡wei Primaner für die gelungensteu Deut

schen Aufsäge verthcilt werden sollen.

rung, da der Pascha sih ganz in ihre Hände gegeben und er-

Stettin, i8. Oft. Auf den in diesem Jahre in der Provinz Voinmern abzehaltenen [6 Remonte: Märkten wurden 1130 Pferde zum Verkauf gestellt ‘und davon 27% für 23,846 Rthlr. angekauft. Die Durchschnittspreise stellten sich im Regtexunags- Bezirk Stettin auf 92 Rthlr., im Regierungs - Bezirk "Kös lin auf 977/, Rihlr. und im Regierungs - Bezirk Stral: sund auf circa 92 /4 R h!r., in der ganzen Provinz -aber auf auf 94! /z2 Rthlr.; mithin im Regierungs: Bezirk Köslin bdher, in den beiden anderen Bezirken etwas niedriger , als im Jahre 1839, Die bdhsten Preis: für ein Pferd wurden iu Ueckermünde mit 165 Rthlr. in Treptow a.- R. und Körlin aux 125 Rehlr. und in Anklam, Stolp und Bergen mit 120 Rehtr. bezahic. Von den ang kauften Pferden gehdrten 9 dem Auslande an, fúr welche der Kaufpreis §90 Rihlr. betrug: Im Vergleid, mit den vorjährigen Remonte-Märkten sind in diesem Jahre 33ck» Pferde weniger aestellt und 51 wepiger- angekauft worden.

W isenichart, Kunst und Literatur. erin, Dem ven nins bereits gestern mitgetheilten Berichte über das ven der Ritterschaft der Provinz Brandenburg veranstaltete Fes im Königlichen Operuhause (wo statt des 18. Oftobers der 19, O'tober zu lesen ist) baben wir noch Folgendes hinzuzufügen: Die (Comp-sitionen der Mussücke der ersteu Abtheilung waren dem Kö- nigl. Kammermusifus Gäbrich, die der zweiten Abtheilung unserem junzen Landsmanne C. Eckert übertragen worden. Die Compositio:

nen des Erste. en zeichneten sich durch Frische, und ganz besonders ein Chor der Landleute durch ländliche Heiterkeit aus. von C. Eert wirkte großartig durch die Masse des Orchesters, und sein „Domine salvium fic regem” | ' dieser einfachen, aber bedeutungsvollen Worte gebören, welche wir dg: von besiyen. der Bilder deren Anorduuna dem Hofrath Dr. Förster übertrage:1 war ues eingebändigt :

Der Fest - Marsch dürfte zu den dessen Compositicne:1 Außer dem Fest - Programm, welches die Beschreibun z und die Gesänge enthält, wurde den Gästen auch no «iti

1 ), _„BVildersaal der vaterländischen Ge- chichte, erzählend eingeleitet von F. F.“ Ju diesem zweiteu Prc=4

gramme fand man in gedrängtem Umrisse nicht nur den Moment des Bildes , sondern eine Uebersicht der Geschichte der einzelnen Negente:1 in dem erzählenden Tone des Nibelungen-Liedes vorgetragen. Deut allgemein ausgesprochenen Wunsche, von diesem s{hönen Fejte efn blei» bendes Andenken zu bewahren, soll, wie wir bören, dadurch entsproche:1 werden daß bei dem Kunsthändler Sachse die Skizzen der Bi» der und die poetisch- historische Beschreibung derseiben crscheinen werden.

Berlin. Am 19. Oktober wurde der Winter - Kursus auf den

- , , . -_ é M , » riedrich-Werderschen Gvmnasium mit einer Festlichkeit zur Nach»

eier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs und der damit vers Die isie Singklasse begann unter Leî-

welche unser Vaterland unter der Regierung des Hochseligen Köni

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Das Te deum laudamus v0

i s e ( nntmachuu j zart reibte si daran und den Schluß machte dee eEO Wil: :